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Liebe Freunde des Kölner Zoos!

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zur Aufklärung ihrer Streifgebietsgrößen<br />

und ihres Sozialverhaltens<br />

leisten. Die in dieser Studie gesammelten<br />

Parasiten der Servale aus Sambia<br />

könnten einen ersten Hinweis auf<br />

mögliche Infektionen und bedrohende<br />

Krankheiten von Servalpopulationen<br />

bieten. Dazu könnten hauptsächlich<br />

gefundene Parasiten, die Zecken, auf<br />

ihre Erreger hin untersucht werden.<br />

Ebenso wichtig wären weitere Berechnungen<br />

von Populationsgrößen in<br />

unterschiedlich geeigneten Lebensräumen.<br />

Eine zuverlässige und Afrikaweite<br />

Hochrechnung lässt sich allein<br />

mit dieser lokal begrenzten Dichteschätzung<br />

nicht erheben, aber mit<br />

weiteren Arbeiten dieser Art kann die<br />

Wissenslücke über das tatsächliche<br />

Vorkommen <strong>des</strong> Servals innerhalb<br />

seines Verbreitungsgebiets in Zukunft<br />

geschlossen werden. In freier Wildbahn<br />

ist der Serval zwar vor etlichen<br />

Feinden auf der Hut wie etwa dem<br />

Löwen, dem Leoparden, der Tüpfelhyäne<br />

(Crocuta crocuta) und großen<br />

Raubvögel, aber auch der Einfluss<br />

der Menschen auf seine natürliche<br />

Umgebung, seine Beutetiere und<br />

154<br />

seine Ausbreitungsmöglichkeiten bietet<br />

potentielle Gefahren. Erst nach der<br />

Klärung all dieser offenen Fragen lässt<br />

sich eine erneute, genaue Beschreibung<br />

<strong>des</strong> Status dieser Katzenart vornehmen.<br />

Die Wissenschaft mag noch wenig über<br />

wilde Servale wissen, dennoch sind sie<br />

den nicht wissenschaftlichen Katzenliebhabern<br />

kein unbekanntes Wesen.<br />

In den <strong>Zoos</strong> werden Servale leicht und<br />

häufig und ohne Zuchtbuch gezüchtet.<br />

Private Züchtungen kommen ebenfalls<br />

vor. Diese Tiere werden vor allem zur<br />

Verpaarung mit Hauskatzen, zur<br />

Züchtung von so genannten „Savannah-Katzen“,<br />

benötigt. Diese noch<br />

sehr seltene domestizierte Katzenrasse<br />

ist entstanden durch Kreuzungen von<br />

Serval mit Hauskatzen/verschiedenen<br />

getupften domestizierten Rassekatzen.<br />

Die F1-Generation (die ersten Nachkommen)<br />

kann über 10 kg schwer werden<br />

und eine Schulterhöhe von bis zu<br />

45 cm erreichen, ähnlich dem Serval.<br />

Die späteren Generationen weisen<br />

ebenfalls eine beträchtliche Größe und<br />

ausgesprochen lange Beine auf, auch<br />

wenn sie nicht ganz so groß wie die F1<br />

werden. Da der Serval unter Artenschutz<br />

(Washingtoner Artenschutzübereinkommen/CITES<br />

Anhang 2)<br />

steht, gibt es strenge gesetzliche<br />

Vorschriften in der Europäischen<br />

Union und nicht jeder und auch nicht<br />

in jedem Land dürfen Servale gezüchtet<br />

werden. Diese Züchtung aus wilden<br />

Tieren ist immer ein zweischneidiges<br />

Schwert und bedarf ständiger Kontrolle<br />

und sollte gut überlegt sein. Die<br />

Haltung nicht domestizierter Tiere in<br />

Privathand sollte nicht zu einer Selbstverständlichkeit<br />

werden oder gar aus<br />

reinen Prestigegründen oder aus<br />

Profitgier geschehen.<br />

Zusammenfassung<br />

Der Serval ist eine mittelgroße Katze<br />

der afrikanischen Savannen. Die<br />

Lebensweise und der Status dieser<br />

außergewöhnlichen Katzenart sind<br />

bisher wenig erforscht. Neben den<br />

großen Verwandten, den Löwen,<br />

Leoparden und Geparden, wurde diese<br />

Katzenart bisher kaum beachtet,<br />

was wohl vor allem auf ihre geheime<br />

Abb. 12: Eine Fotofalle, aufgestellt in einer Höhe von etwa 50 cm, um vorbeigehende Servale aufzunehmen. Beispielbilder einiger<br />

Bewohner <strong>des</strong> Nationalparks (von oben nach unten): Löwenweibchen, männlicher Puku (Kobus vardoni) und Buschbock (Tragelaphus<br />

scriptus).<br />

A camera trap, mounted at 50 cm height to capture crossing servals. Examples of other inhabitants of the National Park (from top to<br />

bottom): lionesses, male puku and bushbok.

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