Liebe Freunde des Kölner Zoos!
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Abb. 5: Karte <strong>des</strong> Studiengebiets im Luambe-Nationalpark (LNP), Sambia.<br />
Map of the study area in the Luambe National Park (LNP), Zambia.<br />
auf einige isolierte Populationen im<br />
Norden Afrikas: im Senegal<br />
(CLEMENT et al., 2007), in Tunesien<br />
(CON VENTION ON THE<br />
CONSERVATION R OF EUROPEAN<br />
WILDLIFE AND NATURAL<br />
HABITATS, 2000) und Marokko<br />
(CUZIN, 2003), allerdings ist die<br />
genaue Anzahl der dort lebenden<br />
Servale und deren Populationsstatus<br />
unbekannt. Sie brauchen für ihr<br />
Vorkommen genügend Wasser und<br />
Beutetiere, meist Kleinsäuger bis hin<br />
zu einem Körpergewicht von 4 kg.<br />
Bevorzugte Habitate sind die<br />
afrikanischen Graslandschaften,<br />
wobei Savannen, Feuchtgebiete und<br />
flussbegleitende Auen dem Serval<br />
ideale Lebens- und Jagdbedingungen<br />
bieten.<br />
Die Systematik der Katzen ist bis<br />
heute ein Bereich mit einigen großen<br />
Fragezeichen. Es gibt je nach Autor<br />
36 bis 38 Arten. Zu Beginn der<br />
Stammbaumforschung wurden die<br />
Katzen aufgrund ihres Verhaltens oder<br />
ihrer morphologischen Eigenschaften<br />
wie etwa die Anatomie <strong>des</strong> Zungenbeins<br />
(HEMMER, 1978) oder die<br />
Pupillenform (NEFF, 1982), klassifiziert.<br />
In den letzten 20 Jahren sind sich<br />
die Genetiker einig, dass sich diese<br />
Arten in min<strong>des</strong>tens acht Gruppen aus<br />
näher miteinander verwandten Katzen<br />
einteilen lassen. Zu Beginn dieser<br />
Gruppierungen jedoch konnte<br />
der Serval noch nicht in eine dieser<br />
acht Gruppen eingeordnet werden<br />
(WOZENCRAFT, 1993). Eine klare<br />
148<br />
Einordnung erwies sich als schwierig<br />
aufgrund einiger anatomischer und<br />
genetischer Merkmale, wie z.B. seines<br />
stark verkürzten Gesichts und seiner<br />
nicht vollständig einziehbaren<br />
(retraktilen) Krallen. JOHNSON et al.<br />
(2006) und O’BRIEN et al. (2008)<br />
konnten mittlerweile eine Zuordnung<br />
zu der so genannten „Karakal-Linie“<br />
(Karakal und Afrikanische Goldkatze)<br />
vornehmen. Diese Gruppe hat sich<br />
wahrscheinlich vor etwa 6 Millionen<br />
Jahren ausgebildet.<br />
Die Feldforschung<br />
Bisher beruhten Studien zum Serval<br />
im Freiland hauptsächlich auf<br />
Untersuchungen seiner Nahrungsökologie<br />
anhand von Direktbeobachtungen,Mageninhaltsuntersuchungen<br />
und Kotanalysen (KINGDON,<br />
1977; ROWE-ROWE , 1978;<br />
SMITHERS, 1978; GEERTSEMA,<br />
1985; BOWLAND, 1990) oder auf der<br />
reinen Registrierung seines Vorkommens<br />
in einem Untersuchungsgebiet<br />
oder einem Land (SMITHERS, 1968;<br />
SAY A ER & GREEN, 1984; LIMOGES,<br />
1989; KOWALSKI & KOWALSKA,<br />
1991; MAISEL et al., 2001; CLEMENT<br />
et al., 2007; HERMANN et al., 2008).<br />
In den Jahren 2006 – 2008 konnten<br />
die Servale <strong>des</strong> Luambe-Nationalparks<br />
(LNP) (Abb. 5) insgesamt über<br />
15 Monate intensiv erforscht werden.<br />
Der Luambe-Nationalpark ist nur etwa<br />
350 km² groß und beherbergt nachweislich<br />
Servale. Mit seiner überschaubaren<br />
Größe bot sich der Park als<br />
idealer Studienort für eine Einzelperson<br />
an und konnte somit als Modell<br />
für spätere p Bestandsschätzung g und<br />
Aussagen über seine Ökologie in einem<br />
größeren Maßstab, wie etwa dem<br />
ganzen Land, gelten. Es stellte sich<br />
heraus, dass die bislang geringe Beachtung<br />
<strong>des</strong> Servals durch die Katzenforscher<br />
auch an seiner geheimen Lebensweise<br />
und der damit verbundenen<br />
Schwierigkeit, mit ihm zu arbeiten, lag.<br />
Abb. 6: Die Nationalparks und die Jagdgebiete Sambias. Der Luambe-Nationalpark ist<br />
durch den Pfeil markiert.<br />
National Parks and Game Management Areas in Zambia. Luambe National Park is<br />
marked with an arrow. (Quelle: ZAWA-Zambia Wildlife Authority)