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Liebe Freunde des Kölner Zoos!

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Abb. 1: Die Savannen Sambias – ein typischer Lebensraum für den Serval (Leptailurus serval).<br />

The Zambian savannah – a typical habitat of the serval.<br />

Der Serval – die vergessene Katzenart der<br />

afrikanischen Savanne<br />

Der Serval (Leptailurus serval,<br />

Schreber, 1776) ist innerhalb der 37<br />

weltweit vorkommenden Katzenarten<br />

eine der weniger bekannten, mittelgroßen<br />

Arten. Mit den schwarzen Punkten<br />

auf gelblichem Fell, den langen<br />

Beinen, großen Ohren und dem kurzen<br />

runden Kopf ist diese Felidenart<br />

unvergesslich, wenn sie einmal gesichtet<br />

wurde.<br />

Allerdings macht die versteckte<br />

(kryptische) Lebensweise genau das<br />

sehr schwierig. Servale schleichen vor<br />

allem nachts durch das hohe Gras der<br />

afrikanischen Trocken- und Feuchtsavannen<br />

auf der Suche nach Beute.<br />

In Menschenobhut sind sie zähmbar<br />

und werden sogar gezüchtet (z.B.<br />

www.serval-cat.de oder http://www.<br />

abcats.de/zuechter.htm), aber sind sie<br />

Zeitschrift <strong>des</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Zoos</strong> · Heft 3/2011 · 54. Jahrgang<br />

Christine Thiel (Text und Fotos)<br />

abseits <strong>des</strong> menschlichen Einflusses<br />

aufgewachsen, zeigen sie eine eher<br />

scheue Natur. Servale wurden bereits<br />

erstmals 1899 in Europa, genauer im<br />

Leipziger Zoo, in menschlicher Obhut<br />

gehalten (BRETON & VIENNE,<br />

2010). Von 1949 bis 1952 wurden sie für<br />

mehrere Jahre eingehend von Paul<br />

Leyhausen, dem berühmten Forscher<br />

der Verhaltenskunde von Katzen,<br />

unter anderem auch im Zoologischen<br />

Forschungsmuseum Alexander Koenig<br />

in Bonn untersucht (LEYHAUSEN,<br />

1979). Während momentan in ganz<br />

Europa etwa 200 Individuen in <strong>Zoos</strong><br />

zu finden sind (BRETON & VIENNE,<br />

2010), halten nur wenige <strong>Zoos</strong> in<br />

Deutschland diese Katzenart wie etwa<br />

der Aachener Tierpark, die ZOOM<br />

Erlebniswelt Gelsenkirchen und der<br />

Berliner Tierpark Friedrichsfelde.<br />

Bis ins Jahr 2007 wurde den europäischen<br />

<strong>Zoos</strong> geraten, keine Servale<br />

mehr zu halten und zu züchten, so<br />

dass diese Art auch nicht in den europäischen<br />

Zuchtprogrammen (EEP<br />

oder ESP) der European Association<br />

of <strong>Zoos</strong> and Aquariums (EAZA)<br />

geführt wird und jeder Zoo die<br />

Nachzucht nach eigenen Bedürfnissen<br />

gestalten kann (BRETON& VIENNE,<br />

2010). Auch nach 2007 ist der Serval ob<br />

seines bisher gesicherten Status im<br />

Freiland immer noch nicht für ein<br />

Zuchtprogramm empfohlen. Die<br />

EAZA Felid TAG unterbindet seine<br />

Haltung allerdings nicht vehement, da<br />

er durch seine zeitweilige Tagaktivität<br />

und relativ leichte Haltung (z.B. in<br />

offenen Gehegen) ein attraktives Tier<br />

für die <strong>Zoos</strong> darstellt (A.Sliwa, pers.<br />

Komm.).<br />

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