03.01.2013 Aufrufe

Liebe Freunde des Kölner Zoos!

Liebe Freunde des Kölner Zoos!

Liebe Freunde des Kölner Zoos!

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

wurde das Wasser in der Haltung hinter<br />

den Kulissen abgelassen, um am<br />

nächsten Tag die Tiere besser einfangen<br />

zu können. Die Krokodile wurden<br />

nacheinander in eine eigens zuvor angefertigte<br />

Transportkiste verbracht.<br />

Dabei wurden sie auch vermessen und<br />

gewogen sowie für spätere genetische<br />

Untersuchungen Gewebeproben in<br />

Form winziger Schuppenstückchen<br />

genommen. Mittels eines Spekulums<br />

und der Palpiermethode konnten wir<br />

auch das schon vor Jahren von Rene<br />

Hedegaard anhand der Jungtiere ermittelte<br />

Geschlecht bestätigen, wir haben<br />

tatsächlich ein Pärchen: ein 161 cm<br />

langes, 16 kg schweres Männchen und<br />

ein 153 cm langes, 11,3 kg schweres<br />

Weibchen mit voll entwickelten äußeren<br />

Geschlechtsorganen! Die Tiere<br />

wurden mit der Transportkiste in den<br />

Mittelteil der Philippinenkrokodil-<br />

Schauanlage verbracht und von dort<br />

jeweils durch die Schieber in den rechten<br />

Weibchenteil bzw. in den linken<br />

Männchenteil entlassen.<br />

Anfangs zeigten sich die Tiere noch<br />

recht scheu, doch schon nach wenigen<br />

Wochen nahmen sie die durch Heizkabel<br />

erwärmten neuen Landteile an<br />

den Besucherscheiben an, auch bei<br />

hohem Besucheraufkommen. Ein aggressives<br />

Verhalten zeigt sich in der<br />

geräumigen, gut strukturierten und<br />

mit diversen unterschiedlichen Aufenthaltsplätzen<br />

versehenen Schauanlage<br />

kaum noch. Um das unterschiedliche<br />

Verhalten bzw. die Raumnutzung<br />

der Philippinenkrokodile in einer<br />

„Off Exhibit“-Haltung im Vergleich<br />

mit einer Schauanlage untersuchen zu<br />

können, aber auch um am Verhalten<br />

den richtigen Zeitpunkt einer Zusammenführung<br />

der Geschlechter erkennen<br />

zu können, haben wir zusätzlich<br />

von Studenten der Universität Köln<br />

durchgeführte Bachelorarbeiten involviert.<br />

Die Geschlechter zeigen in<br />

der Schauanlage auch schon Interesse<br />

aneinander, was sich z.B. durch Anschwimmen<br />

am Schieber bemerkbar<br />

macht. Auch hat das Weibchen bereits<br />

Nestbauverhalten gezeigt. Bisher<br />

fand aber nur eine erste nächtliche<br />

Zusammenführung der Geschlechter<br />

für wenige Stunden und unter Aufsicht<br />

statt, um u.a. die Anlage, die<br />

Schieber und die Reaktion der Tiere<br />

aufeinander beobachten und erstmals<br />

testen zu können. Das Männchen<br />

zeigte dabei bereits Interesse, doch<br />

war das Verhalten <strong>des</strong> Weibchens<br />

noch von Aggressivität und Dominanz<br />

geprägt. Vor einer weiteren und<br />

möglichst längeren Zusammenführung<br />

der Geschlechter wollen wir<br />

aber zuerst noch die verhaltenskundlichen<br />

Beobachtungen ausweiten und<br />

deren Ergebnisse analysieren sowie<br />

derzeit in Vorbereitung befindliche,<br />

aus aktuellem Anlass notwendige genetische<br />

Studien zum Abschluss bringen.<br />

Sollten die in Köln gehaltenen<br />

Philippinenkrokodile dem natürlichen<br />

Reproduktionszyklus auf den<br />

Philippinen folgen, so darf mit ersten<br />

Paarungen sowieso erst zum Jahreswechsel<br />

gerechnet werden.<br />

Abb. 45: Das Philippinenkrokodilweibchen vor dem Nistbereich.<br />

The Philippine crocodile female in front of the breeding site. (Foto: D. Karbe)<br />

137

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!