2011 EFI UPDATE
2011 EFI UPDATE
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<strong>2011</strong> <strong>EFI</strong> <strong>UPDATE</strong><br />
Ver. 1.1
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
2
Inhaltsverzeichnis<br />
3<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Einleitung ......................................................................................................................................................4<br />
<strong>EFI</strong> – Konstruktion und Grundfunktionen..................................................................................................4<br />
Allgemein:..................................................................................................................................................4<br />
Konstruktion: .............................................................................................................................................5<br />
Drosselklappenkörper: ..............................................................................................................................6<br />
Motorsteuergerät /...................................................................................................................................13<br />
Spannungsregler Gleichrichter................................................................................................................15<br />
Kondensator............................................................................................................................................16<br />
Spannungsversorgung Steuergerät (ECU).................................................................................................18<br />
Sensoren.....................................................................................................................................................30<br />
Kurbelwellensensor / Impulsgeber..........................................................................................................30<br />
Drosselklappensensor.............................................................................................................................33<br />
Drucksensor - Saugrohr ..........................................................................................................................37<br />
Temperatursensor - Kühlflüssigkeit.........................................................................................................41<br />
Temperatursensor - Ansaugluft...............................................................................................................44<br />
Neigungswinkelsensor ............................................................................................................................47<br />
Zündkurvenschalter.................................................................................................................................50<br />
Abstellschalter.........................................................................................................................................53<br />
Aktuatoren...................................................................................................................................................56<br />
Einspritzventil ..........................................................................................................................................56<br />
Zündspule................................................................................................................................................60<br />
Kraftstoffpumpe.......................................................................................................................................65<br />
FI Lampe (Malfunction Indicator Lamp) ..................................................................................................70<br />
Steuergerät Regelfunktionen......................................................................................................................74<br />
Allgemein:................................................................................................................................................74<br />
Einspritzung:............................................................................................................................................74<br />
Zündung: .................................................................................................................................................75<br />
Drehzahlbegrenzung:..............................................................................................................................76<br />
Steuergerät - Fehlererkennung...................................................................................................................77<br />
Allgemein:................................................................................................................................................77<br />
Fehlercode: .............................................................................................................................................77<br />
Fehlersetzbedingung:..............................................................................................................................77<br />
Die Trainingsunterlagen vermitteln Grundlagen zu Konstruktion und Funktion neuer<br />
Fahrzeugmodelle, neuen Komponenten oder neuen Techniken.<br />
Die Schulungsunterlagen sind keine Reparaturanleitung!<br />
Angegebene Werte dienen nur zum leichteren Verständnis und beziehen sich auf<br />
den zum Zeitpunkt der Erstellung der Schulungsunterlagen gültigen Stand!<br />
Für Wartungs- und Reparaturen nutzen Sie bitte unbedingt die aktuelle gültige<br />
Reparaturanleitung.
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Einleitung<br />
<strong>EFI</strong> – Konstruktion und Grundfunktionen<br />
Allgemein:<br />
Die elektrische Benzineinspritzung (<strong>EFI</strong>) ist eine Weiterentwicklung von Vergasern.<br />
Es wird unterschieden zwischen Indirekter Einspritzung ( Die Einspritzung erfolgt im<br />
Einlasskanal vor dem Einlassventil ) und Direkter Einspritzung (Die Einspritzung erfolgt<br />
direkt in den Brennraum ).<br />
Ein Hauptvorteil der Einspritzung gegenüber Vergasern ist die kontrollierte Dosierung<br />
der eingespritzten Kraftstoffmenge.<br />
Mit einem Einspritzsystem kann die vom Motor benötigte Kraftstoffmenge wesentlich<br />
genauer dosiert werden, da die ECU die Einspritzmenge in Abhängigkeit von Werten<br />
wie z.B Höhenlage, Temperatur sowie weiterer äußeren sowie motorinternen Einflüssen<br />
berechnet. Hierdurch können sowohl bessere Verbrauchs- als auch Abgaswerte bei<br />
gleicher Leistung erreicht werden.<br />
Das auf KTM Bikes verwendete Keihin Motormanagement System regelt eine indirekte<br />
Benzineinspritzung sowie die elektronische Zündzeitpunkt Verstellung.<br />
Vorteile einer Benzineinspritzung:<br />
Bessere Leistung und Drehmomentabgabe bei geringerem Kraftstoffverbrauch<br />
Reduktion der schädlichen Abgase<br />
Einfache Anpassung an nationale Abgasvorschriften<br />
Besserer Komfort für den Fahrer wie z.B. automatische Höhenanpassung,<br />
automatischer Kaltstart usw.<br />
Einfache Anpassung der Leistungs- und Drehmomentabgabe (Drosselung,<br />
Anpassung an Auspuffanlagen usw.) durch Aufspielen eines neuen Mappings<br />
(ECU Flashing) oder durch den Endkunden mit Hilfe des<br />
Zündkurvenwahlschalters<br />
4
5<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Konstruktion:<br />
Das Motormanagementsystem von Keihin ermöglicht sanfte Leistungsentfaltung und<br />
beste Fahrbarkeit bei gesteigerter Motorleistung.<br />
Der Zylinder wird von dem unter dem Sitz positionierten Luftfilterkasten und einem<br />
42mm Drosselklappenkörper beatmet<br />
Die Leerlaufdrehzahl kann über eine Einstellschraube eingestellt werden.<br />
Eine automatische Kaltstarteinrichtung sowie Temperatur- und Höhenanpassung sind<br />
Stand der Technik.
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Drosselklappenkörper:<br />
Der 42mm Drosselklappenkörper ist auf dem Saugrohr montiert und versorgt den Motor<br />
mit fein zerstäubtem Kraftstoff-Luftgemisch.<br />
Endanschlagschrauben<br />
6<br />
1. Einspritzdüse<br />
2. Kraftstoffleitung<br />
3. Ansaugrohr Drucksensor (MAP)<br />
4. Drosselklappensensor (TPS)<br />
Die Endanschlagschrauben definieren die Grundeinstellung der Drosselklappe bei<br />
vollständiger Schließung und dürfen NICHT verstellt werden!<br />
Endanschlagschrauben bei vollständiger Schließung
Die Endanschlagschraube definiert die Grundeinstellung der Drosselklappe bei<br />
vollständiger Öffnung und darf NICHT verstellt werden!<br />
Endanschlagschraube bei vollständiger Öffnung<br />
Leerlaufdrehzahl-Regulierschraube<br />
7<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Für Kaltstart und Leerlaufstabilisation kann durch Drehen und Herausziehen der<br />
Regulierschraube die Drehzahl angepasst werden. Hierbei wird durch ein Bypass-<br />
Kanal Frischluft in den Bereich nach der Drosselklappe gefördert. Somit herrscht mehr<br />
Saugrohrdruck, was wiederum eine längere Einspritzzeit bedeutet. Durch Drehen kann<br />
die Leerlaufdrehzahl reguliert werden.<br />
Durch Herausziehen bis zum Anschlag kann für den Kaltstart die Leerlaufdrehzahl<br />
angehoben werden.
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Einspritzventil<br />
Das Einspritzventil wird durch den Halter der Kraftstoffleitung im Drosselklappenkörper<br />
gehalten.<br />
8
9<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Das Einspritzventil wird bei geringer Last und niedrigern Drehzahlen vom<br />
Motorsteuergerät in Abhängigkeit vom Druck im Ansaugrohr und der Motordrehzahl,<br />
unter Berücksichtigung der Korrekturwerte Wasser- und Umgebungslufttemperatur,<br />
angesteuert. Bei höheren Drehzahlen und Lastzuständen wird die Öffnungszeit des<br />
Einspritzventils in Abhängigkeit vom Signal des Impulsgebers (Motordrehzahl) und TPS<br />
(Drosselklappenöffnungswinkel) angesteuert.<br />
Grundfunktionen<br />
Das Keihin Einspritzsystem der <strong>2011</strong> 250 und 350 SX-F Modelle kann in drei<br />
Funktionsbereiche unterteilt werden:<br />
Kraftstoffversorgung<br />
Betriebsdatenerfassung<br />
Kraftstoffzumessung und Zündanlage<br />
Kraftstoffversorgung:<br />
Die Kraftstoffversorgung beginnt mit einer im Kraftstoffbehälter eingebauten<br />
Kraftstofffördereinrichtung. Ein Druckregler bestimmt den Einspritzdruck und lässt<br />
überschüssigen Kraftstoff zurückfließen. Das Steuergerät erfasst über verschiedene<br />
Informationsgeber (Sensoren) den jeweiligen Lastzustand des Motors und bestimmt<br />
über die Einspritzzeit die notwendige Kraftstoffmenge.<br />
Betriebsdatenerfassung:<br />
Die Grundeinspritzmenge wird durch die Faktoren Motordrehzahl und Ansaugdruck der<br />
Drosselklappenstellung bestimmt. Die Öffnungsdauer der Einspritzventile ist direkt von<br />
der Motorlast (Ansaugrohrdruck / Drosselklappensignal) abhängig. Durch zusätzliche<br />
Sensoren werden Betriebszustände und Fahrbedingungen erfasst (z.B.: Kühlmittel- und<br />
Lufttemperatur, Batteriespannung usw.); auf Grund der Signale dieser Sensoren wird<br />
die Grundeinspritzmenge korrigiert.<br />
Kraftstoffzumessung und Zündanlage:<br />
In Abhängigkeit der Betriebsdatenerfassung wird die Einspritzmenge, der<br />
Einspritzzeitpunkt, der Schließwinkel und der Zündzeitpunkt vom Motorsteuergerät<br />
anhand eines Kennfeldes berechnet und gesteuert.
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
10
11<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Es werden 2 verschieden Kabelbäume an den Offroad <strong>EFI</strong> Modellen <strong>2011</strong> verwendet.<br />
Die 250 SX-F hat keine Batterie und einen Kickstarter.<br />
Die 350 SX-F hat eine Batterie und E-Starter.<br />
Übersicht Sensoren und Aktuatoren 250 SX-F:<br />
250 SX-F Block Diagram:
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Übersicht Sensoren und Aktuatoren 350 SX-F:<br />
350 SX-F Block Diagram:<br />
12
Motorsteuergerät / Electronic Control Unit (ECU)<br />
Einbauort:<br />
Das Motorsteuergerät ist unter dem Sitz verbaut.<br />
Bauteilbeschreibung:<br />
13<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Das Steuergerät wertet als zentrale Einheit die von den Sensoren gelieferten Daten<br />
über den Betriebszustand des Motors aus. Es bildet daraus Steuerimpulse für die<br />
Kraftstoffzumessung durch das Einspritzventil, wobei die Menge des einzuspritzenden<br />
Kraftstoffes über die Öffnungsdauer des Einspritzventils bestimmt wird.<br />
Das Zündmodul zur Steuerung des Zündzeitpunktes ist ebenfalls in die ECU integriert.<br />
Vmin = 6.5V<br />
Vmax = 16V<br />
Stromaufnahme der ECU < 2.3A
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
ECU Pinbelegung:<br />
Pin Nr. Name Funktion<br />
1 IGP Zündungsplus<br />
2 ROLL Neigungswinkelsensor<br />
3 CRKP Kurbelwellensensor Ausgang<br />
4 BFSW Zündkurvenwahlschalter<br />
5 TPS Drosselklappensensor<br />
6 PM Ansaugrohr Drucksensor<br />
8 LG Steuergerät Masse<br />
9 CRKM Kurbelwellensensor Eingang<br />
10 KLINE K-Leitung<br />
13 VCC Sensoren Spannungsversorgung<br />
14 FPP Spannungsversorgung Kraftstoffpumpe<br />
15 FLP Kraftstoffpumpe<br />
16 INJ Kraftstoffeinspritzung<br />
18 IG Zündspule<br />
21 MIL Fehlerkontrollampe<br />
22 TW Temperatursensor Kühlmittel<br />
24 SG Sensor Masse<br />
25 TA Temperatursensor Ansaugluft<br />
30 PWHH Power Relay Hold<br />
31 CANH High Level CAN Voltage<br />
32 CANL Low Level CAN Voltage<br />
34 EST Notausschalter<br />
35 PG1 Power Ground #1<br />
36 PG2 Power Ground #2<br />
14
Spannungsregler / Gleichrichter<br />
15<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Der Regler / Gleichrichter an den <strong>2011</strong> SX-F Modellen ist eine Kokusan Denki Einheit<br />
und befindet sich an der rechten Rahmenseite unterhalb der Sitzbank. Der Regler ist<br />
ein Vollwellen Kurzschluss Typ mit eingebautem Einphasen Vollwellen Gleichrichter.
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Kondensator<br />
Function<br />
Ein Kondensator kann Energie speichern ähnlich einer Batterie. Der grundlegende<br />
Unterschied zwischen einem Kondensator und einer Batterie ist, dass ein Kondensator<br />
im Gegensatz zur Batterie seine gesamte Ladung innerhalb eines Sekundebruchteiles<br />
entladen kann. An den <strong>2011</strong> SX-F Modellen wird ein Kondensator zum einen als<br />
Spannungsversorgung und zur Spannungsglättung für die <strong>EFI</strong> Einheit verwendet. Die<br />
beiden Modelle nutzen den Kondensator unterschiedlich, jedoch handelt es sich bei<br />
beiden Modellen um einen baugleichen 10000µF Kondensator.<br />
250 SX-F (Batterielose <strong>EFI</strong>)<br />
Der Kondensator ist für die Spannungsglättung der Ausgangsspannung des<br />
Ladereglers zuständig. Die resultierende Spannung ist eine stabile<br />
Versorgungsspannung für das batterielose <strong>EFI</strong> System.<br />
350 SX-F<br />
Der Kondensator wird für den Fall eines Ausfalles der Batterie als Sicherung der<br />
Versorgungsspannung verwendet.<br />
16
17<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Das Diagramm zeigt Zündungsplus IGP (Klemme15) während eines einzelnen Kicks<br />
des Kickstarters.<br />
Die Spannungsabfälle hervorgerufen durch die Aktivierung der Kraftstoffpumpe und den<br />
Einspritzventilen ist erkennbar.<br />
Kondensator Sicherheitsmaßnahmen<br />
Kondensatoren speichern elektrische Energie und können diese gespeicherte Energie<br />
innerhalb sehr kurzer Zeit wieder abgeben. Beim Demontieren des Kondensators sollte<br />
darauf geachtet werden, die Pole nicht unbeabsichtigt kurzzuschließen.
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Spannungsversorgung Steuergerät<br />
(ECU)<br />
Allgemein:<br />
Die <strong>2011</strong> KTM Modelle 250 SX-F und 350 SX-F sind mit einer Keihin Kenz ECU<br />
ausgestattet und verfügen über kein konventionelles Zündschloss.<br />
Anstelle eines Zündschloss ist ein Power Relais (nur 350 SX-F) montiert welches vom<br />
Spannungsregler aktiviert wird sobald sich der Motor dreht. Wenn die Spannung vom<br />
Regler / Gleichrichter an Pin 30 der ECU anliegt schaltet die ECU intern auf Masse<br />
durch und Klemme 15 wird aktiviert.<br />
Wenn sich der Motor nicht dreht kann klemme 15 mit Hilfe des Diagnosetools oder<br />
durch verbunden von Pin 5 und Pin 6 am Diagnosestecker aktiviert werden.<br />
Das Power Relais ist an der rechten Seite des Batteriekastens montiert (nur 350 SX-F).<br />
18
Funktionsbeschreibung (250 SX-F):<br />
19<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Bei sich drehender Kurbelwelle aktiviert der Laderegler über einen internen Schalter die<br />
Masse der ECU (PWHH Power Relais Hold), der aufgeladene Kondensator stellt die<br />
Versorgungsspannung für die ECU über Pin DT1.<br />
Durch ein Return Signal über Pin DT9 vom Kurbelwellensensor erkennt die ECU die<br />
drehende Kurbelwelle und aktiviert die Kraftstoffpumpe.<br />
Die Masseversorgung der ECU ist über Pin DT35 und DT36 geschaltet, die Sensoren<br />
werden über Pin DT 24 mit Masse versorgt.
<strong>2011</strong> <strong>EFI</strong> <strong>UPDATE</strong>
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
A11 – Steuergerät<br />
X295 – K-Leitung<br />
C10 – Kondensator<br />
G20 – Generator<br />
T20 – Regler / Gleichrichter
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Funktionsbeschreibung (350 SX-F):<br />
Bei sich drehender Kurbelwelle aktiviert der Laderegler über einen internen Schalter die<br />
Masse der ECU (PWHH Power Relais Hold).<br />
Das Hauptrelais versorgt dann die ECU und andere Systeme mit Spannung.<br />
Die dauerhafte Spannungsversorgung über Pin DT14 der ECU ist ausschließlich für das<br />
Kraftstoffpumpenrelais, welches sich innerhalb der ECU befindet.<br />
Bei gedrücktem Startknopf wird Pin 3 des Startrelais (K10) auf Masse geschaltet. Der<br />
Startschaltkreis wird geschlossen und der Startermotor mit 12V Spannung versorgt.<br />
Über ein Signal von Pin DT9 vom Kurbelwellensensor erkennt die ECU den sich<br />
drehenden Motor und aktiviert die Kraftstoffpumpe. Gleichzeitig versorgt die ECU das<br />
Hauptrelais über Pin DT30 mit Masse, solange bis die Zündung ausgeschaltet wird.<br />
24
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong>
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
A11 – Steuergerät<br />
B37 – Kurbelwellensensor<br />
X295 – K-Leitung<br />
R30 – CAN-Bus Abschlußwiderstand<br />
C10 – Kondensator<br />
S21 – Start Knopf<br />
M10 – Starter Motor<br />
K10 – Start Relais<br />
K30 – Power Relais (Hauptrelais)<br />
G10 – Batterie<br />
G20 – Generator<br />
T20 – Regler / Gleichrichter<br />
X302 – Fahrgestell Masse
Diagnosestecker<br />
27<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Der Diagnosestecker befindet sich unter der Sitzbank und ist durch eine Abdeckung<br />
geschützt.<br />
1 Spannungsversorgung Klemme 15<br />
2 CAN HIGH<br />
3 CAN LOW<br />
4 K - Leitung<br />
5 Initialisierungsleitung, Diagnose Modus<br />
6 Masse<br />
Wenn sich der Motor nicht dreht, kann die Zündung durch Verbinden mit dem<br />
Diagnosegerät oder durch Verbinden von Pin 5 und Pin 6 am Diagnosestecker<br />
eingeschaltet werden.
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Spannungskompensation der Versorgungsspannung:<br />
Die Anzugszeit des Einspritzventils hängt stark von der Batteriespannung ab. Die sich<br />
daraus ergebende Ansprechverzögerung hätte ohne elektronische Spannungskorrektur<br />
eine zu kurze Einspritzdauer und somit eine zu kleine Einspritzmenge zur Folge. Je<br />
niedriger die Batteriespannung, desto weniger Kraftstoff bekäme der Motor. Aus diesem<br />
Grund muss eine niedrige Betriebsspannung, z. B. nach Kaltstart mit stark entladener<br />
Batterie, durch eine entsprechend gewählte Verlängerung der vorberechneten<br />
Impulszeit ausgeglichen werden damit der Motor die richtige Kraftstoffmenge bekommt.<br />
Man nennt das "Spannungskompensation". Zur Spannungskompensation gibt man die<br />
Batteriespannung als Steuergröße ins Steuergerät ein. Eine elektronische<br />
Kompensationsstufe verlängert die Ventilsteuerimpulse der spannungsabhängigen<br />
Ansprechverzögerung der Einspritzventile.<br />
Um Fehler in der Stromversorgung des Steuergerätes zu erkennen kann man die<br />
Batteriespannung mit der Steuergerätespannung (VBAT) vergleichen und den<br />
Spannungsabfall dadurch feststellen. Der zulässige Spannungsabfall ist 0,5 Volt. Der<br />
Spannungsabfall kann Plusseitig aber auch Masseseitig auftreten.<br />
Der Arbeitsbereich des Steuergerätes liegt bei VBATmin 6.5 V und VBATmax 16.0 V.<br />
Spannungsversorgung der Sensoren:<br />
Die ECU versorgt die Sensoren mit einer konstanten Spannung von 5V an Pin 13.<br />
Diese Spannung wird auch VCC (Voltage of the Common Collector) genannt.<br />
28
Masseversorgung der Sensoren:<br />
29<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Die ECU versorgt die Sensoren mit Masse über Stecker (Sensor Masse) an Pin 24.<br />
Diese Masseversorgung nennt sich SG (Sensor Ground).
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Sensoren<br />
Kurbelwellensensor / Impulsgeber<br />
Einbauort:<br />
Der Impulsgeber befindet sich unter dem Generatordeckel auf der linken Motorseite.<br />
Der Stecker des Kurbelwellensensors befindet sich unterhalb der ECU.<br />
Bauteilbeschreibung:<br />
Der Impulsgeber besteht aus einem Dauermagneten und einer Induktionsspule mit<br />
Weicheisenkern. Das Gegenstück zum Impulsgeber ist das Geberrad dessen 18 Zähne<br />
den gleichen Abstand aufweisen, nur an einer Stelle ist ein breiterer Zahn. Das<br />
Geberrad ist am Rotor des Generators angebracht und der wiederum ist mit der<br />
Kurbelwelle verbunden. Zwischen Induktivgeber und Zahnkranz befindet sich nur ein<br />
kleiner Luftspalt (0,7 mm +/- 0,2mm).<br />
30
Funktionsbeschreibung:<br />
31<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Der magnetische Fluss durch die Spule hängt davon ab, ob dem Sensor eine Lücke<br />
oder ein Zahn gegenübersteht. Ein Zahn bündelt den Streufluss des Magneten, eine<br />
Lücke dagegen schwächt den Magnetfluss.<br />
Wenn sich der Rotor und somit der Zahnkranz dreht, wird durch jeden einzelnen Zahn<br />
eine Magnetfeldänderung bewirkt. Die Änderung des Magnetfeldes erzeugt in der Spule<br />
eine Induktionsspannung.<br />
Die Anzahl der Impulse pro Zeiteinheit sind ein Maß für die Drehzahl des Rotor. Durch<br />
den bewusst breiteren Zahn am Zahnkranz kann das Steuergerät auch die momentane<br />
Stellung (Position) der Kurbelwelle erkennen.<br />
Schaltung im Steuergerät:<br />
ECU Steuergerät<br />
B37 Kurbelwellensensor<br />
DT/36 Steckverbinder
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Kennlinie:<br />
Widerstand der Induktionsspule:<br />
Temperatur (°C) Widerstand (Ω)<br />
20 100 Ω +/- 20%<br />
Schaltplan:<br />
B37 Kurbelwellensensor<br />
Bauteilbeschreibung:<br />
Das Steuergerät errechnet auf Grund des Ausgangssignals des Impulsgebers die<br />
Drehzahl und die Kurbelwellenposition.<br />
Die Drehzahl und die Kurbelwellenposition des Motors ist eine Hauptsteuergröße für die<br />
Gemischberechnung und für die Zündverstellung.<br />
Diagnosetester:<br />
Bei dieser Messung wird der Wert Motordrehzahl (NE) in min/1 angezeigt.<br />
32
Drosselklappensensor<br />
Einbauort:<br />
33<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Der Drosselklappensensor befindet sich am Drosselklappenkörper auf der linken<br />
Motorseite.<br />
Bauteilbeschreibung:<br />
Der Drosselklappensensor arbeitet wie ein variabler Widerstand. Der Schleiferarm des<br />
Potentiometers ist direkt auf die Drosselklappenwelle aufgesteckt. Je nach Stellung des<br />
Arms ändert sich die Signalspannung, die zwischen einer Widerstandsbahn und einer<br />
so genannten Kollektorbahn auf dem Gehäusedeckel des Potentiometers abgenommen<br />
wird. Der Drosselklappensensor ist ein Winkelgeber mit einer linearen Kennlinie.
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Description of Function:<br />
Funktionsbeschreibung:<br />
Der Drosselklappensensor wandelt den jeweiligen Öffnungswinkel der Drosselklappe in<br />
ein proportionales Spannungsverhältnis um. Beim Betätigen der Drosselklappe rutscht<br />
ein mit der Drosselklappenachse verbundener Rotor mit seinen Schleifkontakten über<br />
Widerstandsbahnen, wodurch die Stellung der Drosselklappe in ein<br />
Spannungsverhältnis umgewandelt wird.<br />
Der Drosselklappensensor wird mit 5 Volt Arbeitsspannung und mit Sensor-Masse vom<br />
Steuergerät versorgt.<br />
Auf Grund der Höhe der Ausgangsspannung des Drosselklappensensors ermittelt das<br />
Steuergerät die Position der Drosselklappen.<br />
Der Drosselklappensensor liegt mit einem Messwiderstand Masseseitig, der sich im<br />
Steuergerät befindet, in Reihe.<br />
Die Signalspannung beträgt 0 Volt, d.h. wenn der Drosselklappensensor abgesteckt ist,<br />
misst man kabelsatzseitig an der Signalleitung 0 Volt. Das Spannungsteilerverhältnis<br />
zwischen dem Messwiderstand und dem Drosselklappensensor ist so gewählt, dass bei<br />
ca. 60 % Drosselklappenöffnung an beiden Widerständen nahezu die gleiche<br />
Spannung abfällt, also ca. 2,5 Volt.<br />
Schaltung im Steuergerät:<br />
ECU Steuergerät<br />
B10 Drosselklappensensor (TPS)<br />
DT/36 Stecker Motorsteuergerät<br />
34
Kennlinie:<br />
Wie aus der Tabelle ersichtlich, kann die Ausgangsspannung einer<br />
Drosselklappenposition zugewiesen werden.<br />
THAD - Volt<br />
4<br />
3,5<br />
3<br />
2,5<br />
2<br />
1,5<br />
1<br />
0,5<br />
0<br />
Schaltplan:<br />
0 20 40 60 80 100<br />
ATP - %<br />
B10 Drosselklappensensor<br />
35<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong>
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Aufgabe:<br />
Die Einspritzmenge ist im gesamten Last/Drehzahlbereich von der Stellung des TPS<br />
(Drosselklappensensor) abhängig, außerdem muss der Zündzeitpunkt mit steigender<br />
Last nach spät verlegt werden. Neben der Stellung der Drosselklappe berechnet das<br />
Steuergerät auch die Winkelgeschwindigkeit, d.h. ob die Drosselklappe langsam oder<br />
schnell betätigt wird.<br />
Der Drosselklappensensor wird außerdem als Haupteingangsgröße für die<br />
Schubabschaltung benötigt.<br />
Diagnosetester:<br />
Bei dieser Messung wird der Wert Drosselklappensensor Spannung Kreis A (THAD) in<br />
Volt und der Wert Drosselklappensensor Signal/DK-Öffnung Kreis A (ATP) in %<br />
angezeigt.<br />
Außerdem kann die Grundstellung des Drosselklappensensors ermittelt werden.<br />
Dieser Test prüft das Signalniveau und die Leiterbahn. Es können beispielsweise<br />
solche Signalunterbrechungen erkannt werden, die auf schlechte Potentiometerbahn<br />
beruhen.<br />
Sollwert im Leerlauf bei min. 80°C Motor Temperatur:<br />
0 % - 0,6 Volt<br />
100% - 3,8 Volt<br />
36
Drucksensor - Saugrohr<br />
Einbauort:<br />
Der Drucksensor-Saugrohr befindet sich auf der linken Vorderseite des<br />
Drosselklappenkörpers.<br />
Bauteilbeschreibung:<br />
37<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Im Gehäuse des Drucksensor-Saugrohrs befindet sich die Auswertelektronik und<br />
eine Messzelle. In dieser Messzelle befindet sich eine Membrane, die eine<br />
Referenzdruckkammer einschließt. Ändert die Membrane durch den einwirkenden<br />
Druck ihre Form, ändert sich die Leitfähigkeit der Messwiderstände und dadurch auch<br />
die Messspannung.<br />
Diese Messspannung wird durch die Auswertelektronik aufbereitet und an<br />
das Motorsteuergerät weitergeleitet.
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Funktionsbeschreibung:<br />
Der Drucksensor-Saugrohr wandelt den anliegenden Druck in ein elektrisches Signal<br />
für das Steuergerät um. Er wird vom Steuergerät mit 5 Volt Arbeitsspannung und<br />
Sensor-Masse versorgt. Das Ausgangssignal steigt mit dem Druck; das bedeutet, dass<br />
bei geschlossener Drosselklappe und damit niedrigem Druck im Saugrohr (durch die<br />
Saugwirkung des Motors hoher Unterdruck) ein niedriges Spannungssignal vom<br />
Drucksensor-Saugrohr ausgegeben wird. Bei voll geöffneter Drosselklappe ist der<br />
Saugrohrdruck nahezu gleich dem Umgebungs- Luftdruck und das Spannungssignal<br />
weist einen hohen Wert auf.<br />
Der Drucksensor-Saugrohr liegt mit einem Messwiderstand Spannungsseitig, der sich<br />
im Steuergerät befindet, in Reihe. Die Signalspannung beträgt 5 Volt, d.h. wenn der<br />
Drucksensor-Saugrohr abgesteckt ist, misst man kabelsatzseitig an der Signalleitung 5<br />
Volt. Das Spannungsteilerverhältnis zwischen dem Messwiderstand und dem<br />
Drucksensor-Saugrohr ist so gewählt, dass bei ca. 900mbar an beiden Widerständen<br />
nahezu die gleiche Spannung abfällt, also ca. 2,5 Volt.<br />
38
Schaltung im Steuergerät:<br />
ECU Steuergerät<br />
B41 Drucksensor Saugrohr (MAP)<br />
DT/36 Steckverbinder Steuergerät<br />
Kennlinie:<br />
39<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Wie aus der Tabelle ersichtlich, kann die Ausgangsspannung einem Saugrohrdruck<br />
zugewiesen werden.<br />
PM1AD - Volt<br />
5<br />
4,5<br />
4<br />
3,5<br />
3<br />
2,5<br />
2<br />
1,5<br />
1<br />
0,5<br />
0<br />
0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 1200 1300 1400<br />
PM1M - mbar
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Schaltplan:<br />
B41 Drucksensor-Saugrohr<br />
Aufgabe:<br />
Der Drucksensor-Saugrohr ist eine Hauptgröße zur Berechnung der<br />
Grundeinspritzmenge. Die Motorsteuerung passt das Luft-Kraftstoff-Gemisch<br />
entsprechend an. Der Drucksensor-Saugrohr wird des weiteren als Korrekturgröße für<br />
die Anpassung des Umgebungsluftdruckes bei Zündung EIN und bei voll geöffneter<br />
Drosselklappe verwendet.<br />
Diagnosetester:<br />
Bei dieser Messung wird der Wert Drucksensor-Saugrohr Spannung (PM1AD) in Volt<br />
und der Wert Drucksensor Saugrohr Signal (PM1M) in mbar angezeigt.<br />
Sollwert im Leerlauf bei min. 80°C Motor Temperatur:<br />
350 mbar ~ 1,7 Volt<br />
Sollwert bei Zündung EIN:<br />
960 mbar ~ 2,7 Volt<br />
40
Temperatursensor - Kühlflüssigkeit<br />
Einbauort:<br />
41<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Der Temperatursensor – Kühlflüssigkeit ist auf der rechten Seite des Zylinderkopfes<br />
angeordnet.<br />
Bauteilbeschreibung:<br />
Der Temperatursensor – Kühlflüssigkeit besteht aus einen Thermistor, der seinen<br />
elektrischen Widerstand in Abhängigkeit von der Temperatur verändert.<br />
Es handelt sich hierbei um einen NTC (Negativer Temperatur Coeffizient), das<br />
bedeutet, dass der Widerstand des Sensors mit zunehmender Temperatur abnimmt<br />
(jedoch null Widerstand nie erreicht) bzw. mit sinkender Temperatur zunimmt (jedoch<br />
unendlichen Widerstand nie erreicht).
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Funktionsbeschreibung:<br />
Der NTC-Widerstand liegt mit einem Messwiderstand (1,5kΩ) Spannungsseitig, der sich<br />
im Steuergerät befindet, in Reihe. Die Signalspannung beträgt 5 Volt, d.h. bei<br />
abgezogenem Stecker am NTC, misst man kabelsatzseitig 5 Volt. Das<br />
Spannungsteilerverhältnis zwischen dem Messwiderstand und dem Temperatursensor<br />
ist so gewählt, dass bei ca. 30°C an beiden Widerständen nahezu die gleiche<br />
Spannung abfällt, also ca. 2,5 Volt.<br />
Schaltung im Steuergerät:<br />
ECU Motorsteuergerät<br />
B21 Temperatursensor – Kühlflüssigkeit<br />
DT/36 Stecker Motorsteuergerät<br />
Kennlinie:<br />
Wie aus der Tabelle ersichtlich, kann die Ausgangsspannung einer Temperatur<br />
zugewiesen werden.<br />
42
Wie aus der Tabelle ersichtlich, kann der Widerstandswert einer Temperatur<br />
zugewiesen werden.<br />
Temperatur (°C) Widerstand (kΩ)<br />
- 20 15,0 kΩ<br />
20 2,45 kΩ<br />
40 1,15 kΩ<br />
100 0,183 kΩ<br />
Schaltplan:<br />
B21 Temperatursensor – Kühlflüssigkeit<br />
Aufgabe:<br />
43<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Bei Kaltstart und in der Warmlaufphase muss die Einspritzzeit verlängert und die<br />
Leerlaufdrehzahl erhöht werden (für Startanreicherung und stabilen Warmlauf<br />
notwendig).<br />
Diagnosetester:<br />
Bei dieser Messung wird der Wert Temperatursensor-Kühlflüssigkeit Spannung (TWAD)<br />
in Volt, und der Wert Temperatursensor-Kühlflüssigkeit (TW) in ° Celsius angezeigt.<br />
Sollwert:<br />
20°C – 3,2 Volt<br />
80°C – 0,8 Volt
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Temperatursensor - Ansaugluft<br />
Einbauort:<br />
Der Temperatursensor – Ansaugluft ist am unteren Teil des Luftfilterkastens<br />
angeordnet.<br />
Bauteilbeschreibung:<br />
Der Temperatursensor – Ansaugluft besteht aus einen Thermistor, der seinen<br />
elektrischen Widerstand in Abhängigkeit von der Temperatur verändert.<br />
Es handelt sich hierbei um einen NTC (Negativer Temperatur Coeffizient), das<br />
bedeutet, dass der Widerstand des Sensors mit zunehmender Temperatur abnimmt<br />
(jedoch Null Widerstand nie erreicht) bzw. mit sinkender Temperatur zunimmt (jedoch<br />
unendlichen Widerstand nie erreicht).<br />
Funktionsbeschreibung:<br />
Der NTC-Widerstand liegt mit einem Messwiderstand (1,5 kΩ) Spannungsseitig, der<br />
sich im Steuergerät befindet, in Reihe. Die Signalspannung beträgt 5 Volt, d.h. bei<br />
abgezogenem Stecker am NTC, misst man kabelsatzseitig 5 Volt. Das<br />
Spannungsteilerverhältnis zwischen dem Messwiderstand und dem Temperatursensor<br />
ist so gewählt, dass bei ca. 30°C an beiden Widerständen nahezu die gleiche<br />
Spannung abfällt, also ca. 2,5 Volt.<br />
44
Schaltung im Steuergerät:<br />
ECU Motorsteuergerät<br />
B12 Temperatursensor – Ansaugluft<br />
DT/36 Stecker Motorsteuergerät<br />
Kennlinie:<br />
Wie aus der Tabelle ersichtlich, kann die Ausgangsspannung einer Temperatur<br />
zugewiesen werden.<br />
Wie aus der Tabelle ersichtlich, kann der Widerstandswert einer Temperatur<br />
zugewiesen werden.<br />
Temperatur (°C) Widerstand (kΩ)<br />
- 20 18,80 kΩ<br />
20 2,942 kΩ<br />
40 1,136 kΩ<br />
100 0,1553 kΩ<br />
45<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong>
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Schaltplan:<br />
B12 Temperatursensor – Ansaugluft<br />
Aufgabe:<br />
Bei niederer Ansauglufttemperatur wird die Einspritzzeit verlängert, bei hoher<br />
Temperatur verkürzt.<br />
Diagnosetester:<br />
Bei dieser Messung wird der Wert Temperatursensor-Ansaugluft (TAAD) in Volt, und<br />
der Wert Temperatursensor-Ansaugluft (TA) in ° Celsius angezeigt.<br />
Sollwert:<br />
20°C – 3,2 Volt<br />
40°C – 2,2 Volt<br />
46
Neigungswinkelsensor<br />
Einbauort:<br />
47<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Der Neigungswinkelsensor befindet sich unter dem Batteriekasten auf der rechten Seite<br />
des Motorrades.<br />
Bauteilbeschreibung:<br />
Im Neigungswinkelsensor ist ein Pendel mit einem Magnet angeordnet. Das Pendel<br />
wird über einem Hall Element geführt. Sensorprinzip basiert also auf dem Halleffekt.<br />
Bringt man einen stromdurchflossenen Halbleiter in ein Magnetfeld, so wirkt auf die<br />
Leitungselektronen die sogenannte Lorentzkraft, so dass eine dem Magnetfeld<br />
proportionale Hallspannung entsteht. Die Hallspannung ist ein Maß für das Magnetfeld.<br />
Die Auswertelektronik des Neigungswinkelsensor wertet die Hallspannung aus und<br />
aktiviert die Ausgangsspannung.<br />
1 Pendel mit Magnet<br />
2 Platine mit Hallsensor<br />
3 Gehäuse<br />
4 Abstandhalter<br />
5 Normal Position 65° +/- 10°<br />
6 Normal Position 65° +/- 10°<br />
7 Steckerdichtung<br />
8 Halter für Steckerdichtung
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Funktionsbeschreibung:<br />
Der Neigungswinkelsensor liegt mit einem Messwiderstand Spannungsseitig und mit<br />
einem Messwiderstand Masseseitig, beide im Steuergerät, in Reihe. Die<br />
Signalspannung beträgt 2,5 Volt, d.h. bei abgezogenem Stecker am<br />
Neigungswinkelsensor, misst man dort 2,5 Volt. Die Auswertelektronik des<br />
Neigungswinkelsensors schaltet die Signalspannung je nach Neigung des Motorrades<br />
über einen Widerstand gegen Spannung oder gegen Masse. Die Spannung auf der<br />
Signalleitung ist für das Steuergerät das Eingangssignal für die Neigung des<br />
Motorrades.<br />
Schaltung im Steuergerät:<br />
ECU Steuergerät<br />
B26 Neigungswinkelsensor<br />
Kennlinie:<br />
Wie aus der Grafik ersichtlich, kann die Ausgangsspannung des<br />
Neigungswinkelsensors einer Neigung zugewiesen werden.<br />
0,4 – 1,4 Volt Neigung < 65°<br />
3,7 – 4,1 Volt Neigung > 65°<br />
5<br />
4.5<br />
4<br />
3.5<br />
3<br />
2.5<br />
2<br />
1.5<br />
1<br />
0.5<br />
0<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60<br />
t i me
Schaltplan:<br />
B26 Neigungswinkelsensor<br />
Aufgabe:<br />
Der Neigungswinkelsensor hat die Aufgabe ab einem Winkel von 65º +/- 10º<br />
49<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
(von der Vertikallage) die ECU zu veranlassen, Zündung und Einspritzung<br />
abzuschalten; damit wird verhindert, dass der Motor nach einem Sturz weiterlaufen<br />
kann.<br />
Diagnosetester:<br />
Bei dieser Messung wird der Wert Neigungswinkelsensor (A/D type) in Volt und der<br />
Status Neigungswinkelsensor (Rollover) in „kein Sturz erkannt/Sturz erkannt“ angezeigt.<br />
Sollwert:<br />
kein Sturz erkannt 0,4 Volt – 1,4 Volt<br />
Sturz erkannt 3,7 Volt – 4,1 Volt
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Zündkurvenschalter<br />
Einbauort:<br />
Der optionale Zündkurvenwahlschalter kann hinter der Batterie unter der Sitzbank<br />
montiert werden. Der Stecker für den Zündkurvenwahlschalter befindet sich hinter der<br />
Startnummerntafel wenn der Wahlschalter nicht montiert ist.<br />
Bauteilbeschreibung:<br />
Der Zündkurvenschalter ist ein Widerstandsschalter mit 3 Widerständen. Die 3<br />
Widerstände werden über 4 Kontakte so geschalten das 9 unterschiedliche<br />
Widerstandswerte erzeugt werden können.<br />
R1 15 kΩ<br />
R2 6,81 kΩ<br />
R3 3,3kΩ<br />
R4 0kΩ<br />
50
Funktionsbeschreibung:<br />
51<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Der Zündkurvenschalter liegt mit einem Messwiderstand Spannungsseitig, der sich im<br />
Steuergerät befindet, in Reihe. Die Signalspannung beträgt 5 Volt, d.h. bei<br />
abgezogenem Stecker am Zündkurvenschalter, misst man dort 5 Volt. Das<br />
Spannungsteilerverhältnis zwischen dem Messwiderstand und dem Zündkurvenschalter<br />
ist so gewählt, dass in der Schalterstellung 6 an beiden Widerständen nahezu die<br />
gleiche Spannung abfällt, also ca. 2,5 Volt.<br />
Schaltung im Steuergerät:<br />
ECU Motorsteuergerät<br />
S55 Zündkurvenschalter<br />
Kennlinie:<br />
Wie aus der Tabelle ersichtlich, kann der Widerstandswert und der Spannungswert<br />
einer Schalterstellung zugewiesen werden.<br />
Schalter Position Spannungswert Widerstandswert<br />
0 5 Volt ∞ Ω<br />
1 4,34 Volt 15 kΩ<br />
2 3,76 Volt 6,81 kΩ<br />
3 3,38 Volt 4,86 kΩ<br />
4 2,98 Volt 3,3 kΩ<br />
5 2,74 Volt 2,7 kΩ<br />
6 2,49 Volt 2,22 kΩ<br />
7 2,32 Volt 1,94 kΩ<br />
8 0 Volt 0 Ω<br />
9 0 Volt 0 Ω
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Schaltplan:<br />
S55 Zündkurvenschalter<br />
Aufgabe:<br />
Der Zündkurvenschalter hat die Aufgabe das Steuergerät über das gewünschte<br />
Kennfeld zu informieren.<br />
Es stehen 3 Kennfelder zur Auswahl:<br />
Position 1 Beginner / softe Leistungsentfaltung<br />
Position 2 Advance / aggressive Leistungsentfaltung<br />
Position 3 Standard<br />
Bei den Positionen 4, 5, 6, 7, 8, 9 und 0 wird das Standard Kennfeld aktiviert.<br />
Diagnosetester:<br />
Der Zündkurvenschalter kann nicht mit dem Diagnosetester geprüft werden.<br />
52
Abstellschalter<br />
Einbauort:<br />
Der Abstellschalter ist an der linken Seite des Lenkers verbaut.<br />
Bauteilbeschreibung:<br />
Der Abstellschalter ist ein Taster der gegen Masse schaltet.<br />
Funktionsbeschreibung:<br />
53<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Der Abstellschalter liegt mit einem Messwiderstand Spannungsseitig, der sich im<br />
Steuergerät befindet, in Reihe. Die Signalspannung beträgt ca. 12 Volt, d.h. bei<br />
abgezogenem Stecker am Abstellschalter, misst man dort ca. 12 Volt.<br />
Misst das Steuergerät an der Signalleitung eine Spannung von > 3,55 Volt läuft der<br />
Motor, fällt die Spannung jedoch unter 2,83 Volt wird der Motor abgestellt.
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Schaltung im Steuergerät:<br />
ECU Motorsteuergerät<br />
S20 Abstellschalter<br />
DT/36 Stecker Motorsteuergerät<br />
Kennlinie:<br />
Wie aus der Tabelle ersichtlich, kann die Ausgangsspannung einer Schalterstellung<br />
zugewiesen werden.<br />
Volt<br />
12<br />
11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
AKTIV<br />
AKTIV<br />
INAKTIV<br />
0 10 20 30 40 50 60<br />
54<br />
INAKTIV<br />
Wie aus der Tabelle ersichtlich, kann der Widerstandswert einer Schalterstellung<br />
zugewiesen werden.<br />
Schalter Position Widerstandswert<br />
INAKTIV ∞ Ω<br />
AKTIV 0 Ω
Schaltplan:<br />
S20 Abstellschalter<br />
Aufgabe:<br />
55<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Der Abstellschalter hat die Aufgabe das Steuergerät über das Abstellen des Motors zu<br />
informieren. Das Steuergerät deaktiviert anhand der Information vom Abstellschalter die<br />
Einspritzung und Zündung.<br />
Diagnosetester:<br />
Der Abstellschalter kann nicht mit dem Diagnosetester geprüft werden.
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Aktuatoren<br />
Einspritzventil<br />
Einbauort:<br />
Das Einspritzventil befindet sich oben am Drosselklappenkörper.<br />
Bauteilbeschreibung:<br />
Das Einspritzventil besteht aus einer Magnetspule, einem federbelastetem<br />
Tauchkolben, einem Nadelventil und einem Filter. Wenn durch die Magnetspule Strom<br />
fließt wird ein Magnetfeld aufgebaut, welches den Tauchkolben gegen die Federkraft<br />
anzieht und dadurch das Nadelventil vom Sitz hebt. Der Kraftstoff tritt durch 14<br />
Einspritzbohrungen aus und bildet 2 kegelförmige Strahlen. Wenn der Strom<br />
abgeschaltet wird bricht das Magnetfeld zusammen und die Feder kann das Nadelventil<br />
wieder schließen. Der Filter hält etwaige Verschmutzungen von den feinen Bohrungen<br />
fern.<br />
56
Funktionsbeschreibung:<br />
57<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Das Einspritzventil wird über das Hauptrelais mit 12V Spannung versorgt. Das<br />
Steuergerät errechnet die benötigte Einspritzmenge und versorgt das Einspritzventil<br />
über eine Endstufe die im Steuergerät sitzt mit Masse. Je länger das Einspritzventil mit<br />
Masse versorgt wird desto höher ist die eingespritzte Kraftstoffmenge.<br />
Schaltung im Steuergerät:<br />
ECU Motorsteuergerät<br />
IGP Zündungsplus<br />
M51 Einspritzventil
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Kennlinie:<br />
Bei Beginn der Einspritzung versorgt das Steuergerät das Einspritzventil mit Masse.<br />
Nach Beendigung der Bestromung entsteht durch die Ausschaltinduktion der<br />
Magnetwicklung eine Spannungsspitze von 70-100V. Dieses typische Einspritzsignal,<br />
das sich auf einem Oszilloskop darstellen lässt, sieht je nach Anschlussart des<br />
Oszilloskops auf den ersten Blick unterschiedlich aus.<br />
Wie man erkennen kann, ist in Abbildung 1 das Oszilloskop zwischen dem Minus<br />
taktenden Ausgang des Steuergerätes (ECU) zum Einspritzventil (Y1) und der<br />
Fahrzeugmasse angeschlossen.<br />
Abbildung 1<br />
Es ist natürlich auch möglich, statt der Fahrzeugmasse als zweiten Anschlusspunkt<br />
die Klemme 15 zu verwenden. Hieraus ergibt sich die in Abbildung 2 zu<br />
sehende Darstellung.<br />
Abbildung 2<br />
Da es sich aber in beiden Fällen um das gleiche Signal handelt, lässt sich sowohl in<br />
Abbildung 1 als auch in Abbildung 2 erkennen, dass das Einspritzventil im hier<br />
dargestellten Fall bei t=1,5ms öffnet und bei t=3ms schließt. Hierbei entsteht die bereits<br />
oben erwähnte Spannungsspitze der Ausschaltinduktion. Die Einspritzzeit beträgt also<br />
in beiden Fällen ∆t=1,5ms, was einer typischen Einspritzzeit bei betriebswarmem Motor<br />
58
59<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
im Leerlauf entspricht. Durch die unterschiedliche Anschlussart des Oszilloskops ist<br />
das Signal also nur horizontal gespiegelt dargestellt.<br />
Wie aus der Tabelle ersichtlich, kann der Widerstandswert des Einspritzventils<br />
gemessen werden.<br />
Temperatur Widerstandswert<br />
20° C 10,5 ... 13,0 Ω<br />
Schaltplan:<br />
M51 Einspritzventil<br />
K30 Power Relais<br />
Aufgabe:<br />
Das Steuergerät wertet als zentrale Einheit die von den Sensoren gelieferten Daten<br />
über den Betriebszustand des Motors aus. Es bildet daraus Steuerimpulse für die<br />
Kraftstoffzumessung durch das Einspritzventil, wobei die Menge des einzuspritzenden<br />
Kraftstoffes über die Öffnungsdauer des Einspritzventils bestimmt wird.
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Diagnosetester:<br />
Bei dieser Messung wird der Wert Einspritzventil (TIOUT1) in Millisekunden angezeigt.<br />
Sollwert im Leerlauf bei min. 80°C Motor Temperatur:<br />
Einspritzventil (TIOUT1) – ca. 1,86 ms<br />
Zündspule<br />
Einbauort:<br />
Die Zündspule ist auf der rechten Seite des Rahmens oberhalb des Motors angebracht.<br />
Bauteilbeschreibung:<br />
Die wesentlichen Bestandteile der Zündspule sind die Primärwicklung, die<br />
Sekundärwicklung, die elektrischen Anschlüsse und der Eisenkern. Der Eisenkern<br />
besteht aus mehreren Lagen dünnem Eisenblech und verstärkt das aufgebaute<br />
Magnetfeld. Er ist von verschiedenen Windungen umgeben (viele Windungen aus<br />
dünnem Draht und wenige Windungen aus dickem Draht).<br />
60
Funktionsbeschreibung:<br />
61<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Die Zündspule hat drei Anschlüsse:<br />
Pin 1 ist mit dem Zündungsplus der<br />
ECU verbunden<br />
Pin 2 ist direkt mit Masse verbunden<br />
Die Zündkerze ist mit dem dritten<br />
Anschluss der Zündspule verbunden.<br />
Der Zündfunke wird über eine herkömmliche Hochspannungs-Kondensator-Zündanlage<br />
vom Steuergerät gesteuert. Sowohl Zündwinkel wie auch Schließwinkel werden auf<br />
Grund eines abgespeicherten Kennfeldes berechnet. Wie bei älteren Systemen wird ein<br />
Zündmodul (CDI) verwendet, dass sich jedoch im Steuergerät befindet und nicht<br />
separat getauscht werden kann.<br />
Sobald das Signal vom Impulsgeber und in weiterer Folge das errechnete Zündsignal<br />
der Zündzeitpunktsteuerung im Motorsteuergerät den Thyristor durchschaltet - das<br />
bedeutet, dass der elektronische „Lastkontakt“ des Thyristors auf Durchgang geschaltet<br />
wird (es handelt sich hierbei nicht um einen mechanischen Schalter) - wird der<br />
geladene Kondensator schlagartig entladen, die „Entladespannung“ von bis zu 300 Volt<br />
fließt über die Primärseite der Zündspule und induziert in der Sekundärseite eine<br />
Zündspannung von bis zu 30.000 Volt.<br />
.
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Schaltung im Steuergerät:<br />
ECU Motorsteuergerät<br />
R51 Zündspule<br />
62
Kennlinie:<br />
Primärseite<br />
63<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Sekundärseite<br />
Wie aus der Tabelle ersichtlich, kann der Widerstandswert der Zündspule gemessen<br />
werden.<br />
Widerstandswert<br />
bei 20° C<br />
Primärwicklung 0,5 Ω +/- 15%<br />
Sekundärwicklung 13,5 kΩ +/- 20%
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Schaltplan:<br />
R51 Zündspule<br />
Aufgabe:<br />
Das Steuergerät wertet als zentrale Einheit die gelieferten Daten von Drehzahl, Stellung<br />
der Drosselklappe und Kühlmitteltemperatur aus und bildet daraus Steuerimpulse für<br />
das Zündmodul. Das Zündmodul übernimmt die Ansteuerung der Zündspule.<br />
Diagnosetester:<br />
Bei dieser Messung wird der Wert Zündwinkel 1 (IGLOG1) in °KW angezeigt.<br />
Sollwert im Leerlauf bei min. 80°C Motor Temperatur:<br />
Zündwinkel 1 (IGLOG1) – ca. 8°<br />
64
Kraftstoffpumpe<br />
Einbauort:<br />
65<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Die Kraftstoffpumpe befindet sich im Kraftstofftank an der tiefsten Stelle. Der Stecker für<br />
die Kraftstoffpumpe ist servicefreundlich unter der Sitzbank positioniert.
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Bauteilbeschreibung:<br />
Die im Kraftstofftank montierte Flügelzellenpumpe wird von einem Elektromotor<br />
angetrieben, dessen Rotor vom Kraftstoff umspült und daher gekühlt und geschmiert<br />
wird. In der Auslassöffnung ist ein Rückschlagventil eingebaut, welches nach „Zündung<br />
Aus“ und damit Pumpenstillstand schließt um einen Kraftstoffrestdruck aufrecht zu<br />
erhalten; damit wird Dampfblasenbildung durch Motorabwärme im Kraftstoffsystem<br />
verhindert. Außerdem ist die Kraftstoffpumpe mit einem Überdruckventil ausgestattet,<br />
um bei Defekt am Druckregler Beschädigungen an der Kraftstoffpumpe zu vermeiden.<br />
Da das Druckregelventil im Tank montiert ist wird keine externe Rücklaufleitung<br />
benötigt.<br />
66
67<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Die im Kraftstofftank montierte Flügelzellenpumpe wird von einem Elektromotor<br />
angetrieben, dessen Rotor vom Kraftstoff umspült und daher gekühlt und geschmiert<br />
wird. In der Auslassöffnung ist ein Rückschlagventil eingebaut, welches nach „Zündung<br />
Aus“ und damit Pumpenstillstand schließt um einen Kraftstoffrestdruck aufrecht zu<br />
erhalten; damit wird Dampfblasenbildung durch Motorabwärme im Kraftstoffsystem<br />
verhindert. Außerdem ist die Kraftstoffpumpe mit einem Überdruckventil ausgestattet,<br />
um bei Defekt am Druckregler Beschädigungen an der Kraftstoffpumpe zu vermeiden.<br />
Funktionsbeschreibung:<br />
1 Saugseite<br />
2 Überdruckventil<br />
3 Flügelzellenpumpe<br />
4 Motoranker<br />
5 Rückschlagventil<br />
6 Druckseite<br />
Das Kraftstoffpumpenrelais ist im Steuergerät integriert und kann nicht separat<br />
getauscht werden. Die Masse für die Relaisspule wird vom Steuergerät geschaltet, bei<br />
„Zündung Ein“ (Stecker DT/36 Pin 1 ist mit Spannung versorgt) für einige Sekunden,<br />
während des Startvorgangs und bei Motorlauf wird die Ansteuerung aufrecht erhalten.<br />
Erhält das Steuergerät kein Signal vom Impulsgeber oder im Falle eines Sturzes<br />
(Neigungswinkelsensor) unterbricht das Steuergerät sofort die Masseverbindung.<br />
Das Plus für den Lastkontakt des Kraftstoffpumpenrelais kommt über die Sicherung F2<br />
und den Stecker DT/36 Pin 14, die andere Seite des Lastkontakts führt zur über<br />
Stecker DT/36 Pin 15 zur Kraftstoffpumpe und von dieser zur Masse.<br />
Diagnosetest:<br />
Die Kraftstoffversorgung kann mit der Funktion “ Aktuator test” und dem <strong>EFI</strong><br />
Druckprüfgerät (Nr.: 610.29.094.000) gemessen werden. Mit der 0,6mm Reduzierdüse<br />
kann der Kraftstoffverbrauch bei laufendem Motor simuliert werden.<br />
Referenzwert bei Betriebsbedingung<br />
min. 3,5 bar +/- 4%
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Schaltung im Steuergerät:<br />
ECU Steuergerät<br />
M13 Kraftstoffpumpe<br />
IGP Zündungsplus<br />
Kennlinie:<br />
Wie aus der Tabelle ersichtlich, kann der Widerstandswert der Kraftstoffpumpe<br />
gemessen werden.<br />
Widerstandswert<br />
bei 20° C<br />
Kraftstoffpumpe 1 ... 1,8 Ω +/-
Schaltplan:<br />
M51 Kraftstoffpumpe<br />
C10 Kondensator<br />
K10 Start Relais<br />
G10 Batterie<br />
Aufgabe:<br />
69<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Das Steuergerät wertet als zentrale Einheit die gelieferten Daten von Drehzahl und<br />
Neigungssensor aus und bildet daraus die Ansteuerung für das Kraftstoffpumpenrelais.<br />
Das Kraftstoffpumpenrelais übernimmt die Stromversorgung für die Kraftstoffpumpe.<br />
Diagnosetester:<br />
Bei dieser Messung wird der Wert Kraftstoffpumpensteuerung (FLPR) als AKTIVE oder<br />
INAKTIV angezeigt.<br />
Sollwert nach „Zündung EIN“ für 5 sec., bei „Motor Start“ oder bei laufendem Motor:<br />
Kraftstoffpumpensteuerung (FLPR) - AKTIV
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
FI Lampe (Malfunction Indicator Lamp)<br />
Einbauort:<br />
Die FI Lampe befindet sich hinter der Startnummerntafel vor dem Lenker.<br />
Bauteilbeschreibung:<br />
Die FI Lampe ist eine 12 Volt LED.<br />
Funktionsbeschreibung:<br />
Die FI Lampe wird bei der 250 SX-F vom Kondensator und bei der 350 SX-F von der<br />
Batterie mit Spannung versorgt.<br />
Wird das Motorsteuergerät mit Spannung versorgt (Zündung EIN) aktiviert es die FI<br />
Lampe (MIL) für 2 Sekunden. Das Motorsteuergerät versorgt die FI Lampe (MIL) mit<br />
Masse.<br />
70
Schaltung im Steuergerät:<br />
ECU Motorsteuergerät<br />
P25 FI Lampe (MIL)<br />
IGP Zündungsplus<br />
Kennlinie:<br />
71<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Ist ein aktiver Fehlercode im Steuergerät gespeichert beginnt die Fehlerlampe bei<br />
Leerlauf entsprechend des vorliegenden Fehlercodes zu blinken.<br />
Beispiel Blinkcode 13 » Eingangssignal vom Temperatursensor -<br />
Ansaugluft zu niedrig :<br />
1 langes Intervall<br />
kurze Intervalle<br />
3 Wiederholung
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
As shown below, every blink code can be assigned to a failure description<br />
PCode Blinkcode Fehlerbeschreibung<br />
P0335 2 Schaltkreis Impulsgeber Fehlfunktion im Schaltkreis<br />
P0201 33 Einspritzventil Zylinder 1 Fehlfunktion im Schaltkreis<br />
P0351 37 Zündspule (Zylinder 1) Fehlfunktion im Schaltkreis<br />
P1231<br />
Kraftstoffpumpensteuerung Unterbrechung/Kurzschluss nach<br />
41<br />
Masse<br />
P1232<br />
Kraftstoffpumpensteuerung Unterbrechung/Kurzschluss nach<br />
Plus<br />
P1631<br />
P1632<br />
15<br />
Neigungswinkelsensor (A/D type) Eingangssignal zu niedrig<br />
Neigungswinkelsensor (A/D type) Eingangssignal zu hoch<br />
P0122<br />
P0123<br />
6<br />
Drosselklappensensor Kreis A Eingangssignal zu niedrig<br />
Drosselklappensensor Kreis A Eingangssignal zu hoch<br />
P0107<br />
P0108<br />
9<br />
Drucksensor-Saugrohr Zylinder 1 Eingangssignal zu niedrig<br />
Drucksensor-Saugrohr Zylinder 1 Eingangssignal zu hoch<br />
P0117<br />
P0118<br />
12<br />
Temperatursensor - Kühlflüssigkeit Eingangssignal zu niedrig<br />
Temperatursensor - Kühlflüssigkeit Eingangssignal zu hoch<br />
P0112<br />
P0113<br />
13<br />
Temperatursensor - Ansaugluft Eingangssignal zu niedrig<br />
Temperatursensor - Ansaugluft Eingangssignal zu hoch<br />
P0031<br />
Heizung-Lambdasonde (Zylinder 1, Sonde 1)<br />
45<br />
Unterbrechung/Kurzschluss nach Masse<br />
P0032<br />
Heizung-Lambdasonde (Zylinder 1, Sonde 1) Kurzschluss nach<br />
Plus<br />
P0130 17 Lambdasonde (Zylinder 1, Sonde 1) Fehlfunktion im Schaltreis<br />
Fehlfunktion Übersicht<br />
Sensor Startfähigkeit Motorbedingung<br />
Kurbelwellensensor Nein Stop<br />
Einspritzdüse Nein Stop<br />
Zündspule Nein Stop<br />
Relais Kraftstoffpumpe Nein Stop<br />
Neigungswinkelsensor Ja Run<br />
Drosselklappensensor Ja Run<br />
MAP Sensor Ja Run<br />
Temperatursensor Kühlmittel Ja Run<br />
Temperatursensor Ansaugluft Ja Run<br />
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Schaltplan:<br />
P25 FI Lampe (MIL)<br />
K30 Power Relais<br />
Aufgabe:<br />
73<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Die FI Lampe (MIL) leuchtet bei Betätigung des Anlasserschalters für 2 Sekunden auf<br />
(Funktionskontrolle) und erlischt, sofern vom Steuergerät keine Fehler erkannt werden.<br />
Im Betrieb leuchtet die Fehlerlampe ständig, wenn ein Fehler vorliegt; bei Leerlauf<br />
beginnt die Fehlerlampe entsprechend des vorliegenden Fehlercodes zu blinken.<br />
Diagnosetester:<br />
Bei dieser Messung wird der Wert FI Lampe (MIL) „EIN“ oder „AUS“ angezeigt.<br />
Sollwert bei Betätigung des Anlasserschalters für 2 Sekunden:<br />
FI Lampe (MIL) – „EIN“<br />
Sollwert im Leerlauf:<br />
FI Lampe (MIL) – „AUS“
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Steuergerät Regelfunktionen<br />
Allgemein:<br />
Das Motorsteuergerät aktiviert die Stellglieder anhand eines vorgegebenen Kennfeldes.<br />
Das Kennfeld wird durch die Eingangssignale der Sensoren bestimmt. Das<br />
Zusammenspiel zwischen Sensoren, Kennfeld und Stellglieder kann auch als<br />
Regelfunktion bezeichnet werden. Das Motormanagementsystem von Keihin besitzt<br />
zahlreiche Regelfunktionen, die wichtigsten sind hier beschrieben.<br />
Einspritzung:<br />
Auf Grund der Druckverhältnisse im Saugrohr (Drucksensor-Saugrohr), der Stellung der<br />
Drosselklappe (TPS) und der Drehzahl (Impulsgeber) wird die Basiseinspritzmenge und<br />
somit die Einspritzzeit berechnet. Unter Berücksichtigung der Korrektureingänge<br />
(Kühlmitteltemperatur, Ansaugluft Temperatur, Umgebungsdruck) wird die<br />
Einspritzdüse vom Steuergerät entsprechend angesteuert.<br />
Es handelt sich hierbei um eine sequenzielle Einspritzung, das heißt, dass auch der<br />
Einspritzzeitpunkt vom Motorsteuergerät geregelt wird.<br />
Haupteingänge - Drucksensor-Saugrohr, Impulsgeber, Drosselklappenstellung<br />
Korrektureingänge - Luft- und Kühlmitteltemperatur<br />
Ausgang - Einspritzdüse<br />
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75<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Zündung:<br />
Sowohl Zündwinkel wie auch Schließwinkel werden auf Grund eines abgespeicherten<br />
Kennfeldes vom Motorsteuergerät berechnet.<br />
Die Grundlage für die Ermittlung des Zündwinkels sind Drehzahl,<br />
Drosselklappenstellung, Korrektureingänge sind Kühlmittel– sowie<br />
Ansauglufttemperatur.<br />
Haupteingänge - Impulsgeber, Drosselklappenstellung<br />
Korrektureingänge - Luft- und Kühlmitteltemperatur<br />
Ausgang - Zündspule
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Drehzahlbegrenzung:<br />
Um Schäden am Motor zu vermeiden, wird bei Überschreitung von einer<br />
vorprogrammierten Drehzahl U/min erst die Ansteuerung der Zündspule sowie einige<br />
hundert Umdrehungen später die Einspritzdüse weggeschaltet.<br />
250 SX-F (771): 13400 rpm<br />
350 SX-F (772): 13000 rpm<br />
Haupteingang - Impulsgeber<br />
Ausgang - Einspritzdüse, Zündspule<br />
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Steuergerät - Fehlererkennung<br />
77<br />
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Allgemein:<br />
Das Motormanagementsystem von Keihin ist mit einem Eigendiagnosesystem<br />
ausgestattet. Unter Eigendiagnose versteht man, dass das Motorsteuergerät Fehler im<br />
Motormanagementsystem erkennen kann und die Störung durch aktivieren der „<strong>EFI</strong>“-<br />
Fehlerleuchte (MIL) anzeigen kann. Des Weiteren ist die Eigendiagnose in der Lage<br />
den Fehler einem Regelkreis zuzuordnen und einen entsprechenden Fehlercode zu<br />
speichern auch wenn die Fehlfunktion nicht dauerhaft besteht.<br />
Hat das Motorsteuergerät eine Fehlfunktion in einem Regelkreis erkannt, kann dieser<br />
abgeschaltet werden und ein Notlaufprogramm kann aktiviert werden.<br />
Fehlercode:<br />
Der Fehlercode kann über einen Blinkcode oder dem Diagnosegerät ausgelesen<br />
werden. Der Fehlercode kann nur mit dem Diagnosegerät gelöscht werden. Der<br />
Fehlercode kann nicht gelöscht werden, wenn die Fehlfunktion weiterhin besteht. Das<br />
Notlaufprogramm wird erst deaktiviert wenn die Zündung für länger als 10 Sekunden<br />
nicht aktiv ist.<br />
Fehlersetzbedingung:<br />
Wie bei allen technischen Einrichtungen, können auch im Bereich des<br />
Motormanagement Fehler auftreten.<br />
Solche Fehler können sein:<br />
Leitungsunterbrechung oder Kurzschluss,<br />
Korrosionen, die im Messkreis Spannungsabfälle verursachen,<br />
Nebenschlüsse durch Feuchtigkeit, die falsche Widerstandswerte vortäuschen,<br />
ein defekter Sensor oder Aktuator<br />
In all diesen Fällen wird dem Motorsteuergerät ein Spannungswert angezeigt, der nicht<br />
dem Wert der intakten Anlage entspricht. Das bedeutet, es wird dem Motorsteuergerät<br />
ein falscher Betriebszustand vorgetäuscht. Ohne Eigendiagnosesystem würde das<br />
Motorsteuergerät die Ansteuerung der Aktuatoren auf Grund dieser falschen<br />
Sensorwerte berechnen und das betroffene System würde im Fehlerfall falsch arbeiten,<br />
oder sogar ausfallen.<br />
Das Motorsteuergerät kann nur dann einen Spannungswert als Falschwert erkennen,<br />
wenn es diesen Spannungswert in der intakten Anlage nicht gibt oder wenn er anderen<br />
Betriebsdaten widerspricht.<br />
In welchen Fall das Eigendiagnosesystem einen Fehler erkennen kann und dadurch<br />
einen Fehlercode speichern kann ist in den Fehlercodesetzbedingungen geregelt.
<strong>2011</strong><strong>EFI</strong><strong>UPDATE</strong><br />
Das nachfolgende Beispiel einer Fehlercodesetzbedingung soll die Fehlererkennung<br />
durch das Motorsteuergerät erklären:<br />
Fehlercode: P0117 Temperatursensor - Kühlflüssigkeit Eingangssignal zu niedrig<br />
Fehlercodesetzbedingung: Signalspannung "TWAD" ≤ 0,137 V für eine Zeit ≥ 3 sec.<br />
Erklärung: Das Motorsteuergerät erkennt eine Fehlfunktion am Sensorkreis<br />
Kühlmitteltemperatur wenn die Signalspannung ≤ 0,137 Volt ist und die Fehlfunktion für<br />
länger als 3 Sekunden besteht. Da in der intakten Anlage die Signalspannung selbst bei<br />
sehr hoher Kühlmitteltemperatur nicht unter den Spannungswert kommen kann<br />
speichert das Eigendiagnosesystem einen Fehler. Ist jedoch die Signalspannung über<br />
den Vorgegebenen Wert kann das Motorsteuergerät diesen Wert nicht als Fehler<br />
erkennen obwohl der Wert mit der tatsächlichen Kühlmitteltemperatur nicht<br />
übereinstimmt.<br />
Zusammenfassend kann gesagt werden, es gibt Fehler in der Erfassung von<br />
Betriebswerten, die das Eigendiagnosesystem erkennt. Es gibt aber auch viele Fehler,<br />
die für das Eigendiagnosesystem nicht erkennbar sind.<br />
Häufig wird die Möglichkeit der Eigendiagnose durch das Motorsteuergerät überschätzt<br />
und auf die Basisdiagnose durch den Techniker vergessen.<br />
© 2010 by KTM-Sportmotorcycle AG, Mattighofen Austria<br />
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sämtliche weiteren Rechte sind der KTM Sportmotorcycle AG vorbehalten.<br />
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