Wohin nach (vor) - Dinges und Frick GmbH

06 | Theaterblatt
Juni 2012
NEUE STÜCKE AUS EUROPA
Lotte in Weimar
Hair
Interviews mit:
Marc Piollet
Siegbert Micheel
Kiril Manolov
Gefördert durch die
Kartenvorverkauf
0611 . 132 325

17.6. Charly Augschöll’s
Hotline Band
24.6. Hot Four Creole und
Paris Washboard
1.7. Quadro Nuevo
8.7. United Blues Experience
und Marco Marchi Blues Band
15.7. Trevor Richards British
New Orleans Band
22.7. Klaus Doldinger’s
PASSPORT
29.7. Barrelhouse Jazzband
5.8. WitchCraft und Jatzt!–Trio
12.8. Wiesbadener Juristenband feat.
Duncan Galloway (voc)
Kurzfristige Programmänderungen vorbehalten.
Kinderunter
haltung
2012
Sonntags von 11 bis 14 Uhr
Hessisches Minis terium für Wissenschaft und
Kunst in Wiesbaden, Eingang Luisenstr. 10– 12
Eintritt:
Dauerkarten /ermäßigt . . . . . . . . . . . 90,– /70,–
Eintritt /ermäßigt . . . . . . . . . . . . . . . 12,– /9,–
Am 1.7. + 22.7.: Eintritt /ermäßigt . .18,– /15,–
Schüler /Studierende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6,–
Am 1.7. + 22.7.: Schüler /Studierende . . . . . 10,–
Kinder bis 12 Jahre frei
Kartenvorverkauf
Tickets für Rhein-Main
Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, 65185 Wiesbaden
Telefon: 06 11 / 30 48 08 und 37 64 44,
info@tickets-fuer-rhein-main.de
Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Rheinstraße 23 – 25, 65185 Wiesbaden,
Telefon: 06 11 / 32 33 03 (Klaus Riehl)
Der Förderverein Jazz im Hof e. V. unterstützt
das Projekt der Stadt Wiesbaden
für bedürftige Kinder „Schulpaten helfen“.
www.wiesbaden.de/schulpaten
Landeshauptstadt Wiesbaden
Veranstalter:
Förderverein Jazz im Hof e. V.
Rheinstr. 23 – 25, 65185 Wiesbaden
Gefördert und unterstützt durch das
Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst www.jazz-im-hof.de
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– Wiesbaden –

Lotte in Weimar 4-5
NEUE STÜCKE AUS EUROPA 6-11
Konzerte 12
Marc Piollet 13
Siegbert Micheel 14
Hair 15
Spielplan Juni 16-21
Junges Staatstheater 22
Jugendreferat im Juni 23
Pressestimmen 24-25
Kiril Manolov 27
Ballett im Juni / Extras 28
Wartburg im Juni 29
News und Impressum 30
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Großes Haus
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Kleines Haus
Abo Großes Haus
Abo Kleines Haus
Gemischtes Abonnement
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Abonnement-Büro
Theaterkolonnade
0611.132 340
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Spielzeit 2012/2013
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Hessisches Staatstheater Wiesbaden
Telefon 0611 . 132 325
Fax 0611 . 132 367
Christian-Zais-Str. 3
Montag bis Freitag 10.oo-19.30 Uhr
Samstag 10.oo-14.00 Uhr
Sonn- und Feiertag 11.00-13.00 Uhr
E-Mail: vorverkauf@staatstheater-wiesbaden.de
Juni 2012
Liebes Publikum,
Europa… Das ist nicht nur ein Kontinent, der die unterschiedlichsten
Kulturen und Traditionen auf 10,5 Millionen Quadratkilometern
vereint. Europa steht für die Vision eines friedlichen und verantwortungsvollen
Miteinanders vieler Völker, für eine weit über die
Währungsunion hinausgehende Idee von schützender und durchlässiger
Gemeinschaft. Das Gefälle zwischen Utopie und Realität
war selten größer als zur Zeit. Ökonomische Krisen setzen der
Staatengemeinschaft zu, der Stabilitätspakt wackelt.
Aber wir sind unverdrossen. Zum 11. Mal findet in diesem Jahr am
Staatstheater Wiesbaden und am Staatstheater Mainz die Biennale
NEUE STÜCKE AUS EUROPA statt – jetzt erst recht! Vom 14. bis
24. Juni können Sie sich ihr eigenes Bild von Europa machen.
26 Gastspiele aus 25 europäischen Ländern zeigen ein Kaleidoskop
der Themen, die unsere Nachbarn und uns zur Zeit am meisten
beschäftigen. Dabei richtet sich der Blick der Autoren meist nicht
aufs Globale, statt dessen erzählen sie Geschichten aus ihrem allerengsten
Umfeld und schaffen so eine eigene regional gebundene
Identität. Aus der Summe der Geschichten entsteht ein Bild von
Europa, das der Realität recht nahe kommt: Bunt und vielfältig,
kritisch und tolerant, phantasievoll und poetisch. Genießen Sie
den sprachlichen und ästhetischen Reichtum, der sich im Juni auf
allen Bühnen entfaltet, und feiern Sie mit uns im Festivalzelt am
Warmen Damm.
Es gab eine Zeit, in der war nicht einmal an ein geeintes Deutschland
zu denken. Eine Reise von Wetzlar nach Weimar bedeutete
den Übertritt mehrerer Landesgrenzen und war dementsprechend
kompliziert. Der Schriftsteller Thomas Mann schickte einst eine
ältere Dame auf diese beschwerliche Fahrt. Der Roman Lotte in
Weimar ersinnt eine letzte Begegnung des Hofrats Goethe mit
Charlotte Buff, für die er in jungen Jahren mehr als Sympathie empfand.
Anika Bárdos hat den Roman für die Bühne bearbeitet, am
3. Juni hat die Adaption in der Regie von Slobodan Unkovski im
Schauspiel Premiere .
Den Abschluss der Spielzeit 2011/2012 feiern wir am 4. Juli
mit Gustav Mahlers Auferstehungssinfonie unter der Leitung von
Marc Piollet, der sich mit diesem Konzert als GMD des Hauses
verabschiedet. Wir danken ihm für die künstlerischen Leistungen
am Staatstheater Wiesbaden. Auf Seite 13 spricht er über seine
Zukunftspläne, für die wir ihm schon jetzt Glück wünschen.
Ihnen danken wir für Ihre Treue in der Spielzeit 2011/2012 und
freuen uns auf ein Wiedersehen beim großen Theaterfest am
1. September 2012.
Ihr Staatstheater Wiesbaden
Tourist Information
Marktplatz 1, Telefon: 0611 . 1729-930, Fax: 0611 . 1729-798
Mo bis Fr 9.45-18 Uhr; Sa 10-15 Uhr; So 11-15 Uhr (Vorverkaufsgebühr 13%)
Kartenvorverkauf Galeria Kaufhof
Telefon 0611 . 304 808 / 0611 . 376 444, Eingang Friedrichstraße, 65185 Wiesbaden
Montag bis Freitag 9.15-18.30 Uhr, Samstag 9.15-16.00 Uhr (Vorverkaufsgebühr 13%)
Vorverkauf Frankfurt-Ticket
Telefon 069 . 1340 400, Hauptwache Frankfurt (B-Ebene, neben dem Kaufhof)
Montag bis Freitag 9.30-19.00 Uhr (tel. 8.00-20.00 Uhr)
Samstag 9.30-16.00 Uhr (tel. 8.00-19.00 Uhr), Sonntag 10.00-18.30 Uhr (nur tel.)
www.frankfurt-ticket.de (Vorverkaufsgebühr 13%)
Ticketbox e.Kfr.
Kleine Langgasse 4, 55116 Mainz, Tel. 06131 . 2 11 500 oder 22 39 11, Fax 06131 . 2 11 501
Mo bis Fr 10-14 Uhr und 15-18 Uhr; Sa 10-14 Uhr; www.ticketbox-mainz.de (Vorverkaufsgebühr 13%)
Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Juni 2012 Titel: NEUE STÜCKE AUS EUROPA 2012 | Foto: Maarten Evenhuis
3

Dichtung.
Und Wahrheit!
4
Der Briefroman Die Leiden des jungen
Werther erschien 1775 und war ein immenser
Erfolg, der den jungen Dichter
Johann Wolfgang Goethe schlagartig
bekannt machte. Inspiriert wurde
Goethe von einer sehr realen Person:
von der jungen Charlotte „Lotte“ Buff
aus Wetzlar, in die der Reichspraktikant
Goethe sich Hals über Kopf
verliebte. Lotte war aber bereits dem
braven Amtsmann Johann Christian
Kestner versprochen. Im Gegensatz
zu Werther erschoss sich der junge
Goethe trotz der Unmöglichkeit dieser
Liebe nicht – glücklicherweise. Er verarbeitete
das Erlebte literarisch und
schrieb prompt Geschichte.
Der Literaturnobelpreisträger Thomas
Mann nimmt den literarischen
Faden auf und spinnt die Geschichte
um Goethe und die „unsterbliche
Geliebte“ weiter: 44 Jahre nach den
tatsächlichen Ereignissen, die zu dem
Werther-Roman führten, besucht
Charlotte Kestner, geborene Buff (die
Witwe des längst verstorbenen Oberhofrats
Kestner und Mutter seiner 12
Kinder) mit ihrer zweitjüngsten Tochter
die Stadt Weimar. Vordergründig,
um eine Verwandte aufzusuchen,
tatsächlich aber, um ihre Jugendliebe
Goethe wiederzusehen.
Doch der 67-jährige Goethe ist
mittlerweile eine große Berühmtheit,
und so ohne weiteres wird niemand
zu ihm vorgelassen. Lotte muss also
warten. Ihr Aufenthalt im kleinen
Weimar bleibt nicht lange geheim,
dafür sorgt schon das Faktotum des
Hotels Elephant, der beflissene und
zitatenfeste Kellner Mager. Ganze
Menschenansammlungen belagern
das Hotel, um einen Blick auf die
Frau zu werfen, um derentwillen der
größte aller deutschen Dichter fast
seinen Kopf, sicher aber sein Herz
verloren hatte.
Während Lotte im Hotel Besucher
empfängt, überbringt Goethes Sohn
August dem Dichter die Nachricht
von Lottes Anwesenheit, und Goethe
reagiert wenig romantisch: „Konnt’
sie sich’s nicht verkneifen, die Alte,
Ensemble (Probenfoto)
und mir’s nicht ersparen?“ Und weil
er für gemeinsames Resümieren
nicht zu haben ist, stellt sich Lotte
ein Gespräch mit dem abwesenden
Herrn von Goethe über Liebe und
Verlust, über das Altern und über
Lebenserfüllung vor. Zu bereuen
und verzeihen gibt es nichts, aber
es erwachsen doch etliche bittersüße
Einsichten aus dem Geflecht
von Vergangenheit, Dichtung und
Gegenwart. Thomas Manns Roman
balanciert auf der Grenze zwischen
fein ziselierten Figurenportäts und
zum Teil saftiger Ironie.
Es inszeniert der mazedonische
Regisseur Slobodan Unkovski, der
als Spezialist für subtile Schauspieler-
Arbeit gilt und in Wiesbaden bereits
die erfolgreichen Inszenierungen
Heuschrecken von Biljana Srbljanović
und Der Stein von Marius von Mayenburg
verantwortete.
Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Juni 2012

Lotte in Weimar
nach dem Roman
von Thomas Mann
Fassung von Anika Bárdos
Inszenierung
Slobodan Unkovski
Bühne und Kostüme
Angelina Atlagic
Musik
Irena Popović
Dramaturgie
Anika Bárdos
Mit:
Monika Kroll (Lotte)
Michael Günther Bard (Goethe)
Benjamin Krämer-Jenster (Dr. Riemer)
Rainer Kühn (Mager, Kellner im „Hotel Elephant“)
Jörg Zirnstein (August)
Franziska Beyer (Adele / Miss Cuzzle)
Viola Pobitschka (Lottes Tochter / Ottilie)
Benjamin Kiesewetter (Ferdinand / Werther)
Magdalena Höfner (Lotte, jung)
Zygmunt Apostol (Carl, Goethes Diener)
Premiere: Sonntag, 3. Juni
19.30 Uhr, Kleines Haus
Weitere Vorstellungen:
6., 10., 28. und 29. Juni, jeweils 19.30 Uhr
Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Juni 2012
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Europa liegt am Rhein
6
... zumindest vom 14. bis 24. Juni! In Wiesbaden und Mainz nimmt die Theaterbiennale NEUE STÜCKE
AUS EUROPA die Bühnen in Beschlag. 26 Gastspiele aus 25 Ländern laden Sie ein zu Geschichten über
Leben und Tod, Träume und Traumata, visionäre Pläne und Fallstricke des Alltags. Doch damit nicht
genug. Was darüber hinaus das Rahmenprogramm bereit hält, lesen Sie auf den nächsten Seiten.
Wir freuen uns auf Sie!
Eine Auswahl:
Foto: Nesrin Kadioglu Foto: Armin Smailovic
Foto: Vera Rodman
Türkei
SÛRNAME 2010.
EIN FEST FÜR SÜHENDAN
von Yiğit Sertdemir
Mo 18.6., 19.30 Uhr
Großes Haus Wiesbaden
Über der Lektüre antiquarischer
Bücher ihres verstorbenen Mannes
taucht eine alte Dame blätternd
und träumend in vergangene Tage
und große Feste Istanbuls ein.
Realität und Traum, Vergangenheit
und Gegenwart verwirren sich zu
einem mitreißenden Theaterfest:
20 Schauspieler und zahlreiche überlebensgroße
Puppen laden ein zu
einer turbulenten, politischen Revue,
zum virtuosen „Clash of Culture and
Time“ zwischen historischem Volksfest
und aktuellem Großstadtgewühl.
Autor Yiğit Sertdemir, aufgewachsen
im beschaulichen Izmir, war der lauten,
hektischen Metropole Istanbul
zunächst kritisch begegnet. Sûrname
2010 ist sein Versöhnungsangebot,
seine Liebeserklärung an diese traditionsreiche
und vor Lebendigkeit
pulsierende, angesagte Stadt.
„Plötzlich war ich groß. Ich musste
nach Istanbul umziehen. Ich fühlte
mich, als ob ich mich verloren hätte.
Ich war alleine. Ich konnte nichts
begreifen, nichts verstehen. Alles war
überfüllt. Niemand nahm den anderen
wahr. Die İstiklal Caddesi war
wie eine Geisterparade. Ich mochte
die Stadt nicht. Ich dachte, Istanbul
müsste sich schämen… Dieses Stück
ist eine Entschuldigung. Eine Erinnerung.
Eine Gelegenheit, sich zu
versöhnen. Mit einem Istanbul, das
wir nicht gesehen haben, auf das wir
nicht acht gegeben haben… (…) Es ist
unser Traum, deine Wirklichkeit. /
Beginne dein Fest!“
Yiğit Sertdemir
Österreich
IMMER NOCH STURM
von Peter Handke
Mi 20.6., 19.30 Uhr
Großes Haus Wiesbaden
In der Geschichte einer versprengten
Familie spiegelt Handke die kollektive
Historie eines zerrissenen Volkes
wider, die der Slowenen in Österreich.
Erinnernd ruft der Erzähler seine Vorfahren
herbei und beschreibt dieses
Szenario wie ein altes schwarz-weiß
Foto, in das er sich selbst hinein retuschiert
und das nach und nach zum
Leben erwacht. Erlebtes, Erinnertes
und Fiktives vermischen sich. (...) Das
Ich, die träumende und erzählende
Hauptfigur, sieht sich als Kind heranwachsen.
Er trifft auf unterschiedliche
Generationen, aus deren Erlebnissen
sich die Familiengeschichte zusammensetzt,
die aber eben auch für
die kollektiven Erfahrungen, Werte,
Mentalitäten und Vorurteile verschiedener
Epochen stehen. Beate Heine,
Originalbeitrag für das Programmheft des Thalia
Theater Hamburg
„Schicht für Schicht tragen die Schauspieler
verfälschte, schöngeredete,
verdrehte Erinnerungen ab, arrangieren
sich mit dem, was darunter zum
Vorschein kommt, nur um festzustellen:
Auch das ist nur ein Teil der Wahrheit,
ja: Wahrheit ist immer nur das,
was eine konkrete Person aus dem
macht, was sie erlebt. (…) Wo also ist
die Wahrheit? Vielleicht darin, dass
man sich im Verlauf eines Stückes wie
diesem genau dessen bewusst wird:
Wie brüchig Erinnerungen, Ansichten,
am Ende sogar Geschichtsbücher
sind. Wie sehr das, was passiert, nur
deswegen passiert, weil sich Menschen
für oder gegen etwas entscheiden.
Und wie selten das, was passiert,
sich in den einfachen Kategorien von
Gut und Böse fassen lässt.“
Hans-Juergen Fink, Hamburger Abendblatt
Russland
CIRCO AMBULANTE
von Andrej Mogutschij
und Maxim Isajew
Mo 18.6., 19 Uhr
Großes Haus Mainz
Der Oberkonduktor, ein tyrannischer
Herrscher, regiert über eine kleine,
verregnete Vulkaninsel. Der Alltag
wird dominiert von einer Fleischverarbeitungsfabrik,
deren Hauptziel
die Gewinnung eines Elixiers aus
Stierhoden ist, das ewige Jugend
verspricht. Wer das nötige Geld aufbringen
konnte, hat die Insel längst
verlassen. Die beiden alten Leute
Maria und Anton jedoch müssen
den bedrohlichen Alltag durchleben,
und es ist vor allem ihre Liebe
zueinander, die ihnen dazu die nötige
Kraft verleiht. Ihre Geschichte ist
außergewöhnlich und voller Umwege
und Abenteuer. Um Arbeitsplätze zu
schaffen und Touristen anzuziehen,
beschließt der Oberkonduktor, einen
Zirkus zu gründen. Die Insel soll zum
Weltzentrum der Clownerie werden.
Andrej Mogutschij und Maxim Isajew
haben auf der Bühne eine moderne
„Don Qujote“-Welt erschaffen, in der
surreale Fantasien und reale Fakten
verschwimmen.
„Mit Quijotismus habe ich mich
schon häufiger beschäftigt, für mich
ist dieses Thema unerschöpflich. Was
ist es? Eine Krankheit? Eine Form
von Irrsinn? Oder ein essentielles
Bedürfnis der Seele? Was treibt einen
Menschen, Dinge zu tun, die von
einem vernünftigen Standpunkt aus
betrachtet verrückt sind? Für mich ist
es ein Beispiel für das Aufeinanderprallen
von Individuum und Gesellschaft.
Ein Einzelner ist imstande, die
Massen zu entflammen und sie dazu
zu bringen, ihm zu folgen. Ist das gut
oder schlecht? Ich weiß es nicht …“
Andrej Mogutschij
Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Juni 2012

Biennale-Stars im Kino
11 MEN OUT
(STRÁKARNIR OKKAR)
Die Caligari FilmBühne zeigt im
Vorfeld der Theaterbiennale die
Gesellschaftssatire 11 MEN OUT, in
der Björn Hlynur Haraldsson, Autor
und Regisseur des isländischen
Gastspiels BJÖRN AUS ÖXL, die
Hauptrolle spielt. Er verkörpert Óttar,
den Stürmerstar des isländischen
Fußball-Erstligisten KR, der öffentlich
sein Schwulsein verkündet – damit
stürzt er den isländischen Fußball und
seine eigene Familie ins Chaos. Erst
am Tag der Gay-Pride-Parade wird
er wieder auf seine alte Mannschaft
treffen – nun als Stürmer des „Pride
United Reykjavík“. Coming-out auf
Isländisch – herb und mit trockenem
Humor.
Caligari FilmBühne
Do 7.6., 20 Uhr
und Sa 9.6., 18 Uhr
IS/FIN/GB 2005, 88 Min
Deutsche Fassung, FSK: ab 12
Regie: Róbert I. Douglas
u.a. mit: Björn Hlynur Haraldsson,
Helgi Björnsson, Arnmundur Ernst
Björnsson, Lilja Nóttþórarinsdóttir,
Sigurður Skúlason
Caligari FilmBühne
Marktplatz 9, 65183 Wiesbaden
www.wiesbaden.de/caligari
Veranstalter: Kulturamt Wiesbaden
Eintritt: 6 € / ermäßigt 5 €
Weitere Informationen zu allen eingeladenen
Produktionen sowie zum vollständigen Rahmenprogramm
finden Sie im umfangreichen Festivalkatalog
von NEUE STÜCKE AUS EUROPA, der
ab dem 30. Mai für 3,50 € an den Theaterkassen
und in ausgewählten Buchhandlungen erhältlich
ist! Außerdem informieren unsere Website
www.newplays.de und unser tagesaktueller Blog
www.newplays-blog.de Sie über Inhalte, Hintergründe
und Wissenswertes rund um das gesamte
Festival!
www.newplays.de
NEUE STÜCKE AUS EUROPA 2012 wird gefördert durch die
Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Juni 2012
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NEUE STÜCKE AUS EUROPA 2012
Rahmenprogramm
8
Die Gastspiele der Theaterbiennale werden von einem umfangreichen Rahmenprogramm flankiert, das immer kostenlos
ist und zu dem wir Sie, liebes Publikum, herzlich einladen möchten! Im Park hinter dem Staatstheater Wiesbaden
schlagen wir wieder unser Festivalzelt auf, und wir hoffen auf einen regen Austausch mit Ihnen, den internationalen
Theatermachern und den Festivalgästen über die eingeladenen Produktionen und darüber hinaus – zum Beispiel im
Rahmen der Lesungen, Podiums- und Autorengespräche. Wir sind gespannt darauf, gemeinsam mit Ihnen Einblicke
in die Arbeit der Foren zu erhalten, in denen Dramatiker, Übersetzer, Kritiker und Studierende der Dramaturgie und
Theaterwissenschaft sich während des Festivals austauschen werden. Und nicht zuletzt freuen wir uns darauf, des
Nachts bei Konzerten und Partys mit Ihnen im Festivalzelt zu tanzen!
Do 14.6., 18 Uhr
Foyer Großes Haus, Staatstheater Wiesbaden
FEIERLICHE ERÖFFNUNG
DER THEATERBIENNALE
Intendant Manfred Beilharz gibt den Startschuss
und eröffnet gemeinsam mit den Paten
des Festivals, den Teilnehmern der Foren, den
Förderern und dem Publikum die elfte Ausgabe
der Theaterbiennale.
Fr 15.6., 19 Uhr
Staatstheater Mainz, Tritonplatz
FEIERLICHE ERÖFFNUNG DER
DRITTEN FESTIVALAUSGABE IN
MAINZ
durch den Intendanten Matthias Fontheim,
gemeinsam mit Gästen, Förderern und dem
Publikum.
Fr 15.6., 22.30 Uhr
Festivalzelt
BALKAN BALLROOM
mit DJ Tomo Polic
Explosive Mischung aus Balkan- und Urban-
Electro-Gypsy-Beats, Ska, Cumbia und
Electro-Swing.
Sa 16.6., 12 Uhr
Festivalzelt
WIE WIR WURDEN, WAS WIR SIND
– KOLLEKTIVE TRAUMATA
AUF DEM THEATER
Podiumsgespräch
Wie geht eine Gesellschaft mit kollektiven
Erinnerungen um, wie verarbeitet sie kollektive
Traumata? In den Balkan-Ländern sind sichtbare
und unsichtbare Folgen des Kriegs weiterhin Teil
des Alltags; in Irland muss sich eine ganze Nation
fragen, warum der Missbrauch von Kindern in
Einrichtungen der katholischen Kirche so lange
nicht bemerkt wurde. Und auch in Polen sind die
Ereignisse der vergangenen 50 Jahre nicht ohne
Auswirkungen auf das Selbstbild der Bevölkerung
geblieben.
Das Theater ist ein Ort, an dem schmerzliche
Erlebnisse gemeinsam aufgearbeitet werden
können. Vor allem die junge Generation der
Theatermacher legt mutig den Finger in schlecht
verheilte Wunden und stellt sich den Folgen
der Ereignisse. Gina Moxley und Małgorzata
Sikorska-Miszczuk, Patinnen der Theaterbiennale
aus Irland und Polen, sowie Filip Vujošević,
Co-Autor und Dramaturg von Hypermnesie, sprechen
mit Franz Wille, Chefredakteur von Theater
heute, darüber, welche Methoden und Mittel ihr
Theater anwendet, um sich diesen wichtigen und
heiklen Themen zu nähern.
Moderation: Franz Wille
(Chefredakteur Theater heute)
Mit: Gina Moxley (IRL), Małgorzata Sikorska-
Miszczuk (PL), Filip Vujošević (BiH)
Sa 16.6.
14 Uhr
Parade, Wiesbadener Innenstadt
22.30 Uhr
Konzert, Festivalzelt
TOP DOG BRASS BAND
„We came here to funk ya!“ lautet die Mission der
Kapelle aus Dresden, die in ihren spektakulären
Walkacts, Konzerten und Paraden die Zuschauer
auf Usedom ebenso wie im indischen Goa von
den Stühlen auf die Tanzfläche reißt.
Im Anschluss: Party mit DJ Schulze
Foto: Rüdiger Schestag
Foto: Josephina Markarian
Sa 16.6., 15 Uhr
Literaturhaus Villa Clementine
FAULE KREDITE
Autorenlesung und Gespräch
mit Petros Markaris, in Kooperation
mit dem Literaturhaus Wiesbaden
Während die Krise ganz Griechenland lahmlegt,
versetzt eine Mordserie bei mehreren Banken
die Athener Finanzwelt zusätzlich in Angst und
Schrecken. Presse und Polizei schließen nicht
aus, dass Terroristen hinter den Verbrechen
stecken, und der Hass auf die Banken wird immer
größer. In dieser Lage wären Geduld und Sorgfalt
am Platze, doch dafür hat Kommissar Kostas
Charitos keine Zeit. Denn Zeit ist Geld, und Geld
gibt’s keins ...
Der renommierte Schriftsteller und Festivalpate
für Griechenland, Petros Markaris, stellt den 2011
erschienenen jüngsten Band seiner erfolgreichen
Kriminalromanreihe vor, die die taz als „den
Einbruch der griechischen Tragödie in den
Unterhaltungsroman“ bezeichnete.
Moderation:
Christopher Schmidt (Süddeutsche Zeitung)
So 17.6., 12 Uhr
Festivalzelt
20 JAHRE NEUE STÜCKE AUS
EUROPA: WAS IST NEU, WAS IST
EIN STÜCK, WAS IST EUROPA?
Podiumsgespräch
Seit der Gründung des Festivals hat sich die
Anzahl europäischer Länder verdoppelt
– und die Auffassungen darüber, was ein (neues)
Theaterstück ist und was nicht, wohl auch. Die
international renommierten Dramatiker Biljana
Srbljanović und Hristo Boytchev sind der Theaterbiennale
bereits seit Jahren verbunden. Im
Gespräch mit dem Kulturkritiker Thomas Koch
und Tankred Dorst, Dramatiker und Mitbegründer
des Festivals, versuchen sie nachzuvollziehen,
wie das Festivalprogramm über die Jahre
die fundamentalen Veränderungen in Kunst und
Gesellschaft reflektiert hat, welche Entwicklungen
in der Arbeit von Theaterschaffenden
sichtbar wurden.
Moderation: Thomas Koch (Südwestrundfunk)
Mit: Hristo Boytchev (BG), Tankred Dorst (D),
Biljana Srbljanović (SRB)
Mo 18.6. - Fr 22.6., 10-12 Uhr
Festivalzelt
KINDER ENTDECKEN EUROPA
Workshops für Schulklassen
Das Jugendreferat des Staatstheaters Wiesbaden
unter der Leitung von Priska Janssens lädt Schulklassen
zur interaktiven Begegnung mit Theatermachern
aus verschiedenen Ländern ein und
ermöglicht Kindern im Alter von 6 bis 10 Jahren,
Europa hautnah und ganz persönlich zu erleben.
Mo 18.6., 17 Uhr
Festivalzelt
WARUM SCHREIBST DU?
Autorengespräch, in Kooperation
mit dem Presseclub Wiesbaden
„Wie bist du zum Schreiben gekommen? Warum
schreibst du? Woher nimmst du deine Motive?“
Diese und andere Fragen rund um das Dasein
eines Schriftstellers und den Prozess des Schreibens
stellen sich für den Autor und Festivalmitbegründer
Tankred Dorst immer wieder aufs
Neue, insbesondere auch im Hinblick auf die
sich wandelnde Rolle des Autors im Theater.
Diskutieren wird er sie mit dem Autor und
Regisseur des russischen Gastspiels Circo
Ambulante, Andrej Mogutschij, sowie mit dem
deutschen Schriftsteller und Hausautor am
Staatsschauspiel Dresden, Martin Heckmanns,
dessen Stück Vater Mutter Geisterbahn ebenfalls
bei der Theaterbiennale zu sehen ist und der
2012 zum zweiten Mal die deutschsprachige
Arbeitsgruppe beim Forum Junger Autoren
Europas leitet.
Moderation:
Viola Bolduan (Wiesbadener Kurier)
Mit: Tankred Dorst (D), Martin Heckmanns (D),
Andrej Mogutschij (RUS)
Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Juni 2012

Mi 20.6., 17 Uhr
Festivalzelt
HERAUSFORDERUNG
THEATERÜBERSETZUNG
Workshop und Podiumsgespräch
Theatertexte leben vom Gesprochenwerden.
Erst wenn die Schauspieler ihnen auf der Bühne
Gehör verschaffen, sind sie dort angekommen,
wo der Autor sie hören wollte. Rhythmus und
Sprechbarkeit sind daher in einer Übersetzung
für das Theater von ganz besonderer Wichtigkeit.
Um die Arbeit eines Theaterübersetzers einmal
ansatzweise zu demonstrieren, planen wir eine
kurze praktische Übung: Das Publikum wird an
Experten-Tischen Gelegenheit haben, erfahrenen
Theaterübersetzern bei der Arbeit am Text
über die Schulter zu schauen und mit ihnen ins
Gespräch zu kommen. Vielleicht fällt Ihnen ja
eine gelungene Lösung für eine vertrackte
Replik ein oder ein passendes deutsches Idiom?
Im Anschluss werden die Experten – Übersetzer
und Lektoren –, moderiert von Hinrich Schmidt-
Henkel, über ihren Arbeitsalltag und die besonderen
Herausforderungen sprechen, die der
internationale Theatermarkt an sie stellt.
Moderation: Hinrich Schmidt-Henkel
Mit: Christina Links (henschel Verlag, angefr.),
Vera San Payo (P), Andrea Zagorski (ITI)
Do 21.6., 16 Uhr
Studio Wiesbaden
STÜCK FÜR STÜCK
Präsentation sechs neuer Stückübersetzungen
aus dem FORUM THEATERÜBERSET-
ZUNG in szenischen Lesungen, in Kooperation
mit dem ITI
Entdecken Sie die europäischen Erfolgsstücke
von morgen schon heute! In der Übersetzerwerkstatt
des Internationalen Theaterinstituts
haben sechs Theaterübersetzer unter Leitung
von Barbara Christ an sechs neuen Stücken
aus Europa gearbeitet, sich ausgetauscht, mit
den ebenfalls anwesenden Autoren der Stücke
gesprochen und die szenische Umsetzung ihrer
Arbeit begleitet. Zum krönenden Abschluss des
Forums können sich Fachpublikum, Zuschauer,
Autoren und Übersetzer bei szenischen Lesungen
davon überzeugen, dass eine gelungene
Übersetzung selbst wiederum eine künstlerische
Arbeit ist. Und dass nur mit ihrer Hilfe auch ein
deutsches Publikum diese Stücke aus ganz
Europa wirklich entdecken kann.
Einrichtung der Lesungen:
Benjamin Schad und Jan Stephan Schmieding
Do 21.6., 22.30 Uhr
Festivalzelt
THE HEART OF THURSDAY NIGHT
Beyer, Wellings & Friends in Concert
Nachdem Lars Wellings, Schauspieler im
Ensemble des Staatstheaters Wiesbaden,
bei der letzten Theaterbiennale bereits zum
„Abschmelzen im Zelt“ lud, singt und spielt er
dieses Mal mit Kollegin Franziska Beyer und
Überraschungsgästen zur Gitarre alles von Jazz
bis Pop und von Tom Waits über Rebekka Bakken
bis zu Amy Winehouse.
Fr 22.6., 17 Uhr
Festivalzelt
LITERARISCHER SALON
Manuela Reichart bittet die Paten der Theaterbiennale
zum Gespräch in ihren Salon. Während
diese sich in der Recherchephase des Festivals
ganz uneigennützig in den Dienst der neuen
Dramatik ihres Landes stellen, dreht sich hier
alles um ihr eigenes literarisches Schaffen. Denn
sie alle sind nicht nur renommierte Dramatiker,
sondern vielfach künstlerisch tätig: als Autoren
oder Übersetzer verschiedenster Textformen, in
Theater und Rundfunk, Film und Fernsehen. In
Zweiergesprächen befragt Manuela Reichart sie
zu ihrer Arbeit und gibt vielfältige Einblicke in
ihre literarischen Werke.
Manuela Reichart lebt und arbeitet in Berlin als
Autorin, Radiomoderatorin und Filmemacherin
und hat im Mai 2012 ihren Prosaband „Zehn
Minuten und ein ganzes Leben“ veröffentlicht.
Moderation: Manuela Reichart
Fr 22.6., 21.30 Uhr
Treffpunkt Kolonnaden vor dem Kleinen Haus
Wiesbaden
DRAMA, BABY!
Die Teilnehmer des FORUMS JUNGER AUTO-
REN EUROPAS präsentieren auf einer szenischen
Entdeckungsreise die Ergebnisse ihrer
Arbeit mit den Dramatikern Tena Štivičić und
Martin Heckmanns.
Szenische Einrichtung: Teresa Reiber
Sa 23.6., 12 Uhr
Festivalzelt
THEATERARBEIT LOKAL/GLOBAL
– ZWISCHEN KULTURELLER VIEL-
FALT UND INTERNATIONALEM
KUNSTMARKT
Podiumsgespräch im Rahmen der Jahrestagung
des ITI – Zentrum Deutschland
Festivals bereichern das Publikum um die Vielfalt
fremder künstlerischer Handschriften und die
Themen anderer Theaterkulturen. Gastspiele
und Koproduktionen mit europäischen Partnern
gehören mittlerweile zum täglichen Theaterbetrieb,
mit neuen künstlerischen Partnern kommen
auch neue Arbeits-, Proben- und Produktionsmodelle
ins Haus. Theaterarbeit verändert
sich, für manche Häuser sind Koproduktionen
bereits jetzt das tragende Finanzierungsmodell.
Wie passen bei diesen Veränderungen künstlerische
Ideen und ökonomischer Druck zusammen?
Auf dem Podium diskutieren Vertreter unterschiedlicher
Theaterhäuser, die alle auf ihre Art
im internationalen Theaterbetrieb mitspielen.
Initiiert vom Internationalen Theaterinstitut (ITI)
schaut diese Runde in die Zukunft der Theaterlandschaft.
Begrüßung: ITI-Präsident Dr. Manfred Beilharz
Moderation: Prof. Dr. Wolfgang Schneider
(Universität Hildesheim)
Diskussion: Stefan Schmidtke (Schauspielhaus
Düsseldorf), Tobias Veit (Schaubühne am Lehniner
Platz, Berlin), Nils Ewerbeck (Mousonturm
Frankfurt a.M.) und Annemie Vanackere (Hebbel
am Ufer, Berlin)
Sa 23.6., 17 Uhr
Festivalzelt
DAS GRUNDRECHT AUF
KUNSTFREIHEIT IN DEN
LÄNDERN DER EU
Podiumsgespräch
In Artikel 13 der EU-Charta der Grundrechte
heißt es schlicht: „Kunst und Forschung sind
frei.“ Eine eindeutige Sache und in den Ländern
der EU selbstverständlich – möchte man meinen.
Die Umsetzung dieses Grundrechts ist jedoch
heikel und führt immer wieder zu politischen
und gesellschaftlichen Konflikten. Einerseits
wehren sich Künstler gegen jegliche Einflussnahme
von außen, vor allem durch den Staat
und seine Organe. Kunst, so ihr Argument, muss
sich frei von ideologischen und politischen Einschränkungen
entfalten können. Wie aber ist mit
gesellschaftlichen Bedenken bezüglich der unbegrenzten
Freiheit des künstlerischen Ausdrucks
umzugehen?
Theatermacher aus den Niederlanden und
Ungarn werden dieses kontroverse Thema
gemeinsam mit Dr. Thomas Engel, Direktor des
ITI-Zentrums Deutschland und Sekretär des
ITI-Aktionskomitees für die Rechte der Künstler,
diskutieren. Moderiert wird die Veranstaltung
von Dr. Ruth Fühner, Kulturredakteurin des Hessischen
Rundfunks.
Moderation: Dr. Ruth Fühner
(Hessischer Rundfunk)
Mit: Dr. Thomas Engel (ITI), Mária Mayer-
Szilágyi (H), Henk Scholten (NL)
Sa 23.6., 22.30 Uhr
Festivalzelt
TWO AND A RED MEN
Party mit dem Teilkasko?-My Ass! DJ-Team
feat. Two And A Red Men (MUSTARD POPS)
Das Teilkasko?-My Ass! DJ-Team serviert seine im
Schlachthof Wiesbaden viel erprobte Mischung
aus Disco und Rock, Beats und Gitarren, Lady
Gaga und Münchner Freiheit, Jackson 5 und Run
DMC u.v.m.
So 24.6., 11 Uhr
Festivalzelt
AUF DER ZIELGERADEN
Pressefrühstück und Preisverleihungen
Bevor am Abend alle in die letzten Vorstellungen
von NEUE STÜCKE AUS EUROPA strömen,
lädt die Künstlerische Leitung Vertreter der
Medien, Paten, Festivalgäste und das interessierte
Publikum zu einem Pressegespräch ein
und zieht eine erste Bilanz. Im Anschluss werden
der vom WIESBADENER KURIER gestiftete Preis
für die beste Übersetzung eines Stückes bei der
Theaterbiennale sowie der Publikumspreis für
das beliebteste Stück vergeben.
Im Anschluss
Arbeitsergebnisse aus dem FORUM EURO-
PÄISCHER DRAMATIKER und dem FORUM
DRAMATURGIE sowie dem FORUM JUNGER
THEATERKRITIKER
So 24.6., 21.30 Uhr
Festivalzelt
ABSCHLUSSFEST IM ZELT
mit dem Teilkasko?-My Ass! DJ-Team feat.
Two And A Red Men
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Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Juni 2012 9

Joachim Hiller
„Virtuelle Ausstellung“ auf
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VIDEOS in YOUTUBE
www.hiller-kunst.de
Joachim Hiller, Acryl auf Leinwand, 150 x 150 cm, 2011

NEUE STÜCKE AUS EUROPA –
worauf freuen Sie sich besonders?
DIRK FELLINGHAUER
Stadtmagazin sensor, Objektleiter
Unter uns: So ganz genau habe ich mir das
Programm noch gar nicht angeschaut. Denn
ich weiß aus Erfahrung: Was immer ich mir
hier anschaue, es wird ein bleibendes und
bereicherndes Erlebnis. Die Biennale ist für
mich das Synonym für thematisch wie ästhetisch
außergewöhnliches, kompromissloses,
innovatives und inspirierendes Theater, das ich
nirgends sonst zu sehen kriege. Ehrlich gesagt: Ich
freue mich auf das Festival als solches. Auf die einzigartige
Atmosphäre rund ums Zelt. Wo man „mal
kurz“ vorbeischaut und Stunden später beim jetzt
aber wirklich allerletzten Wein mit eben noch fremden
Menschen spricht, diskutiert, lacht. Wo der
Intendant nach seinem weißnichtwievielten Wein
herrliche nächtliche Spontanansprachen hält. Wo
Orchestermusiker mitten in der Nacht das Klavier
nochmal in Betrieb nehmen. Wo unsere Stadt
so intensiv, auf- und anregend lebt, vibriert und
prickelt wie sonst selten. So, jetzt schaue ich aber
mal genau ins diesjährige Programm… Da springt
mir spontan ins Auge: A MACHINE TO SEE WITH.
GABY BABIć
Festivalleitung/
Künstlerische Leitung goEast
Sicherlich nicht verpassen werde ich
SCHWARZE MILCH in der Regie von Alvis
Hermanis. Vor einigen Jahren habe ich in
Sarajevo seine Arbeit DAS LANGE LEBEN
gesehen, die mich sehr begeistert hat.
Dann freue ich mich besonders auf HYPER-
MNESIE von Selma Spahić, die auch schon bei
goEast im Hochschulwettbewerb zu Gast war.
Die Zustandsbeschreibung der jungen Generation
in Ex-Jugoslawien über den autobiografischen
Ansatz der Regisseurin finde ich hoch interessant.
Insgesamt ist es wunderbar, dass bei der Theaterbiennale
ein wirkliches Ost-West-Gleichgewicht
verwirklicht ist. Über zehn Stücke kommen aus
Osteuropa!
DR. HANS-CHRISTIAN BREMME
Ehemaliger Vorsitzender des Förderkreises
der Internationalen Maifestspiele
Es ist immer wieder bewundernswert, wie es
der Theaterleitung und dem Team alle zwei
Jahre gelingt, nach den Maifestspielen auch
die Biennale NEUE STÜCKE AUS EUROPA
inhaltlich und organisatorisch zu meistern.
Obwohl die bei der Theaterbiennale angebotenen
Stücke für uns Zuschauer unbekannt sind, bin
ich auf Vieles gespannt: So auf SÛRNAME 2010.
EIN FEST FÜR SÜHENDAN aus der Türkei – eine
Mischung von Schauspielern und Puppen in einem
Spannungsfeld von Vergangenheit und Gegenwart,
Traum und Wirklichkeit. Auch das polnische Stück
UNSERE KLASSE scheint mir sehenswert zu sein,
weil es die vielfältige und schwierige Geschichte
des Landes in verschiedenen Biografien widerspiegelt.
Schließlich freue ich mich auf Peter Handkes
IMMER NOCH STURM, eine österreichisch-slowenische
Familiengeschichte in der Zeitspanne 1936
bis 1990.
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Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Juni 2012 11
a priori

Konzerte
6. Kammerkonzert
Lera Auerbach (*1973)
Klaviertrio op. 28 (1996)
Arno Babadjanyan (1921-1983)
Klaviertrio in fis-moll
Peter I. Tschaikowsky (1840-1893)
Sextett in d-moll Op. 70
Souvenir de Florence (1890)
Sonntag, 3. Juni
11 Uhr, Foyer
Karl-Heinz Schultz, Maryna
Verameyeva (Violine), Pamela
Kremer, Gertrud Weise (Viola),
Daniel Geiss, Susanne Tscherbner
(Violoncello), Julia Okruashvili
(Klavier)
Konzert für junge Leute / Klassen 5-7
Einer für alle –
alle für einen!
Die Entwicklung
des Solokonzertes
von Gabrieli bis Cage
Konzept und Moderation:
Matthias Warzecha
Musikalische Leitung
Wolfgang Ott
Hessisches Staatsorchester
Wiesbaden
Solokonzerte gibt es heute für jedes
Instrument. Das war nicht immer so.
Matthias Warzecha wird den Jugendlichen
wieder kenntnisreich und unterhaltsam
500 Jahre Musikgeschichte
vermitteln. Von der Renaissance über
Barock und Klassik bis hin zum zeitgenössischen
Klavierkonzert von John
Cage reicht das kurzweilige Spektrum
der Musikdarbietungen, die auch die
Entwicklung des Orchesters zeigen
und verdeutlichen, dass Musik ständigen
Veränderungen unterworfen ist.
Freitag, 15. Juni
11 Uhr, Großes Haus
12
8. Sinfoniekonzert
Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 2 c-moll
Auferstehungssinfonie
Dirigent Marc Piollet
Hessisches Staatsorchester Wiesbaden
Emma Pearson, Sopran
Gerhild Romberger, Alt
Chor der Stadt Wiesbaden
(Einstudierung Christoph Stiller)
Frankfurter Singakademie
Mittwoch, 4. Juli, 20 Uhr
Kurhaus, Friedrich-von-Thiersch-Saal
19 Uhr Einführung im Dostojewskisaal
Schon lange spielte Gustav Mahler (1860-1911)
mit dem Gedanken, seine Sinfonie Nr. 2 mit einem
Chor zu beenden. Nur die Furcht, man könne ihn
mit Blick auf die 9. Sinfonie Ludwig van Beethovens
der Nachahmung bezichtigen, hielt ihn zunächst
davon ab. Doch dann wohnte er der Trauerfeier für
den Dirigenten Hans von Bülow bei. Mahler schildert
später dieses Erlebnis: „Die Stimmung, in der
ich dasaß und des Heimgegangenen gedachte, war
so recht im Geiste des Werkes, das ich damals mit
mir herumtrug. – Da intonierte der Chor von der
Orgel den Klopstock-Choral ‚Aufersteh’n!’ – Wie ein
Blitz traf mich dies, und alles stand ganz klar und
deutlich vor meiner Seele! Auf diesen Blitz wartet
der Schaffende, dies ist ‚die heilige Empfängnis’!
Was ich damals erlebte, hatte ich nun in Tönen zu
schaffen.“
Orchestertalk
Hier lernen Sie Musikerinnen und Musiker des
Staatsorchesters persönlich kennen. Monika
Schulz (Violine), Gertrud Weise (Viola), Oskar
Münchgesang (Fagott), Joachim Tobschall (Posaune)
stellen sich dem Publikum vor, berichten über
ihren Werdegang, die Arbeit als Orchestermusiker
und geben natürlich ausgewählte musikalische
Kostproben. Die Moderation übernimmt Christina
Redeker.
Gustav Mahler sprengt mit dieser
zweiten Sinfonie die Ausmaße,
die eine klassische Sinfonie bisher
gekannt hatte. Für die fünf Sätze
dieses riesigen Werks entwickelte
Mahler ein Programm. Der erste
Satz, den Mahler selbst mit Totenfeier
übertitelte, ist als überdimensionaler
Trauermarsch gestaltet: Der Held,
wie ihn Mahler am Ende seiner ersten
Sinfonie strahlend verklärte, wird hier
zu Grabe getragen. Der zweite Satz,
ein idyllischer Ländler, sowie der dritte
Satz, ein spukhaftes Scherzo, das
Mahlers eigenes Lied Des Antonius
von Padua Fischpredigt zitiert, sind
kleine Intermezzi, die verschwommene
Erinnerungen an das Leben
des Verstorbenen wachrufen. „Die
Welt und das Leben“, kommentierte
Mahler, wird „zu wirrem Spuk“ – wie
der Anblick entfernter Paare, die man
zwar tanzen sähe, aber die dazugehörige
Musik nicht hören könne. Mit
dem vierten Satz, „Urlicht“, verändert
sich die Perspektive, und genau in
diesem Moment ergänzt Mahler den
Orchesterklang um die Gesangsstimme.
Im Altsolo O Röschen rot auf
einen Text aus der Sammlung Des
Knaben Wunderhorn sieht Mahler die
„rührende Stimme naiven Glaubens“.
Der letzte Satz beschreibt das Jüngste
Gericht. Gustav Mahler: „Die Erde
bebt, die Gräber springen auf, die
Toten erheben sich und schreiten in
endlosem Zug daher. Die Großen und
Kleinen dieser Erde – die Könige und
die Bettler, die Gerechten und die
Gottlosen – alle wollen dahin – der
Ruf nach Erbarmen und Gnade tönt
schrecklich an unser Ohr.“ Da erhebt
sich in hundertstimmigem Pianissimo
einer der effektvollsten Chorsätze
der Konzertliteratur: „Aufersteh’n,
ja aufersteh’n wirst Du“. Es ist der
Klopstock-Choral, den Mahler bei
der Trauerfeier für Hans von Bülow
erstmals hörte. Mit der hymnischen
Beschwörung Zu Gott wird es dich tragen
klingt das Werk rauschhaft aus.
Montag, 4. Juni, 19.30 Uhr, Foyer
Eine Veranstaltung des Fördervereins des Hessischen Staatsorchesters
Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Juni 2012

Foto: Felix Broede
Musik soll
aufrütteln
Marc Piollet im Gespräch
Du hast bereits während deines Studiums
mit namhaften Dirigenten zusammen
gearbeitet. Gibt es darunter einen
besonders wichtigen Mentor für dich?
Prägend für mich wurden vor allem John
Eliot Gardiner und Michael Gielen: Gardiner
aufgrund der Auseinandersetzung
mit der Aufführungspraxis und Gielen
wegen der strengen und intellektuellen
Herangehensweise an die Musik.
In Wiesbaden hast du in den letzten Jahren
zahlreiche Opern geleitet, aber auch
große sinfonische Werke und Oratorien
aufgeführt. Was waren deine intensivsten
künstlerischen Erfahrungen?
Der Ring ist natürlich ein Traum, aber
auch eine Herausforderung für jeden
Dirigenten. Ich hatte das Glück, in Wiesbaden
gleich mit dem Ring anzufangen,
allerdings bin ich quer eingestiegen, als
das Projekt schon zur Hälfte produziert
war. Mein erstes Stück war Siegfried. Dennoch:
Die folgende Arbeit am gesamten
Ring ist sicherlich ein wichtiger Aspekt
meiner Wiesbadener Zeit. Weitere zentrale
Opernprojekte waren der Mozart-
Zyklus, Der Freischütz und Verdi-Opern
wie Don Carlos und zuletzt Simon Boccanegra.
Im sinfonischen Bereich würde
ich den Mahler-Zyklus nennen, den ich
jetzt mit der Aufführung der 2. Sinfonie
abschließe, und die Tatsache, dass ich
hochkarätige Solisten wie Janine Jansen,
Steven Isserlis, Robert Levin und Frank
Peter Zimmermann verpflichten konnte.
Ungewöhnliche und selten aufgeführte
Stücke wie Fausts Verdammnis, Jeanne
d’Arc und Genoveva lagen mir immer
besonders am Herzen. Auch die Chorwerke
habe ich so ausgewählt, dass sie nicht
jedes Jahr aus dem gängigen Repertoire
kamen, sondern auch Nischen abdeckten,
so zum Beispiel Hector Berlioz‘ Romeo
und Julia.
Du hast Fausts Verdammnis, Jeanne
d’Arc und Romeo und Julia genannt, alles
Werke französischer Komponisten.
Steht dir als französischem Muttersprachler
auch die französische Musik
besonders nahe?
Da ich meine gesamte Musikausbildung
in Deutschland absolviert habe, ist auch
mein musikalischer Geschmack entsprechend
geprägt. Die deutsch-österreichischen
Komponisten spielen dabei eine
zentrale Rolle. Allerdings bewundere ich
unter den französischen Komponisten
zum Beispiel Berlioz, den ich für einen der
fortschrittlichsten Komponisten halte,
der aber in Deutschland – bis auf die Symphonie
fantastique – leider nicht sonderlich
viel gespielt wird. Solche selten aufgeführten
Werke, die von hervorragender
musikalischer Qualität sind, interessieren
mich sehr.
Gibt es so etwas wie einen Lieblingskomponisten
oder liebste Werke?
Die gibt es sicherlich. Aber generell ist es
so: Je intensiver man sich mit einem Werk
beschäftigt, desto mehr liebt man es.
Als Generalmusikdirektor dirigierst du
Oper und Konzert. Reizen dich beide
Sparten gleichermaßen?
Ja. Ich habe in den letzten Jahren durch
die Verpflichtung in Wiesbaden mehr
Oper dirigiert. Das wird sich in den nächsten
Jahren sicherlich zugunsten der
Konzerte etwas verschieben. Aber ich
will mich auch in Zukunft beiden Sparten
widmen.
Es braucht immer seine Zeit, bis sich ein
Orchester und ein Dirigent aufeinander
eingestellt haben. Hast du das Gefühl,
dass das Wiesbadener Orchester und du
in den acht gemeinsam verbrachten Jahren
aneinander gewachsen seid?
Definitiv. Zwischen dem Dirigenten und
dem Orchester ist es ein Geben und
Nehmen, und jede Seite muss lernen, was
sie von der anderen Seite erwarten kann
und wie man in allen möglichen musikalischen
und menschlichen Situationen
aufeinander reagieren sollte. Das muss
sich erst einstellen, und das hat auch in
Wiesbaden eine Zeit gedauert. Wenn ich
jetzt zurückblicke auf die letzten Jahre,
hat sich die Selbstverständlichkeit in
der gemeinsamen musikalischen Arbeit
absolut optimiert. Das Orchester weiß,
was ich möchte, und stellte sich immer
natürlicher und schneller darauf ein. Das
hat sich entwickelt und entwickelt sich
auch immer noch. Dieser Prozess ist nie
abgeschlossen.
Orchester haben eine ganz eigene
Dynamik. Wie stellt man sich als Dirigent
auf diese unterschiedlichen Orchester
ein?
Jedes Orchester hat sein Potenzial.
Dieses Potenzial gilt es, wenn man zum
ersten Mal mit einem Orchester arbeitet,
sofort zu erkennen und in eine gemeinsame
Richtung zu lenken. Wesentlich ist es
dabei, hellhörig und offen zu sein, um die
Kräfte zu kanalisieren. Wenn man dagegen
kontinuierlich mit einem Orchester
arbeitet, weiß man nach einiger Zeit, wie
man am besten zu dem gewünschten
Ergebnis kommt. Das ist ein ganz anderer
Prozess. Bei einem unbekannten
Orchester muss man sich ständig neu
orientieren, sich vortasten und zuhören,
um ohne unnötigen Aufwand und mit der
größten Klarheit das gemeinsame Ziel
anzusteuern, da man in der Regel sehr
wenig Zeit hat.
Welche deiner internationalen Projekte
haben dich in den letzten Jahren am
meisten beeindruckt? Du hast zum
Beispiel im März in Madrid die spektakuläre
Produktion C(H)ŒURS von Alain
Platel geleitet, bei der sich Tänzer und
Choristen auf der Bühne treffen. (Der
Abend ist am 8./9. Juni 2012 auch bei
den Ludwigsburger Schlossfestspielen
zu sehen.)
Kunst hat – ob man will oder nicht –
immer etwas Politisches. Es gilt, die Menschen
zu erreichen und aufzurütteln. Dieses
Aufrütteln, auch das Aufgerütteltsein
als Künstler, ist das, was ich möchte. Ich
halte es – vor allem in der Oper – für
wesentlich, dass der Regisseur und der
Dirigent mit der Umsetzung eines Stückes
eine bestimmte Aussage vermitteln. Eine
Aufführung soll etwas beim Publikum
auslösen. Das ist für mich die politische
Seite von dem, was wir tun. In dieser
Hinsicht ist das Projekt in Madrid ein
absoluter Glücksfall: Einerseits war da
die absolut einmalige menschliche Erfahrung,
wie alle im Verlauf eins geworden
sind und an einem Strang gezogen haben,
andererseits hat der Abend an sich eine
Aussage – für das Publikum, die Künstler
und für mich. Man hat fast das Gefühl,
man tut damit seine Arbeit als Bürger.
Du wirst in Zukunft frei arbeiten.
Welche Ziele hast du dir gesteckt?
Es war in den letzten Jahren immer mein
Ziel, mich fest an ein Haus zu binden,
weil ich der Meinung war, dass es das
Schönste ist, wenn man kontinuierlich
mit einem Ensemble arbeiten kann.
Allerdings habe ich nach der Erfahrung
aus über 20 Jahren Festengagement nun
das Bedürfnis, mich davon freizumachen.
Ich möchte mich die nächsten Jahre auf
die reine Kunst konzentrieren und nicht
auf die Organisation, die diese Kunst
bestimmt. Vielleicht wird sich das auch
wieder ändern, aber im Moment fühle
ich, dass das richtig für mich ist.
Was wünschst du deinem Publikum
zum Abschied?
Ich denke da an meinen Mentor Michael
Gielen, der es liebte zu provozieren mit
Sätzen wie: „Gefühle dienen der Fortpflanzung,
in der Kunst hingegen darf
man das Gehirn bemühen.“ Aber im Ernst:
Ich möchte mich zunächst für das große
Vertrauen bedanken und für die freundliche
Beurteilung meiner Arbeit, die
ich erfahren habe. Aber ich möchte das
Publikum auch auffordern, offen, tolerant
und interessiert an bekannter, aber auch
fremder, ungemütlicher, reflektierender,
infragestellender Kunst zu bleiben.
Das Gespräch führte Karin Dietrich.
Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Juni 2012 13

Siegbert Micheel
14
Siegbert Micheel, seit 1998 Technischer Direktor am Staatstheater
Wiesbaden, geht zum Ende der Spielzeit in den Ruhestand. „Ein Artikel
über mich? Da reicht eine Zeile: Siggi Micheel, viel gearbeitet, hat jetzt
Pause.“ Aber dann gibt es doch noch so einiges zu berichten: Siegbert
Micheel im Interview mit Priska Janssens.
Wie hast du deine Leidenschaft für das
Theater entdeckt?
Das war während meiner Zeit bei der
Bundeswehr. Die neue Kasernenturnhalle
sollte eingeweiht werden, da hieß
es: Unteroffizier Micheel, richten Sie
die Turnhalle festlich her! So landete
ich beim Braunschweiger Theater, um
Dekorationsteile auszuleihen. Wir
fuhren Fuhre für Fuhre in die Kaserne
und hatten eine tolle Ausstattung zum
Fest. Bei der Rückgabe sprach mich der
Beleuchtungsmeister an: Wir suchen
Aushilfen in der Beleuchtung, abends
habt ihr Soldaten doch Zeit! Also fing
ich dort an.
Was für eine Ausbildung brachtest du
denn mit?
Elektriker! Mit 15 Jahren ging ich in
den Sommerferien nach Finnland zum
Sprachaustausch – und kam erst 5
Monate später zurück. Damit hatte ich
also die Schule beendet und begann
mit einer Lehre zum Elektroinstallateur.
Nach drei Jahren Herde reparieren und
Leitungen legen konnte ich das. Aber
die Sehnsucht nach weiten Reisen blieb.
Für meinen Traum, nach Indien zu fahren,
musste ich Geld verdienen – und da
kam mir das Angebot vom Theater zum
Ende meiner Bundeswehrzeit gerade
recht. In München fand ich dann eine
Möglichkeit, schneller zu Geld zu kommen.
Dort konnte ich am Tage bei der
Fotofirma Agfa arbeiten. Wir entwickelten
Maschinen, um aus Negativen
Positive zu machen – für Fotografie und
Film. Nachts ging es dann als Beleuchter
ins Gärtnerplatztheater und in die Kammerspiele.
Schließlich war die Reisekasse
gefüllt. Die Indienreise endete allerdings
schon in Persien, wo wir komplett
ausgeraubt wurden. So kam ich mit dem
Bus zurück und machte weiter, wo ich
angefangen hatte: im Theater.
Also zurück nach München?
Nein, nein. Meine nächste Station war
Berlin. Bei den Festwochen gab es jede
Menge Arbeit. In der Schaubühne lief
ich eines Abends Peter Stein in die
Arme, den ich schon aus München
kannte. Er begrüßte mich: „Gerade
haben zwei Beleuchter gekündigt. Du
kannst anfangen.“ Das war eine tolle
Zeit, in den 70ern. Montags gab es für
alle Mitarbeiter zwei Stunden marxistische
Arbeiterschulung. Für mich war
das interessant. Außerdem machte ich
jetzt auch die Prüfung zum Beleuchtungsmeister.
Mit Michael Ballhaus
drehten wir in dieser Zeit den Film Sommergäste.
Die Inszenierung von Stein
wurde komplett in die Realität versetzt.
Theater im Wald! Ich war begeistert von
der engen Zusammenarbeit am Set und
bemühte mich, die perfekte Beleuchtung
zu schaffen.
Aber heute bist du ja nicht mehr
Beleuchter?
Stimmt. Nach zwei Jahren als Beleuchtungsmeister
in Stuttgart wurde ich
dann zum Technischen Direktor – in
Esslingen, Krefeld, Münster, Stuttgart
und jetzt seit 1998 in Wiesbaden.
Das hört sich nach einer Menge
Arbeit an.
Wenn man das mal überschlägt: Etwa
1000 Bühnenbilder habe ich in dieser
Zeit realisiert.
Gibt es da besondere Highlights, an
die du dich besonders gern erinnerst?
Eigentlich nicht, jede Produktion ist
eine einzigartige Herausforderung. Und
manchmal sind es die ganz bescheiden
wirkenden Bühnenbildentwürfe, die
später zu wahren Aufgaben werden.
Das fordert dann die Mitarbeiter in
den Werkstätten und auf den Bühnen
sicher auch zu Höchstleistungen?
Das ist wahr. Wir haben einen extrem
knappen Personalhaushalt hier in Wiesbaden.
Da kommt man schon manchmal
an die Grenzen des Machbaren. Zum
Glück konnte ich mich immer auf die
große Kompetenz und Leistungsbereitschaft
der Mitarbeiter verlassen. Aber
auch der Sachhaushalt ist angespannt.
Das hat die Arbeit zeitweise behindert.
Denn wir bewegen im Theater ja noch
reale Masse, um Kunst zu erzeugen. Das
ist in Zeiten der elektronischen Illusionswelten
schon eine Besonderheit.
Welche Erinnerung nimmst du als
besonderen Moment mit?
Es war der 24. August 2006. Der Umbau
der Bühnen in Wiesbaden lief seit 2002.
In den Sommerferien 2006 war die
Obermaschinerie im Großen Haus dran.
Wir haben in sechs Wochen Theaterferien
70 Tonnen Stahl aus dem Haus
geschafft und 140 Tonnen Maschinen,
Kabel und ähnliches eingebaut. Als
dann sechs Wochen später die erste
Technische Einrichtung anstand, kam
ich mit Lampenfieber ins Haus. Ich war
mir nicht sicher, ob die Techniker sich
so schnell mit dem neuen Material
vertraut machen konnten. Und all die
neuen exklusiven Geräte waren ja noch
nie im Zusammenspiel gelaufen. Aber
es funktionierte perfekt. Ich war sehr
glücklich!
Und jetzt? Was machst du, wenn du
bald viel Freizeit hast?
Nichts! Und darauf freue ich mich am
meisten. Nach 47 Jahren Arbeit kann
man sich wohl ein Päuschen leisten.
Irgendwann kommt dann sicher das
große Loch, und dann sehen wir mal
weiter. Es gibt schon Anfragen von
Festivals und Fachfirmen, aber erst mal
nutze ich die Zeit zum Wandern, Radfahren,
Fotografieren, Bogen schießen
und für all die Sachen, die immer zu kurz
kamen!
Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Juni 2012

The American Tribal
Love/Rock Musical
1968 – „Make love not war.“
Claude Hooper Bukowski muss bald
zum Militärdienst. Doch bevor es
losgeht, will er noch mal etwas erleben.
Er geht nach New York, trifft auf
eine Truppe Hippies und freundet
sich mit ihnen an: Berger, der von
der Highschool geflogen ist, und
Sheila, die politische Aktivistin, die
für den Frieden demonstriert. Sie
alle tragen lange Haare als Zeichen
ihrer Unangepasstheit. Sie lehnen
das Establishment und jede Form
von Gewalt ab. Sie leben in einer Art
Dreiecksbeziehung in den Tag hinein.
Sie hoffen auf ein neues Zeitalter im
Zeichen des Wassermanns, in dem
Werte wie Freiheit und Wahrheit
das Wichtigste sind. Man will neue
Wege gehen, ein freies Leben führen
ohne gesellschaftliche Zwänge. Freie
Liebe ohne Eifersucht – eine Utopie
– ein Experiment. Doch dann erhält
Claude, wie viele Andere, seinen Einberufungsbescheid
zum Militärdienst
in Vietnam. Hin und her gerissen
zwischen den patriotischen Werten
seiner bürgerlichen Herkunft und seinen
pazifistischen Idealen, gerät er in
einen inneren Konflikt.
Das Musical Hair ist, wie kaum ein
anderes Broadway-Musical, eine
bewusste Reflektion des Zeitgeistes
und der Jugendkultur der späten
1960er Jahre. Ähnlich wie West Side
Story in den späten 1950er Jahren,
beschreibt es ein neues Aufbegehren
der Jugend gegen bürgerliche Werte
und falsche Moralvorstellungen.
Hair gilt als eines der erfolgreichsten
Musicals überhaupt und wurde weltweit
aufgeführt. Die in deutscher
Sprache adaptierte Fassung Haare
hatte am 24. Oktober 1968 in München
Premiere. 1979 wurde Hair durch
Miloš Forman verfilmt.
Der Jugendclub des Staatstheaters bietet jedes Jahr ambitionierten
jungen Leuten zwischen 15 und 28 die Möglichkeit, unter professionellen
Bedingungen Theatererfahrungen zu sammeln.
Nähere Informationen zum Jugendclub und dem nächsten Casting unter
www.jugendclubtheater.de
jugend-club-theater
Hair
Buch und Texte von Gerome
Ragni und James Rado
Musik von Galt MacDermot
Die Originalproduktion fand
in New York unter der Leitung
von Michael Butler statt.
Deutsche Fassung von Frank
Thannhäuser und Nico Rabenald
Musikalische Leitung
Frank Bangert/Andreas Karthäuser
Inszenierung und Choreografie Iris Limbarth
Bühnenbild Reinhard Wust
Kostüme Heike Ruppmann
Mit: Jan Philipp Rekeszus/Tim Speckhardt (Claude),
Fabian Gallmeister/Kevin Silvergieter (Berger) ,
Rainer Maaß/Sven-Helge Czichy (Woof), Nick Ingalla
(Hud), Joshua Hien (Ronny), Julian Leithoff (Steve/
Polizist 1), Simon Klug (Leata/Polizist 2), Sven Helge
Czichy (Walter), Marcel Herrnsdorf (Hiram/Vater
III), Dwayne Gilbert Besier (Eddie/Direktor II),
Alexander Chico-Bonet (Paul/Vater I), Marcel Herrnsdorf
(Jake/Direktor I), Benjamin Geipel (John/Vater II/
Hubert), Kevin Silvergieter/Julian Leithoff (Leni Riefenstahl)
Karen Müller (Sheila), Anna Heldmaier/Charlotte
Katzer (Jeannie), Juliane Back/Kathrin Pattensen (Crissy),
Felicitas Geipel/Nina Links (Dionne), Christina
Blum/Katharina Eckhardt (Suzannah), Ann-Kristin Lauber/Katrin
Gietl (Emmaretta), Constanze Kochanek/
Mariella Köhlert (Diane), Mira Keller (Mary/Mutter I),
Johanna Bischoff (Marjorie/Mutter III), Carolin Kascha
(Linda/Direktor III), Leonie Just (Natalie/Mutter II),
Charlotte Katzer/Anna Heldmaier (Melissa), Mariella
Köhlert/Constanze Kochanek (Jennifer), Kathrin
Pattensen/Juliane Back (Tallulah), Katrin Gietl/Ann-
Kristin Lauber (Tara), Katharina Eckhardt/Christina
Blum (Helen), Désirée Gudelius (Wanda), Tabea
Zackenfels (Aretha), Arpi Hatamian (Shirin),
Nina Jessen (Eileen)
Premiere: Donnerstag, 30. August
19.30 Uhr, Kleines Haus
Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Juni 2012 15

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12.6.
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13.6.
Do
14.6.
Fr
15.6.
Großes Haus Kleines Haus
19.30-22.45 Uhr Abo E, Freiverkauf, Preise B
Austauschgastspiel des Staatstheaters Darmstadt
Anatevka
Musical von Jerry Bock
19.30 Uhr Freiverkauf 3 €
tanzXtra spezial:
Choreografie-Projekt
If the trees could speak
19.30-22.10 Uhr Abo G, Freiverkauf, Preise A
Turandot
Oper von Giacomo Puccini
19.30 Uhr Eintritt frei Foyer
Orchestertalk
Orchestermitglieder stellen sich vor
und geben musikalische Kostproben
19.30-21.55 Uhr Abo B, Freiverkauf, Preise B
Don Pasquale
Komische Oper von Gaetano Donizetti
19.30-22.45 Uhr Abo C, Freiverkauf, Preise B
19.00 Uhr Einführung im Foyer
Simon Boccanegra
Oper von Giuseppe Verdi
19.30-22.15 Uhr Freiverkauf, Preise B
Der Vogelhändler
Operette von Carl Zeller
19.30-21.30 Uhr Freiverkauf, Preise B
19.00 Uhr Einführung im Foyer
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit!
Blaubarts Geheimnis
Ballettabend von Stephan Thoss
Musik von Henryk Górecki
und Philip Glass
17.00 Uhr Abo D, Freiverkauf, Preise A
Lohengrin
Oper von Richard Wagner
19.30-21.55 Uhr Abo A, Freiverkauf, Preise B
Don Pasquale
Komische Oper von Gaetano Donizetti
Opern in Originalsprache
mit deutschen Übertiteln.
19.30-22.10 Uhr Abo H, Freiverkauf, Preise B
19.00 Uhr Einführung im Foyer
Romeo und Julia
Choreografie von Stephan Thoss
Musik von Sergej Prokofjew
und Michael Nyman
18.00 Uhr Foyer
Festivaleröffnung
11.00 Uhr Freiverkauf, Preise 4,50, 7 und 9,50 €
Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Juni 2012
Konzert für junge Leute
Einer für alle –
alle für einen!
19.30-22.20 Uhr Freiverkauf, Preise C
Zum 25. Mal!
Bye Bye Birdie
Musical von Charles Strouse
jugend-club-theater
Premiere
19.30 Uhr Abo P, Freiverkauf, Preise B
Lotte in Weimar
Nach dem Roman von Thomas Mann
Fassung von Anika Bárdos
19.30 Uhr Abo III.9, TG, Freiverkauf, Preise B
Lotte in Weimar
Nach dem Roman von Thomas Mann
Fassung Anika Bárdos
20.30-21.45 Uhr Geschlossene Vorstellung
Gastspiel
Ich Biene – ergo summ
Ein Bühnensolo zum
Leben und Sterben der Bienen
Von Jürg Kienberger
19.30-22.15 Uhr Abo K3.4, Freiverkauf, Preise B
Erstaufführung
Der eiserne Gustav
Nach dem Roman von Hans Fallada
Fassung von Barbara Wendland
17.00-18.10 Uhr Freiverkauf, Preise A
Ein Jedermann
Eine Version von Janusz Wis´ niewski
19.30 Uhr Abo VI.9, TG, Freiverkauf, Preise B
Lotte in Weimar
Nach dem Roman von Thomas Mann
Fassung Anika Bárdos
Neue Stücke
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Von Alvis Hermanis
Jaunais Rīgas Teātris, Riga, Lettland
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Rico, Oskar und
die Tieferschatten 9+
Von Andreas Steinhöfel Junges Staatstheater
Das Hessische Staatstheater Wiesbaden
gastiert am 1. und 17.6. mit dem Musical
My Fair Lady (Regie Iris Gerath-Prein)
am Staatstheater Darmstadt.
11.00 Uhr Freiverkauf 9,50 € Foyer
Kammermusikvereinigung
6. Kammerkonzert
Mit Werken von Lera Auerbach, Arno
Babadjanyan und Peter I. Tschaikowsky
18.00-19.10 Uhr Freiverkauf Studio
Rico, Oskar und
die Tieferschatten 9+
11.00-12.10 Uhr Freiverkauf Studio
Rico, Oskar und
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19.30 Uhr Freiverkauf Studio
Birds 15+
Von Juliane Kann
Junges Staatstheater
20.30 Uhr Freiverkauf 6,50 € Studio
Studio Meins
HipHop in Szene
19.30 Uhr Freiverkauf Studio
Birds 15+
Von Juliane Kann
Junges Staatstheater
11.00 Uhr Eintritt frei Vestibühne Kl. Haus
Schauspielforum
zu Shoot /Get Treasure / Repeat
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Ein Schaf fürs Leben 6+
Von Maritgen Matter Junges Staatstheater
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Von Henning Mankell Junges Staatstheater
19.30-21.10 Uhr Malersaal
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Heartefact Fund, Bitef Theatre, Belgrad,
Serbien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo
21.30-23.00 Uhr Studio
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von Richard Danus und Marc Rubel
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spielt: Die Impro-Show
20.00-21.15 Uhr Freiverkauf, Preise A
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22.00 Uhr Freiverk. 6,50 € Probebühne Wartburg
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Komödie von Kristof Magnusson
20.00-21.50 Uhr Freiverkauf, Preise B
Männerhort
Komödie von Kristof Magnusson
20.00-21.25 Uhr Freiverkauf, Preise B
Was der Butler sah
Komödie von Joe Orton
19.00 Uhr Freiverkauf 12,50/erm. 8.50 €
Museum Wiesbaden
Uraufführung
SAM
Von Katharina Schmitt
Ausführliche Informationen auch zu den Gastspielen am Staatstheater
Mainz und zum Rahmenprogramm finden Sie im Leporello der
Biennale und unter www.newplays.de | www.newplays-blog.de
Einheitspreis pro Vorstellung: 18 € (erm. 9 €)
Das Dreierpaket: Beim Erwerb von Karten für drei oder mehr Vorstellungen gilt ein
Vorzugspreis von 14 € pro Vorstellung.
20.00-21.30 Uhr
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Von ricci/forte
Teatro Pubblico Pugliese, Rom, Italien
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im Rahmen von Fluxus 50
Moderation: Martin Engler
(Kurator, Städel Museum Frankfurt)
€ 15/12 - Kartenvorverkauf: Caligari Filmbühne 0611 - 31 50 50,
Tourist-Information: 0611 - 17 29 930
Veranstalter: Kulturamt Wiesbaden - Literaturhaus Villa Clementine
und Caligari Filmbühne mit freundlicher Unterstützung der
Bundeskulturstiftung und des Kulturfonds Frankfurt RheinMain
Ort: Caligari Filmbühne, Marktplatz 9, 65183 Wiesbaden
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Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Juni 2012 17

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Oper von Richard Wagner
19.30-21.55 Uhr Abo A, Freiverkauf, Preise B
Don Pasquale
Komische Oper von Gaetano Donizetti
Opern in Originalsprache
mit deutschen Übertiteln.
19.00 Uhr Einführung im Foyer
Romeo und Julia
Choreografie von Stephan Thoss
Musik von Sergej Prokofjew
und Michael Nyman
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19.30-22.20 Uhr Freiverkauf, Preise A
Simon Boccanegra
Oper Der von Barbier Giuseppe Verdi von Sevilla
(Il Barbiere di Siviglia)
19.30-22.15 Komische Uhr Oper Freiverkauf, von Gioacchino Preise B Rossini
Der Vogelhändler
Operette von Carl Zeller
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19.30-22.10 Uhr Abo K, Freiverkauf, Preise B
19.00 Uhr Einführung im Foyer
19.30-21.55 Uhr Abo A, Freiverkauf, Preise B
Romeo und Julia
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Komische Musik von Oper Sergej von Prokofjew Gaetano Donizetti
und Michael Nyman
19.30-22.20 Uhr Besucherring, Freiverk., Preise C
19.30-22.10 Uhr Abo H, Freiverkauf, Preise B
19.00 Faust Uhr Einführung im Foyer
Der Tragödie erster Teil
Romeo Von Johann Wolfgang und Julia von Goethe
Choreografie von Stephan Thoss
Musik von Sergej Prokofjew
und Michael Nyman
17.00 Uhr Abo B, Freiverkauf, Preise A
Lohengrin
Oper von Richard Wagner
Nach dem Roman von Thomas Mann
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20.30-21.45 Uhr Geschlossene Vorstellung
Gastspiel (Schießen / Kassieren / Wiederholen)
Stück von Mark Ravenhill
Deutsch von John Birke
Ein Hessisches Bühnensolo Staatstheater zum Wiesbaden
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Von Jürg Kienberger
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Nach dem Roman von Thomas Mann
Fassung von Anika Bárdos
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Der eiserne Gustav
Nach dem Roman von Hans Fallada
Fassung von Barbara Wendland
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Eine Version von Janusz Wis´ niewski
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19.00 Uhr Einführung im Foyer
Romeo und Julia
Choreografie Simon Boccanegra
von Stephan Thoss
Musik Oper von Giuseppe Sergej Prokofjew Verdi
und Michael Nyman
19.30-22.15 Uhr Freiverkauf, Preise B
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19.00 Uhr Einführung im Foyer
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Der Nach Turm dem Roman von Thomas Mann
Oper von Giuseppe Verdi
Nach Fassung dem Roman von Anika von Uwe Bárdos Tellkamp
Bühnenfassung von John von Düffel
19.30 Uhr Abo H 1.6, Freiverkauf, Preise B
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Repeat
(Schießen / Kassieren / Wiederholen)
Stück von Mark Ravenhill
Deutsch von John Birke
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Kosovo / Deutschland | Hessisches
Staatstheater Wiesbaden / JUST
Kann Versöhnung gelingen? Glaubt
man dem kosovarischen Autor Jeton
Neziraj, dann ist die Antwort ein
deutliches Ja! Allerdings traut Neziraj
es eher den Kindern zu, eine gemeinsame
Zukunft zu bauen. In einfachen
Metaphern zeigt Die Brücke, wie
ein Konflikt entstehen kann, wie er
eskaliert und wie plötzlich aus friedlichem
Miteinander ein feindliches
Gegenüber entsteht. Neziraj gelingen
wunderbar warmherzige Figuren, in
denen man viel Menschlichkeit findet
– nur eines findet man bei ihnen
nicht: Schuld.
Mittwoch, 20. Juni
11.00 Uhr, Studio
10.30 Uhr Einführung
Birds 15+
von Juliane Kann
Inszenierung Jens Kerbel
Ausstattung Gesine Kuhn
Mit: Lilian Mazbouh, Claudia Plöckl,
Sergej Gößner, Thomas Jansen
Birds ist ein aufwühlendes „Frühlings
Erwachen“ in einer unbarmherzigen
Realität, ein fesselndes Drama über
Liebe, sexuelle Gewalt und den Versuch,
in einer heillosen Welt Beziehungen
zueinander zu finden.
6. und 8. Juni, 19.30 Uhr
Rico, Oskar
und die
Tieferschatten 9+
von Andreas Steinhöfel
Inszenierung Stefan Schletter,
Oliver Wronka
Ausstattung Nina Wronka
Mit: Carolin Freund, Lilian Mazbouh,
Claudia Plöckl, Sergej Gößner,
Tom Ohnerast, Oliver Wronka,
Wolfgang Zarnack
Der elfjährige Rico ist nach eigenen
Worten „tiefbegabt“. Gemeinsam mit
dem „hochbegabten“ Oskar erlebt
er die aufregendsten Sommerferien
seines Lebens. Bis Oskar plötzlich
vom „Aldi-Kidnapper“ entführt wird.
Jetzt ist Ricos detektivischer Spürsinn
gefragt!
1., 4. und 28. Juni, 11 Uhr;
3. Juni, 18 Uhr;
29. Juni, 10 und 18 Uhr
Ein Schaf
fürs Leben 6+
von Maritgen Matter
Inszenierung Stefan Schletter
Bühne Reinhard Wust
Kostüme Heike Ruppmann
Musik Ernst August Klötzke
Mit: Elke Opitz, Wolfgang Zarnack
An einem kalten Winterabend trottet
ein einsamer Wolf hungrig durch den
Schnee. Als er plötzlich einen Stall
vor sich sieht, wähnt er sich gerettet.
Zu seinem Erstaunen öffnet ihm ein
äußerst liebenswürdiges Schaf die
Tür. Gemeinsam begeben sie sich –
aus höchst unterschiedlichen Beweggründen
– auf eine lange Reise...
10. Juni, 17 Uhr; 11. Juni, 11 Uhr
Zum letzten Mal:
Der gewissenlose
Mörder 12+
von Henning Mankell
Inszenierung Isabel Osthues
Ausstattung Jessica Rockstroh
Mit: Carolin Freund, Elke Opitz,
Claudia Plöckl, Sergej Gößner,
Wolfgang Zarnack
Hasse Karlsson ist dreizehn. Er kennt
die Gegend, in der er lebt, jedes
Haus, jeden Stein und alle Menschen
um sich herum. Alles hat seine Ordnung
– bis eines Tages ein fremder
Junge namens Schwalbe auftaucht.
Schwalbe ist wild und unangepasst
– alles an ihm verspricht Abenteuer.
Doch schnell werden harmlose Streiche
zu gefährlichen Mutproben und
unschuldige Menschen werden zu
Opfern.
12. Juni, 19.30 Uhr
Der Sprachabschneider
8+
nach dem gleichnamigen
Buch von Hans Joachim Schädlich
Inszenierung Lars Reichow
Bühne Britta Tönne
Kostüme Mi-Sook Lim
Mit: Carolin Freund, Elke Opitz,
Wolfgang Zarnack
Jeden Morgen muss Paula in die
Schule gehen und danach ihre wertvolle
Freizeit mit Hausaufgaben verbringen.
Da schlägt ihr der seltsame
Herr Vielolog vor, eine Woche lang
für sie die Hausaufgaben zu machen.
Doch bald merkt Paula, worauf sie
sich da eingelassen hat, denn niemand
scheint sie mehr zu verstehen!
27. Juni, 10 Uhr und 11.30 Uhr
Der kleine
Wassermann 3+
nach dem gleichnamigen
Buch von Otfried Preussler
Inszenierung Therese Thomaschke
Ausstattung Nina Wronka
Musik Hannes Bittersohl
Mit: Elke Opitz, Wolfgang Zarnack
Endlich! Die Familie Wassermann
hat Nachwuchs bekommen und alle
Bewohner des Teiches kommen freudig
zu Besuch, um den Neuankömmling
willkommen zu heißen. Schon
bald erlebt der neugierige, kleine
Kerl auf seinen Entdeckungsreisen
durch den Teich aufregende Abenteuer
und wird sogar zum Helfer in
der Not.
1. Juli, 14.30 und 16.30 Uhr
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Das Jugendreferat im Juni
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aus verschiedenen Ländern. In
der interaktiven Begegnung erleben die
Schülerinnen und Schüler Europa hautnah
und sehr persönlich.
Bei der neuen Auflage des renommierten
Schauspielfestivals sind viele europäische
Theaterleute in der Stadt. Diese Chance
lassen wir uns nicht entgehen! An fünf
Vormittagen begibt sich jeweils ein Theaterautor
auf die kulturelle Reise in sein
Heimatland, begleitet von Wiesbadener
Schülerinnen und Schülern, die mitunter
selbst die Reiseleitung übernehmen werden.
18.-22. Juni,
jeweils 10-12 Uhr
Festivalzelt
am Warmen Damm
Anmeldung erforderlich!
theaterpaedagogik@
staatstheater-wiesbaden.de
Sämtliche Angebote richten sich selbstverständlich
auch an Menschen mit Behinderungen.
Weitere Informationen im Jugendreferat
Telefon 0611 . 132 270
10 Jahre Jugendreferat –
10 lebendige Spielzeiten!
Wir bedanken uns bei allen, die unsere Arbeit schätzen und
uns in diesen Jahren unermüdlich geholfen haben. Ob bei
Schultheatertagen, Stadtteilprojekten, Theaterworkshops oder
vielen anderen Aktivitäten – ohne die große Beteiligung von
Menschen jeden Alters wäre das Jugendreferat nicht das, was
es ist. Darum ein großes Dankeschön an alle Mitarbeiter, Projektteilnehmer,
mitwirkenden Schulen, an alle ehrenamtlichen
Helferinnen und Helfer, die uns seit 10 Jahren helfen, Träume
wahr werden zu lassen. Wir freuen uns auf die nächste Spielzeit
mit euch und mit Ihnen.
Priska Janssens
jugendreferat@staatstheater-wiesbaden.de
Christine Rupp-Kuhl
theaterpaedagogik@staatstheater-wiesbaden.de
Theater?
Krasse
Sache!
Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Juni 2012 23

24
J U N I
Freitag, 01.06.
20:00 Addio, piccola mia
Samstag, 02.06.
20:00 Die eiserne Lady
Sonntag, 03.06.
20:00 Die eiserne Lady
Montag, 04.06.
20:00 Generation Kunduz -
Der Krieg der Anderen
Dienstag, 05.06.
20:00 Super 8
Mittwoch, 06.06.
20:00 Shame
Donnerstag, 07.06.
20:00 11 Men Out
Freitag, 08.06.
20:00 Hinter der Tür
www.wiesbaden.de/caligari
Samstag, 09.06.
20:00 Synkope / Louisa
Sonntag, 10.06.
19:00 Ich hänge im Triolengitter.
Mein Leben mit Karlheinz Stockhausen
Montag, 11.06.
20:00 Le Havre
Dienstag, 12.06.
20:00 Faust
Mittwoch, 13.06.
20:00 Angèle und Tony
Donnerstag, 14.06.
20:00 Die Nomadin vom See
Freitag, 15.06.
20:00 Frankly … Jacky Ickx
Samstag, 16.06.
20:00 Zefiro Torna
or Scenes from the Life
of George Maciunas
Sonntag, 17.06.
20:00 Angèle und Tony
Montag, 18.06.
20:00 The Artist
Dienstag, 19.06.
20:00 Der müde Tod
Mittwoch, 20.06.
20:00 Sons of Norway
Donnerstag, 21.06.
20:00 Bird‘s Nest –
Herzog & de Meuron in China
Freitag, 22.06.
20:00 Best Exotic Marigold Hotel
Samstag, 23.06.
20:00 Best Exotic Marigold Hotel
Sonntag, 24.06.
20:00 Russendisko
Montag, 25.06.
20:00 Amer
Dienstag, 26.06.
20:00 Tenebrae
Mittwoch, 27.06.
20:00 In the Land of Blood
and Honey
Donnerstag, 28.06.
20:00 Schalten Sie Ihren Fernseher
ab! – 40 Jahre Fluxus
Freitag, 29.06.
20:00 Monsieur Lazhar
Samstag, 30.06.
20:00 Take Shelter −
Ein Sturm zieht auf
PROGRAMMAUSZUG
Marktplatz 9 (hinter der Marktkirche)
Wiesbaden, Tel. 0611- 31 50 50
www.wiesbaden.de/caligari
Newsletter per Mail:
www.wiesbaden.de/newsletter
Pressestimmen
Lohengrin
Romantische Oper von Richard Wagner
Dichtung vom Komponisten
Musikalische Leitung Marc Piollet
Inszenierung Kirsten Harms
Bühne und Kostüme Bernd Damovsky
Choreinstudierung Anton Tremmel
Harms trifft mit bemerkenswerter Genauigkeit
den dramaturgischen Kern des
Werkes und lädt ihre Inszenierung mit
Metaphern und szenischen Tableaus auf,
die auf spannende Weise zum Nachdenken
anregen. (…) Am Ende Ovationen.
die deutsche bühne
Das besondere musikalische Erlebnis
fand in herausragend konzentrierter und
differenzierter Form im Orchestergraben
statt. GMD Marc Piollet brachte mit Dynamik
und feinen Nuancen Plastizität ins
Klangbild, das nie pastos wirkte, sondern
das Konzept der Entgrenzung quasi auf
Hörniveau brachte. Zu Recht gab es am
Schluss Trampelbeifall für die Musiker des
Staatstheaters.
Gießener Allgemeine Zeitung
Als Vollweib aus Fleisch und Blut spielt Andrea
Baker die Gegenspielerin des Heldenpaares.
Den dunklen Zauber dieser Figur
spielt sie genüsslich aus. Glutvoll singt sie
die Schwüre der Magierin, schillernd schön
ihre Betörungen. (…). Marc Piollet und das
Orchester bringen diesen Gipfel deutscher
Romantik zum Leuchten. (…) Da lebt das
Drama.
Darmstädter Echo
Piollets Amtszeit in Wiesbaden geht nun
zu Ende. Beinahe einem Schwanenritter
gleich war er damals zu den staunenden
Wiesbadenern gekommen, und die Schwanenritter-Oper
„Lohengrin“ hat er sich nun
als Abschiedsproduktion gewünscht. Mit
ihr eröffnete Piollet am Pult des Staatsorchesters
die Internationalen Maifestspiele
und zeigte ein letztes Mal: Der Mann tat
dem Orchester gut. Das klingt, das hat
Kultur. Mein lieber Schwan!
Frankfurter Rundschau
Shoot / Get
Treasure / Repeat
von Mark Ravenhill
Inszenierung
Hermann Schmidt-Rahmer
Bühne und Kostüme
Michael Sieberock-Serafimowitsch
Video Matthias Lippert
Mark Ravenhills Szenenfolge Shoot / Get
Treasure / Repeat (Schießen / Kassieren
/ Wiederholen) trifft den aufgeklärten
westlichen Theaterbesucher an wunden
Punkten. Begriffe wie Freiheit, Demokratie,
Toleranz, aber auch Wörter wie ‚wir‘ und
‚die‘ werden schal im Verlauf des gut zweieinhalbstündigen
Abends, den in Wiesbaden
Regisseur Hermann Schmidt-Rahmer
und Dramaturgin Dagmar Borrmann aus
dem Material herausgearbeitet haben.
Die Wiesbadener erklären dabei mehr als
Ravenhill, erteilen ‚Lektionen‘, treffsicher
und plakativ und mit elf dauerhaft am
Anschlag befindlichen Schauspielern, die
sich beim Vornamen nennen und die Texte
überhaupt ganz zu ihrer Sache machen.
Die politische Deutung, angereichert mit
(Film-) Zitaten, ist Theater, aber flottes,
gescheites Ich-zeig-dir-was-Theater. Lang
und ernst war der Schlussbeifall.
Frankfurter Rundschau
Hermann Schmidt-Rahmer und das
ungemein präsente Ensemble zeichnen
die Dinge mit einem kräftigen, gar milde
satirischen Strich. So unmissverständlich
diese plastischen Bilder auch sind, bleiben
sie allemal differenziert.
die deutsche bühne
... rhythmischer Beifall: Respekt für ein
Theater auf der Suche nach Standpunkt
und Haltung.
Darmstädter Echo
Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Juni 2012

Uraufführung
SAM
von Katharina Schmitt
Museum Wiesbaden
Inszenierung Tilman Gersch
Kostüme Brigitte Lorenian
So wie Schmitts Text in die Einheiten
Käfigstück, Beweisstücke, Besuch eins,
Besuch zwei und Keinkäfigstück unterteilt
ist, so führt Regisseur Tilman Gersch zu
unterschiedlichen Orten im Museum.
Ausgerüstet mit Klappstuhl und Schlitten,
einer Anspielung auf Joseph Beuys‘
Installation „Das Rudel“, gruppieren sich
etwa 50 Zuschauer in intimer Atmosphäre
immer neu um Benjamin Krämer-Jenster
und Franziska Beyer. (…) Im letzten Raum
hört man von draußen die Vögel zwitschern
und Autos vorbeifahren und denkt
an John Cage und seinen Satz, dass man
nur das Fenster öffnen muss, um Musik zu
hören. In diesem Moment stimmt es, dass
Kunst und Leben sich verbinden.
Frankfurter Rundschau
Gut so, eine schöne Stunde in den Räumen
des Museums – mit viel Beifall bedacht.
Wiesbadener Kurier/Tagblatt
Bezahlt wird nicht!
Komödie von Dario Fo
Inszenierung Jan Steinbach
Bühne Franz Dittrich
Kostüme Jule Dohrn-van Rossum
Jan Steinbach inszeniert das als temporeiches
Kasperletheater für Erwachsene mit
einem bestens aufgelegten Ensemble. (…)
Eineinhalb Stunden unterhält der Abend
mit überdrehtem Charme, schwerfüßigem
Slapstick und quietschfidelem Humor.
(…) Magdalena Höfner zieht zu fast
allem ein umwerfend krauses Gesicht,
Wolfgang Böhm schlüpft in die Komödiantenrolle
wie in einen maßgeschneiderten
Anzug, Michael Birnbaum erleuchtet
den schwachköpfigen Giovanni und Viola
Pobitschka strampelt als gewitzte Antonia
auf Stöckelschuhen durch jedwede
Krise. (…) Immer wieder flutet Gelächter
den Saal, Running Gags werden dankbar
aufgenommen und die Zuschauer ekeln
sich lautstark, wenn etwa Birnbaum als
cholerischer Arbeiter Giovanni in der Not
Hundefutter frißt oder Luigi zwei Oliven
in den Mund steckt, die geradewegs
aus dem Unterleib seiner Frau stammen
könnten.
Wiesbadener Kurier/Tagblatt
Einrichtungshäuser
www.einrichtungshaus-holz.de
Birds
von Juliane Kann
Inszenierung Jens Kerbel
Bühne und Kostüme Gesine Kuhn
Was als kraftwortstrotzendes Geplänkel
beginnt, mündet in eine Kindertragödie,
die diesen Namen verdient.
Das Stück ist wahrhaftig heftig.
Selbst als vermeintlich erwachsenem
Zuschauer bleibt einem da am Ende
die Spucke weg. (…) Die Bühne
hängt voller Schaukeln, was sich als
tragfähiges Symbol erweist, werden
Schaukeln doch von Kindern wie Jugendlichen
benutzt und versinnbildlichen
den schwankenden Grund allen
Erwachsenwerdens und das Ende
jeglichen Stillstands. Den Bühnenboden
bedecken schwarze Federn, die
gespenstisch aufwirbeln und später
Friedhofserde vortäuschen. An dieser
Stelle muss unbedingt die Arbeit von
Gesine Kuhn gelobt werden, die für
die konsequent fabelhafte Ausstattung
mit Sinnlichkeit und Verstand
verantwortlich ist. Immer wieder
gelingen ihr und dem Regisseur
Jens Kerbel an diesem dichten
Abend (…) sinnfällige Bilder, die vom
Größenwahn der Jugend wie von
ihrer Schutzbedürftigkeit erzählen.
Wiesbadener Kurier / Tagblatt
Flachsmarktstraße 13-17
55116 Mainz
Telefon (06131) 28855-0
Fax: (06131) 28855-55
Wilhelmstraße 13-15
55543 Bad Kreuznach
Telefon (0671) 84011-0
Fax: (0671) 84011-40
Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Juni 2012 25

26
Genießen Sie frisch zubereitete thailändische Spezialitäten in modernem
Ambiente – auch als Mittagstisch. Entspannen Sie sich bei gut gemixten
Cocktails aus internationalem und eigenem Repertoire. Oder lassen Sie Ihre
private Feierlichkeit zu einem unvergleichlichen, kulinarischen Erlebnis
werden – mit unserem Partyservice.
Art Purkpong heißt Sie herzlich willkommen!
Öffnungszeiten (Küche):
So - Do 12:00 bis 00:00 Uhr
erawan
Fr - Sa 12:00 bis 01:00 Uhr
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Cocktaillounge:
Mo - Fr bis 01:00 Uhr
Sa - So bis 03:00 Uhr
Taunusstraße 59
65183 Wiesbaden
T. 0611. 890 49 33
PALAST HOTEL
Seit 1999 hat sich am Kranzplatz das Palast Hotel zu einer der ersten Adressen in
Wiesbaden etabliert. Frühstück, ein schnelles Mittagessen, ein gepflegtes Dinner
am Abend, all das ist im Palast Hotel möglich. Die Küche präsentiert sich mit
einem mediterranen Einschlag, aber auch Deutsche Klassiker werden auf handwerklich
hohem Niveau zubereitet. Zur späteren Stunde verwandelt sich das Palast
Hotel in eine Lounge, in der auch nach dem Essen noch prima gefeiert werden
kann. Die Terrasse mit ihren 100 Plätzen lockt im Sommer eine breite Szene auf
den „Schönsten Platz Wiesbadens“. Warum also in Urlaub fahren, wenn man sich
im Palast Hotel verwöhnen lassen kann.
Lust bekommen?
Dann viel Spass!
Palast Hotel Restaurant, Bar
Kranzplatz 5-6, Wiesbaden
Tel. 0611-9599947
Öffnungszeiten:
so-do; 11:00-01:00, fr., sa. 11:00-02:00
Küche: 11:00-16:00, 18:00-23:00
Cuisine
Orientale
Syrisch-Libanesische Spezialitäten
Olive
Das Saytoune ist täglich für Sie geöffnet von 12:00 - 23:30 Uhr
Durchgehend warme Küche
Wilhelmstraße 52 · Kaiser-Friedrich-Platz (Aussenterrasse)
65183 Wiesbaden · Tel. 0611.308 6110
Tapas Bar
Restaurant
Cateringservice
Oktober – März:
Freitag und Samstag
Live-Musik
täglich ab 12 00 geöffnet
mit durchgehender Küche
mediterraner Biergarten
Adolfs allee 11 · Wiesbaden
Tel. 06 11- 37 36 32
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Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Juni 2012

Theater?
französisch-mediterrane Küche
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Kaiser-Friedrich-Platz | Wilhelmstraße 52 | 65183 Wiesbaden
Telefon 0611.5 80 69 97 | www.le-petit-tartin.com
Geniessen sie in stilvollem ambiente
mediterrane und internationale Küche
steinofenpizza, pasta (hausgemacht)
in grosser auswahl
edelfisch und
Fleischspezialitäten
täglich wechselndes Mittagsmenü
Goldgasse 13 · Wiesbaden-altstadt
Tel. 0611-37 38 02
Täglich von 11.00 Uhr - 24.00 Uhr
Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Juni 2012
eine der besten adressen
in Wiesbaden
Komödie
oder Tragödie?
Der Bariton Kiril Manolov
kehrt im Juni/Juli wieder auf
der Bühne des Hessischen
Staatstheaters Wiesbaden
zurück. Nachdem er sich
bereits mit Falstaff, Gianni
Schicchi, Miller und dem
Barbier von Sevilla als
souveräner Wanderer
zwischen der ernsten und
der heiteren Oper gezeigt
hat, stehen nun wieder
Simon Boccanegra und Don
Pasquale auf dem Programm.
Wir fragten Kiril Manolov:
Komödie oder Tragödie?
Simon
Boccanegra
6. und 26. Juni
19.30 Uhr, Großes Haus
Don Pasquale
5. und 11. Juni, 19.30 Uhr
1. Juli, 17 Uhr
Großes Haus
Kiril Manolov, im Juni singen Sie in Wiesbaden
zwei große Paraderollen Ihres Fachs: Simon
Boccanegra und Don Pasquale. Die eine ernst
und tragisch, die andere komisch und mit viel
Slapstick. Was verkörpern Sie denn lieber auf der
Bühne: das Tragische oder das Komische?
Als Opernkünstler muss man natürlich sehr oft die
Rolle wechseln. Manchmal spielt man Komödien
und Tragödien mit nur kurzer Pause dazwischen.
Für mich ist grundsätzlich beides eine reizvolle
Herausforderung, aber da ich ein heiterer Mensch
bin, mag ich das Schwierigste am liebsten – und
das ist die Komödie.
Wir kennen Sie bisher vor allem im italienischen
Repertoire. Wie sieht es denn mit französischer,
deutscher oder slawischer Oper aus?
Ich habe in meiner Karriere schon viele französische
und slawische Rollen gesungen. Mein Debüt
im deutschen Fach wird übrigens in der nächsten
Saison hier stattfinden, und zwar in Aufstieg und
Fall der Stadt Mahagonny.
Wenn Sie sich Rollen für die Zukunft wünschen
dürften – welche wären das?
Es gibt viele Rollen, auf die ich mich freue und die
sicher eine nach der anderen auf mich zukommen
werden. Am meisten interessieren mich jedoch
Jago, Scarpia, Rigoletto und der fliegende Holländer.
Haben Sie in Wiesbaden einen Lieblingsort?
Ja! Mein bevorzugter Platz ist ein kleines
italienisches Restaurant im Herzen der Stadt
mit einer herrlich ruhigen Atmosphäre und einer
guten Weinkarte.
Wie entspannen Sie zwischen anstrengenden
Vorstellungen und Proben?
Ich verbringe die freie Zeit mit meiner Familie
– mit meiner wundervollen Frau und unserem
Hund.
Welche Musik würden Sie auf eine
einsame Insel mitnehmen?
Ich glaube, ich würde gar keine Musik
mitnehmen. Ich lausche einfach dem
Klang der Wellen und dem Gesang
der exotischen Vögel.
27

Ballett im Juni
28
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit!
Blaubarts
Geheimnis
Choreografie Stephan Thoss
In den Hauptrollen: Frank Fannar
Pedersen (Blaubart), Kihako
Narisawa (Judith), Ludmila
Komkova (Blaubarts Mutter).
Ballett und Orchester des Hessischen
Staatstheaters Wiesbaden
Musikalische Leitung: Wolfgang Ott
„Nach dieser Art von Tanztheater
kann man süchtig werden.“
(die deutsche bühne).
Stephan Thoss‘ zweifach für den
Theaterpreis DER FAUST 2011 nominiertes
Ballett kommt zum letzten
Mal in dieser Spielzeit auf der Bühne.
Der isländische Tänzer Frank Fannar
Pedersen gibt nun sein Rollendebüt
als Blaubart, neben Kihako Narisawa
in der Rolle der Judith und Ludmila
Komkova als bedrohliche Mutter.
8. Juni, 19.30 Uhr
Großes Haus
Romeo und Julia
Choreografie Stephan Thoss
In den Titelrollen: Florian Teatiu
(Romeo) und Ludmila Komkova (Julia).
Ballett und Orchester des Hessischen
Staatstheaters Wiesbaden
Musikalische Leitung
Wolfgang Wengenroth
13., 22. und 29. Juni
19.30 Uhr, Großes Haus
Extras
Unspielbar –
Unsinkbar
Kreuzfahrt
auf der Probebühne
„Das ist also das Schiff, von dem
es heißt, es sei unsinkbar.“ – „Es ist
unsinkbar! Gott selbst könnte dieses
Schiff nicht versenken.“ Pünktlich
zum 100-jährigen Jubiläum bringen
Caroline Stolz und Timo Willecke
den Untergang der Titanic, angelehnt
an die Hollywoodstory, in eigener
Fassung auf die Probebühne der
Wartburg.
Ein Livehörspiel in 3D und Stereo!
Sprecher: Eva-Maria Damasko,
Stefanie Hellmann, Wolfgang
Zarnack, Klaus Krückemeyer.
Klavier: Claus Weyrauther. Livegeräusche:
Timo Willecke.
Inszenierung: Caroline Stolz
und Timo Willecke.
Freitag, 8. Juni, 22 Uhr
Probebühne Wartburg Schauspielforum
zu Shoot / Get
Treasure / Repeat
von Mark Ravenhill
Studio Meins
HipHop in Szene
Wie poetisch können Rap-Texte
sein? Und wie Hip-Hop-tauglich sind
Klassiker? Funktioniert Thomas D‘s
Liebesbrief als Gedicht? Und wie viel
Flow hat Schillers Bürgschaft?
Michael von Bennigsen (Ensemble
Staatstheater Wiesbaden), Wolfgang
Zarnack (Ensemble JUST) und
Markus Gläser (Schauspielstudent,
HfMDK Frankfurt) kamen in ihrer frühen
Jugend mit der Hip-Hop-Kultur in
Berührung, waren fasziniert von den
Wortspielen und Reimen und schrieben
selber Texte. So haben sie sich
entschlossen, die Lieblings„lyrics“ aus
ihrer Plattenkiste einmal als Schauspieler
mit auf die Bühne zu nehmen
und zu sprechen, um auf der anderen
Seite klassische Texte aus ihrem
Repertoire zu rappen.
Donnerstag, 7. Juni
20.30 Uhr, Studio
tanzXtra spezial
If the trees
could speak
If the trees could speak ist ein gemeinsames,
interaktives Choreografie-
Projekt zum Thema Kommunikation
von Maria Eckert, Ezra Houben,
Russell Lepley, Kihako Narisawa,
Rena Narumi, Frank Fannar Pedersen,
Anton Rudakov, Giuseppe Spota,
Matthew Tusa und Daniel Whiley am
Theatrium-Samstag.
Samstag, 2. Juni
19.30 Uhr, Großes Haus
Selten hat das Theater (das ja eher ein
„langsames Medium“ ist) unmittelbare
Berührungspunkte zum politischen
Tagesgeschehen. Als der Salafistenprediger
Mohamed Mahmoud genau
am Tag der Premiere von Shoot /
Get Treasure / Repeat aus Hessen
ausgewiesen wurde, ergab sich ein
solcher Berührungspunkt. Denn die
Auseinandersetzung mit dem Islamismus
(darunter auch mit den Thesen
Mahmouds) ist einer der Kernpunkte
der Inszenierung. Regisseur Hermann
Schmidt-Rahmer hat das Stück des
britischen Erfolgsautors Mark Ravenhill
auf aktuelle gesellschaft-liche
Fragestellungen abgeklopft
und angeschärft. Dramaturgin
Dr. Dagmar Borrmann und die
Schauspieler Jasaman Roushanaei
und Nils Kreutinger berichten aus
dem Inszenierungsprozess und stellen
sich Ihren Fragen. Als Zuschauergast
ist Kapitänleutnant Michael
Gräßel, Jugendoffizier und Referent
für Sicherheits- und Verteidigungspolitik,
eingeladen, der von 2011 bis
2012 als Presseoffizier im NATO-Stab
des ISAF-Regionalkommandos Nord
in Afghanistan stationiert war. Die
Gesprächsleitung hat Helmut Nehrbaß,
Gesellschaft der Freunde des
Staatstheaters.
Sonntag, 10. Juni
11 Uhr, Vestibühne
Eintritt frei
Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Juni 2012

Die Wartburg im Juni
Karten: 0611. 132 325 www.staatstheater-wiesbaden.de oder an der Abendkasse
Bezahlt wird nicht!
Komödie von Dario Fo
Antonia hat es satt: Die Preisspirale dreht sich ins Endlose,
Nudeln, Milch und Öl sind kaum noch zu bezahlen,
auch für Strom und Gas reicht das Geld nicht mehr. Also
plündert sie, gemeinsam mit anderen Frauen, einen Supermarkt.
Aber wohin jetzt mit den gestohlenen Sachen?
Dario Fos Komödie ist eine herrlich leichte Gebrauchsanweisung
für den zivilen Ungehorsam.
Mit: Magdalena Höfner, Viola Pobitschka; Michael
Birnbaum, Wolfgang Böhm, Benjamin Kiesewetter.
Inszenierung: Jan Steinbach.
1. Juni, 20 Uhr
Gastspiel
Für Garderobe
keine Haftung
Die Improshow
Die preisgekrönte Improshow – nichts ist unmöglich,
(fast) alles machbar! Alles kann auf der Bühne entstehen:
Szenen, Situationen oder Theaterstücke, die so noch nie
zu sehen waren und die es so auch nicht mehr geben
wird.
Eintritt 10 €. Informationen unter www.fgkh.de
3. Juni, 20 Uhr
Unspielbar –
Unsinkbar
Kreuzfahrt auf der Probebühne
Pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum bringen Caroline
Stolz und Timo Willecke den Untergang der Titanic in
eigener Fassung als Livehörspiel auf die Probebühne der
Wartburg. Live in 3D und Stereo!
Mit an Bord: Eva-Maria Damasko, Stefanie Hellmann,
Klaus Krückemeyer, Wolfgang Zarnack; Musik Claus
Weyrauther, Timo Willecke.
8. Juni, 22 Uhr, Probebühne Wartburg
Offene
Zweierbeziehung
Komödie von Franca Rame und Dario Fo
Franziska Werner und Wolfgang Böhm spielen ein
Ehepaar zwischen vermeintlicher Toleranz und rasender
Eifersucht, zwischen Theorie und Praxis von Beziehungsalltag
und Ehe-Showdown auf der Suche nach der
Antwort auf die Frage, wie offen eine Beziehung wirklich
sein kann – wenn überhaupt.
Mit: Franziska Werner; Wolfgang Böhm.
Inszenierung: Tobias Materna.
7. Juni, 20 Uhr
Männerhort
Komödie von Kristof Magnusson
Der Graus aller Männer: Stundenlang mit guter
Miene zum bösen Shoppen die Freundin begleiten.
Da frönen unsere vier Mannsbilder lieber urmännlichen
Bedürfnissen im sanitären Kellerraum eines Kaufhauses:
Dosenbier, Fußball und Weltrekorde – eigentlich super!
Fehlte ihnen da nicht die Liebe, die Potenz und das
Selbstwertgefühl…
Mit: Michael Birnbaum, Wolfgang Böhm, Hanns
Jörg Krumpholz, Florian Thunemann. Inszenierung:
Caroline Stolz.
9. und 10. Juni, 20 Uhr
Was der Butler sah
von Joe Orton
Deutsch von René Pollesch
„Ein schräger Spaß für Freunde skurriler Komik:
Wartburg-Leiterin Caroline Stolz hat Joe Ortons Komödie
Was der Butler sah in Szene gesetzt – und zu einem
bunten, spielwitzigen Kuddelmuddel verwurstet, bei
dem kein Auge trocken bleibt.“ (Wiesbadener Tagblatt)
Mit: Evelyn M. Faber, Franziska Werner; Michael
Günther Bard, Robert Oschmann, Benjamin Krämer-
Jenster, Lars Wellings. Inszenierung: Caroline Stolz.
11. Juni, 20 Uhr
Wartburg, Schwalbacher Str. 51
Xanadu
Musical nach dem gleichnamigen Film
von Richard Danus und Marc Rubel
„Es macht richtig Laune, jedem einzelnen der zehn
Darsteller nicht nur auf die Füße, sondern vor allem ins
Gesicht zu blicken. Fast allen gelingt das Kunststück,
die Individualität ihrer noch so kleinen Rolle voll herauszustellen.
Augenzwinkernd verträumt, frech, beherzt –
Kompliment!“ (Wiesbadener Kurier/Tagblatt)
Mit dem jugend-club-theater.
Inszenierung: Iris Limbarth.
2., 29. und 30. Juni, 20 Uhr
Deutsche Erstaufführung – im Rahmen
von NEUE STÜCKE AUS EUROPA
Das war ich nicht
Roman von Kristof Magnusson
Bühnenfassung von Ronny Jakubaschk
Der Nachfolger von Männerhort: Kristof Magnussons
brillant recherchierte Fiktion über den Ausbruch der
Bankenkrise, eine rasante Erzählung für drei Schauspieler,
die mit den Versatzstücken dieser Geschichte
so leicht und lässig jonglieren wie die Trader mit ihren
Aktien. So lange nichts schiefgeht, jedenfalls. Kristof
Magnusson erinnert mit Weitsicht und diskretem Spott
daran, wie nahe am Abgrund wir Global Player uns stets
befinden.
Mit: Viola Pobitschka; Martin Müller, Rainer Kühn.
Inszenierung: Henner Kallmeyer.
17. Juni, 16 Uhr, Einführung 15.30 Uhr
Nachgespräch im Anschluß an die Vorstellung
Sugar – Manche
mögen’s heiß
(Some like it hot)
Musical von Peter Stone
Valentinstag 1930! Joe und Jerry, zwei Musiker, werden
unfreiwillig Zeuge einer Schießerei unter Gangstern.
Auf ihrer Flucht vor „Gamasche“ und seinen Jungs
verdingen sie sich als Josephine und Daphne in einer
Mädchenband. Der legendäre Billy-Wilder-Film Some
like it hot mit Marylin Monroe, Tony Curtis und Jack
Lemmon in den Hauptrollen liefert die Geschichte für
das Musical Sugar – Manche mögen’s heiß. Turbulente
Verwechslungsszenen, brillante Situationskomik und –
live – heiße, jazzige Rhythmen.
Mit dem jugend-club-theater.
Inszenierung: Iris Limbarth.
27. Juni, 20 Uhr
Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Juni 2012 29

news
Impressum
(18. Jg. nr. 10)
Das Hessische Staats theater
Wiesbaden ist Mitglied der
europä ischen Theater konvention
(ETC), Brüssel.
30
Auf Achse
Die weltberühmt gewordene Trilogie
Heimat von Edgar Reitz findet nun
unter dem Titel Die andere Heimat
ihre langerwartete Fortsetzung.
Benjamin Krämer-Jenster, Mitglied
des Schauspiel-Ensembles, wird bei
dieser Verfilmung dabei sein. Er spielt
einen „Verkünder amtlicher Nachrichten“
mit Namen Schellenmatz. Diesmal
zeigt der Film das Hunsrücker
Leben im 19. Jahrhundert.
Das Ballett des Hessischen Staatstheaters
Wiesbaden und Stephan
Thoss sind im Juni zu zwei Gala-
Vorstellungen eingeladen. Am 10.
Juni zeigt die Kompanie bei der ARDT
Tanz Benefiz-Gala in Arnheim (Niederlande)
Ausschnitte aus Stephan
Thoss‘ Choreografie La Chambre
Noire. Danach folgen am 19. Juni Ausschnitte
aus Blaubarts Geheimnis bei
der Ballett-Gala zur Kieler Woche mit
Giuseppe Spota (Blaubart), Valeria
Lampadova (Judith) und Ayumi
Sagawa.
Stephan Thoss wird auf Einladung
von Manuel Legris, Leiter des Balletts
der Wiener Staatsoper, kommende
Spielzeit sein 2011 in Wiesbaden
uraufgeführtes Ballett Blaubarts
Geheimnis mit dem Ensemble des
Wiener Staatsballetts neu einstudieren.
Eine weitere Einladung für die
neue Spielzeit kommt von Christian
Spuck, derzeit Hauschoreograf des
Stuttgarter Balletts, Regisseur von
Verdis Falstaff am Wiesbadener
Staatstheater und Choreograf des
Balletts Leonce und Lena, mit dem das
Grand Ballets Canadiens de Montréal
in diesem Jahr bei den Internationalen
Maifestspielen gastierte. Als designierter
Ballettchef der Zürcher Oper
hat er Stephan Thoss für die Neueinstudierung
seines Balletts bellulus mit
dem Junior Ballett Zürich gewonnen.
Druck und Verlag Dinges & Frick GmbH,
Greifstraße 4, 65199 Wiesbaden
Texte Dramaturgie des
Hessischen Staatstheaters Wiesbaden
Redaktion Barbara Wendland
Kontakt Hessisches Staatstheater Wiesbaden
Christian-Zais-Straße 3,
65189 Wiesbaden
www.staatstheater-wiesbaden.de
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Fotos Martin Kaufhold, Lena Obst;
Michael Kretzer (Jugendreferat).
Die Fotos der Gäste wurden von den
Künstlern zur Verfügung gestellt.
Konzept/Layout Ma arten Evenhuis, Beate Marx
Klingender
Name
Das Maskottchen der Kinderkammerkonzerte
hat einen Namen: Filu, das
Känguru begleitet die neue Reihe
für Kinder ab 3 Jahren auch in der
kommenden Spielzeit. Aus über 100
Vorschlägen von jungen Konzertbesuchern
wählte eine Kommission der
Kammermusikvereinigung diesen
Namen aus. Eingereicht hatte ihn Tim
Quiering. Auf den zweiten und dritten
Platz schafften es die Vorschläge
Quintus von Margarte Karl und
Klanguru von Ben Rottmann. Alle drei
erhielten im letzten Kinderkammerkonzert
einen Preis. Vielen Dank an
alle Teilnehmer und Glückwunsch an
die Gewinner.
Großes
Theaterfest!
Einmal Tänzer, Schauspieler und Sänger
hautnah erleben, einmal selbst
über die Große Bühne gehen, einmal
durch die Werkstätten streifen, in
denen jedes noch so raffinierte Bühnenbild
entsteht – das und noch viel
mehr ist möglich beim großen Theaterfest
zur Eröffnung der neuen Spielzeit.
Am Samstag, 1. September
2012 ab 14 Uhr öffnen wir alle Türen,
und ein buntes Programm sorgt auf
allen erdenklichen Spielflächen des
Hauses für außergewöhnliche Theatermomente.
Der Eintritt ist natürlich
frei!
Abschied
Hans-Jürgen Hohmann ist seit Januar
1978 in der Abteilung Bühnentechnik
im Großen Haus beschäftigt,
zunächst als Versenkungsmeister, ab
Januar 2001 als Seitenmeister. Er geht
ab dem 1. Juli in den Ruhestand, und
dafür wünschen wir ihm Glück und
Gesundheit.
Theresia von Zalewski hat von
1979 bis 1983 als Garderobenfrau im
Abendpersonal gearbeitet, seit 1983
ist sie als Ankleiderin beschäftigt. Ab
dem 1. Juni geht sie in den Ruhestand.
Auch ihr wünschen wir eine schöne
und erfüllte Zeit.
Wolfgang
Ziemssen ist tot
Im Alter von 84 Jahren ist am 12.
Mai der Schauspieler Wolfgang
Ziemssen gestorben. Viola Bolduan
hat sich im Wiesbadener Kurier und
Tagblatt an ihn erinnert: „Als wahren
Vollblutschauspieler kennt ihn
Wiesbaden. Als großer, lebhafter,
energischer Mann kam er 1968 ans
Theater, damals schon mit 20 Jahren
Berufserfahrung. (…) Wolfgang
Ziemssen bleibt in unendlich vielen
Bühnenrollen, ob in Tragödien oder
Komödien, unter wechselnden Intendanten
in Erinnerung, und er war
auch als Zeitgenosse eine imposante
Erscheinung. Mitglied in der Freimaurerloge
Plato und der ‚Schlaraffia‘-
Vereinigung, engagierte er sich für
Mitmenschlichkeit und Toleranz und
nutzte öffentliche Podien gern. Wolfgang
Ziemssen war ein Unterhaltungskünstler
der guten alten Schule.
Präsent, aber unteitel; selbstbewusst,
aber großzügig. Es ist noch nicht
lange her, dass er leger mit seinem
Silberhaarschwänzchen im Theaterpublikum
saß – begeisterungsfähig
wie immer.“
Auch wir bedauern seinen Tod. Den
Kollegen, die ihn noch kennenlernen
durften, wird er fehlen.
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Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Juni 2012

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