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Motorflug - Modellflieger - DMFV

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<strong>Motorflug</strong><br />

einzumarschieren. Bei Ankunft jedes Teams<br />

wird die Nationalhymne abgespielt, eine würdige<br />

und erhebende Prozedur für eine WM.<br />

Nach den offiziellen Ansprachen von Roger<br />

Shipley (Organisator), Winfried Ohlgart<br />

(Vorsitzender des IJMC) und dem Leiter des<br />

Nationalmuseums, wird die neunte Jet-WM<br />

eröffnet. Die abendliche Eröffnungsparty<br />

gibt Gelegenheit, mit zahlreichen Piloten<br />

und Offiziellen zu sprechen. Dabei ergeben<br />

sich häufig Diskussionen über sonst nie<br />

gestellte Fragen, die die kulturellen Unterschiede<br />

schwinden lassen. Im Hobby wird<br />

die Annäherung eben leicht gemacht.<br />

Am Donnerstag beginnt der Wettbewerb<br />

mit der Baubewertung. Diese hat die<br />

Aufgabe, das eingesetzte Modell mit den<br />

Merkmalen der vom Piloten erstellten<br />

Dokumentation des Originals zu vergleichen<br />

und Abweichungen festzustellen. Das<br />

Punktrichterteam ist in zwei Gruppen zu<br />

je drei Mitgliedern aufgeteilt. Das erste<br />

Team prüft die Genauigkeit der Geometrie<br />

während das zweite Farbgebung und Details<br />

bewertet. Der Level in der Scaleklasse ist inzwischen<br />

sehr hoch, sodass die Modelle von<br />

den Originalen nicht zu unterscheiden sind,<br />

wenn sie im Flug aufgenommen werden.<br />

In die Bewertung gehen auch noch weitere<br />

Bonus-Punktvergaben in maximaler Höhe<br />

von 10 Prozent ein, die den Umfang von<br />

Eigenleistungen bewerten. Weitere Kriterien<br />

sind das Baujahr des Vorbilds und die<br />

Häufigkeit des Typs in den beiden zurückliegenden<br />

Weltmeisterschaften. Als erster<br />

deutscher Teilnehmer bringt Heiko Gärtner<br />

seine F-86 in der 13,5-Kilogramm-Klasse in<br />

die Baubewertung. Er kann die Punktrich-<br />

30<br />

modellflieger<br />

ter mit seinem abschließenden Doku-Bild<br />

aufheitern, das eine posierende junge Frau<br />

vor der F-86 zeigt. Für sein Modell reichte<br />

eine aufgepeppte Barbiepuppe. Insgesamt<br />

läuft die Baubewertung ziemlich zögerlich.<br />

Mal sehen, ob so der Zeitplan eingehalten<br />

werden kann. Die Piste steht für Trainingsflüge<br />

zur Verfügung.<br />

Kultur<br />

Heißes Wetter macht den Piloten am Freitag<br />

zu schaffen. Die Temperaturen erinnern an<br />

die Jet-WM in Israel, doch die Luftfeuchtigkeit<br />

ist höher. Für den Abend hat das National<br />

Museum zu einem exklusiven Besuch eingeladen,<br />

sodass die Piloten die Gelegenheit<br />

haben, ungestört die ausgestellten Objekte zu<br />

studieren. Die Auswahl an Flugzeugen der<br />

verschiedenen Perioden ist riesig. Die Ausstellung<br />

in Hallen ohne Tageslicht verstärkt<br />

den Eindruck, den die Kampfmaschinen auf<br />

den Betrachter haben sollen.<br />

Am Samstag laufen die Baubewertung und<br />

der erste Durchgang gemäß Startliste. Mit<br />

großer Gelassenheit werden die Piloten zum<br />

Start gebeten. Einlagen von Showpiloten<br />

überbrücken die Pausen. Auch einen Tag<br />

Bei der Baubewertung sehen die Punktrichter ganz genau hin.<br />

Jede Ungereimtheit wird mit Punktabzug bestraft<br />

später verspricht der blaue Himmel einen<br />

heißen Tag und die ersten Resultate werden<br />

mit Spannung erwartet. Mittags ist es dann<br />

so weit. Die Ergebnisse der Baubewertung<br />

und des ersten Flugdurchgangs werden<br />

veröffentlicht. Daraus lassen sich natürlich<br />

erste Schlüsse ziehen: Da die Baubewertung<br />

50 Prozent des Punkteanteils ausmacht und<br />

noch Bonuspunkte vergeben werden, geben<br />

diese bereits einen Hinweis, welche Chancen<br />

durch die Kompensation beim Fliegen noch<br />

vorhanden sind.<br />

In der 20-Kilogramm-Klasse liegt Vitaly<br />

Robertus (Russland) mit seiner YAK-130 an<br />

der Spitze, da er in der Baubewertung mit<br />

einem Vorsprung von mehr als 200 Punkten<br />

vor dem deutschen Team liegt. Einen<br />

solchen Vorsprung im Fliegen aufzuholen,<br />

bedeutet eine große Herausforderung für das<br />

deutsche Team, insbesondere für Stephan<br />

Völker. Eine ähnliche Situation gibt es in der<br />

13,5-Kilogramm-Klasse. Hier führt Philip<br />

Avonds (Belgien) mit seiner Fouga Magister<br />

die Tabelle an. Auch er konnte in der<br />

Baubewertung einen Vorsprung von über 200<br />

Punkten herausarbeiten. Insgesamt erscheint<br />

die Ausgangssituation nach dem ersten Flugdurchgang<br />

schwierig, aber nicht aussichtslos.<br />

Ein seltenes Flugzeug und perfekt umgesetzt:<br />

die MIG-27 mit Schwenkflügeln<br />

Hoffnungsträger<br />

01. August: Der Wettbewerb läuft weiter<br />

reibungslos. Das deutsche Team ist ernüchtert,<br />

aber nicht ohne Zuversicht, doch noch<br />

auf dem Treppchen stehen zu dürfen. Am<br />

Abend ist die legendäre „Nations Night“ angesetzt.<br />

Sie findet im National Museum statt.<br />

Auf der großen Freifläche in der Mitte der<br />

zweiten Halle sind runde Tische mit farbiger<br />

Dekoration aufgestellt. Die Atmosphäre ist<br />

fantastisch, denn nur der Bereich der Tische<br />

ist ausgeleuchtet und zahlreiche Flugzeuge<br />

der Ausstellung bilden die Kulisse. Nach den<br />

Begrüßungsreden des Organisationsteams<br />

www.modellflieger-magazin.de

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