echte Wiener: rapper jenseits des gürtels - Biber
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www.dasbiber.at<br />
Stadtmagazin für Wien, Viyana und Beč<br />
FPÖ-CheF StraChe<br />
Warum er jetzt auf Tschuschen steht<br />
SalSa<br />
Der große Latino-Fake<br />
IntegratIonSteSt Für PromIS<br />
Wie der Wissenschaftsminister abschneidet<br />
mit scharf<br />
Februar<br />
2008<br />
kost noch<br />
immer nix<br />
<strong>echte</strong> <strong>Wiener</strong>: <strong>rapper</strong> <strong>jenseits</strong> <strong>des</strong> <strong>gürtels</strong>
Heim<br />
oHne weH.<br />
Bukarest<br />
aB29<br />
DuBrovnik krakau sofia<br />
split warscHau zaDar<br />
€<br />
<br />
„Für die Türkei wird das eine Heim-em“<br />
Von Dino Čehajić und Petra Benovsky (Foto)<br />
Ümit Korkmaz ist der Shootingstar <strong>des</strong> SK<br />
Rapid Wien. In lässigem Outfit sitzt er vor uns<br />
und erzählt vom Training. „Lauf- und Krafttraining,<br />
da wird man schon leicht müde“ sagt<br />
Ümit. Trotz <strong>des</strong>sen wirkt er fröhlich. Was er<br />
über seinen Aufstieg, die EM 2008 und Playstation-Spiele<br />
zu sagen hat, erfährt ihr hier.<br />
bIbER: Du bist der „Rookie of the Year“ 2007.<br />
Wie gehst du mit deinem rasanten Aufstieg von<br />
der <strong>Wiener</strong> Oberliga in die Bun<strong>des</strong>liga um?<br />
ÜMIT KORMAz: Wie du weißt, spiele ich<br />
nicht seit Jahren bei Rapid, sondern habe bei<br />
Slovan begonnen. Auch dort habe ich gelernt,<br />
was Härte und Durchsetzungsvermögen bedeuten.<br />
Schließlich bekommt man nicht jeden Tag<br />
die Chance, bei Rapid zu spielen. Ich bleibe auf<br />
dem boden. So schnell du nach oben kommst,<br />
so schnell kannst du wieder fallen.<br />
2008 ist das EM-Jahr. Wie schätzt du die<br />
Chancen Österreichs bei der Heim-EM ein und<br />
welche Rolle wird die Türkei spielen?<br />
bei einer Heim-EM sind die zuschauer ein<br />
großes Plus. Und genau das wird dem österreichischen<br />
Team einen positiven Schub geben.<br />
Was die Türkei betrifft kann man sagen, dass es<br />
auch für sie eine Art Heim-EM wird. (lacht). In<br />
Österreich gibt es genug türkische Fans, die das<br />
Team nach vorne treiben wollen.<br />
Wer wird Europameister 2008?<br />
Ich tippe, dass Deutschland und Frankreich im<br />
Finale spielen werden.<br />
Dein Vater ist gebürtiger Türke, deine Mutter<br />
Österreicherin. Du selbst bist in Wien geboren.<br />
Bedeutet dir das Heimatland deines Vaters<br />
etwas?<br />
Es bedeutet mir viel, da ein Großteil meiner<br />
Familie dort lebt. Min<strong>des</strong>tens ein Mal pro Jahr<br />
fliege ich in die Türkei, genauer gesagt nach<br />
Samsun, um meine Verwandten zu besuchen.<br />
Welche Musik hörst du?<br />
Hauptsächlich türkische Musik, wie z. b. Tarkan<br />
oder auch türkische Volkslieder.<br />
In verschiedenen Playstation-Fußballspielen<br />
kann man nun mit Ümit Korkmaz Tore schießen.<br />
Was ist das für ein Gefühl, sich selbst in so<br />
einem Spiel wiederzufinden?<br />
Es ist ein sehr schönes Gefühl. Für viele Fußballer<br />
ist das ja nichts Neues z. b. in FIFA 2008<br />
dabei zu sein. Für mich ist es das erste Mal und<br />
es ist sehr aufregend.<br />
wer ist er<br />
name: ümit korkmaz<br />
geboren: 17. September 1985<br />
funktion: fußballer beim sk rapid wien, mittelfeld<br />
typisch: schnelligkeit, frisur<br />
wurzeln: vater stammt aus der türkei, mutter ist österreicherin<br />
leidenschaft: playstation spielen (vor allem pro evolution soccer)
inHaLT<br />
TOP-sTOry<br />
14<br />
03 drei minuten mit kicker youngstar ümit<br />
06 editorial mit scharf<br />
08 making of biber<br />
10 ivanas welt<br />
12 wienerin <strong>des</strong> monats<br />
exkLusiV: in seinem kampf gegen den islam sucht FPÖ-Chef<br />
strache neue Verbündete. Jetzt werden sogar die Tschuschn als<br />
wähler umworben. strache: „ich bin ein Freund der serben“.<br />
eCOnOmya & POLiTika<br />
18 ein Glas wein mit Grassers ex über falsche männer, karriere und Traiskirchen<br />
20 Vergiss Hervis: rado sport ist der Fussball-schuh Profi - mitten im 16ten<br />
21 der richard heisst dejan. <strong>Biber</strong> zu Besuch beim „star Friseur <strong>des</strong> Jahres“<br />
24 Für ausländer gibt’s den integrationstest. Jetzt kommt der Test für inländer:<br />
wie viel Tschusch steckt in dir?<br />
28 mach mehr aus deinem Leben - mit der Berufsreifeprüfung<br />
wien miT sCHarF<br />
34 <strong>echte</strong> wiener: der Gangsta-rap ist in wien gelandet und mischt die szene<br />
ordentlich auf. <strong>Biber</strong> hat die harten Jungs von sua kaan, stonepark 12 und Becka<br />
sekta besucht.<br />
41 schnulzen<strong>rapper</strong> muhabbet im star-interview<br />
38 die Latino-Fälscher: wiens Latino-szene boomt, und jeder gibt sich gern als<br />
solcher aus<br />
48 wien – die Pensionistenstadt. wieso Bukarest mehr fetzt, erklärt daniel Gontz<br />
50 Thaliastrasse: die billigste einkaufsstraße der stadt<br />
GasTrO<br />
52 mit Oberrabbiner eisenberg auf ein koscheres kalbsschnitzel im alev, alev.<br />
54 unser einziger sizilianer testet wiens kaffee. Forza Cappuchino!<br />
OuT OF auT<br />
56 Bentour-Chef Gürsel erel: warum der reisechef nicht in seinen klubs urlauben<br />
kann<br />
58 Pistengaudi in Osteuropa: Jahorina, Zakopane, krajnska Gora<br />
60 Cityguide: Bamako und dubai<br />
sPOrT<br />
62 Café Lepa Brena vs. etsan Vyana Türkgücu: das war das<br />
Gastarbeiterturnier!
wien miT sCHarF<br />
besuch ist immer schön. Vor allem, wenn der aus Paris kommt. Eine Journalistin <strong>des</strong><br />
französischen Courrier international besuchte biber in der Siebensterngasse, 1070 Wien.<br />
Grund ihrer Reise nach Wien: „So etwas gibt es in Frankreich nicht“, sagt Danielle<br />
Renon. In Paris sei es undenkbar, dass eine zeitung für und aus den multiethnischen<br />
Communities der Metropole heraus berichtet. Danke für das Kompliment. Aber dafür ist<br />
die Stadt an der Seine sonst sehr cool – Krawalle in den Ghettos hin oder her.<br />
Als einziges Stadtmagazin berichtet biber über jene spannenden Facetten Wiens,<br />
die bisher in keiner deutschsprachigen zeitung zu sehen waren. biber steht für gelebte<br />
Integration, ohne dabei die moralische Integrationskeule zu schwingen.<br />
Die Cover-Geschichte berichtet über Wiens aufkommende Gangsta-Rap-Szene.<br />
Anders als in berlin schießen sich bei uns die Rapper in Ottakring oder brigittenau<br />
nicht über den Haufen. Dafür sind die Texte besser. Das ist zumin<strong>des</strong>t kein schl<strong>echte</strong>r<br />
Ansatz.<br />
Einen kulturellen beitrag will auch FPÖ-Chef Strache leisten. Er möchte eine<br />
serbische Sängerin nach Wien holen. Warum? Weil er die Serben gegen die Moslems<br />
mobilisieren will. Liebe serbische Leser: Nur weil uns außer den Russen sonst niemand<br />
mag, suchen wir uns unsere Freunde noch immer selber aus.<br />
Für die Redaktion<br />
Eser Akbaba, Ivana Cucujkić, Simon Kravagna<br />
Kompetenz bewegt<br />
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imPressum<br />
HerausGeBer:<br />
biber Verlagsgesellschaft mbH,<br />
Siebensterngasse 23, 1070 Wien.<br />
CHeFeredakTeur: Simon Kravagna.<br />
CHeFiCa VOm diensT: Ivana Cucujkić.<br />
ÖFFenTLiCHkeiTsarBeiT: Eser Akbaba<br />
redakTiOn & FOTOGraFie:<br />
Emina Adamović, Arzu Atasoy,<br />
zekiye Atasoy, Suzan Aytekin-<br />
Alavi, Kasia baginska, Antonio<br />
biondi, Petra benovsky, birgit<br />
bermann, Daniel blasević, Stephan<br />
boroviczeny, Dino Cehajić,<br />
Fernanda Costa dos Santos, bülent<br />
Erkol, Karoline Feyertag, bernhard<br />
Gaul, Klaudia Dabić, zwetelina<br />
Damjanova, Emanuel Ehgartner,<br />
Güney Saritas, Sermin Kaya, Daniel<br />
Kalwil, Lisbeth Klein, Alekxandra<br />
Klepić, Christian Kravagna,<br />
Simone Leonhartsberger, benedikt<br />
Loebell, Anita Malli, Marc-Antonio<br />
Manuguerra, Ivana Martinović, beni<br />
Malajev, Christian Müller, Fatih<br />
Öztürk, Clemens Neuhold, Amar<br />
Rajković, Petra Rautenstrauch,<br />
Daniel Shaked, David Shaked,<br />
Karin Plassnig, Flo Waitzbauer,<br />
Andreas Wiesmüller.<br />
FOTOCHeFe: Moritz Schell.<br />
arT direkTiOn: Dieter Auracher.<br />
LayOuT: Dieter Auracher, Mehmet<br />
Sel.<br />
LOGO: Ender Gülfirat.<br />
kOLümne: Sedat Pero.<br />
LekTOraT: Jennifer bendele.<br />
anZeiGen: Wilfried Wiesinger.<br />
GesCHäFTsFüHrunG: Wilfried<br />
Wiesinger, Simon Kravagna.<br />
kOnTakT: Siebensterngasse 23, 1070<br />
Wien. Telefon: 0043-1-9577528<br />
redaktion@dasbiber.at, marketing@<br />
dasbiber.at.<br />
inTerneT: www.dasbiber.at.<br />
druCkerei: Mediaprint<br />
BiTTe, danke, aLLes GuTe<br />
auCH an: Wilhelm Schraml,<br />
Hermann Wakolbinger, Jakob<br />
(zeitungsjunge), Cule und Mile<br />
(Technikspezialisten), Ercan (fürs<br />
Winken), Milujka, Dragan, zvonko<br />
(Eventmanagment)..<br />
redakTeure dieser ausGaBe:<br />
anIta mallI<br />
Unsere Gastro-Kolumnistin schlägt sich<br />
jede Ausgabe mit <strong>Wiener</strong> Promis den bauch<br />
voll und entlockt ihnen in ihrem Lieblingsrestaurant<br />
dabei das ein oder andere<br />
Geheimnis. Auf Seite 52, 53 spricht Ober-<br />
Rabbi Eisenberg über unkoschere burger<br />
beim McDonald.<br />
DIno CehajIC<br />
Der kickende Fussball-Reporter hat eine<br />
Menge drauf - nicht nur in den beinen.<br />
Mit Jungstar Korkmaz fachsimpelt er übers<br />
runde Leder und Playstation. Auf Seite 62<br />
berichtet Dino exklusiv vom Gastarbeiterturnier.<br />
ZekIye ataSoy<br />
Die unbestrittene blog-Königin liefert<br />
jeden Tag auf www.dasbiber.at Geheimtipps<br />
aus der Party-Szene. Jeden Tag lustig,<br />
spannend, blog mit scharf! In diesem Heft:<br />
Ihr Interview mit dem deutsch-türkischen<br />
Sänger Muhabbet.
makinG OF biber<br />
02/08<br />
Rat.<br />
Info.<br />
SeRvIce.<br />
Recht.<br />
wien.arbeiterkammer.at<br />
Im InteRnetpoRtal<br />
deR aK WIen<br />
Berufsorientierung Bildungswege mit 14 Jahren<br />
erfolgreich bewerben Lehrberufe und Lehrvertrag<br />
Handytarifrechner Tests und Preisvergleiche<br />
Miete und Wohnbeihilfe AK FÜR SIE
IvanaS<br />
Welt<br />
In Ivanas WELT berichten<br />
biber-Redakteurinnen<br />
Ivana Cucujkić und Ivana Martinović<br />
über ihr daily life.<br />
von Ivana martinović und marc-antonio manuguerra (Fotos)<br />
kärntner lanDeI In WIen<br />
Wie so viele Kärntner Madln und Buabn, wollt ich nach der HAK-Ausbildung<br />
auch in die weite Welt, also Wien. Hier erwartete mich ein Sprung<br />
ins kalte Wasser. Uni schön und gut, aber was für Unterschiede im gleichen<br />
Land auf mich warteten, war eine größere Schule als das Audimax.<br />
Schon mein Deutschlehrer warnte uns, dass es nicht mehr reichen wird<br />
zu sagen: „Ma, hob an Hunga ha!“, wenn man äußern will, dass der Magen<br />
knurrt. Da war schon mehr Sprachbegabung nötig, um nicht wieder<br />
mal von den Großstädtern schief angeschaut zu werden. „Tocker“ und<br />
„Treapn“ heißt jetzt, glaub ich, Idiot. Kirchtage mit Jörg Haider auf dem<br />
Pferd waren auch passé. Dafür aber Straßen voller Menschen, die notorisch<br />
gehetzt zur nächsten Bim, U-Bahn oder Bus eilten. Die nächsten<br />
Öffis fahren ja eh alle paar Minuten, aber hier zählt jede Minute. Da wurde<br />
mein in Kärnten obligates „Grüß Gott“ so oft überhört, dass ich es mit<br />
der Zeit selbst verlernte. Nach dem Weg fragend wurde mir in Stationen<br />
und nicht in Metern geantwortet. Die Straße so und so ist zwei Stationen<br />
weiter, meinte man. Wie weit zum Teufel sind denn zwei Stationen?<br />
„Dick“ heißt jetzt „blaad“, das hab ich nach 2 Jahren herausgefunden.<br />
Da befürchtete ich manchmal, in die „Elfer“ eingeliefert zu werden. Aber<br />
das verstand auch wieder keiner. Hier ist das ja die Baumgartner-Höhe.<br />
Ja, langsam hab ich den Dreh raus. Puh, von der ländlichen Schnecke<br />
zum Großstadt-Speedy. Und das Warten auf die U nervt mich auch schon<br />
total. Wenn ich Wien gecheckt hab, kann mir jetzt keine Stadt der Welt<br />
mehr fremd vorkommen. Multikulti ist hier verpackt. Das Einzige in Wien,<br />
was noch Richtung Kärnten zeigt, ist die Straßentafel an der Autobahn,<br />
die mit einem Pfeil in den Süden zeigt.<br />
Muttersprache – schwere Sprache! Boa, ich red’ ja mehr Jugo-Deutsch<br />
als Muttersprache. Ich mische. Kostprobe: Was machenis danas? – heißt<br />
„Was machst du heute?“ Wird man wohl nie anerkennen, weil keine<br />
Rechtschreibung, keine Grammatik. Jugo-Wort, deutsches Wort, ein Mix<br />
daraus, was immer. Ich gehe jetzt Serbo-Kroatisch-Kurs. Ojda, es muss<br />
sein. Etwas die Muttersprache aufpeppen! Sonst versteht mich nur noch<br />
die jugo-deutschsprachige Gruppe. Schwabos kommen durcheinander,<br />
und Balkanos „von unten“ verstehen nur Bahnhof!<br />
Spröde Lippen! Kennt ihr, kenn ich. Und ich hasse diese Lippen-Pflegeprodukte,<br />
wie L…bello. Eine Freundin schmiert das Zeug 30-mal am Tag.<br />
Und wenn sie kein L…bello in ihrer Tasche hat, kriegt sie die Krise, rennt<br />
zur nächsten Drogerie und dröhnt die Lippen voll. Etwas die Lippen mit<br />
Zahnbürste schruppen tut’s auch. Da werden sie auch schön weich.<br />
Meine Mutter schimpft nie! Aber bei Sushi sieht sie rot. Als Hausfrau<br />
vom Balkan versteht sie eben nicht, dass ihre Kinder rohen Fisch essen.<br />
„Du verdirbst dir noch den Magen!“ Tja Mammi, tut leid, dann ess’ ich’s<br />
heimlich, und daham den Schweinsbroten mit Sauerkraut.<br />
maIl mIt SCharF Für<br />
DaS bIber:<br />
reDaktIon@DaSbIber.at<br />
jetzt liest‘s wirklich schon jeder<br />
zeitung vam nije losa, samo me čudi zašto<br />
ne spominjete malo više ono šta se zbiva<br />
u mnogo hrvata, serba, bosnjaka, vlaha,<br />
turaka itd.<br />
nego uglavnom zaj****** se okolo. Oni još<br />
uvijek misle da smo mi svi isti shit ma bili<br />
tschuschn, kanacken, neger ili nesto slićno.<br />
Malo im dajte povjesne kurseve da uopce<br />
kuže gdje i šta je turska, bosna ili kosovo.<br />
stip207-74 biber 24.01.2008 12:37 Uhr Seite 1<br />
ich hatte das glück, eure zeitschrift kennenzulernen;<br />
so etwas hat in wien bzw.<br />
österreich schon lange gefehlt. so stelle ich<br />
mir integration vor.<br />
also online macht das den eindruck eines<br />
ethno-rennbahnexpress mit artikeln auf<br />
schülerzeitung-niveau. aber vielleicht bin<br />
ich auch einfach schon zu alt :-)<br />
endlich ein „multikulturelles“ (ich hasse<br />
dieses wort...) magazin, das politisch völlig<br />
unkorrekt ist. weiters gratis erhältlich und<br />
durchaus witzig geschrieben.<br />
cool leinwand war das, wie wir es dem<br />
kanzler aber gezeigt habt. und dann noch<br />
einen balken vor den kopf geknallt. wir<br />
sind so super. und dann ein bissi mode und<br />
ein bissi tequila und dann schreiben wir<br />
„quatsch“ (unglaublich österreichisch) mit<br />
„kw“, ja, das ist lustig! Und auch sehr gescheit,<br />
weil „andere schreiben über integration<br />
- wir kennen uns aus“ (ein unglaublich<br />
dummer zugang.)<br />
habe kürzlich vor der u-bahn einen „biber“<br />
geschenkt bekommen, und war ziemlich<br />
angetan von dem hefterl. möge es langfristig<br />
die österreichische medienwüste<br />
bereichern!<br />
wird gekauft. vor allem die rubrik: „isst du<br />
diese mit so“ erscheint mir sehr fein. denke,<br />
dass diese zeitschrift recht groß werden<br />
kann, solange der mix zwischen humor und<br />
ernst nicht auseinanderdriftet.<br />
coole ideen! „chefica vom dienst“ – sehr<br />
gut, das gefällt mir! bitte so kreativ weitermachen!<br />
mit „machst du klicki-klicki!“, und „isst du<br />
diese mit so“: so werden die Leser vertrottelt.<br />
anschließend jammert man wieder über<br />
PISA.<br />
ägyptische marktstandler, türkische jugendliche<br />
sind heilfroh, dass es ein paar leute<br />
gibt, die gegen den rassismus ein zeichen<br />
setzen. nicht so die adidas-werbebroschüre<br />
„biber“.<br />
es ist schon klar, dass ein projekt wie<br />
„biber“, das auf integration durch konsum<br />
(und offenen sexismus), setzt, kein interesse<br />
an politischem engagement hat.<br />
meine kinder in der klasse haben großteils<br />
einen migrantischen hintergrund. ich würde<br />
sehr gerne euer magazin im deutschunterricht<br />
einfließen lassen und bitte um zusendung<br />
<strong>des</strong> blattes. wäre es auch möglich,<br />
mehrere exemplare zu bekommen?<br />
geWonnen:<br />
Das sind unsere Gewinner <strong>des</strong> letzten<br />
Heftes!!<br />
Memetcan hat 2 Karten für das Mega-Event<br />
mit Shantel im WUK gewonnen.<br />
Wen er mitgenommen hat: na, seine Liebste,<br />
natürlich!<br />
„Es war ein toller Abend, <strong>des</strong>halb nochmals<br />
vielen Dank. Selen und ich wünschen euch<br />
weiterhin viel Erfolg im neuen Jahr.“<br />
10 11<br />
GO<br />
Die mitdenkende Studienbeihilfe > „Die Lebenswelten der<br />
Studierenden ernst nehmen und danach handeln“ (Bun<strong>des</strong>minister<br />
Johannes Hahn) > Anhebung der Zuverdienstgrenze auf 8000 € egal ob<br />
aus selbständiger oder unselbständiger Tätigkeit > Anhebung der Einkommensgrenzen<br />
> 2800 zusätzliche Leistungs- und Förderungsstipendien > verlängerte<br />
Förderungsdauer und angehobene Altersgrenzen für gesundheitlich<br />
Johannes Hahn<br />
beeinträchtigte Studierende und Studierende mit Kind > Erleichterungen bei<br />
Studienwechsel und Masterstudium > für je<strong>des</strong> Kind 60 € Zuschlag und Verlängerung<br />
der Anspruchsdauer auf Kinder bis 6 Jahren > Stipendium ins EU-Ausland mitnehmen<br />
Ab Herbst 2008 4000 Beihilfenbezieher/innen<br />
mehr: 4000 x mehr Realitätsnähe.<br />
www.bmwf.gv.at<br />
Bun<strong>des</strong>ministerium für Wissenschaft und Forschung<br />
LesermaiLs
1<br />
wienerin<br />
<strong>des</strong> mOnaTs<br />
Gesehen und fotografiert von David Kalwil<br />
biber: Wie heißt du?<br />
Rutsu<br />
Von wo kommst du?<br />
Japan<br />
Wie lange lebst du schon in Wien?<br />
Seit fast 13 Jahren<br />
Was hat dich nach Wien verschlagen?<br />
Mein Vater hat sich entschlossen, als ich 9 Jahre alt war,<br />
aus beruflichen Gründen nach Österreich zu ziehen.<br />
Was machst du hier?<br />
Ich habe vor Kurzem die Matura gemacht und mache jetzt<br />
die Ausbildung zur Krankenschwester.<br />
Danke dir<br />
Wie du <strong>Wiener</strong> oder <strong>Wiener</strong>in <strong>des</strong> monats wirst?<br />
Schick uns von dir ein Foto und einen kurzen text<br />
an redaktion@dasbiber.at<br />
BiBer suCHT<br />
diCH<br />
Willst du für die neue Stadtzeitung für Wien, viyana und beč schreiben, fotografieren oder<br />
etwas checken? Wir suchen junge redakteure, die sich für lifestyle, mode, autos, Sport,<br />
musik und Politik in Wien interessieren. geld gibt’s keines – aber dafür macht es<br />
Spaß, bringt was für den lebenslauf und...<br />
also, wenn du Wurzeln in kampala, tel aviv, teheran, Wladiwostok, hermagor<br />
oder Simmering hast, dann melde dich. <strong>Wiener</strong> und <strong>Wiener</strong>innen<br />
mit türkischen oder serbokroatischen Sprachkenntnissen sind<br />
besonders willkommen. journalistische vorkenntnisse oder gar<br />
einen Uni-abschluss braucht echt niemand.<br />
Schicke uns deine bewerbung mit einem lebenslauf und beantworte<br />
folgende Fragen:<br />
Welche geschichte mit Wien-bezug möchtest du bei uns lesen?<br />
Wie würde der titel dieses artikels heißen?<br />
kontakt: redaktion@dasbiber.at<br />
Internet: www.dasbiber.at<br />
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1
mit scharf<br />
der TsCHusCHen-<br />
In seinem kampf gegen den Islam sucht FPÖ-Chef Strache neue<br />
verbündete. jetzt werden sogar die balkanos als Wähler umworben.<br />
Strache: „Ich bin ein Freund der Serben“.<br />
Von Ivana Cucujkić und Simon Kravagna<br />
Freund<br />
1 1<br />
Foto: Christian müller<br />
Es war ein unmoralisches Angebot: „Willst<br />
du nicht bei einer PR-Kampagne für die<br />
FPÖ mitmachen? Die suchen Migranten<br />
für die Partei. Es gibt auch was dafür.“ Die<br />
junge <strong>Wiener</strong>in war verblüfft: „Wozu?“ Die<br />
Antwort <strong>des</strong> Kontaktmannes: „Die FPÖ<br />
sucht serbische Österreicher. Die sollen für<br />
die FPÖ unter den eingebürgerten Serben<br />
Stimmen keilen.“<br />
Während die FPÖ unter ihrem Obmann<br />
Heinz-Christian Strache öffentlich gegen<br />
Türken und Moslems hetzt, versuchen<br />
Parteistrategen in einer geheimen Werbeaktion<br />
unter anderen Migranten in Österreich<br />
Verbündete zu gewinnen.<br />
oPeratIon abenDlanD<br />
Das Kalkül: Auch die FPÖ hat erkannt,<br />
dass ohne zuwanderer nichts mehr geht.<br />
Die Strategie: bereits bei der Gemeinderatswahl<br />
in Wien will die FPÖ unter<br />
<strong>Wiener</strong>innen und <strong>Wiener</strong>n mit serbischem<br />
background punkten. Selbst ein Kandidat<br />
mit balkan-Wurzeln wird nicht ausgeschlossen.<br />
Strache sagt im Interview mit biber:<br />
„Ich bin ein Freund der Serben.“<br />
Gerne empört sich Strache in der Österreich-Ausgabe<br />
der serbischen Tageszeitung<br />
Vesti („Nachrichten“) über die Ungerechtigkeit<br />
gegenüber Serbien. „In seinen<br />
Interviews sympathisiert Strache sehr stark<br />
mit Serbien“, sagt Vesti-Redakteur zoran<br />
Mirković.<br />
Straches Liebeswerben kommt zum Teil<br />
bei der zielgruppe gut an. Die antiserbische<br />
Stimmung war in Österreich lange prägend.<br />
Viel zu lange haben sich Serben in Öster-<br />
reich verstecken müssen, um während und<br />
nach den balkan-Kriegen nicht aufzufallen.<br />
Viele Eltern haben ihren Kindern sogar<br />
lange zeit verboten, zu sagen, dass sie<br />
aus Serbien sind. Selbst Kinder wurden<br />
in den Schulen für die Kriegsverbrechen<br />
von Milošević und Mladić verantwortlich<br />
gemacht. Während der bombardierung belgrads<br />
durch die Nato war auf Wiens Wänden<br />
oft zu lesen: „Serbien muss sterbien“<br />
(ein alter antiserbischer Spruch aus zeiten<br />
der Habsburger-Monarchie).<br />
brojanICa am hanDgelenk<br />
Da fällt Strache positiv auf, wenn er<br />
Serbien und die Serben lobt. zudem<br />
erinnert die FPÖ gerne an einen gemeinsamen<br />
Feind: den Islam. Über Jahrhunderte<br />
hielten die Osmanen den balkan besetzt. So<br />
hat sich die verlorene Schlacht der Serben<br />
am Amselfeld gegen die Türken tief in das<br />
kollektive bewusstsein gegraben. Auch<br />
heute gehe es wieder darum, das christliche<br />
Abendland gegen die Moslems zu verteidigen,<br />
wirbt Strache in serbischen Kreisen.<br />
Der FPÖ-Chef selbst ist am balkan-<br />
Trip: Er erzählt gerne von seinen serbischen<br />
Freunden, die er „im Fitnessklub und in<br />
Lokalitäten“ kennengelernt hat. Und er ist<br />
stolz auf seine Sammlung an orthodoxen<br />
Armbändern („brojanica“), die er geschenkt<br />
bekommen hat.<br />
Auch in Geschichtsfragen gibt sich<br />
Strache als Experte und referiert über die<br />
Untaten am serbischen Volk durch die Kosovo-Albaner.<br />
Strache, bislang nicht gerade<br />
als Außenpolitiker bekannt, lässt keine<br />
mit scharf
mit scharf<br />
Gelegenheit aus, gegen die Unabhängigkeit<br />
<strong>des</strong> Kosovos einzutreten.<br />
DIPlomatISChe<br />
verStImmUng<br />
Vor allem diese Position bringt dem<br />
FPÖ-Chef Sympathien ein. Die mediale<br />
berichterstattung über das Kosovo-Problem<br />
wird von vielen Serben als extrem einseitig<br />
empfunden. Im Gegensatz zu bun<strong>des</strong>kanzler<br />
Alfred Gusenbauer (SPÖ) und der<br />
gesamten Regierung ist Strache etwa strikt<br />
gegen die Unabhängigkeit der Problem-Region.<br />
„Das ist Straches Taktik“; sagt Vesti-<br />
Journalist Mirković „Er versteht sehr gut,<br />
dass das viele Serben sehr gerne hören.“ Vor<br />
allen unter den serbischen Nationalisten<br />
kommt Strache gut an. Diese haben auch in<br />
Österreich durch die internationale Allianz<br />
gegen belgrad in der Kosovo-Frage großen<br />
Auftrieb. Die FPÖ wiederum gibt selbst an,<br />
Kontakt zu den serbischen Radikalen unter<br />
dem derzeitigen Präsidentschaftskandidaten<br />
Tomislav Nikolić zu haben.<br />
blaUer StargaSt<br />
Straches balkan-Werbefeldzug ist auch<br />
in diplomatischen Kreisen nicht verborgen<br />
geblieben. Es sind vor allem symbolische<br />
Gesten, die Strache gutgeschrieben werden.<br />
So war der FPÖ-Chef der einzige hochrangige<br />
Politiker beim letztjährigen Empfang<br />
der Serbischen botschaft in Wien „Wir<br />
haben vom bun<strong>des</strong>präsidenten bis zum<br />
bun<strong>des</strong>kanzler alle eingeladen. Der einzige<br />
hochrangige Politiker, der kam, war Strache“,<br />
sagt ein serbischer Diplomat. Selbst<br />
zu den orthodoxen Weihnachtsfeierlichkeiten<br />
schickte Strache einen Vertreter, weil<br />
er selbst in Thailand urlaubte.<br />
bei vielen wird Straches Strategie aber<br />
auch skeptisch betrachtet. „Momentan<br />
stören wir die FPÖ nicht, weil wir Deutsch<br />
lernen, fleißig und Christen sind. Aber<br />
nachher kommen wir auch an die Reihe“,<br />
vermutet ein serbischer Journalist.<br />
Wie sehr die FPÖ-Kampagne unter<br />
den Serben zieht, kann niemand sagen.<br />
bei einer serbischen Veranstaltung in der<br />
Stadthalle erhielt Integrationsstadträtin<br />
Sandra Frauenberger (SPÖ) vor Kurzem<br />
noch freundlichen Applaus. bei der<br />
kommenden Gemeinderatswahlen in<br />
Wien könnten doch einige Neoösterreicher<br />
serbischer Herkunft aber diesmal blau statt<br />
wie traditionell Rot wählen. Um das zu<br />
erreichen, will Strache seine Kontakte in<br />
die balkan-Event-Szene nutzen. „Ich werde<br />
eine serbische Sängerin nach Wien holen“,<br />
kündigt der FPÖ-Chef an. Und wer wird<br />
das sein? „Na, das überleg ich mir noch“.<br />
serBen-VerTreTer darkO miLOradOViC:<br />
was Tun miT FaLsCHen Freunden?<br />
Foto: Willi Schraml<br />
Foto: Christian müller<br />
300.000 Personen mit serbischem Migrationshintergrund<br />
leben in Österreich. Sehr<br />
viele von uns besitzen bereits die Staatsbürgerschaft<br />
und sind ein bisher wenig<br />
beachtetes Wählerpotential. Ausgerechnet<br />
die FPÖ, also jene Partei, von der man das<br />
am wenigsten erwarten würde, bemüht<br />
sich in den vergangenen Wochen und<br />
Monaten sehr intensiv um uns. Vor allem<br />
die klar pro-serbischen Äußerungen eines<br />
österreichischen Spitzenpolitikers waren<br />
uns bisher in dieser Form unbekannt und<br />
erzielen Wirkung.<br />
Mit diesem Anbiederungsversuch an<br />
eine „Ausländergruppe“ verfolgt die FPÖ<br />
eine gänzlich neue Strategie. Ob und<br />
wenn ja wie viel Erfolg die FPÖ damit<br />
haben wird, ist noch nicht abzusehen. Insgesamt<br />
aber wären langfristig alle Parteien<br />
gut beraten, bei ihren Äußerungen zu<br />
heiklen europäischen und internationalen<br />
Fragen, die auch schwerwiegende innenpolitische<br />
Konsequenzen mit sich bringen<br />
können, zurückhaltender zu agieren.<br />
Statt<strong>des</strong>sen sollten sie sich mehr mit den<br />
in Österreich lebenden Serben auseinandersetzen<br />
und den partnerschaftlichen<br />
Dialog auf gleicher Augenhöhe zu deren<br />
Vertretern suchen.<br />
DARKO MILORADOVIć<br />
Stv. Vorsitzender <strong>des</strong> Dachverban<strong>des</strong> serbischer<br />
Vereine in Wien<br />
„werde serBisCHe<br />
sänGerin naCH<br />
wien HOLen“<br />
Von Ivana Cucujkić<br />
bIbER: Laut unseren Informationen planen<br />
Sie in Wien eine Kampagne, um Migranten<br />
als Wähler und Mitglieder zu gewinnen.<br />
Stimmt das?<br />
STRACHE: Wir haben viele Mitglieder<br />
in der FPÖ, vorwiegend aus Serbien, aber<br />
auch Kroatien, Ungarn und Polen. Und<br />
wir wollen weitere Migranten, die zwar<br />
zu ihrer eigenen Kultur stehen, aber sehr<br />
gut integriert sind. Sie sind übrigens nicht<br />
sofort als Migrantin zu erkennen, da Sie<br />
integriert sind!<br />
Ich werde aber ständig nach meiner Herkunft<br />
gefragt.<br />
Weil Sie einen südeuropäischen Einschlag<br />
haben. Wenn jetzt eine Serbin, Italienerin,<br />
Spanierin einen sehr feschen, heißblütigen<br />
Eindruck vermittelt, dann ist das etwas, was<br />
bei uns nicht so oft vorkommt. Da wird<br />
man eben gefragt.<br />
SelbStverStänDlICh<br />
SInD aUCh DIe<br />
ÖSterreICherInnen<br />
Sehr FeSCh<br />
Die Österreicherinnen sind also nicht so<br />
fesch?<br />
Selbstverständlich sind auch die Österreicherinnen<br />
sehr fesch.<br />
Zurück zur Politik: Wieso sind Sie gegen die<br />
FP-Chef heinz-Christian Strache über seinen christlichen Pakt<br />
gegen die „Islamisierung“, seine balkan-Fitness-Connection und<br />
heißblütige ausländerinnen.<br />
Unabhängigkeit <strong>des</strong> Kosovo?<br />
Das historische Schlachtfeld am Amselfeld<br />
liegt im Kosovo. Es ist für die Serben die<br />
Wiege ihrer Kultur. Wir warnen daher vor<br />
einer einseitigen Unabhängigkeitserklärung<br />
und einem internationalen völkerrechtswidrigen<br />
Diktat gegen Serbien.<br />
Nach Jahren der antiserbischen Stimmung<br />
will die FPÖ den Kosovo retten?<br />
Die historischen zerwürfnisse zwischen Österreich<br />
und Serbien sind überwunden. Wir<br />
sind Europäer, wir sind christlich und wir<br />
erleben heute gänzlich neue bedrohungen<br />
wie etwa die drohende Islamisierung<br />
Europas. Alle europäischen Völker müssen<br />
zusammenhalten und unser europäisches<br />
christliches Abendland retten. Ich kann<br />
sagen, ich bin ein Freund der Serben.<br />
DIe hIStorISChen<br />
ZerWürFnISSe ZWISChen<br />
ÖSterreICh UnD SerbIen<br />
SInD überWUnDen<br />
Haben Sie sonst noch Kontakte zur serbischen<br />
Community?<br />
Ja, ich hab sehr guten Kontakt zum serbischen<br />
botschafter, zu serbischen Vereinsvertretern<br />
und zu meinen serbischen<br />
Freunden.<br />
Wie haben Sie diese kennengelernt?<br />
beim Sport im Fitness Club, in Lokalitäten.<br />
Ich möchte aber auch sonst den Kontakt<br />
vertiefen und auch bewusst den Kontakt<br />
mit den Vereinen suchen. Ich hab auch<br />
vor, eine serbische Sängerin nach Wien zu<br />
holen.<br />
Und wer soll das sein?<br />
Na, das überleg ich mir noch. Ich möchte<br />
hier eine schöne, große Veranstaltung<br />
machen.<br />
In Wien gibt es viele muslimische Gebetshäuser.<br />
Wieso ist eine mehr ein Problem?<br />
Wir haben heute mehr Moscheen und muslimische<br />
Gebetshäuser in Wien als Kirchen.<br />
Das ist eine totale Fehlentwicklung. Wir<br />
müssen uns fragen, ob diese zuwanderung<br />
von außerhalb Europas kulturell noch verkraftbar<br />
ist. Wenn jemand aus einem christlichen<br />
Kulturkreis kommt, ist die Frage<br />
der Integration eine wesentlich einfachere.<br />
Große Probleme, die wir erfahren, sind<br />
Massenzuwanderungen von außerhalb Europas.<br />
Da spreche ich aber nicht mehr vom<br />
„Ausländer“ – im Gegensatz zu Jörg Haider.<br />
Und wenn, meine ich damit nur mehr den<br />
Nicht-Europäer. Durch den völlig anderen<br />
Kulturkreis, Lebenssitten und Gebräuche<br />
befürchten wir einen Clash of Civilisations<br />
im Sinne Samuel Huntingtons. Integration<br />
ist da gar nicht möglich. Die wollen eine<br />
völlig andere Kultur leben und in Europa<br />
fortsetzen, wo dann Parallelgesellschaften<br />
und Konflikte entstehen.<br />
alSo beIm SPraChteSt tU’<br />
ICh mIr SChWer<br />
Können Sie denn auch was Serbisches<br />
sagen? Der Gusi hat sich ja nicht so toll<br />
geschlagen.<br />
Also beim Sprachtest tu’ ich mir schwer.<br />
Können Sie sich einen Kandidaten mit Migrationshintergrund<br />
vorstellen?<br />
Ja, selbstverständlich. Wie haben bezirksräte,<br />
wie einen christlich-orientalischen<br />
Kopten, auch ungarisch-stämmige Mitglieder,<br />
griechische, polnische und natürlich<br />
auch solche aus dem Gebiet <strong>des</strong> ehemaligen<br />
Jugoslawien.<br />
1 1<br />
Foto: Daniel blasevic<br />
mit scharf
1<br />
inTerView<br />
natalia Corrales-Diez ist vielen aus den klatschspalten bekannt, weil sie einmal die<br />
verlobte von karl-heinz grasser war. Dem biber hat die 0-jährige entwicklungsökonomin<br />
mehr erzählt: über ihr leben als Flüchtlingskind in traiskirchen, die harte konkurrenz<br />
in amerika und warum sie Chinesisch lernt.<br />
von Simon Kravagna und Moritz Schell (Foto)<br />
bIbER: Du warst die Verlobte von Karl-Heinz Grasser. Dann kam<br />
Fiona Swarovski und etliche Mediengeschichten. Deshalb kennen<br />
dich auch die Leute. Stört dich das?<br />
NATALIA CORRALES-DíEz: Diese Geschichte ist Teil meiner<br />
Vergangenheit. Dazu stehe ich und es gibt nicht mehr viel dazu zu<br />
sagen, außer es war gut so, wie es war. Ich bin glücklich.<br />
In Washington werden dich nicht viele auf den Ex-Finanzminister<br />
anreden, oder?<br />
Niemand. Das ist sehr angenehm.<br />
Ist das der Grund warum du dort bist?<br />
Nein. Ich bin dorthin gegangen, weil ich als Entwicklungsökonomin<br />
ein sehr interessantes Angebot von der Inter-American<br />
Development bank hatte, die größte Entwicklungsbank in Lateinamerika.<br />
Vorher war ich für die UNIDO in China tätig. Vom Job<br />
her gesehen ist Washington viel interessanter, vom Leben her ist<br />
hingegen Peking ein <strong>echte</strong>r Wahnsinn.<br />
PekIng ISt eIn eChter WahnSInn<br />
Das klingt anstrengend.<br />
Ja! Alles dort dreht sich nur um den Job. Wer da mithalten will,<br />
muss Gas geben. Es geht dort nicht nur um Halligalli. Ich lerne<br />
Menschen mit unterschiedlichem background kennen – das ist<br />
total inspirierend. Jeder bildet sich weiter, von Japanisch über ein<br />
postgraduales Studium.<br />
Was lernst du gerade so nebenbei?<br />
Ich mache weiterhin Chinesisch. Ich kann mir vorstellen wieder<br />
nach China zu gehen. Ob aber letztendlich in Asien oder Lateinamerika,<br />
mein Traum wäre, meine eigene Foundation im Entwicklungsbereich<br />
zu leiten.<br />
Was wenige wissen: Du bist ein Flüchtlingskind und warst<br />
als kleines Kind rund eineinhalb Jahre im Flüchtlingslager<br />
Traiskirchen.<br />
„BrauCHe<br />
keinen mann, um<br />
erFOLGreiCH Zu sein“<br />
WIr lebten eIneInhalb jahre Im<br />
lager traISkIrChen<br />
Meine Eltern kommen aus Paraguay und mein Vater war Gegner<br />
<strong>des</strong> faschistischen Stroessner-Regimes in den 70er-Jahren. Am Tag<br />
vor der Hochzeit ist er gefangen genommen und gefoltert worden.<br />
Meine Eltern konnten dann nach Argentinien flüchten, wo ich<br />
auf die Welt kam. Uns drohte aber dann dort aufgrund geänderter<br />
politischer Verhältnisse die Auslieferung nach Paraguay oder eine<br />
Exekution, was das Schicksal der meisten Regimegegner war. Das<br />
war alles sehr gefährlich. zum Glück gab es auf Vermittlung der<br />
UNO die Möglichkeit, nach Österreich zu flüchten. Meine Eltern<br />
sind unter der Kreisky-Regierung hergekommen. Dann lebten<br />
wir eineinhalb Jahre im Lager Traiskirchen. Weil wir eine Familie<br />
waren, hatten wir dort den Luxus eines eigenen zimmers. Meine<br />
Eltern haben aber alles getan, um schnell auf eigenen beinen zu<br />
stehen. Die zustände dort sind schlecht.<br />
Viele sagen, du hast Karriere gemacht, weil du so eng mit Karl-<br />
Heinz Grasser warst.<br />
Ich brauche keinen Mann um beruflich erfolgreich zu sein. bereits<br />
während meines WU-Studiums bin ich einen klaren Weg mit<br />
klaren Schwerpunkten gegangen. Danach war in an der Johns<br />
Hopkins in bologna, wo ich mich auf „Internationale Entwicklung<br />
in Lateinamerika“ spezialisiert habe. Mit 23 habe ich mein<br />
erstes buch publiziert und nachher diverse Artikel. Seit Jahren<br />
unterrichte ich auch an der WU „Entwicklungsökonomie“.<br />
Was kannst du jemanden mitgeben, der als Flüchtling oder Einwanderer<br />
kommt.<br />
Sei offen für Neues, lern rasch und gut die Sprache und bilde dich<br />
immer weiter. Dein Wissen kann dir niemand mehr nehmen! Ein<br />
geschärfter Verstand und eine Portion Glück – die man immer<br />
brauchen kann – sind eine Siegerkombination.<br />
ecONOmYa + POLitika<br />
1
ecONOmYa + POLitika<br />
Die kooperation mit lokalen Fußballvereinen<br />
wie Dinamo ottakring<br />
oder Slovan hC hat rado-Sport<br />
groß gemacht. Plus: Den Fußballschuh<br />
von ronaldinho gibt’s dort<br />
noch dazu.<br />
Von Amar Rajković<br />
VerGiss<br />
HerVis<br />
Foto: benedikt loebell<br />
Fotos: natascha Unkart<br />
Ottakringer Straße 27: Reges Treiben im<br />
Sportfachgeschäft Rado-Sport: Verkäufer<br />
hetzen von links nach rechts, das Telefon<br />
bimmelt. Geht es immer so ab? „Jeden Tag,<br />
Gott sei Dank!“ antwortet der Geschäftsführer.<br />
Und Rado Tomaš weiß, wovon er<br />
spricht.<br />
SelbSt ISt Der SPIeler<br />
Gebürtig aus Prijedor, bosnien, kam er<br />
1989 nach Österreich, um als Fußballer den<br />
Durchbruch zu schaffen. Weil er damals in<br />
ganz Wien spezielle Fußballschuhe nicht<br />
finden konnte, wagte er den Schritt in die<br />
Selbstständigkeit. Nach einer soliden Karriere<br />
gründete er mit seiner Frau 1994 das<br />
Sportgeschäft Rado-Sport.<br />
Der Fokus galt von Anfang an dem<br />
runden Leder. Dank persönlichem Knowhow<br />
und Kontakten in der Fußballszene<br />
(z. b.: Mario Tokić, Mario bazina, Ümit<br />
Korkmaz) machte sich Rado-Sport schnell<br />
einen Namen. Heute kooperiert man mit<br />
Lokalmatadoren wie Dinamo Ottakring,<br />
SC <strong>Wiener</strong> Viktoria oder Slovan HAC – für<br />
Spieler gibt es Spezialpreise.<br />
hIer WerDen SIe geholFen<br />
Die sympathische Jeder-kennt-jeden-<br />
Atmosphäre macht wohl das Geheimnis<br />
<strong>des</strong> Erfolgs aus. zudem gibt es so immer so<br />
schnell wie möglich die neuesten Fußballschuhe<br />
von Ronaldinho. „bei Intersport<br />
oder Hervis wird man lange warten, da sich<br />
die bestellung erst mit einem großen bedarf<br />
rentiert.“<br />
Dass sein Geschäft auf der oft gescholtenen<br />
Ottakringer Straße liegt, ist für Rado<br />
kein Thema. „Das kann ich gar nicht mehr<br />
hören. Samstags um 2 Uhr in der Früh<br />
ist es hier sicherer als irgendwo im ersten<br />
bezirk. Die Nahversorgung auf der Ottakringer<br />
Straße wäre ohne Ausländer in den<br />
90er-Jahren zusammengebrochen, heute<br />
blüht hier das Leben.“<br />
DInamo Zagreb UnD Crvena ZveZDa<br />
ZIehen Um<br />
Einst ein Insidertipp, ist Rado-Sport<br />
heute eine bekannte Marke in der Community.<br />
Das kleine Gassenlokal ist <strong>des</strong>halb zu<br />
klein geworden. Seit Ende Jänner können<br />
Trikots, Fanartikel von traditionellen<br />
kroatischen und serbischen Vereinen wie<br />
Dinamo zagreb oder Crvena zvezda (Roter<br />
Stern) und alle Kickerutensilien zudem ein<br />
paar Straßen weiter auf 1000 m² Verkaufsfläche<br />
gekauft werden. Der zeitpunkt ist<br />
gut gewählt, denn die EM klopft an die<br />
Tür.<br />
„WaS Der FUSSball SChaFFt, WIrD DIe<br />
PolItIk nIe SChaFFen“<br />
Und für wen drücken Sie die Daumen,<br />
Herr Rado-Sport? Höchst diplomatisch<br />
meint er, Kroatien sei die Mannschaft,<br />
die momentan den schönsten Fußball<br />
spielt, Serbien sein persönlicher Favorit<br />
und Österreich werde er nächstes Jahr die<br />
Daumen drücken. „Ich freue mich unglaublich<br />
auf die EM, das wird so ähnlich<br />
wie in Deutschland, wo dann ein Türke mit<br />
der deutschen Fahne weht. Was der Fußball<br />
schafft, wird die Politik niemals erreichen.“<br />
riCHard deJan,<br />
der Haar-sTar<br />
Dejan jovanović wurde wieder<br />
Friseur <strong>des</strong> jahres.<br />
Da können bundy und bundy<br />
einpacken.<br />
von Aleksandra Klepić und<br />
Marc-Antonio Manuguerra (Fotos)<br />
Berufl ich schneller vorankommen?<br />
Berufl ich schneller vorankommen?<br />
Jetzt will ich’s wissen!<br />
Jetzt will ich’s wissen!<br />
Kinderbetreuung<br />
Moderne Kinderbetreuung in Theorie und Praxis. Viele Betreuungseinrichtungen<br />
Moderne Kinderbetreuung in Theorie und Praxis. Viele Betreuungseinrichtungen<br />
sind auf der Suche nach qualifi zierten Fachkräften - nutzen Sie Ihre Chance!<br />
sind auf der Suche nach qualifi zierten Fachkräften - nutzen Sie Ihre Chance!<br />
Ausbildung zum/zur geprüften<br />
Kindergartenassistent/-in<br />
Ausbildung zum/zur geprüften<br />
Kindergartenassistent/-in<br />
Neben fundiertem Basiswissen rund um Entwicklungspsychologie,<br />
Neben fundiertem Didaktik Basiswissen und Pädagogik rund um erwerben Entwicklungs- Sie durch<br />
ein psychologie, Praktikum Didaktik im Kindergarten und Pädagogik erste Berufserfahrungen.<br />
erwerben Sie durch<br />
Lehrgangsdauer: ein Praktikum im Kindergarten 3.3. bis 18.4.08 erste Berufserfahrungen.<br />
Lehrgangsdauer: 3.3. bis 18.4.08<br />
Wiens Figaro „Richard Hair<strong>des</strong>ign“ ist<br />
mittlerweile eine wahre Institution auf der<br />
Thaliastraße. bereits zum vierten Mal mit<br />
dem „Star of the Year“-Titel der <strong>Wiener</strong> Friseure<br />
geehrt, trimmt er neben langjährigen<br />
Stammkunden auch Häupter von <strong>Wiener</strong><br />
Lokalgrößen. zur Creme de la Haar gehören<br />
bzÖ-Politikerin Helene Partik-Pablé,<br />
Schlagersänger Patricio bueno, sowie der<br />
aus bosnien stammende DJ Krmak (zu<br />
Deutsch: DJ Eber).<br />
Friseur Richard, der eigentlich Dejan<br />
Jovanović heißt, lebt seit 1992 in Ottakring.<br />
Den „Richard“ verpasste ihm sein<br />
erster Chef. „Der konnte sich Dejan nicht<br />
merken, also hat er mich immer Richard<br />
genannt“. Und das blieb dann auch so.<br />
Neben ihm stehen auch seine Frau und<br />
sein Sohn Daniel (17) täglich im Geschäft.<br />
Letzterer fühlt sich auch zum Friseur<br />
berufen, und wird dieses Jahr an der Weltmeisterschaft<br />
im Preisschneiden in Chicago<br />
als jüngster aller Teilnehmer antreten. „Styling<br />
ist hier nicht nur Ehrensache, sondern<br />
auch Familiensache“, scherzt der Chefe,<br />
<strong>des</strong>sen bruder bereits die zweite „Richard“-<br />
Filiale in Hütteldorf leitet. Wow! bei dieser<br />
Haar-bande können bundy und bundy<br />
wohl zusperren.<br />
Pädagogische und didaktische<br />
Fachkraft<br />
Pädagogische<br />
für die<br />
und<br />
Nachmittags<br />
didaktische<br />
betreuung<br />
Fachkraft für die Nachmittags betreuung<br />
Ausbildung zum/zur Betreuer/-in<br />
Nachmittagsbetreuung Ausbildung zum/zur Betreuer/-in ist mehr als nur Beaufsichtigung.<br />
Sie Nachmittagsbetreuung lernen Kinder zu verstehen ist mehr und als gezielt nur Beaufsichtigung.<br />
auf ihre<br />
Bedürfnisse Sie lernen Kinder einzugehen. zu verstehen und gezielt auf ihre<br />
Lehrgangsdauer: Bedürfnisse einzugehen. 18.2. bis 9.4.08<br />
Lehrgangsdauer: 18.2. bis 9.4.08<br />
Infos und Anmeldung im WIFI Kundenservice:<br />
Infos und Anmeldung im WIFI Kundenservice:<br />
kursinfo@wifi wien.at, Tel. 01/476 77-555, Währinger Gürtel 97, 1180 Wien<br />
www.wifi wien.at WIFI WIEN<br />
kursinfo@wifi wien.at, Tel. 01/476 77-555, Währinger Gürtel 97, 1180 Wien<br />
0 1<br />
ecONOmYa + POLitika
meiNuNg mit scharf<br />
Vor Kurzem in der U-bahn: zwei Mäderln<br />
der zweiten Generation machen<br />
ordentlich Lärm. Ein alter Herr keift sie<br />
an. Sie schreien zurück: „Halt die Gosch’n,<br />
Oida!“<br />
Das finde ich uncool.<br />
Und uncool finde ich auch, sich ständig<br />
Gel in die Haare zu schmieren, mit dem<br />
Geld der Eltern Diesel-Jeans zu kaufen<br />
und sich von einem Energy Drink zum<br />
nächsten zu saufen. Uncool finde ich, in<br />
dunklen Ecken abzuhängen und Leute<br />
anzupöbeln und mit dem auf Kredit<br />
Diesel-jeans und zu viel gel<br />
Dein Papa auf der Baustelle, deine Mama als Putzfrau: Du<br />
mit dem Geld deiner Eltern auf der Mariahilfer Straße. Ist<br />
das cool?<br />
Von Gastautor Sedat Pero<br />
kolümne<br />
gekauften bMW <strong>des</strong> Papas durch die Stadt<br />
zu cruisen. zu fragen, wo liegt Ägypten in<br />
der Türkei und mit null Allgemeinwissen<br />
wie ein Esel durch die Gassen von Wien<br />
zu laufen, das ist uncool. Und Gewalt gegen<br />
Passanten und Überfälle auf alte Leute<br />
sind es auch.<br />
Kein Wunder, wenn ein Teil dieser so<br />
wahnsinnig coolen zweiten Generation<br />
ständig in irgendwelche Prügeleien verwickelt<br />
ist oder überhaupt kriminell wird.<br />
Cool wäre die angemessene bestrafung<br />
solcher Jugendlicher. Denn das ist die<br />
Sprache, die sie sprechen und verstehen<br />
– mit Kuschel-Pädagogik ist da nichts zu<br />
machen.<br />
Auch die „Integrationspolitik“ mit<br />
all ihrer falsch verstandenen Toleranz ist<br />
reichlich uncool.<br />
Cool wäre es jedenfalls, in diesem Alter<br />
in einem fremden Land zu trampen und<br />
sich ohne einen Cent in der Tasche durchzuschlagen.<br />
Cool wäre es, gute Schulen<br />
zu schaffen, Fremdsprachen zu lernen,<br />
Erfolge zu haben und souverän auf eigenen<br />
beinen zu stehen.<br />
Jetzt fragen sich die Eltern dieser<br />
Generation wohl, was sie falsch gemacht<br />
haben und sagen: „Wir haben doch für<br />
unser Kind das beste gemacht. Wir haben<br />
ihm/ihr alles gekauft!“<br />
Ja, liebe Freunde! Ihr wolltet, dass es<br />
eure Kinder einmal besser haben. Aber<br />
das ist nicht mit dem Kauf von Statussymbolen<br />
zu erreichen, sondern nur mit<br />
einer guten Erziehung. Da ist leider einiges<br />
schiefgegangen, während ihr euch als Gastarbeiter<br />
abgeschunden habt.<br />
Um das zu verstehen, müsstet ihr<br />
aber euer eigenes Leben im Westen erst<br />
einmal verstehen. Es war ein hartes Leben<br />
– aber leider zu oft ohne Anschluss an die<br />
herrschende Kultur, Tradition und das<br />
bildungsorientierte Wertesystem.<br />
mIt kUSChelPäDagogIk<br />
ISt Da nICht vIel ZU<br />
maChen<br />
Und jetzt haben wir das Ergebnis: Dein<br />
Papa auf der baustelle, deine Mama als<br />
Putzfrau: Und du mit deinen Diesel-Jeans<br />
und dem Geld deiner Eltern beim Shoppen<br />
auf der Mariahilfer Straße. ziemlich<br />
uncool.<br />
Fotos: Stephan boroviczeny<br />
Sedat Pero ist<br />
Buchautor,<br />
Lehrer und<br />
Theatermacher<br />
in Wien<br />
beZahlte anZeIge<br />
„PuTZen isT niCHT<br />
GLeiCH PuTZen“<br />
Fenerbahce-<br />
Fan hasan vural<br />
hatte die richtige<br />
geschäftsidee. Der<br />
Sozialdemokratische<br />
Wirtschaftsverband<br />
gab wichtige tipps,<br />
wie man dafür die<br />
Finanzierung aufstellt.<br />
Vom Putzen versteht Hasan Vural eine<br />
Menge. Immerhin ist er General Manager<br />
von HAS-Reinigung, einem Großhandel<br />
für Putzmittel. Sein Motto: „Putzen ist<br />
nicht gleich Putzen“, der Kunde erwarte<br />
eine kompetente beratung. Selbst Admiral<br />
Sportwetten in Wien wird mit seinem<br />
Reinigungsmittel sauber gehalten, erzählt<br />
Vural stolz.<br />
Die kritischen Kunden, das sind bei Vural<br />
die Experten: „Putzfrauen- und männer, die<br />
wissen wovon sie sprechen und kompetent<br />
beraten werden möchten“. Dabei helfen<br />
drei MitarbeiterInnen, wie Natasa aus<br />
Serbien, die mit ungarischen, polnischen<br />
sowie serbo-kroatischen Sprachkenntnissen<br />
auftrumpft. „Das sind in Österreich wichtige<br />
Sprachen.“<br />
Wie der Fußball-Fan (er ist Obmann von<br />
Fenerbahce Wien) auf die Idee gekommen<br />
ist? Aus einer Marktstudie über Reinigungsfirmen<br />
ergaben sich interessante Perspektiven.<br />
„Der Wirtschaftsverband empfahl mir,<br />
neben dem Großhandel auf den Einzelverkauf<br />
zu setzen“. Die Tipps trugen Früchte.<br />
zudem war der Wirtschaftsverband bera-<br />
tend zur Stelle, als es galt, die schwierige<br />
Fremdfinanzierung auf die beine zu stellen.<br />
„Die beratung hat mir extrem geholfen“,<br />
sagt Unternehmer Vural.<br />
DIe beratUng hat mIr<br />
extrem geholFen<br />
Unternehmer war der <strong>Wiener</strong> mit türkischem<br />
background schon recht früh.<br />
bereits mit 24 Jahren hatte Vural sechs<br />
Lebensmittelgeschäfte. Der gelernte<br />
Fleischhauer, Käsespezialist und Seidenblumen-Importeur<br />
fand 2001 auch noch zeit<br />
für die Gründung einer Käsefabrik in der<br />
Slowakei, man importierte Spezialitäten aus<br />
ganz Europa.<br />
Nach vier Jahren verkaufte Hasan Vural<br />
jedoch alle Unternehmen – und startete<br />
bei HAS-Reinigung durch, weil die Idee<br />
lukrativer war. Aber Hasan Vural wäre wohl<br />
nicht Hasan Vural, hätte er nicht wieder<br />
hohe ziele. Im neuen Jahr plant er Filialen<br />
in ganz Österreich zu eröffnen. Putzfrauen-<br />
und männer aus allen bun<strong>des</strong>ländern: Ihr<br />
könnt euch freuen.<br />
sie HaBen die idee!<br />
wir die riCHTiGen<br />
TiPPs!<br />
Unsere Arbeit wird immer intensiver<br />
und unser Leben immer<br />
hektischer! Da ist Dienstleistung<br />
gefragter denn je! Reinigung,<br />
persönliche Dienste etc. sind branchen,<br />
die eine starke Nachfrage<br />
erleben!<br />
Umso wichtiger ist es, dass sich<br />
der Dienstleistungsgedanke und<br />
Dienstleistungsberufe generell<br />
mehr und mehr in unserem Land<br />
etablieren. Denn wir haben hier<br />
tatsächlich noch einen Nachholbedarf.<br />
Umso mehr freut es mich,<br />
dass gerade viele zugewanderte<br />
UnternehmerInnen sich in der<br />
Dienstleistungsbranche selbstständig<br />
machen. Viele zuwanderInnen<br />
bringen einen großen Erfahrungsschatz<br />
im Dienstleistungsbereich<br />
aus ihrer Heimat mit, bereichern<br />
so die <strong>Wiener</strong> Wirtschaft, sorgen<br />
für mehr Qualität in dieser branche<br />
und schaffen Arbeitsplätze!<br />
Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband<br />
Wien unterstützt<br />
Sie gern und kompetent bei der<br />
Gründung Ihres Unternehmens!<br />
Weitere Informationen erhalten<br />
Sie unter www.wirtschaftsverbandwien.at<br />
bzw. unter der Telefonnummer<br />
01-5224766.<br />
LAbg. FRITz STRObL<br />
Präsident <strong>des</strong> Sozialdemokratischen<br />
Wirtschaftsverban<strong>des</strong> Wien
ecONOmYa + POLitika<br />
kwaTsCH miT GiO<br />
„jetZt nehm´<br />
ICh bItte Den<br />
teleFonjoker“<br />
Von Eser Akbaba, Amar Rajković<br />
und Christian Müller (Foto)<br />
Was bedeutet biber in ex-jugoslawien? Woher kommt die berühmte „bosna“? Und wer<br />
ist eigentlich tarkan? Im ersten Integrationstest für Inländer schneidet Wiens ÖvP-Chef<br />
gio hahn recht ordentlich ab – aber auch nur mit hilfe seiner türkischen kanzleikraft.<br />
Gleich mal eine irrsinnig wichtige Frage<br />
zum Aufwärmen. Wo wohnte Erzherzogin<br />
Maria Theresia im Sommer? Im Grazer<br />
Landhaus, im Schloss Schönbrunn oder<br />
im Schloss Belvedere? Sinnige Fragen wie<br />
diese müssen Ausländer bekanntermaßen<br />
beantworten, wenn sie Österreicher<br />
werden wollen.<br />
Allerdings findet biber, dass auch den<br />
„<strong>echte</strong>n <strong>Wiener</strong>n“ ein bisschen Wissen<br />
über die Welt ihrer serbischen, bosnischen,<br />
kroatischen oder türkischen Nachbarn<br />
abverlangt werden kann. Deshalb haben<br />
wir den ersten Integrationstest für Inländer<br />
entwickelt – mit scharf. Wer wissen will,<br />
ob er oder sie das <strong>echte</strong> Wien in all seinen<br />
heutigen Facetten kennt, soll schnell umblättern<br />
und 15 Fragen beantworten. Dort<br />
findet sich der gesamte Test, einschließlich<br />
Fragen, je drei Antwortmöglichkeiten plus<br />
Auflösung.<br />
Wer es einfacher haben will, der kann hier<br />
weiterlesen. Wiens ÖVP-Chef Gio Hahn,<br />
immerhin auch Wissenschaftsminister, hat<br />
sich to<strong>des</strong>mutig dem Test unterzogen.<br />
Ein Auszug aus den Antworten.<br />
bIbER: Herr Minister, damit Sie es leichter<br />
haben, gibt es bei jeder Frage drei Antworten<br />
zum Auswählen. Zudem haben Sie drei Joker<br />
gut. Einen Telefonjoker, einen Publikumsjoker<br />
(Sie dürfen nur jemand aus ihrem Büro<br />
fragen) und den 50:50-Joker. Sind Sie bereit?<br />
GIO HAHN: Gut, ich bin bereit.<br />
Kommen wir zur ersten Frage: Wie heißt<br />
Wien auf Türkisch?<br />
Viyana.<br />
Gratulation. Aber das war vielleicht zu leicht.<br />
Gehen wir gleich zur zweiten Frage: Wie<br />
heißen denn die Čevapćići in Ex-Jugoslawien<br />
richtig?<br />
Pljeskavica?<br />
biber. Möchten Sie nicht lieber einen Joker<br />
verwenden?<br />
Aha, na dann muss es wohl doch Čevapćići<br />
heißen?<br />
Ursprünglich heißt es Čevapi am Balkan.<br />
Čevapćići ist nur die Verniedlichung.<br />
Aber auf der Speisekarte steht ja auch<br />
Čevapćići.<br />
Wo meinen Sie, hier oder in Bosnien?<br />
In Kroatien...<br />
Vielleicht ist das dort so, weil dort so viele<br />
Touristen sind. Richtig ist es leider nicht.<br />
Sagen Sie, essen Sie gerne Kebab?<br />
Selten, weil ich dazu neige, mich immer<br />
anzupatzen.<br />
Wissen Sie trotzdem was „döner“ bedeutet?<br />
Hahn: Ich glaube„sich drehend“. Das<br />
scheint mir logisch.<br />
Richtig. Jetzt geht es um die „Bosna“. Aus<br />
welchem Land kommt die ursprünglich?<br />
Ich würde sagen aus der Türkei.<br />
Herr Minister, Sie haben drei Joker. Wollen<br />
Sie keinen einsetzen?<br />
Ich weiß, aber ich muss mit meinen Jokern<br />
sparsam umgehen. Vielleicht kann man<br />
diese Frage erst einmal überspringen und<br />
zur nächsten Frage gehen?<br />
Das geht nicht, man sollte schon die Reihenfolge<br />
beachten. Handeln geht nicht.<br />
Egal, ich bleibe bei meinem Tipp: Die<br />
bosna kommt aus der Türkei.<br />
Das stimmt nicht. Die „Bosna“ wurde in<br />
Salzburg von einem Bulgaren (Zank Todoroff)<br />
erfunden. Weder in Bosnien noch in der Türkei<br />
kennt man eine „Bosna“.<br />
Machen wir weiter: Was heißt „Guten Tag“<br />
auf Serbisch/Bosnisch/Kroatisch?<br />
Dober dan.<br />
Das ist wieder falsch. „Dobar dan“ ist korrekt.<br />
Gut, bei der nächsten Frage muss ich einen<br />
Joker nehmen, da ich die bedeutung <strong>des</strong><br />
Wortes „Schwabo“ nicht kenne. Ich nehme<br />
den 50:50-Joker.<br />
Die erste Antwortmöglichkeit („Ein in Österreich<br />
geborener Ausländer“) fällt weg.<br />
Dann glaube ich, dass ein „Schwabo“ in der<br />
ex-jugoslawischen Community für einen<br />
<strong>echte</strong>n Österreicher steht.<br />
Das ist richtig. In den Fünfzigerjahren sind<br />
viele Gastarbeiter ins Schwabenland gegangen<br />
und als sie nach Jugoslawien zurückgekommen<br />
sind, wurden sie dann von ihren Landsleuten<br />
„Schwabo“ genannt. Dieser Begriff wurde<br />
später für alle Deutschsprachige übernommen<br />
– also auch für die Österreicher.<br />
Nächste Frage: Wo liegt ihrer Meinung nach<br />
die „Balkanstraße“ in Wien?<br />
Das weiß ich, das weiß ich: Das ist die<br />
Ottakringer Straße.<br />
Woher wissen Sie das so genau?<br />
Ich bin ein biber-Leser.<br />
Dann wissen Sie auch, was biber bedeutet.<br />
Ja, das weiß ich auch. Es heißt „Pfeffer“.<br />
Gut aufgepasst! Und wie hieß der Mann, der<br />
Thronfolger Ferdinand ermordete?<br />
Gavrilo Princip.<br />
Das ist ebenfalls korrekt. Kommen wir zur<br />
nächsten Frage. Bei welchem Verein spielt<br />
Niko Kovač , der Kapitän der kroatischen<br />
Nationalmannschaft?<br />
Ich tippe auf Salzburg, zumin<strong>des</strong>t hat er<br />
dort gespielt.<br />
Richtig, er ist noch bis Jahresende bei Salzburg.<br />
Jetzt wird es aber wirklich schwer: Wer<br />
ist Tarkan?<br />
Pfff. Jetzt nehm’ ich lieber den Telefonjoker<br />
(Der Minister ruft die ÖVP-Abgeordnete<br />
Sirvan Ekici an, die leider nicht erreichbar<br />
ist. Dann wird Frau Dikme zu Hilfe<br />
geholt, eine Kanzleiangestellte mit türkischem<br />
background).<br />
Frau Dikme, der Herr Minister weiß nicht<br />
wer Tarkan ist. Die Antwortmöglichkeiten<br />
sind a) ein türkischer Popstar, b) ein serbischer<br />
Kriegsverbrecher, oder c) der türkische<br />
Tarzan. Können Sie helfen?<br />
Dikme: (lacht):Tarkan ist ein türkischer<br />
Popstar.<br />
Hahn: Vielen Dank. Ich habe ja gewusst,<br />
dass wir tolles Personal hier haben. Gut,<br />
ich sage: Tarkan ist ein Popstar.<br />
Das ist auch richtig. Die ÖVP ist ja richtig<br />
multikulturell. Kommen wir zur 13. Frage.<br />
Was ist Cockta?<br />
Hahn (mit viel Hilfe durch die Redakteure):<br />
Das ist das slowenische Kräutergetränk.<br />
Aber bei der letzten Frage gibt es keine Gnade<br />
mehr. Wer ist Vuk Karadžić?<br />
Ich würde sagen, ein serbischer Politiker.<br />
Moment, oder heißt der nicht eher Vuk<br />
Drašković?<br />
Ja, richtig. Und der Kriegsverbrecher heißt<br />
Radovan Karadžić. Hier handelt es sich<br />
allerdings um Vuk Karadžić, der Erfinder der<br />
serbischen Orthographie mit dem Leitspruch<br />
„Schreibe wie du sprichst!“ Er hat auch in<br />
Wien gelebt und es gibt auch ein Denkmal im<br />
dritten Bezirk.<br />
Ganz schön verwirrend. Aber wie habe ich<br />
jetzt abgeschnitten?<br />
Sie haben neun von 15 möglichen Punkten<br />
erreicht. Herzlichen Glückwunsch, Herr<br />
Minister, demnach sind Sie laut der Auflösung<br />
<strong>des</strong> Tests immerhin „sehr integrationswillig“.<br />
Als Preis erhalten Sie eine goldene Halskette,<br />
mit der Sie dann auf die Balkanstraße gehen<br />
können! Es war ein sehr holpriger Weg, den sie<br />
aber brav gemeistert haben.<br />
Ja, Integration ist etwas Holpriges ... aber<br />
Spaß hat es schon gemacht.<br />
ecONOmYa + POLitika
ecONOmYa + POLitika<br />
inTeGraTiOnsTesT Für<br />
ausLänder!<br />
jede richtig beantwortete Frage bringt einen Punkt.<br />
Von ???<br />
DIe oFFIZIellen Fragen<br />
1. Wo entstand das historische Wien?<br />
a) südlich der Donau, an einem Kreuzungspunkt<br />
alter Verkehrswege<br />
b) im Westen der Donau<br />
c) nördlich und südlich <strong>des</strong> <strong>Wiener</strong> beckens<br />
. Wann wurde das Stadtrecht von Wien in<br />
einer Urkunde erstmals schriftlich festgelegt?<br />
a) vor Christi Geburt<br />
b) im 13. Jahrhundert (1221)<br />
c) im 18. Jahrhundert (1789)<br />
. Wie heißt der erste bezirk?<br />
a) Innere Stadt, weil er der Kern Wiens ist<br />
b) Favoriten, nach dem Schloss Favorita<br />
c) Mariahilf und enthält eine der<br />
größten Geschäftsstraßen Wiens<br />
. Wie wird Wien mit Wasser versorgt?<br />
a) Mit gefiltertem und aufbereitetem Donauwasser<br />
b) Überwiegend mit Wasser aus brunnen<br />
c) Hochquellenwasserleitungen<br />
Die knockout-Prüfer<br />
amar rajković & eser akbaba<br />
. Woher kommt der begriff<br />
gemeindewohnung?<br />
a) weil sie von der Gemeinde Wien erbaut wurde<br />
b) weil sie von einer Privatperson erbaut wurde<br />
c) weil sie von einer bank erbaut wurde<br />
. Wo hat der <strong>Wiener</strong> bürgermeister<br />
seit 1 seinen amtssitz?<br />
a) Hofburg<br />
b) Parlament<br />
c) Rathaus<br />
. aus wie vielen bezirken<br />
besteht Wien seit 1 ?<br />
a) 12<br />
b) 23<br />
c) 46<br />
8. Was befindet sich heute<br />
im Schloss belvedere?<br />
a) eine Galerie mit vielen Gemälden<br />
b) ein typisches <strong>Wiener</strong> Kaffeehaus<br />
c) ein <strong>Wiener</strong> Tanzsalon<br />
. Wozu wurde die Donauinsel<br />
ursprünglich errichtet?<br />
a) zur Erholung der <strong>Wiener</strong>innen und <strong>Wiener</strong><br />
b) als Hochwasserschutz<br />
c) als Naturschutzgebiet<br />
10. Wo wohnte erzherzogin<br />
maria theresia im Sommer?<br />
a) im Grazer Landhaus<br />
b) im Schloss Schönbrunn<br />
c) im Schloss belvedere<br />
auFLÖsunG<br />
1. a), 2. b), 3. a), 4. c) 5. a)<br />
6. c), 7. b), 8. a), 9. b), 10. b)<br />
bezahlte anzeige<br />
inTeGraTiOnsTesT Für<br />
jede richtig beantwortete Frage bringt einen Punkt.<br />
1. Wie heißt Wien auf türkisch?<br />
a) Wienoglu b) Viyana c) beč<br />
. Wie heißt Cevapçiçi in ex-yU?<br />
a) Čevapi b) Čevapčići c) Pljeskavica<br />
. Was heißt Döner?<br />
a) gegrillt b) sich drehend c) mit scharf<br />
. Die berühmte „bosna“ kommt<br />
aus welchem land?<br />
a) Österreich b) Türkei c) bosnien<br />
. Für welches land versuchte sich<br />
andi goldberger fast als Skispringer?<br />
a) Mazedonien b) Serbien c) Slowenien<br />
. Was heißt „guten tag“ auf Serbisch,<br />
kroatisch, bosnisch?<br />
a) Dober dan b) Dobar dan c) Dobre den<br />
. Wer oder was ist ein Schwabo?<br />
a) Ein in Österreich geborener Ausländer<br />
b) Die bezeichnung für Österreicher durch die<br />
YU-Community<br />
c) Ein Deutscher, der aus Schwaben kommt<br />
SChWaboS In DIe<br />
„balkanClUbS“<br />
Wie das Interesse der Schwabos für die<br />
„Balkanclubs“ in Ottakring geweckt<br />
wird und wie das einem ganzen Viertel<br />
nützen soll.<br />
Öd und grau präsentiert sich heute so<br />
manche ehemalige Geschäftsstraße.<br />
Anders in Ottakring. Wo sonst Geschäfte<br />
zusperren und Leerstand zurückbleibt,<br />
sorgen in der Ottakringer Straße die<br />
„balkanclubs“ für Lebendigkeit und Vielfalt.<br />
Diese Qualitäten den „Schwabos“<br />
zu vermitteln, ist Teil eines Projektes<br />
der Gebietsbetreuungen im 16. und 17.<br />
bezirk, das die nachhaltige Aufwertung<br />
<strong>des</strong> Viertels zum ziel hat.<br />
Multikulturelles Potenzial<br />
Das Grätzel um die Ottakringer Straße<br />
weist einen doppelt so hohen MigrantInnenanteil<br />
auf wie der Durchschnitt in<br />
. Wo liegt die sogenannte balkanstraße?<br />
a). Favoritenstraße<br />
b) Thaliastraße<br />
c) Ottakringer Straße<br />
. Was bedeutet biber auf türkisch<br />
und auf Serbisch/bosnisch?<br />
a) Pfeffer b) Salz c) Kümmel<br />
10. Wie hieß der mann,<br />
der thronfolger Franz Ferdinand ermordet hat?<br />
a) Lepa brena<br />
b) Gavrilo Princip<br />
c) Željko Ražnatović<br />
11. bei welchem verein spielt niko kovac, der<br />
kapitän der kroatischen nationalmannschaft?<br />
a) Red bull Salzburg b) Sturm Graz c) Rapid<br />
12. Wer oder was ist Tarkan?<br />
a) türkischer Popstar<br />
b) serbischer Kriegsverbrecher<br />
c) Der türkische Tarzan<br />
Wien. Die meisten zuwanderer kommen<br />
aus Serbien, bosnien-Herzegowina und<br />
Kroatien. Offensichtlich macht sich das<br />
auch in der Dichte an Lokalen bemerkbar,<br />
die sich auf die Musik und die<br />
Kultur <strong>des</strong> balkans spezialisiert haben.<br />
Ein gewaltiges Potenzial, das sich jetzt die<br />
bezirke Ottakring und Hernals zu Nutze<br />
machen und die serbische und kroatische<br />
Community am Aufwertungsprozess<br />
beteiligen.<br />
Verspiegelte Türen & rote Lichter<br />
Dass sich hinter den verspiegelten Türen<br />
und roten Lichtern der Clubs nichts<br />
Unseriöses verbirgt – ist vielen Schwabos<br />
neu. Davon konnte sich eine Delegation<br />
aus LokalpolitikerInnen und GebietsbetreuerInnen<br />
überzeugen, die gemeinsam<br />
mit VertreterInnen <strong>des</strong> serbischen Kultur-<br />
und Sportverein „Jedinstvo“ das Nachtle<br />
inLänder!<br />
1 . Was ist Cockta?<br />
a) mazedonisches Karamell-zuckerl<br />
b) slowenisches Kräutergetränk<br />
c) traditionelle dalmatinische Vorspeise<br />
1 . Wo fahren in Wien die busse<br />
nach ex-jugoslawien ab?<br />
a) Südbahnhof b) Reumannplatz c) Erdberg<br />
1 . Wer ist vuk karadžić?<br />
a) Serbischer Politiker<br />
b) Erfinder <strong>des</strong> serbischen AbC<br />
c) Populärer serbischer Sänger<br />
auFLÖsunG:<br />
auswertung<br />
1. b), 2. a), 3. b), 4. a), 5. b), 6. b),<br />
7. c), 8. c), 9. a), 10. b), 11. a),<br />
12. a), 13. b), 14. c), 15. b)<br />
0 bis bist ein <strong>echte</strong>r Schwabo<br />
bis besuch mal die balkanstraße<br />
bis 1 Sehr integrationswillig<br />
1 bis 1 bist ein <strong>echte</strong>r tschusch<br />
ben in der balkanstraße erkundete.<br />
Türen öffnen – Vorurteile abbauen<br />
Diese kulturelle Vielseitigkeit der<br />
Ottakringer Straße soll nun auch allen<br />
bewohnerInnen <strong>des</strong> Viertels vermittelt<br />
werden. Die beste Methode um Vorurteile<br />
abzubauen ist: Türen zu öffnen. Im<br />
Rahmen einer „Fête blanche“ werden die<br />
Schwabos in die angesagten Tanzlokale<br />
geladen um dort auf die balkanszene<br />
zu stoßen. Diese Veranstaltung wird in<br />
enger Kooperation mit dem serbischen<br />
Kultur- und Sportverein „Jedinstvo“<br />
durchgeführt.<br />
ecONOmYa + POLitika
ecONOmYa + POLitika<br />
die BOsse<br />
VOn mOrGen Trainieren sCHOn<br />
Es ist wie mit der Klimaanlage im Auto“, etwas bieten: „Vor allem Aus- und Wei-<br />
sagt Markus Schaschinger.<br />
terbildung, Auslandsaufenthalte und die<br />
„Vor sieben, acht Jahren noch ein netter<br />
Luxus – heute ein Muss.<br />
baldige Übertragung von Verantwortung.“<br />
Mit Trainee-Programmen ist es ebenso.“ Was den letzten Punkt betrifft, hat sich<br />
Den Grund dafür sieht der Personalchef Tele2 etwas einfallen lassen: Ein Teil der<br />
<strong>des</strong> Telefonanbieters Tele2 im Kampf um Ausbildung der Trainees ist das Rekrutieren<br />
die besten Köpfe, den die Unternehmen ihrer Nachfolger – von der Anzeige bis zu<br />
derzeit untereinander austragen müssen. den Vorstellungsgesprächen. Dafür haben<br />
„Es wird immer schwieriger, gute Leute sie etwa ein halbes Jahr zeit. „Das ist eine<br />
zu finden. Wenn ich jemanden hervorra- schöne Herausforderung für die Leute,<br />
genden will, muss ich ihn eben selber ma- bei der man bald sieht: Wie führt er die<br />
KURIER_<strong>Biber</strong>karr_135x414 chen“, sagt Schaschinger. 10.01.2008 Aber auch dabei 13:38 Gespräche? Uhr Seite Wie 3liest<br />
er die Unterlagen?<br />
müsse, wer die besten wolle, den Jungen Und vor allem: Wen bringt er ins Unter-<br />
www.kurier.at<br />
Von Kurier-Redakteur Sebastian Paulick<br />
Um die Chefs von morgen zu formen, müssen sich Firmen<br />
immer raffiniertere trainee-Programme einfallen lassen.<br />
nehmen?“, sagt Schaschinger.<br />
zwei bis drei Trainees jährlich bildet das<br />
Unternehmen auf diese Weise aus und<br />
sucht dafür Akademiker mit gutem Notenschnitt,<br />
die nicht mehr als 18 Monate<br />
berufserfahrung haben. „Uns ist wichtig,<br />
dass die Leute noch formbar sind“, erklärt<br />
der Personalchef. „35-Jährige, die den Job<br />
wechseln wollen, sprechen wir mit unserem<br />
Traineeprogramm nicht an.“<br />
Die sucht auch Elisa Fischlmayr nicht. Die<br />
Personalchefin <strong>des</strong> oberösterreichischen<br />
Logistikers Hödlmayr sucht „junge, flexible<br />
„ES WAR SEHR<br />
STRESSIG“<br />
foto: hermann wakolbinger<br />
Leute, die für uns ins Ausland gehen und<br />
dort etwas aufbauen“. Und das, gibt sie zu,<br />
ist nicht immer ganz einfach. „Natürlich<br />
beginnt es damit, dass man schon einmal<br />
die richtigen Hochschulen anspricht:<br />
die Wirtschaftsunis in Linz und Wien<br />
oder die FH in Steyr, wo Internationales<br />
Logistikmanagement gelehrt wird“, sagt<br />
Fischlmayr.<br />
„Aber man muss sich schon einiges einfallen<br />
lassen, um die besten zu kriegen, denn<br />
die Firmen rittern untereinander.“ Die<br />
bewerber kommen daher nicht als bittstel-<br />
ler, die meisten von ihnen haben mehr als<br />
ein Angebot in der Tasche. „Wir müssen<br />
uns daher rasch entscheiden und die Leute<br />
während <strong>des</strong> Auswahlprozesses bei Laune<br />
halten, sonst sind sie weg.“<br />
Das Auswahlverfahren dauert, wenn es<br />
effizient sein soll, trotzdem lange. „bei<br />
mir war es ein Monat“, sagt die 24-jährige<br />
Ungarin Timea Kocsor. „Und das war<br />
stressig.“ Sie habe eine Reihe weiterer Angebote<br />
österreichischer und internationaler<br />
Firmen gehabt, sie wollte aber zu Hödlmayr<br />
– und bekam die Trainee-Stelle.<br />
trainee: Was ist das, wie werde ich einer?<br />
trainees: das sind jene kräfte, von denen<br />
ein Unternehmen in näherer Zukunft gelenkt<br />
werden will. meist also absolventen<br />
von Wirtschaftsunis und Fachhochschulen,<br />
die in speziellen trainee-Programmen als<br />
vielfältig einsetzbare nachwuchskräfte<br />
aufgebaut werden.<br />
trainees lernen in kurzer Zeit verschiedene<br />
abteilungen der Firma kennen,<br />
besuchen aus- und Weiterbildungsveranstaltungen<br />
und „networking-events“.<br />
trainee-Programme dauern üblicherweise<br />
zwischen einem und zwei jahren.<br />
In der branche der Finanzdienstleister<br />
hat der einstieg über trainee-Programme<br />
lange tradition, in den meisten anderen<br />
berufssparten ist das neu – und hat daher<br />
auch die aura <strong>des</strong> „exklusiven“. anders<br />
als Praktikanten werden trainees für ihre<br />
arbeit meist fair entlohnt.<br />
ecONOmYa + POLitika<br />
Der Karrieren-KURIER<br />
Brauchst du Arbeit, liest du KURIER –<br />
sind Jobangebote mit scharf<br />
und ganz legal!<br />
Jeden Donnerstag und Samstag<br />
mit über 900 Stellenangeboten<br />
und allen wichtigen Infos<br />
zum Berufsleben.<br />
Jeden Donnerstag & Samstag neu!
ecONOmYa + POLitika<br />
iCH und<br />
sTudieren?!?!<br />
Die Schulzeit ist längst vorbei, die Handelsschule war eigentlich<br />
auch nicht so schlimm und jetzt heißt es hackln, hackln, hackln.<br />
Der Job macht Spaß, gutes Geld kommt auch in die Tasche,<br />
die Eltern sind beruhigt und wichtig fühlt man sie auch ein bissi.<br />
Super, Gratulation zum sozialen Aufstieg! Aber Frage am Rande:<br />
Wirst du in zehn Jahren mit 1050 Euro netto auch noch zufrieden<br />
sein? bei Auto, Wohnung, Urlaub und Party – vielleicht auch<br />
Windeln und Fläschchen – zählt dann jeder Cent.<br />
Solltest du dich zu Höherem berufen fühlen und hast die Laune<br />
am Strebern nicht verloren, fang an zu studieren! ImmobilienmanagerIn,<br />
EventmanagerIn, Master of Arts. Hört sich nicht schlecht<br />
an, oder?<br />
keIne matUra?<br />
keIn Problem.<br />
Mit der berufsreifeprüfung (bRP) kannst du alles studieren,<br />
was du möchtest. Für das zeugnis musst du Teilprüfungen in<br />
Deutsch, Mathe und einer Fremdsprache schaffen, plus ein Fachbereich,<br />
indem du vorher schon tätig warst (z. b.: Lehre, Krankenpflegeschule).<br />
Natürlich wirst du von Profis darauf vorbereitet.<br />
Wo du dich prüfen lassen kannst, wie lange das dauert, wie viel<br />
das überhaupt kostet, das steht auf der Website der Arbeiterkammer<br />
unter<br />
http://wien.arbeiterkammer.at/bildung<br />
Noch was: Als Lehrling, Arbeiter, Angestellter oder freier<br />
Dienstnehmer bist du Mitglied bei der Arbeiterkammer. Das<br />
heißt, du kannst dir von der AK je<strong>des</strong> Jahr einen 100 Euro-bildungsgutschein<br />
holen. Den kannst du bei AK plus-Kursen zur<br />
Vorbereitung auf die berufsreifeprüfung einsetzen (Info auf der<br />
Website der Arbeiterkammer).<br />
„ZukunFT und LeBen“ Für rOma und sinTi<br />
Das Projekt „Thara – Amaro Trajo“ der<br />
Volkshilfe Österreich soll Angehörigen der<br />
Minderheiten „Roma und Sinti“ eine bessere<br />
berufliche zukunft sichern.<br />
„zukunft – Unser Leben“, so die deutsche<br />
Übersetzung <strong>des</strong> Projektes, bietet ab<br />
April 2008 Kurse für 13- bis 40-Jährige als<br />
Vorbereitung für bessere berufschancen.<br />
Vor allem für junge Menschen ist es hierbei<br />
wichtig, dass ihnen geholfen wird, eine<br />
passende Lehrstelle zu finden.<br />
Lehrinhalte: Verfassen von bewerbung<br />
und Lebenslauf, Sprachkompetenzen<br />
und Kommunikation, EDV- und Inter-<br />
Foto: marc-antonio manuguerra<br />
nettraining, berufsfeldkenntnisse und<br />
Arbeitsrecht. Neben der „Roma- und<br />
Sinti-Geografie“ wird Politische bildung<br />
zur Aufklärung über die eigene Volksgruppe<br />
und die politische Lage im Land gelehrt.<br />
Während <strong>des</strong> Kurses/Praktikums bietet<br />
das AMS unter bestimmten Voraussetzungen<br />
eine Deckung <strong>des</strong> Lebensunterhalts<br />
und Kursnebenkosten an. Somit trägt der<br />
Kursteilnehmer keine eigenen Kosten.<br />
Infos und anmeldungen unter:<br />
THARA.AMAROTRAJO<br />
berufsberatung und Sozialberatung für 13-<br />
40 jährige Roma und Sinti<br />
Webergasse 30 / 6 Stock, A-1200 Wien<br />
Öffnungszeiten<br />
Di Mi Do 9°°- 11°°<br />
Di Fr 13°°- 15°°<br />
Tel.: 01 – 33 20 277 (Fax: DW 13)<br />
email: thara@volkshilfe.at<br />
da GiBT es das BiBer<br />
SChnItZel lanDmann<br />
Landstr. Hauptstraße 64<br />
1030 Wien<br />
geFlügel ImbISS yaSSel<br />
Landstr. Hauptstraße 92-94<br />
1030 Wien<br />
hanDyShoP karDInalnet<br />
Hainburgerstr. 40/10<br />
1030 Wien<br />
gImPaS SUPermarkt<br />
Erdbergstr. 84-86<br />
1030 Wien<br />
grIll kebaPhaUS lIman<br />
Payergasse 2<br />
1160 Wien<br />
0 1<br />
DaDgelen ShoP<br />
Quellenstr. 169<br />
1100 Wien<br />
bereket ImbISS<br />
Quellenstr. 111<br />
1100 Wien<br />
hanDy yalCIn<br />
Simmeringer Hauptraße 52<br />
1110 Wien<br />
SChnItZelhaUS avraSya<br />
Landstr. Hauptstr. 103<br />
1030 Wien<br />
CaFé DallaS<br />
Ottakringerstrasse 5<br />
1160 Wien<br />
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Quellenstr. 108<br />
1100 Wien<br />
eUroSChloSS<br />
Linke Wienzeile 138<br />
1060 Wien<br />
jUWelIer meZoPotamya<br />
Brünnerstr. 13<br />
1210 Wien<br />
kebaP ayDIn<br />
Landstr. Hauptstr. 38<br />
1030 Wien<br />
CaFé galeb<br />
Seeböckgasse 36<br />
1160 Wien<br />
PamUkale mUZIk market<br />
Quellenstr. 153<br />
1100 Wien<br />
FrISeUr CUCCU<br />
Haufgasse 2<br />
1110 Wien<br />
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Schalchthausgasse 21<br />
1030 Wien<br />
PIZZa UnD kebaP SeDeF<br />
Landstr. Hauptstr. 92-94<br />
1030 Wien<br />
CaFé DerWISCh<br />
Lerchenfeldergürtel 29<br />
1160 Wien<br />
eray müZIk<br />
Quellenstr. 94<br />
1100 Wien<br />
hanDy Ceylan<br />
Haufgasse 2/1/6<br />
1110 Wien<br />
PIZZa hotlIne<br />
Erdbergstr. 146<br />
1030 Wien<br />
eaSy CoIFFeUr<br />
Qellenstr. 74<br />
1100 Wien<br />
laZar<br />
Vogelweidplatz 4<br />
1150 Wien<br />
berFIn<br />
Siebensterngasse 46<br />
1070 Wien<br />
CaFé ChIC<br />
Hubergasse 10<br />
1160 Wien<br />
Cream loUnge<br />
Märzstrasse 23<br />
1150 Wien<br />
reStaUrant galaxIe<br />
Märzstraße 1 (Ecke Löhrg. 22)<br />
1150 Wien<br />
marengo<br />
Schweglerstraße 55<br />
1150 Wien
und da GiBT es das BiBer auCH<br />
yIlDrIm mUrat keg<br />
Hellwagstrasse 7<br />
1200 Wien<br />
Doga SUPermarkt<br />
Allerheiligenplatz 6<br />
1200 Wien<br />
hanDy Plex anmelDeStelle<br />
Thaliastr. 46<br />
1160 Wien<br />
reStaUrant beograD<br />
Schikanederg. 7<br />
1040 Wien<br />
Call ShoP torkI mahroUS<br />
Pilgramgasse 17<br />
1050 Wien<br />
CaFé Santana<br />
Neumyrgasse 26<br />
1160 Wien<br />
DreSDner anmelDeStelle<br />
Dresdnerstraße 62-64<br />
1200 Wien<br />
Seker ImbISS kebaP PIZZa<br />
Engerthstraße 86<br />
1200 Wien<br />
Zeljo grIll<br />
Thaliastr. 30<br />
1160 Wien<br />
tUnnel<br />
Florianigasse 39<br />
1080 Wien<br />
ImbISS tanDUre<br />
Pilgramgasse 21<br />
1050 Wien<br />
CaFé reStaUrant SUDar<br />
Koppstraße 112<br />
1160 Wien<br />
bäChereI gül<br />
Othmargasse 42<br />
1200 Wien<br />
karIZma kebaPhaUS<br />
Lerchenfelderstr. 46<br />
1070 Wien<br />
raDo SPort<br />
Ottakringerstr. 27<br />
1160 Wien<br />
merkUr<br />
Lammgasse 1<br />
1080 Wien<br />
maršal<br />
Herbststraße 32<br />
1150 Wien<br />
CaFé talISman<br />
Liebhartgasse 49<br />
1160 Wien<br />
ImbISS metIn<br />
Hannover Markt, Stand 32<br />
1200 Wien<br />
haIrDeSIgn rICharD<br />
Thaliastr. 7<br />
1160 Wien<br />
PIZZa D’amICI<br />
Neubaugasse 65<br />
1070 Wien<br />
geFlügel & FISCh ImbISS<br />
Neubaugasse 84<br />
1070 Wien<br />
ylk<br />
Währingerstraße 14<br />
1090 Wien<br />
thalIa-grIll<br />
Lorenz-Mandl-Gasse 63<br />
1160 Wien<br />
DragICevIC kaFFeehaUS<br />
Neulerchenfelder Strasse<br />
1160 Wien<br />
rIStorante la CUCaraCha<br />
Koppstraße 22<br />
1160 Wien<br />
labyrInth<br />
Ottakringerstraße 80<br />
1170 Wien<br />
marengo<br />
Schweglerstraße 55<br />
1150 Wien<br />
CaFé melon<br />
Brunnengasse 76<br />
1160 Wien / Liebhartstal<br />
xxl<br />
Koppstraße 33<br />
1160 Wien<br />
miT<br />
sCHarF<br />
mUtter, vater, kInD „Und pressen! Hu-hu-hii-hiii.<br />
Und atmen! Ja, Schatz, toll<br />
machst du das!“<br />
So ähnlich hat wohl auch unser<br />
Ex-Finanzminister Grasser<br />
seine Fiona angefeuert, bevor er<br />
in Ohnmacht auf den Kreissaalboden<br />
gesunken ist. Also<br />
wirklich, die frischgebackenen<br />
Papis haben bisher immer die<br />
Arschkarte gezogen. Gut, die<br />
Frau erträgt die Schmerzen.<br />
Danach hat sie aber das kleine<br />
Schnuckiluckibaby für sich und<br />
kann knuddeln und schmusen<br />
wie sie nur möchte, was Vätern<br />
nur in den besuchszeiten<br />
gegönnt war. Aber das AKH<br />
hatte da eine Idee mit scharf:<br />
Mutter, Vater und baby können<br />
nach der Geburt gemeinsam in<br />
einem zimmer verbleiben und<br />
übernachten. Familienzusammenführung<br />
mal anders. biber<br />
findet das putzig.<br />
miT<br />
sCHaas<br />
ICh bIn PItbUll terrIer<br />
boah, ej. Ein großer starker Junge<br />
mit Lederjacke, getönter Sonnenbrille<br />
und einem breitbeinigen<br />
Gang. Und was hält dieser ach so<br />
gefährlich anmutende bruder an<br />
der Leine? Einen dieser grindig<br />
sabbernden „Kampfhund“-Wauwaus.<br />
Das ist nämlich der neueste<br />
Schrei unter den Migranten-<br />
<strong>Wiener</strong>n. Schade. bisher galt der<br />
Leitspruch: Je mehr Ausländer,<br />
<strong>des</strong>to weniger Hundekacke. Das<br />
gehört leider der Vergangenheit<br />
an. Das Stadtbild wird zunehmend<br />
neben „Ein-Sackerl-fürmein-Gackerl“-Tafeln<br />
auch von<br />
der unsympathischen Hunderasse<br />
der Pitbull Terrier geprägt. Und<br />
deren Herrlis sind bemerkenswerterweise<br />
immer öfter unter den<br />
nicht „wasch<strong>echte</strong>n <strong>Wiener</strong>n“ anzutreffen.<br />
Was das ganze soll und<br />
wieso es grad die Vierbeiner mit<br />
dem Killerimage sein müssen,<br />
tja... man kann nur Spekulationen<br />
anstellen. Wer’s nicht in der<br />
Hose hat, hat’s an der Leine?
szeNe<br />
GanGsTa-raPPer StonePark 1<br />
„wien isT GeFiCkT“<br />
szeNe
szeNe<br />
In berlin schießen sich brutalo-<strong>rapper</strong> nieder. In Wien ist die harte Szene erst im<br />
aufbruch. Fürchten muss sich niemand, sagen die Straßen<strong>rapper</strong> <strong>jenseits</strong> <strong>des</strong> <strong>gürtels</strong>:<br />
„kannst ganz chillig weiterleben.“<br />
Von Ivana Cucujkić, Bernhard Gaul und Daniel Shaked (Fotos)<br />
Der Gangsta-Rap ist in Wien gelandet. Aggressiv, schwulenfeindlich,<br />
bedrohlich.<br />
Es geht um Männlichkeit und Stolz, um den block und das<br />
Leben in den Straßen.<br />
Wie überall sonst auf der Welt beim Gangsta-Rap auch.<br />
Wien ist da nicht anders. Und: Gangsta-Rap ist keine Eliten-<br />
Freizeitbeschäftigung.<br />
Wie in berlin rappen auch in Wien die Kinder der früheren<br />
Gastarbeiter. In Deutschlands Hauptstadt sind es bushido, Massiv<br />
und Sido. In Wien heißen sie Mevlut Khan, Jean Türk und Vojvodinac.<br />
Und wer beim Rappen was erzählen will, muss was zum<br />
Erzählen haben. Nix mit Herzschmerz oder Streit mit Mutti. Da<br />
muss schon was Härteres erzählt werden.<br />
Das ist der Sound, der Sound aus dem Westen<br />
Für alle ausländer, die Wettcafés besetzten.<br />
meine Freunde schießen oft mit der Pumpgun<br />
Die meisten von ihnen kommen direkt aus dem balkan<br />
Pass gut auf, wenn du in meinen block musst<br />
ottakringer Straße, klick klack kopfschuss.<br />
(Platinum Tongue feat. Mevlut Khan, balkanaken)<br />
Mit zeilen wie diesen brachte die Rapkooperation von<br />
Platinum Tongue und Mevlut Khan den <strong>Wiener</strong> Gangster-Rap<br />
erstmals in die Schlagzeilen. Mehr brauchte der <strong>Wiener</strong> boulevard<br />
nicht. Ganz Österreich sei geschockt, berichtete ATV über die<br />
„harten Jungs“, deren Texte vor „Gewalt, Hass und Hetze“ nur so<br />
strotzen.<br />
Die FPÖ stellte eine dringliche Anfrage an den bezirksvorsteher<br />
von Ottakring, forderte ein härteres Vorgehen der Polizei. Die<br />
Jungs freuten sich über das Echo. bisher kommt ihr Video auf<br />
180.000 zugriffe.<br />
Und das ist nur ein beispiel aus der Szene. Spätestens seit<br />
damals hat die <strong>Wiener</strong> Szene Auftrieb erhalten. Immer mehr<br />
Videos sind über youtube abrufbar. baseballschläger, Schlagstöcke,<br />
Kampfhunde, ja sogar Schusswaffen finden sich da.<br />
Wie gefährlich ist Wiens Gangsta-Rap-Szene? Muss man sich<br />
auf gewalttätige Straßenbanden vorbereiten, wie vor zwei Jahren in<br />
Frankreich? Wird Wien brennen?<br />
biber hat bei den „Gangstern“ nachgefragt.<br />
bISt DU keIner von UnS, nehmen WIr DeIn hanDy Weg<br />
„Kannst ganz chillig weiterleben,“ meint Mevlut Khan. Der<br />
Rapper sitzt in einer kleinen, unbeheizten Pizzastube bei der U-<br />
3-Endstation Ottakring. Dort schlürft der Rapper ein Cola und<br />
verkauft Karten fürs nächste Konzert. Mit dabei: seine bandkollegen<br />
von Sua Kaan (Türkisch für „Wasser und blut“): Gjana Khan,<br />
Aquil und Shino. Über die damalige Aufregung wundern sie sich<br />
noch heute.<br />
„Das ist eben Competition. Es geht ums battlen. Ist ganz normal“,<br />
sagt Mevlut Khan und meint den musikalischen Wettbewerb<br />
unter den Straßenrappen. „Wir haben damals abgelehnt, mit ATV<br />
zu sprechen. Sie hätten uns nur niedergemacht.“<br />
tschuschen von überall, das sind meine jungs.<br />
Das hier ist balkanaken-rap, gettorap<br />
bist du keiner von uns, nehmen wir dein handy weg.<br />
komm, folge mir. Dein ist mein bezirk, meine heimat, ich lebe hier.<br />
11 0 Wien, ich bin hier aufgewachsen,<br />
das sind meine Droogs, meine Parks, meine Straßen.<br />
(Platinum Tongue feat. Mevlut Khan, balkanaken)<br />
Heute sehen die bandmitglieder mit einem differenzierten blick<br />
auf die Textzeilen, die Mevlut mit den Jungs von Platinum Tongue<br />
getextet hat. „Wir haben uns nichts dabei gedacht. Wieso sollten<br />
die österreichischen Kids in Gefahr sein. Wenn ich sag, pass gut<br />
auf, meine ich sowohl Jugo, Türke als auch Schwabo. Wir lachten,<br />
während wir das getextet haben. Alle sind drauf reingefallen.“<br />
„Wir sind keine Gangster. Echte Gangster rappen nicht“,<br />
erklärten die Musiker schon im Hip-Hop-Magazin „The Massage“.<br />
Die zeiten, in denen Leute mit Waffen rumlaufen, gäbe es schon<br />
lang nicht mehr.“ zum Glück. Früher gab’s das schon. Deshalb sei<br />
der „balkanaken-Rap“, so der Titel <strong>des</strong> umstrittenen Werks, mehr<br />
ein Hommage an die zeit im Park im Sechzehnten, in dem sie<br />
immer herumgehangen sind.<br />
WIr SInD DIe neUen ÖSterreICher<br />
„Heute machen wir reifere Songs mit mehr Message und<br />
Hintergrund“ räumt Gjana Khan, der Gründer von Sua Kaan,<br />
ein. Mit Hintergrund meinen Sua Kaan ihr Viertel, in dem sie<br />
aufgewachsen sind. Ihren bezirk Ottakring. Die Parks, in denen<br />
sie Fußball spielten und den Großteil ihrer Kindheit verbrachten,<br />
beCka Sekta<br />
szeNe
szeNe<br />
SUa kaan<br />
was ich sage gilt für jede Stadt,<br />
verkauf deinen arsch oder mach sie alle platt,<br />
diese zwei optionen sind unumgänglich,<br />
was lernt ein kanake hier schlussendlich,<br />
er zieht in den krieg mit Waffen in den hosen, denn<br />
zu hause kriegt mum blauflecken statt rosen,<br />
du kommst heim, um zu zeigen, dass du noch lebst,<br />
du willst essen, aber deine mutter weint beim gebet<br />
(Sua Kaan, Das Leben)<br />
die Kids aus dem Viertel prägen sie bis heute, prägen ihre Texte.<br />
„Wir sind die neuen Österreicher“, sagt Khan und spielt damit<br />
auf die Ö3-Plakate an, die den neuen Austropop promoten sollen.<br />
„Auf diesen Postern wird man uns trotzdem nie sehen.“ Aber in<br />
die Charts wollen sie trotzdem.<br />
Die Jungs selber sind locker, denn die wissen ja, dass der Erfolg<br />
kommt. „Wir möchten kreativ sein, mit dem Kopf arbeiten, nicht<br />
wie unsere Eltern.“ bis dahin verdienen sie ihr brot mit den gängigen<br />
Übergangsjobs „Am bau“ wie Mevlut cool und knapp meint<br />
und dabei unterschlägt, dass er bauingenieurswesen auf der TU<br />
studiert. Passt wohl nicht zum harten Rapper-Image.<br />
aUS Dem SteInbrUCh InS StUDIo<br />
Ganz hart und lässig geben sich die Rapper von Stonepark 12.<br />
Ihr Name steht für das Hood, in dem sie aufgewachsen sind, 1120<br />
Wien, für den Steinbruchpark, in dem Ali S., Jean Türk, Ray, Luji,<br />
Amir beats, Musaib, Gültu, Platinum Tongue und Chiko baba die<br />
Freizeit verbringen. Auch für Stonepark 12 spielt der bezirk, die<br />
Umgebung und die Freunde aus dem Viertel eine wichtige Rolle.<br />
„Wir kommen direkt von dort wo es passiert. Ausländer! Drogen,<br />
Sex, Alkohol.“ Meist bleibt der block der einzige Ankerpunkt<br />
ihrer Identität und Jugend, der sie Arbeitslosigkeit, Gewalt in der<br />
Familie und Geldsorgen vergessen lässt. „Wien ist gefickt. Mann<br />
jetzt kommen wir“, sagt Ali S.<br />
Handzahm sind die Jungs zwar nicht – sie brüsten sich mit<br />
diversen Gefängnisstrafen. Aber: „Österreich ist ein sehr kleiner,<br />
unausgereifter Markt im Hip-Hop- und Rapbereich. Man darf<br />
nicht alles für bare Münze nehmen, was die Jungs da machen.<br />
Vieles ist Show“, bewertet Daniel Shaked von „The Message“ die<br />
heimische Szene.<br />
blümchen-Rap machen andere, so Platinum Tongue. Trotzdem.<br />
„Ein Junge bei myspace fragt mich was er tun soll. Einer hat ihm<br />
das Handy geklaut. Soll er ihn schlagen? Na was willst machen.<br />
Handy is’ weg. Was soll’s. Nicht so schlimm.“<br />
WIen ISt meIne heImat<br />
Für Aufregung sorgte vor Kurzem der Auftritt eines Stonepark-<br />
12-Members gemeinsam mit Mevlut Khan im Club 2, einer<br />
Diskussionssendung im ORF. Na klar, eine Ausländerdiskussionsrunde.<br />
„Ich bin Türke, kein Österreicher“, sagt Ali S. Empörung<br />
bei den Diskutanten, Tenor: Na, ihr müsst schon Österreicher<br />
szeNe
szeNe<br />
sein. „Na, ich seh’ nicht aus wie ein Österreicher, und werd auch<br />
nicht wie einer behandelt, sondern immer nur wie ein Türke.“<br />
Schwer verständlich für einen, der sein ganzes Leben in Wien<br />
verbracht hat, hier geboren ist? „Aber ich liebe Wien, das ist meine<br />
Heimat.“ Der bezug zu Wien findet sich tatsächlich bei fast jedem<br />
der Rapper. Sie sind – <strong>echte</strong> <strong>Wiener</strong>.<br />
ein austrokanak, du bastard<br />
ein stolzer kanak der außer vor gott<br />
vor niemandem angst hat<br />
Ich bin nicht lieb, auch nicht amüsant<br />
kommt nach Wien und such einmal erst um asyl an<br />
ein Dealer, ein <strong>Wiener</strong>, ein türke, kein berliner<br />
könnt aber glatt einer sein<br />
geh und frag deiner mutter,<br />
vielleicht könnt ich dein Stiefvater sein<br />
(Stonepark 12, Ein <strong>Wiener</strong>)<br />
Wie Sua Kaan, ist auch Stonepark der Unterschied zur Szene in<br />
Deutschland sehr wichtig. Sie sehen sich nicht als Abklatsch <strong>des</strong><br />
großen bruders. Ein <strong>Wiener</strong>, kein berliner. Gespalten zwischen<br />
Herkunft und Heimat wird Wien zum gemeinsamen Nenner ohne<br />
Unterschied in den Nationalitäten. Tschuschen und Kanaken rappen<br />
gemeinsam gegen den etablierten „Österreicher-Rap“. Es geht<br />
wohl um Anerkennung der Identität und Musik. „Jetzt sieht Wien<br />
endlich Ausländerrap. Viele labern vom Straßenrap, kommen aber<br />
aus guten Familien und studieren. Wir lebten mit ’ner Riesen-Family<br />
auf 30 m 2 !“<br />
DIe mUltIkUltI-Sekte<br />
Es geht sogar noch ein Stück mehr multikulti. „bečka Sekta“,<br />
die <strong>Wiener</strong> Sekte, ist eine Rapformation, deren Homepage auf<br />
Deutsch, Serbisch, Kroatisch und bosnisch – und Österreichisch<br />
abrufbar ist. bečka-Sekta-Gründer Vojvodinac, ein <strong>Wiener</strong> mit<br />
serbischen und kroatischen Wurzeln, setzt lieber auf Sprachenvielfalt<br />
als auf einfältige Gewalt. Mit seinem bruder Jigga J und den<br />
Kumpels Kid Pex, Lubi, Chidi und Chima, alle Österreicher mit<br />
ex-jugoslawischem oder nigerianischem background, rappt er in<br />
verschiedenen Sprachen. „Da kommen die Emotionen einfach besser<br />
rüber“, findet Vojvodinac.<br />
es gibt verschiedene Dialekte, verschiedene ansichten, aspekte<br />
das ist die heilige Sekte<br />
Crno i belo, to je moja boja<br />
Zna se koja boja ovde vlada<br />
Pazi da ne tvoja sad u vodu pada<br />
kad se mi na scenu pojavimo<br />
jer onda imamo zelju da te udaviom.<br />
(bečka Sekta, bečka Sekta)<br />
Wenn sie in den Städten ihrer Eltern am balkan rappen, findet<br />
das die einheimischen Jungs dort zwar o. k. „Aber beim ersten<br />
Wort merken sie gleich, dass man nicht von unten ist. besonders<br />
in belgrad merken die Hauptstädter gleich an deinem Akzent,<br />
dass du anders bist. Ich bin halt überall Ausländer.“ Gefangen in<br />
diesem kulturellen Niemandsland ist ihr Vielsprachen-Rap <strong>des</strong>halb<br />
umso ehrlicher, authentischer. Na, und wie geht die Karriere<br />
weiter, Jungs? Dann verziehen sich beim Geschwisterpaar, deren<br />
<strong>echte</strong> Namen ich nicht verraten darf, die Gesichter. „In Österreich<br />
gibt es keine richtige Szene. So was wie Christina Stürmer kommt<br />
hier besser.“<br />
DaS ISt WIener raP, DU eIerkoPF<br />
Folgerichtig singen die Rap-Nachwuchsgrößen Ramses und<br />
Repko auch gerne:<br />
hört auf zu rappen, denn es wird euch eh zu blöd,<br />
in deiner Crew sind mehr affen als im bZÖ.<br />
Diese bauern wollen sich jährlich um uns <strong>Wiener</strong> kümmern,<br />
doch sind so hart und gefährlich wie Christina Stürmer.<br />
mann, das ist <strong>Wiener</strong> rap, du eierkopf, brigittenau und Simmering<br />
In maximal jahren hängt unser Poster in dein Zimmer drin<br />
(Ramses&Repko, Das ist Wien)<br />
Die Musikindustrie ist in Österreich noch nicht auf den Gansta-Rap-zug<br />
aufgesprungen. Wohl auch, weil einige - wie Ramses<br />
& Repko - zwar einen guten Sound produzieren, aber peinlich<br />
schwulenfeindliche Texte haben.<br />
In zeiten der perfekten Selbstvermarktung über youtube oder<br />
myspace produzieren sich die Rapper aber bisher einfach selber.<br />
In Kürze kommt trotzdem das erste Album von Sua Kaan und<br />
bečka Sekta heraus. Dann könnten sie mit ihren Raps sogar Geld<br />
verdienen. Einen handfesten Skandal wäre da vielleicht ganz gut<br />
für das Geschäft. Vielleicht ist ja eine parlamentarische Anfrage<br />
von Strache oder Herrn Hojac drin. Das würde helfen.<br />
Fotograf Daniel Shaked: Props an den herausgeber <strong>des</strong> hiphop-magazins<br />
„the message“. er kennt die Szene, er hat die<br />
kontakte. Danke.<br />
„saG niCHT kanake, du karTOFFeL“<br />
kwaTsCH miT muHaBBeT<br />
Der deutsch-türkischer Sänger ist vor allem in der<br />
türkischen Community in Deutschland ein Star. Seine Musik<br />
verbindet arabeske Elemente orientalischer Popmusik und<br />
aktuellen R´n´b. Seine Liedtexte sind deutschsprachig.<br />
bIbER: Dein bürgerlicher Name ist Murat Ersen, wie bist du auf<br />
den Künstlernamen Muhabbet gekommen?<br />
MUHAbbET: Als ich mit elf Jahren gemeinsam mit meinem<br />
bruder begann, Musik zu machen, wussten wir, dass alle Künstler<br />
einen Künstlernamen haben. Ich habe das Wörterbuch genommen,<br />
gesucht und irgendwann war ich bei Muhabbet. Das<br />
bedeutet „Unterhaltung“.<br />
Du bist oft hier, drei Dinge, die du mit Wien verbin<strong>des</strong>t? (außer<br />
die Türkenbelagerung)<br />
Haha … Die <strong>Wiener</strong> Symphoniker, der tolle Kaffee, die wunderschöne<br />
Stadt.<br />
Auf deiner aktuellen Single „Deutschland“ singst du gemeinsam<br />
mit Deutschlands Außenminister Steinmeier und dem französischen<br />
Außenminister Kouchner für ein weltoffenes und tolerantes<br />
Deutschland. Kommt das bei jungen Leuten gut an mit Politikern<br />
zu singen?<br />
Es gab kein negatives Feedback von den Jugendlichen. Gott sei<br />
Dank, wir hatten ja auch schon so Skepsis. Das haben wir gemacht,<br />
weil ich es wirklich wollte.<br />
Du siehst dich selbst als Integrationsbotschafter. Trotzdem gibt es<br />
heftige Vorwürfe gegen dich. Du sollst Verständnis für den Mord<br />
am niederländischen Filmemacher Theo van Gogh geäußert haben<br />
(Der Regisseur wurde erstochen, weil er einen islamkritischen Film<br />
gedreht hatte, Anm.).<br />
Manchmal machen es sich die Leute sehr einfach. Ich wurde an<br />
diesem Abend heftig provoziert. Ich wollte kein Gespräch mit<br />
diesen Journalisten führen. Es ging um eine Preisverleihung, ich<br />
war sehr aufgeregt. Ich wollte nicht über diesen Film reden. Da ist<br />
alles schnell gekippt. Sie hätten einmal recherchieren sollen. Ich<br />
bin weltoffen. Ich habe Freunde, die in die Kirche gehen, Freunde,<br />
die Hanuka feiern. Aber ich habe eben auch meine Werte.<br />
Und hat der King of „R´n´Besk“ sein Herz verschenkt und „liegt<br />
Sie in deinen Armen“?<br />
Ich habe schon länger eine feste Freundin. Sie kommt aus dem<br />
Kaukasus und ist sehr gläubig. Ich bin ein Freund von einem<br />
normalen Leben.<br />
Zu deinem Album „In deinen Straßen“, wo liegen deine Straßen<br />
eigentlich?<br />
Meine Straßen liegen dort, wo ich geboren bin. Das ist definitiv<br />
Deutschland, da bin ich zu Hause, in Köln.<br />
Die Türkei ist für dich nur ein Urlaubsland?<br />
Nein, das ist die Heimat meiner Eltern.<br />
Du schreibst ein Buch, habe ich gelesen.<br />
Das stimmt. Es wird auf jeden Fall ein sehr persönliches buch,<br />
aber auch über meine Ansichten über das Leben in Deutschland<br />
und Europa. Einen Titel gibt es auch schon: Es heißt: „Sag nicht<br />
Kanake, du Kartoffel“.<br />
Der deutsch-türkische Sänger muhabbet über Wien, seine<br />
Probleme mit journalisten und an wen er sein herz verschenkt<br />
hat.<br />
Von Zekiye Atasoy und Daniel Shaked (Foto)<br />
name: murat ersen, genannt muhabbet<br />
geboren: . august 1 in köln<br />
funktion: sänger, integrationsbotschafter<br />
wurzeln: köln, seine eltern sind aus eskisehir, türkei<br />
dresscode: sportlich, modisch<br />
leidenschaft: deutschland und seine musik<br />
single: Sie liegt in meinen armen<br />
C M Y CM MY CY CMY K<br />
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mit eety-türk<br />
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Wöchentlich präsentiert der kUrIer in<br />
kooperation mit biber den „tipp mit scharf“.<br />
ob türkische Clubbings, balkan-Festivals,<br />
Persische nächte oder gypsy-Fever.<br />
Wir bringen dich groß raus.<br />
Schick uns einen Flyer oder Info-material. Wenn<br />
es zeitlich passt, dann drucken wir dich zudem<br />
auch im biber ab. Infos an akbaba@dasbiber.at<br />
Die Welle rollt: gypsy-Sounds, russische<br />
klänge und balkan-grooves feiern unaufhaltsam<br />
ihren Siegeszug durch die Clubs,<br />
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geh gratis am . Februar in den Club Pompadour<br />
oder am . Februar zu badem und Doa.<br />
mails an redaktion@dasbiber.at<br />
die sTerne<br />
LüGen niCHT<br />
Wiens erstes Partyhoroskop<br />
Von Antonino Biondi<br />
1 WIDDer<br />
( 1. märZ– 0. aPrIl)<br />
An der Tür zu deinem Lieblingsclub<br />
brauchst du starke<br />
Nerven. Sorry, mit diesem<br />
Outfit kein Wunder! zeit<br />
für einen Stylingwechsel.<br />
Und dein Friseur sollte eine<br />
Umschulung machen. Ein<br />
bisschen trendiger bitte!<br />
#<br />
ZWIllIng<br />
( . maI– 1. jUnI)<br />
Du steckst voller Energie.<br />
Du bist ein heller Stern am<br />
Disco-Himmel. Die Partycrowd<br />
liegt dir zu Füßen. Du<br />
kannst sie alle haben. Aber:<br />
Du trägst Sonnenbrille im<br />
Club. Hallo? Das ist doch<br />
peinlich!<br />
5 lÖWe<br />
( . jUlI– . aUg)<br />
Hey, du Stubenhocker. It’s<br />
Partytime! Geh mal wieder<br />
aus. Die Tanzschuhe hängen<br />
schon viel zu lange am<br />
Nagel. Leg mal wieder eine<br />
heiße Sohle aufs Parkett. I’m<br />
a disco dancer, I’m a great<br />
romancer!<br />
&<br />
Waage<br />
( . SePt.– . okt.)<br />
Deine Ausgehlaune hält sich<br />
in Grenzen, dennoch willst<br />
du deine Freunde sehen.<br />
Eine kleine bar-Tour durch<br />
deinen bezirk weckt neue<br />
Partyfeelings in dir. Aber<br />
trink nicht zu viel. Es könnte<br />
peinlich enden!<br />
9 SChütZe<br />
( . nov– 1. DeZ)<br />
Du fällst gerne auf. Dies<br />
gelingt dir beim nächsten<br />
Club-besuch besonders.<br />
Dein Outfit erinnert eher an<br />
einen bunten Vogel, als an<br />
einen stilvollen Partygänger.<br />
Eine kleine Shopping-Tour<br />
täte dir gut. Geschmack ist<br />
nicht teuer!<br />
_ WaSSermann<br />
( 1. jan.–1 . Feb.)<br />
Deine Planetenkonstellation<br />
können die fettesten beats<br />
nicht erschüttern. Die Türen<br />
der angesagtesten Clubs<br />
offen sich wie von selbst.<br />
Deine Ausstrahlung zieht die<br />
Nachtschwärmer magisch<br />
an. Gib öfters mal einen aus,<br />
dann ist dein Gästelisteplatz<br />
sicher!<br />
2StIer ( 1. aPrIl– 1. maI)<br />
Du Supernova! Wahnsinn.<br />
Jeder Anmachspruch passt.<br />
Je<strong>des</strong> Lächeln wird honoriert.<br />
Jetzt nur nicht größenwahnsinnig<br />
werden. beim<br />
Tanzen immer in die Augen<br />
schauen und Komplimente<br />
machen nicht vergessen!<br />
Carpe noctem!<br />
$ krebS<br />
( . jUnI– . jUlI)<br />
Deine Sterne tanzen Rock<br />
’n’ Roll. Du bist auf jeder<br />
Party der Hingucker und die<br />
potenziellen Partner stehen<br />
Schlange. Dein schräges<br />
Outfit kommt bestens an.<br />
Verrate nicht alle Stylingtipps<br />
oder du wirst als geklonter<br />
Partygänger enden.<br />
6jUngFraU ( . aUg– . SePt)<br />
Du bist eine Couch-Potato.<br />
Verrauchte Clubs und<br />
Menschenmassen sind dir<br />
ein Graus. Hör auf deine<br />
Freunde, die dich immer<br />
wieder gerne mal mitschleppen<br />
würden. Du wirst sehen,<br />
feiern kann Spaß machen.<br />
8SkorPIon ( . okt.– . nov.)<br />
Du wunderst dich wirklich,<br />
weshalb die angesagten<br />
Clubs Tabu für dich sind?<br />
Deine alte Jeans, deine<br />
ausgelatschten Turnschuhe<br />
sowie deine langweiligen<br />
T-Shirts sprechen bände. Für<br />
die Gürtellokale wird es zwar<br />
reichen, aber Szene kannst<br />
du damit nicht werden.<br />
0SteInboCk ( . DeZ– 0. jan)<br />
Du bist der Glamour in<br />
Person. Dein perfektes<br />
Styling und dein gekonnter<br />
Smalltalk beeindrucken die<br />
Partygeher und lassen Herzen<br />
schneller schlagen. Deine<br />
Telefonnummern-Kollektion<br />
wächst stetig an. Ruf doch<br />
einfach mal zurück!<br />
= FISChe<br />
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Amors Sterne stehen günstig.<br />
Du Heartbreaker besuchst<br />
jede Party mit einem breiten<br />
Grinsen. Dein Tanzstil setzt<br />
neue Akzente und lässt so<br />
manche Hüfte schneller kreisen.<br />
Wow, da geht einiges!<br />
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szeNe
szeNe<br />
danCinGsTars<br />
Wo latino draufsteht, ist nicht<br />
immer latino drin. na und!<br />
Von Zwetelina Damjanova und Florian Waitzbauer (Fotos)<br />
Während sich langsam die Tanzfläche <strong>des</strong><br />
Salsaclubs „Floridita“ füllt, bereitet sich<br />
Alexandra Rakita auf eine intensive Samstagnacht<br />
vor. Alexandra ist barkeeperin im<br />
angesagten Latino-Lokal und die erste Frau<br />
im Service. Die Tänzerinnen freuen sich<br />
über so gut aussehen<strong>des</strong> Personal. Aber wo<br />
Latina draufsteht, ist nicht immer Latina<br />
drinnen. Nur zufällig hat es die Serbin in<br />
die Latino-Szene verschlagen. Salsa tanzen<br />
lernte sie einfach beim zuschauen und<br />
selbst ausprobieren. Dieses Freiheitsgefühl<br />
hat man nur bei Salsa, sagt sie. Das Temperament<br />
der Musik, die gute Stimmung der<br />
Menschen in der Latino-Szene tragen dazu<br />
bei, dass man einen super Abend verbringt.<br />
Alexandra erinnert das an zu Hause,<br />
die Serben haben ja auch ziemlich Pfeffer.<br />
Fahren gerade <strong>des</strong>halb so viele Leute mit<br />
Migrationshintergrund auf Latino-Musik<br />
ab? Klar, die intensive Lebensart der Latinos,<br />
deren positive Einstellung zum Leben, ist<br />
faszinierend. Die Musik transportiert diese<br />
Lebensgefühle. „Außerdem ist in der Latino-<br />
Szene jeder willkommen, auf die eine oder<br />
andere Art sind wir hier alle Ausländer“, sagt<br />
Alexandra. Ihr Cocktailtipp: Daiquiri Papa<br />
Hemingway<br />
hüFtSChWUng<br />
Nach dem gemütlichen Plausch mit<br />
Alexandra wollen wir einen weiteren Star<br />
unter den Fake-Latinos interviewen, blaga<br />
Neytchev. Als langjährige Salsatanzlehrerin<br />
ist sie ein bekanntes Gesicht in der Latino-<br />
Szene. bei diesem weichen Hüftschwung<br />
würde niemand an ihrer Latino-Herkunft<br />
zweifeln. Rein geografisch betrachtet kommt<br />
sie aus bulgarien. Im Moment kann man im<br />
„Floridita“ ihren Kurs besuchen: Salsa Cubana,<br />
what else! Damals war sie ganz frisch<br />
in Wien, hatte noch keine Freunde und die<br />
Decke fiel ihr auf dem Kopf. Im Salsa-Lokal<br />
„Club Habana“ aber waren alle Leute so<br />
herzlich, haben sie zum Tanzen aufgefordert<br />
und so hat es mit dem Salsa angefangen.<br />
Warum freakt man eigentlich so ab auf<br />
Salsa? Ganz einfach, die Stimmung ist immer<br />
fantastisch und tanzen ist das Gegenteil<br />
von Depression, es ist wie eine Therapie. Das<br />
heißt, das „Floridita“ ist so etwas wie eine<br />
zweigstelle <strong>des</strong> AKH.<br />
Mehmet ist aus Diyarbakir und ein absoluter<br />
Fake-Latino. Er tanzt fantastisch Salsa<br />
und das „Floridita“ ist sein zweites zuhause.<br />
Meistens glauben die Mädels, er kommt aus<br />
Kuba und meistens ist er auch ehrlich und<br />
gibt zu, dass er aus der Türkei ist. Die ein<br />
bisschen enttäuschten Gesichter wollen wir<br />
an dieser Stelle kritisieren, fake bedeutet ja<br />
nicht schl<strong>echte</strong>r! Sein Freund Marko ist ein<br />
gebürtiger <strong>Wiener</strong>, seine Eltern sind Serben<br />
und auch er wird oft beim Tanzen mit einem<br />
Vollblutlatino verwechselt.<br />
Aber, man muss nicht alles erklären, es<br />
reicht doch, wenn die Tanzfläche glüht!<br />
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SalSa Für<br />
hoFFnUngSloSe<br />
Pilar Ortega ist Expertin, weil aus Kolumbien.<br />
Ihr Tanzpartner ist Freund Peter<br />
und Kurier-Journalistin Lisbeth Klein ist<br />
sowieso immer in Bewegung. Fotografiert<br />
hat Fernanda Costa dos Santos.<br />
Du kommst nicht aus kolumbien, kuba oder argentinien<br />
und heißes blut fließt auch nicht grad durch<br />
deine adern? Du lässt aber gern den latino heraushängen?<br />
Das einzige was dir fehlt ist der rhythmus<br />
und das taktgefühl!? mit dem biber-10-Punkte-Programm<br />
wirst du zum merenge-gott!<br />
1. Goldene Regel: Locker sein! Mit<br />
2, 3 Tequila geht das ruckezucke.<br />
2. Spürst du den Beat? Sehr gut!<br />
Dann geht’s ans Aufwärmen: Hüften<br />
und Beine kreisen lassen, spüre<br />
den Takt. Und denk dabei an „Dirty<br />
Dancing“.<br />
3. Aufgewärmt, gut. Stell dich gegenüber<br />
deinem Tanzpartner auf. An<br />
alle Männer: Kopf hoch! – Blicke<br />
ins Dekollete sind no-no, dem anderen<br />
immer in die Augen sehen!<br />
4. Gleiches gilt übrigens für die<br />
Hände: Angreifen auf Schultern und<br />
Hüfte ist erlaubt und erwünscht,<br />
Hintern ist Tabuzone.<br />
5. Jetzt geht’s ans Eingemachte:<br />
Gerader Rücken, Brust raus. Männer,<br />
alles hört auf euer Kommando. Mädls,<br />
ergebt euch: Bei Salsa hat der<br />
Mann das Sagen, er führt, bestimmt<br />
die Drehungen und Schritte.<br />
6. Feuerprobe: Erster Schritt: entweder<br />
seitlich oder nach vorne.<br />
Aber egal, wofür der Mann sich entscheidet:<br />
Immer mit dem linken Fuß<br />
beginnen! Und immer auf den Takt<br />
achten...<br />
7. Du stehst nicht auf den Füßen<br />
deiner Partnerin? – Gratulation!<br />
Dann steig mit dem Fuß wieder<br />
zurück, die Partnerin folgt, eure<br />
Beine sind wieder in der Mitte.<br />
Immer schön im Takt, el ritmo es lo<br />
importante!<br />
8. Jetzt kommt der nächste Schritt,<br />
von der Mitte mit dem r<strong>echte</strong>n Fuß<br />
nach hinten steigen, die Partnerin<br />
folgt mit ihrem Fuß. Unsicher?<br />
– Nicht auf den Boden schauen!!!<br />
9. Und das ganze noch mal: Linker<br />
Fuß vor, Partnerin folgt, zurück in<br />
die Mitte, linker Fuß nach hinten,<br />
Partnerin folgt, zurück in<br />
die Mitte usw. Sieht doch nicht so<br />
schlecht aus, oder?<br />
10. Tipp für den Ausflug in einen<br />
Salsa-Schuppen: Nicht überall in<br />
Lateinamerika wird gleich getanzt.<br />
Kolumbianer und Peruaner tanzen<br />
im Takt, Kubaner genau umgekehrt.<br />
Falls du das Glück hast, mit einem<br />
Profi zu tanzen, vorher klären,<br />
welcher Style aufs Parkett soll.<br />
Von Pilar Ortega und Lisbeth Klein<br />
SZene-tIPPS:<br />
Wien bietet einige Möglichkeiten, um den Latin-Grooves zu<br />
frönen. zum beispiel „Club Habana“ in der Malerstraße 11 oder<br />
„El Dorado“ in der Johannesgasse 21. Das „Floridita“ aber ist<br />
das absolute In-Lokal. Wer Salsa tanzen, sich mit den Rhythmen<br />
Lateinamerikas gehen lassen, wer karibisches Flair genießen will,<br />
der geht ins „Floridita“, Johannesgasse 3.<br />
kleIne bIber-SChUle Der exotISChen CoCktaIlS:<br />
Daiquiri Papa Hemingway: 40 ml Grapefruitsaft, 40 ml Weißer<br />
Rum, Saft von einer 1/2 Limette, eine Prise Maraschino. Alles<br />
mit Eis in den Shaker geben und kräftig schütteln. Eine Cocktailschale<br />
mit der Spirale einer Limettenschale dekorieren und darin<br />
abseihen. Fertig!<br />
Die Lebensräume Europas werden immer internationaler. Das Kennenlernen und die gegenseitige Wertschätzung<br />
sind Voraussetzung für ein gutes Zusammenleben – der interkulturelle Dialog ist hierfür der geeignete Weg. Aus<br />
diesem Grund haben das Europäische Parlament und der Rat der Europäischen Union das Jahr 2008 zum<br />
Europäischen Jahr <strong>des</strong> interkulturellen Dialogs (EJID 2008) ausgerufen.<br />
Ziele <strong>des</strong> EJID 2008<br />
Sensibilisierung der Menschen für die Bedeutung <strong>des</strong> interkulturellen Dialogs im Alltag<br />
Stärkung von interkulturellen Kompetenzen für einen konstruktiven Umgang mit Konflikten<br />
Förderung der Akzeptanz von Menschen aus verschiedenen Kulturen<br />
Vernetzung erfolgreicher Initiativen zur Förderung <strong>des</strong> interkulturellen Dialogs<br />
Zur Förderung der Ziele <strong>des</strong> EJID 2008 in Österreich initiiert das Bun<strong>des</strong>ministerium für Unterricht, Kunst und Kultur<br />
(BMUKK) unter anderem folgende Vorhaben:<br />
ORF-Dialog-Tour durch Österreich<br />
Im April 2008 hält der Dialog-Tour-Konvoi <strong>des</strong> ORF je einen Tag im Zentrum aller österreichischen Lan<strong>des</strong>hauptstädte.<br />
ORF-Moderatoren führen durch interkulturelle Quizzes, Musik- und Tanz-Vorführungen und präsentieren regionale<br />
Initiativen zum interkulturellen Dialog. Der ORF berichtet in Fernsehen und Radio über die Dialog-Tour-Tage. Der ORF<br />
führt die Dialog-Tour in Kooperation mit dem BMUKK durch.<br />
Radiodialoge – Stimmen der Vielfalt<br />
Sechs Freie Radio-Stationen in Österreich bilden RedakteurInnen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen aus.<br />
Interkulturelle Redaktions-Teams gestalten mehrsprachige Radiosendungen für eine interkulturelle Zuhörerschaft. Das<br />
Vorhaben <strong>des</strong> Verban<strong>des</strong> Freier Radios Österreich wird vom BMUKK kofinanziert.<br />
I n f o r m ationen ü b er V e ranstaltungen z u m E J I D 2 0 08 i n g a n z Österreich:<br />
w w w . i n t e r k u l t u r e l l er-dialog-2008.at<br />
szeNe
Daniel gontz ist videokünstler und Fotograf.<br />
nach sechs jahren in Wien kehrte der -jährige<br />
in seine heimatstadt bukarest zurück. biber<br />
gibt er einen einblick in „sein“ Wien und erklärt,<br />
warum er seinen Platz doch in bukarest sieht.<br />
Aufgezeichnet von Simone Leonhartsberger<br />
Ein klares Nein hört man in Wien selten. Hier wird ein Nein<br />
übersetzt mit: „Ja, schauen wir mal“. Das habe ich erst lernen<br />
müssen. Von Wien wusste ich überhaupt nichts, bevor ich mich<br />
entschieden habe, von der Universität in bukarest an die Akademie<br />
der bildenden Künste zu wechseln. Ich kannte in Österreich<br />
nur Graz und habe das Land als fröhlicher und gelassener in Erinnerung<br />
als Deutschland. So bin ich in Wien gelandet.<br />
Vieles weiß ich hier zu schätzen: Meine Freunde, das Museumsquartier,<br />
die Serviceleistungen, das Nachtleben mit den After-<br />
Show-Partys in der Wohnung, die ich damals mit einem DJ und<br />
einem Türsteher geteilt habe.<br />
„naCH wien kOmme iCH wieder miT 60“<br />
WIen ISt Für mICh rUhIg,<br />
entSPannt UnD langWeIlIg<br />
Aber abgesehen davon ist Wien für mich ruhig, entspannt und<br />
langweilig. Nach Wien komme ich vielleicht wieder, wenn ich 60<br />
Jahre alt bin. Integrieren konnte ich mich hier trotz eines großen<br />
Freun<strong>des</strong>kreises nie wirklich.<br />
Wien ist anders – auch die Frauen. Ich verstehe sie nicht. Wenn<br />
ich ihnen Komplimente mache, sehe ich das als einen Teil meiner<br />
Kultur. Viele sind darüber entsetzt und werfen mir vor, dass ich<br />
sie nicht ernst nehme und wie Kollegen behandeln solle. Aber ich<br />
kann Frauen nicht wie Kumpel behandeln!<br />
Das Leben in Wien ist zu strukturiert. Es ist schwierig, Genehmigungen<br />
für Projekte zu bekommen. Vieles kommt dadurch<br />
gar nicht zustande und steht still. Man verbringt viel zeit damit,<br />
persönliche Kontakte zu pflegen, um etwas zu erreichen. Hier<br />
spielt es eine große Rolle, woher man kommt und wen man kennt.<br />
Das ist mühsam.<br />
bukarest ist verrückt, idiotisch aber ungleich aufregender. Viele<br />
verlassen Rumänien, weil sie im Westen bessere Chancen sehen.<br />
Aber jetzt ist die zeit, in der unsere Generation mit anpacken<br />
muss. Es gibt vieles zu korrigieren und zu ändern, während unsere<br />
Politiker ununterbrochen reden, aber nichts sagen. Mit bürokratie<br />
haben wir zwar auch in Rumänien zu kämpfen – wenn sie nicht<br />
durch den ‚beschleunigungsfaktor’ Korruption umgangen werden.<br />
Aber selbst wenn man keine offizielle Genehmigung bekommt,<br />
hindert mich das in den wenigsten Fällen, meine Projekte durchzuziehen.<br />
Der lebenSrhythmUS In<br />
bUkareSt ISt SChneller<br />
Der Lebensrhythmus in bukarest ist schneller. Gesetze ändern<br />
sich oft von einem Tag auf den nächsten. Das öffnet Möglichkeiten<br />
und manchmal auch das reine Chaos. Roten Ampeln wird im<br />
Straßenverkehr wenig beachtung geschenkt, das Auto bleibt dort<br />
stehen, wo gerade Platz ist. Der tägliche Verkehrskollaps an den<br />
Hauptverkehrsadern um bukarest ist programmiert. Auch völlig<br />
banale Dinge wie das Wetter – Schnee und Regen – sorgen immer<br />
wieder für Überraschungen: Dann ist bukarest nicht mehr das<br />
„Paris <strong>des</strong> Ostens“ sondern nur ein schmutziges „Klein-Venedig“.<br />
Im Chaos entfaltet sich die Kreativität. Mit dem Fotografieren<br />
habe ich begonnen, weil ich dachte, so leichter an Mädchen<br />
heran zu kommen. Mittlerweile hat sich daraus eine erfolgreiche<br />
künstlerische Laufbahn entwickelt bis zum Videokünstler und<br />
Visual Jockey, der live visuelle Performances auf einer Leinwand<br />
präsentiert. Mein Motto: „Live an exemplary life.“ Den Platz für<br />
dieses ‚beispielhafte Leben’ habe ich für mich in bukarest gesehen.<br />
Ich sehe mehr Gestaltungspotenzial für mich. Große Aufmerksamkeit<br />
bekamen etwa die in allen Farben schillernden brunnen,<br />
die ich auf dem riesigen boulevard vor dem überdimensionalen<br />
Parlamentsgebäude in bukarest mit Lebensmittelfarbe gefärbt<br />
habe. Der berufliche Einstieg vor einem Jahr ging sehr schnell.<br />
Rumänien war verrückt nach allen, die aus dem Ausland kamen.<br />
Die Auslandserfahrung und die Sprachkenntnisse waren ein großer<br />
Vorteil für mich. Jetzt konzentriere ich mich auf neue Projekt in<br />
bukarest. <strong>Biber</strong>_103x135.qxp Wie gesagt, danach, 23.01.2008 mit 60, komme 16:36 ich Seite wieder. 1<br />
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Von Anita Malli und David Kalwil (Fotos)<br />
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5<br />
Brauchst du Wecker, der<br />
wie Muezzin singt? Dann<br />
shopp in der Thaliastraße.<br />
Da gibt es<br />
alles und das billig<br />
– von Deko-Kitsch bis<br />
Brautmoden.<br />
Die thaliastraße hat sich zur einkaufsstraße für Schnäppchenjäger entwickelt. trashig und oft ramschig<br />
ist das, was man hier kriegt – aber immer günstig.<br />
Wer mit dem 46er stadtauswärts fährt, mitten durch den Achten<br />
und rein in den Sechzehnten, kommt in einen Stadtteil, der sich<br />
in den letzten Jahren stark verändert hat. Türkische Textil- und<br />
Krimsch-Kramsch-Geschäfte, Ein-Euro-Shops und chinesische<br />
Schuh- und Taschengeschäfte säumen die Thaliastraße.<br />
Vor ein paar Jahren haben Geschäfte wie benetton, Wolford und<br />
das Dorotheum begonnen, hier wegzuziehen. Gleich beim Gürtel<br />
auf Nummer 1 hat vor knapp einem Jahr der Textil-Riese Schöps<br />
eine Filiale geschlossen.<br />
SatIn-StÖCkIS Um 1 , 0 eUro<br />
Dafür hat kurze zeit später hier das „Rosa“ aufgesperrt. In übergroßen<br />
Auslagen werden High Heels, Stiefeletten, Sneakers angepriesen.<br />
Daneben werden Taschen, Gürtel und Ohrringe – alles<br />
Made in China – drapiert.<br />
Die riesige Verkaufsfläche erinnert an einen italienischen Schuh-<br />
Outlet-Store. Ein blick auf das Preisschild und wir wissen wieder,<br />
dass wir im Sechzehnten sind. Satin-Stöckis in fünf Farben um<br />
€ 17,90, dazu eine Handtasche um € 19,90. Laut Etikett ist die<br />
Handtasche aus Leder. Netter Versuch, aber schwer zu glauben.<br />
Danijela kommt extra aus dem 2. bezirk hierher. Sie mag die<br />
Thaliastraße und das „Rosa“ ganz besonders. Diesmal sucht sie<br />
etwas zu einem grün-silbernen ballkleid. „Hier kann man super<br />
einkaufen und so günstig.“<br />
Silberne Riemchenschuhe und eine passende Tasche sind schnell<br />
gefunden. Ab zur Kassa. Knappe 40 Euro macht’s aus. Danijelas<br />
Mann versucht noch ein paar Prozent herauszuschlagen. Der chinesische<br />
Verkäufer spricht zwar kaum Deutsch, aber dass Danijelas<br />
Mann handeln will, versteht er. breitschlagen lässt er sich nicht.<br />
IStanbUl – DIe hoChZeIt kann kommen<br />
Das Handeln scheint zum Einkaufen auf der Thaliastraße dazuzugehören,<br />
denn auch auf Nummer 13a, beim brautausstatter<br />
„Istanbul“, versucht eine Kundin den Preis für einen Ring runterzutreiben.<br />
Pech gehabt, denn Serap, die Verkäuferin, gibt nicht<br />
nach. „Wir haben 140 Euro ausgemacht!“ ruft sie der Kundin zu.<br />
Die ist gerade zum bankomat gelaufen und mit nur 130 Euro<br />
zurückgekommen. „Noch billiger geht es aber nicht!“, sagt Serap.<br />
„Istanbul“ ist eines von zwei großen türkischen brautausstattungsgeschäften<br />
in Wien. Das Geschäft ist nicht ganz so billig, aber hier<br />
bekommt ein junges brautpaar alles, was von der Verlobung bis<br />
zur Hochzeitsnacht gebraucht wird.<br />
brautmode wird mit und ohne Kopftuch angeboten. „Man kann<br />
gar nicht sagen, ob mehr bräute mit oder ohne Kopftuch heiraten,<br />
es hält sich die Waage“, erklärt Serap. bei „Istanbul“ sind außerdem<br />
Sultankostüme für buben zu bekommen. Den türkischen<br />
buben wird es für die beschneidung gekauft und sie sehen darin<br />
wie Mini-Sultane aus. Ca. 150 Euro kostet das Paket: Hose, Umhang<br />
und Kappe. Serap bedient aber nicht nur türkische Eltern<br />
und buben: „Es kommen viele Serben, die das Kostüm für die<br />
Taufe kaufen.“<br />
mUltI-markt ay-yIlDIZ – moSChee ZUm mItnehmen<br />
Im Multi-Markt bei der Kirchstetterngasse gibt es natürlich auch<br />
multikulti. Für den Haushalt kann hier jeder etwas brauchbares<br />
finden. Wer nichts braucht, findet Deko-Kitsch oder Geschenke.<br />
Gleich neben der Kassa steht die Wecker-Moschee um 7,90 Euro.<br />
Wenn sie „läutet“ hört man einen Muezzin singen, als wäre Gebetsstunde.<br />
Im Obergeschoss hat das Geschäft eine große Teppich-<br />
Abteilung. Türkische und chinesische Teppiche sind im Sortiment.<br />
„Mit den Teppichen kann man jetzt nicht mehr so viel Geschäft<br />
machen wie früher, die Konkurrenz ist zu groß“, klagt Halil, der<br />
besitzer. Er deutet auf das Geschäft gegenüber, das jetzt auch<br />
Teppiche verkauft.<br />
Die Konkurrenz unter den Ramsch-Läden wird auf jeden Fall<br />
größer, denn immer mehr Geschäfte dieser Art zieht es hierher.<br />
Es gibt Kunden und Geschäftsleute, die das bedauern und die<br />
Thaliastraße versumpern sehen, weil sich die bekannten Marken<br />
zurückziehen. Die Einkaufsstraße mit ihren freundlichen Verkäufern<br />
und dem stylischem Ramsch, den man immer brauchen kann,<br />
bekommt aber dafür einen eigenen, unverwechselbaren Charme<br />
– zumin<strong>des</strong>t für den, der das so sehen will.<br />
shOPPeN<br />
1
gastrO<br />
„Bei<br />
mCdOnaLd’s<br />
isT niCHTs<br />
kOsCHer“<br />
Der <strong>Wiener</strong> oberrabbiner Paul<br />
Chaim eisenberg isst mit biberredakteurin<br />
anita malli in seinem<br />
lieblingsrestaurant Alef Alef (auf<br />
wienerisch: „ursuper“). billig ist<br />
das restaurant zwar nicht, dafür<br />
aber koscher.<br />
Fotos: David Kalwil<br />
ICh DarF nICht So vIel<br />
eSSen …<br />
brIngen SIe eIn<br />
kalbSSChnItZel natUr<br />
mIt PeterSIlerDäPFeln.<br />
EISENbERG: Ich darf nicht so viel essen<br />
(greift sich auf den Bauch)…(zum Kellner)<br />
bringen sie uns vorher Humus und Pita,<br />
dann nehme ich eine Suppe und ein Kalbsschnitzel<br />
natur mit Petersilerdäpfeln.<br />
bIbER: Ja, das muss ich probieren und die<br />
Suppe Goldene Joich, und dieses Schakschouka<br />
(siehe Kasten).<br />
Nehmen sie doch einen „Gefilten Fisch“.<br />
Das müssen sie probieren.<br />
Gute Idee! Wie viele koschere Restaurants<br />
gibt es in Wien?<br />
Es gibt dieses und dann gibt es noch zwei<br />
im zweiten bezirk. Dieses Restaurant zum<br />
beispiel ist ein Fleisch-Restaurant. Wenn<br />
sie Milch verlangen, werden sie sie nicht<br />
bekommen. Denn wir Juden trennen<br />
Milch und Fleisch strikt. (siehe Kasten<br />
„koscher“). Für den Kaffee gibt es nur<br />
Sojamilch, denn Soja, Gemüse aber auch<br />
Eier sind neutral. Das heißt, die kann man<br />
mit Milch, aber auch Fleisch essen.<br />
Die anderen beiden Restaurants im zweiten<br />
bezirk gehören usbekischen buchara-<br />
Juden. Dort ist das Essen fast wie das Essen<br />
aus dem arabischen Raum.<br />
(Kellner bringt HUMUS mit PITA.)<br />
Entschuldigen sie mich kurz, wir Juden<br />
beginnen eine Speise mit brot und davor<br />
waschen wir die Hände. (Im Restaurantbereich<br />
ist ein Waschbecken, der Rabbi wäscht<br />
sich dort die Hände).<br />
Es gibt nur 3 koschere Restaurants in<br />
Wien, ist das nicht langweilig?<br />
Mit drei muss man schon happy sein, denn<br />
es gibt in anderen Städten der Welt oft nur<br />
eines oder gar kein koscheres Lokal. Meine<br />
Frau kommt aus den USA, wir haben uns<br />
in Israel beim Studium kennengelernt, sie<br />
hat das am Anfang schon gestört, dass es<br />
hier so wenig gibt. Jetzt bin ich schon ein<br />
„alter Mann“, ich hab nicht das bedürfnis<br />
dauernd auszugehen. Man muss dazu<br />
sagen, es essen ja nicht alle Juden koscher,<br />
bei Weitem nicht. Viele halten sich nur<br />
teilweise daran. Aber die ganz orthodoxen<br />
Juden essen nur zu Hause oder in koscheren<br />
Restaurants.<br />
Wie kocht ihre Frau?<br />
Gut, dass sieht man doch (deutet auf seinen<br />
Bauch)! Am Freitag steht sie um fünf Uhr<br />
in der Früh auf und kocht für den Sabbat<br />
vor. Der Sabbat beginnt am Freitagabend<br />
und da darf man nicht arbeiten, auch<br />
nicht kochen. Aber warm essen wollen wir<br />
schon, <strong>des</strong>halb werden die Speisen vorgekocht<br />
und warm gehalten.<br />
Gehen sie zu McDonald’s?<br />
Nein! Da ist nichts koscher! Nur die Cola,<br />
aber die kann man anderswo auch trinken.<br />
Gibt es irgendwo auch koschere<br />
McDonald’s?<br />
Ja, in Israel. Aber dort gibt es dann weder<br />
Cheeseburger noch andere Milchprodukte.<br />
Und ihre Kinder wollten nie zu<br />
McDonald’s?<br />
Das hat es einfach nicht gegeben. Sie<br />
haben dann zu Hause einen koscheren<br />
Hamburger bekommen.<br />
Das Lokal ist inzwischen halb voll, Rabbi<br />
Eisenberg kennt fast alle Gäste. Die<br />
Hauptspeise ist noch nicht da und am Nebentisch<br />
wartet schon der nächste Termin,<br />
ein Rabbiner aus Israel.<br />
Ich erzähle Ihnen noch einen Witz, dann<br />
muss ich gehen: In einem koscheren,<br />
chinesischen Restaurant in New York arbeitete,<br />
damit es <strong>echte</strong>r ausschaut, ein chinesischer<br />
Kellner, und der sprach perfekt<br />
jiddisch. Und da fragte ein Gast den besitzer:<br />
„Wieso kann dein Kellner jiddisch?“<br />
Darauf der besitzer: „Verrat’s ihm nicht, er<br />
glaubt, wir bringen im Englisch bei!“<br />
Wer ist PAuL ChAIM EISEnBErG?<br />
Paul Chaim Eisenberg ist <strong>Wiener</strong>, Jude,<br />
Mathematiker und seit 1983 Oberrabbiner<br />
der Israelitischen Kultusgemeinde. Nach<br />
seinem Mathematikstudium ging er nach<br />
Jerusalem, um Rabbiner zu werden. In Israel<br />
lernte er auch die Frau fürs Leben, eine<br />
Amerikanerin, kennen. Mit ihr hat er sechs<br />
Kinder, die schon erwachsen sind.<br />
GASTRO-bIbER:<br />
Rabbis Mittagessen im Alef Alef<br />
Getränk: Apfelsaft gespritzt 0,5l 3,10 €<br />
Vorspeise: Humus und Tehina mit Pita 6,60 €<br />
Suppe: Goldene Joich 3,50 €<br />
Hauptspeise: Kalbsschnitzel natur mit Erdäpfel 16,00 €<br />
Summe: 29,20 €<br />
Koscher oder nicht koscher?<br />
Koscher bedeutet „rein“. Die jüdischen<br />
Speisegesetze (Kaschrut) bestimmen, was<br />
man womit essen darf (koscher) und was<br />
nicht geht (unkoscher oder trefe). Erlaubt<br />
sind zum beispiel alle Tiere aus dem Meer,<br />
die Flossen und Schuppen haben. Meeresfrüchte<br />
gehören nicht dazu. Auch Schweine<br />
sind nicht erlaubt, weil sie keine Wiederkäuer<br />
sind. Außerdem darf man Milchprodukte<br />
nicht mit Fleischprodukten mischen.<br />
Also nie in einem koscheren Restaurant<br />
nach einem Schinkenkäsetoast fragen! Es<br />
gibt in jüdischen Küchen getrenntes Geschirr<br />
für Milch- und Fleischspeisen, damit<br />
es zu keiner berührung kommen kann.<br />
gastrO
gastrO<br />
Der<br />
SIZIlIaner<br />
teStet<br />
kaFFee<br />
Mehr hr Schutz Mehr Sind Mehr auch Schutz Sie<br />
schon einmal Opfer<br />
für Ihr Ihr für<br />
eines für Ihr<br />
Kriminalitäts- Ihr<br />
deliktes geworden?<br />
Eigentum! entum! Eigentum!<br />
le Zu Kriminalitätsdelikte<br />
viele Kriminalitätsdelikte Zu viele Zu Kriminalitätsdelikte<br />
viele Kriminalitätsdelikte<br />
> Taschendiebstahl: +34 %<br />
> Gelegenheitsdiebstahl: +69 %<br />
n: in Wien: Das Wien: muss Das muss sich sich ändern! ändern! in Wien: in<br />
> Raub<br />
Das Wien:<br />
in Trafiken:<br />
muss Das<br />
+69 %<br />
muss sich sich ändern! ändern!<br />
> Vandalismus: +36 %<br />
Bürgerservice<br />
rvice Hotline: 01 01 908 7000<br />
1 www.oevp-wien.at 908 7000<br />
es ist natürlich ehrensache, den besten kaffee von Wien ausfindig<br />
zu machen. Ich, marc-antonio manuguerra, der kaffee-Pate aus<br />
Sizilien, machte mich mit meiner fliegenden reporterin Frau m. auf<br />
die absurde Suche nach dem besten kaffee Wiens.<br />
Das ländermatch bestritten ein <strong>echte</strong>r <strong>Wiener</strong> kaffee, ein<br />
türkischer mokka, ein Coffee american Style, ein schneller<br />
kaffee für zwischendurch und selbstverständlich auch ein <strong>echte</strong>r<br />
italienischer Cappuccino.<br />
Fotos: Marion Moser<br />
Im bräunerhof, Wien 1, einem urtypischen haben ein goldenes <strong>Wiener</strong> Herz, wie sich<br />
in ihren Computer eingegeben hatte. Ich „Heimatbezirk“. Mein Gefühl behielt recht: in den nächsten Hafen einzulaufen.<br />
<strong>Wiener</strong> Kaffeehaus, konnte ich meinen bei der Verabschiedung durch ein lautes,<br />
glaube eine bestellung ging dann etwa so: der türkische Schwarze überzeugte meinen Last but not least landete ich doch bei<br />
Cappuccino (Kapuziner) auch mit Schlag freundliches „baba“ herausstellte.<br />
ein Kaffee verlängert mit heißem Wasser, italienischen Kaffeegaumen. Gereicht wur- der Tricolore in der bar Italia, Wien 7.<br />
bekommen. Er wurde mir wie üblich mit Nun musste ein Kontrast her, von der<br />
Milch und Obersschaum + Vanille-Flavour de er mit süßem Lokum (türkischer Honig) Ein schneller blick zum Kellner und er<br />
einem Glas Wasser serviert, das bei der Stär- alten in die neue Welt sozusagen.<br />
und Schokostreusel und noch einem großen und Tubulun (heißt sicher „picksüß“ ). wusste wie er mir helfen konnte. Der Capke<br />
<strong>des</strong> Kaffees auch angebracht war. Starbucks war das ausgewählte ziel.<br />
Donut dazu, aber der ohne zucker.<br />
Alles in allem war der Kaffee hervorpuccino war schon in Arbeit und was für<br />
bei jedem Nippen spürte ich das Ge- Hier wird die US-amerikanische Art <strong>des</strong><br />
Endlich drangekommen machte ich es ragend und der Service sehr herzlich. Ein ein Cappuccino – virtuoser Milchschaum<br />
wicht der <strong>Wiener</strong> Kaffeekultur. Nie hätte Kaffeetrinkens- und bestellens zelebriert.<br />
kurz und bündig – einen kleinen Kaffee <strong>echte</strong>r Tipp am brunnenmarkt!!! paarte sich mit bester italienischer Röstung<br />
ich es gewagt, diesen Kaffee einfach hinun- Eine Horde amerikanischer High-<br />
bitte...nein, nein. Nur ein kleiner Kaffee, Meinen ersten breakdown erlebte ich – eine <strong>echte</strong> Harmonie, ein Orchester der<br />
terzustürzen, vielleicht hätte mich der Herr schoolgirls stand Schlange, und natürlich<br />
danke!<br />
aber dann beim Anker am Westbahnhof. Sinne.......STOP!<br />
Ober ja mit einem scharfen blick bedacht. behielten sie ihre bestellgewohnheiten in<br />
Das Haci baba, eine türkische Kondito- Dieser Versuch eines Cappuccinos brach- Entschuldigen Sie bitte meinen Gefühls-<br />
Doch Wien ist nicht so wie man immer Europa bei. So musste ich warten bis die<br />
rei mit allerlei Süßem und Verlockendem, te mein italienisches Herz zum Weinen und ausbruch „ITALIA“ Sie verstehen!<br />
P-Wien-Kriminalität ÖVP-Wien-Kriminalität 207x135-prod 14.01.2008<br />
x135-prod 14.01.2008 15:33 Uhr denkt, 15:33 15:33<br />
Seite besonders Uhr Uhr<br />
1 Ober Seite Seite und 1 „Ober“-Ober<br />
1<br />
„Counterkraft“ alle ÖVP-Wien-Kriminalität 207x135-prod 14.01.2008 15:33 Uhr Seite 1<br />
ÖVP-Wien-Kriminalität verfügbaren Extras<br />
ÖVP-Wien-Kriminalität<br />
207x135-prod führte mich 14.01.2008 nach Ottakring, 207x135-prod meinem 14.01.2008 15:33 Uhr Seite 2<br />
15:33 Uhr ich Seite beschloss 1meinen<br />
Anker zu lichten und<br />
Wurde auch in Ihren Keller<br />
eingebrochen oder Ihr<br />
Fahrrad gestohlen?<br />
> Einbruchsdiebstahl in Kellerabteile: +25 %<br />
*)<br />
*)<br />
Vergleichszeitraum November 2006/November 2007<br />
Bürgerservice<br />
Bürgerservice Hotline: 01 01 908 7000<br />
Hotline: 01 www.oevp-wien.at<br />
908 7000<br />
SPÖ Wien muss handeln!<br />
Wir fordern daher:<br />
> Flächendeckende Förderung von<br />
Sicherheitstüren, Schlössern und<br />
Alarmanlagen auch für Eigentumswohnungen,<br />
Reihenhäuser und<br />
Kleingartenhäuser<br />
> Verstärkte Beleuchtung in Unterführungen,<br />
Tiefgaragen, Parkanlagen<br />
und auf Gehwegen<br />
> Konsequente Videoüberwachung<br />
wo es Sinn hat<br />
> Mehr Sicherheit in öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln<br />
> Generelles Bettelverbot<br />
> Mehr Sauberkeit auf Wiens Straßen<br />
> Besseres Service der Hausbetreuung<br />
> Härtere Strafen bei Eigentumsdelikten<br />
> Endlich Einführung einer Stadtwache<br />
gastrO
Out Of aut<br />
„Türken würden<br />
Gerne naCH kärnTen“<br />
bentour-Chef gürsel erel über fehlende<br />
visa für türkische touristen,<br />
wo er seinen Urlaub verbringt und<br />
warum er männergespräche über<br />
Fußball und Frauen hasst.<br />
Gürsel Erel ist Experte am Reisemarkt. Der<br />
Chef <strong>des</strong> österreichischen Reiseveranstalters<br />
bentour verrät, wie er selbst Urlaub macht.<br />
bIbER: Herr Erel, viele Österreicher verbringen<br />
ihren Urlaub in der Türkei, in Griechenland,<br />
etc. Was glauben Sie, wann werden die<br />
Türken oder die Griechen ihren Urlaub in<br />
Österreich verbringen?<br />
GÜRSEL EREL: Ich glaube, sie würden<br />
hier sehr gerne Urlaub machen, besonders<br />
die Türken. Aber nach dem Visa-Skandal,<br />
den österreichische beamte zugelassen<br />
haben, ist es sehr schwer für sie geworden,<br />
hierherzukommen. Ich wünschte, das Außenministerium<br />
würde Visa für diejenigen<br />
ausstellen, die korrekterweise als Touristen<br />
kommen wollen.<br />
Gibt es für Südländer in Österreich Kluburlaube?<br />
besonders beim Winterurlaub gibt es in<br />
Kitzbühel, Sölden, Ischgl, in den Orten, die<br />
berühmt sind für ihre Partys, gute<br />
In eInem UnSerer eIgenen<br />
klUbS kÖnnte ICh nIe<br />
abSChalten. DaS Wäre<br />
keIn UrlaUb.<br />
Angebote. Aber auch in den nobleren<br />
Orten wie Lech. Vorstellbar wäre für viele<br />
Türken wohl auch ein Urlaub im Sommer<br />
in Kärnten – in Kombination mit Verona<br />
und Venedig. Österreich hätte sowohl im<br />
Von Eser Akbaba und Petra Rautenstrauch (Fotos)<br />
wer ist er<br />
Sommer als im Winter einiges anzubieten.<br />
Was ist das besondere an Kluburlauben?<br />
Es kommt darauf an, wie der Kluburlaub<br />
gestaltet ist. Es gibt Angebote für jede<br />
zielgruppe. bei Magic Life etwa ist es so,<br />
dass wir Familien sehr entgegenkommen.<br />
Sie können Dinge dann tun, wann sie es<br />
wollen – und haben die Freiheit, kein Geld<br />
mitzutragen. Dann bieten wir Angebote<br />
für Alleinerziehende mit Kindern, da<br />
Dann habe ICh alS<br />
reISeleIter gearbeItet. je<br />
FremDer etWaS Für mICh<br />
ISt, DeSto IntereSSanter<br />
ISt eS Für mICh.<br />
momentan 50 Prozent der Ehen geschieden<br />
sind. zudem haben wir Fußballcamps,<br />
Golfreisen und sogar Geheimtipps.<br />
Wo haben Sie den letzten Urlaub verbracht?<br />
Das war eine „blaue Reise“ mit dem Schiff<br />
zwischen Marmaris und bodrum – mit<br />
einem Abstecher auf die griechische Insel<br />
Symi.<br />
Machen sie auch Urlaub in ihren eigenen<br />
Klubs?<br />
Nein, niemals. Ich denke ohnehin permanent<br />
an das Geschäft. In einem unserer<br />
name: gürsel erel<br />
geboren: 1 0 in izmir (türkei)<br />
funktion: geschäftsführender gesellschafter von bentour international österreich, vater und ehemann<br />
dresscode: james-bond-like<br />
leidenschaft: reisen<br />
eigenen Klubs könnte ich nie abschalten.<br />
Das wäre kein Urlaub.<br />
Sie sind gebürtiger Türke. Wann sind sie<br />
nach Österreich gekommen und warum?<br />
Ich nenne Ihnen nur zwei Dinge: Studium<br />
und Liebe (grinst). Das war 1978. Ich habe<br />
zuvor in Istanbul studiert und habe damals<br />
mit meinem Cousin als Reiseleiter gearbeitet.<br />
Seine Freundin hat besuch bekommen<br />
und mein Cousin hat mich gebeten, an<br />
einem Abend dabei zu sein. So habe ich<br />
meine jetzige Frau kennengelernt. Ich<br />
wollte außerdem schon immer im Ausland<br />
studieren. 40 Tage später war ich in Wien<br />
und dann wollte sie mich nicht mehr...<br />
Wie war die Anfangszeit für sie in Österreich?<br />
Hart?<br />
Nein. Wir sind familiär sehr liberal eingestellt.<br />
Daher hatte ich nie ein Problem mit<br />
anderen Kulturen, auch nicht mit der österreichischen.<br />
Außerdem hatte ich kaum<br />
türkische Freunde, meine Freunde waren<br />
eher aus Polen oder bulgarien. Dann habe<br />
ich als Reiseleiter gearbeitet. Je fremder<br />
etwas für mich ist, <strong>des</strong>to interessanter ist es<br />
für mich.<br />
Welches Land assoziieren Sie mit Heimat?<br />
Gute Frage. Eigentlich ist die Ägäis meine<br />
Heimat. Sagen wir mal so, in Wien, bezie-<br />
hungsweise Österreich, bin ich zu Hause<br />
und die Türkei ist meine Heimat. Wenn es<br />
nach meiner Frau ginge, dann würden wir<br />
sofort in die Türkei ziehen.<br />
Sie sind bestimmt ein Fußballfan, zu welcher<br />
türkischen Fußballmannschaft halten sie?<br />
zu den besseren. Ich hasse nichts mehr als<br />
Männergesellschaft – etwa wenn Männer<br />
nur über Fußball und Frauen reden. Ich<br />
freue mich über jeden Erfolg, den eine<br />
türkische Mannschaft im Ausland hat,<br />
z.b. Galatasaray, beşiktaş, ich hoffe, dass<br />
Sivasspor noch besser wird.<br />
Für mICh SInD oFFenheIt,<br />
ehrlIChkeIt UnD ZUverläSSIgkeIt<br />
Sehr WIChtIg.<br />
Sie haben einmal 10 goldene Regeln für<br />
Start-ups genannt. Etwa: Mach aus Problemen<br />
Aufgaben, nicht umgekehrt. Gibt es in<br />
ihrem alltäglichen Leben auch Regeln?<br />
Ja. Für mich sind Offenheit, Ehrlichkeit<br />
und zuverlässigkeit (damit ist auch<br />
Pünktlichkeit gemeint) sehr wichtig. Das<br />
ist für mich oberstes Prinzip. Der Mensch,<br />
das Erlebnis <strong>des</strong> Moments und auch der<br />
Respekt zu einem jeden Menschen ist sehr<br />
wichtig.<br />
Out Of aut
Out Of aut<br />
HüTTenGaudi<br />
in OsTeurOPa<br />
Von Karin Plassnig<br />
Sarajevo: orientalische Alpen-Exotik<br />
1984 war es der Austragungsort der Olympischen<br />
Winterspiele, zehn Jahre später<br />
flogen bomben durch die Luft, heute<br />
schlängeln sich wieder Skilifte durch die<br />
verschneiten Hänge. Sarajevo: die bosnische<br />
Hauptstadt mit einem der beliebtesten<br />
Skigebiete am balkan.<br />
Da sieht der skifreudige Ex-Jugoslawe<br />
schon einmal gerne über seine eingeprägten<br />
Vorurteile hinweg und setzt sich<br />
im zweiersessellift neben einen Kroaten,<br />
bosnier oder Serben.<br />
jetzt ist Uni-halbzeit und die osterferien stehen vor der tür: die beste Zeit<br />
für Skiurlaub und Pizbuinen. Wem aber lackenhof, obertauern und kitzbühel<br />
zu straight geworden sind, wedelt heuer vielleicht in die Skigebiete von<br />
osteuropa nach bosnien, Polen oder Slowenien hinunter. Sarajevo, Zakopane<br />
und kranjska gora als alternativprogramm, bitte schön!<br />
Was bei uns hie und da ’ne Schneekanone<br />
wettmachen muss, schafft Mutter Natur in<br />
Jahorina und bjelasnica mit zwei Metern<br />
weißem Pistenpulver von alleine. Den<br />
Skipass gibt’s für 83 Euro die Woche, 20<br />
Pisten inklusive. Der Heimvergleich: In<br />
Saalbach-Hinterglemm kostet das einwöchige<br />
Alpinvergnügen 205 (T)euro. Und<br />
wer ein bisschen Kitzbühel doch nicht<br />
missen möchte: ab 28 Euro macht man es<br />
sich im 4-Sterne-Hotel bistrica in Jahorina<br />
gemütlich – inklusive Halbpension, Sauna,<br />
Pool und Fitnesscenter.<br />
bIber-tIPP:<br />
Touren nie auf eigene Faust machen. Ein<br />
falscher Schritt und eine der vielen Landmienen<br />
im Gebiet fliegen einem um die<br />
Ohren. Also lieber einen professionellen<br />
bergfexen fragen! Dafür sind die Čevapi<br />
super.<br />
bIber-tIPP:<br />
Vom 7. Februar bis 21. März steigt das<br />
alljährliche Festival „Sarajevo Winter“.<br />
anreISe:<br />
Auto: Wien–Jahorina ca. 800 Km. = 13 h<br />
zug: Wien–Sarajevo 20 h, dann weiter<br />
nach Pale am Fuße <strong>des</strong> Jahorina.<br />
InFoS:<br />
http://www.bhtourism.ba/<br />
www.hostelbookers.com<br />
http://www.oc-jahorina.com/<br />
www.greenvisions.ba<br />
http://www.sarajevskazima.ba/index.php?lang=en<br />
Wodka und heiße Gipfel<br />
in der hohen Tatra<br />
Der am höchsten gelegene polnische<br />
Urlaubsort befindet sich 100 km südlich<br />
von Krakau an der slowakischen Grenze,<br />
mitten in der Wildnis. Wer nur die<br />
babypiste gewöhnt ist und sonst zwei linke<br />
Füße hat, hat hier sicher nichts verloren,<br />
denn die Pisten von Kasprowy Wierch<br />
gelten als sehr anspruchsvoll. Jährlich hat<br />
das Gebiet drei Millionen besucher zu verbuchen,<br />
die sich auf elf Loipenkilometer<br />
für Langläufer, neun Pistenkilometer für<br />
Skifahrer, einen Eislaufplatz, Rodelbahn<br />
und Paragliding freuen.<br />
Damit es nicht fad wird, kann man im<br />
neuen Aquapark als Pärchen in einem<br />
der beheizten Außenbecken auch andere<br />
Gipfel erklimmen.<br />
bei den niedrigen Preisen darf man sich als<br />
gestopfter Westler auch mal mehr Dekadenz<br />
erlauben und lässt sich im traditionellen<br />
polnischen Pfer<strong>des</strong>chlitten durch<br />
die Gegend kutschieren.<br />
Der Gaumen darf sich auf bigos (Sauerkraut<br />
mit gehacktem Fleisch) oder ein<br />
borschtsch, (osteuropäische Rübensuppe)<br />
freuen. Hinuntergespült wird es dann mit<br />
polnischem Wodka oder Pieprzowka, ein<br />
Pfefferbranntwein.<br />
anreISe:<br />
Flug: Sky Europa; Wien–Krakau ab 25 €<br />
Auto: 106 km entfernt<br />
und in ca. 2 Stunden erreichbar.<br />
zug: 3,5 h.<br />
InFoS:<br />
www.polen-info.de<br />
www.zakopane.pl<br />
www.hostelbookers.com<br />
www.skyeurope.com<br />
Krajinska Gora,<br />
beim nachbarn Skifahren<br />
Kranjska Gora liegt gleich an der Hauptstraße<br />
hinter der österreichischen Grenze<br />
auf 810 Meter Seehöhe am Fuße der<br />
Julischen Alpen. Das Wintersportparadies<br />
mitten im Dreiländereck Österreich/Italien/Slowenien<br />
verfügt über 30 Kilometer<br />
Pisten. Ein Sieben- Tage-Skipass für<br />
Erwachsene kostet 156 Euro. Die größte<br />
Skischanze der Welt in Planica nahe Kranjska<br />
Gora darf man auch nicht verpassen.<br />
Hier wird 2010 die Weltmeisterschaft im<br />
Skifliegen ausgetragen. Heuer geht dort<br />
der FIS-Weltcup im Skifliegen von 14. bis<br />
16. März über die bühne. Hotels gibt es<br />
schon ab 55 Euro. Studenten sind auch<br />
gut bedient: Appartements mietet man ab<br />
100 Euro die Woche.<br />
Wieso nicht mal die Nachbarn besuchen,<br />
dachte sich auch die vierköpfige Familie<br />
zorjanović aus Wien und fuhr mit Kind<br />
und Kegel in das – mit dem Auto – nur<br />
4 Stunden entfernte Skizentrum. Vorher<br />
waren sie noch<br />
nie auf Skiern<br />
gestanden.<br />
Doch bald entpuppten sich die<br />
zorjanovićes als Naturtalente. „Der<br />
slowenische Skilehrer Emir war einfach<br />
sehr professionell“, betont Milena<br />
schmunzelnd. Und obwohl in Slowenien<br />
seit Kurzem Rauchverbot herrscht, geht’s<br />
in den Semesterferien wieder zum alten<br />
Nachbarn.<br />
anreISe:<br />
Mit dem zug fährt man von Wien-Südbahnhof<br />
in ca. 7 Stunden nach Jesenice<br />
und von dort weitere 30 Minuten mit<br />
dem bus in die 23 km entfernte Krajinska<br />
Gora.<br />
InFoS:<br />
www.kranjska-gora.si<br />
www.slovenia.info<br />
www.hostelbookers.com<br />
Darijo (1 ), milena ( ), David ( ),<br />
krešomir ( ) auf der Piste in Slowenien<br />
Out Of aut
Out Of aut<br />
BamakO<br />
Von Christian Kravagna<br />
kUnSt Im SZenetreFF bla bla<br />
Als Austragungsort der biennale afrikanischer<br />
Fotografie steht bamako jeden zweiten<br />
Herbst im zentrum <strong>des</strong> künstlerischen<br />
Interesses. In den angesagten bars, wie<br />
dem bla bla, nach dem sogar eine Straße<br />
benannt ist, trifft sich abends die Kunstwelt,<br />
sofern sie nicht in den riesigen Hallen<br />
abhängt, die von der französischen Mobilfunkfirma<br />
Orange als Ort für Kultur- und<br />
Sozialprojekte eingerichtet wurde – eine<br />
Imageoffensive als begleitung zur Eroberung<br />
<strong>des</strong> Telekommarktes von Mali. Das<br />
Land zählt zu den ärmsten der Welt – 4<br />
Mio. Migranten bei 12 Mio. Einwohnern<br />
– und so finden sich tausende junge Leute,<br />
die das Straßenbild bamakos orange färben,<br />
wenn sie die Wertkarten der Franzosen<br />
verkaufen.<br />
StraSSen-tv mIt SoaP<br />
Aber es scheint, als wäre hier fast jeder ein<br />
Händler oder Kleinunternehmer und alle<br />
Waren und Dienste würden auf der Straße<br />
angeboten, was bamako, zu einer äußert<br />
betriebsamen, aber nicht hektischen Großstadt<br />
macht, in der man sich am Abend<br />
um einen der Fernseher am Straßenrand<br />
versammelt, um ein Champions League<br />
Spiel oder eine Soap zu genießen.<br />
Christian Kravagna ist Kunstkritiker in Wien.<br />
malick Sidibé betreibt noch das Fotostudio, von dem aus<br />
er in den 1 0er jahren dem unabgängig gewordenen<br />
Staat mali mit innovativen Porträtfotos und aufnahmen der<br />
blühenden jugendkultur bamakos ein Selbstbild verschaffte.<br />
Seit der mittlerweile auch am kunstmarkt präsente<br />
Sidibé 00 den goldenen löwen der biennale venedig<br />
erhielt, verstärkt sich der internationale besuch im atelier.<br />
Das Cinéma numérique ambulant (Digitales Wanderkino)<br />
fotografiert die bewohner ärmerer Stadtviertel und<br />
abgelegener Dörfer vor hintergründen aus aller Welt. am<br />
selben abend werden die bilder bei lifemusik (und großem<br />
gelächter) der versammelten gemeinschaft vorgeführt.<br />
ergänzt durch alte Slapstick-Filme und Fotos aus der<br />
biennale schafft Cna einen genialen mix aus kunst und<br />
Unterhaltung für jene, die sonst kaum Zugang haben.<br />
bamako ist eine Stadt der musik. neben unzähligen gruppen<br />
und diversen Clubs gilt die 1 0 gegründete bamako<br />
rail band, aus der der berühmte Salif keita hervorging,<br />
als eckpfeiler der Szene. anlässlich der Soirée für malick<br />
Sidibé singt die rail band einen neuen Song auf den gefeierten<br />
Fotografen, <strong>des</strong>sen motive, auf Stoffe gedruckt, an<br />
diesem abend von den meisten gästen getragen werden.<br />
duBai<br />
Von Andreas Wiesmüller<br />
Wenn du einmal erfahren willst, was so<br />
richtig viel Kohle auf ein paar qkm bewirkt,<br />
ist Dubai der Ort, um das so richtig schnell<br />
zu lernen. Das Rezept lautet:<br />
Nimm Hunderte Milliarden Dollar,<br />
hol dir Know-how und weitere Hunderte<br />
Milliarden aus Europa, mische dazu ca. eine<br />
Million billige Arbeitskräfte aus Entwicklungsländern<br />
und schon hast du in der<br />
Wüste ein beton-Disneyland für Reiche.<br />
naCh DreI tagen ISt nIChtS<br />
mehr PeInlICh<br />
O. k., und was bekommst du alles so für<br />
ca. 5000 Euro in zwei Wochen? Die gute<br />
Nachricht: im November 32 Grad; 7 Regentage<br />
im Jahr – nur 5 Stunden von Wien.<br />
bestens gelaunte Poolboys, die dir alle 20<br />
Min. die Sonnenbrillen putzen und kühle<br />
Tücher in 5 verschiedenen Geschmacksrichtungen<br />
auf deine gerötete Haut auflegen<br />
DU_bUy or not DU_bUy<br />
wollen, dir ca. 10 qm badetücher passend<br />
zu deiner Augenfarbe entgegentragen, egal<br />
wo du gerade träge aus dem Wasser steigst,<br />
um dich auf die 25 cm dicke Matratze auf<br />
Teakholz niederzulassen. Aber nach spätestens<br />
3 Tagen ist dir selbst das nicht mehr<br />
peinlich.<br />
eIn hUmmer Für 00 eUro<br />
Dass viele dieser lächelnden Sklaven<br />
– vorwiegend aus dem asiatischen Raum<br />
– nur 5 USD am Tag verdienen, während<br />
jeder zwanzigste aus Dubai Dollarmillionär<br />
ist, lassen sie dich auch nicht spüren.<br />
Außerhalb <strong>des</strong> Hotels siehst du vor allem<br />
Folgen<strong>des</strong>: 200 m hohe baustellen, Kranwälder,<br />
Einkaufscenter mit Skipiste, 80%<br />
Autos <strong>jenseits</strong> der 150.000-Euro-Klasse<br />
auf 5-spurigen Highways: Lamborghini,<br />
Ferraris, Maybachs, S-Klasse Merce<strong>des</strong>, 7er<br />
bMW, jede Menge Hummer, 90% davon<br />
in Weiß. bevor du am Pool ins Koma<br />
fällst, kannst du dir für 400 Euro am Tag<br />
einen Hummer mit glücklichem pakistanischen<br />
Fahrer mieten, der dich mit 80<br />
km/h-Schnitt solange die Dünen senkrecht<br />
rauf- und runterfährt, bis du die Scampi<br />
und den Schampus vom Frühstück im<br />
Sand lässt. bauchtanz, Dünen surfen und<br />
Kamelritt gibt es in der Oase inklusive. Es<br />
gibt einfach alles außer eines: das was wir<br />
gemeinhin als Natur kennen.<br />
SCheICh mIt leIntUCh<br />
Also, wenn du dich einmal ein bisschen<br />
mehr als Scheich fühlen willst, als mit<br />
Leintuch am Kopf zu Fasching, dann ist das<br />
der richtige Ort.<br />
Denken darfst du allerdings nicht; aber<br />
wer will das schon im Urlaub.<br />
Andreas Wiesmüller ist Unternehmer; sowie Freund und<br />
Mentor von biber<br />
0 1<br />
Out Of aut
sPOrt<br />
GasTarBeiTerJi<br />
Foto: marc-antonio manuguerra<br />
in Grünen sCHuHen<br />
<strong>Biber</strong>-Redakteur Dino Čehajić hat beim Gastarbeiterhallenturnier<br />
mitgekickt. Sein fachmännisches Urteil: Das war<br />
Bandenzauber vom Feinsten.<br />
„ein Wahnsinn! Dieser typ in den<br />
grünen Schuhen. Wie viele tore<br />
hat er schon geschossen?“<br />
Die zuschauer auf der gut gefüllten<br />
Haupttribüne der PAHO-Halle in Wien<br />
Favoriten sprechen von Darko Bodul, kroatischer<br />
U-19-Teamspieler und Kapitän der<br />
A-Jugend <strong>des</strong> niederländischen Erstligisten<br />
SC Heerenveen. Soeben hat er mit seinem<br />
14. Turniertreffer seine Mannschaft FM<br />
Installations zum Sieg <strong>des</strong> Gastarbeiterhallenturniers<br />
2007 geschossen. Der 8:5-Sieg<br />
seines Teams im Finale gegen die Vienna<br />
Rangers geht in dieser Höhe vollkommen<br />
in Ordnung. Anschließend geht es noch<br />
zum Fototermin mit biber. Die blau-weißen<br />
Jungs sind ganz locker drauf und feiern<br />
fröhlich den Turniersieg, den sie sich zum<br />
ersten Mal sichern konnten. Auf diese Leistung<br />
können sie stolz sein, sie konnten sich<br />
gegen 23 andere Teams durchsetzen.<br />
Auch heuer war das Teilnehmerfeld bunt<br />
gemischt, nahmen doch <strong>Wiener</strong> Traditionsteams,<br />
eine Gastmannschaft aus Serbien<br />
und zahlreiche Auswahlmannschaften, die<br />
sich aus Hobbykickern und Fußballprofis<br />
zusammensetzen, daran teil.<br />
FavaC, 1. SSC SImmerIng, DInamo<br />
ottakrIng, etSan vIyana türkgü-<br />
CU, Fk raDnIČkI kragUjevaC ( . lIga<br />
SerbIen), Fm InStallatIonS, vIenna<br />
rangerS, nk Plehan, CaFe lePa brena<br />
UnD trabZonSPor WIen SInD nUr eIn<br />
kUrZer aUSZUg aUS Der teIlnehmerlISte.<br />
Die Spieler machten, dank ihrer Künste<br />
und technischen Einlagen, das Turnier<br />
zu einem Leckerbissen für alle Fußballfans.<br />
Nicht nur Darko Bodul zeigte sein<br />
Können, auch sein älterer bruder Dragan,<br />
Regionalligaspieler Vahid Halilović, oder<br />
der österreichische bun<strong>des</strong>ligaprofi Mario<br />
Majstorović (Austria Wien) gaben sich die<br />
Ehre. Doch die Fußballpromis waren nicht<br />
zufällig dort. Mittlerweile sind sie schon<br />
zu einer fixen Institution <strong>des</strong> Gastarbeiterturniers<br />
geworden. Die ursprüngliche Idee<br />
<strong>des</strong> Turnierorganisators Alex Rakowitz war,<br />
zu zeigen, dass die MigrantInnen einen<br />
mehr als positiven beitrag für den österreichischen<br />
Fußball leisten. Und das wird<br />
je<strong>des</strong> Jahr aufs Neue bestätigt. Denn auch<br />
Muhammet Akagündüz, Zeljko Radović,<br />
Yüksel Sariyar, Sertan Günes, Volkan Kahraman<br />
uvm. nahmen am Turnier teil und<br />
waren begeistert. Und ich, als Spieler <strong>des</strong><br />
SV Dinamo Ottakring, bin ebenso diesem<br />
Enthusiasmus verfallen. Denn was gibt es<br />
schöneres für Fußballfans als bandenzauber<br />
in der Halle, der unter einem Motto läuft:<br />
Fair Play – Viele Farben. Ein Spiel.<br />
Hadi, Hadi<br />
aJde, aJde<br />
ein bisschen mehr begeisterung, bitte schön!<br />
Das größte Fest <strong>des</strong> Jahres rückt näher.<br />
Und findet auch in Wien statt. Des is a<br />
Wahnsinn. bei diesem Großereignis kann<br />
man nur vor Freude tanzen. Milliarden<br />
TV-zuseher werden vor den bildschirmen<br />
sitzen, Hunderttausende sich in den Stadien<br />
sammeln. Die spannendste Frage: Wer<br />
wird’s wohl werden?<br />
Im Online-Voting auf der biber-Homepage<br />
liefern sich derzeit die Türkei und<br />
Österreich ein spannen<strong>des</strong> Kopf an Kopf-<br />
Rennen. Aber auch die Kroaten sollte man<br />
auf keinen Fall unterschätzen. Ob da die<br />
Griechen ihren Titel verteidigen können?<br />
Dass bun<strong>des</strong>kanzler Alfred Gusenbauer<br />
die Daumen für Österreich drückt, ist eh<br />
klar. Und wie er schon sagte: Wenn Österreich<br />
die erste Runde überlebt, dann …<br />
Wer vom Fussball-Fieber befallen ist,<br />
schnappt sich am besten auch die biber-<br />
Ausgabe im April. Da gibt’s nämlich ein<br />
EM-Special - mit scharf.<br />
Und übrigens: Im Gegensatz zu den<br />
ewigen Raunzern in dieser Stadt, haben<br />
wir weder was gegen die Fan-Meile noch<br />
übertriebene Sorge um unsere Parks.<br />
Das muss uns die EM schon wert sein.<br />
bitte ein bisserl mehr begeisterung!<br />
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Auf fussballverbindet.at, Österreichs<br />
größter EURO-Community, kannst<br />
du bei einer Vielzahl von Aktionen<br />
der Initiative „2008 - Österreich am<br />
ball“ teilnehmen oder<br />
als „botschafter der Leidenschaft“<br />
für das Ereignis Stimmung machen<br />
oder<br />
bei zahlreichen Kunst- und Kulturprojekten<br />
im Vorfeld der EURO,<br />
wie z.b. „herz:rasen - die Fussballausstellung“<br />
(4. April bis 6. Juli) im<br />
Künstlerhaus oder „Rund um den<br />
ball“ im zOOM Kindermuseum<br />
(5. März bis 29. Juni) mitmachen..<br />
Also, nix nur zugucken, sondern auch<br />
mitmachen, hadi hadi (oder ajde, ajde)!!!<br />
Jo, da wird man echt narrrrrisch!<br />
Promotion<br />
Fotos: hPF - Wenzel andi<br />
InFoS:<br />
„2008 – Österreich am ball“ ist eine<br />
Initiative mit Unterstützung der österreichischen<br />
bun<strong>des</strong>regierung in zusammenarbeit<br />
mit dem ÖFb. zielsetzung<br />
ist es, das öffentliche bewusstsein für die<br />
Fußball-EM zu fördern.<br />
Nähere Informationen gibt es unter:<br />
www.fussballverbindet.at<br />
sPOrt
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