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Die Welt durch die Linse sehen

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Experimentieren und Arbeiten mit technischen Me<strong>die</strong>n<br />

<strong>die</strong> Lage, <strong>die</strong> einzelnen Schnappschüsse unmittelbar nach der Aufnahme<br />

gemeinsam zu besprechen. Gefällt das Ergebnis nicht, wird das Foto gelöscht und<br />

noch einmal gemacht.<br />

<strong>Die</strong> Motivsuche selbst ist ein wohl überlegter kreativer Vorgang. Größe,<br />

Bildausschnitt, Perspektive und Abstand (real, gezoomt) zum Bildmotiv müssen von<br />

den Kindern <strong>durch</strong>dacht werden. Eine Fotografie ist meist eine Komposition aus<br />

Vorder- und Hintergrundelementen mit genügend Spielraum für munteres<br />

Herumexperimentieren.<br />

Ein Foto kann immer nur einen Ausschnitt der wahrnehmbaren Wirklichkeit abbilden.<br />

<strong>Die</strong> diversen Einstellungen beim Fotografieren lassen sich einfach üben und<br />

besprechen. Bekannte Motive wirken aus ungewöhnlichem Blickwinkel plötzlich<br />

interessant.<br />

Mit Nahaufnahmen beispielsweise hebt man einen bestimmten Teil aus dem Ganzen<br />

heraus. Wenn man in <strong>die</strong> Hocke geht und von unten aus der Froschperspektive<br />

fotografiert, sieht ein Mensch mächtig und manchmal sogar bedrohlich aus, weil er<br />

das ganze Bild ausfüllt. Fotografiert man ihn aber von oben herab, wirkt er ganz<br />

anders: klein und vielleicht etwas verloren. Ein anderes Beispiel: Ein Kind steht mit<br />

einer Gießkanne auf einer Leiter und begießt ein darunter stehendes Kind, das einen<br />

Regenschirm hält. Auf dem fotografierten Bildausschnitt sieht man nur das Kind mit<br />

dem Regenschirm. Da<strong>durch</strong> gaukelt man dem Betrachter vor, dass es regnet. Mit<br />

solchen Tricks, <strong>die</strong> auch in Film- und Fernsehproduktionen verwendet werden, kann<br />

man Kindern auf kindgemäße Weise den Begriff der Manipulation vermitteln. (Näger<br />

2003, S. 27)<br />

Nicht zu vergessen ist auch, dass sich Digitalkameras in Sekundenschnelle von<br />

Farb- auf Schwarzweißmodus umstellen lassen. Gerade Kinderporträts in<br />

Schwarzweiß haben einen besonderen ästhetischen Reiz, da sie <strong>die</strong> Struktur des<br />

Gesichts aufzeigen und andererseits etwaige Makel verschwinden lassen. Auch der<br />

so genannte „Sepia-Modus“ (brauner Farbton) verleiht den Bildern einen<br />

altmodischen Look.<br />

BildungsMe<strong>die</strong>nZentrum des Landes Oö.

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