Die Welt durch die Linse sehen

Experimentieren und Arbeiten mit technischen Medien
Bildergeschichten mit Fotos selber machen
Täglich erleben Kinder Begebenheiten, die mit eigenen Bildern erzählt werden
können. Die besten Ideen für Fotogeschichten schöpfen sie aus ihrer eigenen
Lebenswelt. Der Weg zum Kindergarten, das tägliche Frühstück, Erlebnisse auf dem
Spielplatz, meine Umwelt, mein Zuhause, meine Freunde, wovor ich Angst habe –
das sind reale Ausschnitte aus dem Alltag von Kindern und wichtige Themen, die sie
fotografisch gestalten und damit reflektieren können. Auch der Kindergarten selbst
bietet sich an: Eine Fotogeschichte über Räume, ErzieherInnen, Kinder und
Spielsachen kann zu einem schönen Geschenk z.B. für die Oma werden, die den
Kindergarten meistens nicht kennt.
Gemeinsam mit den Kindern kann man die ausgearbeiteten Bilder beschriften und
ein solches Bilderbuch gestalten. Die Kinder haben somit einen Gestaltungsprozess
miterlebt und ein in sich abgeschlossenes Werk geschaffen.
Fotogeschichten können auch leporelloartig als Bildstreifen aufgeklebt werden und
deuten damit einen Bezug zum Film an, der ja ebenfalls aus einer Abfolge von vielen
Einzelbildern besteht. Die Kinder erfassen auf diese Weise, dass die Abfolgen und
Aussagen mehrerer Abbildungen eine Bildgeschichte ergeben. Verständlich wird für
sie so auch, dass ein realer zeitlicher Ablauf (z.B. Mein Weg zum Kindergarten) zu
einer Folge von Bildern verdichtet werden muss, damit er dem Betrachter durch ein
Medium vermittelt werden kann. (Näger 2003, S. 26)
Fotos als Dokumente
Die Kinder beobachten Entwicklungen und Veränderungen eines Baumes übers Jahr
hinweg und fotografieren diese. So lernen sie im Spiel mit der Fotografie die Natur zu
entdecken und zu beobachten. Apfel- oder Kastanienbäume eignen sich besonders
gut, um den Rhythmus der Jahreszeiten eindrucksvoll zu dokumentieren. Im Februar
beginnt man mit dem kahlen Baum, fotografiert ihn wieder, wenn er Blätter bekommt,
wenn er blüht, wenn sich aus den Blüten kleine Früchte bilden, die Früchte reifen, die
Blätter sich verfärben, abfallen und schließlich, wenn er kahl ist.
Dabei kann man jeweils die Gesamtansicht (auch Totale genannt) fotografieren und
zusätzlich ins Detail gehen, indem man beispielsweise einen Ast, die Blüte oder den
Apfel fotografiert.
BildungsMedienZentrum des Landes Oö.