Die Burgergemeinde Bern - Burgerbibliothek Bern
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schmolzen mit den vorreformatorischen Familien<br />
zum Kern, aus dem das Patriziat des Ancien regime<br />
entstehen sollte.<br />
Rechtlich kannte <strong>Bern</strong> nach wie vor keinen Adel,<br />
vielmehr galt die Standesgleichheit der regimentsfähigen<br />
Geschlechter. Adliger Lebensstil verband wie<br />
ehedem die Oberschicht, wenn auch durch die<br />
Glaubensänderung - wie Richard Feller es ausdrückt<br />
-, «das ritterliche Treiben ... in die Einförmigkeit<br />
reformierter Sittenstrenge gesunken» war. Der<br />
hohe Staatsdienst war das Erstrebenswerte, und<br />
beim sozialen Aufstieg wurden Handwerk und Gewerbe<br />
verlassen. Wer ihnen in der zweiten Hälfte<br />
des 17. Jahrhunderts noch anhing, wurde im Verlauf<br />
der Aristokratisierung zusammen mit den zahlenmässig<br />
schwachen Familien aus den Räten gedrängt,<br />
was selbst alten Geschlechtern wie zum Beispiel<br />
den Dittlinger, Greyerz, Kuhn, Tillmann und<br />
Weyermann widerfuhr. Auf der anderen Seite vermochten<br />
sich einzelne führende Familien bis zum<br />
Ende des 17. Jahrhunderts in den Räten eine beträchtliche<br />
Machtbasis zu verschaffen, zählten doch<br />
1691 etwa die Steiger 14, die Wattenwyl 13, die Stürler,<br />
May und Jenner je 12 Mitglieder im Grossen Rat.<br />
Wer von der Burgerschaft nicht Zugang zu den<br />
Regierungsämtern hatte, konnte, von wenigen Ausnahmen<br />
abgesehen, kaum zu Reichtum gelangen<br />
und widmete sich dem bescheidenen Lebensunterhalt.<br />
Der nichtpatrizischen Bürgerschaft stand der<br />
Pfarrberuf offen, und sie stellte die unteren staatlichen<br />
Beamtungen, die Schreiber, Wächter, Läufer,<br />
Eichmeister usw. <strong>Die</strong> Staatsposten waren beliebt, da<br />
sie sicheres Einkommen versprachen. <strong>Die</strong> Mehrheit<br />
der bürgerlichen Mittelschicht aber beschäftigte<br />
sich mit Handwerk und Gewerbe. <strong>Die</strong>se lagen nach<br />
einer kurzen Blütezeit nach der Reformation bereits<br />
gegen Ende des 16. Jahrhunderts wieder darnieder,<br />
und auch die in den letzten Jahrzehnten des folgenden<br />
Jahrhunderts unter dem Einfluss des Merkantilismus<br />
von der Regierung unternommenen Massnahmen<br />
zur Förderung von Handel und Industrie<br />
hatten keine nachhaltige Wirkung.<br />
Angst vor Verarmung war verbreitet in einer<br />
Zeit, in der die wirtschaftlichen Gegebenheiten<br />
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