Die Burgergemeinde Bern - Burgerbibliothek Bern
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<strong>Die</strong> materiellen Grundlagen für die Erfüllung der Aufgaben<br />
<strong>Die</strong> <strong>Burgergemeinde</strong> verfügt über keine Steuerhoheit,<br />
sie ist vielmehr selbst steuerpflichtig, soweit<br />
Vermögen und Erträge nicht ausschliesslich der<br />
Fürsorge und allgemeinen Wohlfahrt dienen. Sie ist<br />
daher für die Erfüllung ihrer vielfältigen Aufgaben,<br />
welche weitgehend der Allgemeinheit zugute kommen,<br />
auf die Erträge ihres Vermögens und ihrer unternehmerischen<br />
Tätigkeit angewiesen.<br />
Zum Vermögen zählen neben den zweckgebundenen<br />
Fürsorgegütern, Fonds und Stiftungen das in<br />
Feldgütern oder Domänen, in Wäldern und in Liegenschaften<br />
angelegte frei verfügbare Nutzungsgut.<br />
Zur unternehmerischen Tätigkeit sind zur Hauptsache<br />
der Betrieb der Deposito-Cassa und die Bewirtschaftung<br />
der Forsten zu rechnen.<br />
Der Domänenverwaltung und dem Forstamt, unter<br />
Leitung der Feld- und Forstkommission, und der<br />
Deposito-Cassa, unter Leitung der Bankkommission,<br />
kommt für die Beschaffung der Mittel entscheidende<br />
Bedeutung zu. Für die Koordinierung<br />
der Erträge und der Ausgaben im Gesamthaushalt<br />
der <strong>Burgergemeinde</strong> ist die Finanzkommission zuständig,<br />
welche zu allen Finanzgeschäften mitberichtend<br />
oder selbständig Anträge stellt.<br />
<strong>Die</strong> Domänen<br />
Unter den Begriff der Domänen fallen Liegenschaften,<br />
Grundbesitz, der im Baurecht abgegeben wird,<br />
und landwirtschaftlich genutzte Güter und Feldäkker<br />
in der näheren und weiteren Umgebung der<br />
Stadt. Deren Betreuung obliegt der Domänenverwaltung.<br />
Ein Teil der Liegenschaften dient der <strong>Burgergemeinde</strong><br />
für ihre eigenen Bedürfnisse, so das Burger-<br />
haus an der Amthausgasse/Kochergasse, das Burgerspital,<br />
das Waisenhaus, das Burgerheim, die <strong>Burgerbibliothek</strong>,<br />
das Naturhistorische Museum, das<br />
Casino und das Forstzentrum am Eingang Länggasse<br />
des Bremgartenwaldes und eine stattliche<br />
Reihe von dem Forstpersonal dienenden Forsthäusern.<br />
<strong>Die</strong>se Liegenschaften bringen der <strong>Burgergemeinde</strong><br />
keinen Ertrag.<br />
Eine zweite Gruppe bilden Häuser von städtebaulicher<br />
Bedeutung. <strong>Die</strong> Bewahrung vor allem der<br />
Altstadt vor unerwünschten baulichen Eingriffen<br />
und Zweckentfremdung von Wohnhäusern ist ein<br />
besonderes Anliegen der <strong>Burgergemeinde</strong> als Hüterin<br />
bernischer Tradition. Durch den Ankauf erhaltungswürdiger<br />
Liegenschaften ermöglicht sie deren<br />
Sanierung und denkmalpflegerisch einwandfreie Instandsetzung.<br />
Zu diesen Gebäuden gehören neben<br />
anderen das Marcuardhaus an der Gerechtigkeitsgasse<br />
40/Postgasse 31/33, das angrenzende Haus<br />
Nr. 42, das Wattenwylhaus an der Herrengasse, das<br />
Kirchbergerhaus an der Kramgasse/Münstergasse<br />
und die Stadt- und Universitätsbibliothek. Beredtes<br />
Beispiel aus der neueren Zeit für die Bestrebungen<br />
zur Erhaltung der Bewohnbarkeit der Altstadt ist<br />
der 1954 unter Aufsehen erregenden Umständen erfolgte<br />
Ankauf der Häusergruppe Gerechtigkeitsgasse<br />
61-69/Junkerngasse 44-48, welche dadurch<br />
vor der Auskernung und Umwandlung in Büro- und<br />
Geschäftshäuser bewahrt wurde. <strong>Die</strong>se Häuser wurden<br />
in den siebziger Jahren vollständig saniert.<br />
Dem Zweck einer fachgerechten Restauration und<br />
Sanierung diente 1982 der Kauf des aus dem<br />
16. Jahrhundert stammenden May-Hauses mit dem<br />
die Münstergasse beherrschenden Erker.<br />
Bei diesen Erwerbungen treten Renditeüberlegungen<br />
in den Hintergrund. Ihre heutige Nutzung