Die Burgergemeinde Bern - Burgerbibliothek Bern
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zu einem «Burgertag» eingeladen mit Konzert, kaltem<br />
Büffet und Tanz. Das Casino, das mit seinem<br />
Burgerratssaal ja auch Rathausfunktion erfüllt, hat<br />
seither von der <strong>Burgergemeinde</strong> bedeutende Mittel<br />
gefordert, es ist aber aus dem kulturellen Leben<br />
<strong>Bern</strong>s nicht mehr wegzudenken.<br />
Mit der Verlegung der Hochschule begann auch<br />
für die bürgerliche Stadtbibliothek eine neue Ära.<br />
1905 wurde die Hochschul-Bibliothek, die nicht auf<br />
die Grosse Schanze gezügelt worden war, mit der<br />
Stadtbibliothek verschmolzen, wobei ein Vertrag<br />
von November/Dezember 1903 die Mitbeteiligung<br />
des Staates an den Betriebskosten (damals 52000<br />
Franken pro Jahr) geregelt hatte. <strong>Die</strong> räumlichen,<br />
betrieblichen, personellen und damit finanziellen<br />
Bedürfnisse wurden nun immer stärker von den<br />
Anforderungen, die an eine Universitätsbibliothek<br />
gestellt werden müssen, geprägt. Schon 1931 regte<br />
die Bibliothekskommission eine rechtliche Neuordnung<br />
an, aber erst seit 1945 kamen entsprechende<br />
Reorganisationsbemühungen richtig in Gang. Ein<br />
Vertrag vom 8. September 1951 gab dem Verhältnis<br />
zwischen der <strong>Burgergemeinde</strong> und dem öffentlichen<br />
Bibliothekswesen <strong>Bern</strong>s eine neue Grundlage;<br />
einer Stiftung Stadt- und Hochschulbibliothek <strong>Bern</strong>,<br />
der dann im November 1952 auch noch die Einwohnergemeinde<br />
beitrat, wurden mit dem Gros der gedruckten<br />
Bestände die Aufgaben der öffentlichen<br />
Bibliothek übertragen. Eine neu zu errichtende <strong>Burgerbibliothek</strong><br />
betreute fortan die Handschriftenbestände<br />
(namentlich die Codices-Sammlung und die<br />
Dokumente zur bernischen und schweizerischen<br />
Geschichte) sowie die zudienende Handbibliothek,<br />
entwickelte sich daneben aber zum eigentlichen Archiv<br />
der <strong>Burgergemeinde</strong>, in dem zunehmend auch<br />
die Archivalien von bürgerlichen Gesellschaften einen<br />
gesicherten Platz finden.<br />
Grosszügige Bauarbeiten (1952/55 Ausbau des<br />
Kellergeschosses mit Compactusanlage; 1968/74 Gesamtrenovation<br />
und Bau von Kulturgüterschutzräumen,<br />
wofür die <strong>Burgergemeinde</strong>versammlung vom<br />
13. Dezember 1967 11 Millionen Franken bewilligte)<br />
verhalfen den beiden Bibliotheksinstituten nicht<br />
nur zu zweckmässigen Räumlichkeiten, sondern<br />
bereicherten das Stadtbild mit einem erneuerten repräsentativen<br />
Bau, der sich würdig an die Seite der<br />
andern Staatsbauten des Alten <strong>Bern</strong> stellt.<br />
Dass auch viele andere kulturelle Institutionen<br />
(Stadttheater, Kunstmuseum, Alpines Museum, Musikgesellschaft,<br />
Orchesterverein, u.a.) stets auf die<br />
finanzielle Unterstützung durch die <strong>Burgergemeinde</strong><br />
zählen konnten, insbesondere auch wenn<br />
es darum ging, eine Sonderleistung zu finanzieren,<br />
sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Als Beispiel<br />
möge der freiwillige Beitrag von 2,5 Millionen<br />
Franken an die Sanierung des Stadttheaters (1982)<br />
dienen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Burgergemeinde</strong> hat aber nicht nur kulturelle<br />
Aktivitäten unterstützt. Sowohl dem Fussballklub<br />
<strong>Bern</strong> wie auch dem Fussballklub Young Boys<br />
wurde im Oktober 1924, mit einem zunächst auf<br />
acht Jahre befristeten Mietvertrag, die Möglichkeit<br />
verschafft, auf dem Neufeld bzw. Wankdorffeld auf<br />
Burgerland einen Sportplatz zu errichten; 1933 liess<br />
ein Baurechtsvertrag die Errichtung der Ka-We-De<br />
(Kunsteisbahn und Wellenbad Dählhölzli) auf Burgerland<br />
Zustandekommen, und in der gleichen Zeit<br />
ermöglichte das Entgegenkommen der <strong>Burgergemeinde</strong><br />
bei der Errichtung sanitärer Anlagen die<br />
Einführung des Badebetriebes im Weiermannshaus-<br />
Seeli.<br />
Durch den Einsatz ihrer Mittel hat die <strong>Burgergemeinde</strong><br />
immer wieder versucht, an einzelnen Punkten<br />
das einzigartige Bild unserer Stadt zu erhalten<br />
oder zu verschönern. So verstand sich ihre Mitwirkung<br />
beim Ausbau des Münsterturmes [ab 1888)<br />
und den kontinuierlichen Restaurationsarbeiten am<br />
gesamten Gotteshaus, besonders auch am Westportal<br />
mit dem Jüngsten Gericht. <strong>Die</strong>ser Idee diente der<br />
Ankauf von renovationsbedürftigen Liegenschaften<br />
in der Altstadt, z. B. der Häuser Gerechtigkeitsgasse<br />
61-69/Junkerngasse 44-48, der sog. Ischihäuser<br />
(1954), des May-Hauses mit Erker an der Münstergasse<br />
62 (1980). Hierhin gehört auch die Beteiligung<br />
der <strong>Burgergemeinde</strong> an der Stiftung Rathaus des<br />
Äusseren Standes, welche diesem historisch bedeutsamen<br />
Gebäude an der Zeughausgasse zu<br />
neuem Glänze verhalf (1979).