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Die Burgergemeinde Bern - Burgerbibliothek Bern

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Drittes Kapitel: 1894-1985<br />

<strong>Die</strong> <strong>Burgergemeinde</strong> und die Stadt <strong>Bern</strong><br />

Es hiesse eine Darstellung der Kulturgeschichte und<br />

der Stadtentwicklung <strong>Bern</strong>s schreiben, wollte man<br />

in den Einzelheiten aufzeigen, in welcher Weise die<br />

<strong>Burgergemeinde</strong> in den vergangenen 100 Jahren in<br />

der Stadt <strong>Bern</strong> und für die Stadt <strong>Bern</strong> anregend, fördernd<br />

und auch selbsttätig wirkte. Wir müssen uns<br />

darauf beschränken, nur einige dieser Aktivitäten<br />

herauszugreifen.<br />

Es versteht sich von selbst, dass sie - von ihrem<br />

Herkommen her - sich in besonderem Masse berufen<br />

fühlte, als Hüterin der Tradition zu amten. Das<br />

lässt sich in schöner Weise an der Gründungsgeschichte<br />

des <strong>Bern</strong>ischen Historischen Museums darlegen.<br />

Es war die <strong>Burgergemeinde</strong> als Besitzerin bedeutender<br />

historisch-antiquarischer Sammlungen,<br />

die 1887 am südlichen Brückenkopf der Kirchenfeldbrücke<br />

eine Parzelle zum Bau eines Museums<br />

erwarb und durch Architekt Eduard von Rodt ein<br />

erstes Bauprojekt ausarbeiten liess. Als dann die<br />

Eidgenossenschaft ihr Interesse an der Schaffung eines<br />

schweizerischen Nationalmuseums bekundete,<br />

vereinigten sich 1889 Staat, Einwohner- und <strong>Burgergemeinde</strong>,<br />

um in <strong>Bern</strong> dafür die Voraussetzungen<br />

zu schaffen. Und obwohl schliesslich die eidgenössischen<br />

Räte 1891 den Sitz des Landesmuseums Zürich<br />

zuwiesen, wurde mit bernischer Beharrlichkeit<br />

der <strong>Bern</strong>er Museumsbau verwirklicht. An den Bau<br />

des Museums (ab 1892] trug die <strong>Burgergemeinde</strong> soviel<br />

wie Staat und Stadt zusammen bei; an die Betriebskosten<br />

jedoch gleichviel wie die andern Partizipanten.<br />

Immer wieder hat aber die <strong>Burgergemeinde</strong><br />

durch Sonderleistungen die Sammlungen<br />

des Museums bereichert, wo auch - sofern sie nicht<br />

für festliche Anlässe benötigt werden - die Silber-<br />

und Goldgefässe der bürgerlichen Gesellschaften<br />

von der Öffentlichkeit bewundert werden können.<br />

Seit 1932 befindet sich in unmittelbarer Nähe des<br />

Historischen das Naturhistorische Museum der <strong>Burgergemeinde</strong>.<br />

<strong>Die</strong> prekären Platzverhältnisse am alten<br />

Standort hatten dringend einer Erweiterung gerufen,<br />

insbesondere zur Aufnahme der reichen Ausbeute<br />

der Afrikaexpedition 1923/24 des <strong>Bern</strong>burgers<br />

<strong>Bern</strong>hard von Wattenwyl und seiner Tochter Vivienne.<br />

Dank erfolgreicher Verhandlungen zwischen<br />

<strong>Burgergemeinde</strong>, PTT (die sich für das Areal<br />

an der Waisenhausstrasse interessierte), Einwohnergemeinde,<br />

Kunstmuseum (das für seinen Erweiterungsbau<br />

[«Salvisberg-Bau»] Land von der Knabenwaisenhausparzelle<br />

begehrte] und dem Staate<br />

<strong>Bern</strong> kam 1930 ein Vertrag zustande, der den Neubau<br />

des Naturhistorischen Museums ermöglichte.<br />

Im Räume der «Museumsinsel Unteres Kirchenfeld»<br />

laufen seit 1977 von der <strong>Burgergemeinde</strong> angeregte<br />

Arbeiten zur Errichtung eines Kulturgüterzentrums,<br />

an dem sich auch die PTT (für ein neues PTT-<br />

Museum], die Einwohnergemeinde und der Kanton<br />

(zur Unterbringung von Universitätsinstituten und<br />

des Archäologischen <strong>Die</strong>nstes) sowie die Stiftung<br />

<strong>Bern</strong>isches Historisches Museum beteiligen. <strong>Die</strong><br />

Verwirklichung dieses Kulturgüterzentrums wäre<br />

dann nach 100 Jahren die Vollendung des Gedankens,<br />

der 1887 mit dem Erwerb der Bauparzelle für<br />

das Historische Museum durch die <strong>Burgergemeinde</strong><br />

aufgenommen wurde.<br />

Ein anderer Schwerpunkt bürgerlicher Kulturbemühungen<br />

liegt am nördlichen Brückenkopf der<br />

Kirchenfeldbrücke. Nach der Aussiedlung der historischen<br />

Sammlung konnte fürs erste die Stadtbibliothek<br />

dringende Raumbedürfnisse befriedigen, wobei<br />

der Saal im ersten Stock der Bibliotheksgalerie

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