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82<br />

Felgenreport, Teil 2<br />

Audi – Bekenntnis zum Aluminium mit<br />

kleiner Einschränkung<br />

Audi war die Lieblingsmarke <strong>de</strong>r Hersteller<br />

von Aluminiumrä<strong>de</strong>rn, weil – einige<br />

stählerne Winterrä<strong>de</strong>r seien großzügig außen<br />

vor gelassen – die Volkswagen-Tochter konsequent<br />

auf das leichte Metall setzte. Wenn<br />

Fahrzeughersteller ihr Mo<strong>de</strong>llprogramm nach<br />

unten abrun<strong>de</strong>n, geht es auch immer um <strong>de</strong>n<br />

Preis. Denn je kleiner das Auto – diese Faustformel<br />

gilt immer noch – <strong>de</strong>sto preissensibler<br />

muss agiert wer<strong>de</strong>n. Und das mag <strong>de</strong>nn auch<br />

<strong>de</strong>r – wenngleich überraschen<strong>de</strong> – Grund gewesen<br />

sein, dass selbst Audi Stahl statt Aluminium<br />

als Rä<strong>de</strong>rwerkstoff beim A2 akzeptierte<br />

(in 5,5x15“). Dabei kaprizierte sich die dann<br />

im Sommer letzten Jahres angelaufene Werbekampagne<br />

ganz darauf, dass <strong>de</strong>r neue Kleine<br />

selbst in <strong>de</strong>r Welt <strong>de</strong>s Überflusses (<strong>de</strong>r Spot<br />

wur<strong>de</strong> teilweise in Las Vegas gedreht) ein ganz<br />

Sparsamer ist. Der A2 als Synonym für ein<br />

umweltschonen<strong>de</strong>s Auto. Die Crux liegt ein<br />

wenig darin, dass <strong>de</strong>r A2 gleichzeitig im Premiumsegment<br />

<strong>de</strong>r Kleinwagenklasse angesie<strong>de</strong>lt<br />

wird und die Herstellung einer Aluminiumkarosserie<br />

noch auf absehbare Zeit teurer<br />

bleibt als die einer Stahlkarosserie. Der Spagat<br />

besteht also – vereinfachend dargestellt –<br />

darin, eher wohlhaben<strong>de</strong>n Verbrauchern nahe<br />

zu bringen, sie mögen erst einmal viel ausgeben<br />

(fürs neue Auto), damit sie anschließend<br />

bei je<strong>de</strong>m Tankstopp wenig sparen können.<br />

Zu teuer durfte <strong>de</strong>r A2 aber nicht sein, <strong>de</strong>nn<br />

dann hätte er sich „aus <strong>de</strong>n Markt gepreist“<br />

o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>s A3 gewil<strong>de</strong>rt. Ach,<br />

was mag die Preisfindung schwierig gewesen<br />

sein, das Alurad blieb je-<br />

<strong>de</strong>nfalls in <strong>de</strong>r Basisversion auf <strong>de</strong>r Strecke.<br />

Da für <strong>de</strong>n A2 keine abenteuerlichen Absatzziele<br />

(Produktionskapazität 60.000 p.a., wovon<br />

im ersten Jahr etwas über die Hälfte realisiert<br />

wur<strong>de</strong>) <strong>de</strong>finiert waren und diese Basisversion<br />

nicht so intensiv nachgefragt wird (21,2<br />

Prozent), wird er sich zwar nicht in <strong>de</strong>n Stückzahlen<br />

an<strong>de</strong>rer Mo<strong>de</strong>lle <strong>de</strong>r Kompaktklasse<br />

(eigentlich <strong>de</strong>r Volumenmarkt schlechthin) verkaufen<br />

lassen, die Audi-Ausstattungsquote mit<br />

Aluminiumrä<strong>de</strong>rn aber in ihrem „Neunundneunzig-Prozent-Status“<br />

auch kaum tangieren.<br />

Beim konsequenten Leichtbau ist also<br />

ausgerechnet <strong>de</strong>r Technologieträger A2 bezogen<br />

auf die Rä<strong>de</strong>r<br />

ein „Sün<strong>de</strong>nfall“ von<br />

Audi. Demnach verbleibt<br />

<strong>de</strong>r hehre Anspruch,<br />

ein totales<br />

Bekenntnis zum Aluminium<br />

abgegeben<br />

zu haben, aktuell nur<br />

für die Oberklasse, in<br />

<strong>de</strong>r Audi mit <strong>de</strong>m A8<br />

die Position <strong>de</strong>s Aluminiumprotagonisten<br />

inne hat. Wahrscheinlich<br />

ist es tatsächlich<br />

so, dass kein an<strong>de</strong>rer<br />

Automobilhersteller<br />

so viel Erfahrung auf<br />

diesem Gebiet hat<br />

(bzw. sich soviel Bles-<br />

Fundo<br />

AAG/Borbet<br />

suren bei <strong>de</strong>r Erreichung <strong>de</strong>r Produktionsserienreife<br />

geholt hat) wie Audi. Aber <strong>de</strong>n Gesetzen<br />

<strong>de</strong>s Marktes, die nicht je<strong>de</strong>s technische<br />

Feature gestatten, weil vielleicht bezogen auf<br />

<strong>de</strong>n Fahrzeugpreis zu teuer, kann sich auch<br />

Audi nicht entziehen.<br />

In allen Klassen über <strong>de</strong>m A2 hat also rä<strong>de</strong>rseitig<br />

<strong>de</strong>r Werkstoff Aluminium<br />

100-Prozent-Status. Wobei<br />

die Anbieter <strong>de</strong>r gegossenenVariantenzumeist<br />

nur<br />

darum so<br />

glücklich<br />

über diesenKun-<br />

Beim Audi<br />

A2 weicht<br />

<strong>de</strong>r Autohersteller<br />

rä<strong>de</strong>rseitig<br />

von seinem Bekenntnis<br />

zum Aluminium ein wenig ab,<br />

außer aus Aluminium (siehe Foto)<br />

wer<strong>de</strong>n auch Rä<strong>de</strong>r aus Stahl montiert<br />

<strong>de</strong>n sind, weil bei Audi die Son<strong>de</strong>rausstattungen<br />

recht häufig geor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn bei<br />

<strong>de</strong>n Basisausstattungen dominieren die Fuchs-<br />

Rä<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Schmie<strong>de</strong>-Leichtbau-Technologie<br />

(SLB). Das beginnt beim A3, <strong>de</strong>n es in<br />

<strong>de</strong>n drei Varianten Attraction, Ambition und<br />

Ambiente mit einem SLB-Rad in 6x15“ gibt.<br />

Ob allerdings <strong>de</strong>r A3, <strong>de</strong>r für Südamerika vorgesehen<br />

ist und brasilianischen Autowerkern<br />

Arbeit geben soll, ein Erfolg wird, bezweifeln<br />

je<strong>de</strong>nfalls dortige Motorjournalisten. Wie weiland<br />

die A-Klasse von Merce<strong>de</strong>s-Benz, so trifft<br />

<strong>de</strong>r A3 messerscharf am Gusto <strong>de</strong>r Südamerikaner<br />

vorbei. Das ist nicht nur scha<strong>de</strong> für<br />

Erstausrüstung bei Audi 2000<br />

Aluradvolumen: ca. 3.200.000*<br />

Speedline<br />

Michelin-KPZ<br />

S&M<br />

Ronal<br />

Fuchs<br />

SUOFTEC<br />

* Schätzung, inklusive geschmie<strong>de</strong>te Rä<strong>de</strong>r NEUE ReifenZeitung 4/2001<br />

die Arbeiter in <strong>de</strong>r Autofabrik, son<strong>de</strong>rn auch<br />

für <strong>de</strong>n Rä<strong>de</strong>rlieferanten Mangels, <strong>de</strong>r sich<br />

soviel von <strong>de</strong>r Kooperation mit Deutschlands<br />

Stahlschmidt & Maiworm versprochen hatte.<br />

Eigentlich hat das Gespann S & M/Mangels<br />

alles richtig gemacht, aber wenn keiner das<br />

Auto kaufen mag, so nutzt diese Erkenntnis<br />

wenig. Für <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Lieferanten Hayes<br />

Lemmerz bleibt immerhin <strong>de</strong>r Trost, nicht soviel<br />

Energien verplempert zu haben wie <strong>de</strong>reinst<br />

für die einzige mit Gussrä<strong>de</strong>rn ausgelieferte<br />

A3-Variante „S3“: Nach Querelen zwischen<br />

Hayes Lemmerz und Audi durfte Ronal<br />

das Auftragsvolumen für das 7,5x17-Rad<br />

aufstocken.<br />

Stichwort Querelen: Audi ist auch in <strong>de</strong>n<br />

Augen an<strong>de</strong>rer Zulieferer ein „nicht einfacher<br />

Kun<strong>de</strong>“, was ja nicht gegen die Ingolstädter<br />

sprechen muss. Sie sind bei Rä<strong>de</strong>rprojekten<br />

manchmal recht penibel, wobei <strong>de</strong>r Zulieferer<br />

die Grenze zur Pedanterie halt an<strong>de</strong>rs ziehen<br />

mag als <strong>de</strong>r Techniker bei Audi. Und<br />

übrigens auch <strong>de</strong>r Einkäufer, <strong>de</strong>nn bei Audi<br />

sind für die Zulieferer kaum auskömmliche<br />

Preise zu holen.<br />

Audi ist vor allem für die Otto Fuchs Metallwerke<br />

ein wichtiger Kun<strong>de</strong>: Ohne die lang-<br />

NEUE ReifenZeitung 4/2001

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