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106<br />

Felgenreport, Teil 2<br />

im Nacken, jahrelang mit Zubehörrä<strong>de</strong>rn bei<br />

Skoda vertröstet. Jetzt liefert S & M gleich zwei<br />

Serienrä<strong>de</strong>r, darunter das Imagerad für <strong>de</strong>n<br />

Skoda-Imageträger Son<strong>de</strong>rmo<strong>de</strong>ll Octavia<br />

„Laurin & Klement“.<br />

Toyota – Single Sourcing?<br />

Die Japaner haben die Offroad-Autos in<br />

Europa populär gemacht. Dieses Verdienst<br />

kann ihnen keiner streitig machen. Sie<br />

haben auch die Kurve vom Offroa<strong>de</strong>r hin zum<br />

Van eigentlich ganz gut gekriegt. Doch kurz<br />

Toyotas Luxusmarke Lexus: Beim GS 300 wer<strong>de</strong>n Sechs-Speichen-Rä<strong>de</strong>r<br />

montiert, hier beim 430 Fünf-Speichen-Rä<strong>de</strong>r. Auch das fünfte Rad ist aus<br />

Aluminium montiert, hier beim 430 Fünf-Speichen-Rä<strong>de</strong>r. Auch das<br />

Ersatzrad ist aus Aluminium<br />

vor <strong>de</strong>m Zenit scheint die japanische Automobilindustrie<br />

immer irgendwie <strong>de</strong>r Mut zu<br />

verlassen: Luxus-Offroa<strong>de</strong>r sind das Ding von<br />

Merce<strong>de</strong>s und BMW, gewiss auch bald von<br />

Porsche und vielleicht auch von VW, genannt<br />

seien auch Land-Rover-Mo<strong>de</strong>lle. Und wie bei<br />

<strong>de</strong>n Offroa<strong>de</strong>rn, zögert die Japan-Fraktion<br />

auch bei <strong>de</strong>n Vans bzw. Fun-Mobilen bzw.<br />

SUVs, Beispiel <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Fachzeitschriftenkritik<br />

ja wohlwollend begrüßte neue Toyota<br />

RAV4 aus <strong>de</strong>m japanischen Werk Motomachi:<br />

Der steht als 1,8, 1,8C und 2,0 enttäuschen<strong>de</strong>rweise<br />

auf Stahlrä<strong>de</strong>rn (6,5x16“),<br />

7x16“-Alus wer<strong>de</strong>n erst <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llen 4x4<br />

Special und 4x4 Limited gegönnt. Das verwun<strong>de</strong>rt<br />

um so mehr, ist doch im Heimatland<br />

Japan die „Fitment rate“ recht hoch, auch bei<br />

<strong>de</strong>rartigen Fahrzeugen.<br />

Toyota gehört zu <strong>de</strong>n Automobilherstellern<br />

– Stichwort Fertigungstiefe –, die immer<br />

noch selber Aluminiumrä<strong>de</strong>r gießen. Das geschieht<br />

einmal bei Captin (Canadian Autoparts<br />

Toyota Inc./226 Mitarbeiter) in Kanada, von<br />

wo aus 747.000 (1999) Rä<strong>de</strong>r nach Japan und<br />

in die USA exportiert wur<strong>de</strong>n. Ferner wer<strong>de</strong>n<br />

Alurä<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r nördlichen Japan-Insel Hok-<br />

kaido für <strong>de</strong>n „Hausbedarf“ gegossen. An<br />

Chuo Seiki bzw. dadurch an <strong>de</strong>ren Tochtergesellschaft<br />

Central Motor Wheel war o<strong>de</strong>r<br />

ist Toyota beteiligt, möchte sich davon aber<br />

wohl ebenso trennen wie von <strong>de</strong>m kanadischen<br />

Werk: Käufer gesucht. Dass Südafrika<br />

mit einem eigenen Rä<strong>de</strong>rwerk in Firmenprospekten<br />

hartnäckig auftaucht, ist ein Fehler:<br />

Denn gemeint ist die Tiger-Fabrik, und bei<br />

Stahlschmidt & Maiworm in Bad Dürkheim<br />

muss man nicht befürchten, dass ein japanisch<br />

aussehen<strong>de</strong>r Gast urplötzlich im Türrahmen<br />

steht und behauptet, Gesellschafter zu sein.<br />

Bei Toyota Europa soll sich die Rä<strong>de</strong>rwelt<br />

bald än<strong>de</strong>rn, <strong>de</strong>nn die Japaner<br />

haben Revolutionäres<br />

beschlossen: Sie wollen<br />

das Rä<strong>de</strong>rgeschäft, egal ob<br />

aus Stahl o<strong>de</strong>r Aluminium,<br />

nur noch mit einem Einkäufer<br />

bestreiten. Und <strong>de</strong>r<br />

soll auch noch einen einzigen<br />

Zulieferer haben. Da<br />

bleiben auf Seiten <strong>de</strong>r Rä<strong>de</strong>rhersteller<br />

nicht so fürchterlich<br />

viele Adressen übrig.<br />

Exklusivlieferant soll<br />

Hayes Lemmerz wer<strong>de</strong>n.<br />

Der schöne Auftrag, <strong>de</strong>n<br />

Tiger noch geholt hatte,<br />

bevor man sich bei Stahlschmidt<br />

& Maiworm eingekauft<br />

hatte, soll dann auslaufen.<br />

Die Toyota-Manager,<br />

die vielleicht gerne ans Kap geflogen sind,<br />

müssten nicht traurig sein, hat Hayes Lemmerz<br />

dort doch mit NF Die auch eine Mehrheitsbeteiligung.<br />

Nur eines sollten sie gewiss:<br />

ihre Firmenprospekte än<strong>de</strong>rn.<br />

Wahrscheinlich gibt’s für Tiger/S & M aber<br />

noch zwei Hintertürchen: Denn über <strong>de</strong>n<br />

Zubehöreinkauf TMME fin<strong>de</strong>n einerseits einige<br />

Rä<strong>de</strong>r, die we<strong>de</strong>r in Großbritannien noch<br />

künftig im neuen Toyota-Werk in Frankreich<br />

verbaut wer<strong>de</strong>n sollen, <strong>de</strong>n Weg ans Band in<br />

Form von Son<strong>de</strong>rmo<strong>de</strong>llen. O.Z. und – vor<br />

allem – Ronal haben’s in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

vorgemacht. Und ob Toyota an<strong>de</strong>rerseits mit<br />

Single Sourcing statt Wettbewerb unter <strong>de</strong>n<br />

Zulieferern wirklich besser fahren wür<strong>de</strong>, wäre<br />

erst noch zu beweisen. Den Kun<strong>de</strong>n Toyota<br />

hat Tiger/S & M noch lange nicht verloren.<br />

Ein Kuriosum zum Abschluss: Im Wettbewerb<br />

um die Komplettradmontage in Valenciennes<br />

hatte sich Michelin durchgesetzt und<br />

muss jetzt Rä<strong>de</strong>r – egal ob aus Stahl o<strong>de</strong>r<br />

Aluminium – <strong>de</strong>s direkten Wettbewerbers<br />

Hayes Lemmerz verbauen. Hoffentlich tröstet<br />

<strong>de</strong>r Reifenauftrag.<br />

Volvo – warten auf Ford<br />

Ford wird <strong>de</strong>n Einkauf bei Zulieferern bün<strong>de</strong>ln,<br />

die Frage ist nur: Wann? Erst einmal<br />

müssten die Marken <strong>de</strong>r Premier Automotive<br />

Group <strong>de</strong>s Wolfgang Reitzle, zu <strong>de</strong>r neben<br />

Volvo auch Lincoln, Jaguar, Aston Martin und<br />

Land Rover gehören, auch beim Einkauf zusammengefasst<br />

wer<strong>de</strong>n. Das ist bislang nicht<br />

erfolgt. Damit ist davon auszugehen, dass <strong>de</strong>r<br />

zweite Schritt – die Bün<strong>de</strong>lung <strong>de</strong>s Einkaufs<br />

durch Ford – auch noch etwas länger auf sich<br />

warten lässt.<br />

Volvo war <strong>de</strong>reinst ein Wunschkun<strong>de</strong> von<br />

Zulieferern. Und Stahlschmidt & Maiworm<br />

wur<strong>de</strong> um diesen Kun<strong>de</strong>n benei<strong>de</strong>t: Die Ausstattungsquoten<br />

waren hoch, die Rä<strong>de</strong>rprogramme<br />

anspruchsvoll, das Miteinan<strong>de</strong>r fair.<br />

Das ist wohl auch immer noch so, aber es<br />

sollte keiner glauben, die Ford-Einkäufer wür<strong>de</strong>n<br />

die Volvo-Preise nicht kennen. Der Einkauf<br />

mag noch nicht gebün<strong>de</strong>lt sein, transparenter<br />

aber ist er für die Muttergesellschaft<br />

Ford allemal gewor<strong>de</strong>n.<br />

Volvo hatte schon in Zeiten <strong>de</strong>r Eigenständigkeit<br />

pro Jahr über eine Million Aluminiumgussrä<strong>de</strong>r<br />

bezogen, das ist auch in 2000<br />

– obwohl leicht rückläufig – noch so gewesen.<br />

Die Zeiten, als S & M bei diesem Kun<strong>de</strong>n<br />

einen Anteil in Sphären von um die 70<br />

Prozent hatte, sind jedoch vorbei und wer<strong>de</strong>n<br />

auch kaum wie<strong>de</strong>rkehren. Positiv gewen<strong>de</strong>t:<br />

Die Zeiten <strong>de</strong>r „Abhängigkeit“ von diesem<br />

nach wie vor guten Kun<strong>de</strong>n sind been<strong>de</strong>t.<br />

Weil etwa je<strong>de</strong>s zehnte S & M-Rad aus<br />

<strong>de</strong>m südafrikanischen Rä<strong>de</strong>rwerk Babelegi<br />

stammt, wird Volvo auch weiterhin auf S & M<br />

bauen, können doch dadurch Auto-Exporte<br />

nach Südafrika steuerlich kompensiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Nummer zwei bei Volvo ist wie gehabt<br />

<strong>de</strong>r skandinavische Zulieferer Fundo. Allerdings<br />

dürfte zu erwarten sein, dass mit <strong>de</strong>m<br />

Verkauf Fundos an Bahrains ALBA die Beziehungen<br />

hinterfragt wer<strong>de</strong>n: Sieht Volvo in<br />

Fundo nach wie vor einen natürlichen skandi-<br />

Auch Volvo hat <strong>de</strong>n Offroadmarkt für sich ent<strong>de</strong>ckt:<br />

Dem Cross Country stehen die Aluminiumrä<strong>de</strong>r gut<br />

NEUE ReifenZeitung 4/2001

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