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Jahren Renault-Zulieferer am Bosporus, war aber nie recht voran gekommen, weil als Teil einer größeren Gruppe im Handlungsspielraum eingeengt. Als wären alle Fesseln abgeschüttelt, gibt CMS nach Loslösung aus diesem Verbund und Umbenennung in CMS JANT VE MAKINA SANAYI AS jetzt in der Erstausrüstung so richtig Gas und beliefert Renault sowohl in Frankreich als auch in Spanien. Mehr als eine halbe Million Räder gingen an diesen Neukunden! Wie engagiert sich CMS diesem Geschäft zuwendet, mag man schon daran erkennen, dass Renault Felgen zu den eher mageren Erstausrüstungspreisen bekam, während der eigentlich lukrativere heimatliche Ersatzmarkt verzichten musste. Und Hayes Lemmerz NEUE ReifenZeitung 4/2001 Erstausrüstung bei Renault 2000 Alugussradvolumen: ca. 1.800.000* Michelin KPZ Ronal Montupet CMS *Schätzung NEUE ReifenZeitung 4/2001 CMS rüstet weiter auf, um tatsächlich auf eine Monatskapazität für Renault von über 100.000 Stück (!) zu kommen: Das entspräche der Gesamtkapazität von CMS des Jahres 2000. In 2001 wird ein Volumen von 1,8 Millionen Einheiten angestrebt. Montupet liegt vor CMS, das sich von Hayes Lemmerz im letzten Jahr absetzen konnte. Anstehende Modellwechsel werden in diesem Jahr aber Hayes Lemmerz bevorzugen, so dass CMS Schwierigkeiten bekommen wird, diesen Platz zu verteidigen. Sechsstellig beim Volumen ist auch noch Ronal, und der Vollständigkeit halber sei ein weiterer Zulieferer von Aluminium- gussfelgen genannt: Michelin Kronprinz (Solingen). Diese Geschäftsbeziehung bestand bereits, als Kronprinz noch zum Mannesmann-Konzern gehörte. Da es Michelin als französischem Zulieferer von Stahlfelgen und Reifen gelang, dem Kunden Renault neben Alugussrädern (diese Variante konnte sich bei Michelin nicht durchsetzen) auch Alubandräder aus Solingen schmackhaft zu machen, hat man damit den Kollegen in der deutschen Räderfabrik sehr geholfen: Das Alubandrad auf dem Laguna (als Alternative zum Gussrad) sichert die Fertigung von Rädern dieser Technologie; weitere Aufträge sind nicht nur erwünscht, sondern notwendig, um das Wort langfristig einfügen zu können. Rover – andere ernten Wegen der Loslösung der Pkw-Division Rover/MG und des damit einhergehenden Verkaufes von Land Rover an Ford ist es so kompliziert, die 2000er Aluradzahlen richtig zuzuordnen, dass die beiden eigentlich inzwischen voneinander unabhängigen Autohersteller hier zusammengefasst sind. BMW wurde in den Medien dafür gescholten, den kränkelnden englischen Patienten nicht recht sanieren zu können. Dabei konnte die BMW-Räderdivision noch gar nicht ihre positive Wirkung einbringen, schließlich benötigen Räderprojekte eine gewisse Vorlaufzeit und müssen sich auch neue Zulieferer erst auf den Kunden einstellen. Die ehemalige Muttergesellschaft BMW hatte gerade bei Rädern einiges auf den Weg gebracht, bleibt zu hoffen, dass Land Rover und Rover Cars wenigstens die Früchte dieser Vorarbeiten ernten. BMW dürfte dafür verantwortlich gewesen sein, dass in 1999 erst Hayes Lemmerz und dann SUOFTEC in den Reigen der Zulieferer aufgenommen wurden und wird wohl auch bei Stahlschmidt & Maiworm, das für den Rover 75 seit dem letzten Jahr Lieferant ist, positiv eingewirkt haben, obwohl S & M nicht mal BMW-Lieferant ist. Da sowohl Rover-Pkw, MG-Sportwagen, Minis als auch die Geländewagen eine hohe Ausstattungsquote haben, hat der Bedarf in der Erstausrüstung bei deutlich über einer Million Aluminiumrädern gelegen. Stärkster Zulieferer ist nach wie vor Großbritanniens Räderhersteller Alloy Wheels International, vor allem der 4x4-Boom mit edlen Geländewagen, für die sich Gerade bei Offroadern – hier Land Rover Freelander V6 – sind die Ausstattungsquoten besonders hoch Felgenreport, Teil 2 Brüning 103
104 *Schätzung Felgenreport, Teil 2 Alugussradvolumen: ca. 1.150.000 S&M Speedline Hayes Lemmerz SUOFTEC Erstausrüstung bei Rover 2000 (noch inklusive Land Rover) der Begriff SUV einbürgert, hat AWI geholfen: Mehr als 80 Prozent der Räder gingen an Land Rover, der Rest an die Pkw-Sparte. Knapp hinter AWI liegt SUOFTEC mit Gussrädern aus Ungarn. Wiederum knapp dahinter rangiert Hayes Lemmerz. Noch passabel vertreten Speedline, aber die Zeiten, als man noch in Sphären von 600.000 Stück pro Jahr lieferte, sind endgültig vorbei; vielleicht war es in 2000 gerade mal noch ein Drittel davon. Für S & M ist Rover erst noch ein zartes Pflänzchen, von dem keiner so recht weiß, ob es gedeiht. Seat – aus zwei wurden drei und werden vier Automobilhersteller mit einem Bedarf von um die 500.000 Aluminiumgussrädern werden sinnvollerweise von etwa drei Zulieferern (plus-minus einem) versorgt. Der Automobilhersteller hält die Anzahl seiner Zulieferer übersichtlich, für den Räderlieferanten ist das Volumen interessant genug, den Kunden auch zu pflegen. Ist das Volumen aus der Sicht eines Zulieferers zu klein, läuft er Gefahr, beim Inter Bei einer Sonderserie wird auch einmal ein Außenseiter als Zulieferer gewählt: Die 16-Zoll-Felgen des Seat Ibiza Cupra R produziert O.Z. AWI NEUE ReifenZeitung 4/2001 Erstausrüstung bei Seat 2000 Alugussradvolumen: ca. 500.000* Mapsa essenkonflikt mit einem größeren Kunden eben den zu bevorzugen. Damit wäre unter dem Strich weder dem Auto- noch dem Räderhersteller gedient. Lange Zeit hatten sich Ronal und Mapsa den spanischen Kunden Seat geteilt, beide immerhin mit Inlandsproduktion. Vor etwa vier Jahren war Hayes Lemmerz als dritter Gussradlie- ferant hinzu gekommen, schließlich fertigt der größte Räderhersteller weltweit auch in Spanien. Und das Werk war innerhalb der Gruppe lange Zeit auch „Benchmark“, also das modernste. Die Kontakte zu Seat waren sogar noch älter, denn Hayes Lemmerz hatte bereits Räder geliefert, als Volkswagen noch bei der spanischen Tochter den Polo bauen ließ Ronal Hayes Lemmerz *Schätzung NEUE ReifenZeitung 4/2001 und Seat hatte für Volkswagen fakturiert. Mittlerweile ist Hayes Lemmerz von Jahr zu Jahr gewachsen und war im Jahr 2000 erstmalig größter Räderlieferant. Nicht weit dahinter und auf gleichem Niveau rangieren Ronal und Mapsa. Beide werden nicht sonderlich traurig sein, dass Hayes Lemmerz an ihnen vorbei marschiert ist, denn auch ihre Volumina waren leicht ansteigend. Der Grund: Auch Seat hat die Ausstattungsraten erhöht, was durch die Neupositionierung der Marke im sportlicheren, dynamischeren Bereich und für eine jüngere Zielgruppe begünstigt wurde. Als „mediterrane Marke“ – wie Seat in der Volkswagen- Gruppe zuvor gesehen worden war – war eine recht geringe Ausstattungsquote gewissermaßen vorgezeichnet. Kunden in Spanien oder Italien ordern eher ungern Optionen aus dem Zubehörkatalog, die mit Aufpreisen verbunden sind: jedenfalls im Vergleich mit deutschen Autofahrern. Auch Speedline nennt Seat als Kunden, dabei wird es sich mit großer Wahrscheinlichkeit aber eher um Votex-Felgen handeln. Dagegen wird Stahlschmidt & Maiworm ab diesem Sommer aus dem Gussrad-Zulieferer- Terzett ein Quartett machen. S & M hatte sich durch Zubehörräder qualifiziert. Und es macht auch Sinn, dass sich die Bad Dürkheimer um diesen Kunden bemüht haben: Denn nach erst Plattform- und jetzt Gleichteile-Strategie (womit wegen der auf Eigenständigkeit bedachten automobilen Markenidentitäten kaum Räder gemeint sein dürften) könnte die Volkswagen-Gruppe das nächste Einsparpotenzial in einer Bündelung des Einkaufs und damit einer Fokussierung auf vielleicht vier strategische Zulieferer sehen. Da haben die Räderhersteller einen Vorteil, die bereits bei mehreren Marken präsent sind: Stahlschmidt & Maiworm beliefert sowohl Audi als auch Skoda als auch VW und künftig eben Seat. Skoda – Hayes Lemmerz immer noch nicht auf Rang eins V or einigen Jahren hatten Verantwortliche von Hayes Lemmerz vollmundig verkündet, sie würden mit dem neuen Alugussräderwerk in Ostrau bereits mittelfristig Exklusivlieferant bei Skoda. Mit Verlaub: Das war zu früh gefreut. Als die Skoda-Einkäufer davon hörten, ruderten sie schnell zurück. Man darf wohl davon ausgehen, dass sie erst dem Hayes-Management das Investment schmackhaft gemacht hatten, aber später die potenziellen Probleme beim Single Sourcing realisierten. Bekanntlich hat jeder Alugussradproduzent gelegentlich mal produktionstechnische Sorgen, die es geradezu verbieten, bei die- NEUE ReifenZeitung 4/2001
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