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Opels Zafira hat eine überdurchschnittliche Ausstattungsquote<br />
balisierung“ das Wort re<strong>de</strong>n zu wollen. Denn<br />
die Werke <strong>de</strong>r Automobilhersteller wer<strong>de</strong>n<br />
immer mehr zu einem echten Produktionsverbund.<br />
Die Kommunikationsmittel <strong>de</strong>r heutigen<br />
Zeit erlauben es, dass das Werksmanagement<br />
einer US-Autofabrik sehr genau weiß,<br />
was bei <strong>de</strong>n Kollegen beispielsweise in Rüsselsheim<br />
gera<strong>de</strong> abläuft. Das führt dazu, dass<br />
die günstigsten Prozesse herausgefiltert wer<strong>de</strong>n<br />
und zu Standardisierungen führen. „Son<strong>de</strong>rbehandlungen“<br />
einzelner Zulieferer bzw.<br />
<strong>de</strong>ren Strukturen passen da nicht rein. Ein Zulieferer<br />
Intra – obwohl er sich in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />
ja bestens bewährt hat – bei Opel<br />
könnte leicht zu einem Auslaufmo<strong>de</strong>ll wer<strong>de</strong>n.<br />
Und die wenigen Felgen, die Rimstock<br />
an Vauxhall liefert (Rimstock, Jahreskapazität<br />
gut 400.000 Einheiten, beliefert ferner Lotus<br />
in <strong>de</strong>r Erstausrüstung), sind zweifelsohne ein<br />
Anachronismus.<br />
General Motors ist und bleibt ein am US-<br />
Geist orientiertes Unternehmen. Zulieferer, die<br />
so „ticken“ wie General Motors, haben einen<br />
Vorteil. Banaler: Die nationale Karte bei General<br />
Motors hilft <strong>de</strong>n in Nordamerika ansässigen<br />
Zulieferern. Am Beispiel Aluminiumrä<strong>de</strong>r<br />
sei die Amcast-Gruppe genannt. Der Automobilhersteller<br />
sieht sich als global operieren<strong>de</strong>s<br />
Unternehmen, <strong>de</strong>ssen Herz in Detroit<br />
schlägt. Amcast sieht sich als Zulieferer von<br />
Aluminiumrä<strong>de</strong>rn mit einer starken Basis in<br />
Europa, <strong>de</strong>ssen Pulsschlag auch in <strong>de</strong>r Heimat<br />
<strong>de</strong>r US-Big-Three registriert wird. Zumal<br />
Amcast auch bei ganz an<strong>de</strong>ren Zulieferteilen<br />
(für zum Beispiel Klimaanlagen) im Geschäft<br />
NEUE ReifenZeitung 4/2001<br />
mit <strong>de</strong>r Automobilindustrie ist. Kurz: GM<br />
und Amcast „passen zusammen“.<br />
Inzwischen sind auch die Stimmen <strong>de</strong>rer<br />
leiser gewor<strong>de</strong>n, die wissen wollten,<br />
Amcast verliere die Lust an Speedline. Der<br />
niedrige Aktienkurs hatte im Herbst 2000<br />
Gerüchte genährt, Branchenprimus Hayes<br />
Lemmerz könne – einem Kraken gleich –<br />
auch diesen Wettbewerber umarmen und<br />
so <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Erstausrüstung wie im Ersatzgeschäft<br />
bekannten Namen Speedline<br />
langfristig tilgen. Das erscheint inzwischen<br />
als arg konstruiertes Szenario: Richtig ist<br />
vielmehr, dass Speedline ohne Amcast vermutlich<br />
längst die Luft ausgegangen wäre<br />
und Amcast ohne Speedline kein europäisches<br />
Standbein hätte. Amcast hat Speedline<br />
nicht als „Cash cow“ gesehen, son<strong>de</strong>rn<br />
in das Unternehmen investiert. Noch wissen<br />
wir das 2000er Ergebnis Speedlines<br />
nicht, es wird aber bei 200 Millionen US-<br />
Dollar Umsatz liegen und wie in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n<br />
Vorjahren (9,9 und 11,9 Millionen US-<br />
Dollar) einen or<strong>de</strong>ntlichen Profit abwerfen.<br />
Und die Wettbewerber haben darüber hinaus<br />
zu realisieren, dass Bozen neben Tabina<br />
immer mehr zu einem ernst zu nehmen<strong>de</strong>n<br />
zweiten Werk wird, auch wenn es für Lkw-<br />
Rä<strong>de</strong>r vornehmlich konzipiert ist. Das erhöht<br />
die Flexibilität Speedlines. Der Koloss Tabina<br />
– jahrelang Benchmark in <strong>de</strong>r europäischen<br />
Aluminiumrä<strong>de</strong>rindustrie – wird durch das<br />
Werk Bozen entlastet und produktionstechnisch<br />
getoppt. Ab 2002 – so sehen es die<br />
Aufträge vor – kann die Kooperation Amcast/<br />
Speedline mit General Motors/Opel so richtig<br />
losgehen. Der zusammenwachsen<strong>de</strong> Produktionsverbund<br />
bei General Motors fin<strong>de</strong>t<br />
seine Entsprechung beim Zulieferer. Es ist für<br />
General Motors/Opel völlig uninteressant, ob<br />
die Rä<strong>de</strong>r in Tabina o<strong>de</strong>r Fremont bzw. Marion<br />
gefertigt wer<strong>de</strong>n. Speedline wur<strong>de</strong> – das<br />
hat auch personelle Einschnitte zur Folge gehabt<br />
– erfolgreich „amerikanisiert“ bzw. in die<br />
Amcast-Gruppe integriert. Wer Speedline als<br />
„italienischen Hersteller“ sieht, unterliegt einem<br />
Irrtum. Ein weiterer Aspekt passt perfekt:<br />
Speedline ist seit Jahren einer <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n überragen<strong>de</strong>n<br />
Zulieferer von Aluminiumfelgen für<br />
die Fiat-Gruppe. Im Rahmen <strong>de</strong>s Jointventures<br />
und <strong>de</strong>r gegenseitigen Beteiligungen von General<br />
Motors und Fiat sind Verantwortlichkeiten<br />
für bei<strong>de</strong> Konzerne verteilt wor<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r<br />
Einkauf wird von GM (bzw. in diesem Falle<br />
Opel) für Fiat miterledigt. Dieses Kooperations<strong>de</strong>tail<br />
wird auch schon umgesetzt und von<br />
<strong>de</strong>n Zulieferern – auch von Rä<strong>de</strong>rn – registriert.<br />
Eigentlich brächte <strong>de</strong>r viel größere GM-<br />
Zulieferer Hayes Lemmerz die gleichen, ja<br />
Mc Gard<br />
Felgenreport, Teil 2<br />
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