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92<br />

Felgenreport, Teil 2<br />

Ford verkaufte in 2000 über 100.000 Autos <strong>de</strong>r<br />

Son<strong>de</strong>rserie Futura – das katapultierte die Ausstattungsquoten<br />

auf nahe 50 Prozent. Ein rennnahes<br />

Mo<strong>de</strong>ll wie <strong>de</strong>r Focus RS (hier mit 18-Zöllern) steht<br />

ohnehin auf Aluminiumfelgen<br />

weil die Kosten für die höheren Ausstattungen<br />

teilweise vom Automobilhersteller getragen<br />

wur<strong>de</strong>n, so dass <strong>de</strong>ssen Margen pro Auto<br />

sanken. Aber weil alle Futuras auf Leichtmetallfelgen<br />

stan<strong>de</strong>n, schnellte <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r Ausstattungsquote<br />

bei Ford förmlich in die Höhe.<br />

Beim Autoabsatz und somit auch beim<br />

Marktanteil war Ford im Jahr 2000 ein Verlierer,<br />

bei <strong>de</strong>r Ausstattungsquote mit Leichtmetallrä<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>r „Shooting Star“ schlechthin. Fast<br />

je<strong>de</strong>s zweite ausgelieferte Mo<strong>de</strong>ll (siehe Grafik)<br />

stand auf Alus. Ein Fest für die Zulieferer.<br />

Und hätte Ford mehr Rä<strong>de</strong>r bekommen, wäre<br />

die „fitment rate“ über die 50 Prozent gesprungen.<br />

Lei<strong>de</strong>r konnte Hayes Lemmerz nicht alle<br />

Wünsche dieses Kun<strong>de</strong>n erfüllen. Flexibler<br />

zeigte sich da schon Ronal, das damit zur klaren<br />

Nummer eins unter <strong>de</strong>n Zulieferern aufstieg.<br />

Das Merkwürdige: Hinter Ronal und Hayes<br />

Lemmerz klafft eine Riesenlücke, ein dritter<br />

starker Zulieferer gehört eigentlich her.<br />

Völlig verschwun<strong>de</strong>n ist im letzten Jahr Alloy<br />

Ford-Alurä<strong>de</strong>rwerk wird nicht geschlossen<br />

Wheels International, das zuvor sehr beachtliche<br />

Rapid Spec-Niveau <strong>de</strong>s Zulieferers<br />

AAG/Borbet wur<strong>de</strong> arg gebeutelt.<br />

Und Stahlschmidt & Maiworm<br />

krebst auch nur auf <strong>de</strong>m<br />

Peanuts-Level. Wird <strong>de</strong>r dritte<br />

Platz reserviert für einen Zulieferer,<br />

<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>n Schwestermarken<br />

Jaguar (AWI), Land<br />

Rover (AWI) o<strong>de</strong>r Volvo (S & M) stark<br />

ist bei einer eventuellen Zusammenlegung <strong>de</strong>s<br />

Einkaufs über die Marken hinweg? Dabei ist<br />

doch noch nicht einmal <strong>de</strong>r von Ex-BMW-<br />

Manager Wolfgang<br />

Reitzle geführte Verbund<br />

PAG im Einkauf<br />

geeint. Beobachter er- 90 83<br />

klären <strong>de</strong>n etwas überraschen<strong>de</strong>n<br />

Rückgang<br />

80<br />

<strong>de</strong>s Zulieferers AAG/ 70<br />

Borbet damit, dass<br />

Ford in sehr globalen<br />

60<br />

Dimensionen <strong>de</strong>n Ein- 50<br />

kauf sieht, das könnte<br />

regionale Teilnehmer<br />

40<br />

wie AAG/Borbet in Eu- 30<br />

ropa benachteiligen. 20<br />

Wenn Ford so „ticken“<br />

sollte, so wür<strong>de</strong> außer<br />

10<br />

Acht gelassen, dass es<br />

außer Hayes Lemmerz<br />

bislang eigentlich keinen<br />

Anbieter gibt, <strong>de</strong>r<br />

das Prädikat Global<br />

Player mit Recht trägt.<br />

0<br />

Und hinzuweisen ist noch auf einen weiteren<br />

Aspekt: Ford gehört noch zu <strong>de</strong>n wenigen<br />

verbliebenen Autoherstellern, die selber<br />

Im letzten Jahr ist die Anzahl <strong>de</strong>r Automobilhersteller, die selbst Aluminiumgussrä<strong>de</strong>r herstellen,<br />

weiter geschrumpft. Nach <strong>de</strong>m Ausstieg von Nissan sind Toyota (Werke in Japan und<br />

Kanada) und Ford die letzten Automobilhersteller, die diese Art von Rä<strong>de</strong>rn herstellen. Bei<br />

Stahlrä<strong>de</strong>rn ist die Situation ganz an<strong>de</strong>rs, so ist zum Beispiel Volkswagen teilweise Selbstversorger<br />

und hat auch Ford noch zwei europäische Produktionsstätten.<br />

Unruhe gab es in Neuseeland nach einem Bericht <strong>de</strong>s New Zealand Herald, Ford plane<br />

in Neuseeland Verkäufe in <strong>de</strong>r Größenordnung von 500 Million US-Dollar an ein US-Unternehmen,<br />

wozu <strong>de</strong>nn auch das Aluminiumgussrä<strong>de</strong>rwerk in Manukau City in Süd Auckland<br />

gehören wür<strong>de</strong>. Eine Sprecherin <strong>de</strong>s Unternehmens zeigte sich zwar nicht überrascht, weil<br />

es in <strong>de</strong>n letzten Jahren immer mal wie<strong>de</strong>r Gerüchte über <strong>de</strong>n Verkauf gegeben habe,<br />

aktuell sei das aber kein Thema. Tatsächlich hatte es in <strong>de</strong>n frühen 80er Jahren Überlegungen<br />

gegeben, als Ford die Herstellung an<strong>de</strong>rer Komponenten been<strong>de</strong>t habe und erneut<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 90er Jahre, als Ford die gemeinsam mit Mazda betriebene Montagestätte geschlossen<br />

hat.<br />

Aktuell wur<strong>de</strong> das Werk allerdings gera<strong>de</strong> auf eine Kapazität von 1,8 Millionen Einheiten<br />

pro Jahr erweitert, mache ein gutes Geschäft und sei durchaus wettbewerbsfähig. In <strong>de</strong>r<br />

Fabrik sind mehr als 550 Mitarbeiter beschäftigt. 95 Prozent <strong>de</strong>r Produktion wer<strong>de</strong>n an<br />

Ford-Werke in <strong>de</strong>n USA, die restlichen fünf Prozent an Ford Australien exportiert. dv<br />

Puma<br />

Ka<br />

Mon<strong>de</strong>o<br />

Rä<strong>de</strong>r herstellen (siehe Kastentext). Die europäischen<br />

Stahlrä<strong>de</strong>rproduktionsstätten von<br />

Ford sind in Belgien und im britischen Dagenham,<br />

wo die Automobilfertigung aufgegeben<br />

wird. Zwar hat Ford verlauten lassen,<br />

die Teile- und damit Rä<strong>de</strong>rfertigung in Dagenham<br />

belassen zu wollen, aber das macht einfach<br />

keinen Sinn: Die gesamte Infrastruktur<br />

<strong>de</strong>s Werkes ist doch darauf zugeschnitten, dass<br />

Autos und Teile dicht nebeneinan<strong>de</strong>r gefertigt<br />

wer<strong>de</strong>n. Wenn – was von Marktbeobachtern<br />

erwartet wird – auch die Rä<strong>de</strong>rfertigung<br />

in Dagenham aufgegeben wird, so wird <strong>de</strong>r<br />

Ausstattungsquoten <strong>de</strong>r Ford-Mo<strong>de</strong>llreihen 2000<br />

56 55 54<br />

Fiesta<br />

Ford total<br />

49<br />

Focus<br />

46<br />

Alugussrä<strong>de</strong>r in Prozent<br />

Galaxy (neu)<br />

24<br />

Galaxy (alt)<br />

Quelle: Ford-Werke AG NEUE ReifenZeitung 4/2001<br />

Bedarf an Rä<strong>de</strong>rn nochmals steigen und die<br />

Verpflichtung, diese eigene Rä<strong>de</strong>rfertigung<br />

auszulasten, entfällt. Gewiss kann Ford dann<br />

auch vermehrt Stahlrä<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m freien Zulieferermarkt<br />

einkaufen, aber die Chancen für<br />

europäische Aluminiumrä<strong>de</strong>r steigen weiter.<br />

Denn die beachtliche Anzahl Neuseeland-Alus<br />

geht ja ganz überwiegend nach Nordamerika.<br />

Opel/Vauxhall/Saab – am GM-Band<br />

Die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r Globalisierung mag umstritten<br />

sein. Solange Automobilhersteller ihr<br />

jedoch hinterher rennen, wird sie auf Seiten<br />

<strong>de</strong>r Automobilzulieferer Gewinner und Verlierer<br />

erzeugen. Der Traum, mit einem uniformen<br />

„Weltauto“ Verbraucher in allen Winkeln<br />

dieses Globus beglücken zu können, aber<br />

ist ausgeträumt. Zumal er bei General Motors<br />

ohnehin nie mit <strong>de</strong>r gleichen Inbrunst geträumt<br />

wor<strong>de</strong>n war wie bei an<strong>de</strong>ren Automobilherstellern,<br />

genannt sei Erzrivale Ford. Dennoch<br />

wäre es kurzsichtig, jetzt einer „De-Glo-<br />

NEUE ReifenZeitung 4/2001<br />

9

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