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brennpunkt 2-2011 .indd - Edition dibue

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Dirk Hasskarl<br />

»one man’s trash<br />

is another man’s<br />

treasure«<br />

photographs & short clips 2004-<strong>2011</strong><br />

Endlich einmal wieder lässt uns der Berliner<br />

Fotokünstler, Musiker und Kürzestfilmemacher<br />

Dirk Hasskarl einen Blick<br />

in seine Schatzkammer werfen. Die<br />

Galerie pixel:grain zeigt fünf Bildstorys<br />

und einen visuellen Roman von Hasskarl.<br />

Arbeiten, die allesamt als Schnappschüsse<br />

einer konträren Weltgleichzeitigkeit<br />

funktionieren und in ihrer intellektuellen<br />

Originalität verzaubern.<br />

Dabei stehen Hasskarls Werke in einem<br />

Spannungsverhältnis, das uns schon im<br />

Titel der Ausstellung anspringt: »Dein<br />

Müll ist mein Schatz. Mein Schatz ist<br />

dein Müll«.<br />

Der Betrachter entscheidet: Trash oder<br />

Treasure?<br />

Im Bildarrangement »mekong vs. thuringia«<br />

begegnen sich mitteldeutsche und<br />

asiatische Fauna in einem nie gesehenen<br />

fotografischen Wettstreit. Im Beuysschen<br />

Sinne zeigen die Pflanzen ihre<br />

Wunden. Sie offenbaren sich in ihrer<br />

Verletzlichkeit und fordern von uns:<br />

Respekt statt Kettensäge!<br />

Seltsame, hochpolitische Fischwesen<br />

treffen wir in den beiden Bildtafeln<br />

»greed & flow«. Goldfische gierig. Goldfische<br />

strömend. Wir sehen Fischwesen,<br />

die die Transformation gepackt haben.<br />

Weg von der Gier (greed), hin zum Strömen,<br />

zum Fließen (flow). Das ist Hasskarls<br />

poetische Gesellschaftskritik: »Vergiss<br />

die Gier. Lass es fließen. Und alles<br />

wird gut«.<br />

In den großformatigen an Altarbilder<br />

gemahnenden Tafeln von »confessions«<br />

beichten, gestehen, berichten Menschen<br />

als Schattenrisse. Fast erscheinen<br />

sie uns als überindividuelle Wesenheiten,<br />

die den Betrachter an die eigenen<br />

Leichen im Seelenkeller gemahnen:<br />

Erzähl uns dein Geheimnis!<br />

In seiner Videoinstallation nähert sich<br />

Hasskarl schließlich der visuellen Langform,<br />

dem absurden Bildroman.<br />

<strong>brennpunkt</strong> 2/<strong>2011</strong><br />

Galerien<br />

© Dirk Hasskarl, »Greed«, 2009, (Original in Farbe), 150x100 cm, Archival Pigment Print, <strong>Edition</strong><br />

© Dirk Hasskarl, »Thuringia vs. Mekong #2«,<br />

(Polyptychon), 2009, 60x45 cm, (Original in<br />

Farbe)<br />

Verdichtet, ja geradezu eingedampft,<br />

fasst er das alltägliche Welttheater des<br />

Globus in hochkomische Kürzestfilme.<br />

Nihilistisch rauschen an uns vorbei:<br />

amerikanische Güterzüge, sizilianische<br />

Blaskapellen, strömendes Chiemseewasser,<br />

thailändisches Trash-TV ...<br />

Wir erfahren und lernen: Film ist mehr<br />

als Hollywood und Berliner Schule. Film<br />

kann aufregendes, humoriges, abgründiges,<br />

visuelles Experiment sein.<br />

Fazit: Hasskarls Arbeiten sind im besten<br />

aller Sinne originell. Sie sind einmalige<br />

Wachpillen für Herz und Hirn. Wer sich<br />

ihnen öffnet, erfährt Momente bildhafter<br />

Offenbarungen. Also: Treasures!<br />

Matthias Herrmann, Limburg, <strong>2011</strong><br />

Eröffnung:<br />

Donnerstag, den 5. Mai <strong>2011</strong>,<br />

um 18 Uhr<br />

© Dirk Hasskarl, »Wired (01)«, Panjim, India<br />

2010, 80x57 cm, (Original in Farbe)<br />

6. Mai bis 15. Juni <strong>2011</strong><br />

Galerie: pixelgrain<br />

Rosenstraße 16/17<br />

10178 Berlin-Mitte<br />

Mo – Fr 10 – 19 Uhr<br />

Sa 14 – 19 Uhr<br />

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