SozHilfAkt No52 - Soziale Hilfe eV Kassel
SozHilfAkt No52 - Soziale Hilfe eV Kassel
SozHilfAkt No52 - Soziale Hilfe eV Kassel
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Süße Früchtchen – gesund und fleischlos<br />
Umbau der Küchentheke und neue Speisekarte<br />
„Kleiner Sportsfreund oder Süße Früchtchen“<br />
sind keine Kosenamen für Kolleginnen<br />
und Kollegen, nein, mit diesen<br />
Namen werden seit dem Umbau der<br />
Essenstheke im Tagesraum des Panama<br />
unsere vielfältigen und abwechslungsreichen<br />
Frühstücksangebote überschrieben.<br />
Für 40 Cent bestellt man mit dem Kleinen<br />
Sportsfreund beispielsweise ein Müsli mit<br />
frischem Obst, Joghurt oder Milch. Wer<br />
es deftiger mag entscheidet sich vielleicht<br />
für Rührei mit Schinken und Brot oder<br />
Inhalt<br />
Im Innenteil:<br />
Liebe Leserinnen und Leser<br />
Austausch über Engagement<br />
17. Frauenlauf: 1700 Euro Spende<br />
Syltfreizeit<br />
Badezimmer erstrahlt im neuen Glanz<br />
Frauencafé<br />
Ausflug ins Bienenmuseum<br />
Besuch im Hinterhof<br />
Gastkommentar: Wolfgang Mayer<br />
Engagiert: Lisa Jungnickel<br />
Tischtennis statt Fußball<br />
Seite 4:<br />
Gutes aus der Panama-Küche<br />
Buchbesprechung: 15, obdachlos<br />
Touché<br />
wählt gleich das große Panamafrühstück<br />
mit Wurst- und Käseaufschnitt, Brötchen,<br />
gekochtem Ei, Marmelade und Butter.<br />
Ein gesunder Start in den Tag soll mit<br />
diesen Angeboten ermöglicht und Lust an<br />
Gaumenfreuden durch Abwechslung<br />
geweckt werden. Auch vegetarische Brotaufstriche<br />
wie z. B. Möhrenfrischkäse,<br />
Obazda nach original bayerischem<br />
Rezept, Erdnuss-Apfelmus sind nicht nur<br />
was für besonders Mutige. Mit <strong>Hilfe</strong> dieser<br />
Spenden macht Spaß<br />
Dass Spenden Spaß macht, zeigen Andreas<br />
Kirchhoff (Firma Emmeluth) sowie Ilka<br />
und Kai Emmeluth, die einen Scheck in<br />
Höhe von 1.400 Euro an Ulrike Moritz<br />
übergaben. Beim Sommerfest der Baufirma<br />
Emmeluth wurden 700 Euro von<br />
der Belegschaft gesammelt. Den gleichen<br />
Betrag gaben die Firmeninhaber dazu.<br />
Während monatelanger Straßenarbeiten<br />
der Baufirma direkt vor der Tür der<br />
Tagesaufenthaltsstätte Panama sahen vor<br />
allem Andreas Kirchhoff und seine Kollegen<br />
wie viele Hilfsbedürftige die <strong>Soziale</strong><br />
<strong>Hilfe</strong> aufsuchten. Es entstand ein sympathischer<br />
Kontakt mit unserer Einrichtung,<br />
und die Entscheidung, das Geld an die<br />
<strong>Soziale</strong> <strong>Hilfe</strong> zu spenden, fiel dann nicht<br />
schwer. Michaela Rohde<br />
Leckereien bauen sich auch Vorbehalte<br />
gegenüber den Bezeichnungen „gesund<br />
und fleischlos“ ab. Der vegetarische Tag<br />
gehört mittlerweile fest ins Wochenprogramm<br />
und wird mehr und mehr angenommen.<br />
Der Umbau der Essenstheke hat also<br />
nicht nur auf die Präsentation der Speisen,<br />
sondern auch auf die Wahrnehmung<br />
der Lebensmittel und die Speisekarte Einfluss<br />
genommen. Seither werden nur<br />
+++ Aktions-Tage im City-Point <strong>Kassel</strong>: Waffelbacken am Freitag den 16. Dezember und Samstag den 17. Dezember +++<br />
noch jahreszeitlich angebotene und nach<br />
Möglichkeit regionale Produkte verarbeitet.<br />
Die Freude an dem, was die Natur<br />
uns liefert, das kreative Arbeiten, die Lust<br />
am Ausprobieren neuer Rezepte weckt<br />
auch bei unseren Besuchern ein Bewusstsein<br />
für gute und gesunde Ernährung.<br />
Ute Wienkamp<br />
Foto: Stefan Jünemann<br />
Foto: Michaela Rohde
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
rund 22.000 Menschen leben aktuell in<br />
Deutschland ohne jede Unterkunft auf<br />
der Straße. Gegenüber dem Jahr 2008 ist<br />
dies eine Steigerung von 10 %! Die wird<br />
uns besonders bewusst, wenn es auf die<br />
kalte Jahreszeit zugeht.<br />
In <strong>Kassel</strong> leisten wir seit vielen Jahren<br />
einen Beitrag dazu, das Schicksal dieser<br />
alleinstehenden Wohnungslosen zu verbessern<br />
und zu lindern. Hierzu unterhält<br />
die <strong>Soziale</strong> <strong>Hilfe</strong> Beratungs-, Aufenthaltsund<br />
Wohnangebote und im Winterhalbjahr<br />
zusätzlich Notschlafstellen.<br />
Wir motivieren diese Menschen ihre eiskalte<br />
Platte in einer leerstehenden Garage<br />
oder unter der Autobahnbrücke gegen<br />
einen Container der Notschlafstelle einzutauschen.<br />
Das ist für manchen Rettung<br />
aus höchster Not und mitunter auch eine<br />
Wende in seinem bisherigen Leben.<br />
Neben der Entschlossenheit einer <strong>Hilfe</strong>einrichtung<br />
wie der <strong>Soziale</strong>n <strong>Hilfe</strong> ist hier<br />
unbedingt die finanzielle Unterstützung<br />
der Stadt <strong>Kassel</strong> und die Aufmerksamkeit<br />
ihrer Bevölkerung wichtig. Unterstützt<br />
werden wir außerdem von Kirchengemeinden.<br />
Besonderes Engagement und<br />
Geduld brauchen die Betreuer, die mit<br />
dem Elend vor Ort konfrontiert sind,<br />
ihnen gehört unsere Sympathie.<br />
In unserer Stadt haben die Wohnungslosen<br />
Unterstützung und Plätze zum Überleben<br />
gefunden. Das ist durchaus nicht<br />
selbstverständlich. Damit es so bleibt,<br />
sind wir auch auf Ihre finanzielle Unterstützung<br />
angewiesen.<br />
Das Motto „Gegen Armut und soziale<br />
Ausgrenzung“ ist weiter aktuell.<br />
Herzlichst, Ihre<br />
Ulrike Moritz<br />
Kürbis schnitzen im Frauencafé<br />
Ende September fand das Frauencafé<br />
jahreszeitgemäß ganz im Zeichen des<br />
Kürbisses statt. In gemeinschaftlicher<br />
Runde wurden bei Kaffee und Kuchen<br />
Zierkürbisse mit Schnitzmessern bearbeitet.<br />
Bei angenehmer Atmosphäre wird<br />
den Teilnehmerinnen eine Umgebung<br />
geschaffen, um über ihre persönlichen<br />
Erfahrungen und Probleme zu sprechen.<br />
Desiree Seifried<br />
Foto: Stefan Jünemann<br />
Frauenlauf: 1700 Euro Spende<br />
Beim 17. <strong>Kassel</strong>er Frauenlauf kam eine<br />
Spende in Höhe von 1700 Euro für das<br />
Projekt 4Wände – Wohnen für Frauen<br />
zusammen. Diana Gröschke, Initiatorin<br />
des Frauenlaufs und seit 1992 Abteilungsleiterin<br />
beim Lauftreff der TG Wehlheiden,<br />
überreicht am 10. Oktober der für<br />
die 4Wände zuständigen Sozialpädagogin<br />
Anja Schreiter den Scheck. Alleine 500<br />
Euro kamen durch Sachspenden <strong>Kassel</strong>er<br />
Geschäftsleute für die Tombola zustande.<br />
Red.<br />
Engagement ist grenzenlos - Austauch mit <strong>Kassel</strong>s Partnerstädten<br />
„Engagement ist grenzenlos“, hieß das<br />
Motto einer Aktionswoche der Stadt <strong>Kassel</strong><br />
vom 18. bis 24. September. Hierzu<br />
waren ehrenamtliche Mitarbeiter der verschiedensten<br />
Organisationen aus den<br />
Partnerstädten <strong>Kassel</strong>s in die Fuldastadt<br />
gekommen, um sich mit den hier ehren-<br />
Ausflug ins Bienenmuseum<br />
Knüllwald<br />
Für die Freizeitgruppe ging es im Oktober<br />
ins Bienenmuseum nach Knüllwald-<br />
Niederbeisheim. Dort erlebten die begeisterten<br />
Teilnehmer bei einer zweistündige<br />
Führung viel über das Leben der Bienen<br />
und ihren Schutz. Bei der Hin- und Rückfahrt<br />
sowie auf einem abschließenden<br />
Spaziergang blieb außerdem genug Raum<br />
für angeregte und persönliche Gespräche.<br />
Foto: Stefan Jünemann<br />
Desiree Seifried<br />
Foto: Desiree Seifried<br />
Die diesjährige Freizeit ging in der Zeit vom 29. September bis 5. Oktober wieder nach<br />
Sylt ins Jugendseeheim des Landkreises Kasssel. Auf dem Bild v. l. n. r. stehend:<br />
Michael Liebscher, Arnulf Bonnet, Rainer Schüssler, Michael Schneider, Bernd Lüders,<br />
Werner Koch, davor in der Hocke Thilo Scharffenberg und Peter Schindewolf. Im<br />
Hintergrund das Museum „Altfriesisches Haus“ in Keitum mit dem Schwerpunkt Alt-Sylter<br />
Wohnkultur. Walter Scharenberg<br />
amtlich Engagierten auszutauschen und<br />
deren Einsatzorte kennen zu lernen. Zu<br />
den über 30 Organisationen, die zu diesem<br />
Anlass ihre Türen geöffnet hatten,<br />
gehörte auch die <strong>Soziale</strong> <strong>Hilfe</strong>. Sabine<br />
Bosch und Waltraud Hofmann (vorn v. l.<br />
n. r.) von der Arnstädter Tafel lernten so<br />
Panama-Badezimmer im neuen Glanz<br />
Rund fünf Stunden täglich wurde das Bad<br />
der Tagesaufenthaltsstätte Panama über<br />
20 Jahre von wohnungslosen Menschen<br />
genutzt. Der Zahn der Zeit hatte da deutliche<br />
Spuren hinterlassen. Nicht nur die<br />
Fliesen und Armaturen waren glanzlos<br />
geworden, sondern auch die Fugen rissig<br />
und die Porzellanbecken stumpf. Es war<br />
also höchste Zeit für eine umfassende<br />
Sanierung. Damit auch während der<br />
Renovierung eine Dusche zur Verfügung<br />
stand, war es zudem notwendig einen<br />
Sanitärcontainer im Garten aufzustellen.<br />
die Tätigkeitsfelder von Emanuel Etonyeaku<br />
und Brigitte Seifert bei der <strong>Soziale</strong>n<br />
<strong>Hilfe</strong> kennen und tauschten dabei ihre<br />
Erfahrungen mit dem ehrenamtlichen<br />
Engagement aus.<br />
Stefan Jünemann<br />
Inzwischen ist die Renovierung abgeschlossen,<br />
und das Bad erstrahlt im<br />
neuen Glanz. Energiesparende Armaturen<br />
sorgen für geringeren Wasserverbrauch,<br />
und die neu eingebaute Lüftung schafft<br />
ein angenehmes Klima in dem Kellerraum.<br />
18.500 Euro hat der Umbau gekostet.<br />
Dieser Betrag wurde ausschließlich über<br />
Spenden aufgebracht. Größere Spenden<br />
der Margarethe-Riemenschneider- und<br />
der Plansecur-Stiftung konnten eingesetzt<br />
werden, und auch zahlreiche kleinere<br />
Spenden tragen nun dazu bei, dass wohnungslose<br />
Menschen bei uns in einem<br />
zeitgemäß schönen und funktionalen<br />
Raum duschen oder baden können. Vielen<br />
Dank für dieses großartige finanzielle<br />
Engagement.<br />
Stefan Jünemann<br />
+++ Wir helfen Menschen ein Zuhause zu finden – Helfen Sie mit +++ Laufend Kleinwohnungen gesucht – Tel. 0561 707 3816 +++<br />
Foto: Stefan Jünemann<br />
Foto: Werner Koch<br />
Foto: Stefan Jünemann
Besuch im Hinterhof<br />
Sommerfest der <strong>Soziale</strong>n <strong>Hilfe</strong><br />
Bei efeubewachsenen Gebäuden muss ich<br />
unweigerlich an Wein denken, und als ich<br />
um die Ecke zum Panama einbiege, passt<br />
auch die zu sehende Traube. Eine Menschentraube<br />
wohl gemerkt, gut gelaunt<br />
zudem. Am Eingang wird freundlich eingelassen,<br />
die dokumentierte Statistik wird<br />
später 70 sagen. Mit einem orange-gelben<br />
Frucht-Cocktail, der mir im Foyer serviert<br />
wird, lasse ich mich treiben. Danach<br />
kommen Kaffee und Kuchen. Vor allem<br />
Kuchen, ich versuche also schneller zu<br />
treiben. Die Traube hat schon angefangen<br />
mich mit familiärer Atmosphäre zu<br />
umhüllen. Eine angenehme Vereinnahmung,<br />
die Akklimatisierung stellt sich bei<br />
mir schnell ein.<br />
Das Sommerfest 2011 wird per Ansprache<br />
von Ute Wienkamp, Werner Reitz<br />
und Amrei Tripp eröffnet. Tripp, diesjährige<br />
Organisatorin, hält das traditionelle<br />
Fest für einen pädagogisch unverzichtbaren<br />
Bestandteil, da es „Abwechslung zum<br />
oft tristen Alltag bietet“. Armut macht<br />
beim Geld nicht allein halt, „auch soziale<br />
Engagiert<br />
Lisa Jungnickel<br />
Mit dem Füllen der Weihnachtstüten für<br />
unsere Klienten ist Lisa Jungnickel<br />
bestens vertraut. Bereits vor drei Jahren<br />
fing damit ihr ehrenamtliches Engage-<br />
Foto: Stefan Jünemann<br />
Kontakte oder Familie, mit denen Feste<br />
und auch Feiertage begangen werden<br />
könnten, sind oft nicht vorhanden – aus<br />
dem Grund hat das Panama auch an<br />
Feiertagen offen.“<br />
Außer der abwechlungsreichen Musik<br />
starten nun auch Gesellschaftsspiele wie<br />
Kicker, Dart und Wikinger-Schach. Dazwischen<br />
ist das Kuchenessen und Schnuddeln<br />
an sonnig-gelben Tischen in vollem<br />
Gange. Bei den Klängen von „La Paloma“<br />
kommt schließlich das Bratwurstbratgerät<br />
auf Touren, von den lockeren Stücken<br />
der „Urban Streetworkers“ begleitet. Die<br />
Drei spielen mit Akkordeon, Schlagzeug,<br />
Trompete und Kontrabass auf und der<br />
kleine grüne Kaktus tanzt mit dem Buena<br />
Vista Social Club. Gegen sieben klingt der<br />
Abend bei „Mr. Sandman“ aus, dieser<br />
Hinterhof wird mir mit seinem gemütlichen<br />
Ambiente ganz sicher in angenehmer<br />
Erinnerung bleiben.<br />
Markus Fischer<br />
ment bei uns an, und weiter ging es.<br />
Hinzu kam dann ihre Unterstützung in<br />
der Küche bei verschiedenen Festivitäten.<br />
Und seit diesem Jahr ist die gelernte<br />
Köchin, die auch schon im Ratskeller in<br />
<strong>Kassel</strong> arbeitete, regelmäßig vor allem<br />
donnerstags abends in der Küche aktiv.<br />
Während sie das Gulasch nachwürzt,<br />
„damit es unseren Gästen auch<br />
schmeckt“, überlegt sie, ob der Nachtisch<br />
auch für alle reicht und wie die Essensausgabe<br />
optimiert werden könnte.<br />
Mit ihrer dynamischen und freundlichen<br />
Art kommt sie auch bei den Klienten gut<br />
an. „Ich bin gerne unter Menschen und<br />
muss immer noch ein bisschen Action<br />
haben“, sagt die Rentnerin. Ihr großer<br />
Garten mit Blumen reicht ihr dazu nicht<br />
ganz aus. Zwar sind da noch einige Katzen<br />
und sieben Igel, die in einem<br />
umfunktionierten Stall im Warmen überwintern<br />
dürfen. Aber es ist Lisa Jungnickel<br />
außerdem sehr wichtig, etwas Gutes<br />
für die ärmeren Menschen unserer Stadt<br />
zu tun. Bei der Essensausgabe am Abend<br />
ist dies im Kontakt mit den Klienten deutlich<br />
zu merken.<br />
„Gulasch war super, ich hätt’ gern Nachschlag“,<br />
sagt ein Besucher. „Gerne“, sagt<br />
Lisa Jungnickel und strahlt übers ganze<br />
Gesicht.<br />
Michaela Rohde<br />
Foto: Stefan Jünemann<br />
Gastkommentar<br />
Wolfgang Mayer<br />
In meinem Stadtteil sitzt jeden Tag ein<br />
Bettler vor dem Supermarkt, und auf dem<br />
Weg zur Arbeit sehe ich die Trinkerszene;<br />
privat denke ich dann: Gut, dass es Einrichtungen<br />
wie das Panama gibt, die<br />
Menschen in Notlagen unterstützen. Als<br />
an der Universität <strong>Kassel</strong> Lehrender und<br />
zuständiger Referent für die Praxisphasen<br />
im und nach dem Studium <strong>Soziale</strong> Arbeit<br />
habe ich beruflich jede Menge Berührungspunkte<br />
zum Verein <strong>Soziale</strong> <strong>Hilfe</strong>.<br />
In den ersten Semestern werden die Studierenden<br />
durch eine Vielzahl von Veranstaltungen<br />
mit den verschiedenen<br />
Arbeitsfeldern der <strong>Soziale</strong>n Arbeit vertraut<br />
gemacht. Das geschieht nicht nur in Vorlesungen<br />
und Seminaren, sondern auch<br />
durch Exkursionen und die Praxismesse.<br />
Auch in diesem Jahr wurden die Studierenden<br />
in den Räumen des Panama und<br />
bei der Praxismesse auf dem Uni- Campus<br />
über die Aufgaben des Vereins informiert.<br />
Wird das Interesse für die Wohnungslosenhilfe<br />
geweckt, können die Studierenden<br />
ein Praktikum in einer Einrichtung<br />
des Vereins <strong>Soziale</strong> <strong>Hilfe</strong> absolvieren. Der<br />
Verein übernimmt damit den praktischen<br />
Teil der Ausbildung und ist somit Partner<br />
der Universität <strong>Kassel</strong>. In den schriftlichen<br />
Berichten der Praktikantinnen und<br />
Praktikanten fällt im Resümee auf, dass<br />
sie ihre Zeit im Verein <strong>Soziale</strong> <strong>Hilfe</strong> immer<br />
als sehr positiv beschreiben.<br />
Bei Besuchen im Panama freue ich mich<br />
auf ein Treffen mit Sozialarbeiterinnen<br />
und Sozialarbeitern, die ich noch von<br />
deren Studienzeiten her kenne. Dann<br />
wird mir auch deutlich, dass die <strong>Soziale</strong><br />
<strong>Hilfe</strong> Arbeitgeber für Absolventen unseres<br />
Studienganges ist.<br />
Klientenbeitrag<br />
Tischtennis statt Fußball<br />
Ehrgeiz und Spaß im Panama<br />
Seit einiger Zeit verwandeln sich die<br />
Räume der Tagesaufenthaltsstätte Panama<br />
donnerstags mittags in eine Sporthalle.<br />
Nachdem nicht mehr genug Leute<br />
zum Fußballspielen zusammengekommen<br />
waren und rein zufällig ungefähr zur selben<br />
Zeit eine Tischtennisplatte als Spende<br />
im Panama eingegangen war, entstand<br />
die Idee, anstatt Fußball doch<br />
Tischtennis zu spielen. Mir kam das absolut<br />
entgegen, denn Tischtennis eignet<br />
sich als Sport auch für Ältere und<br />
Schwergewichtigere.<br />
Mittlerweile sind es nun schon zwei Tischtennisplatten,<br />
die jeden Donnerstag<br />
bespielt werden. Zwischen sechs und<br />
zwölf Leuten messen sich im sportlichen<br />
Wettkampf. Hier kann man ein interessantes<br />
Phänomen beobachten: Solange<br />
+++ Spendenkonto: Sparda-Bank Hessen eG, BLZ 500 905 00, Konto Nr. 177 0361 +++<br />
Die „<strong>Soziale</strong> <strong>Hilfe</strong> aktuell“ liegt hier an der<br />
Uni aus; Studierende und Lehrende können<br />
sich nicht nur über die Aktivitäten<br />
des Vereins; sondern auch über Themen<br />
der <strong>Soziale</strong>n Arbeit wie z. B. Armut, Fundraising,<br />
Schuldenregulierung etc. informieren<br />
und daraus Forschungs-, Lehrund<br />
Beschäftigungsinteresse entwickeln.<br />
So besehen sind der Zeitung noch viele<br />
,lehrreiche’ Auflagen zu wünschen, und<br />
ich bin optimistisch, dass die gute Kooperation<br />
zwischen dem Verein <strong>Soziale</strong> <strong>Hilfe</strong><br />
und der Universität <strong>Kassel</strong> auch in den<br />
nächsten Jahrzehnten fortgeführt wird.<br />
Wolfgang Mayer<br />
(Diplom-Pädagoge; Referent für die<br />
Berufspraktischen Studien und das<br />
Berufspraktikum am Institut Sozialwesen<br />
des Fachbereichs Humanwissenschaften<br />
der Universität <strong>Kassel</strong>)<br />
sich eingespielt wird, steht der Spaß im<br />
Vordergrund. Kaum wird jedoch um<br />
Punkte gespielt, hört man die ersten<br />
Schreie der Enttäuschung, Freude oder<br />
Wut auf sich selbst, und man sieht in<br />
Gesichter, die vor Ehrgeiz brennen. Um<br />
jeden Punkt wird erbittert gekämpft.<br />
Aber egal, wie das Spiel ausgeht kaum ist<br />
es zuende wird sich abgeklatscht und<br />
wieder gelacht. Anschließend werden bei<br />
einem Kaffee die eigenen Fehler und die<br />
des Anderen analysiert und kritisiert.<br />
Doch steht bei allem sportlichen Ehrgeiz<br />
die Freude, gemeinsam Sport zu treiben,<br />
an erster Stelle. Jeder, der Lust hat mitzuspielen,<br />
ist donnerstags um 14 Uhr<br />
herzlich ins Panama eingeladen.<br />
Michael Schneider<br />
Foto: Privat<br />
Foto: Stefan Jünemann
Gutes aus der Panamaküche<br />
Kohlrabischnitzel mit Käsesauce<br />
Seit einiger Zeit gibt es mittwochs im<br />
Panama einen fleischlosen Tag. Beim<br />
Frühstück wird auf die Wurst verzichtet,<br />
stattdessen gibt es eine größere Käseauswahl<br />
und stets frisch zubereitetes<br />
Gemüse, Fisch oder Eiaufstriche. Auch<br />
das Mittagessen wird ohne Fleisch zubereitet.<br />
Das folgende Gericht ist eine leckere,<br />
gesunde Alternative zum herkömmlichen<br />
Schnitzel und schont den Geldbeutel. Es<br />
lässt sich auch gut für eine Person zubereiten.<br />
1 Kohlrabi schälen und in ca. 1 cm dicke<br />
Scheiben schneiden.<br />
Die Scheiben in Gemüsebrühe bissfest<br />
kochen und auf Küchenkrepp abtropfen<br />
lassen. Die Kochbrühe dient als Basis für<br />
die Sauce.<br />
Diese Firmen unterstützen unsere Öffentlichkeitsarbeit. Kontakt: Lena Kuhnen, Tel. 05 61 707 3829<br />
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Telefon: 0561 / 772460 Sa 9.00-13.30 Uhr<br />
Nach dem Abtropfen die Kohlrabischeiben<br />
mit Salz und Pfeffer würzen und in Mehl,<br />
Ei und Paniermehl panieren.<br />
Anschließend die Schnitzel in 1 El Öl oder<br />
Margarine goldbraun braten.<br />
In ca. 300 ml der Gemüsebrühe werden<br />
bei mittlerer Hitze und unter ständigem<br />
Rühren 2-3 El Frischkäse und 2 El geriebener<br />
Käse aufgelöst.<br />
Nach Geschmack nochmals mit Salz, Pfeffer<br />
und etwas Senf oder Meerrettich<br />
nachwürzen.<br />
Als Beilage empfehlen wir ein frisch<br />
gestampftes Kartoffelpüree.<br />
Guten Appetit wünscht<br />
Annette Bischoff<br />
Köchin<br />
Foto: Stefan Jünemann<br />
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Buchbesprechung<br />
15, obdachlos<br />
Eine Geschichte vom (Über-)Leben<br />
„Ich frage mich, ob Ma, genau wie ich,<br />
jeden Tag Angst davor hatte, wie es mit<br />
ihr weitergeht. Ich habe seit Kurzem nur<br />
noch Angst. Ich überlege, wo ich morgen<br />
schlafen werde – in der Wohnung eines<br />
anderen Freundes, im Zug oder in<br />
irgendeinem Treppenhaus.“ (S. 11) Liz ist<br />
15 und geht nicht mehr zur Schule. Liz ist<br />
obdachlos – wie ihre Mutter mit 15. Nur<br />
auf Drogen ist sie nicht. Wie ihre Hippie-<br />
Eltern. Die an jedem 1. im Monat das<br />
Geld vom Sozialamt zum Dealer tragen.<br />
Armut und Hunger bestimmten den Alltag<br />
der Familie von Beginn an.<br />
Allerdings erleben Liz und ihre Schwester<br />
auch kurze Momente der Geborgenheit,<br />
die Mutter vor allem versucht immer wieder,<br />
für ihre Kinder von der Sucht loszukommen.<br />
Und Liz bewahrt sich eine innere<br />
Stärke, die sie schließlich befähigt,<br />
einen Weg zurück in eine gesicherte Existenz<br />
zu finden. Ein berührender autobiografischer<br />
Roman, der mit dem Satz<br />
endet: „Das Leben bekommt die Bedeutung,<br />
die man ihm gibt.“ (S. 474)<br />
Liz Murray: Als der Tag begann<br />
Diana Verlag, München 2011<br />
Kirsten Alers<br />
mit freundlicher Genehmigung von ©TOM — täglich in der taz: www.taz.de<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<strong>Soziale</strong> <strong>Hilfe</strong> e. V.<br />
Kölnische Straße 35<br />
34117 <strong>Kassel</strong><br />
Tel. 0561 707 3832<br />
Fax 0561 707 3820<br />
was@soziale-hilfe-kassel.de<br />
ViSdP: Walter Scharenberg<br />
Redaktion: Kirsten Alers, Stefan Jünemann,<br />
Walter Scharenberg<br />
Anzeigen: Lena Kuhnen<br />
Telefon 0561 707 3829<br />
Versand: Roland Butscher, Clemens Erhard, Ursula Feustel,<br />
Kerstin Fuhrländer, Ingrid Kaltwasser,<br />
Maria Rodrigues, Gerhard Kulossek<br />
Vorbereitung:Anja Krätke, Markus Fischer<br />
Gestaltung: Julian Scharenberg<br />
Herzlicher Dank an Oliver Hering<br />
Druck: Boxan<br />
Auflage: 2800<br />
Die <strong>Soziale</strong> <strong>Hilfe</strong> e. V. ist gemeinnützig und vom Finanzamt <strong>Kassel</strong>,<br />
Goethestraße, als besonders förderungswürdig anerkannt.<br />
Spendenkonto 177 0361, BLZ 500 905 00, Sparda-Bank Hessen eG