Neu ab 2013!!! - RC Endspurt Herford
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Ein Erinnerungsbericht - eine Hommage -<br />
»Schorse zieh!«<br />
Speiseeis - aus eigener Herstellung mit selbst<br />
gezogenen Erdbeeren, zerdrückten Bananen<br />
oder Schokoraspeln - die Kugel für 10 Pfennige.<br />
Mein Vater - ein Bäcker- und Konditormeister<br />
und in späteren Jahren ein stadtbekannter und<br />
bei Kindern äußerst beliebter Eismann - pflegte<br />
beim Eismachen an der Eismaschine hingebungsvoll<br />
alte Volksweisen und Arien zu<br />
singen. Nicht selten verweilten kleine Gruppen<br />
von Passanten vor unserem Haus in der<br />
Wiesestraße 83 und lauschten dem Gesang, der<br />
durch das offene Kellerfenster nach außen<br />
drang.<br />
Die Speiseeis-Saisoneröffnung am 1. Mai<br />
bedeutete: der Frühling war da und wir Kinder<br />
der Familie Krenz durften zum ersten Mal im Jahr<br />
kurze Röckchen, bzw. kurze Hosen mit<br />
Kniestrümpfen tragen. In meiner Erinnerung<br />
stehe ich als ca 4-jähriger Dreikäsehoch im<br />
Vorgarten unseres Wohnhauses, lutsche eine<br />
Eiskugel aus dem Sortiment meines Vaters und<br />
Bruno, Heinrich und Christel Krenz beim Eisverkauf an der<br />
Rennstrecke des 1. Mai - Rundstreckenrennens ca. 1954<br />
Ein Bericht von Norman Banick<br />
Ein Bericht von Bruno Krenz<br />
schaue voller Erstaunen den bunten Trikots hinterher,<br />
die auf der Wiesestraße an mir vorüberflitzen:<br />
dschumm, dschumm, dschumm. Mit<br />
offenem Mund stehe ich da, bis mir das Eis über<br />
die Finger rinnt und auf den Boden tropft. Der<br />
River-Kwai-Marsch dröhnt aus den Lautsprechern<br />
- es läuft das 1. Mai Rundstreckenrennen des <strong>RC</strong><br />
<strong>Endspurt</strong> <strong>Herford</strong>. Als Anwohner der Wiese -<br />
straße, seit dem Beginn der fünfziger Jahre, bin<br />
ich mit dem Straßenrennen am 1. Mai aufgewachsen.<br />
Und je älter ich wurde, um so mehr<br />
h<strong>ab</strong>e ich es als Beobachter bewusst miterlebt<br />
und verfolgt.<br />
Als Schüler h<strong>ab</strong>e ich zusammen mit Freunden<br />
die lokalen Größen vom <strong>RC</strong> <strong>Endspurt</strong> angefeuert,<br />
lauthals und mit zunehmender Begeisterung: die<br />
Vereinsfahrer in den roten Trikots mit dem<br />
weißen Brustring: Horst Hawerkamp ("Schorse,<br />
zieh!"), Werner Tuloweit ("Tulo, geh mit!"), Hugo<br />
Hüchtemann ("Hugo, go!"), Heinz Feld, Werner<br />
Drygala, Rudolf Komnik, Franz Urban und weitere<br />
verdiente Fahrer.<br />
Es ist mir eine Freude (und<br />
Ehre) gewesen, mehrere<br />
dieser damals jungen<br />
Rennfahrer ca. 50 Jahre<br />
später am Seniorentisch im<br />
Vereinsheim des <strong>RC</strong> End -<br />
spurt wiederzutreffen und<br />
persönlich kennenzulernen.<br />
1965, im Alter von 15<br />
Jahren, bekam ich mein<br />
erstes eigenes Rennrad der<br />
Marke "Mercier", für mich<br />
ein kleines Heiligtum, das<br />
ich geliebt, gepflegt und<br />
durch mein Leben getragen<br />
h<strong>ab</strong>e. Erst spät h<strong>ab</strong>e ich<br />
dann endlich den Mut<br />
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