Chancen und Risiken für den Standort Cuxhaven - am Institut Arbeit ...
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IAW Forschungsbericht | 10 Handlungsstrategien<br />
wer<strong>den</strong>, dass sie bereit sind, ideelles <strong>und</strong> finanzielles Engagement zu Etablierung eines<br />
Einkaufsverb<strong>und</strong>es aufzubringen. Dennoch sind die Anforderungen an Vertrauensaufbau,<br />
Informationsbereitstellung <strong>und</strong> –beschaffung sowie Kompetenzaufbau im IT-<br />
Bereich nicht unerheblich. Mit der Fischwirtschaftlichen Vereinigung verfügt die <strong>Cuxhaven</strong>er<br />
Fischwirtschaft über eine etablierte Kooperationsplattform. Diese sollte es<br />
sich zur Aufgabe machen, <strong>den</strong> schwierigen Aufbauprozess zu moderieren <strong>und</strong> zu begleiten.<br />
Hier kann eine Projektgruppe angesiedelt wer<strong>den</strong>, die die Anforderungen an<br />
<strong>den</strong> Aufbau eines Einkaufsverb<strong>und</strong>es genauer i<strong>den</strong>tifiziert <strong>und</strong> vor allem die Rahmenbedingungen<br />
in <strong>den</strong> Unternehmen erhebt.<br />
5.2 Handlungsfeld Kompetenzen<br />
Im Handlungsfeld Kompetenzen wer<strong>den</strong> Ansätze zur Verbesserung der Absatzmöglichkeiten<br />
<strong>für</strong> die Fisch verarbeiten<strong>den</strong> Unternehmen diskutiert. Darüber hinaus wird vorgeschlagen,<br />
<strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Cuxhaven</strong> die Lebensmittellogistik zukunftsfähig weiterzuentwickeln<br />
<strong>und</strong> auszubauen.<br />
Regionale Direktvermarktung<br />
Vertriebswege neben dem Groß- <strong>und</strong> Einzelhandel zu fin<strong>den</strong>, ist <strong>für</strong> die Fisch verarbeiten<strong>den</strong><br />
Unternehmen in <strong>Cuxhaven</strong> von besonders großer Bedeutung. Der Preisdruck<br />
von Seiten des Einzelhandels hat massiv zugenommen bei gleichzeitig steigen<strong>den</strong> Produktionskosten.<br />
Aufgr<strong>und</strong> des anhalten<strong>den</strong> Konzentrationsprozesses im Einzelhandel<br />
<strong>und</strong> der zunehmen<strong>den</strong> Konkurrenz Osteuropäischer Produkte bei der Belieferung der<br />
Ketten, wird erwartet, dass der Preisdruck eher zunehmen wird. Nur wenige große<br />
Unternehmen so wie Appel /FIWI/ sind in der Lage vereinzelt, Preiserhöhungen durchzusetzen.<br />
Darüber hinaus bedürfen die hochwertigen Produkte der <strong>Cuxhaven</strong>er Fischunternehmen<br />
Vertriebswege, die <strong>den</strong> Qualitäts- <strong>und</strong> Premiumprodukten angemessen<br />
sind. Die Direktvermarktung bietet genau hier entsprechende Möglichkeiten.<br />
Viele der Fisch verarbeiten<strong>den</strong> Unternehmen sind folglich <strong>den</strong> ersten Schritt zur<br />
Direktvermarktung gegangen <strong>und</strong> haben im Fischereihafen Lä<strong>den</strong> <strong>und</strong> Fabrikverkauf<br />
eingerichtet. Die Direktvermarktung erfolgt hier ohne gemeins<strong>am</strong>e Marke oder lokale<br />
Strategie, das einzelne Unternehmen steht im Vordergr<strong>und</strong>. Nur ‚in <strong>den</strong> Köpfen’ der<br />
Gäste <strong>und</strong> Konsumenten entsteht durch die Ballung der Geschäfte <strong>am</strong> Fischereihafen<br />
eine gewisse Zuordnung zur ‚Marke’ <strong>Cuxhaven</strong>.<br />
Viele erfolgreiche Beispiele <strong>für</strong> Direktvermarktung an selbstständige Lebensmitteleinzelhändler<br />
in der Region st<strong>am</strong>men aus Süddeutschland <strong>und</strong> vor allem aus dem Bereich<br />
des Bio-Landbaus. So beliefern z.B. die bei<strong>den</strong> großen Regionalprojekte „Brucker<br />
Land“ (bzw. Unser Land) bei München sowie „Artenreiches Land – Lebenswerte Stadt“<br />
in Feuchtwangen/Mittelfranken (im Verb<strong>und</strong> mit Original Regional Nürnberg) jeweils<br />
50 bis 60 Supermärkte <strong>und</strong> andere Verkaufsstellen mit regionalen Produkten, darunter<br />
auch Bio-Produkte. In bei<strong>den</strong> Regionen wurde eine rentable Distribution von Regionalprodukten<br />
aufgebaut, in bei<strong>den</strong> Regionen sieht offensichtlich der selbstständige Einzelhandel<br />
seine Überlebenschance auch in regionalen Öko-Produkten /KULL_02/.<br />
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