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Chancen und Risiken für den Standort Cuxhaven - am Institut Arbeit ...

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Handlungsstrategien IAW Forschungsbericht | 10<br />

nehmen muss koordiniert wer<strong>den</strong>. Erst in einer letzten Stufe führen die Unternehmen<br />

ihre Beschaffung tatsächlich gemeinschaftlich aus, indem eine gemeinschaftlich getragene<br />

Organisation gebildet wird. Dies führt dazu, dass unternehmenseigene Beschaffung<br />

(des betreffen<strong>den</strong> Produktes) beinahe aufgegeben wer<strong>den</strong> kann.<br />

Der Einkaufsverb<strong>und</strong> funktioniert dabei auf jeder Intensitätsstufe. Die Gründung einer<br />

eigenen Gesellschaft zur Abwicklung des Einkaufsverb<strong>und</strong>es ist nicht unbedingt notwendig.<br />

Verfügt eines der beteiligten Unternehmen über weitaus größere Kenntnis<br />

bezüglich des Beschaffungsmarktes, über bessere Lieferantenbeziehungen oder besitzt<br />

es das größte Einkaufsvolumen, ist es ggf. sinnvoll, dieses Unternehmen als sog.<br />

‚Lead-Buyer’ einzusetzen. Dies wäre vor allem eine Option, wenn es gelingt eines der<br />

bei<strong>den</strong> großen Unternehmen <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> Einkaufsverb<strong>und</strong> zu gewinnen.<br />

Zwischen Unternehmen, die im Wettbewerb zueinander stehen, verbietet das Wettbewerbsrecht<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich Vereinbarungen, die <strong>den</strong> Wettbewerb einschränken. Dennoch<br />

können Verbünde zwischen mittelständischen Unternehmen, die zum Zweck des gemeins<strong>am</strong>en<br />

Einkaufs von Waren bestehen, von diesem Verbot ausgenommen wer<strong>den</strong>.<br />

Für Einkaufskooperationen besteht nur eine Anmeldepflicht. Dazu müssen bestimmte<br />

Voraussetzungen erfüllt sein. Die beteiligten Unternehmen müssen z. B. frei sein, Ware<br />

weiterhin auch eigenständig zu beschaffen, <strong>und</strong> der Einkaufsverb<strong>und</strong> muss die<br />

Wettbewerbssituation kleinerer <strong>und</strong> mittlerer Unternehmen verbessern.<br />

Zur Installation eines Einkaufsverb<strong>und</strong>es ist zumeist die Einführung <strong>und</strong> Nutzung von<br />

Informationstechnologie <strong>für</strong> die Unternehmen übergreifende Bedarfsbündelung notwendig.<br />

Die kooperieren<strong>den</strong> Unternehmen müssen sich auf einheitliche Standards zur<br />

Klassifikation von Warengruppen einigen. Unternehmen übergreifende Software-<br />

Lösungen ermöglichen die eindeutige Beschreibung von Sortimentsspektren <strong>und</strong> optimieren<br />

so die Geschäftsprozesse.<br />

Für <strong>den</strong> Aufbau des Einkaufsverb<strong>und</strong>es fallen zunächst also Kosten an, da z. B. IT-<br />

Systeme installiert wer<strong>den</strong> müssen. Allerdings können diese dann auch <strong>für</strong> andere<br />

Vorhaben genutzt wer<strong>den</strong> <strong>und</strong> kostensenkend auf andere Prozessabläufe der Produktion<br />

wirken. Die Kosten <strong>für</strong> Nutzungsentgelte, externe Dienstleister usw. können darüber<br />

hinaus auf mehrere Schultern verteilt wer<strong>den</strong>.<br />

Eine Untersuchung der Universität Göttingen /reco05/ stellt fest, dass eine virtuelle<br />

Einkaufskooperationen 5 bis 15 Prozent der Kosten der Beschaffung eingespart wer<strong>den</strong>.<br />

Folgende Einsparungseffekte lassen sich erzielen:<br />

1. Preisnachlässe, z. B. durch Rahmenverträge mit Lieferanten. Höhere<br />

Bestellmengen<br />

2. Reduzierung der Prozesskosten durch Nutzung des elektronischen Geschäftsverkehrs<br />

3. Sonstige Effekte, wie z. B. Reduzierung der Lagerkosten dadurch, dass<br />

häufiger bestellt wer<strong>den</strong> kann, weil die Prozesskosten verringert wur<strong>den</strong>.<br />

Der Aufbau eines Einkaufsverb<strong>und</strong>es verspricht demnach, einen großen Beitrag zur<br />

Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der <strong>Cuxhaven</strong>er Fisch verarbeiten<strong>den</strong> Industrie<br />

zu leisten. Von großem Vorteil ist, dass die Unternehmen in Gesprächen selbst <strong>den</strong><br />

Wunsch nach einer Einkaufskooperation äußern. Es kann also davon ausgegangen<br />

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