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Chancen und Risiken für den Standort Cuxhaven - am Institut Arbeit ...

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Handlungsstrategien IAW Forschungsbericht | 10<br />

tition. Sowohl Kraft-Wärme-Kopplung als auch die Nutzung von Biomasse <strong>und</strong> Biogas<br />

fallen darunter. Darüber hinaus sind die Energieunternehmen verpflichtet, die erzeugte<br />

Energie zu einer erhöhten Einspeisevergütung abzunehmen.<br />

Seit Inkrafttreten des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2000 hat die<br />

Erzeugung <strong>und</strong> Nutzung von Biogas, insbesondere in der Landwirtschaft, erheblich<br />

zugenommen. Unterstützt wird diese Entwicklung durch das Marktanreizprogr<strong>am</strong>m des<br />

B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> diverse Investitionsförderprogr<strong>am</strong>me der B<strong>und</strong>esländer. Auch in der Region<br />

<strong>Cuxhaven</strong> bestehen Anschauungsbeispiele <strong>für</strong> Biogasanlagen. So wird in Nordholz<br />

der Marinefliegerhorst seit Mitte letzten Jahres mit einem Biomasse BHKW mit Energie<br />

<strong>und</strong> Wärme versorgt. Die Vereinigten Fischmehlwerke investiert in eine BHKW Anlage,<br />

die tierische Öle nutzt, um Strom <strong>und</strong> Wärme <strong>für</strong> das Werk bereitzustellen. Diese Entwicklungen<br />

sollten genau beobachtet wer<strong>den</strong>, um Erfahrungen auch <strong>für</strong> andere Anwender<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Daneben gilt es, alle zur Verfügung stehen<strong>den</strong> Möglichkeiten der rationellen<br />

Energieverwendung <strong>und</strong> d<strong>am</strong>it verb<strong>und</strong>enen Betriebskosteneinsparungen zu<br />

nutzen. Anleitung <strong>und</strong> Anregung <strong>für</strong> betriebliche Energieeffizienz-Aktivitäten sind dabei<br />

sowohl von <strong>den</strong> Wirtschaftsförderungseinrichtungen als auch von der Fischwirtschaftlichen<br />

Vereinigung <strong>und</strong> Niedersachsen Ports als Vermieter von Betriebsgebäu<strong>den</strong><br />

zu leisten. Da rationelle Energieerzeugung <strong>und</strong> -verwendung nicht nur im Interesse<br />

der Fischwirtschaft liegt, muss es vor allem im Interesse der Wirtschaftsförderung liegen,<br />

hier breite Informationskapazitäten bereitzustellen, Fördermöglichkeiten auszuloten<br />

<strong>und</strong> möglicherweise selbst entsprechende Angebote zu konzipieren.<br />

Einkaufsverb<strong>und</strong> Rohware<br />

Gerade kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen weisen strukturelle Nachteile bei der Nachfrage<br />

nach <strong>den</strong> zur Produktion notwendigen Waren gegenüber Großbetrieben <strong>und</strong><br />

großbetrieblichen Unternehmensformen auf. Für die Fisch verarbeiten<strong>den</strong> Unternehmen<br />

in <strong>Cuxhaven</strong> spielt v. a. der Preis der Rohware eine erhebliche Rolle. Nicht nur,<br />

dass 40 % der Produktionskosten auf die Rohware fallen. Sowohl Rotbarsch als auch<br />

Hering – die bei<strong>den</strong> meistverarbeiteten Fische – sind in <strong>den</strong> letzten Jahren von hohen<br />

Preissteigerungen betroffen, die weiterhin anhalten wer<strong>den</strong>. Die Rohwarenbeschaffung<br />

ist dabei von zwei preissteigern<strong>den</strong> Ten<strong>den</strong>zen betroffen: dem Rückgang der Fischbestände<br />

einerseits <strong>und</strong> einer Erhöhung der weltweiten Nachfrage andererseits besonders<br />

in <strong>den</strong> sich schnell entwickeln<strong>den</strong> Ländern Osteuropas <strong>und</strong> Asiens. Mit zurückgehender<br />

Menge an Fischanlieferungen durch die Schrumpfung der Fischindustrie müssen<br />

die <strong>Cuxhaven</strong>er Betriebe darüber hinaus schlechtere Lieferbedingungen akzeptieren.<br />

So wird der Fisch von der Bremerhavener Auktionshalle erst später <strong>am</strong> Tag geliefert<br />

als vorher, was zu Verzögerungen im weiteren Produktionsablauf führt, so dass<br />

fertige Produkte nicht mehr <strong>am</strong> gleichen Tag Ziele in Süddeutschland erreichen können.<br />

Allerdings sind auch die Fisch verarbeiten<strong>den</strong> Unternehmen an anderen <strong>Standort</strong>en<br />

von steigen<strong>den</strong> Rohwarenpreisen betroffen. So ist z. B. in Polen der Rohwarenpreis<br />

<strong>für</strong> Fisch im letzten Jahr um durchschnittlich 1 Euro auf 3,50 Euro gestiegen.<br />

Die KMUs der Fisch verarbeiten<strong>den</strong> Industrie zeichnen sich durch eine geringe Marktmacht<br />

<strong>und</strong> gleichzeitig steigende Anforderungen an <strong>den</strong> Einkauf aus.<br />

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