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Chancen und Risiken für den Standort Cuxhaven - am Institut Arbeit ...

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IAW Forschungsbericht | 10 Handlungsstrategien<br />

hinaus wird die Marktmacht der Netzbetreiber nur langs<strong>am</strong> abnehmen. Es gilt daher<br />

zu prüfen, inwieweit Energiekosten durch alternative Energieerzeugung eingespart<br />

wer<strong>den</strong> können.<br />

Dabei können drei Faktoren genutzt wer<strong>den</strong>.<br />

1. Durch eine eigenständige, dezentrale Energieerzeugung kann die Unabhängigkeit<br />

von <strong>den</strong> großen Netzbetreibern vergrößert wer<strong>den</strong>.<br />

2. Durch die Nutzung von Kraft-Wärme(-Kälte)-Kopplung (BHKW mit Adoder<br />

Absorptionskälteanlage) kann der Bedarf nach Kühlung <strong>und</strong> nach<br />

Strom <strong>für</strong> <strong>den</strong> Produktionsprozess effektiver erfüllt wer<strong>den</strong>.<br />

3. Durch die Installation von KWK Anlagen mit erneuerbaren Energieträgern,<br />

wie z. B. Biogas bzw. Biomasse können eigene organische Produktionsabfälle<br />

<strong>und</strong> Abwässer zur Energieerzeugung herangezogen<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Kraft-Wärme-Kopplung ist <strong>für</strong> die industrielle Nutzung besonders geeignet, da hier<br />

gleichzeitig Elektrizität <strong>und</strong> Wärme genutzt wer<strong>den</strong>. Inzwischen bestehen technische<br />

Lösungen, die Ad- oder Absorptionskälteanlagen anschließen <strong>und</strong> so Kraft-Wärme-<br />

Kälte-Kopplung ermöglichen. Die Bedürfnisse der Fisch verarbeiten<strong>den</strong> Unternehmen<br />

nach Kühlung ihrer Produkte könnten so ebenfalls gedeckt wer<strong>den</strong>. Um eine wirtschaftliche<br />

Investition einer solchen Anlage zu gewährleisten ist zu prüfen, ob eine<br />

gemeins<strong>am</strong>e Investition der Unternehmen die Effektivität einer solchen Anlage erhöht.<br />

Dabei ist von großem Vorteil, dass die Unternehmen sich weitgehend im Fischereihafen<br />

in räumlicher Nähe zueinander befin<strong>den</strong>. Denn die räumliche Nähe eines BHKWs<br />

zu <strong>den</strong> Verbrauchern ist unerlässlich <strong>für</strong> eine effiziente Nutzung der produzierten<br />

Wärme bzw. Kälte. Darüber hinaus existiert eine Kläranlage speziell <strong>für</strong> die Abwässer<br />

der Unternehmen <strong>Cuxhaven</strong>er Fischwirtschaft bereits, so dass diese möglicherweise<br />

als Biogaslieferant zur Energieerzeugung herangezogen wer<strong>den</strong> könnte. Aber auch<br />

organische Produktionsabfälle aus der Nahrungs- <strong>und</strong> Genussmittelindustrie sind unter<br />

bestimmten Rahmenbedingungen <strong>für</strong> die Vergärung geeignet /Biogas04/. Zusätzlich<br />

können Speisereste aus der Gastronomie z. B. im Fischereihafen zur Energieerzeugung<br />

herangezogen wer<strong>den</strong>, wenn auch dabei stark schwankende Biogaserträge auftreten.<br />

Diesen Prozessrückstän<strong>den</strong> der Fischindustrie, Lebensmittel mit Transportschä<strong>den</strong><br />

<strong>und</strong> Reststoffen aus dem Gastronomiebereich können zur Verbesserung der<br />

Energieausbeute auch landwirtschaftliche Produktionsabfälle aus der Region als Kosubstrat<br />

zugegeben wer<strong>den</strong>. Durch die Installierung einer Biogasanlage könnten so<br />

nicht nur Energiekosten eingespart, sondern auch Entsorgungskosten vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />

Allerdings ist auch der Einsatz eines technisch gängigeren BHKWs mit Kraft-Wärme-<br />

Kopplung <strong>für</strong> Strom <strong>und</strong> Wärmebedarf (Brauchwasser, Produktionswärme etc.) zu prüfen.<br />

Beispiele aus der Lebensmittelindustrie zeigen, dass d<strong>am</strong>it Betriebskosten in erheblichem<br />

Maße eingespart wer<strong>den</strong> können. Auch die Amortisationszeit der Investition<br />

in ein BHKW ist dort mit 4,3 Jahren nur von kurzer Dauer.<br />

Beide Arten der Energieerzeugung erfreuen sich auch der Unterstützung nicht unerheblicher<br />

Förderprogr<strong>am</strong>me. So fördert das ERP Progr<strong>am</strong>m der Kreditanstalt <strong>für</strong> Wiederaufbau<br />

mit langfristigen, besonders zinsgünstigen Darlehen bis zu 75 % der Inves-<br />

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