Chancen und Risiken für den Standort Cuxhaven - am Institut Arbeit ...
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Handlungsstrategien IAW Forschungsbericht | 10<br />
5.1 Handlungsfeld Kosten<br />
Neben <strong>den</strong> Lohnkosten fallen vor allem steigende Rohwarenkosten wie auch hohe <strong>und</strong><br />
steigende Energiepreise ins Gewicht. Hier sind Ansatzpunkte <strong>für</strong> lokale Politik, um die<br />
<strong>Standort</strong>bedingungen <strong>für</strong> die <strong>Cuxhaven</strong>er Fischwirtschaft zu verbessern. Im Handlungsfeld<br />
Kosten wer<strong>den</strong> demnach zwei Ansätze vorgeschlagen. Die langfristige Stabilisierung<br />
von Energiekosten durch dezentrale Energieerzeugung im Verb<strong>und</strong> sowie<br />
einen Einkaufsverb<strong>und</strong> <strong>für</strong> Rohware zur Stärkung der Verhandlungsposition <strong>am</strong> Markt.<br />
Stabilisierung <strong>und</strong> Senkung von Energiekosten<br />
Die Energiepreise sind gestiegen <strong>und</strong> wer<strong>den</strong> aller Voraussicht nach auch weiterhin<br />
zunehmen. Im europäischen Vergleich müssen typische Haushalts- <strong>und</strong> Industriek<strong>und</strong>en<br />
in Deutschland relativ hohe Strompreise bezahlen. Industriek<strong>und</strong>en mit einem<br />
Verbrauch von 2.000 MWh pro Jahr bezahlen ohne Steuern nur in Belgien, Irland, Italien<br />
<strong>und</strong> Zypern mehr. Dabei sind in Deutschland vor allem die Netznutzungsentgelte<br />
relativ hoch. Sowohl unterschiedliche Bedingungen der Infrastruktur als auch die<br />
Marktmacht der Netzbetreiber sind da<strong>für</strong> verantwortlich. Mit einer weiteren Intensivierung<br />
des Wettbewerbs durch die Tätigkeit der neuen Regulierungsbehörde wird erwartet,<br />
dass die Preise sinken. Allerdings wird nicht erwartet, dass dadurch die preissteigern<strong>den</strong><br />
Einflüsse der internationalen Energiemärkte kompensiert wer<strong>den</strong> können.<br />
Diese wer<strong>den</strong> vor allem von der Entwicklung der internationalen Rohölpreise geprägt,<br />
die sich seit 1999 aufgr<strong>und</strong> weltweit gestiegener Nachfrage, knappen Produktionskapazitäten,<br />
vereinzelten Produktionsausfällen <strong>und</strong> unsicheren Erwartungen vervierfacht<br />
haben. (/DIW44_04/)<br />
Neben dem andauern<strong>den</strong> Liberalisierungsprozess auf dem Strommarkt spielt in<br />
Deutschland sowohl der Ausstieg aus der Kernenergie als auch die Einhaltung von Klimaschutzzielen<br />
eine bedeutende Rolle <strong>für</strong> die Entwicklung der Energiepreise. Der Ausstieg<br />
aus der Kernenergie trägt ten<strong>den</strong>ziell zur Preissteigerung bei, da Veränderungen<br />
<strong>und</strong> Investitionen im Kraftwerkspark einen Anstieg der Energiebereitstellungskosten<br />
verursachen. Die Energieversorgung gehört insbesondere durch die Verbrennung fossiler<br />
Brennstoffe zum größten Verursacher von Treibhausgasen, so dass sich die Anstrengungen<br />
CO2 Minderungsziele zu erreichen vor allem auf diesen Sektor konzentrieren.<br />
Dementsprechend hat sich eine etablierte Förderlandschaft <strong>für</strong> die alternative<br />
Energieerzeugung <strong>und</strong> -bereitstellung entwickelt.<br />
In Deutschland sind die Energiepreise von 1996 bis August 2004 um 38,4 Prozent gestiegen,<br />
somit etwas mehr als in der EU 25 (34,6 %). Während sich die Energiepreise<br />
in Polen in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt haben, sind sie jedoch in Litauen nur<br />
in geringem Maße gestiegen (um weniger als 20 %). Die Steuerunterschiede im erweiterten<br />
Europa verringern sich dabei kontinuierlich, so dass in einigen benachbarten<br />
Ländern die Energiepreise steigen, wenn auch nur in begrenztem Maße <strong>und</strong> erst nach<br />
unterschiedlichen Übergangsfristen.<br />
Es muss also in der Ten<strong>den</strong>z von weiter steigen<strong>den</strong> Energiepreisen ausgegangen wer<strong>den</strong>,<br />
<strong>den</strong>en sich die Preise an <strong>Standort</strong>en in <strong>den</strong> MOEL nur langs<strong>am</strong> annähern. Darüber<br />
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