Chancen und Risiken für den Standort Cuxhaven - am Institut Arbeit ...
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IAW Forschungsbericht | 10 Argumente<br />
Andererseits gestaltet sich die Suche nach geeigneten Fischverarbeiterinnen <strong>und</strong><br />
Fischverarbeitern in der traditionell „Fisch verarbeiten<strong>den</strong>“ Stadt einfacher als in <strong>den</strong><br />
untersuchten MOE-Ländern. Es gibt in <strong>Cuxhaven</strong> genügend Leute, die hohe Kompetenzen<br />
in der Verarbeitung von Fisch nachweisen können. Sie bil<strong>den</strong> d<strong>am</strong>it einen entschei<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
<strong>Standort</strong>vorteil <strong>für</strong> die fischwirtschaftlichen Betriebe in <strong>Cuxhaven</strong>. Zus<strong>am</strong>men<br />
mit <strong>den</strong> <strong>Arbeit</strong>skräften aus dem Land Bremen verfügt die Region im Vergleich<br />
zu <strong>den</strong> MOE-Ländern das umfangreichste Potenzial an kompetenten Facharbeitskräften.<br />
Verkehrsinfrastruktur <strong>und</strong> Zuliefernetzwerke<br />
Für die Produktion <strong>am</strong> Investitionsstandort ist die Qualität der Infrastruktur ein wesentlicher<br />
kostenrelevanter Faktor. Logistik- <strong>und</strong> Distributionsaufwand sind<br />
ebenso wie die Zuverlässigkeit von Lieferung an K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> von Zulieferern in hohem<br />
Maße abhängig vom Standard der Verkehrs- <strong>und</strong> Kommunikationsinfrastruktur. Ebenso<br />
wichtig ist das Vorhan<strong>den</strong>sein eines ausgebauten Zuliefernetzwerks. Im Vergleich<br />
der MOE-Staaten Polen <strong>und</strong> Baltikum zu Niedersachsen (<strong>Cuxhaven</strong>) insges<strong>am</strong>t sind<br />
hier gravierende Unterschiede festzustellen. So stellt die Europäische Kommission in<br />
ihrem Fortschrittsbericht <strong>für</strong> Polen fest: „Verkehrs- <strong>und</strong> sonstige Infrastruktur hindern<br />
Polen nach wie vor an der Ausschöpfung seines Wachstumspotenzials. Insbesondere<br />
die schlechte Qualität des Straßennetzes, das nicht ausreichend erneuert <strong>und</strong> modernisiert<br />
wurde, ist ein Schlüsselfaktor, der die Kosten <strong>für</strong> die Unternehmen erhöht“ (Europäische<br />
Kommission, Fortschrittsbericht Polen 2002, S. 48). In <strong>den</strong> Baltischen Ländern<br />
ist die Qualität der Verkehrsinfrastruktur etwas besser. Dennoch müssen auch<br />
hier alle Transportwege (Straße, Schiene, Luft, Wasser) umfassend modernisiert wer<strong>den</strong>.<br />
Niedersachsen verfügt hingegen über eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur. Viele<br />
zentrale Autobahnen <strong>und</strong> Schienenwege sind in <strong>den</strong> letzten Jahren ausgebaut wor<strong>den</strong>.<br />
Ebenso wichtig <strong>für</strong> eine Kosten optimierte Produktion <strong>und</strong> Unternehmenslogistik ist<br />
das Vorhan<strong>den</strong>sein regionaler industrieller Zuliefernetzwerke. Müssen Vorprodukte<br />
mangels geeigneter regionaler Anbieter über weite Strecken, z.B. aus Westeuropa<br />
nach MOE angeliefert wer<strong>den</strong>, entsteht ein nicht unerheblicher Kostennachteil gegenüber<br />
einem MOE-nahen <strong>Standort</strong> in Westeuropa. Zurzeit besteht weder in Polen noch<br />
im Baltikum eine moderne gewachsene industrielle Infrastruktur. Die wenigen leistungsfähigen<br />
Zulieferer sind untereinander nicht vernetzt. In Niedersachsen sowie in<br />
West-Deutschland insges<strong>am</strong>t bestehen hingegen effiziente Netzwerke in fast allen<br />
Branchen. Einige Netzwerke sind unter Einbeziehung geeigneter Wissenschafts- <strong>und</strong><br />
Forschungseinrichtungen zu Clustern ausgebaut wor<strong>den</strong>.<br />
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