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Chancen und Risiken für den Standort Cuxhaven - am Institut Arbeit ...

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Es wird die Ansicht vertreten,<br />

IAW Forschungsbericht | 10 Expertenbefragung<br />

… dass in <strong>Cuxhaven</strong> nur noch kleinere Fischbetriebe ansässig sind, dabei sind<br />

mit Appel <strong>und</strong> Lysell zwei in Deutschland führende Fischunternehmen beheimatet.<br />

… dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis die verbliebenen Unternehmen<br />

schließen oder abwandern, obwohl keines der Unternehmen konkrete Pläne<br />

diesbezüglich hat. Im Gegenteil, in <strong>den</strong> letzten Jahren ist investiert wor<strong>den</strong> <strong>und</strong><br />

Umsatz- <strong>und</strong> Beschäftigungszunahmen wer<strong>den</strong> erwartet.<br />

… dass der <strong>Standort</strong> <strong>Cuxhaven</strong> in Zus<strong>am</strong>menhang mit Fisch nur in <strong>Cuxhaven</strong><br />

selbst bekannt ist, dabei stellt <strong>Cuxhaven</strong> mit Bremerhaven <strong>den</strong> <strong>Standort</strong> mit<br />

der größten Ansiedlung von Fisch verarbeiten<strong>den</strong> Unternehmen in Deutschland,<br />

deren Kompetenz international bekannt ist.<br />

… dass jeder Küstenstandort eine Fischindustrie etablieren kann, da die Rohware<br />

Fisch überall verfügbar ist, obwohl Neuansiedlungen in traditionellen Industriesektoren<br />

kaum noch stattfin<strong>den</strong>. Es findet nur Wachstum oder Schrumpfung<br />

bestehender <strong>Standort</strong>e statt.<br />

Besonders belastend <strong>für</strong> die Fischwirtschaft in <strong>Cuxhaven</strong> ist, dass sie einen erheblichen<br />

Bedeutungsverlust in der politischen <strong>und</strong> öffentlichen Aufmerks<strong>am</strong>keit jenseits<br />

der Stadtgrenzen <strong>und</strong> auf übergeordneten Ebenen verspüren. Es fin<strong>den</strong> Umstrukturierungen<br />

von öffentlichen Dienstleistungen <strong>und</strong> hoheitlichen Aufgaben <strong>am</strong> <strong>Standort</strong><br />

statt. Die Aufgabe der Fischauktion in <strong>Cuxhaven</strong> im Frühjahr 2004 wird maßgeblich <strong>für</strong><br />

Probleme bei der Rohwarenversorgung verantwortlich gemacht. Die Integration der<br />

<strong>Cuxhaven</strong>er Hafenverwaltung <strong>und</strong> des bis dahin selbständigen Seefischmarktes <strong>Cuxhaven</strong><br />

in die landesweit operierende Niedersachsen Ports GmbH wird als erheblicher<br />

Nachteil empf<strong>und</strong>en. Diese überzogene <strong>und</strong> einseitige Einschätzung wird herangezogen,<br />

um <strong>den</strong> Rückzug des Staates <strong>und</strong> der öffentlichen Hand aus der Verantwortung<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Standort</strong> der Fischwirtschaft in <strong>Cuxhaven</strong> zu illustrieren.<br />

Allerdings wer<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Unternehmen gewohnte Handlungsstrategien nicht in Frage<br />

gestellt. So wird die (seltene) Ansiedlung neuer Fisch verarbeitender Unternehmen<br />

nicht etwa als Bereicherung des <strong>Standort</strong>es empf<strong>und</strong>en, weil es Kompetenzen <strong>am</strong><br />

<strong>Standort</strong> erhält <strong>und</strong> ausbaut, sondern als Bedrohung. Kooperationsmöglichkeiten <strong>am</strong><br />

<strong>Standort</strong> wer<strong>den</strong> nicht ausgeschöpft, um <strong>am</strong> Markt stärker auftreten zu können. Ähnliche<br />

Handlungsmuster sind hinsichtlich der EU-Erweiterung zu beobachten: Vor allem<br />

die kleinen <strong>und</strong> mittleren Unternehmen, die schon lange <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> sind, beurteilen<br />

die EU-Erweiterung einseitig negativ. <strong>Chancen</strong> z. B. als neuer Absatzmarkt wer<strong>den</strong><br />

häufig nicht erkannt. Der <strong>Standort</strong> Bremerhaven wird einseitig als Konkurrent wahrgenommen<br />

<strong>und</strong> somit Synergiepotenziale verschenkt.<br />

Die fischwirtschaftlichen Dienstleister sehen sich mit zurückgehen<strong>den</strong> Aufträgen aus<br />

der <strong>Cuxhaven</strong>er Fischwirtschaft konfrontiert. Trotzdem bestehen eine gute Auftragslage<br />

<strong>und</strong> Perspektiven. Es ist davon auszugehen, dass Aufträge hier sowohl aus <strong>den</strong><br />

stark gestiegenen Fischanlandungen, die nicht <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> verarbeitet wer<strong>den</strong>, resultieren<br />

als, auch aus der Erschließung neuer Geschäftsfelder. Zur Förderung des Stand-<br />

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