Chancen und Risiken für den Standort Cuxhaven - am Institut Arbeit ...
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Expertenbefragung IAW Forschungsbericht | 10<br />
Neben <strong>den</strong> Kosten <strong>für</strong> die Rohware belasten vor allem steigende Energiekosten die<br />
Unternehmen. Ebenso beklagen sich die befragten Unternehmen über die Einführung<br />
der Mautgebühren <strong>und</strong> d<strong>am</strong>it verb<strong>und</strong>ene Preissteigerungen <strong>für</strong> Logistikdienstleistungen.<br />
2.3 Kooperationen<br />
Fast alle Fischbetriebe nehmen die Dienste der in <strong>Cuxhaven</strong> ansässigen Lebensmittelspeditionen<br />
<strong>und</strong> Kühlhäuser in Anspruch, die auch kleinere Sortierarbeiten, Umverpackung<br />
<strong>und</strong> Umverladung oder das Auffüllen der Regale in <strong>den</strong> Supermärkten erledigen.<br />
Darüber hinaus ist eine Zus<strong>am</strong>menarbeit zwischen <strong>den</strong> Unternehmen der <strong>Cuxhaven</strong>er<br />
Fischwirtschaft kaum vorhan<strong>den</strong>. Als Hauptursache wird der Mangel an geeigneten<br />
Partnern <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> genannt. Zwischen <strong>den</strong> Betrieben fin<strong>den</strong> Kontakte weitgehend<br />
auf informeller Ebene statt. So kommt es zur Unterstützung bei der gegenseitigen<br />
Kapazitätsauslastung sowie Rohwarenversorgung <strong>und</strong> -austausch bei Engpässen. Aber<br />
auch diese Form der Kooperation leidet unter der immer geringeren Zahl an Betrieben<br />
in <strong>Cuxhaven</strong>. Überregionale Kooperationsbeziehungen v. a. mit Bremerhavener Unternehmen<br />
sind nicht vorhan<strong>den</strong>.<br />
Das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Fischk<strong>und</strong>e stellt fest, dass trotz vereinzelter Forschungsprojekte mit<br />
Unternehmen viele Kapazitäten <strong>für</strong> eine Zus<strong>am</strong>menarbeit noch nicht ausgeschöpft<br />
wer<strong>den</strong>. Die Unternehmen greifen einerseits auf eigene Produktentwicklungsabteilungen<br />
zurück, andererseits betrachten die Unternehmen diesen Bereich als hoch sensibel<br />
<strong>und</strong> be<strong>für</strong>chten, dass vertrauliche Informationen bei einer Kooperation nicht ausreichend<br />
geschützt wer<strong>den</strong> können.<br />
Alle befragten Unternehmen schätzen die von der Fischwirtschaftlichen Vereinigung<br />
koordinierten Messeaktivitäten <strong>und</strong> wünschen sich hier eine Verstärkung <strong>und</strong> Ausweitung<br />
auf die weitere maritime Wertschöpfungskette. Obwohl mit der Fischwirtschaftlichen<br />
Vereinigung eine Interessenvertretung zur Verfügung steht, wird mangelnde Koordination<br />
als bedeutendes Hemmnis <strong>für</strong> Kooperationen <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> angeführt.<br />
2.4 Anforderungen an die Politik<br />
Die Befragungsergebnisse zeigen, dass die Einschätzungen der Akteure vor Ort zur<br />
Situation der Fischwirtschaft in <strong>Cuxhaven</strong> sehr unterschiedlich <strong>und</strong> zum Teil auch widersprüchlich<br />
sind. Bei der Bewertung der gegenwärtigen Situation sind vor allem die<br />
Interessenvertreter skeptisch <strong>und</strong> stehen noch immer unter dem Eindruck der großen<br />
Beschäftigungsverluste der letzten Jahre. Die meisten Unternehmen gehen dagegen<br />
davon aus, dass Umstrukturierungen, Rationalisierungen <strong>und</strong> Modernisierung weit<br />
fortgeschritten sind, die Geschäfte daher recht stabil sind. Bei der Beurteilung der Zukunft<br />
dagegen sehen die Interessenvertreter zufrie<strong>den</strong>stellende Perspektiven <strong>für</strong> die<br />
verbliebene Fischwirtschaft, wenn dazu noch einige Anstrengungen unternommen<br />
wer<strong>den</strong>. Von Seiten der Unternehmen wird die langfristige Zukunft der Fischwirtschaft<br />
wesentlich negativer eingeschätzt. Dabei überlagert das negative Bild allerdings die<br />
tatsächliche Situation vor Ort.<br />
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