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Chancen und Risiken für den Standort Cuxhaven - am Institut Arbeit ...

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IAW Forschungsbericht | 10 Expertenbefragung<br />

wer<strong>den</strong>. Um diese Anforderungen zu erfüllen, reichen die Kapazitäten der meisten<br />

<strong>Cuxhaven</strong>er Betriebe jedoch nicht aus.<br />

Die rückläufige Entwicklung in der Fischindustrie <strong>und</strong> der Produktionskostenvergleich<br />

mit Osteuropa schränkt die Bereitschaft der Banken ein, Investitionen in der Fischverarbeitung<br />

vor Ort zu unterstützen. Allerdings scheinen die Betriebe <strong>am</strong> Ort es auch<br />

versäumt zu haben, ihre Produktpalette innerhalb des Lebensmittelbereiches stärker<br />

zu diversifizieren <strong>und</strong> Produktinnovationen hervorzubringen. Daher reicht das Vertrauen<br />

in ihre Zukunftsfähigkeit nicht aus, auch wenn fast alle befragten Unternehmen<br />

angeben, in <strong>den</strong> letzten Jahren <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> in <strong>Cuxhaven</strong> in die Modernisierung <strong>und</strong><br />

Erweiterung von Produktionskapazitäten investiert zu haben <strong>und</strong> dies auch in Zukunft<br />

vorhaben.<br />

Die Anlandung von Fisch per Schiff hat <strong>für</strong> die Versorgung des <strong>Standort</strong>es mit Rohware<br />

spürbar an Bedeutung verloren zugunsten der Anlieferung per LKW. Auch ist die<br />

Menge der zu verarbeiten<strong>den</strong> Rohware in <strong>den</strong> letzten Jahren absolut zurückgegangen,<br />

was negative Auswirkungen auf vor- <strong>und</strong> nachgelagerte Dienstleistungen r<strong>und</strong> um <strong>den</strong><br />

Fisch zur Folge hat. Allerdings hat der Fischumschlag insges<strong>am</strong>t im Vergleich zu <strong>den</strong><br />

letzten Jahren deutlich zugenommen, so dass die <strong>Cuxhaven</strong>er Kühlbetriebe <strong>und</strong> Speditionen<br />

ihre Dienstleistungen vermehrt <strong>den</strong> nationalen <strong>und</strong> internationalen Fisch verarbeiten<strong>den</strong><br />

Betrieben, dem Großhandel sowie Fischimporteuren <strong>und</strong> -exporteuren anbieten.<br />

Von <strong>den</strong> betrieblichen Gesprächspartnern wird die Neuorganisation öffentlicher Dienstleistungen<br />

<strong>und</strong> hoheitlicher Aufgaben in <strong>Cuxhaven</strong> kritisiert. Dazu gehört:<br />

� die Privatisierung der niedersächsischen Hafenverwaltung <strong>und</strong> ihre operative<br />

Zus<strong>am</strong>menführung mit dem bis dahin selbständigen Seefischmarkt <strong>Cuxhaven</strong><br />

zur Niedersachsen Ports GmbH,<br />

� die Schaffung des „Fischkompetenzzentrum Nord“ als ideelle Kooperation des<br />

niedersächsischen „<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Fischk<strong>und</strong>e <strong>Cuxhaven</strong>“, dem Lebensmitteluntersuchungs<strong>am</strong>t<br />

des Landes Bremen mit Sitz in Bremerhaven <strong>und</strong> des Lebensmittelüberwachungs-,<br />

Tierschutz- <strong>und</strong> Veterinärdienst des Landes Bremen<br />

mit Sitz in Bremerhaven,<br />

� sowie in diesem Zus<strong>am</strong>menhang die Bewirtschaftung der Grenzkontrollstellen<br />

<strong>und</strong> die Überwachung der EU-zugelassenen Fischbetriebe vom Bremerhavener<br />

Lebensmittelüberwachungs-, Tierschutz- <strong>und</strong> Veterinärdienst aus.<br />

Die Unternehmen verbin<strong>den</strong> d<strong>am</strong>it nicht nur eine Verschlechterung der Servicequalität,<br />

sondern auch einen politischen Bedeutungsverlust. Die Unternehmen sind der Ansicht,<br />

dass die Fischwirtschaft zu Gunsten neuer Hoffnungsträger der niedersächsischen<br />

Wirtschaftsförderung wie Blaue Biotechnologie oder Offshore-Win<strong>den</strong>ergie vernachlässigt<br />

wird.<br />

Allerdings haben die Neuorganisationsmaßnahmen weder zu Veränderungen bei der<br />

Durchführung der Grenzkontrollen, noch zu einem Abbau öffentlicher Dienstleistungen<br />

oder hoheitlicher Aufgaben <strong>am</strong> <strong>Standort</strong> <strong>Cuxhaven</strong> geführt. Die notwendige Neuordnung<br />

öffentlicher Dienstleistungen ist <strong>den</strong> Unternehmen offenbar schwer vermittelbar.<br />

Darüber hinaus scheint die Politik <strong>den</strong> Unternehmen einen Schritt voraus, indem überregionale<br />

Kooperationsvereinbarungen mit Bremerhaven <strong>und</strong> Bremen getroffen wer-<br />

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