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Chancen und Risiken für den Standort Cuxhaven - am Institut Arbeit ...

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Ausgangslage IAW Forschungsbericht | 10<br />

Obwohl der Konservenfisch sich offensichtlich weiterhin gut absetzen lässt, sehen sich<br />

gerade hier die Unternehmen in starker Konkurrenz gegenüber <strong>Standort</strong>en in <strong>den</strong> neuen<br />

EU Ländern. Die polnische Fischverarbeitungsindustrie ist in <strong>den</strong> vergangenen Jahren<br />

erheblich gewachsen. Die wichtigsten Erzeugnisse sind Fischkonserven sowie frisches<br />

<strong>und</strong> gefrorenes Fischfilet. In Litauen hat sich der Produktionsumfang allein zwischen<br />

1998 <strong>und</strong> 2002 verdreifacht. Vor allem tiefgefrorener Fisch <strong>und</strong> Fischfilet wer<strong>den</strong><br />

von dort in die EU importiert /FIWI/. Deutsche Unternehmen eröffnen Produktionsbetriebe<br />

oder drohen mit Abwanderung dorthin. Dennoch verzeichnet die EU bisher<br />

noch immer einen deutlichen Handelsbilanzüberschuss gegenüber <strong>den</strong> osteuropäischen<br />

Ländern in Bezug auf Fischereierzeugnisse.<br />

1.1 Zielsetzung, Fragestellungen <strong>und</strong> empirische Vorgehensweise<br />

Die Fischwirtschaft in <strong>Cuxhaven</strong> gerät durch Strukturveränderungen im Einzelhandel,<br />

Veränderungen von Konsumentenwünschen <strong>und</strong> –verhalten als auch durch die Konkurrenz<br />

zu osteuropäischen <strong>Standort</strong>en zunehmend unter Druck. Darüber hinaus wer<strong>den</strong><br />

auch in Nachbarregionen, wie etwa in Bremerhaven, verstärkt Anstrengungen<br />

unternommen, die Lebensmittel- <strong>und</strong> Fischwirtschaft als Cluster auszubauen <strong>und</strong> attraktivere<br />

<strong>Standort</strong>bedingungen zu schaffen. Dazu gehört vor allem die Förderung wissenschaftlicher<br />

Einrichtungen <strong>und</strong> Dienstleister zur Unterstützung der Innovationsfähigkeit<br />

der Fisch verarbeiten<strong>den</strong> Unternehmen, die Verstärkung von Vernetzungen <strong>und</strong><br />

Kooperationen zwischen <strong>den</strong> Unternehmen sowie der Ausbau bedarfsgerechter Ausbildungsgänge<br />

an der Hochschule Bremerhaven.<br />

<strong>Cuxhaven</strong> bildet bisher nach Bremerhaven <strong>den</strong> wichtigsten Fischverarbeitungsstandort<br />

in Deutschland. Es stellt sich die Frage, wie die Unternehmen aber auch die Stadt <strong>und</strong><br />

das Land Niedersachsen aufgestellt sind, um <strong>den</strong> oben geschilderten Veränderungen<br />

zu begegnen <strong>und</strong> eine wettbewerbsfähige Fischwirtschaft zu erhalten <strong>und</strong> weiterzuentwickeln.<br />

Um die <strong>Chancen</strong> <strong>und</strong> <strong>Risiken</strong> der Fischwirtschaft in <strong>Cuxhaven</strong> im Kontext externer<br />

Rahmenbedingungen abzuschätzen ist es notwendig, eine Branchenanalyse hinsichtlich<br />

der oben genannten Par<strong>am</strong>eter durchzuführen. Schwerpunkte der Analyse bil<strong>den</strong><br />

zum einen die gr<strong>und</strong>legen<strong>den</strong> Entwicklungsten<strong>den</strong>zen (Rohstoffversorgung, Produkte,<br />

Märkte) der Fischindustrie <strong>und</strong> zum anderen der Vergleich von Kostenstrukturen insbesondere<br />

mit osteuropäischen <strong>Standort</strong>en. Ziel der Analyse ist es, eine realistische<br />

Einschätzung der Situation <strong>und</strong> der Perspektiven der <strong>Cuxhaven</strong>er Fischwirtschaft vorzunehmen<br />

<strong>und</strong> Ansätze <strong>für</strong> Handlungsstrategien zu fin<strong>den</strong>, die zur Stabilisierung <strong>und</strong><br />

Verbesserung der Lage der Fischwirtschaft beitragen können.<br />

Im ersten <strong>Arbeit</strong>sschritt wird die Situation der <strong>Cuxhaven</strong>er Fischwirtschaft analysiert.<br />

Sowohl objektive Rahmendaten der Unternehmen wer<strong>den</strong> dazu herangezogen, als<br />

auch die subjektive Einschätzung der Unternehmen zu ihrer Situation, ihren Entwicklungsperspektiven<br />

<strong>und</strong> -strategien. Dazu sind Leitfa<strong>den</strong> gestützte, qualitative Expertengespräche<br />

mit maßgeblichen Akteuren der <strong>Cuxhaven</strong>er Fischwirtschaft geführt wor<strong>den</strong>.<br />

Kapitel zwei stellt die Ergebnisse der Expertengespräche dar. Die Wahrnehmungen<br />

<strong>und</strong> Einschätzungen der handeln<strong>den</strong> Akteure vor Ort sind von besonders großer<br />

Bedeutung <strong>für</strong> die Entwicklungsperspektiven des <strong>Standort</strong>es. Sie bestimmen im We-<br />

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