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3Vierpolige Fehlerstrom - ET Elektrotechnik

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Fragen und Antworten zur NIN 2005<br />

NIN-Know-how 27<br />

Leserfragen<br />

Die nachstehenden Probleme drehen sich mehrheitlich um sogenannte<br />

«Grauzonen». Das sind Fragen die sich nicht immer ganz eindeutig klären<br />

lassen. Elektrofachkräfte müssen sich dann der wichtigen Frage stellen:<br />

Liegt ein Sicherheitsrisiko in der vorliegenden Installation vor? Bei einem<br />

Ja werden seriöse Kontrollfachleute die Situation nicht auf sich beruhen lassen.<br />

Vielleicht ist Ihnen eine ähnliche Installation begegnet. Die folgenden<br />

Probleme helfen solche Entschlüsse erleichtern.<br />

Ernst Feldmann<br />

1Was ist zu unternehmen bei<br />

Weigerung des Kunden beanstandete<br />

Mängel zu beheben?<br />

Bei einer periodischen Kontrolle treffe ich<br />

in einer Werkstatt eine offene Elektroverteilung<br />

ohne Schrank. Die Betriebsmittel<br />

wie Leitungsschutzschalter, <strong>Fehlerstrom</strong>schutzschalter<br />

und dgl. sind mit einem<br />

leichten Fettfilm überzogen. Die Prüftaste<br />

des <strong>Fehlerstrom</strong>schutzschalters bleibt<br />

beim Testen fast kleben. Ich habe einen<br />

Schutzkasten um die offene Verteilung<br />

verlangt. Alle weiteren Mängel wurden<br />

behoben, der verlangte Schutzkasten je-<br />

A5a<br />

Kabelverteilkabine<br />

doch nicht, weil sich der Kunde weigert<br />

einen Schrank zu montieren. Meine Frage,<br />

bin ich zu streng, soll ich das so<br />

durchgehen lassen? Muss der Kunde seinen<br />

Willen schriftlich kundtun, damit bei<br />

einem Störungsfall die Sachlage eindeutig<br />

ist? (S.R. per E-Mail)<br />

Inwiefern ein leichter Fettfilm die<br />

Funktionsfähigkeit der Betriebsmittel<br />

beeinträchtigt und ein Sicherheitsrisiko<br />

darstellt, müsste vor Ort beurteilt<br />

werden. Bei jeder Kontrolle gilt ein<br />

wichtiger Grundsatz. Kontrollfachleute<br />

sollen sich bei der Kontrolle nicht<br />

fragen «Was darf ich beanstanden?»,<br />

sondern vielmehr: «Was muss ich be-<br />

Eingebaute Messung<br />

Einspeisung<br />

eines Bauprovisoriums<br />

mit Messung<br />

Vorgeschaltete<br />

Überstromunterbrecher<br />

Sie sind ohne Öffnen<br />

der Verteilkabine bedienbar<br />

anstanden?» Sie spüren den wesentlichen<br />

Unterschied! Falls ein Mangel<br />

beanstandet werden muss, besteht ein<br />

Risiko für Personen oder Sachwerte.<br />

Solche Mängel können nicht belassen<br />

werden. Wenn die geschilderte, offene<br />

Schaltgerätekombination einen solchen<br />

Mangel darstellt, muss der<br />

Schutzkasten nachgerüstet werden.<br />

Vielleicht kann auch eine andere Lösung<br />

eine entscheidende Verbesserung<br />

bringen, wie z.B. die Schaltgerätekombination<br />

reinigen und die Verschmutzungsquelle<br />

besser abschliessen.<br />

Die Fachkompetenz von Kontrollfachleuten<br />

ist in solchen Situationen<br />

gefragt.<br />

2Aussensteckdose ohne<br />

<strong>Fehlerstrom</strong>schutzeinrichtung,<br />

jedoch mit<br />

steckbarem Adapter<br />

Bei einer periodischer Kontrolle im Garten<br />

eines Einfamilienhauses treffe ich<br />

eine 1995 neu montierte Steckdose T13<br />

ohne <strong>Fehlerstrom</strong>schutz an. Der Kunde<br />

versichert mir, dass die Steckdose immer<br />

mit einem steckbaren <strong>Fehlerstrom</strong>schutzadapter<br />

benützt wird.<br />

(S.R. per E-Mail)<br />

Diese Situation liegt meines Erachtens<br />

anders. Es ist äusserst unwahrscheinlich,<br />

dass transportable <strong>Fehlerstrom</strong>schutzadapter<br />

immer zu Stelle<br />

sind, wenn Elektrogeräte im Garten<br />

eingesetzt werden. Das bestehende Sicherheitsrisiko<br />

soll dem Kunden eindrücklich<br />

vor Augen geführt werden.<br />

So erkennt auch er die Notwendigkeit<br />

der Behebung des Mangels mit einer<br />

fest montierten Sidos-Steckdose.<br />

<strong>3Vierpolige</strong> <strong>Fehlerstrom</strong>schutzeinrichtung<br />

für einen<br />

grossen Schulraum<br />

In einem Landschulhaus wird die Lehrerwohnung<br />

umgenutzt. Der Wohnraum<br />

und drei Zimmer werden zu einem grossen<br />

Raum für den Nähunterricht zusammengefasst.<br />

Aus den zwei bestehenden<br />

Lichtgruppen LNPE möchten wir<br />

<strong>Elektrotechnik</strong> 10/07 | 97<br />

Education<br />

Rubriken


A5b<br />

98 | <strong>Elektrotechnik</strong> 10/07<br />

Sauber verlegte Einspeisung<br />

eines Bauprovisoriums<br />

eine 3-polige Gruppe installieren mit<br />

mechanisch nicht gekoppelten Leitungsschutzschaltern.<br />

Zum Schutz der zusätzlichen<br />

Arbeitssteckdosen wird ein 4-poliger<br />

<strong>Fehlerstrom</strong>schutzschalter vorgeschaltet.<br />

Bei einer Auslösung des <strong>Fehlerstrom</strong>schutzschalter<br />

ist der ganze Schulraum<br />

spannungslos. Darf ich diesen<br />

Unterrichtsraum so installieren?<br />

(S.K. per E-mail)<br />

Die NIN nehmen in 3.2.4 zu diesem<br />

Problem ausführlich Stellung. Grundsätzlich<br />

sollen durch die Auslösung<br />

der Schutzorgane von Beleuchtungsgruppen<br />

keine anderen Gefahren, wie<br />

Panik durch fehlende Beleuchtung<br />

des Fluchtweges und dgl. entstehen.<br />

Obwohl solche Gefahren in der von<br />

Ihnen erwähnten Situation kaum bestehen,<br />

rate ich Ihnen das neue Zimmer<br />

über 2 kombinierte Fehler- und<br />

Leitungsschutzschalter zu schützen.<br />

So entspricht Ihre Installation dem im<br />

Kapitel 3 geforderten Grundsatz der<br />

sauberen Unterteilung.<br />

4PVC-Aderleitung in kleinem<br />

Installationskanal<br />

Dürfen T-Leiter (H07V-U) in einem<br />

kleinen Kunststoffkanal z.B. 20�35 verlegt<br />

werden? Der Deckel des Kanals ist<br />

ohne Werkzeug leicht lösbar. Ist eine solche<br />

Leitungsführung zulässig?<br />

(S.K. per E-mail)<br />

Aderleitungen (T-Drähte) dürfen für<br />

Laien nicht allgemein zugänglich<br />

sein. Die NIN äussern sich in einer Legende<br />

zur Tabelle 5.2.1.2.3 dazu: Aderleitungen<br />

sind erlaubt, wenn die<br />

Deckel nur mit Hilfe von Werkzeug<br />

oder mit besonderer Anstrengung von<br />

Hand geöffnet werden können…<br />

Demzufolge sind Installationskanäle<br />

mit leicht lösbaren Deckeln nicht<br />

zulässig.<br />

5Sinnvoller Anschluss<br />

von Bauprovisorium<br />

Sie haben in den Leserfragen 25 in<br />

Frage 6 über den Anschluss von Bauprovisorien<br />

geschrieben. Ich möchte Ihnen<br />

mit zwei Bildern (5a und 5b) zeigen, wie<br />

solche Anschlüsse sinnvoll gelöst werden<br />

können. Beachten Sie in Foto 5a die aussen<br />

an der Kabelverteilkabine liegende<br />

Messung. Hier erfolgt die Trennung der<br />

Leitung. Im Bild 5b sehen Sie die sauber<br />

verlegte Zuleitung zur Baustromverteilung.<br />

(P.S. per E-mail)<br />

Hengste-Fohlenstall<br />

Remise<br />

Besten Dank für die Bilder, solche saubere<br />

Lösungen sind super, bravo! Verschiedene<br />

Elektrofachkräfte finden<br />

vielleicht auch für ihr Problem eine<br />

Antwort.<br />

6Verwendung<br />

von grün-gelben Leitern<br />

für Schwachstromanlagen<br />

Für die Anspeisung von 24-V-Brandschutzklappen<br />

hat ein Elektroinstallateur<br />

den grün-gelben Schutzleiter des<br />

speisenden Kabels als stromführenden<br />

Leiter eingesetzt. Was sagen die NIN zu<br />

einer solchen Schwachstrominstallation<br />

(2A)? Kennen Sie einen NIN-Artikel, der<br />

diese Kennzeichnung als unzulässig erklärt,<br />

oder ist der Einsatz zulässig?<br />

(P.L. in B.)<br />

Grundsätzlich gelten die NIN für Installationen<br />

und Anlagen >50 V, >2 A,<br />

AC. Ausgeschlossen sind Schwachstromanlagen.<br />

Der Einsatz von grüngelben<br />

Leitern in diesem Bereich ist<br />

keineswegs sinnvoll, man müsste ihn<br />

jedoch als zulässig ansehen, weil auch<br />

Laien Schwachstrominstallationen erstellen<br />

können. Über Schwachstromanlagen<br />

existiert demzufolge auch<br />

kein entsprechender Artikel.<br />

In Ihrem Fall wurde die Installation<br />

durch Elektrofachleute erstellt. Fachpersonen<br />

müssten wissen, dass grüngelbe<br />

Leiter eine besondere Bestimmung<br />

besitzen und diese Farbe für<br />

keine andere Funktion dienen darf.<br />

Besonders in Schaltgerätekombinatio-<br />

Zuleitungssituation in Landwirtschaftsbetrieb mit drei Gebäuden<br />

ZV<br />

ZV<br />

Zuleitung ZV Hengste-Fohlenstall<br />

Zuleitung ZV Remise<br />

Scheune/Stall<br />

Zuleitung ZV Scheune/Stall 5�16 mm 2<br />

ZV HV<br />

Anschluss-<br />

Leitung Netz<br />

F7


A9<br />

Erklärungen zu Baustromverteilern nach NIN 2005/Info 2071<br />

Zuleitungskabel Haupt-Baustromverteiler Verteiler (ohne Abschlaufung)<br />

ortsfester<br />

Bereich<br />

Das Zuleitungskabel zum<br />

Bauprovisorium ist durch<br />

Schutzorgane gegen<br />

Überlast und Kurzschluss<br />

geschützt, aber nicht<br />

durch <strong>Fehlerstrom</strong>-<br />

Schutzeinrichtungen.<br />

Das Zuleitungskabel ist<br />

im Handbereich, bei mech.<br />

Beanspruchung und dgl.<br />

zusätzlich geschützt,<br />

z.B. durch Verlegung<br />

in Schutzrohre.<br />

Ernst Feldmann/Version 30.08.2007<br />

6h<br />

I N >32 A<br />

nen, wo Schwach- und Starkstromleiter<br />

aufeinander treffen, ist die<br />

verwendete Kennzeichnung kritisch.<br />

Deshalb bin ich der Auffassung, dass<br />

die so eingesetzten grün-gelben Leiter<br />

der Schwachstrombereichs bei Zusammentreffen<br />

mit Starkstromleitern<br />

auf der ganzen Länge mit andersfarbigem<br />

Schrumpfschlauch zu markieren<br />

sind.<br />

7<strong>Fehlerstrom</strong>schutz<br />

für Zuleitungen zu weiteren<br />

Zwischenverteilern<br />

Wir haben den Auftrag für den Umbau<br />

eines Wohnhauses mit zusammengebauter<br />

Scheune/Stall erhalten. Von der<br />

Hauptverteilung im Wohnhaus führt<br />

eine Zuleitung (5�16 mm 2 ) zum Zwischenverteiler<br />

in der Scheune/Stall. Von<br />

dort gehen zwei weitere Zuleitungen weiter<br />

zu einer Remise (etwa 50 m von ZV<br />

Scheune) und einem Hengstfohlenstall<br />

(etwa 100 m von ZV Scheune). Muss die<br />

Zuleitung zum ZV Scheune/Stall über<br />

<strong>Fehlerstrom</strong>schutzschalter mit I �N �300<br />

mA geschützt werden, wenn die Leitung<br />

5�16 mm 2 bereits im Bereich Scheune/Stall<br />

verläuft, oder reicht es, wenn<br />

der <strong>Fehlerstrom</strong>schutzschalter im ZV<br />

7h<br />

6h<br />

Die Energiezufuhr muss im ausgeschalteten<br />

Zustand abschliessbar<br />

sein.<br />

Für die verlangte Abschliessbarkeit<br />

gibt es verschiedene Möglichkeiten:<br />

– über eingebauten Wartungs- oder<br />

Anlageschalter<br />

– über eine abschliessbare Steckvorrichtung<br />

der Einspeisung<br />

– über eine abschliessbare Türe<br />

Variante 1<br />

Abschliessbarer<br />

Anlageschalter<br />

Variante 3<br />

Abschliessbare<br />

Steckdose<br />

Variante 2<br />

Abschliessbare<br />

Türe zum<br />

Schrank<br />

I N >16 A<br />

Die AUS-Stellung muss gesichert werden!<br />

NIN 7.04.5.3.7<br />

– Freizügige CEE-Steckvorrichtung<br />

(blau/rot) Schutzleiter auf 6h,<br />

– I N �16–32 A<br />

Scheune/Stall platziert wird und dort<br />

alle abgehenden Leitungen <strong>Fehlerstrom</strong>schutzschalter-geschützt<br />

sind (Bild F7).<br />

Die gleichen Fragen stellen sich auch<br />

für die Zuleitungen zu den externen Zwischenverteilern<br />

in Remise und Hengstfohlenstall<br />

ab ZV Scheune/Stall. Können<br />

Sie mir diesbezüglich helfen?<br />

(S.K. per E-mail)<br />

Wenn die Zuleitung ab Hauptverteilung<br />

zum ZV Scheune/Stall durch feuergefährlichen<br />

Bereich führt, muss sie<br />

durch <strong>Fehlerstrom</strong>schutzschalter mit<br />

I �N �300 mA geschützt sein. Kann<br />

man sie durch nicht feuergefährlichen<br />

Bereich verlegen, wie z.B. Betondecken,<br />

im Boden und dgl., benötigt<br />

sie keinen <strong>Fehlerstrom</strong>schutz, weil<br />

keine Brandgefahr besteht. Natürlich<br />

sind dann keine Abgänge wie Steckdosen<br />

von dieser Leitung zulässig. Das<br />

gilt auch für die beiden Zuleitungen<br />

ab ZV Scheune/Stall zu ZV Remise<br />

und Hengste-Fohlenstall. Die anderen<br />

von den ZV’s abgehenden Leitungen<br />

müssen selbstverständlich FI-geschützt<br />

sein. So sind alle Endstromkreise<br />

mit den angeschlossenen Leitungen<br />

und Betriebsmittel ab den jeweiligen<br />

ZV Scheune/Stall/Remise,<br />

6 h<br />

Verteiler (mit Abschlaufung zu weiteren Baustromverteilern)<br />

7h<br />

– Mit oder ohne weitere eingebaute <strong>Fehlerstrom</strong>schutzeinrichtung<br />

– Steckvorrichtung I N �16–32 A/6h eingebaut<br />

– Sollen weitere Verteiler abgeschlauft werden, z.B. in andere Stockwerke, kann eine Auslösung<br />

der <strong>Fehlerstrom</strong>schutzeinrichtung eine Gefahr bedeuten.<br />

– Die zum Abschlaufen bestimmten Steckvorrichtungen müssen deshalb nicht unbedingt über<br />

<strong>Fehlerstrom</strong>schutzeinrichtungen geschützt sein, dürfen aber dann nicht freizügig sein oder müssen<br />

einen I >32 A, z.B. �63 A aufweisen.<br />

N<br />

– Nicht fehlerstromgeschützte Steckvorrichtungen sollen optisch sofort erkennbar sein.<br />

Sinnvoll ist deshalb der Einsatz von schwarzen CEE-Modellen mit Schutzleiterplatzierung 7h.<br />

– Schwarze, im Verteiler eingebaute CEE-Steckvorrichtungen mit Schutzleiterplatzierung 7h<br />

müssen nicht fehlerstromgeschützt sein. Das gilt auch für rote CEE-Steckvorrichtungen,<br />

Schutzkontakt auf 6h, I �63 A.<br />

N<br />

– Im Verteiler eingebaute CEE-<br />

Steckvorrichtungen 6h, blau<br />

oder rot mit I N �16–32 A müssen<br />

fehlerstromgeschützt sein.<br />

6h<br />

Hengste-Fohlenstall normengemäss<br />

geschützt. Es ist eine sinnvolle Aufteilung<br />

zu wählen, damit im Störungsfall<br />

nicht die ganze Anlage abgetrennt<br />

wird.<br />

8Beanstandung von Steckdosen<br />

Type 1 bei der<br />

periodischen Kontrolle<br />

Für die freizügige Verwendung sind<br />

gemäss NIN 5.1.1.1.3 und B+E nur<br />

Steckvorrichtungen zu wählen, welche<br />

eine freizügige Verwendung der Energieverbraucher<br />

gewährleisten. Bei periodischer<br />

Kontrolle werden ältere Steckdosenmodelle<br />

wie z.B. Steckdosen Typ 1,<br />

L2, W2 usw. aber auch die alten Motorsteckvorrichtungen<br />

KD 42, WAS , Oerlikon<br />

usw. angetroffen. Manchmal sind sie<br />

noch in einem recht guten Zustand und<br />

weisen keine Defekte oder ausgebrannte<br />

Buchsen auf. Steckdosen Typ 1 sind zudem<br />

häufig in Räumen mit isoliertem<br />

Standort platziert.<br />

Dazu meine Frage: Ist eine Beanstandung<br />

überhaupt richtig oder gelten für<br />

solche Materialien, falls sie keine Defekte<br />

aufweisen, noch die alten HV? Wie sollen<br />

wir in solchen Situationen vorgehen.<br />

(P.L. in T.)<br />

7h<br />

7h<br />

<strong>Elektrotechnik</strong> 10/07 | 99


100 | <strong>Elektrotechnik</strong> 10/07<br />

Alte Type-1-Steckdosen besitzen keinen<br />

Schutzleiteranschluss. Sie verleiten<br />

den Laien zu gefährlichen Manipulationen<br />

wie das Entfernen des<br />

Schutzkontaktes an T12-Steckern.<br />

Auch wenn im Fehlerfall an einem defekten<br />

Gerät bei isoliertem Standort<br />

noch kein <strong>Fehlerstrom</strong> spürbar ist,<br />

kann das an einem anderen Standort<br />

blitzartig in fataler Weise ändern. Fehlende<br />

Schutzkontakte stellen ein grosses<br />

Sicherheitsrisiko dar. Bei periodischen<br />

Kontrollen sind deshalb solche<br />

Steckvorrichtungen zu beanstanden.<br />

Natürlich ist hier das Kontrollpersonal<br />

gefordert. Der Kunde soll verstehen,<br />

warum seine Steckdose beanstandet<br />

wird. Das verlangt eine verständliche<br />

Erklärung. Bei den weiteren von Ihnen<br />

erwähnten Typen spielt es eine<br />

entscheidende Rolle, ob die Steckvorrichtung<br />

freizügig oder nicht freizügig<br />

eingesetzt wird. Wenn sie nur einem<br />

einzelnen Gerät dient, wie z.B. bei alten<br />

T7-Steckdosen für Kochherde, besteht<br />

keine Veranlassung zur Bean-<br />

Elektrische Installationen und Apparate<br />

Hans Rudolf Ris<br />

Das Fachbuch «Elektrische Installationen<br />

und Apparate» gilt als Fachkunde<br />

für die elektrische Installationstechnik.<br />

Es behandelt die berufskundlichen<br />

Themen für die Aus- und Weiterbildung.<br />

Dank der klaren und übersichtlichen<br />

Gliederung der einzelnen Kapitel ist das<br />

Buch gleichermassen für den Unterricht,<br />

für das Selbststudium wie auch<br />

als Nachschlagwerk geeignet. Die<br />

vielen Bilder und Tabellen stellen<br />

in knapper Form den Sachverhalt dar.<br />

Berufsleute in der elektrischen<br />

Installationstechnik schätzen das praxisnahe<br />

Kompendium.<br />

Die 10. Auflage wurde wiederum stark<br />

überarbeitet und fachlich ergänzt.<br />

Auslösende Momente sind für die<br />

inhaltlichen Veränderungen nicht nur<br />

der stetige Fortschritt in der elektrischen<br />

Installations- und Gebäudetechnik,<br />

sondern auch die Neuausgabe<br />

der NIN 2005, deren<br />

Belange voll in die Neuauflage<br />

eingeflossen sind.<br />

10. Auflage 2005, 560 Seiten,<br />

624 Bilder, 87 Tabellen,<br />

Format 16,5 3 24 cm, Fr. 79.–,<br />

ISBN 3-905214-51-2<br />

AZ Fachverlage AG<br />

Neumattstrasse 1, 5001 Aarau<br />

Telefon 058 200 5577<br />

Fax 058 200 5577<br />

fachbuch@azag.ch<br />

standung. Bei Motorsteckvorrichtungen<br />

WAS jedoch führt der Schutzkontakt<br />

über eine heikle Verbindung mit<br />

einer Schleiffeder über das Gehäuse,<br />

ein eindeutiges Sicherheitsrisiko! Der<br />

Schutzleiter funktioniert nur über<br />

eine sichere, niederohmige Verbindung.<br />

Steckvorrichtungen, die derartige<br />

Sicherheitsrisiken aufweisen, sollen<br />

beanstandet werden.<br />

9Anspeisung<br />

mehrer Baustromverteiler<br />

Bei grossen Bauten kommt es häufig<br />

vor, dass von einem Baustromverteiler<br />

weitere angespeist bzw. abgeschlauft<br />

werden. Nach den NIN müssen alle<br />

Steckdosen bis 32 A pro Stock über <strong>Fehlerstrom</strong>schutzeinrichtungen<br />

geschützt<br />

sein. Bei einer Auslösung des <strong>Fehlerstrom</strong>schutzschalters<br />

im speisenden Verteiler<br />

sind alle daran angeschlossenen<br />

Verteiler ebenfalls spannungslos. Dabei<br />

können gefährliche Situationen entstehen.<br />

Wie sehen Sie die unbefriedigende<br />

Sachlage? (E.F. in U.)<br />

<strong>Elektrotechnik</strong> für Praktiker<br />

Hans Rudolf Ris<br />

Das in Elektro-Fachkreisen bestens<br />

bekannte Fachbuch «<strong>Elektrotechnik</strong><br />

für Praktiker» von H. R. Ris steht in der<br />

4. Auflage 2004 neu überarbeitet<br />

zur Verfügung. Alle Daten sind aktuell<br />

aufdatiert und wo nötig den Normen<br />

angepasst. Geeignet ist «<strong>Elektrotechnik</strong><br />

für Praktiker» für alle Stufen der<br />

beruflichen Grund- und Weiterbildung,<br />

insbesondere für die<br />

• Berufliche Grundbildung (ElektromonteurIn,<br />

TelematikerIn, ElektrozeichnerIn,<br />

AutomatikerIn, NetzelektrikerIn und andere<br />

Berufe) an Berufsfachschulen<br />

• Berufliche Weiterbildung an Technikerschulen<br />

und als Vorbereitung für die<br />

Berufs- und höheren Fachprüfungen<br />

an Fachschulen<br />

• Praktiker, die wissen wollen, wie es<br />

funktioniert<br />

• Fachlich Interessierten auf allen<br />

Stufen, die ein gutes Nachschlagewerk<br />

zur Hand haben wollen.<br />

Die 12 Kapitel des Buches werden<br />

durch das reich-haltige Bildmaterial<br />

ausgezeichnet ergänzt.<br />

In der Info 2071 vom August 2007<br />

wird der unbefriedigenden Situation<br />

Rechnung getragen. Nicht freizügige<br />

Steckvorrichtungen �32 A müssen<br />

nicht unbedingt durch <strong>Fehlerstrom</strong>schutzeinrichtungen<br />

geschützt sein.<br />

Das gilt vor allem für Steckvorrichtungen<br />

zum Abschlaufen bzw. Speisung<br />

von weiteren Baustromverteilern.<br />

Damit sie nicht als freizügig<br />

gelten, sollen sie mit einer anderen<br />

Schutzleiterlage als 6h versehen sein.<br />

Der Einsatz üblicher Stecker 6h wird<br />

unmöglich. Damit im hektischen<br />

Baubetrieb nicht freizügige Steckvorrichtungen<br />

sofort erkennbar sind,<br />

ist die Verwendung von CEE-Steckdosen<br />

mit schwarzer Färbung sinnvoll.<br />

Der Schutzkontakt liegt bei Modellen<br />

mit 3�500 V/230 V auf 7h. Eine Verwechslung<br />

mit roten Modellen 6h ist<br />

ausgeschlossen (Bild A9). <strong>ET</strong> 09<br />

Ernst Feldmann<br />

4937 Ursenbach<br />

ernstfeldmann@bluewin.ch<br />

4. Auflage 2004, zweifarbig,<br />

624 Seiten<br />

900 Bilder und Grafiken<br />

Fr. 79.–, ISBN 3-905214-43-1<br />

AZ Fachverlage AG<br />

Neumattstrasse 1, 5001 Aarau<br />

Telefon 058/2005577<br />

Fax 058/2005576<br />

fachbuch@azag.ch

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