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6 Das NGK MaGaziN 1| 2012 7 DAS NGK MAGAZIN 1| 2012 MObIL bLeIbeN iN der Megacity kaum eine erfindung hat die wirtschaftliche und gesellschaftliche entwicklung der Menschheit ähnlich beeinflusst wie die des Verbrennungsmotors. er ermöglichte mehr Wohlstand und Bewegungsfreiheit. doch die Mobilität stößt zunehmend an ihre grenzen: insbesondere in den Megacities, in denen die meisten Menschen schon bald leben werden. Die »urbane Wende« fand 2008 statt. Weitgehend unbemerkt – doch in den Geschichtsbüchern kommender Generationen wird sie einen festen Platz haben. Denn im Jahr 2008 lebten erstmals mehr Menschen in Städten als auf dem Land. Viele davon in den so genannten »Megacities«. …Schon 2050 sollen mehr Menschen in solchen Ballungsgebieten leben, als heute auf der gesamten Erde. … Eine Megacity: Das ist laut Vereinten Nationen eine Stadt mit unvorstellbaren zehn und mehr Millionen Einwohnern. Rund 30 solche Städte existieren bereits – und ihre Bevölkerung nimmt stetig und rasant zu. Damit nicht genug, sind sich alle Forscher einig, dass es zukünftig weit mehr solcher Megacities geben wird. Schon 2050 sollen mehr Menschen in solchen Ballungsgebieten leben als heute auf der gesamten Erde. Mindestens zwölf weitere Städte werden in den Rang einer Megacity aufsteigen, die meisten davon in Asien und Afrika. Hier spielt ein rasantes Bevölkerungswachstum der Entwicklung von Megacities in die Hände. Globale Herausforderung Doch wie soll die Mobilität all dieser Menschen gewährleistet werden? Wie kann Verkehrsinfarkt, Umweltverschmutzung und gesundheitlichen Folgeschäden vorgebeugt werden? Diese Frage stellen sich Städtebauer, Politiker, Ökonomen und Ingenieure, und zwar fieberhaft. Nicht nur in den Ländern Asiens und Afrikas, die vor den größten Herausforderungen stehen, sondern rund um den Globus. Das hat Gründe: Zum einen verbirgt sich hinter den richtigen Lösungsansätzen ein Milliarden- Geschäft für internationale Technologiekonzerne. Zum anderen muss in Zeiten des Klimawandels jedem klar sein, dass die ökologische Nachhaltigkeit von Megacities von höchster Bedeutung ist – für den Planeten und all seine Bewohner. > Trend zur »gehbaren Stadt« Hoffnung setzen die Planer aktuell in das Konzept der »Walkable City«. Der Gedanke: Alles, was zum Leben gehört – Arbeiten, Einkaufen, Freizeit –, soll sich in den Megacities in Fußweite von zuhause abspielen oder mit dem Fahrrad erreichbar sein. Im Zusammenspiel mit einem weit verzweigten ÖPNV – den »People Movers« U- und S-Bahn – ließen sich die Verkehrsströme stark begrenzen, so das zugegeben optimistische Kalkül. …Jeder Verkehrsteilnehmer kommt bei hoher Verkehrsdichte gleich gut voran… Wer sich indes allein die heutigen Megacities – etwa New York, Rio de Janeiro, Buenos Aires, Tokio oder Mumbai – ansieht, dem kommen Zweifel. Lärm und Abgase, Dauerstau und stundenlange Parkplatzsuche prägen das Bild, und das nicht nur zur Rush-Hour. Dennoch halten die Menschen am eigenen Auto fest. So wird vermutlich auch in Megacities das Auto das Straßenbild prägen. Die Frage ist nur, wie es sich hierfür verändern wird. die größten ballungsräume der Welt im Vergleich mit deutschen Großstädten TOKIO-YOKOHAMA ASIEN JAPAN 37.700.000 Mio. MuMbAI ASIEN INDIEN 21.900.000 Mio. beRLIN EUROPA DEUTSCHLAND 3.500.000 Mio. MexIKO-STAdT NORDAMERIKA MExIKO 23.600.000 Mio. SÃO PAuLO SüDAMERIKA BRASILIEN 20.800.000 Mio. HAMbuRG EUROPA DEUTSCHLAND 1.800.000 Mio. Klein, elektrisch und intelligent Glaubt man den Entwicklern, so muss das Auto für die Megacity vor allem zwei Eigenschaften haben: Es muss klein und wendig sein, damit die knappe Ressource Raum effizient genutzt wird. Und es muss einen elektrischen Antrieb bieten, um die schädlichen Emissionen und den Smog aus den Straßen zu verbannen. In Japan heißen solche Fahrzeuge »Kei-Cars« – »Kleinstwagen«. Auch der Begriff MCV macht die Runde, er steht für »Megacity Vehicles«. Sie werden in Leichtbauweise ausgeführt sein, Aluminium und das nochmals 20 Prozent leichtere Karbon werden die wichtigsten Materialien für das Chassis darstellen. Doch mindestens ebenso wichtig wird eine hochgradig vernetzte Bordelektronik sein. Während wir aktuell lediglich reaktive Technologien kennen, um etwa Staus zu umfahren, sollen Zukunftsfahrzeuge in Echtzeit miteinander kommunizieren, um Staus zu verhindern. Zentrale Server werden Ist-Zustände erfassen, den Verkehrsfluss der nächsten Minuten vorausberechnen und jedem Fahrzeug eine optimale Route und Geschwindigkeit zuweisen. Die Folge: Jeder Verkehrsteilnehmer kommt bei hoher Verkehrsdichte gleich gut voran, der Verkehr fließt. International führende IT-Firmen wie IBM sind überzeugt, dass diese Technik mittelfristig flächendeckend zum Einsatz kommen wird. Doch ihre Premiere wird sie in den Megacities dieser Welt feiern. Dort, wo der Zwang zur Veränderung am höchsten sein wird.
8 Das NGK MaGaziN 1| 2012 9 DAS NGK MAGAZIN 1| 2012 » WIR MacheN Ngk Noch STäRKeR« Zum 1. Januar 2012 wechselte damien germès zu Ngk spark Plug europe. hier ver antwortet der 40-Jährige als »executive director, head of independent after market« nun zentrale aftermarket-Bereiche wie Produktmanagement und Marketing sowie das Ngk aftermarket-geschäft in mehr als 30 europäischen Märkten. impuls sprach mit ihm über seinen Wechsel und seine Ziele. damien Germès, »executive director, Head Of Independent Aftermarket«, NGK Spark Plug europe Herr Germès, Sie sind seit mehr als 17 Jahren im automobilen Aftermarket tätig. Wie haben Sie NGK von außen wahrgenommen? Als eine Top-Marke im europäischen Aftermarket. Hoch spezialisiert, mit einer ausgezeichneten Produktqualität und einem hervorragenden Ruf in der OE und bei den Handelspartnern. Außerdem ist mir das überraschende, Trends setzende Marketing aufgefallen. Wie beurteilen Sie die Marke – und die Menschen dahinter – aus Ihrer heutigen Perspektive? Viele Kollegen sind schon sehr lange bei NGK, Kontinuität wird großgeschrieben. Deshalb ist das Team äußerst engagiert und identifiziert sich stark mit der Marke. Man fühlt sich verpflichtet, neue Ideen zu entwickeln und nicht auf der Stelle zu treten – ganz gleich, ob es Marketingaktionen betrifft oder innovative Angebote wie das Werkstatt-Treueprogramm Dangke oder das NGK E-Learning für technisches Training. Es sind die Menschen, die diese Marke letztlich so stark und innovativ machen. > Weshalb sind Sie zu NGK gewechselt? Zum einen natürlich aufgrund der gerade geschilderten Punkte. NGK Spark Plug Europe gilt etwas in der Branche. Zum anderen habe ich die letzten sechs Jahre ausschließlich für den deutschen Markt Verantwortung getragen. Das war ebenfalls spannend, aber ich wollte gerne wieder internationaler »unterwegs sein« – und hier haben insbesondere die europaweite Verantwortung sowie der japanische Background von NGK zusätzliches Interesse geweckt. » …Wir wollen unsere Marktposition im Bereich Zündkerzen ausbauen und gleichzeitig der wichtigste Lieferant von Glühkerzen für den Aftermarket werden …« Was sind Ihre Ziele bei NGK europe? Es ist noch etwas früh, um konkrete Ziele zu nennen. Aber die große Linie ist für mich klar: Wir wollen unsere Marktposition im Bereich Zündkerzen ausbauen und gleichzeitig der wichtigste Lieferant von Glühkerzen für den Aftermarket werden – in all unseren europäischen Märkten. Ein ehrgeiziges Ziel, aber NGK hat Ähnliches bereits früher mit Zündkerzen geschafft und in den vergangenen Jahren gerade im Dieselsegment eine führende Position in der Erstausrüstung hingelegt. Darüber hinaus werden wir unser Produktsortiment nachhaltig weiterentwickeln. Welche Ziele streben Sie insbesondere in deutschland an? In Deutschland bieten wir bereits eine sehr gute Verkaufsunterstützung und haben in der Vergangenheit immer wieder unsere Kreativität unter Beweis gestellt. Diesen Status wollen wir nicht nur halten, sondern noch ver bessern. Unsere Partner sollen spüren, dass unsere Verkaufsunterstützung bei ihnen kontinuierlich einen messbaren Mehrwert generiert. Dass wir ihnen die zündenden Ideen und richtigen Lösungen für den erfolgreichen Abverkauf bieten. Was macht der Privatmann damien Germès, wenn er nach Hause kommt? Ich versuche, möglichst viel meiner freien Zeit mit meiner Frau und meinen drei Söhnen zu verbringen. Wenn daneben Zeit genug ist, gehe ich meiner Leidenschaft für Laufen und Tennis nach. Außerdem bin ich das, was man wohl »motorsportaffin« nennt. Sie sind Formel-1-Fan? Grundsätzlich fasziniert mich Motorsport, am meisten der 4-Rad-Bereich. Und tatsächlich ist die Formel1 für mich die Königsdisziplin: Schließlich kann man hier die derzeit beste Technik bewundern. Übrigens ist NGK Zündkerzen- Lieferant von fast allen Formel1-Teams! Doch auch 24-Stunden-Rennen finde ich äußerst beeindruckend. Wenn möglich, verpasse ich keinen Lauf am Nürburgring. » …Außerdem bin ich das, was man wohl ›motorsportaffin‹ nennt. …« Ihr Tipp für die kommende Formel-1-Saison? Ich glaube, dass die Zeit der quasi selbstverständlichen Siege für Sebastian Vettel und Red Bull vorbei sein könnte. McLaren, Mercedes und auch Lotus haben die Lücke verkleinert, wenn nicht sogar geschlossen. Deshalb freue ich mich auf eine höchst spannende Saison. Der Bessere soll gewinnen! Herr Germès: danke für dieses Interview!
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