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20 Das <strong>NGK</strong> MaGaziN 1| 2012 21 DAS <strong>NGK</strong> MAGAZIN 1| 2012<br />

eNtschLeuNigeN<br />

sie ihreN<br />

esPresso!<br />

espresso ist kein express-kaffee. auch mit »Pressen« hat der Name nichts zu tun, selbst<br />

wenn das thema druck eine rolle bei der Zubereitung spielt. Wovon der Name sich<br />

ableitet und wieso kenner für Vollautomaten nur ein mitleidiges Lächeln übrig haben –<br />

Ngk impuls hat nachgefragt.<br />

Musa Ibis, Inhaber von »espresso Perfetto«<br />

Der Espresso ist in Südeuropa die häufigste Art der Kaffee-Zubereitung.<br />

Insbesondere in Italien: Wer hier »Caffé« bestellt, erhält stets den kleinen<br />

Wachmacher. Doch selbst hier hat er klein angefangen – als »Caffé Espresso«,<br />

was so viel bedeutet wie »Kaffee auf ausdrückliche Bestellung«. Denn<br />

bevor der Espresso sich ab 1900 von Mailand aus etablierte, stand er auf<br />

keiner Karte und wurde ausschließlich auf Bestellung zubereitet.<br />

…»Wer hier »Caffé« bestellt,<br />

erhält stets den kleinen Wachmacher.« …<br />

Das Zubereitungsprinzip indes hat sich seither nicht stark verändert. Man<br />

braucht feines Kaffeemehl spezieller Röstung. Man benötigt exakt temperiertes<br />

Wasser. Und Druck, um es durch das Kaffeemehl zu befördern.<br />

Früher wurde dieser manuell mittels Feder und<br />

Handhebel erzeugt. Solch nostalgische Maschinen<br />

sind längst Design-Klassiker und erfreuen sich<br />

wieder einer wachsenden Fangemeinde. Das Gros<br />

allerdings erzeugt den erforderlichen Druck mittels<br />

elektrischer Pumpe. Wenig romantisch, aber<br />

deutlich bequemer. ><br />

> Links zu diesem Thema<br />

www.espressoperfetto.de<br />

www.kaffeewiki.de<br />

eine Wissenschaft für sich<br />

Ganz gleich ob manuell oder elektrisch – einig sind sich Kenner, dass<br />

Kaffeevollautomaten keiner der Varianten das Wasser reichen können.<br />

Sogar Luxusvollautomaten ernten höhnischen Spott. Wo aber liegen die<br />

Unterschiede? Der Düsseldorfer Espressospezialist Musa Ibis erklärt sie<br />

so: »Ein Espresso sollte immer mit frisch und besonders fein gemahlenem<br />

Kaffee zubereitet werden – doch Kaffeevollautomaten erzielen nicht den<br />

notwendigen Mahlgrad. Eine gute Kaffeemühle erzielt bis zu zehnmal<br />

höhere Feinheiten.« Damit nicht genug, werde das Kaffeemehl bei einer<br />

klassischen Siebträgermaschine von Hand in den Siebträger gefüllt und<br />

dort mit einem Stößel manuell angepresst. »Ein Vollautomat kann niemals<br />

eine ähnlich gute Verdichtung erzielen. Zum einen wegen des gröberen<br />

Mahlgrads, zum anderen, weil er die nötigen 15 bis 20 Kilo Anpressdruck<br />

nicht hinbekommt.«<br />

Den Unterschied schmeckt und sieht man: Bevor aus einer Siebträgerma-<br />

schine die ersten Tropfen hochkonzentrierten Espressos in die Tasse<br />

tropfen, kann es bis zu 10 Sekunden dauern. So lange braucht es, bis<br />

sich genug Druck aufbaut, um das Wasser durch den hoch verdichteten<br />

Espresso zu befördern. Nur bei diesem Prozess entsteht die klassische,<br />

sämige Crema-Haube. »Vollautomaten«, so Ibis, »arbeiten mit einem Ventil,<br />

das sich öffnet, sobald ein Druck von 15 bar erreicht ist. Ist das Ventil offen,<br />

wird das Wasser in Windeseile durch das Kaffeemehl gepresst. Hierbei<br />

entsteht ‚Fake-Crema’ – ein Schaum, der vorgibt, Crema zu sein.«<br />

…»Ab 500 Euro bekommt man bereits Maschinen,<br />

die wirklich Spaß machen«…<br />

ein Laden wie ein design-Museum<br />

Ibis muss es wissen: Er betreibt seit 1999 die Ladenkette »Espresso Perfetto«<br />

mit Filialen in Düsseldorf, Bochum und Köln sowie einem Internetshop.<br />

Im Ladenlokal Düsseldorf-Bilk wartet und repariert er Espressomaschinen<br />

und führt exklusive Siebträgermaschinen und Handhebelmaschinen vor.<br />

Glänzende Apparaturen aus Chrom und Edelstahl, mit Rädchen und Schal-<br />

tern, Druckmessern und vor allem: Liebe zum Detail.<br />

Interessiert sich ein Kunde für die Maschinen, nehmen<br />

sich Ibis und seine Mitarbeiter viel Zeit zum<br />

Testen und Verkosten.<br />

»Es kommen immer mehr Kunden zu uns, die auf<br />

Siebträgermaschine umsteigen wollen. Auch weil<br />

ihnen Kaffeevollautomaten nicht hygienisch genug<br />

und schwer zu reinigen sind.« Denn auch hier schlagen<br />

gute Siebträgermaschinen den Vollautomaten.<br />

Schließlich fließt das Wasser in ihrem Innern durch<br />

Kupferrohre. So erklärt sich auch ihr Gewicht von<br />

bis zu 20 Kilogramm. Und letztlich auch ihr Preis:<br />

»Ab 500 Euro bekommt man Maschinen, die wirklich<br />

Spaß machen«, so Ibis. espresso wird aus dickwandigen, vor gewärmten<br />

tassen genossen.<br />

> für einen typischen espresso von 25 bis 30 ml<br />

werden rund 7 gramm kaffeemehl benötigt.<br />

> in frankreich heißt der espresso »expresso« –<br />

was viele zu der annahme verleitet, es handele<br />

sich um einen besonders schnellen kaffee.<br />

> Maschinen mit aufschäumdüse sollten eine<br />

temperaturumschaltung mitbringen: espresso<br />

darf mit maximal 92 °c zubereitet werden – für<br />

den dampf sind aber mindestens 100 °c nötig,<br />

eine temperatur, bei der der espresso verbrannt<br />

schmeckt.

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