Kleiner Unterschied – große Wirkung - SIG Combibloc
Kleiner Unterschied – große Wirkung - SIG Combibloc
Kleiner Unterschied – große Wirkung - SIG Combibloc
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Ausgabe 03/04<br />
sig.biz/combibloc<br />
Ernährungstrends<br />
Nicht nur Geschmackssache<br />
Profil<br />
Campbell Soup Company
Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
in unserer aktuellen Titelstory haben<br />
wir uns näher mit dem Thema Ernährungstrends<br />
befasst. Sie erfahren unter anderem,<br />
welche Rolle in diesem Zusammenhang<br />
veränderte Konsumgewohnheiten und -bedürfnisse<br />
spielen.<br />
Dass der aseptische Karton sich vor<br />
diesem Hintergrund immer mehr als erfolgreiche<br />
Verpackungsvariante etabliert, zeigt<br />
das Beispiel Campbell Soup Company. In<br />
der Rubrik Profil berichten wir über die Errichtung<br />
des Aseptic Center of Campbell’s<br />
in Kanada: den vorläufigen Höhepunkt in<br />
der Zusammenarbeit der Unternehmen<br />
Campbell´s und <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong>.<br />
Zudem laden wir Sie zu einer kulinarischen<br />
Rundreise durch den südamerikanischen<br />
Kontinent ein. Die Vielfalt einer<br />
faszinierend exotischen Küche erwartet Sie<br />
in unserer Rubrik Kulturen.<br />
Aber auch vom Getränkemarkt können<br />
wir Interessantes verkünden: Die schweizerische<br />
Bischoffszell Nahrungsmittel AG und<br />
das taiwanische Unternehmen Tai Hwa<br />
haben sich als weltweit erste Anbieter für<br />
die neue Kleinformatpackung combifitSmall<br />
mit Trinkhalm entschieden. In der Rubrik<br />
News lesen Sie, warum.<br />
Das alles und noch mehr gibt’s auch im<br />
Internet: In unserem Online-Magazin unter<br />
www.sig.biz/combibloc finden Sie nicht nur<br />
die aktuelle Ausgabe unseres Kundenmagazins,<br />
sondern auch wie gewohnt jede<br />
Menge Zusatzinformationen: z. B. aktuelle<br />
Meldungen, relevante Links, umfangreiche<br />
Bildergalerien und appetitanregende Rezepte.<br />
Viel Spaß mit sig.biz/combibloc wünschen<br />
Ihnen<br />
Stefan Walliser,<br />
Managing Director <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> America<br />
Impressum<br />
sig.biz/combibloc, Winter 2004 Herausgeber <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> International AG, Industrieplatz, CH-8212 Neuhausen am Rheinfall Verantwortlich für den Inhalt<br />
Dr. Bettina Horenburg Redaktion Dr. Bettina Horenburg, Carmen Stegmüller, Heike Thevis, Evelyn Gruber, Attakrit Singhaseni, Brigitte Rinscheid, Bianca Roßkopf,<br />
Juliana Winkel, Luciana Galvao, Andrea Eisenmann, Sandra Taylor, Dr. Isabella Claßen, RTS Rieger Team Konzeption und Realisierung RTS Rieger Team Werbeagentur<br />
GmbH, Düsseldorf Bildnachweis <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong>, Getty Images, Zefa, Stockfood, Hans-Jürgen Burkard, Wolfgang Flamisch, Inter Ikea Systems B.V. Lithographie Weß + Lüer<br />
GmbH, Willich Druck Druckerei Schlösser, Mönchengladbach Kontakt Telefon: +41 52 674 7756, Fax: +41 52 674 8124, E-Mail: carmen.stegmueller@sig.biz Internet<br />
www.sigcombibloc.com. sig.biz/combibloc erscheint in deutscher, englischer, spanischer, französischer, italienischer, portugiesischer, polnischer und russischer Sprache. Alle<br />
Rechte sind vorbehalten. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. Nachdruck und elektronische Verbreitung<br />
von Artikeln, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion.<br />
sig.biz/combibloc 03/04<br />
Achim Lubbe,<br />
Managing Director <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> South America
Inhaltsverzeichnis 2/3<br />
Inhalt Seite<br />
Editorial & Impressum 2<br />
News<br />
Vive combishape! 4<br />
Eckes-Granini France bietet ab sofort Säfte der Marke Joker in combishape an.<br />
Fit für Premium-Milch 5<br />
Der tschechische Marktführer Hlinsko füllt seine Premium-Marke Tatra-Milch in combifitMidi ab.<br />
Eröffnungsfeier in China 5<br />
Ende November 2004 wurde das neue Packungswerk in China feierlich eröffnet.<br />
<strong>Kleiner</strong> <strong>Unterschied</strong> <strong>–</strong> <strong>große</strong> <strong>Wirkung</strong> 6<br />
Die schweizerische Bischoffszell Nahrungsmittel AG und das taiwanische Unternehmen Tai Hwa<br />
haben sich als weltweit erste Anbieter für combifitSmall entschieden.<br />
Titel<br />
Nur kein Einheitsbrei 10<br />
Geschmacksfragen oder was in Zukunft auf den Tisch kommt: Ernährungstrends und ihre<br />
Bedeutung für die Verpackungsindustrie.<br />
Porträt<br />
Der Herr der Möbel 18<br />
Wie Ingvar Kamprad den größten Möbelkonzern der Welt gründete und wofür IKEA<br />
eigentlich steht. Entdecken Sie die Möglichkeiten.<br />
Kulturen<br />
Eine exotische Mischung 20<br />
Ein Kontinent und seine Küchen. Eine kulinarische Rundreise durch Südamerika.<br />
Profil<br />
Das Erfolgsrezept 24<br />
Die Campbell Soup Company und <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> schreiben ein weiteres Kapitel<br />
gemeinsamer Erfolgsgeschichte.<br />
Spektrum<br />
Ans Eingemachte 28<br />
Der letzte Teil unserer Serie über die Geschichte der Lebensmittelkonservierung<br />
behandelt die Neuzeit.<br />
Neues Packungswerk in Wittenberg 30<br />
Ende Juli 2004 wurde in Deutschland ein weiteres Packungswerk am Standort Wittenberg<br />
in Betrieb genommen. Vor dem Hintergrund des zehnjährigen Bestehens war dies ein doppelter<br />
Grund zum Feiern.<br />
Gemeinsame Schadensbegrenzung 32<br />
Über die neu gegründete Carton User Group (CUG) in Großbritannien und ihren Einsatz<br />
für mehr Effizienz.<br />
Zur Feier des Tages 33<br />
Wenn einer in sein dreißigstes Jahr geht: <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> Ltd. aus Großbritannien feierte Jubiläum.<br />
Umwelt<br />
Ein Grund zu feiern 34<br />
Eine saubere Sache: Bericht über die offizielle Eröffnung der Recyclinganlage im schottischen Leslie.<br />
Positive Bilanz 35<br />
Eine saubere Sache II: Die Brüsseler Alliance for Beverage Cartons and the Environment (ACE)<br />
veröffentlichte die Recycling- und Verwertungsmengen für das Jahr 2003.<br />
Artikel, die mit den folgenden Piktogrammen gekennzeichnet sind, enthalten im Online-Magazin zusätzlich<br />
Texte Links<br />
Bilder Audiodateien Videos<br />
sig.biz/combibloc 03/04
News<br />
Vive combishape!<br />
Der französische Fruchtsafthersteller Eckes-Granini France bringt als weltweit erster Anbieter<br />
Premium-Säfte in der Verpackungsinnovation combishape auf den Markt. Neu verpackt wurden<br />
die Säfte Traube, Multifrucht, Apfel und Orange der Marke „Joker“.<br />
Seit September 2004 erobern die „Joker“-Säfte<br />
in der oval geformten aseptischen<br />
Kartonpackung combishape cs R020 die Verkaufsregale<br />
im französischen Handel. „Sie<br />
ist schön, sie ist praktisch, sie ist modern,<br />
und sie symbolisiert den natürlichen Charakter,<br />
der für unsere Marke steht“, sagt<br />
Sylvain Jungfer, Geschäftsführer von Eckes-<br />
Granini France. Das Unternehmen zeigt sich<br />
begeistert von der Idee, dem Design, der<br />
Handhabung und der Einzigartigkeit der<br />
„Ovaline“ <strong>–</strong> so der Name, unter dem die<br />
combishape-Packung bei Eckes-Granini France<br />
vermarktet wird.<br />
Premium in jeder Hinsicht<br />
Diese Attribute gaben den Ausschlag für<br />
den französischen Fruchtsafthersteller, sich<br />
sig.biz/combibloc 03/04<br />
beim Relaunch der beliebten Premium-Säfte<br />
„Joker“ für die außergewöhnliche aseptische<br />
Kartonpackung von <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong><br />
zu entscheiden. „Unsere unvergleichlichen<br />
,Joker‘-Säfte mit neuer Rezeptur verdienen<br />
eine ebenso unverwechselbare Verpackung,<br />
die die positiven Eigenschaften unserer Produkte<br />
nach außen spiegelt“, betont Sylvain<br />
Jungfer.<br />
Die Nummer 1 in Europa<br />
Eckes-Granini France ist Teil der Eckes-<br />
Granini-Gruppe, die sich als die Nummer 1<br />
der europäischen Anbieter für fruchthaltige<br />
Getränke etabliert hat. Das Unternehmen<br />
erwirtschaftete 2003 einen Umsatz von 704<br />
Millionen Euro. Mit Niederlassungen in<br />
zehn europäischen Ländern exportiert der<br />
Fruchtsaftriese seine Produkte heute in weltweit<br />
über 70 Länder. Die Produkte werden<br />
unter den bekannten Marken wie granini,<br />
hohes C, Joker, Réa, Sió, Clippo, Marli,<br />
Mehukatti und YO vertrieben. In Frankreich<br />
ist Eckes-Granini France mit einem Marktanteil<br />
von 19% Marktführer im Bereich der<br />
Fruchtsäfte. „Joker“ ist dabei auf dem Sektor<br />
der aseptischen Fruchtsäfte die Nummer 1<br />
in Frankreich.<br />
Weitere Informationen finden Sie in<br />
unserem Online-Magazin unter:<br />
www.sig.biz/combibloc/news
Fit für Premium-Milch<br />
Seit Mitte 2004 setzt die tschechische<br />
Molkerei Hlinsko auf combifitMidi (1.000 ml).<br />
Dieses Verpackungskonzept verbindet ein<br />
modernes Erscheinungsbild mit einem optimierten<br />
Handling. combifitMidi fasst die<br />
gängigsten Volumina der Familienpackungen<br />
(500 ml, 750 ml und 1.000 ml) zu einer<br />
Serie zusammen und schließt die Lücke<br />
zwischen den schlanken Premium- und den<br />
Standardformaten.<br />
Partnerschaft mit Perspektive<br />
Seit 1996 arbeiten Hlinsko und <strong>SIG</strong><br />
<strong>Combibloc</strong> erfolgreich zusammen. Das Einstiegsformat<br />
war combiblocCompact, im Jahr<br />
2001 folgte dann combiblocStandard. Der<br />
Relaunch der UHT-Milch von Tatra im<br />
Format combifitMidi bildet den vorläufigen<br />
Höhepunkt der Zusammenarbeit. Von dieser<br />
neuen Positionierung im mittleren Preissegment<br />
verspricht sich das Unternehmen<br />
die Erschließung neuer Märkte.<br />
Zudem plant Hlinsko die Einführung<br />
des UHT-Premiumprodukts „Moccacino“ in<br />
combifitMidi (500 ml).<br />
Nach der offiziellen Begrüßung konnten<br />
die rund 250 geladenen Gäste das Werk<br />
besichtigen. Derzeit wird am Standort<br />
Suzhou der aus dem thailändischen Produktionswerk<br />
importierte, bereits laminierte<br />
Packstoff bedruckt, zugeschnitten, gestanzt<br />
und versiegelt. Schon seit Juli 2004 werden<br />
die chinesischen Kunden mit den in Suzhou<br />
produzierten aseptischen Getränkekartons<br />
beliefert.<br />
News 4/5<br />
Die neue Verpackungsvariante combifitMidi ist bestens geeignet für das differenzierende Branding<br />
von Premium-Marken. Das gilt auch für den Milchmarkt in Tschechien.<br />
Eröffnungsfeier in China<br />
Im November 2004 wurde im Rahmen einer feierlichen Zeremonie das neue Packungswerk von<br />
<strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> in Suzhou bei Shanghai eröffnet.<br />
Für die Eröffnungsfeier in Suzhou wurde ein<br />
Logo entwickelt.<br />
Weitere Informationen finden Sie in<br />
unserem Online-Magazin unter:<br />
www.sig.biz/combibloc/news<br />
Die neu verpackte UHT-Milch Tatra ist in allen<br />
drei Fettstufen (0,5%, 1,5% und 3,6%) erhältlich.<br />
Gelungener Ausklang<br />
Im Anschluss an die Eröffnungszeremonie<br />
fand am Nachmittag das <strong>SIG</strong> Business<br />
Forum statt, das sich internationalen und<br />
chinaspezifischen Themen widmete. Bei<br />
einer „Gala Night“, begleitet von spektakulären<br />
artistischen Einlagen und musikalischer<br />
Untermalung, fand die Veranstaltung<br />
ihren Ausklang.<br />
Weitere Informationen finden Sie in<br />
unserem Online-Magazin unter:<br />
www.sig.biz/combibloc/news<br />
sig.biz/combibloc 03/04
News<br />
sig.biz/combibloc 03/04<br />
combishape:<br />
Ortstermin bei CAPSA
<strong>Kleiner</strong> <strong>Unterschied</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>große</strong> <strong>Wirkung</strong><br />
Produkte vom Wettbewerb erfolgreich differenzieren und dem Verbraucher Mehrwerte bieten <strong>–</strong><br />
mit diesen Zielen entschieden sich jetzt die schweizerische Bischofszell Nahrungsmittel AG und<br />
das taiwanische Unternehmen Tai Hwa als erste Anbieter für die neue Kleinformatpackung<br />
combifitSmall mit Trinkhalm. Wir haben nachgefragt, warum.<br />
Neu in combifitSmall: die GOLD-Produkte<br />
Multivitamin, Hawaii und Traubensaft rot<br />
der Bischofszell Nahrungsmittel AG (BINA).<br />
Mit combifitSmall (Volumen von 250,<br />
300, 330 und 350 ml möglich) erweitert<br />
<strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> seine combifit-Range mit<br />
dem typisch abgeschrägten Dach um ein<br />
praktisches Kleinformat für unterwegs.<br />
Umfangreiche Marktanalysen belegen, dass<br />
sich das Packungsnovum ebenso etablieren<br />
wird wie die volumenstärkeren Varianten<br />
combifitPremium (erhältlich in 500, 750 und<br />
1.000 ml), combifitMagnum (1.500 ml) und<br />
das ebenfalls neue Format combifitMidi<br />
(500, 750 und 1.000 ml), die bereits auf den<br />
internationalen Märkten vertreten sind.<br />
Formvollendet verpackt<br />
In allen Formatgrößen präsentiert<br />
sich combifit als stabile, schlanke Packung,<br />
die vorn nach außen, hinten nach innen<br />
gewölbt ist. Auf diese Weise liegt die<br />
Packung gut in der Hand und lässt sich<br />
Platz sparend sowohl in den Verkaufsregalen<br />
als auch beim Transport hintereinander<br />
reihen.<br />
Konzipiert als bequeme Verpackungslösung<br />
für den Out-of-Home-Konsum,<br />
richtet sich combifitSmall sowohl an die<br />
Zielgruppe dynamische Erwachsene als<br />
auch an Kinder. Ausgestattet ist die<br />
Packung mit einem U-Trinkhalm mit<br />
einem Durchmesser von bis zu 6 mm. Er<br />
hat damit eine deutlich größere Öffnung<br />
als herkömmliche Trinkhalme und weist<br />
dadurch sehr gute Trinkeigenschaften<br />
auf.<br />
News 6/7<br />
Flexibel einsetzbar<br />
combifit ist das weltweit erste Verpackungskonzept,<br />
das die Abfüllung von zwei<br />
unterschiedlichen Formaten auf einer Füllmaschine<br />
mit einer Umstellzeit von nur wenigen<br />
Minuten ermöglicht. Lediglich eine<br />
Formstation, die der Packung ihr typisches<br />
Aussehen gibt, komplettiert das Equipment<br />
für die Abfüllung. Die Formatumstellung<br />
von Füllmaschine und Formstation ist bei<br />
gleichem Füllvolumen in ca. fünf Minuten<br />
erledigt.<br />
sig.biz/combibloc 03/04
News<br />
Remo Manz, Marketingleiter bei der Bischofszell<br />
Nahrungsmittel AG.<br />
Im Gespräch mit BINA<br />
Die Bischofszell Nahrungsmittel AG<br />
(BINA) entschied sich als erster Anbieter<br />
Europas für die neue Kleinformatpackung<br />
combifitSmall und möchte damit die Erfolgsgeschichte<br />
von combifit weiter ausbauen.<br />
Seit Juli 2004 sind der Actilife Frühstücks-<br />
Drink sowie die GOLD-Produkte Multivitamin,<br />
Traubensaft rot und Hawaii in der<br />
neuen aseptischen combifit-Kleinformatpackung<br />
mit Trinkhalm erhältlich. Im Interview<br />
erklärt Remo Manz, Marketingleiter<br />
BINA, warum er sich für combifitSmall entschieden<br />
hat und welche Erwartungen er in<br />
das neue Format setzt.<br />
sig.biz/combibloc: Warum haben Sie<br />
sich dafür entschieden, das neue Kleinformat<br />
combifitSmall in den Markt einzuführen?<br />
Herr Manz: Wir haben an den Wachstumsraten<br />
der combifitPremium 1-Liter-Packung<br />
gesehen, dass die Konsumenten diese<br />
Verpackung sehr gut annehmen. Die Getränke<br />
im combifit-Karton werden als Premiumprodukte<br />
mit Zusatznutzen gesehen.<br />
sig.biz/combibloc 03/04<br />
Nun möchten wir diesen Erfolg mit<br />
combifitSmall im Kleinformatsektor weiterführen.<br />
sig.biz/combibloc: Vor der Entscheidung<br />
für combifitSmall haben Sie mehrere<br />
Marktstudien durchgeführt. Was waren die<br />
Ergebnisse dieser Studien?<br />
Herr Manz: Der Zweck der Marktstudie<br />
bestand darin herauszufinden,<br />
welche Verpackung insbesondere bei Kindern<br />
gut ankommt. Die Studie berücksichtigte<br />
nicht nur die Eltern als Käufer,<br />
sondern auch die Kinder als Verbraucher.<br />
Die Befragten konnten zwischen vielen<br />
verschiedenen Getränkekartons und Pouches<br />
in allen möglichen Formen und<br />
Größen wählen. combifitSmall war klar<br />
der Favorit.<br />
sig.biz/combibloc: Bei der Evaluierung<br />
eines neuen Kartonformats spielen viele<br />
Faktoren eine Rolle. Welche Argumente<br />
haben Sie zu Ihrer Entscheidung für<br />
<strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> bewogen?<br />
Klein, aber fein: der Actilife Frühstücks-Drink<br />
von BINA.<br />
Herr Manz: Flexibilität bei der Produktion<br />
war ein wichtiger Grund für uns.<br />
Wir sind nun in der Lage, verschiedene<br />
Produkte in verschiedenen Volumina für verschiedene<br />
Zielgruppen auf einer einzigen<br />
Maschine abzufüllen. Wir schätzen außerdem<br />
die persönliche Beratung, die kurzen<br />
Reaktionszeiten und den guten Service von<br />
<strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong>.<br />
sig.biz/combibloc: Planen Sie, künftig<br />
noch weitere Produkte in die combifitSmall-<br />
Range aufzunehmen?<br />
Herr Manz: Natürlich sind wir an einer<br />
Absatzsteigerung interessiert. Hierbei kann<br />
es sich um Exportgeschäfte handeln, wir<br />
können uns aber auch gut vorstellen, als<br />
Co-Verpacker für Unternehmen zu agieren,<br />
die nach solch einer hochwertigen Verpackung<br />
suchen.
Blickfang am POS: der Ready-to-drink-Zitronentee<br />
von Tai Hwa im neuen Kleinformat combifitSmall.<br />
Nachgefragt bei Tai Hwa<br />
Im Juni 2004 führte Tai Hwa ihren<br />
Ready-to-drink-Zitronentee „WOW“ im<br />
neuen Kleinformat combifitSmall in den<br />
taiwanischen Markt ein. Mit einem durchschnittlichen<br />
Verkauf von 10.000 Packungen<br />
pro Tag übertrifft das neue Format sämtliche<br />
Erwartungen. Colin Wen, Marketingleiter<br />
von Tai Hwa, über die Einführung von<br />
combifitSmall.<br />
sig.biz/combibloc: Was waren die<br />
Gründe für die Einführung eines neuen<br />
Verpackungsformats?<br />
Herr Wen: Das innovative Verpackungsformat<br />
combifitSmall bietet eine Vielfalt<br />
von Differenzierungsmöglichkeiten gegenüber<br />
der herkömmlichen Kartonpackung<br />
und erhöht damit die Aufmerksamkeit der<br />
Verbraucher.<br />
Zudem verbessert der größere Trinkhalmdurchmesser<br />
von 6 mm den Trinkgenuss,<br />
was den Wert des aseptischen Kartons noch<br />
erhöht und das Interesse des modernen<br />
Handels an dieser Verpackung steigert.<br />
sig.biz/combibloc: Kann dieses Produkt<br />
als hochwertiges bzw. Premiumprodukt beschrieben<br />
werden?<br />
Herr Wen: Der japanische Markenname,<br />
das einfache und klare Verpackungsdesign<br />
sowie die Wahl der combifitSmall-Packung <strong>–</strong><br />
all dies spiegelt die herausragende Position<br />
dieses Produkts wider. Der Endverkaufspreis<br />
von 10 taiwanischen Dollar vermittelt<br />
dem Verbraucher dabei dennoch den<br />
Eindruck eines überaus positiven Preis-<br />
Leistungs-Verhältnisses.<br />
sig.biz/combibloc: Wie waren die Rückmeldungen<br />
der Einzelhändler? Und die der<br />
Verbraucher?<br />
Herr Wen: Bei den Befragungen nach<br />
der Produkteinführung haben sich sowohl<br />
die Einzelhändler als auch die Verbraucher<br />
sehr positiv geäußert. Der Einzelhandel<br />
meldet, dieses neue Verpackungsformat sei<br />
originell und daher für die Verbraucher<br />
attraktiv. Die Verbraucher haben erklärt,<br />
ihnen falle die Verpackung im Verkaufsregal<br />
Colin Wen, Marketingleiter von Tai Hwa.<br />
News 8/9<br />
auf, weshalb sie das Produkt gern einmal<br />
ausprobieren wollten.<br />
sig.biz/combibloc: Hat combifitSmall<br />
Tai Hwa tatsächlich einen Wettbewerbsvorsprung<br />
auf dem taiwanischen Markt für<br />
trinkfertige Tees eingebracht?<br />
Herr Wen: Die herausragende Performance<br />
des combifitSmall-Zitronentees übertrifft<br />
in der Tat unsere Erwartungen. Bei<br />
Familymart beläuft sich der tägliche Absatz<br />
im Durchschnitt auf etwa 10.000 Packungen<br />
<strong>–</strong> und übertrifft damit den Marktführer<br />
Nestea. Es besteht kein Zweifel, dass diese<br />
Verpackung Tai Hwa einen überragenden<br />
Wettbewerbsvorteil auf dem taiwanischen<br />
Getränkemarkt verschafft hat.<br />
Weitere Informationen finden Sie in<br />
unserem Online-Magazin unter:<br />
www.sig.biz/combibloc/news<br />
sig.biz/combibloc 03/04
Titel<br />
sig.biz/combibloc 03/04<br />
Zwischen Koch-Unlust und Koch-Kult: Die Zubereitung von Nahrung<br />
unterliegt einem tief greifenden gesellschaftlichen Wandel.
Nur kein Einheitsbrei<br />
Während noch vor einigen Jahren das Essen lediglich schmecken und satt machen sollte,<br />
haben sich die Ansprüche an Lebensmittel geändert. Heutige Produkte sollen zum Beispiel<br />
schnell verfügbar und einfach zuzubereiten sein, die Gesundheit fördern und schlank machen.<br />
Anforderungen, die auch bei der Wahl der Verpackung eine Rolle spielen. Ein Blick über<br />
den Tellerrand.<br />
Die Ausdifferenzierung unterschiedlicher<br />
Ernährungsstile und Essgewohnheiten<br />
wurde durch verschiedene Entwicklungen<br />
geprägt: Die zunehmende Rationalisierung<br />
in der technischen Produktion optimierte<br />
die Methoden der Lebensmittelerzeugung.<br />
Industrielle Produktionsweisen, neue Kühltechniken,<br />
der Einsatz von Hilfsstoffen zur<br />
Konservierung sowie Nahrungszusatzstoffe<br />
revolutionierten unser Lebensmittelangebot.<br />
Hinzu kamen neue Verpackungs- und Verteilungstechnologien.<br />
Begleitet und verstärkt<br />
wurde dieser Fortschritt durch tief<br />
greifende gesellschaftliche Veränderungen.<br />
Das Ende der Tischgemeinschaft<br />
Bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts<br />
standen bei der Nahrungsaufnahme<br />
die Stillung des Hungers und das soziale<br />
Ereignis beim Einnehmen der Mahlzeit im<br />
Vordergrund. In der Gegenwart wird immer<br />
Eine Alternative, die im Trend liegt: Fertiggerichte,<br />
die das schnelle, frische Kochen zu<br />
Hause erleichtern.<br />
häufiger allein gegessen. An die Stelle der<br />
Mahlzeiten, die zeitliche Eckpfeiler im<br />
Tagesablauf waren, tritt eine Kette von kleinen<br />
Imbissen und Snacks. Die materielle Konsistenz<br />
dieser Häppchen schwankt zwischen<br />
Kalorienbomben und „Light“-Produkten,<br />
mental bewegen sich die Konsumenten<br />
ständig zwischen Sünde und Sühne. Die<br />
Bedeutung der Nahrung reicht vom Genussmittel<br />
bis zum Medikament.<br />
Zudem hat sich der Bedarf an täglicher<br />
Nahrung grundlegend geändert. Einerseits<br />
sind Menschen, die körperlich schwer arbeiten,<br />
selten geworden. Heute arbeiten<br />
wir überwiegend im Sitzen und verbrauchen<br />
dadurch sehr viel weniger Energie als<br />
noch die Generation unserer Großväter.<br />
Maschinen übernehmen in der Fabrik oder<br />
auf der Baustelle kräftezehrende Tätigkeiten.<br />
Andererseits lässt ein verändertes<br />
Gesundheits- und Körperbewusstsein viele<br />
Titel 10/11<br />
Menschen auf ihre Kalorienzufuhr achten.<br />
Leichte Snacks für zwischendurch, kalorienreduzierte<br />
Schnellgerichte oder ballaststoffreiche<br />
Salate lösen weithin schwere, fette<br />
Mahlzeiten ab.<br />
Schöne neue Welt<br />
Die Auflösung traditioneller Arbeitsrhythmen<br />
und -formen verändert die Kochund<br />
Essgewohnheiten entscheidend. In<br />
einer künftig deregulierten Arbeitswelt, wo<br />
praktisch rund um die Uhr gearbeitet wird,<br />
hat man kaum noch Zeit zu kochen.<br />
Während die Bedeutung des Kochens<br />
im Alltag schwindet, stellen sich viele dafür<br />
am Wochenende extralange an den Herd.<br />
Kochen ist zugleich Luxus geworden.<br />
Bücher überhäufen die Konsumenten mit<br />
Rezepten. Und Fernsehköche rühren und<br />
braten auf allen Kanälen. Dennoch oder<br />
gerade deswegen: Heute verlangen insbe-<br />
sig.biz/combibloc 03/04
Titel<br />
sondere berufstätige Menschen zunehmend<br />
nach Fertig- und Schnellgerichten. Singlehaushalte<br />
oder solche mit Doppelverdienern<br />
lösen mehr und mehr die typische Familienstruktur<br />
der 50er und 60er Jahre mit der<br />
nicht berufstätigen Hausfrau ab. Ein verändertes<br />
Freizeitverhalten tut ein Übriges.<br />
Viele Menschen ziehen deshalb heute eine<br />
Fertigpizza der langwierigen Zubereitung<br />
einer Mahlzeit vor. Zeitmangel und veränderte<br />
soziale Strukturen bedingen aber<br />
schnelle, unkomplizierte Zwischenmahlzeiten:<br />
die Grundlage für Fast-Food- und<br />
Convenience-Produkte.<br />
Von der Hand in den Mund<br />
Ob Hamburger, Sushi, Dim Sum oder<br />
Wraps: Fast Food ist in. Die schnellen Snacks<br />
für unterwegs haben Hochkonjunktur, und<br />
vielerorts bestimmen Filialen <strong>große</strong>r Fast-<br />
Food-Ketten unser Stadtbild. Für die enorme<br />
Beliebtheit der Fast-Food-Restaurants gibt<br />
es mehrere Gründe: die Standardisierung<br />
der Gerichte, der Verzicht auf jegliche Tischetikette,<br />
die vergleichsweise niedrigen Preise.<br />
Ein weiteres Geheimnis des Erfolges ist, dass<br />
auch Kinder als vollwertige Kunden gelten.<br />
Das erkennt man an niedrigen Verkaufstheken,<br />
an den vielen Geschenken, die es<br />
sig.biz/combibloc 03/04<br />
zum Essen oft gratis gibt, oder an den Spielgeräten,<br />
die mittlerweile in jedem größeren<br />
Lokal angeboten werden.<br />
Nicht nur die „Klassiker“ <strong>–</strong> Burger, Currywurst<br />
oder Pommes frites <strong>–</strong>, auch das belegte<br />
Brötchen und die Fischfrikadelle, Pizza,<br />
Suppendrinks und Fertigsalate gelten als<br />
Fast Food. Allen Speisen ist gemein, dass sie<br />
im Nu zubereitet sind und schnell sättigen.<br />
Neben den Inhaltsstoffen und der Zubereitung<br />
ist die Art, wie gegessen wird, typisch:<br />
Eine Fast-Food-Mahlzeit wird nicht in Ruhe<br />
genossen, sondern schnell vertilgt, oft im<br />
Stehen oder vor dem Computer im Büro.<br />
Das schnelle Essen, obwohl auf dem<br />
Vormarsch, hat einen schlechten Ruf, weil<br />
es für eine einseitige und ungesunde Ernährung<br />
steht. Für einzelne Gerichte trifft<br />
das sicher zu: Hamburger, Würstchen & Co.<br />
enthalten meist (zu) viele ungesunde Fette<br />
und zu viel Salz. Außerdem fehlt es ihnen<br />
an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.<br />
Doch Fast Food ist nicht gleich<br />
Fast Food; Inhaltsstoffe und Qualität können<br />
je nach Produkt und Zubereitungsart<br />
variieren. Und schließlich werden in Fast-<br />
Food-Läden auch Salate oder Fruchtsäfte<br />
angeboten, mit denen man sich durchaus<br />
gesund und vollwertig ernähren kann.<br />
Früher haben die Mahlzeiten unseren Arbeitstag strukturiert.<br />
Heute strukturiert die Arbeit immer häufiger unsere Essenszeit.
Bequem gemacht<br />
Aufgrund des Zeitmangels, der Fragmentierung<br />
des Alltags und veränderter Konsumgewohnheiten<br />
ist auch Convenience-Nahrung<br />
in der modernen Gesellschaft nicht mehr<br />
wegzudenken. Viele dieser Gerichte sind einfach<br />
und schnell in der Mikrowelle zuzubereiten.<br />
Da gibt es tiefgekühlte Erbsen und<br />
Möhren, Fertigsuppen und -pizzen, Saucen,<br />
Backmischungen und eingeschweißte Getreide-Burger<br />
oder Lachs in Blätterteig.<br />
„Bequeme Lebensmittel“ haben für die<br />
Verbraucher viele Gesichter: Eine leichte<br />
Portionierbarkeit und Wiederverschließbarkeit<br />
gehören ebenso hierzu wie die einfache<br />
Fast Food ist längst Bestandteil unserer Esskultur. Kinder und Jugendliche lieben<br />
neben dem Geschmack die unkomplizierte Form der Nahrungsaufnahme.<br />
und schnelle Zubereitung innerhalb der<br />
Verpackung mit Hilfe der Mikrowelle.<br />
Gerade Convenience-Produkte wie<br />
Fertiggerichte oder fertige Zubereitungen<br />
blicken im In- und Ausland auf beeindruckende<br />
Entwicklungen zurück. Unter Einsatz<br />
intelligenter Technologien zur Herstellung,<br />
Haltbarmachung, Verpackung und<br />
Lagerung gilt es, Food-Konzepte zu entwickeln,<br />
um von den Wachstumsraten<br />
dieses Marktes zu profitieren. Hier werden<br />
künftig vor allem interessante Rezepturen,<br />
qualitativ hochwertige Verarbeitung und<br />
verbraucherfreundliche Verpackungen den<br />
Markt weiter ankurbeln können. Um auch<br />
Titel 12/13<br />
Skeptiker an den Convenience-Markt heranzuführen,<br />
können weniger vorgefertigte<br />
Produkte, die den Kochvorgang im Haushalt<br />
erleichtern, oder einzelne, fertige Komponenten<br />
eines Gerichts, mit denen eine<br />
Mahlzeit ergänzt werden kann, einen wichtigen<br />
Beitrag leisten. Die Entwicklung neuer<br />
Marktideen sollte sich nicht nur auf das<br />
Produkt selbst beschränken, sondern alle<br />
Prozesse zwischen Einkauf und Verzehr berücksichtigen.<br />
Sie kann sich auch auf die<br />
Verbesserung der Verpackung oder die Veränderung<br />
der Portionsgrößen bzw. auf die<br />
erleichterte Portionierbarkeit einfacher Produkte<br />
beschränken.<br />
sig.biz/combibloc 03/04
Titel<br />
Trotz der Beliebtheit von Convenience<br />
Food und Außer-Haus-Verzehr <strong>–</strong> der Wellness-<br />
und Gesundheitsgedanke setzt sich<br />
auch beim Essen immer mehr durch. Mit<br />
Vitaminen und Nährstoffen angereicherte<br />
Lebensmittel (Functional Food) erfreuen<br />
sich zunehmender Beliebtheit.<br />
Natürlich gesund<br />
Seinen Ursprung hatte der Trend zu<br />
Functional Food in Japan. Von dort aus gelangte<br />
er in die USA und später dann nach<br />
Europa.<br />
Functional Food sind Lebensmittel,<br />
denen der Konsument gesundheitsfördernde,<br />
leistungssteigernde oder krankheitsabwehrende<br />
<strong>Wirkung</strong>en zuschreibt. Joghurt mit<br />
ausgewählten Milchsäurebakterien zur Verbesserung<br />
der Darmflora, Müsliriegel mit<br />
Vitaminen und Folsäure zum Schutz der<br />
Herzfunktion, mit Vitaminen angereicherte<br />
Fitnessgetränke oder Margarine mit Cholesterin<br />
senkenden Substanzen: Die Liste der<br />
Nahrungsmittel wird immer länger. Diese<br />
werden mit überwiegend natürlichen<br />
Nährstoffen wie Mineralstoffen, Vitaminen,<br />
(flüssigen) Ballaststoffen oder probiotischen<br />
Bakterienkulturen angereichert. Eine Art<br />
sig.biz/combibloc 03/04<br />
„natürliches“ funktionelles Lebensmittel ist<br />
die Muttermilch: Sie enthält zum Beispiel<br />
Lipide, die Babys für ihre Gehirnentwicklung<br />
benötigen. Die Hersteller von Kindernahrung<br />
orientieren sich an den Inhaltsstoffen der<br />
Muttermilch.<br />
In Zukunft auf dem Tisch<br />
Wer sich modern ernähren will, sollte<br />
auf Inhalte achten. Senioren empfiehlt sich<br />
Omega-plus-Milch mit gleich zwei ungesättigten<br />
Fettsäuren. Schwangere könnten den<br />
Müsliriegel mit Betaglucan und Folsäure<br />
gebrauchen. Und Eltern sollten ihren Kindern<br />
die tägliche Dosis Kalzium mit einer<br />
angereicherten Nudelsuppe schmackhaft<br />
machen.<br />
Die zentrale Frage an jeden Supermarktkunden<br />
soll künftig nicht mehr<br />
lauten „Was willst du essen?“, sondern „Was<br />
willst du damit erreichen?“. Knochendichte<br />
erhöhen oder Stoffwechsel ankurbeln?<br />
Eisenmangel bekämpfen? Die Haut straffen?<br />
So planen es weltweit führende Ernährungskonzerne.<br />
Dahinter steckt die Überzeugung,<br />
dass im Zeitalter des Übergewichts High-<br />
Tech-Nahrung etwas versprechen muss, für<br />
das Verbraucher auch in Zukunft bezahlen<br />
Vitalität bis ins hohe Alter: Gesunde Ernährung verknüpfen die<br />
Konsumenten eng mit den Aspekten der Lebensqualität.<br />
wollen. In Frankreich beispielsweise ist<br />
Gesundheit das wichtigste Kriterium für<br />
den Einkauf von Lebensmitteln. Noch vor<br />
Geschmack und Genuss.<br />
Das so genannte Functional Food der<br />
Gegenwart verspricht somit nicht mehr einen<br />
allgemeinen gesundheitlichen Nutzen, sondern<br />
die Lösung spezieller Probleme. Es<br />
beugt Knochenschwund vor, regeneriert<br />
die Magenschleimhaut oder bietet Vitaminkombinationen<br />
für jede denkbare Lebenssituation.<br />
Das Versprechen von Gesundheit<br />
und Schönheit ist deswegen so interessant,<br />
weil sich auch Krankheiten und Sehnsüchte<br />
globalisieren. Deswegen könnten sich vielleicht<br />
globale Produkte etablieren, die, anders<br />
als klassische Nahrung, lokale Vorlieben<br />
nicht mehr berücksichtigen müssten.<br />
Wie auch immer dieser Markt sich entwickelt:<br />
Functional-Food-Produkte müssen<br />
in jedem Fall den heutzutage allgemein hohen<br />
Qualitätsansprüchen der Verbraucher<br />
gerecht werden, um erfolgreich vermarktet<br />
werden zu können. So sollte die Anreicherung<br />
von Nahrungsmitteln keine negativen<br />
Veränderungen zum Beispiel in Aussehen,<br />
Geschmack oder Konsistenz der Produkte<br />
nach sich ziehen.
Vor allem diverse Milchprodukte wie probiotische<br />
Joghurts und Milchmischgetränke dominieren den<br />
Markt für Functional Food.<br />
Titel 14/15<br />
sig.biz/combibloc 03/04
Titel<br />
sig.biz/combibloc 03/04<br />
Viele Konsumenten legen Wert auf hochwertige Lebensmittel, in denen<br />
noch die Kraft der Natur steckt und ihr Geschmack.
Man nehme: combibloc<br />
Über Geschmack lässt sich streiten.<br />
Und das immer wieder aufs Neue. combibloc<br />
ermöglicht es, den unterschiedlichen Trends<br />
mit Produktinnovationen zu begegnen, die<br />
den sich wandelnden Ernährungsgewohnheiten<br />
der Verbraucher entgegenkommen<br />
und mit denen sich Food-Anbieter als<br />
Trendsetter positionieren können.<br />
Die Abfülltechnik von <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong><br />
ermöglicht es, haltbare flüssige, viskose und<br />
stückige Lebensmittel schonend in Kartons<br />
abzufüllen und dauerhaft zu schützen. Der<br />
erste combibloc, in den 1985 Suppen mit<br />
stückigen Anteilen gefüllt wurden, war<br />
eine Revolution im Packaging von Food-<br />
Produkten. Seither wurde das Verfahren<br />
konsequent weiterentwickelt: Heute können<br />
zum Beispiel Suppen und Saucen mit<br />
stückigen Anteilen bis zu einer Würfelgröße<br />
von 15 mm oder Faserlängen von 40 mm<br />
aseptisch im Karton abgefüllt werden. Auch<br />
zwei verschiedene Füllgüter unterschiedlicher<br />
Konsistenz können im Karton zusammengebracht<br />
werden, zum Beispiel<br />
flüssiger Suppenfond und Gemüseeinlagen.<br />
Kurz: Das aseptische Abfüllverfahren schont<br />
und schützt auch mikrobiologisch empfindliches<br />
Füllgut optimal.<br />
Dass dieser Qualitätsvorsprung vom<br />
Verbraucher zunehmend geschätzt und er-<br />
Suppen, Saucen, Tomatenprodukte, Desserts und Babynahrung: Die unterschiedlichsten<br />
Lebensmittel sind im aseptischen Karton gut aufgehoben.<br />
wartet wird, belegen auch die Marktdaten:<br />
Bei einer Betrachtung der für den aseptischen<br />
Karton relevanten Liquid-Food-Segmente<br />
wie Suppen, Saucen, Pastasaucen,<br />
Tomatenpassata und gestückelte Tomaten<br />
sowie Babynahrung lag die Abfüllmenge<br />
1998 bei ca. 6 Mio. Tonnen. 2008 werden es<br />
voraussichtlich 7,2 Mio. Tonnen sein*.<br />
Auf den Geschmack gekommen<br />
In vielen Marktsegmenten hat sich die<br />
Kartonpackung von einer praktischen Alternative<br />
zur erfolgreichen Verpackungsvariante<br />
entwickelt. Suppen, Saucen und<br />
Tomatenprodukte, aber auch Desserts in der<br />
Kartonpackung werden immer beliebter.<br />
Und selbst bei Babynahrung, wo Produktqualität<br />
und Hygiene von entscheidender<br />
Bedeutung sind, wird combibloc weltweit<br />
eingesetzt.<br />
Von der kleinen Portion für die Babymahlzeit<br />
bis hin zur Vorratspackung für<br />
Familie oder Gastronomie steht eine breite<br />
Palette von Formaten mit unterschiedlichen<br />
Füllvolumen zur Verfügung: die kleinformatigen,<br />
speziell für den Single-Serve-Bereich<br />
verwendeten Formate combiblocSmall<br />
(150 ml bis 350 ml) und combiblocCompact<br />
(200 ml bis 500 ml), das Mittelformat<br />
combiblocStandard (500 ml, 750 ml und<br />
1.000 ml) und combiblocMaxi (1,5 und 2 l).<br />
* Quelle: Euromonitor<br />
Titel 16/17<br />
Vorteile für Anspruchsvolle<br />
Die aseptische Kartonpackung gewährt<br />
sowohl dem Endverbraucher als auch dem<br />
Lebensmittelhersteller und dem Handel Vorteile.<br />
Die markante, handliche Verpackung<br />
wirkt aufmerksamkeitsstark. Ihre <strong>große</strong><br />
Displayfläche ermöglicht eine attraktive<br />
visuelle Gestaltung und sorgt somit für eine<br />
größere Differenzierung am Point of Sale.<br />
Den Verbraucher überzeugt vor allem<br />
die Convenience dieser praktischen Verpackungslösung,<br />
die sowohl beim Transport<br />
als auch bei der Zubereitung leicht und<br />
handlich ist. Zudem lässt sich der Karton,<br />
nach Gebrauch einfach zusammengefaltet,<br />
zu 100% wiederverwerten.<br />
Schließlich bietet er auch logistische<br />
Vorteile. Kosten und Aufwand für Transport<br />
und Lagerung sind im Vergleich zu<br />
anderen Verpackungsarten geringer. Und<br />
der Handel profitiert von der optimalen Regalflächenausnutzung<br />
und dem einfachen<br />
Stapeln und Lagern der Kartonpackung.<br />
Food in der aseptischen Kartonpackung<br />
ist eben nicht nur Geschmackssache,<br />
sondern eine zukunftsfähige Lösung.<br />
Ganz gleich, welcher Ernährungstrend<br />
morgen gilt.<br />
Weitere Informationen finden Sie in<br />
unserem Online-Magazin unter:<br />
www.sig.biz/combibloc/titel<br />
sig.biz/combibloc 03/04
Porträt<br />
sig.biz/combibloc 03/04<br />
Der Herr der Möbel<br />
Ingvar Kamprad, der Pionier auf dem Gebiet der Mitnahmemöbel, ist ein<br />
brillanter und unorthodoxer Geschäftsmann. Seinen Möbelversand benannte er nach<br />
Ingvar Kamprad auf dem zugefrorenen<br />
Möckelnsee in seiner schwedischen Heimat.<br />
den Initialen seines Namens und Heimatortes: Ingvar Kamprad vom Hof Elmtary<br />
in Agunnaryd. Das war vor über 60 Jahren, als er 17 war.<br />
Schon als Kind soll Kamprad vom<br />
Fahrrad aus Streichhölzer an die Nachbarn<br />
verkauft haben. Später handelte er mit<br />
Fisch und Kugelschreibern. Mit einem<br />
Geldgeschenk seines Vaters gründete er<br />
1943 den Versandhandel IKEA, verkaufte<br />
Uhren und Nylonstrümpfe. Später kamen<br />
Kiefernmöbel dazu, die er in einem Milchwagen<br />
transportierte. Heute ist Kamprad<br />
der erfolgreichste Unternehmer Schwedens:<br />
2004 wird er in der Forbes-Liste der reichsten<br />
Menschen der Welt mit einem Privatvermögen<br />
von rund 18 Milliarden Euro<br />
auf Platz 13 geführt.<br />
Das schwedische Imperium<br />
Die zahlreichen Anekdoten täuschen<br />
leicht darüber hinweg, dass IKEA ein<br />
knallhart geführter Konzern ist. Zwar vermittelt<br />
das Unternehmen nach außen ein
lockeres, internationales, unkompliziertes<br />
Lebensgefühl, innerhalb des Konzerns jedoch<br />
maximieren alte Tugenden den Gewinn:<br />
Sparsamkeit, Bescheidenheit und<br />
konsequente Kalkulation. Jeder, der Ingvar<br />
Kamprad einmal bei der Inspektion einer<br />
seiner Filialen begleitet hat, versteht, wie<br />
dieser Mann zum Milliardär wurde. Ein<br />
eigenes Büro leistet er sich nicht, und er<br />
parkt immer auf dem billigsten Parkplatz.<br />
Heute ist IKEA die größte Haushaltsmöbelmarke<br />
der Welt. Das Unternehmen<br />
ist in 31 Ländern (u. a. USA, Russland,<br />
China) mit rund 200 Filialen vertreten und<br />
lässt weltweit produzieren. IKEA setzte<br />
2003 ca. 11 Milliarden Euro um und hat<br />
insgesamt 76.000 Mitarbeiter in 43 Ländern.<br />
Zum Imperium gehören auch Sägewerke,<br />
eine Versicherung, eine Bank, die Einrichtungshäuser<br />
der Marke Habitat, Immobilien-<br />
und Finanzverwaltungen sowie eine<br />
eigene Güterbahngesellschaft.<br />
Möbel für eine bessere Welt<br />
Erklärungen für den durchschlagenden<br />
Erfolg des Konzerns gibt es viele. Eine davon<br />
ist das Sortiment, das die Mitarbeiter von<br />
IKEA Schweden entwickeln. Dieses besteht<br />
aus rund 10.000 Artikeln und ist weltweit<br />
identisch. Hauptziel der Sortimentsarbeit ist,<br />
dass sich dank tiefer Preise alle Menschen<br />
attraktive und funktionale Einrichtungsgegenstände<br />
leisten können. IKEA nennt<br />
das „demokratisches Design“. Der größte<br />
Umsatz wird aber nicht mit Möbeln, sondern<br />
mit so genannten „Satellitenartikeln“<br />
(z. B. Teelichter, Bettwäsche, Kleiderbügel)<br />
getätigt.<br />
Bis heute ist es Tradition, allen IKEA-<br />
Produkten einen Namen zu geben. Bücherregale<br />
heißen beispielsweise Billy, das ist<br />
bei IKEA in Berlin nicht anders als bei IKEA<br />
in Moskau. Die Namen sind auf der ganzen<br />
Welt gleich. Sie werden von zwei Mitarbeiterinnen<br />
in Schweden ausgewählt:<br />
Polstermöbel etwa werden mit schwedischen<br />
Ortsnamen versehen (Klippan), alle<br />
Stühle und Schreibtische mit männlichen<br />
Vornamen (Tore), Gardinen mit weiblichen<br />
(Gudrun).<br />
Bekannt wurde IKEA durch das seinerzeit<br />
neuartige Konzept, dass der Kunde die<br />
gekauften Möbel selbst transportiert und<br />
zu Hause einfach zusammenbauen kann.<br />
Zusätzlich vertreibt das Unternehmen seit<br />
seiner Gründung gedruckte Kataloge, in<br />
denen die Möbel nicht als einzelne Objekte,<br />
sondern als Teil eines gesamten, fertig eingerichteten<br />
Zimmers inszeniert werden.<br />
Schließlich wurde das Einkaufen bei IKEA<br />
zu einem Familienausflug und einem Erlebnis<br />
umgestaltet, lange vor der Einführung<br />
von Einkaufszentren auf der grünen Wiese.<br />
Das Vermächtnis zu Lebzeiten<br />
IKEA ist Kamprad, Kamprad ist IKEA.<br />
So lange er lebt. Für die Zeit danach hat<br />
Ingvar Kamprad ein Vermächtnis hinterlassen,<br />
das „Testament eines Möbelhändlers“.<br />
Eine Bastelanleitung für den Bau eines Imperiums<br />
<strong>–</strong> und Pflichtlektüre für jeden seiner<br />
Mitarbeiter. Hier verkündet Kamprad seine<br />
Visionen, liefert er in einer „kleinen Wörterliste“<br />
die Interpretation seiner Gebote<br />
gleich mit. Es postuliert den unbedingten<br />
Willen zum Profit und enthält das Gebot<br />
Nummer sechs, das Kamprad „die Linie anders“<br />
nennt. „Dadurch, dass wir nichts nur<br />
deshalb so machen, weil es schon immer so<br />
gemacht wird, kommen wir weiter. Wir<br />
versuchen es einfach anders!“<br />
Weitere Informationen finden Sie in<br />
unserem Online-Magazin unter:<br />
www.sig.biz/combibloc/portraet<br />
Porträt 18/19<br />
Oben: 1963 eröffnete IKEA in Stockholm sein<br />
Einrichtungshaus „Kungens Kurva“.<br />
Unten: die Småland Kinderbetreuung für die<br />
kleinen IKEA-Besucher.<br />
Bilderquelle: Inter IKEA Systems B. V.<br />
sig.biz/combibloc 03/04
Kulturen<br />
sig.biz/combibloc 03/04
Im Bild: Süßspeisen, die aus Kokosnuss zubereitet<br />
werden <strong>–</strong> die so genannten Cocadas.<br />
Eine exotische Mischung<br />
Indianische Kräuter, Gewürze aus Europa und Afrika sowie kulinarische Einflüsse der<br />
Lateinamerika ist eine Region der<br />
Superlative: So leben z. B. mehr als 550<br />
Millionen Menschen in 32 Ländern. Das<br />
größte Land Lateinamerikas, Brasilien, das<br />
für seine Tänze, Legenden, Feste und Bräuche<br />
berühmt ist, hat auch kulinarisch einiges<br />
zu bieten.<br />
Gerüchte um Gerichte<br />
Schon vor der Ankunft der portugiesischen<br />
Kolonialherren bot die Küche der Ureinwohner<br />
bereits eine Vielfalt an Speisen<br />
und Getränken, die aus Mais oder dem der<br />
Kartoffel ähnlichen Wurzelgemüse Cassava<br />
bzw. Maniok zubereitet wurden. Papayas,<br />
Bananen und Cashewnüsse standen genauso<br />
häufig auf dem Speiseplan wie Fisch oder<br />
kleinere, für die Regenwälder typische Tiere<br />
wie beispielsweise Gürteltiere und Pekaris<br />
(Nabelschweine). Noch heute gehen viele<br />
landestypische Spezialitäten mit Kräutern,<br />
Gemüse und Wurzeln, u. a. wilder Chicorée,<br />
Palmherzen und Süßkartoffeln, auf dieses<br />
alte Erbe zurück.<br />
Die Portugiesen brachten Rinder und<br />
Geflügel ins Land und führten damit ganz<br />
neue Zutaten wie Eier, Milch und Milchprodukte<br />
ein. Diese verliehen den Gerichten,<br />
Süßspeisen, Saucen und Kuchen eine<br />
besondere Note, die die Brasilianer noch<br />
heute überaus schätzen.<br />
Schwarze Bohnen und kühle Drinks<br />
Doch was wäre die brasilianische Küche<br />
ohne das Nationalgericht Feijoada und<br />
den berühmten Caipirinha! Bei Ersterem<br />
handelt es sich um ein Gericht aus Schweinefleisch<br />
und schwarzen Bohnen, dessen Re-<br />
Kulturen 20/21<br />
Einwanderer: In der lateinamerikanischen Küche vermischt sich das Erbe vieler verschiedener<br />
Völker. Die unterschiedlichen Wellen der Kolonisierung und Entwicklung haben in jedem<br />
Land eine eigene Esskultur hervorgebracht. Eine kulinarische Rundreise.<br />
zept in der Periode des Kaiserreiches im<br />
19. Jahrhundert erfunden wurde. In der<br />
Feijoada wird die Verbindung von portugiesischen<br />
Kochgewohnheiten <strong>–</strong> das Anbraten<br />
von Fleisch und Gemüse in einer einzigen<br />
Pfanne <strong>–</strong> und der Küche der Ureinwohner<br />
mit ihren Hülsenfrüchten deutlich. Der<br />
Legende nach haben die Sklaven dieses<br />
Gericht seinerzeit aus den Essensresten<br />
ihrer Herren kreiert.<br />
Um den Caipirinha, den beliebten<br />
Cocktail aus Limettenstücken, Rohrzucker<br />
und Cachaça (Zuckerrohrschnaps), ranken<br />
sich ebenfalls unzählige Legenden. Wahrscheinlich<br />
liegt der Ursprung auch hier bei<br />
den Sklaven, die ihren Schnaps durch die<br />
Hinzufügung verschiedener Früchte variierten.<br />
Anderen Quellen zufolge geht das<br />
Mixgetränk auf eine Medizin aus Limetten,<br />
sig.biz/combibloc 03/04
Kulturen<br />
Honig und Knoblauch zurück, die zur Heilung<br />
der Grippe diente. Was auch immer<br />
die Wurzeln des Nationalgetränks sein mögen:<br />
In allen Theorien spielt der Austausch<br />
von kulinarischem Wissen, der in der brasilianischen<br />
Küche noch heute allgegenwärtig<br />
ist, eine wichtige Rolle.<br />
Asados, Vino und Tango Argentino<br />
Argentinien, die Heimat von Carlos<br />
Gardel und Evita Perón, das Land mit seinem<br />
überwältigenden Panorama und seiner<br />
Pasión, hat eine unvergessliche Küche hervorgebracht.<br />
Das gemäßigte Klima der Pampas<br />
macht Appetit auf herzhafte Speisen, zu<br />
denen man auch gerne kräftige Weine genießt.<br />
Bei den Asados, den traditionellen<br />
argentinischen Barbecues, werden Tiras<br />
(Rippenstücke), Vacíos (Rumpsteaks), Morcillas<br />
(Blutwurst), Chorizos (Würstchen)<br />
und Innereien wie beispielsweise Mollejas<br />
(Drüsen), Riñones (Nierchen) und Chinchulines<br />
(Kutteln) über dem Holz- oder<br />
Kohlefeuer gegrillt. Dazu werden Pommes<br />
frites, Salate und der gewürzte und ebenfalls<br />
gegrillte Provoletta-Käse gereicht.<br />
sig.biz/combibloc 03/04<br />
Maisgerichte, die von den Ureinwohnern<br />
der Pampas stammen, z. B. Locro (Rinderoder<br />
Schweinefleischtopf mit Kartoffeln<br />
und Mais), sind im Norden des Landes auch<br />
heute nicht von der Speisekarte wegzudenken.<br />
Doch auch die Gerichte, die auf die<br />
spanischen Kolonialherren zurückgehen,<br />
sind fester Bestandteil der argentinischen<br />
Küche. Die Empanadas, Teigtaschen, gefüllt<br />
mit Fleischstückchen, Zwiebeln, Eiern,<br />
Oliven und Gewürzen, stammen von der<br />
Empanada gallega ab, einem spanischen<br />
Fischgericht. Arabische, deutsche und jüdische<br />
Einwanderer bereicherten zudem diesen<br />
Schmelztiegel der Kulturen mit ihren<br />
kulinarischen Spezialitäten und trugen so<br />
zur vielseitigen argentinischen Küche bei.<br />
Der Geschmack nach Geheimnis,<br />
Salz und Meer<br />
In Chile, mit seiner unglaublichen<br />
Längenausdehnung über nahezu die gesamte<br />
Westküste des lateinamerikanischen<br />
Kontinents hinweg und seiner geringen<br />
Breite, konzentriert sich das ganze Leben<br />
natürlich auf die Meeresküste. Der endlos<br />
Oben: eine argentinische Spezialität <strong>–</strong> leckeres<br />
Rindfleisch vom Grill.<br />
Unten: Das Markenzeichen der mexikanischen<br />
Küche ist der scharfe Chili, mit dem Fleisch-,<br />
Gemüsegerichte und auch Suppen gewürzt<br />
werden.<br />
lange Strand sowie die exotische Kulisse<br />
haben eine ganz eigene Esskultur hervorgebracht.<br />
Je nach Region kann man spanische,<br />
indianische und internationale Einflüsse<br />
ausmachen, weshalb die Gerichte aus<br />
Fisch <strong>–</strong> z. B. Seezunge, Meerrabe und Lachs <strong>–</strong><br />
und Meeresfrüchten, zu denen auch Seeigel<br />
und Austern gehören, immer wieder<br />
anders schmecken. Eines der bekanntesten<br />
Gerichte ist Curanto, das insbesondere für<br />
die Chiloé- und die Osterinsel typisch ist.<br />
Es wurde ursprünglich in einem Erdloch<br />
gegart, wo auf erhitzten Steinen Lagen aus<br />
Muscheln, Fleisch, Fisch und Gemüse aufgeschichtet<br />
wurden.<br />
Natürlich gibt es auch chilenische<br />
Speisen mit Rind-, Schweine-, Lamm- und<br />
Geflügelfleisch. Sehr beliebt sind z. B. die<br />
Empanadas de pino (Teigtaschen aus Weizenmehl<br />
mit einer Füllung aus Hackfleisch,<br />
Eiern, Oliven und Rosinen) oder eine Variante<br />
der argentinischen Humitas (Maispüree,<br />
gewürzt mit Salz, Pfeffer, aromatischen<br />
Kräutern und gemahlener Zwiebel, auf<br />
Maisblättern serviert). Zu diesen Delikatessen<br />
trinkt man chilenischen Wein, das National-
Die Fülle unterschiedlicher Früchte hat in Brasilien<br />
eine äußerst kreative Küche hervorgebracht.<br />
getränk Pisco Sour (Traubenschnaps) oder<br />
den berühmten „Affenschwanz“ (Cola de<br />
mono) aus Schnaps, Milch, Kaffee, Eiern<br />
und Vanilleextrakt.<br />
Vom Sonnengott gesegnet<br />
Die mexikanische Küche erfreut sich<br />
überall auf der Welt <strong>große</strong>r Beliebtheit und<br />
zeichnet sich <strong>–</strong> wie bei den lateinamerikanischen<br />
Nachbarn <strong>–</strong> durch das europäische<br />
Erbe aus. Dennoch sind gerade hier die indianischen<br />
Einflüsse unverkennbar. Von<br />
den hoch entwickelten und zutiefst religiösen<br />
Azteken stammen die Originalgerichte<br />
mit fleischlosen Zutaten wie Mais, Tomaten,<br />
Chilischoten und Kürbis. Die spanischen<br />
Kolonialherren brachten Schweinefleisch,<br />
Wein, Weizenmehl, Zucker und Olivenöl<br />
ins Land.<br />
Die wichtigste Zutat für die mexikanische<br />
Küche ist der Mais. In unzähligen<br />
Varianten wird er zusammen mit dem Chili,<br />
dem wichtigsten Gewürz Mexikos, zur Zubereitung<br />
der Tortillas verwendet. Tortillas<br />
sind gebackene Maisfladen, die je nach<br />
Region und Jahreszeit mit einer anderen<br />
Füllung zubereitet werden. In Handarbeit<br />
werden sie frittiert oder geröstet und mit<br />
Gemüse, Fleisch oder Guacamole, dem<br />
traditionellen Avocadomus, heiß oder kalt<br />
serviert. Die Tortillas als praktisches Fast<br />
Food haben in Großstädten zu ganz neuen<br />
Formen der Esskultur geführt. Viele Küchenchefs<br />
bieten, ausgehend von der traditionellen<br />
Tortilla, dreieckig geformte oder<br />
gerollte Varianten mit Dips und Saucen an<br />
und erfanden ganz neue Gerichte wie die<br />
Wraps, gerollte Teigtaschen mit pikantem<br />
Inhalt, die einen Siegeszug durch viele<br />
Städte rund um den Globus antraten.<br />
Neben den Tortillas bietet das Land<br />
noch viele weitere aus Mais- oder Weizenmehl<br />
zubereitete Köstlichkeiten mit pikanter<br />
Füllung: Burritos, Tacos, Enchiladas,<br />
Fajitas, Tostadas, Chimichangas, Flautas,<br />
Quesadillas und Nachos.<br />
In der Ruhe liegt die Kraft<br />
Bereits zu morgendlicher Stunde werden<br />
gern pikante Gerichte serviert. Ein typisch<br />
mexikanisches Frühstück besteht aus Kutteln,<br />
Chilaquiles (frittierte Tortilla-Streifen<br />
mit Sahne und scharfer Sauce), Puntas de<br />
filete (dünne Fleischscheiben mit pikanter<br />
Sauce) oder einer Tasse heißer Schokolade<br />
mit Churros. Aber auch Rührei, Speck,<br />
Schinken, Hafer, Toastbrot, Marmelade und<br />
Butter werden zum Frühstück aufgetischt.<br />
Die Schärfe des mexikanischen Essens<br />
wird u. a. durch den Jalapeño-Chili erzielt,<br />
Kulturen 22/23<br />
der bei übermäßigem Genuss durchaus<br />
Magenschmerzen hervorrufen kann, die<br />
nach dem letzten aztekischen Herrscher<br />
„Montezumas Rache“ genannt werden.<br />
Um ein derart herzhaftes Frühstück<br />
oder Mittagessen richtig verdauen zu können,<br />
liegt es natürlich nahe, eine kleine<br />
Siesta, das traditionelle Mittagsschläfchen, zu<br />
halten. Die Arbeitsleistung wird hierdurch<br />
keineswegs beeinträchtigt <strong>–</strong> im Gegenteil:<br />
Medizinische Studien belegen, dass dieser<br />
schöne Brauch die Produktivität und Aufnahmefähigkeit<br />
nach der Ruhe steigert.<br />
Möglicherweise erklärt dies auch die unglaubliche<br />
Kreativität der mexikanischen<br />
Küche.<br />
Weitere Informationen finden Sie in<br />
unserem Online-Magazin unter:<br />
www.sig.biz/combibloc/kulturen<br />
sig.biz/combibloc 03/04
Profil<br />
sig.biz/combibloc 03/04<br />
Der Künstler Richard Caston arbeitet zurzeit an einem Bild<br />
für das Aseptic Center of Campbell’s in Toronto.
Das Erfolgsrezept<br />
Die Partnerschaft zwischen der Campbell Soup Company und <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong><br />
währt seit rund zwei Jahrzehnten. Den vorläufigen Höhepunkt dieser erfolgreichen<br />
Zusammenarbeit bildet der Aufbau einer Produktionsstätte in Kanada.<br />
Nach drei Jahren Entwicklungsarbeit wurde im März 2004 in Toronto das<br />
Aseptic Center of Campbell’s (A. C. C.) eröffnet.<br />
Um dieses Großprojekt zu realisieren,<br />
wurde das fundierte Know-how der beiden<br />
Unternehmen für die Abfüllung von Food,<br />
das sich weltweit auf verschiedene Standorte<br />
verteilt, zusammengeführt. Dank der bewährten<br />
Zusammenarbeit dauerte es nur<br />
vier Monate von der Installation bis zur<br />
Inbetriebnahme der Maschinen. Neben<br />
diversen Brühen wird in erster Linie die gebundene<br />
Gemüsesuppe der Marke Gardennay<br />
abgefüllt. Diese wurde in der Vergangenheit<br />
noch in Australien für den<br />
nordamerikanischen Markt produziert.<br />
Potenzial für eine erfolgreiche Zukunft<br />
Das Premiumprodukt Gardennay, in<br />
combiblocCompact (500 ml) verpackt, wird<br />
in zehn verschiedenen Geschmacksrichtungen<br />
angeboten. Es enthält ausschließlich<br />
hochwertige natürliche Zutaten und bedient<br />
den allgemeinen Konsumentenwunsch nach<br />
Qualität und Natürlichkeit.<br />
Nahrungsmittel sind hoch empfindlich:<br />
Wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamine, aber<br />
auch der Geschmack, das Aussehen und die<br />
Konsistenz werden beim nicht aseptischen<br />
Abfüllprozess oftmals in Mitleidenschaft ge-<br />
zogen. Das aseptische Abfüllverfahren hingegen<br />
schont und schützt das Füllgut optimal.<br />
Dieser Qualitätsvorsprung wird von den<br />
Konsumenten in Nordamerika zunehmend<br />
geschätzt und erwartet. Vor diesem Hintergrund<br />
erweist sich die Errichtung des A. C. C.<br />
als zukunftsweisende strategische Entscheidung,<br />
um die Wachstumspotenziale des<br />
amerikanischen Marktes auszuschöpfen<br />
und ein weiteres Kapitel in der Erfolgsgeschichte<br />
der Campbell Soup Company zu<br />
schreiben. Die glänzenden Perspektiven des<br />
A. C. C. basieren auf der Einschätzung, dass<br />
die Umstellung auf den aseptischen Karton<br />
ein revolutionärer Innovationssprung ist.<br />
Vergleichbar nur mit der Einführung der<br />
Dose vor mehr als hundert Jahren.<br />
America’s most wanted<br />
Im Jahr 1869 gründeten in Camden im<br />
Bundesstaat New Jersey (USA) der Obstund<br />
Gemüsehändler Joseph Campbell und<br />
der Kühlschrankfabrikant Abraham Anderson<br />
eine gemeinsame Firma, die eines Tages<br />
einen der bekanntesten Markennamen der<br />
Welt tragen und zu einem Symbol für<br />
Amerika werden sollte: die Campbell Soup<br />
Profil 24/25<br />
Company. Damals hieß das Unternehmen<br />
allerdings noch Joseph A. Campbell Preserve<br />
Company und produzierte Konserven mit<br />
Dosentomaten, Gemüse, Gelees, Suppen,<br />
Gewürzzutaten und Hackfleisch. Das Jahr<br />
1897 markiert einen Meilenstein in der Firmengeschichte:<br />
Dr. John T. Dorrance, ein in<br />
Europa ausgebildeter Chemiker, erfand die<br />
konzentrierte Suppe. Durch den Entzug des<br />
Wasseranteils der Dosensuppen schrumpfte<br />
der Doseninhalt: Die Dosen wurden kleiner,<br />
leichter, und es ließen sich mehr Lagerbestände<br />
anlegen. So konnten mit einem<br />
Schlag die Kosten für die Verpackung, die<br />
Distribution und die Lagerhaltung drastisch<br />
gesenkt werden. Diese Einsparungen wurden<br />
in Form von niedrigeren Preisen an die Verbraucher<br />
weitergegeben. Die Idee kam bei<br />
den Amerikanern so gut an, dass die Campbell<br />
Company 1922 beschloss, das Wort<br />
„Soup“ als Mittelteil in den Firmennamen<br />
aufzunehmen. Die Marke Campbell’s verdankt<br />
ihre weltweite Bekanntheit nicht zuletzt<br />
dem amerikanischen Pop-Art-Künstler<br />
Andy Warhol, der in den 60er Jahren u. a.<br />
Campbell’s-Suppendosen als Motiv für seine<br />
berühmten Serien genutzt hat.<br />
sig.biz/combibloc 03/04
Profil<br />
Die Gemüsesuppe Gardennay wird für den<br />
nordamerikanischen Markt in combiblocCompact<br />
(500 ml) abgefüllt.<br />
Dem Trend auf der Spur<br />
Heute ist die Campbell Soup Company<br />
der weltweite Marktführer im Bereich Suppen.<br />
Das international tätige Unternehmen<br />
beschäftigt über 24.000 Mitarbeiter und erzielte<br />
im abgelaufenen Geschäftsjahr 2003<br />
einen Umsatz von rund 6,7 Mrd. USD. Die<br />
Produkte von Campbell’s sind in 120 Ländern<br />
vertreten.<br />
Internationale Kompetenz, kombiniert<br />
mit der Ausrichtung auf nationale Verbraucherbedürfnisse,<br />
sichert den entscheidenden<br />
Vorsprung. Immer mit dem Ziel, neue<br />
gesellschaftliche Entwicklungen konsequent<br />
und früher aufzugreifen als der Wettbewerb.<br />
Die Basis dieses Erfolges und Maxime des<br />
Handelns sind das ausgeprägte Qualitätsbewusstsein<br />
und Leistungsdenken des<br />
Unternehmens. Diese Werte werden auch<br />
nach innen kommuniziert und bilden die<br />
Basis für ein positives, erfolgsorientiertes<br />
sig.biz/combibloc 03/04<br />
Die Deli Soup von Campbell’s, erhältlich auf<br />
dem belgischen Markt im combiblocStandard<br />
(1.000 ml).<br />
Unternehmen, das seine Mitarbeiter fördert<br />
und fordert.<br />
Heiß begehrt: Suppen von Campbell’s<br />
In den USA werden jährlich über zehn<br />
Milliarden Teller Suppe konsumiert, wobei<br />
das Campbell’s-Suppenkonzentrat in der<br />
Dose die Hitliste anführt. Eine von zehn<br />
selbstgekochten Mahlzeiten wird mit einer<br />
Dose Campbell’s-Suppenkonzentrat zubereitet.<br />
Die beliebtesten Sorten sind Hühnersuppe<br />
mit Nudeln und Tomatensuppe. Diese<br />
beiden Sorten rangieren unter den Top 10<br />
der meistverkauften Lebensmittel im Einzelhandel.<br />
Darüber hinaus bietet Campbell’s zwei<br />
sehr beliebte Ready-to-serve-Varianten<br />
(Campbell’s Select ® und Campbell’s Chunky ® )<br />
sowie die Marke Campbell’s Healthy Request ®<br />
für Konsumenten mit speziellen Anforderungen<br />
an ihre Ernährung. Die Produktion<br />
Die führende Suppenmarke in Frankreich:<br />
Liebig Pur Soup in combiblocStandard (1.000 ml).<br />
von Suppen ist nach wie vor ein starker<br />
Eckpfeiler und die Kernkompetenz des<br />
Unternehmens. Der Konzern hält im Suppenmarkt<br />
70% Marktanteile.<br />
Campbell’s stellt aber auch Getränke,<br />
Snacks, Suppenwürfel, Saucen und Beilagen<br />
her. Diese Produkte werden aufgrund ihrer<br />
unterschiedlichen Konsistenz und aufgrund<br />
ihrer unterschiedlichen Zielgruppen und<br />
Konsumsituationen in allen erdenklichen<br />
Verpackungen verpackt und vertrieben.<br />
Auf dem Vormarsch:<br />
der Verpackungskarton<br />
Zwar ist die Dose weltweit nach wie<br />
vor die dominierende Verpackungsform für<br />
Suppen. Der Trend zu verbraucherfreundlichen<br />
Verpackungen, die in puncto Convenience<br />
allen Ansprüchen gerecht werden<br />
und außer Haus konsumiert werden können,<br />
begünstigte aber in jüngster Vergangenheit
Qualität und Natürlichkeit der Produkte<br />
werden zunehmend vom Konsumenten geschätzt<br />
und erwartet.<br />
die Entwicklung der aseptischen Kartonverpackung<br />
in diesem Marktsegment.<br />
In Frankreich z. B. hat der aseptische<br />
Karton die Dose längst überholt. Die Fertigsuppe<br />
der Marke Liebig von Campbell’s wird<br />
dort seit 1987 in combiblocSmall (300 ml)<br />
und combiblocStandard (1.000 ml) abgefüllt.<br />
Aber auch in Belgien, Großbritannien und<br />
Australien findet der Konsument in den<br />
Regalen Produkte von Campbell’s, die im<br />
aseptischen Karton abgefüllt werden. Eine<br />
Erfolgsgeschichte, die die Verantwortlichen<br />
darin bestärkt hat, das Projekt A. C. C. ins<br />
Leben zu rufen. In der Gegenwart liefert<br />
<strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> weltweit aseptische Kartonverpackungen<br />
an Campbell’s. Und das aus<br />
vielen guten Gründen.<br />
Voller Vorteile: combibloc<br />
Die Abfülltechnik von <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong><br />
erlaubt es als einzige weltweit, neben den<br />
klassischen flüssigen Produkten wie Saft<br />
oder Milch auch pastöse und stückige Güter<br />
in Karton abzufüllen.<br />
Zudem bietet die Kartonverpackung<br />
echte Convenience-Vorteile: combibloc ist<br />
leicht, handlich und praktisch. Es ermöglicht<br />
in jeder Hinsicht ein sicheres und einfaches<br />
Handling <strong>–</strong> sowohl beim Transport<br />
als auch bei der Zubereitung. Und ganz<br />
gleich, welches Format auch gewählt wird:<br />
combibloc fällt auf im Verkaufsregal. Die<br />
markante, handliche Form wird zum Blickfang<br />
und lädt zum Zugreifen ein. Zusätzliche<br />
Aufmerksamkeit lässt sich durch eine<br />
attraktive visuelle Gestaltung erzielen, für<br />
die auf den Flächen reichlich Platz ist.<br />
Die Verpackungen von <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong><br />
bestechen durch ihre Standfestigkeit und<br />
Formschönheit, die ein weiteres Verkaufsplus<br />
darstellen. Nicht zuletzt der Handel<br />
befürwortet die Kartonverpackung, da sie<br />
Profil 26/27<br />
Weltweit heiß begehrt: die Fertigsuppen der<br />
Campbell Soup Company.<br />
erhebliche logistische Vorteile bietet. Zum<br />
einen ist sie leicht zu stapeln und zu transportieren,<br />
zum anderen garantiert sie eine<br />
optimale Platzausnutzung.<br />
Die besten Aussichten<br />
Und das Konzept scheint auch in Nordamerika<br />
zu greifen: In den letzten drei<br />
Monaten entwickelte sich die Gemüsesuppe<br />
Gardennay zu einer vielfach verkauften<br />
Fertigsuppe auf dem kanadischen Markt.<br />
Grund genug für Campbell’s, auch in<br />
Zukunft das Thema aseptische Abfüllung<br />
intensiv weiterzuverfolgen.<br />
Weitere Informationen finden Sie in<br />
unserem Online-Magazin unter:<br />
www.sig.biz/combibloc/profil<br />
sig.biz/combibloc 03/04
Spektrum<br />
Ans Eingemachte<br />
Der dritte Teil unserer historischen Serie widmet sich der Lebensmittelkonservierung in der<br />
Neuzeit. Erst in diesem Zeitraum entdeckten die Menschen Möglichkeiten, ihre Nahrung länger<br />
essbar zu halten. Und zwar so, dass sie ihnen besser schmeckte und sie nicht mehr den ganzen<br />
Winter nur mit Trockenfleisch, Salzfisch und Sauerkraut auskommen mussten.<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts noch weit verbreitet:<br />
das Einkochen von Obst und Gemüse<br />
in der eigenen Küche.<br />
sig.biz/combibloc 03/04<br />
Bahnbrechende Erfindungen dieser Zeit<br />
markierten den Beginn der modernen<br />
Lebensmittelindustrie und verbesserten nachhaltig<br />
die Nahrungsversorgung der Bevölkerung:<br />
Liebig entwickelte seinen Fleischextrakt,<br />
Pasteur entdeckte das Verfahren, wie<br />
Milch durch kurzzeitiges Erhitzen haltbar<br />
gemacht werden kann, Maggi entwickelte<br />
die Suppenwürfel, und Knorr brachte die<br />
vegetarische Version der Wurst, die Erbswurst,<br />
auf den Markt. Die wichtigsten technischen<br />
Neuerungen auf dem Gebiet der<br />
Konservierung waren das Einmachen und<br />
das Kühlen oder Einfrieren.<br />
Not macht erfinderisch<br />
Bevor das erste Einmachglas konstruiert<br />
werden konnte, mussten sich Forscher mit<br />
zwei physikalischen Prinzipien befassen: mit<br />
dem Vakuumverschluss und mit dem Sterilisieren<br />
durch Erhitzen. Otto von Guericke<br />
(1602<strong>–</strong>1686) und Denis Papin (1647<strong>–</strong>1712)<br />
experimentierten mit dem Evakuieren von<br />
Gefäßen und entwickelten den noch heute<br />
oft verwendeten Vakuumverschluss. Er verhindert<br />
das Eindringen von Mikroorganismen<br />
in das verschlossene Glas. Die Allgegenwart<br />
von Bakterien und deren Abtötung durch<br />
Erhitzen wurden erstmals durch den französischen<br />
Chemiker Louis Pasteur (1822<strong>–</strong>1895)<br />
wissenschaftlich beschrieben. Die Chancen,<br />
die in der Verbindung der beiden beschriebenen<br />
Prinzipien liegen, erkannte François<br />
Nicolas Appert (1752<strong>–</strong>1841) schon früher.<br />
Er gilt deshalb zu Recht als der Erfinder des<br />
Einmachglases.<br />
Im Namen der Dose<br />
Im Jahr 1804 testete Appert ein von<br />
ihm entwickeltes Verfahren, Lebensmittel
durch Erhitzen in geschlossenen Glasbehältern<br />
haltbar zu machen. Es war die Zeit der<br />
Kriege Napoleons, das Heer brauchte Proviant,<br />
der Russlandfeldzug stand noch bevor.<br />
Die französische Regierung hatte einen<br />
Preis von 12.000 Franc ausgesetzt für eine<br />
Erfindung, die es ermöglichen würde, Soldaten<br />
mit haltbarer Nahrung zu versorgen.<br />
Fünf Jahre später erhielt Appert den Preis.<br />
Er versäumte es, ein Patent anzumelden;<br />
Engländer und Amerikaner übernahmen<br />
seine Methode und ersetzten die schweren,<br />
teuren Glasgefäße durch leichte, billige<br />
Blechdosen. Bald schon brachen Forscher<br />
zu Weltreisen mit Konservendosen im Gepäck<br />
auf; Dosengemüse und -fleisch wurden<br />
auf Schiffen mitgenommen, und zahlreiche<br />
Armeen wurden damit ernährt. Für viele<br />
waren Dosenobst und -gemüse im Winter<br />
aber immer noch ein Luxus, und Dosenfleisch<br />
wurde erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts<br />
billiger als frisches.<br />
Auf Eis gelegt<br />
Inzwischen war eine besser schmeckende<br />
Konkurrenz auf dem Markt: Gekühltes<br />
und Tiefgefrorenes. Anfang des 19. Jahrhunderts<br />
begann in Nordamerika ein richtiger<br />
Versandhandel mit Natureis, der wenig<br />
später auch auf Europa übergriff. Gletschereis<br />
aus Norwegen und den Schweizer Alpen<br />
wurde in Brauereien, Schlachthöfe, Schokoladenfabriken<br />
und andere Betriebe geliefert.<br />
Aber die Kosten des Einsammelns, Aufbewahrens<br />
und Verfrachtens waren so hoch,<br />
dass diese Technik kein durchschlagender<br />
Erfolg war. Das Kühlen wurde erst einfacher<br />
und billiger, als Techniken erfunden<br />
wurden, Eis künstlich herzustellen. 1850<br />
konstruierte der Australier James Harrison<br />
eine Maschine, die mit Verdampfung und<br />
Kompression von Äther Eis erzeugte. Der<br />
französische Ingenieur Ferdinand Carré<br />
baute 1857 eine Eismaschine, die mit Ammoniak<br />
arbeitet. Der Durchbruch war geschafft:<br />
Die Kühltechnik eroberte die Welt,<br />
lieferte zuverlässig haltbares und auch<br />
außerhalb der Saison verfügbares Obst,<br />
Gemüse, Fleisch. Die ersten elektrischen<br />
Kühlschränke für Privathaushalte wurden<br />
um das Jahr 1920 hergestellt. Diese konnten<br />
sich zunächst nur die vermögenden<br />
Familien leisten. Heute steht in fast jedem<br />
Haushalt ein solches Gerät. Der Griff in den<br />
Kühlschrank ist so selbstverständlich geworden,<br />
dass wir uns kaum über die lange<br />
Entwicklung, die dahinter steht, Gedanken<br />
machen.<br />
Weitere Informationen finden Sie in<br />
unserem Online-Magazin unter:<br />
www.sig.biz/combibloc/spektrum<br />
Spektrum 28/29<br />
Cooler Komfort: Der Kühlschrank ist aus einem<br />
modernen Haushalt nicht mehr wegzudenken.<br />
sig.biz/combibloc 03/04
Spektrum<br />
Neues Packungswerk<br />
in Wittenberg<br />
Ende Juli 2004 wurde in Deutschland ein weiteres Packungswerk am Standort Wittenberg<br />
in Betrieb genommen. Mit dieser Investition wird die Produktion in Wittenberg weiter<br />
zu einem Hochleistungswerk für Getränkekartons im Mittel- und Großformat ausgebaut.<br />
Vor dem Hintergrund des zehnjährigen Bestehens war dies ein doppelter Grund zum Feiern.<br />
Mit einem Tag der offenen Tür feierte <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong><br />
Wittenberg sein zehnjähriges Bestehen<br />
und die Eröffnung des neuen Packungswerkes.<br />
Am 19. September 2004 feierte <strong>SIG</strong><br />
<strong>Combibloc</strong> das zehnjährige Jubiläum seines<br />
Standortes Wittenberg und die Inbetriebnahme<br />
eines weiteren Packungswerkes mit<br />
einem Tag der offenen Tür. Dieser Tag ermöglichte<br />
den rund 10.000 Besuchern, einmal<br />
einen Blick „hinter die Kulissen“ zu<br />
werfen und hautnah die Produktion des<br />
sig.biz/combibloc 03/04<br />
Die neue Endfertigungslinie, die beschichtete<br />
und bedruckte Packstoffe stanzt und versiegelt,<br />
wurde planmäßig in Betrieb genommen.<br />
Packstoffs mitzuerleben. Ein abwechslungsreiches,<br />
ganztägiges Programm sorgte auf<br />
dem gesamten Firmengelände für Information<br />
und Unterhaltung.<br />
Bei einem Konzertabend am Vorabend<br />
in der neuen Produktionshalle mit über 400<br />
geladenen Gästen und Mitarbeitern des<br />
Standortes Wittenberg dankte der Minister-<br />
präsident des Landes Sachsen-Anhalt, Prof.<br />
Dr. Wolfgang Böhmer, dem Unternehmen<br />
für sein Engagement in Sachsen-Anhalt<br />
und lobte <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> für den Einsatz<br />
umweltschonender Verfahren. Ebenso fanden<br />
Deddo Lehmann, Beigeordneter des<br />
Landkreises Wittenberg, und Eckhard Naumann,<br />
Oberbürgermeisters der Lutherstadt
Wittenberg, lobende Worte über das Unternehmen<br />
und seine Mitarbeiter.<br />
Blick zurück mit Stolz<br />
Als in den Jahren 1990/1991 die bestehenden<br />
Packungswerke in Linnich, dem<br />
ältesten und größten Produktionsstandort<br />
der <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> Gruppe, ihre Kapazitätsgrenzen<br />
erreicht hatten, fiel die Entscheidung<br />
für ein neues Produktionswerk. Nach<br />
detaillierter Prüfung und Besichtigung verschiedener<br />
Standorte entschied sich die<br />
<strong>SIG</strong>-Konzernleitung für Wittenberg als zusätzlichen<br />
Produktionsstandort, um sich<br />
strategisch für neue Märkte im Osten zu positionieren.<br />
Innerhalb nur eines Jahres entstand in<br />
der Lutherstadt Wittenberg (Sachsen-Anhalt)<br />
eines der weltweit modernsten Packungswerke<br />
der <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> Gruppe. Bereits<br />
ein Jahr nach der Grundsteinlegung, im<br />
Januar 1994, wurde die Produktion mit<br />
damals 130 Mitarbeitern aufgenommen.<br />
Zunächst wurden 1-Liter-Getränkekartons<br />
gefertigt, später kamen auch Klein-, Mittelund<br />
Großformate hinzu. Bis heute wurden<br />
in Wittenberg ca. 13 Milliarden combibloc-<br />
Getränkekartons produziert.<br />
Kundennahe Produktion weltweit<br />
Das Werk in Wittenberg ist ein Beispiel<br />
für die erfolgreiche Ansiedlung eines Unternehmens<br />
und die Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
in den neuen Bundesländern. Der<br />
Bau eines weiteren Werkes in Deutschland<br />
ist ein bedeutender Schritt für die gesamte<br />
Unternehmensgruppe und stellt einen weiteren<br />
Meilenstein dar in der konsequenten<br />
Ausrichtung von <strong>SIG</strong> als Verpackungskonzern.<br />
Im Rahmen der Konzentration auf das<br />
Verpacken von flüssigen und pastösen Nahrungsmitteln<br />
hat <strong>SIG</strong> im letzten Jahr ein<br />
mehrere hundert Millionen Euro umfassendes<br />
Investitionsprogramm beschlossen.<br />
Allein in Linnich und Wittenberg werden<br />
bis 2006 über hundert Millionen Euro inves-<br />
tiert. Weitere Produktionsstätten von <strong>SIG</strong><br />
<strong>Combibloc</strong> befinden sich in Österreich,<br />
Thailand, Großbritannien und seit kurzem<br />
in China. Anfang 2005 wird darüber hinaus<br />
ein weiteres Werk in Riad, Saudi Arabien,<br />
den Betrieb aufnehmen.<br />
Gute Aussichten für die Zukunft<br />
Am 19. November 2003 begann der<br />
Bau des fünften Packungswerkes von <strong>SIG</strong><br />
<strong>Combibloc</strong> in Deutschland. Mit dieser Investition<br />
wird die Produktion in Wittenberg<br />
weiter zum Hochleistungswerk für volumenstarke<br />
Verpackungen im Mittel- und<br />
Großformat ausgebaut. Nach Fertigstellung<br />
des neuen Bauvorhabens umfasst die bebaute<br />
Gesamtfläche künftig rund 48.000 m 2 .<br />
Der erste Bauabschnitt ist bereits fertiggestellt.<br />
Die Inbetriebnahme der ersten neuen<br />
Endfertigungslinie erfolgte Ende Juli 2004.<br />
Mit einem weiteren Bauabschnitt, der<br />
Mitte 2005 abgeschlossen sein wird, entsteht<br />
Platz für zusätzliche Druckmaschinen.<br />
Der Anlauf der ersten neuen Druckmaschine<br />
sowie einer zweiten Endfertigungslinie ist<br />
für Herbst 2005 geplant. Die Gesamtinvestition<br />
beläuft sich auf ca. 50 Millionen<br />
Euro.<br />
Die Erweiterung der Schichtsysteme in<br />
der Produktion ermöglichte neben Mengensteigerungen<br />
auch einen deutlichen Personalzuwachs.<br />
Allein in den vergangenen zwei<br />
Jahren stieg die Zahl der Mitarbeiter in<br />
Wittenberg um rund 30 Prozent auf über<br />
300 Beschäftigte. In naher Zukunft wird das<br />
Werk voraussichtlich ca. 350 Mitarbeiter<br />
beschäftigen.<br />
Spektrum 30/31<br />
Wie wird ein Getränkekarton hergestellt?<br />
Die Antwort bekamen die rund 10.000 Besucher<br />
beim Rundgang durch die Produktion.<br />
Weitere Informationen finden Sie in<br />
unserem Online-Magazin unter:<br />
www.sig.biz/combibloc/spektrum<br />
sig.biz/combibloc 03/04
Spektrum<br />
Gemeinsame<br />
Schadensbegrenzung<br />
In Großbritannien spielt <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> eine wichtige Rolle in der neu gegründeten<br />
Carton User Group (CUG). Diese gibt unter anderem Forschungsstudien in Auftrag,<br />
um die Effizienz von Lebensmittellieferketten im Einzelhandel zu verbessern.<br />
Die Mitglieder der CUG, allesamt wichtige<br />
Industrieunternehmen mit einem kombinierten<br />
Umsatz von mehr als 2 Billionen £,<br />
sind: <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong>, Tetra Pak, Gerber<br />
Foods Soft Drinks, Del Monte Europe Ltd.,<br />
Histogram, Rubicon Beverages und Milk<br />
Link.<br />
„In den vergangenen Jahren hat die<br />
CUG neuartige Untersuchungen als Teil ihres<br />
Engagements zur Steigerung der Effizienz<br />
der Kommunikation in der Lieferkette<br />
durchgeführt“, so Neil Selby, Convenor der<br />
Gruppe. „Diese Initiative hat zur Entwicklung<br />
von wichtigen Partnerschaften mit<br />
zwei hoch angesehenen Forschungs- und<br />
Beratungsorganisationen geführt, dem Lean<br />
Enterprise Research Centre der Cardiff University<br />
und PIRA International, die beide<br />
auf die Besonderheiten von Lieferketten<br />
spezialisiert sind.“<br />
sig.biz/combibloc 03/04<br />
Durch Schaden klug werden<br />
Ziel der gesamten Forschungsstudie<br />
war die Festsetzung des Schadensausmaßes,<br />
dem Waren in typischen Lieferketten<br />
in Großbritannien unterworfen sind: vom<br />
Abfüllen im Werk über ihre Lagerung<br />
und Distribution bis hin zum Regal beim<br />
Einzelhändler. „Zusammen mit CUG-Mitgliedern<br />
hat die Forschungsgruppe einige<br />
britische Einzelhändler und führende<br />
Fruchtsafthersteller, Princes Soft Drinks<br />
und GlaxoSmithKline, in die Untersuchung<br />
einbezogen. Durch weit reichenden Zugang<br />
zu deren Warenlagern war es möglich herauszufinden,<br />
wo und wie die Schäden auftreten“,<br />
erläutert Neil Selby. Die signifikanten<br />
oder kritischen Schäden am Karton<br />
lagen im Allgemeinen unter 1% für alle<br />
Kategorien beim Verpacker und Abfüller<br />
sowie unter 2% in den Lagerstätten der<br />
Verteilerzentren. Beim Einzelhändler stiegen<br />
sie jedoch in der Regel auf einen höheren<br />
Wert. Dies galt für alle Kartonarten in<br />
nahezu allen Lieferketten.<br />
Offen für neue Ziele<br />
„Die Untersuchungsergebnisse wurden<br />
mit <strong>große</strong>m Interesse aufgenommen, und<br />
in der Folge haben Procter & Gamble und<br />
Tesco mitgeteilt, dass sie in den nächsten<br />
Phasen dieser betriebsorientierten Untersuchung<br />
gerne mit der Gruppe zusammenarbeiten<br />
würden. Die nächsten Schritte<br />
werden sich genauer mit der Lagerumgebung<br />
und Warenhaltungsfragen befassen“,<br />
erklärt Neil Selby.<br />
Was klar aus den bisher durchgeführten<br />
Forschungsarbeiten und den Ergebnissen<br />
hervorgegangen ist, sind die Vorteile, die<br />
durch die aktive Zusammenarbeit in Form<br />
von schnell verfügbaren und relevanten<br />
Informationen entstehen können. Diese<br />
können nicht nur auf Kartonverpackungen<br />
angewendet werden, sondern auch im<br />
weiteren Sinne auf Verpackungen und<br />
Lieferketten im Einzelhandel. Vor diesem<br />
Hintergrund möchte die CUG mehr Mitglieder<br />
gewinnen und die Industrie in den<br />
nächsten Jahren noch stärker unterstützen.<br />
Weitere Informationen finden Sie in<br />
unserem Online-Magazin unter:<br />
www.sig.biz/combibloc/spektrum
Zur Feier des Tages<br />
Im September 2004 feierte <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> Ltd. aus Großbritannien, das 1974<br />
als Joint Venture von Rexam plc (zuvor Bowater) und <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> (zuvor PKL)<br />
gegründet wurde, sein 30-jähriges Bestehen.<br />
Bei Jung und Alt besonders beliebt war das<br />
Bungee-Rennen.<br />
Neben den Mitarbeitern und ihren<br />
Familien war auch der Bürgermeister von<br />
Sunderland eingeladen, dieses Jubiläum bei<br />
einem bunten, fröhlichen Treiben mit lustigen<br />
Wettkämpfen, Livemusik und Grillständen<br />
zu begehen. Im Rahmen einer<br />
Besichtigung des Packstoffwerks erhielten<br />
die Gäste zudem die Gelegenheit, den<br />
Produktionsprozess kennen zu lernen.<br />
Effizienz eines Spezialisten<br />
Im Laufe der vergangenen 30 Jahre hat<br />
das Unternehmen zahlreiche Veränderungen<br />
erlebt, u. a. im Hinblick auf die Besitzverhältnisse<br />
und das Produktportfolio. Heute<br />
ist das britische Packstoffwerk dank seiner<br />
äußerst kurzen Produktionsläufe eines der<br />
wettbewerbsfähigsten <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> Werke<br />
weltweit. Sowohl in Großbritannien als<br />
auch im konzerninternen Geschäftsbereich<br />
hat sich das Unternehmen als Spezial-<br />
Eine weitere Attraktion: der Sumo-Ringkampf<br />
bei den Mannschaftsspielen.<br />
hersteller für außerstandardmäßige Produkte<br />
(u. a. spezielle Drucke, Kartonstrukturen und<br />
Perforierungen) und Sonderformate etabliert.<br />
Die Anzahl der in den letzten anderthalb<br />
Jahren bei bedeutenden Saftherstellern neu<br />
installierten Maschinen, das Debüt von<br />
combifit in Großbritannien sowie die Einführung<br />
der 1,5-Liter-Verpackung haben die<br />
Stellung des Unternehmens als führender<br />
Anbieter von aseptischen Getränkeverpackungen<br />
und Füllmaschinen auf dem britischen<br />
Markt gestärkt. Beliebte Marken<br />
wie die Säfte von Del Monte, Ocean Spray<br />
und Libby’s sowie die Saucen von Birds und<br />
Ambrosia werden in combibloc-Kartons angeboten.<br />
Für eine erfolgreiche Zukunft<br />
Die Zielsetzung des Unternehmens<br />
liegt in der weiteren Entwicklung und Erschließung<br />
des Verpackungsmarktes.<br />
Spektrum 32/33<br />
Der Bürgermeister von Sunderland, seine<br />
Frau und Stefan Haferkorn (Geschäftsführer<br />
<strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> Ltd.).<br />
Hierzu setzt es zum einen auf kontinuierliche<br />
Innovationen, zum anderen auf die<br />
Förderung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
um einen konstant hochwertigen<br />
Service zu gewährleisten. Dank dieser Förderung<br />
ist es <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> Ltd. gelungen,<br />
sich von einem Betrieb mit lediglich 20 Beschäftigten<br />
und nur einem Betriebsgebäude<br />
zu einem Unternehmen zu entwickeln, das<br />
auf dem eigenen Betriebsgelände mit seinen<br />
fünf Werksgebäuden nunmehr 200 Mitarbeiter<br />
beschäftigt.<br />
Weitere Informationen finden Sie in<br />
unserem Online-Magazin unter:<br />
www.sig.biz/combibloc/spektrum<br />
sig.biz/combibloc 03/04
Umwelt<br />
Ein Grund zu feiern<br />
In der Papierfabrik „Fettykil Mills“ im idyllischen Leslie in Schottland gab<br />
Umweltminister Elliot Morley im Juli den offiziellen Startschuss für das Recycling<br />
von Getränkekartons aus Großbritannien und Nordirland.<br />
Der britische Umweltminister Elliot Morley<br />
besichtigt die neue Recyclinganlage.<br />
Schon seit dem 19. Jahrhundert ist die<br />
Region um Leslie ein Zentrum der Papierherstellung.<br />
Das Unternehmen Smith Anderson<br />
& Co Ltd., seit 1859 hier ansässig,<br />
hat sich zum führenden integrierten Hersteller<br />
und Recycler von Papierprodukten<br />
in Europa entwickelt. Darunter vor allem<br />
Verpackungen und Tüten für weltbekannte<br />
sig.biz/combibloc 03/04<br />
Firmen wie Burger King und McDonald’s,<br />
aber auch The Body Shop.<br />
Ein wichtiger Schritt in die Zukunft<br />
Smith Anderson ist Pionier beim Einsatz<br />
von Recyclingfasern. Keith Verden-<br />
Anderson, Direktor der Fettykil Mills, hat<br />
die besonders hohe Qualität der langen<br />
Von links: Malcolm Allum (<strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> Ltd.<br />
UK), Keith Verden-Anderson (Smith Anderson/<br />
Fettykil Mills), Dr. Kevin Bradley (ACE Brussels),<br />
Petra Gerber (<strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> GmbH Linnich),<br />
Sandra Taylor (<strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> Ltd. UK) und<br />
Samantha Edgar (Tetra Pak).<br />
Getränkekartonfasern erkannt und sieht<br />
das Recyclingengagement als eine klare<br />
Investition in die Zukunft. Auch Umweltminister<br />
Morley betonte im Rahmen seiner<br />
Eröffnungsrede vor rund 90 Gästen, dass<br />
das Recycling von Getränkekartons ein<br />
wichtiger Schritt zur Erfüllung der Europäischen<br />
Verpackungs- und Abfalldirektive
sei. Die Recyclinganlage verarbeitet derzeit<br />
rund 20 Prozent der Marktmenge aus<br />
Großbritannien und Nordirland <strong>–</strong> „eine<br />
Menge Getränkekartons und Rohmaterial“,<br />
betonte Morley.<br />
Gesamte Getränkekartonbranche<br />
engagiert<br />
In enger Zusammenarbeit mit dem<br />
LFCMA (Liquid Food Carton Manufacturers<br />
Association), der Interessenvereinigung<br />
Positive Bilanz<br />
Umwelt 34/35<br />
Der europäische Verband der Getränkekartonhersteller, die Brüsseler Alliance for Beverage Cartons<br />
and the Environment (ACE), hat die insgesamt erzielten Recycling- und Verwertungsmengen für<br />
das Jahr 2003 bekannt gegeben.<br />
Demnach sind 30 Prozent aller im<br />
Europa der 15 Mitgliedstaaten auf den<br />
Markt gebrachten Getränkekartonverpackungen<br />
wieder dem Wertstoffkreislauf zugeführt<br />
worden. Dies entspricht nahezu<br />
280.000 Tonnen gesammelter gebrauchter<br />
Verpackungen, die in Papierwerken zur<br />
Herstellung anderer Papierprodukte wie<br />
beispielsweise Hülsen-, Hygiene-, Toilettenpapiere<br />
und Wellpappe genutzt werden. In<br />
Bezug auf die erweiterte EU mit ihren<br />
25 Mitgliedsländern konnte ACE für das<br />
vergangene Jahr eine Recyclingmenge von<br />
28 Prozent vermelden.<br />
„Zwar sind wir nur für einen Bruchteil<br />
des erzeugten Verpackungsmengenstroms<br />
verantwortlich, dennoch möchten wir sicherstellen,<br />
dass Getränkekartons sowohl zur<br />
der UK-Getränkekartonhersteller, wurde<br />
die Recyclinganlage realisiert. Zurzeit kümmert<br />
sich der LFCMA gemeinsam mit<br />
einigen Kommunen um eine Reihe von<br />
Pilotprojekten zur Sammlung von Getränkekartons<br />
in England, Schottland und Irland.<br />
Anders als in Deutschland gibt es hier kein<br />
einheitliches Sammel- und Sortiersystem.<br />
Unterstützt wird das Recyclingengagement<br />
durch <strong>SIG</strong> <strong>Combibloc</strong> Ltd. (UK),<br />
repräsentiert durch Sandra Taylor, Marketing<br />
Ressourceneffizienz in unserer eigenen Wertschöpfungskette<br />
als auch zur anvisierten<br />
Recyclingmenge für Papierverpackungen<br />
gemäß der EU-Richtlinie über Verpackungen<br />
und Verpackungsabfälle beitragen“, bekräftigt<br />
Dr. Kevin Bradley, Generaldirektor von ACE.<br />
Weitere Informationen finden Sie in<br />
unserem Online-Magazin unter:<br />
www.sig.biz/combibloc/umwelt<br />
Manager, und Malcolm Allum, Technischer<br />
Direktor, die ebenso wie Petra Gerber aus<br />
Linnich, verantwortlich für Umweltangelegenheiten<br />
in Westeuropa, bei der Inbetriebnahme<br />
vor Ort waren.<br />
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www.sig.biz/combibloc/umwelt<br />
sig.biz/combibloc 03/04
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