Die Hunde - Tierheim Paderborn
Die Hunde - Tierheim Paderborn
Die Hunde - Tierheim Paderborn
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<strong>Tierheim</strong><br />
Nr. 1/2011<br />
Zeitung <strong>Paderborn</strong><br />
Liebe Tierfreunde,<br />
gemeinsam können wir auf ein ereignisreiches Jahr 2010<br />
zurückblicken.<br />
Wie immer gab es viel zu tun. Insgesamt konnten wir im<br />
letzten Jahr 1.340 Tiere aufnehmen, darunter 296 <strong>Hunde</strong>,<br />
786 Katzen und 258 Kleintiere.<br />
748 Tiere konnten wir erfolgreich vermitteln, zahlreiche<br />
verwilderte Hauskatzen kastrieren und viele Wildtiere in<br />
artgerechte Pflegestellen unterbringen.<br />
Besonders glücklich sind wir darüber, dass jetzt unser<br />
neues Katzenhaus entsteht. <strong>Die</strong>ser Bau ist bislang unser<br />
größtes Projekt - was wir nach jahrelangem Kampf und<br />
dank der Unterstützung vieler Tierfreunde und der Stadt<br />
<strong>Paderborn</strong> nun endlich in die Tat umsetzen können.<br />
Den Fortschritt des Neubaus können Sie in unserem <strong>Tierheim</strong>heft<br />
verfolgen.<br />
In diesem Jahr wollen wir natürlich wieder unsere ganze<br />
Kraft und Energie den Tieren widmen, die unsere Hilfe benötigen.<br />
Wir möchten für unsere besonderen Schützlinge, die sich<br />
bereits seit langem in unserer Obhut befinden, endlich ein<br />
neues Zuhause finden.<br />
Wir hoffen den Aufnahmestopp für Katzen endlich aufheben<br />
zu können, wenn das Katzenhaus bezugsfertig ist.<br />
Mit Kastrationen möglichst vieler Katzen wollen wir das<br />
Katzenelend eindämmen.<br />
Für unsere scheuen Samtpfoten suchen wir dringend eine<br />
weniger stressreiche Unterbringung, wo sie frei leben können,<br />
aber auch versorgt werden.<br />
Das sind unsere Vorsätze für dieses Jahr!<br />
Dazu brauchen wir Ihre Hilfe! Ihre Unterstützung! Denn<br />
ohne die Tierfreunde, zu denen Sie gehören, können wir<br />
diese Vorsätze nicht in die Tat umsetzen.<br />
Geben Sie einem alten Tier, das sich nichts sehnlicher<br />
wünscht, als seine noch verbleibende Zeit in liebevoller<br />
privater Umgebung zu verbringen, eine Chance.<br />
Lassen Sie Ihre Katzen kastrieren und sorgen Sie dafür,<br />
dass in Ihrer Umgebung lebende Wildkatzen kastriert werden<br />
und sich nicht ins unendliche vermehren.<br />
Wenn Sie die Möglichkeit haben und Mäusefänger<br />
suchen, geben Sie den scheuen <strong>Tierheim</strong>katzen eine<br />
Bleibe!<br />
Wenn Sie Ausschau nach einem vierbeinigen „Familienmitglied“<br />
halten, gehen Sie nicht gleich zum nächsten<br />
Züchter, beziehen Sie auf ihrer Suche auch die <strong>Tierheim</strong>e<br />
mit ein. Auch dort warten Welpen, Junghunde – Reinrassige<br />
wie Mischlinge – die unverschuldet da gelandet sind.<br />
Gerade Tiere aus „zweiter Hand“ sind dankbare Vierbeiner!<br />
Ihnen allen noch ein gutes und erfolgreiches, aber auch<br />
vor allem gesundes Neues Jahr!<br />
Der Vorstand und das <strong>Tierheim</strong>team<br />
<strong>Tierheim</strong>bewohner des Monats<br />
<strong>Die</strong> ausführlichen Portraits finden Sie auf Seite 16 + 17.<br />
Jule<br />
Paula<br />
Django<br />
Sokrates<br />
Momo<br />
Filly
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 2<br />
Aus dem Inhalt<br />
Unsere Autorinnen Seite 2<br />
Eine Chance für Listenhunde Seite 3<br />
Oh ja, ein Welpe! - Teil 5 Seite 6<br />
WDR - Tiere suchen ein Zuhause! Seite 10<br />
<strong>Die</strong> artgerechte Kaninchenhaltung Seite 13<br />
FeLV-Impfung für Katzen mit Freigang Seite 15<br />
Unsere Notfälle ... Seite 16<br />
Über das Leben hinaus -<br />
unseren Tieren eine sichere Zukunft geben Seite 18<br />
Wir sagen herzlich Danke ... Seite 18<br />
Mein Praktikum im <strong>Tierheim</strong> Seite 19<br />
Von Jägern und Haustieren Seite 20<br />
Kastrationen sind wichtig! Seite 25<br />
<strong>Tierheim</strong>splitter Seite 26<br />
Katzenhausneubau / Richtfest Seite 27<br />
Allgemeine Informationen / Termine Seite 30<br />
Impressum<br />
Tiere in Not e.V.<br />
Hermann-Löns-Str. 72<br />
33104 <strong>Paderborn</strong><br />
Tel.: +49 (0) 52 54 1 23 55 Fax: +49 (0) 5254 32 69<br />
E-Mail: info@tierheim-paderborn.de<br />
Internet: www.tierheim-paderborn.de<br />
V.i.S.d.P.: Gabi Votsmeier, 1. Vorsitzende<br />
Registergericht: Amtsgericht <strong>Paderborn</strong><br />
Registernummer: VR 1051<br />
Unsere Autorinnen<br />
Beate Rost wurde 1965 in <strong>Paderborn</strong><br />
geboren und lebt seit 1992 in<br />
Berlin. Schon als junge Frau von<br />
nicht einmal 20 Jahren widmete<br />
sie ihre Zeit ausschließlich dem<br />
Tierschutz. Ein Praktikum in einem<br />
kleinen <strong>Tierheim</strong> in ihrer Heimat<br />
Nordrhein-Westfalen stellte<br />
die Weichen für ihren weiteren<br />
Lebensweg!<br />
Als sie einige Jahre später vom <strong>Tierheim</strong> <strong>Paderborn</strong> das<br />
Angebot bekam, die <strong>Tierheim</strong>leitung zu übernehmen,<br />
stand endgültig fest: Ihre Kraft und ihre Energie gehören<br />
dem Tierschutz. Das ist bis heute so geblieben, und täglich<br />
wirkt sie an großen wie kleinen Tierschutzprojekten mit,<br />
engagiert sich, wo sie kann und wo immer sie gebraucht<br />
wird. Neben der aktiven Tierschutzarbeit ist es Beate Rost<br />
ein Anliegen, mit ihren Büchern aufmerksam zu machen:<br />
Auf Tierschutzthemen, mit deren Problematik sich offensichtlich<br />
so mancher gedankenlos arrangiert hat.<br />
Kontakt: www.beate-rost.de<br />
Dr. med. vet. Claudia Preßer<br />
Abitur 1977, Tierarzthelferinnenlehre,<br />
anschließend 1979 Tiermedizinstudium<br />
in Wien, Gießen<br />
und München, Approbation<br />
1984, Promotion 1987. Es folgten<br />
verschiedene Tätigkeiten<br />
in Praxis und Pharmaindustrie.<br />
Durch ihre eigenen „etwas komplizierten“<br />
Tiere hat sie sich seit 1999<br />
intensiv mit Verhaltenslehre und<br />
Training bei Tieren beschäftigt. Neben der Erlangung der<br />
tierärztlichen Zusatzbezeichnung „Verhaltenstherapie“,<br />
hat sie sich über Welpenschulen und <strong>Hunde</strong>erziehung<br />
fortgebildet.<br />
2007 eröffnete sie ihre Tierärztliche Praxis für Tierverhaltenstherapie<br />
und die Welpen- und <strong>Hunde</strong>schule Tollwiese.<br />
Kontakt: www.tollwiese.de<br />
Gabi Votsmeier wurde 1963 in<br />
Salzkotten geboren und ist mit <strong>Hunde</strong>n<br />
groß geworden. Um Tieren<br />
wirklich helfen zu können, fing sie im<br />
Oktober 1986 im <strong>Tierheim</strong> als ehrenamtliche<br />
Helferin an. Inzwischen ist<br />
sie seit vielen Jahren die 1. Vorsitzende<br />
des Tierschutzvereins „Tiere<br />
in Not e. V.“ mit dem dazugehörigen<br />
<strong>Tierheim</strong>.<br />
<strong>Die</strong> umfangreiche Tierschutzarbeit erfordert viel Zeit. Aber<br />
ein Leben ohne sie und den <strong>Tierheim</strong>tieren, die ihr immer<br />
wieder ans Herz wachsen, kann sie sich nicht mehr vorstellen.<br />
Jedem Tier, dem sie zu einem besseren Leben<br />
verhelfen kann, ist ihr Antrieb und Dank zugleich, um mit<br />
der Tierschutzarbeit fortzufahren.
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 3<br />
Eine Chance für Listenhunde!<br />
von<br />
Gabi Votsmeier<br />
Für herrenlose <strong>Hunde</strong> ein Zuhause zu finden, wird in letzter<br />
Zeit immer schwerer. <strong>Die</strong> Gründe hierfür sind vielfältig.<br />
Wie die finanzielle Lage, das Wohnungsangebot für Familie<br />
mit Hund, die Arbeitssituation der Menschen und das<br />
überaus vielfältige Angebot an <strong>Hunde</strong>n, was man allein im<br />
Internet findet, um nur einige zu nennen.<br />
Umso schwerer haben es ganz besonders die so genannten<br />
„Kampfhunde“ wie Stafford & Co. Denn ihre Haltung<br />
ist in vielen Bundesländern an Auflagen, die der Halter zu<br />
erfüllen hat, gebunden.<br />
In Nordrhein-Westfalen sehen die Auflagen im Groben wie<br />
folgt hierfür aus:<br />
• Ein Sachkundenachweis ist erforderlich. (Der wird<br />
in der Regel beim zuständigen Veterinäramt in<br />
Form eines schriftlichen Tests abgelegt). Alleine<br />
um einen solchen Hund nur auszuführen, ist dieser<br />
bereits nötig.<br />
• Ein polizeiliches Führungszeugnis vom Halter<br />
wird für die Anmeldung beim zuständigen Ordnungsamt<br />
verlangt, genauso wie eine abgeschlossene<br />
<strong>Hunde</strong>haftpflicht (darauf achten, dass<br />
die Versicherung auch diese <strong>Hunde</strong>rassen mit<br />
einschließt!)<br />
• Eine Anmeldung beim Ordnungsamt muss sofort<br />
bei Übernahme erfolgen.<br />
<strong>Die</strong> Tests sind nicht besonders schwierig und die meisten<br />
Auflagen fallen nur ein Mal an. Ein Aufwand, der sich wirklich<br />
lohnt!<br />
Ausführliche Informationen über Gesetze, Verordnungen<br />
und Sachkundenachweise erhalten Sie auf der Internetseite:<br />
www.listenhunde.de.<br />
Ein weiteres Problem ist die hohe <strong>Hunde</strong>steuer für diese<br />
Rassen, die in vielen Orten – besondern in größeren<br />
Städten – erhoben wird. Wer ländlich lebt, hat da bessere<br />
Chancen die „normale“ <strong>Hunde</strong>steuer zahlen zu müssen.<br />
In manchen Gemeinden kann die <strong>Hunde</strong>steuer herabgesetzt<br />
werden, wenn der Halter mit seinem Hund einen<br />
Verhaltenstest (auch Wesenstest genannt) macht. Bei erfolgreicher<br />
Absolvierung einer solchen Prüfung kann der<br />
Hund auch vom tragen eines Maulkorbes oder Haltis befreit<br />
werden oder sogar Leinenbefreiung bekommen.<br />
Glücklicherweise gibt es <strong>Hunde</strong>freunde, die sich von all<br />
diesen Auflagen nicht abschrecken lassen und einem<br />
„Kampfhund“ ein Zuhause geben.<br />
Zwei dieser Glückspilze wollen wir Ihnen hier vorstellen.<br />
Glückspilz Nr. 1:<br />
Sammy kam erstmalig im Alter von 5 Jahren zu uns. Gleich<br />
nachdem die neue <strong>Hunde</strong>verordnung raus kam, wurde er<br />
an einem Baum angebunden ausgesetzt. Er wartete fast<br />
13 Monate auf eine Chance, die er dann endlich bekam.<br />
Leider war sein Glück nicht von langer Dauer, denn er kam<br />
nach 4-jähriger Vermittlung wegen Trennung und Rückgang<br />
seiner Leute nach England ins <strong>Tierheim</strong> zurück.<br />
Mit nun fast 10 Jahren, alt und noch dazu ein Listenhund,<br />
befürchteten wir, dass er seine restlichen Jahre nun bestimmt<br />
im <strong>Tierheim</strong> verbringen würde. Aber er hatte riesiges<br />
Glück und fand vor 3 Jahren, nachdem er 2,5 Jahre<br />
im <strong>Tierheim</strong> ausharren musste, seine neue Familie.<br />
<strong>Die</strong>ser Brief erreichte uns kürzlich:<br />
Hallo Ihr Lieben,<br />
Ja, ja, ich alter Knochen lebe immer noch und es<br />
geht mir gut. Zugegeben, die Eiseskälte macht mir<br />
schon ein bisschen zu schaffen, denn die alten Knochen<br />
sind doch schon ein bisschen steif, aber wenn<br />
Schnee liegt, bin ich nicht mehr aufzuhalten. Und dann<br />
wird getobt mit meinen Mädels in der weißen Pracht.
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 4<br />
Meinen beiden Mädels geht es auch soweit gut. Unsere<br />
Kleine ist mittlerweile 16 Monate alt und hat sich sehr gut<br />
entwickelt und sieht immer noch lustig aus mit ihren spitzen<br />
Ohren und langen Beinen. Da ich ja nun nicht mehr<br />
der Jüngste bin, nimmt sie auch Rücksicht auf mich und<br />
wir spielen nur noch, wenn ich es will. Ist schon ein kluges<br />
Kind. Ich hätte nicht gedacht, dass ich in meinem Alter<br />
noch mal Vater werde, aber die Kleine war das Beste,<br />
was Ronja und mir passieren konnte. Wir sind jetzt eine<br />
richtig kleine Familie und haben uns noch nie gestritten.<br />
Und die Kleine ist genauso verspielt und verrückt wie ich<br />
und wir liefern uns im Feld immer Wettrennen und kleine<br />
Ringkämpfe. Natürlich lasse ich sie meistens gewinnen,<br />
denn ich wiege schließlich doppelt so viel wie der Zwerg.<br />
Wir waren im Sommer das erste Mal bisher voneinander<br />
getrennt und das war schon irgendwie komisch. Meine<br />
Leute mussten für 4 Tage nach Hamburg fahren zu einem<br />
großen Harley Davidson Event und unser <strong>Hunde</strong>sitter<br />
kam leider nicht. Da mussten wir dann getrennt werden,<br />
weil immer nur 2 <strong>Hunde</strong> in einem Zimmer in der <strong>Hunde</strong>pension<br />
wohnen können. Da meine Leute nicht wollten,<br />
dass einer von uns alleine wohnen muss, haben sie mich<br />
als Ältesten mit nach Hamburg genommen. War trotzdem<br />
irgendwie schön, mal meine Leute ganz alleine für<br />
mich zu haben. <strong>Die</strong> Autofahrt war ganz schön lang und<br />
Frauchen war ganz stolz auf mich, weil ich ganz lieb und<br />
tapfer war. Im Hotel habe ich dann ganz viele Leckerchen<br />
bekommen. In Hamburg war richtig was los. Ganz viele<br />
Leute haben mich gestreichelt und es hat überall ganz<br />
toll gerochen. Aber ich war froh, als wir meine Mädels<br />
dann wieder von der <strong>Hunde</strong>pension abgeholt haben und<br />
die Wiedersehensfreude war groß.<br />
Jetzt, wo es so kalt ist, kuschel ich mit meinen Mädels<br />
immer gerne vor dem Kaminofen und wenn wir nach der<br />
letzten Gassirunde wieder reinkommen, dürfen wir alle<br />
drei auf’s Sofa zu unseren Leuten und kuscheln. Das finde<br />
ich am allerschönsten. Wir liegen dann alle über- und<br />
untereinander wie ein Haufen Welpen und uns wird ruck<br />
zuck wieder warm. Seit ein paar Wochen darf ich sogar<br />
jeden Abend zu Herrchen ins Bett, weil ich so eine Frostbeule<br />
bin. Ich habe zwar eine Kuscheldecke, mit der sie<br />
mich im Körbchen immer abends zudecken, bis nur noch<br />
meine Nase rausschaut, aber es geht doch nichts über<br />
Körperwärme. Na ja, und meinen durchdringenden Blick<br />
kennt Ihr ja. Wenn ich dann vor’m Bett stehe, traurig gukke<br />
und schnaufe, dann werden meine Leute schwach und<br />
die Nacht im Bett ist mir sicher. Ich musste ja auch viele<br />
Jahre meines Lebens darauf verzichten… also habe ich<br />
es eigentlich verdient.<br />
Zum Tierarzt musste ich auch schon sehr lange nicht<br />
mehr. Nur die normalen Impfungen, aber die lasse ich ja<br />
locker mit mir machen. Schließlich kriege ich hinterher super<br />
lecker Kekse von Holger… das ist mein Tierarzt und<br />
ein guter Freund von meinen Leuten. Er sagt, ich bin ein<br />
Methusalem, dabei bin ich doch ein Sam.<br />
Jetzt habe ich auch noch eine kleine Rampe bekommen,<br />
damit ich leichter ins Auto einsteigen kann. Dabei kann<br />
ich doch noch springen… aber ehrlich gesagt ist das doch<br />
bequemer und außerdem bekomme ich immer ein Lekkerchen,<br />
wenn ich dort rauf- und runtergehe. Dafür tue ich<br />
natürlich alles. Ansonsten geht es uns gut und wir passen<br />
gut auf den Laden von unseren Leute auf.<br />
Kommt doch mal vorbei und schaut Euch an, wie wir leben.<br />
Dann lernt Ihr auch mein Mädels kenne.<br />
Es grüßt Euch herzlich…<br />
Euer Methusa-SAM<br />
Glückspilz Nr. 2:<br />
Biene brachten uns junge Leute am 20.08.08 als angeblichen<br />
Fundhund ins <strong>Tierheim</strong>. <strong>Die</strong> damals auf 2 Jahre<br />
geschätzte Staffordmischlingsdame steckte voller unbändiger<br />
Energie. Biene hatte das Glück über die Sendung<br />
„Tiere suchen ein Zuhause“ ihr jetziges Zuhause zu finden.<br />
Sie musste auf ihr „Happy-End“ fast 2 Jahre warten.<br />
<strong>Die</strong>se glücklichen Zeilen erreichten uns nun nach 9 monatiger<br />
Vermittlung!<br />
Hallo zusammen!<br />
Nun ist Biene ein 3/4 Jahr bei uns und ich wollte ihnen<br />
mal berichten, wie es Biene so ergangen ist.<br />
Sie hat sich wirklich super eingelebt und ist mittlerweile<br />
zu einer furchtbar verwöhnten Prinzessin mutiert.<br />
Sie hat mit Bravur einen Leinenführigkeitskurs in der <strong>Hunde</strong>schule<br />
abgeschlossen und spielt jeden Sonntag mit ca.<br />
30 anderen <strong>Hunde</strong>n in einer offenen Spielstunde in der<br />
<strong>Hunde</strong>schule!!!!!!!
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 5<br />
Anhand der Fotos können sie sehen, wo Biene am<br />
liebsten schläft, relaxt oder dass sie immer mittendrin<br />
dabei sein muss...<br />
Ich denke, sie ist glücklich bei uns!<br />
Viele liebe Grüße,<br />
Katharina Hinrichs<br />
Für die beiden Kampfschmuser freuen wir uns natürlich<br />
unendlich.<br />
Natürlich hoffen wir nun, dass unsere Kira, die seit Anfang<br />
November im <strong>Tierheim</strong> ist, auch so viel Glück hat.<br />
<strong>Die</strong> liebenswerte <strong>Hunde</strong>dame wurde vermutlich einfach<br />
zurück gelassen.<br />
Mit ihrem Charme wickelt sie schnell alle um den Finger.<br />
Sie ist lebhaft, verspielt und auch verträglich. Mit ihrer<br />
Größe, ihrem hellen und kurzhaarigem Fell, gerade mal<br />
geschätzte 4 Jahre alt, entspricht sie eigentlich den typischen<br />
Vorstellungen eines <strong>Hunde</strong>s, den viele suchen…<br />
aber? Ja, wenn die Rassenzugehörigkeit nicht wäre.<br />
Sollte eine Vermittlung daran scheitern? Wir hoffen nicht!<br />
Irgendwo wird es das passende Sofa für die liebe Kira<br />
schon geben!<br />
Rottweilerbesitzer müssen Auflagen, ähnlich wie beim<br />
Stafford, erfüllen. Daher hat auch diese Rasse nicht gerade<br />
gute Vermittlungsaussichten. Vier Rottweiler beherbergen<br />
wir zurzeit. Davon zwei schon fast vier Jahre. Als<br />
letzter kam Cliff, ein Rottweilerbaby dazu. Er wurde „sichergestellt“,<br />
weil sein Besitzer gar keinen Hund dieser<br />
Rasse halten durfte und sie die Auflagen nicht erfüllten.<br />
Cliff ist gerade mal 5 Monate alt. Er hat aufgrund seines<br />
Alters noch die besten Chancen.<br />
Anschrift:<br />
Grunigerstraße 3a<br />
33102 <strong>Paderborn</strong><br />
K L E I N T I E R P R A X I S<br />
Dorothea Kornat<br />
- Tierärztin -<br />
Kontakt:<br />
Telefon: (05251) 87 86 101<br />
Fax: (05251) 87 86 129<br />
Email: Klinik.dk@gmx.de<br />
Internet: www.kleintierpraxis-kornat.de<br />
Sprechstunden:<br />
Mo. - Fr.: 10.00 - 12.00 und 17.00 - 20.00<br />
Sa.: 11.00 - 12.00<br />
und nach Vereinbarung
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 6<br />
Oh ja, ein Welpe!<br />
von Dr. med. vet. Claudia Preßer<br />
www.tollwiese.de<br />
Teil 5<br />
Noch einmal zur Erinnerung:, wir haben über die folgenden<br />
Wissensgebiete und Kommandos schon berichtet:<br />
Sozialisation, Habituation<br />
Wie verständigen Sie sich mit dem Welpen?<br />
Wie lernt mein Hund das Alleinbleiben?<br />
Wie Lernen <strong>Hunde</strong>?<br />
Grundsätzliches zum Training, Lob und Strafe<br />
Technische Hilfsmittel in der <strong>Hunde</strong>erziehung<br />
1. Gehen an lockerer Leine (Leinenführigkeit)<br />
2. Aus geben von Gegenständen<br />
3. Rückruf<br />
4. Sitz<br />
5. Korrekturwort<br />
6. Schau<br />
Heute nun:<br />
7. Platz<br />
8. Bleib<br />
9. Folgesignal<br />
7. Platz Mindestens 10 x täglich<br />
So sollte es aussehen: Der Hund legt sich auf ein Sicht-<br />
und Hörbefehl hin und bleibt liegen, bis Sie ihm gestatten<br />
aufzustehen.<br />
Auch hierbei ist es praktisch ein Sicht- und Hörzeichen<br />
einzuführen. Sie nehmen ein Leckerchen in die Hand<br />
und halten es mit dem Daumen auf der Handinnenseite<br />
fest. <strong>Die</strong> Finger bleiben gestreckt, so dass die Hand flach<br />
ausgestreckt aussieht( horizontal).<br />
Platz aus dem Stehen: führen Sie die Leckerlihand vor<br />
dem Hund in Richtung Boden. Ziehen Sie die Hand dabei<br />
nicht nach vorn, sondern bleiben Sie ganz nah zwischen<br />
den Vorderbeinen. Der Hund wird nun mit einiger Geduld<br />
versuchen dass Leckerchen zu bekommen. Sowie er sich<br />
hinlegt, geben Sie das Leckerli frei und sagen gleichzeitig<br />
das Kommando PLATZ.<br />
Sie halten ein Leckerli in der flachen<br />
Hand und führen es vor dem<br />
Hund zu Boden.<br />
Lassen Sie den Hund so lange<br />
pulen, bis er sich hinlegt.<br />
In dem Moment sagen Sie ihr<br />
Kommando und geben das Leckerli<br />
frei.<br />
<strong>Die</strong>se Methode ist besonders bei kleinen <strong>Hunde</strong>n sinnvoll.<br />
Bei etwas größeren Rassen üben Sie das Platz aus dem<br />
Sitz heraus. Sie führen die Hand genau wie vorher.<br />
Sie bringen den Hund in das Sitz<br />
und halten ein Leckerli vor die<br />
Nase. Nun führen Sie das Leckerli<br />
dicht vor dem Hund nach<br />
unten.<br />
und warten bis er sich hinlegt,<br />
um an das Leckerli zu kommen.<br />
Sowie der Bauch auf dem Boden<br />
angekommen ist, sagen Sie das<br />
Kommando PLATZ und geben<br />
das Leckerli frei.<br />
Eine andere Methode, wenn Ihr Hund zu gelenkig ist,<br />
wäre der Tunnel. Hierzu knien Sie sich hin und stellen<br />
ein Bein nach vorn, so dass sich ein Tunnel bildet. <strong>Die</strong><br />
Höhe des Beines hängt von der Größe des <strong>Hunde</strong>s<br />
ab. Sie können auch einen Stuhl mit einer Seitenstrebe<br />
benutzen, wichtig ist, dass der Tunnel so niedrig ist, dass<br />
der Hund auf dem Bach darunter her krabbeln muss. Nun<br />
führen Sie die Hand mit dem Leckerli von einer Seite<br />
unter Ihrem Bein(oder Strebe) hindurch und versuchen<br />
die Aufmerksamkeit des <strong>Hunde</strong>s zu erlangen. <strong>Die</strong> Hand<br />
hat die gleiche Form wie bei der anderen Übung. Ist Ihr
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 7<br />
Hund auf das Leckerchen aufmerksam geworden, ziehen<br />
Sie nun die Hand langsam unter Ihrem Bein zurück, so<br />
dass der Hund hinterher möchte und sich dann auf den<br />
Bauch legt, um unter Ihrem Bein drunter durch zu kriechen.<br />
Sowie der Hund in der Platzstellung ist, geben Sie das<br />
Leckerli frei und sagen Platz.<br />
Sie knien sich hin und stellen ein<br />
Bein auf. Locken Sie den Hund mit<br />
einem Leckerli<br />
unter Ihr Bein. Stellen Sie Ihr Bein<br />
so flach,<br />
so dass sich der Hund hinlegen<br />
muss. Sowie er liegt, geben Sie<br />
das Leckerli frei und geben das<br />
Kommando PLATZ.<br />
Egal mit welcher Variante Sie üben, sowie der Hund aus<br />
seiner Platzposition auf steht sagen Sie natürlich wieder<br />
Ihr Auflösekommando(Fertig, Lauf, Weiter…).<br />
Bei sehr sturen Vertretern ist unter Umständen eine<br />
körperliche Hilfe nötig um den Hund in die Liegeposition<br />
zu bekommen. <strong>Die</strong>ses kann aber nur geschehen, wenn<br />
ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Halter<br />
besteht, da Sie dem Hund körperlich sehr nahe kommen.<br />
Sie knien sich auf die rechte Seite des sitzenden Welpen<br />
umfassen mit der linken Hand das linke Vorderbein kurz<br />
vor dem Ellenbogen, mit der rechten Hand das rechte<br />
Vorderbein. Der Daumen umfasst dabei nicht das Bein.<br />
Nun heben Sie die Beine etwas hoch und senken sie nach<br />
vorne ab. Sowie der Bauch auf dem Boden ankommt,<br />
ertönt das Kommando Platz und mit der rechten Hand<br />
legen Sie ein Leckerchen nach dem anderen zwischen die<br />
Vorderbeine und sagen dazu nochmals Platz.<br />
Es ist sinnvoll in diese ruhige Übung ein langsames<br />
Aufstehen hinein zu bringen, indem der Hund aus dem<br />
Platz erst in die Sitzposition gehen muss, bevor das<br />
Auflösekommando kommt. <strong>Die</strong>ses können Sie erreichen,<br />
indem Sie ein Leckerli mit dem Sitzhandzeichen über der<br />
Nase des <strong>Hunde</strong>s nach oben führen. Sobald der Hund mit<br />
den Vorderbeinen hochgeht und in Sitzposition ist, sagen<br />
Sie SIIEETZ, dann können Sie Ihr Auflösekommando<br />
geben. <strong>Die</strong>se Übung erhöht die Hemmschwelle, gleich<br />
wieder aus dem Platz aufzuspringen und herum zu tollen.<br />
Wenn Ihr Hund zu früh aufsteht, gehen Sie wortlos mit ihm<br />
an den alten Platz und geben ein neues Platzkommando,<br />
loben reichlich und lösen über Sitz die Übung auf.<br />
Platz für Fortgeschrittene<br />
Wenn Ihr Hund nun verstanden hat, was Sie wollen, und<br />
schon die Liegeposition einnimmt sowie er die flache Hand<br />
sieht und Sie aufrecht stehen bleiben können, beginnen<br />
Sie die Ablenkung zu erhöhen und die Entfernung zum<br />
Hund steigern, wenn Sie das Kommando geben.<br />
Lösen Sie alle Übungen immer über das<br />
Sitz(Sichtzeichen und Hörzeichen für Sitz geben) auf, so<br />
bekommen Sie mehr Ruhe in die Übung.<br />
Alles üben Sie natürlich ganz langsam und bei den<br />
Übungen zur Entfernung eine Leine und später eine<br />
Schleppleine benutzen. Als Hilfe für das Kommando aus<br />
der Entfernung können Sie sich hinter einen halbhohen<br />
Zaun stellen, oder Sie legen eine Leiter, einen Besenstiel<br />
oder einen Karton zwischen sich und den Hund.<br />
Bringen Sie den Hund in das Sitz und Bleib, gehen um<br />
das Hindernis herum und stellen sich unmittelbar auf die<br />
andere Seite des Gegenstandes und geben den Befehl<br />
Platz. Nach einer kurzen Zeit, lösen Sie den Befehl wieder<br />
auf.<br />
Dann gehen sie allmählich immer einen kleinen Schritt<br />
weiter nach hinten weg und geben das Kommando.<br />
Vorsicht, wenn Sie einen sehr großen Karton benutzen,<br />
kann es sein, das Ihr Hund Sie mit zunehmender<br />
Entfernung nicht mehr sieht und somit den Befehl nicht<br />
ausführt. Zu Beginn können Sie das Leckerli noch aus der<br />
Hand geben, später, können Sie es dem Hund zuwerfen,<br />
soweit sie ganz gut zielen können, oder Sie benutzen die<br />
Stimme oder einen auftrainierten Clicker. Sie müssen in<br />
so langsamen Schritten vorgehen, dass es für den Hund<br />
noch möglich ist, Ihr Kommando zu befolgen. Wenn er es<br />
nicht tut, ist die Ablenkung oder auch die Entfernung zu<br />
groß. Gehen Sie in den Übungen ein paar Schritte zurück,<br />
bis Ihr Hund die Übung sicher wieder ausführt.<br />
<strong>Die</strong> Übung über die Distanz können Sie später gut mit<br />
dem Bleib verknüpfen, also sie gehen noch ein paar<br />
Schritte zurück, nachdem der Hund Platz gemacht hat.<br />
Dann gehen Sie ganz zum Hund zurück, bringen ihn ins<br />
Sitz und loben.<br />
Ein schnelles Platz im Spiel können Sie üben, wenn Sie<br />
mit Ihrem Hund spielen und er sehr beschäftigt ist. Geben<br />
Sie das Kommando mit viel Körpersprache und dem<br />
Wort, wenn das Platz erfolgt ist, können Sie bei <strong>Hunde</strong>n,<br />
welche sehr hochfahren, während des Spiels etwas Ruhe<br />
hineinbringen, indem der Hund etwas länger im Platz<br />
bleibt. Geben Sie ab und zu ein Leckerli, indem Sie es
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 8<br />
vor den Hund fallen lassen, dann lösen Sie über Sitz das<br />
Kommando auf. Lauf, Fertig, Hopp, Weiter…<br />
Lassen Sie auch PLATZ auf ganz verschiedenen<br />
Untergründen oder im Wasser machen, wählen Sie<br />
auch sehr enge Plätze aus auf denen der Hund sich<br />
hinlegen soll. <strong>Die</strong>se können auch erhöht sein oder sie<br />
verlangen das PLATZ auf einer Treppenstufe. Lassen<br />
Sie Ihrer Phantasie freien Lauf.<br />
8. Kommando Bleib<br />
Täglich üben, kurze Übungssequenzen<br />
BLEIB zu üben bedeutet für den Hund, dass sein Besitzer<br />
sich nun entfernt, und natürlich auch wiederkommt,<br />
während er seine Position beibehält. Als Sichtzeichen<br />
ist eine senkrecht noch oben gestellte flache Hand am<br />
vorgestreckten Arm sinnvoll. Rufen Sie den Hund aus<br />
dem Bleib im Trainingstadium nie und später nur sehr<br />
selten zu sich.<br />
Leinen Sie den Hund an einem festen Gegenstand an<br />
und stellen sich vor ihn. Nun gehen Sie einen Schritt<br />
rückwärts und geben, während des Zurückweichen, das<br />
Sichtzeichen und Hörzeichen für BLEIB. Gehen Sie dann<br />
sofort zurück und belohnen Ihren Hund. <strong>Die</strong> Übungen<br />
können Sie ein paar Mal hintereinander machen, wenn<br />
sie aufhören wollen geben Sie Ihr Auflösekommando<br />
und beenden das BLEIB. Besonders gut kann man<br />
diese Übung üben, wenn der Hund etwas müde ist. Zu<br />
Beginn der Übungen ist es ganz egal, ob der Hund sich<br />
dann setzt oder hinlegt, sie wollen erst einmal nur Üben,<br />
dass Sie gehen und wiederkommen. Gehen Sie gerade<br />
aufgerichtet weg und bleiben locker, rennen Sie nicht,<br />
denn das verleitet zum Nachlaufen.<br />
Üben Sie zu Beginn natürlich wieder in einer<br />
ablenkungsarmen Umgebung. Mit der Zeit können<br />
Sie hinter eine Zimmertür gehen, dann sofort wieder<br />
hervorkommen und zurückgehen um zu Loben.<br />
Steigern Sie ganz langsam die Dauer, die Entfernung und<br />
die Sichtkontaktunterbrechung, drehen Sie sich allmählich<br />
mit dem Rücken zum Hund, wenn Sie weg gehen. Ist die<br />
Dauer schon länger und die Entfernung größer, lösen<br />
Sie das BLEIB noch jeder Übungsfrequenz auf. Also<br />
eine BLEIB Übung und dann das Auflösekommando.<br />
Dann können Sie den Hund nach einer kleinen Pause<br />
wieder zu sich rufen und üben wieder einmal. Klappt alles<br />
zuverlässig, wird die Ablenkung ganz langsam erhöht und<br />
Sie können auch versuchen langsam zu rennen.<br />
Wenn ihr Hund jammert oder bellt, gehen Sie dann in<br />
besonders kleinen Schritten in der Übung voran, denn<br />
der Hund hat ja ein Problem damit, dass Sie weggehen<br />
wollen. Sie kommen dann auf keinen Fall zurück, solange<br />
gejault wird, erst dann, wenn der Hund mal kurz Luft holt<br />
oder aufgehört hat.<br />
Versuchen Sie zwischen durch immer mal wieder die<br />
Leine nicht fest zu binden, sondern nur neben den Hund<br />
zu legen, vielleicht dann auch mal weg zu lassen, wenn<br />
er unangebunden „bleibt“. Der Hund muss mit der Zeit<br />
verstehen, dass Sie wirklich zurückkommen.<br />
Klappt das BLEIB ganz gut, können Sie beginnen ein<br />
Kommando, also Sitz oder Platz vor dem Bleib zu<br />
sagen und gehen dann weg. Üben Sie das getrennt von<br />
einander, Platz fällt den meisten <strong>Hunde</strong>n viel leichter.<br />
Da ein Hund ein Tier mit einer starken Sozialbindung ist,<br />
fällt ihm diese Übung schwer. Darum üben Sie nicht zu<br />
intensiv und gehen wirklich in ganz winzigen Schritten<br />
vor, sonst ist Ihr Hund gestresst und empfindet die BLEIB<br />
Übung als sehr unangenehm und Strafe.<br />
9. Das Folgesignal<br />
Halten Sie die blockierende Hand<br />
schön senkrecht, damit der Hund<br />
schon durch die Hand gebremst<br />
wird.<br />
Trennen Sie die Übungen von<br />
Sitz/Bleib und Platz/Bleib, damit<br />
der Hund sie nicht durcheinander<br />
bringt und bei dem Kommando<br />
BLEIB immer nur sitzt oder liegt.<br />
Der Hund soll einfach somit Ihnen mitlaufen, wer wünscht<br />
sich das nicht. Er soll den Anschluss nicht verlieren, von<br />
einem Kumpel ablassen und mit Ihnen weitergehen,<br />
aufhören zu schnüffeln oder zu buddeln. Beim Einsatz<br />
des Folgesignals, ist der Hund meistens ohne Leine<br />
unterwegs.<br />
Das Folgesignal wird recht leicht gelernt und kann schnell<br />
eingesetzt werden.<br />
<strong>Die</strong> meisten <strong>Hunde</strong> orientieren sich sowieso an Ihrem<br />
Herrchen und folgen ihm, sollten Sie befürchten, dass der<br />
Hund etwas Unerwünschtes unternimmt, legen Sie eine<br />
lange lockere Leine an. Sie sollten aber den Hund nicht<br />
hinter sich her ziehen.<br />
1. Übung: in ablenkungsarmer Umgebung: Der Hund<br />
läuft frei, wenn er in Ihrer Nähe steht, gehen Sie immer<br />
wieder von ihrem Hund weg, und belohnen sofort, wenn<br />
er Ihnen folgt.
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 9<br />
2. Übung: Eine Person hält den Hund behutsam vor der<br />
Brust fest, Sie entfernen sich. Möchte der Hund Ihnen<br />
gleich folgen, wird er los gelassen und Sie geben das<br />
Leckerli.<br />
Ganz zu Beginn können Sie auch mit einem Helfer arbeiten. Beim<br />
Folgesignal zeigt Ihr Rücken zum Hund.<br />
Wenn Ihr Hund Ihnen nicht folgen will, dürfen Sie ihn mit<br />
einem Leckerli locken. Dafür zeigen Sie dem Hund das<br />
Leckerli bevor Sie weggehen. Folgt der Hund, bekommt<br />
er es nach ein paar Schritten. Nach und nach wird das<br />
Leckerli immer mehr versteckt. Alles geschieht OHNE<br />
Kommentar.<br />
Wenn der Hund nun schon gut nachfolgt, kann das Signal<br />
eingeführt werden.<br />
<strong>Die</strong>ses ist die einzige Übung, bei der das Signal schon<br />
im Training vor der Handlung gesagt wird, denn es<br />
kündigt Ihren Richtungswechsel oder Ihr Weitergehen an.<br />
Überlegen Sie sich ein Wort (Weiter, Weitergehen, Komm<br />
mit, Hier entlang, oder Sie machen ein Geräusch…).Ein<br />
Sichtzeichen hat bei dieser Übung keinen großen Sinn, da<br />
der Hund meistens beschäftigt ist, wenn er folgen soll und<br />
nicht zu Ihnen sieht.<br />
3. Übung: Der Hund steht bei Ihnen in der Nähe, eventuell<br />
an lockerer Leine, Sie sagen das Folgesignal und gehen<br />
dann von dem Hund weg. Sowie der Hund in Ihrer Richtung<br />
folgt, kommt die Belohnung. Nach ein paar Schritten geben<br />
Sie erneut das Signal und ändern daraufhin die Richtung,<br />
wieder belohnen, wenn der Hund in die Kurve geht. Nach<br />
und nach wird die Zeit zwischen den Richtungswechseln<br />
verlängert.<br />
Sollte der Hund sehr abgelenkt und lebhaft sein, machen<br />
Sie ganz oft Richtungswechsel, so dass er keine Zeit hat<br />
sich mit etwas anderem zu beschäftigen.<br />
Im Gegensatz zum Rückruf läuft der Hund auf das Kommando hinter<br />
Ihnen her und nicht auf Sie zu, wie beim Rückruf.<br />
Als erste Probe in der freien Natur setzten Sie das<br />
Folgesignal ein, wenn Ihr Hund mal schnüffelt. Klappt<br />
es? Dann steigern Sie langsam die Situationen in denen<br />
Sie das Signal erwarten. Laufen Sie große Bogen um<br />
irgendwelche Gegenstände und nehmen den Hund über<br />
das Folgesignal mit, lassen Sie den Hund vorlaufen und<br />
biegen dann in eine Wegabzweigung ein.(Grundsätzlich<br />
sollte der Hund beim Spaziergehen aber auf Ihre<br />
Richtung achten, also benutzen Sie hier nur zum Üben<br />
mal das Folgekommando, denn wenn Sie zu oft die<br />
Richtungswechsel beim Spazieren gehen ankündigen,<br />
passt Ihr Hund nicht mehr auf, wohin Sie laufen. Das<br />
Folgesignal soll den Hund hautsächlich von irgendwelchen<br />
Beschäftigungen wegholen.)<br />
Gehen Sie nach einer <strong>Hunde</strong>begegnung weiter und<br />
kündigen dies mit dem Folgesignal an. Lassen Sie<br />
Bekannte mit dem Hund spielen und entfernen Sie sich<br />
nach der Ankündigung. Üben sie langsam in immer<br />
schwierigeren Situationen, später auch mal bei einem<br />
Spiel mit einem anderen Hund.<br />
In der nächsten Ausgabe besprechen wir die weiteren<br />
Themen:<br />
10. Bindung zum Menschen, Theorie und Übungen<br />
11. Der Finger als Targetstick und was man damit alles<br />
anfangen kann, kleine Tricks<br />
12. <strong>Die</strong> Grundstellung zum bei Fuß
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 10<br />
WDR - Tiere suchen ein Zuhause!<br />
von<br />
Gabi Votsmeier<br />
Wer kennt sie nicht: die allseits bekannte und beliebte<br />
Vermittlungssendung im Dritten Programm. Jeden Sonntag,<br />
von 18.15 Uhr bis 19.10 Uhr, stellen in der Sendung<br />
„Tiere suchen ein Zuhause“ <strong>Tierheim</strong>e und Tierschutzvereine<br />
ihre Schützlinge vor. Auch wir nehmen seit über<br />
20 Jahren regelmäßig teil. <strong>Die</strong>se bundesweite Vermittlungschance<br />
war und ist oft die letzte Rettung für unsere<br />
Sorgenkinder, die bereits länger im <strong>Tierheim</strong> verweilen.<br />
Damals, wo Internet für viele nicht zum täglichen Alltag<br />
gehörte, war diese Möglichkeit die einzige Chance, auch<br />
bundesweit die richtigen Halter für das jeweilige Tier zu<br />
finden.<br />
Wie die ganze Teilnahme an der Sendung - mit dem „davor“<br />
und „danach“ - so abläuft, möchten wir Ihnen nachstehend<br />
näher bringen:<br />
<strong>Die</strong> Einladungen zur Sendung erhalten wir meist schon<br />
am Anfang des Jahres.<br />
Eine Woche vor Aufzeichnung der Sendung in Köln müssen<br />
schriftlich alle Tiere mit Rassenangabe, Alter, warum<br />
im <strong>Tierheim</strong>, Eigenschaften und Wunschzuhause angemeldet<br />
werden. Wie viele <strong>Hunde</strong> und Katzen und/oder<br />
Kleintiere teilnehmen dürfen, bekommen wir im Vorfeld<br />
vorgegeben. Das ist mehr oder weniger davon abhängig,<br />
ob hauptsächlich <strong>Tierheim</strong>e, die meistens alles beherbergen,<br />
dabei sind, oder eher reine <strong>Hunde</strong>- oder Katzen-<br />
Tierschutzvereine.<br />
<strong>Die</strong> Tiere, die wir mit zur Sendung nehmen, werden von<br />
uns ganz bewusst ausgewählt. Entweder warten sie hier<br />
im <strong>Tierheim</strong> schon sehr lange auf eine Chance oder man<br />
hat bislang nicht die richtigen Rasseliebhaber für sie gefunden.<br />
Wie beispielsweise reine Hütehunde, die <strong>Hunde</strong>freunde<br />
suchen, die Sport mit ihnen machen, oder<br />
bestimmte Rassekatzen mit leichten Problemen, die aber<br />
bei Liebhabern dieser Art trotzdem willkommen sind. Alte<br />
oder Tiere mit Handicap haben durch die Sendung auch<br />
erheblich größere Chancen, Tierfreunde zu finden. Denn<br />
sie werden am Bildschirm von viel mehr Menschen gesehen<br />
als im <strong>Tierheim</strong> direkt.<br />
<strong>Die</strong> Aufzeichnung der Sendung ist immer ein paar Tage<br />
davor und man muss mit den Tieren nach Köln-Böcklemünd<br />
fahren. Das macht eine Reisezeit für uns von gut<br />
zwei Stunden - wenn keine Staus sind. Durchaus akzeptabel<br />
für Mensch und Tier. Alle <strong>Hunde</strong> brauchen einen Führer,<br />
was wiederum bedeutet, dass man bei der Vorstellung<br />
von 5 <strong>Hunde</strong>n schon mal 5 Helfer braucht. Dazu kommt<br />
noch eine Helferin, die sich um die Katzen kümmert, und<br />
die Person, die die Tiere in der Sendung vorstellt.<br />
In der Regel fahren wir mit 7 Leuten, dem <strong>Tierheim</strong>bulli<br />
sowie meistens zwei Privatfahrzeugen. Dafür müssen<br />
sich die meisten von uns Urlaub nehmen.<br />
Wir treffen uns früh am <strong>Tierheim</strong> und gehen mit den <strong>Hunde</strong>n<br />
dann erst einmal eine kurze Gassirunde, bevor sie in<br />
die Fahrzeuge kommen. <strong>Die</strong> Katzen werden eingefangen,<br />
bekommen ein Geschirr um – was sie meistens nicht so<br />
toll finden – und werden in komfortablen Transportboxen<br />
untergebracht.<br />
Jetzt kann es losgehen. Den Weg kennen wir nach 20<br />
Jahren schon im Schlaf…<br />
Pünktlich – meistens eher zu früh – kommen wir vormittags<br />
auf dem WDR-Gelände an. <strong>Die</strong> <strong>Hunde</strong> werden ausgeladen<br />
und können sich endlich die Beine vertreten. <strong>Die</strong><br />
Katzen werden ins Studio gebracht und warten dort in<br />
ihren Boxen in einer ruhigen, stressfreien und separaten<br />
Ecke auf ihren Fernsehauftritt.<br />
Das so genannte „Studio“, ein riesiger Container, befindet<br />
sich auf einer großen Wiese, wo auch 3 Pavillons aufgebaut<br />
sind für die jeweiligen Vereine. In den Pavillons<br />
steht schon Kaffee, Tee, kalte Getränke sowie belegte<br />
Brötchen und Kuchen bereit. Für unser leibliches Wohl<br />
ist also bestens gesorgt. Ausreichend Wassernäpfe für<br />
die <strong>Hunde</strong> sind aufgestellt und natürlich haben wir unsere<br />
Taschen auch gut mit Leckerchen gefüllt.<br />
Bis zur richtigen Aufzeichnung dauert es aber noch eine<br />
ganze Weile. In dieser Zeit gehen viele erst mal mit den<br />
<strong>Hunde</strong>n auf dem WDR-Gelände spazieren. So manch einer<br />
hat dann natürlich auch die Chance wahrgenommen<br />
und sich die Lindenstrasse angesehen. Eine WDR-Mitarbeiterin<br />
macht dann auf der Wiese von jedem Hund ein<br />
Foto, das nachher auf der Internetseite von „Tiere suchen<br />
ein Zuhause“ zu sehen ist. <strong>Die</strong> Kurzbeschreibung zu den<br />
Fotos und den Tieren müssen noch mal Korrektur geles-
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 11<br />
sen und genehmigt werden. Dann macht die Moderatorin,<br />
Frau Ludwig, ihre Runde, nimmt schon mal im Vorfeld<br />
Kontakt zu jedem Hund auf und holt sich noch weitere<br />
Informationen über sie. So ist sie dem Hund gleich auf<br />
der Studiobühne nicht mehr so fremd. Das alles geht ganz<br />
locker zu. Frau Ludwig plaudert mit den Betreuern der<br />
<strong>Hunde</strong> und hat auch immer ein verständnisvolles Ohr für<br />
die Probleme und Sorgen der Tierschützer. Auch die Tierschutzvereine<br />
untereinander tauschen sich hier oft aus.<br />
Dann endlich kommt es zur Aufzeichnung. <strong>Die</strong>se dauert<br />
nur ein paar Minuten und muss reibungslos verlaufen,<br />
denn wiederholt wird nicht. <strong>Die</strong> Reihenfolge der Tiere ist<br />
bereits im Vorfeld von der Regie festgelegt worden. Zwischen<br />
den Vorstellungen der Tiere werden ja Filme gezeigt,<br />
wie es zum Beispiel einem durch die Sendung vermittelten<br />
Tier jetzt im neuen Zuhause geht oder wie man<br />
z. B. Kaninchen artgerecht hält usw. In der Zeit, während<br />
diese Filme eingespielt werden, nimmt man die Position<br />
entweder auf den Strohballen im Studio oder am „Katzenpult“<br />
ein, um gleich nach Ende des Films mit der Vorstellung<br />
zu beginnen. Leider sind die <strong>Hunde</strong> oft draußen<br />
wesentlich lockerer und total relaxt – sie zeigen sich Frau<br />
Ludwig und den anderen Mitarbeitern richtig von ihrer tollen<br />
Seite. Geht es dann für sie ins Studio, sind sie oft sehr<br />
aufgeregt und teilweise auch eingeschüchtert durch die<br />
mannshohen Kameras und die vielen Personen dahinter<br />
(Das sind nämlich nicht wenige! 10-15 Kameraleute und<br />
Assistenten haben bei der Aufzeichnung da zu tun.). <strong>Die</strong><br />
<strong>Hunde</strong> riechen natürlich ihre Vorgänger und wollen das<br />
Studio erkunden. Meistens markieren sie auch noch. <strong>Die</strong><br />
wenigsten sehen leider die Notwendigkeit, ruhig zu sein<br />
und in die Kamera zu gucken, damit sie das Interesse der<br />
Zuschauer wecken.<br />
<strong>Die</strong> Katzen haben es bei der Präsentation auf dem Pult<br />
am schwersten. Viele wissen, dass sich gerade Katzen<br />
in fremder Umgebung, nach längerem Aufenthalt in einer<br />
Box und dann noch am Geschirr ohne viel Bewegungsfreiheit<br />
alles andere als wohl fühlen - und so zeigen sie<br />
sich dann auch oft. Da kann selbst der schmusigste und<br />
ansonsten kontaktfreudigste Kater zum „Stinkstiefel“ werden.<br />
Ganz toll finden wir es daher, dass seit längerem jetzt ein<br />
Kameramann mit Assistentin bereits eine Woche vorher in<br />
die <strong>Tierheim</strong>e fährt und die Tiere dort im Freilauf bzw. im<br />
Katzenzimmer frei filmt. <strong>Die</strong>se Aufnahmen werden dann<br />
während der Vorstellung eingespielt. So bekommen die<br />
Zuschauer ein viel zutreffenderes Bild vom Tier, was sich<br />
schließlich in nur 2 Minuten gut präsentieren soll.<br />
Nach erfolgtem Dreh unserer Tiere können wir auch sofort<br />
die Heimreise antreten. Am späten Nachmittag kommen<br />
wir in der Regel dann im <strong>Tierheim</strong> an. Alle sind erledigt,<br />
obwohl man ja im Grunde nicht viel getan hat. Auch die<br />
<strong>Hunde</strong> und Katzen sind „platt“, aber trotzdem merkt man<br />
ihnen an, dass ihnen der „Ausflug“ auch gefallen hat. <strong>Die</strong><br />
<strong>Hunde</strong> konnten die ganze Zeit – bis auf die für sie nicht so<br />
schöne Autofahrt – mit uns verbringen. Selbst die Katzen<br />
entsteigen ihren Boxen wie „Filmsternchen“, als wenn sie<br />
den anderen <strong>Tierheim</strong>katzen sagen wollen: „Wir waren<br />
aber im Fernsehen!“<br />
Wirklich interessante Beobachtungen, die man hier macht.<br />
Der Tag der Ausstrahlung ist da. Startklar mit einer Liste,<br />
wo alle Interessenten für das jeweilige Tier aufgenommen<br />
werden, sitzen wir im <strong>Tierheim</strong> am Telefon. Schon bei der<br />
ersten Vorstellung fängt es an zu klingeln und so geht es<br />
oft bis 20.30 Uhr weiter. Nicht alle Anrufer interessieren<br />
sich für eines der vorgestellten Tiere. Manche rufen einfach<br />
nur an, um sich etwas von der Seele zu reden, andere<br />
stellen ganz allgemeine Tierschutzfragen. Nachdem<br />
das Telefon die letzte halbe Stunde nicht mehr geklingelt<br />
hat, machen wir Feierabend. Wir ziehen schon mal Zwischenbilanz.<br />
Oft ist ein besonderer Hund oder eine Katze<br />
der „Renner“. Während 80 % aller Anrufe auf sein Konto<br />
gehen, kann es vorkommen dass manche Tiere leer ausgehen.<br />
Nicht immer sind die „Quotenhalter“ diejenigen,<br />
auf die man bereits im Vorfeld getippt hat. Manchmal liegt<br />
man sogar ganz falsch. Es hängt vieles davon ab, wer an<br />
diesem Abend gerade zuschaut und seinen Traumhund<br />
oder Traumkatze auf dem Bildschirm entdeckt und dann<br />
auch anruft. Am nächsten Tag macht wieder einer von uns
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 12<br />
ab vormittags Telefondienst, denn die meisten – oft auch<br />
die viel versprechensten – Anrufe kommen erst jetzt. Das<br />
geht meist die ganze Woche – nur abgeschwächter – so<br />
weiter. Nicht immer ist die Vielzahl der Anrufer für ein Tier<br />
entscheidend, oft gibt es nur den einen Anruf für einen<br />
Hund oder eine Katze, der aber dann ein Volltreffer ist. <strong>Die</strong><br />
Interessenten rufen aus ganz Deutschland an. Manchmal<br />
auch aus Holland, Schweiz, Frankreich oder Österreich.<br />
Anfang wird jedoch jeder Anrufer erst einmal nur erfasst.<br />
Eine vorläufige Entscheidung fällt erst gegen Mitte der<br />
Woche. Einige Anrufer ziehen ihr Interesse auch schon<br />
am nächsten Tag zurück. Dann war es oft eher eine Spontanreaktion<br />
und die Überlegung kam später.<br />
Nun suchen wir gemeinschaftlich die in Frage kommenden<br />
Interessenten für die Tiere aus. Selten kommen diese aus<br />
dem näheren Umkreis und haben eine längere Anreise.<br />
Das meiste haben wir bereits telefonisch klären können,<br />
das persönliche Kennenlernen folgt noch. Damit der Interessent<br />
die lange Anreise nicht nochmals machen muss<br />
und den Hund oder die Katze gleich mitnehmen kann,<br />
wird eine Vorkontrolle bei ihm gemacht. Das geschieht<br />
dann durch einen Tierschutzkollegen in seinem Ort, den<br />
wir kontaktieren und darum bitten, sich einen Eindruck<br />
vom Interessenten und dessen Umfeld zu machen. War<br />
die Vorkontrolle erfolgreich, wird ein persönlicher Termin<br />
ausgemacht. Bei diesem Treffen fällt dann die endgültige<br />
Entscheidung, ob der vorgestellte Hund oder Katze in sein<br />
neues Zuhause einziehen kann.<br />
Nach ungefähr 10 Tagen gibt man die (vorläufige) Vermittlungsbilanz<br />
an den WDR weiter, diese wird dann auch auf<br />
deren Internetseiten eingestellt.<br />
Nicht alle vorgestellten Tiere haben das Glück, ein Zuhause<br />
zu finden. Aber es ist eine Chance! <strong>Die</strong> nicht vermittelten<br />
Tiere werden dann beim WDR eine ganze Zeitlang<br />
in der Rubrik „Pechvögel“ vorgestellt. So manch einer bekam<br />
dadurch seine zweite Chance!<br />
Aus der letzten Sendung vom 28.11.10 war Scotty einer<br />
der Glückspilze, der über „Tiere suchen eine Zuhause“<br />
seine jetzige Familie fand. Ein liebenswerter und unkomplizierter<br />
Vierbeiner, der im <strong>Tierheim</strong> einfach nicht auffiel.<br />
Er zog nach Berlin.<br />
Nicht der erste Vierbeiner, der von <strong>Paderborn</strong> in die Berlin-<br />
Metropole wechselte!<br />
In einem Brief schildert sein neues Frauchen, wie es dazu<br />
kam, dass sie Scotty adoptierte.<br />
Gibt es Liebe auf den ersten Blick? Es muss sie geben,<br />
denn wie sonst soll ich mir erklären, dass wir jetzt auf den<br />
Hund gekommen sind?<br />
Wir hatten ein turbulentes Jahr hinter uns - mein 50. Geburtstag<br />
und der 60. meines Mannes waren „überstanden“,<br />
die Silberhochzeit lag kurz vor uns – da sah ich ihn<br />
im Fernsehen bei „Tiere suchen ein Zuhause“: Scotty, Terrier-Pinscher-Mix,<br />
8 Jahre, Anfängerhund, lieb, kommt mit<br />
Kleintieren zurecht. Er blickte mich auffordernd an: „Ja,<br />
ich bin‘s, dein Hund. Hol mich zu dir und wir werden viel<br />
Spaß miteinander haben.“<br />
Ich griff sofort zum Telefon und wollte in <strong>Paderborn</strong> anru-<br />
fen: Kein Durchkommen. Ich schrieb also eine Mail ans<br />
<strong>Tierheim</strong>, glaubte jedoch schon nicht mehr an den Erfolg.<br />
Zwei Wochen später hatten wir einen Hund – zum ersten<br />
Mal in unserem Leben. Nachdem ich erfuhr, dass wir als<br />
Zuhause für Scotty ausgewählt wurden, wurden schnell<br />
die nötigsten Anschaffungen getätigt und unser neues<br />
Familienmitglied konnte kommen. Das heißt, er wurde<br />
von uns aus <strong>Paderborn</strong> abgeholt, denn wir wohnen in<br />
Berlin. Als er bei uns die Wohnung betrat, war es so, als<br />
ob er schon immer hier gewesen wäre. Alle Bedenken,<br />
dass wir es nicht schaffen könnten, waren verschwunden.<br />
Scotty lebte sich sehr schnell ein, versteht sich mit unserem<br />
Rattenrudel und der Hamsterline, überstand auch<br />
seinen ersten Tierarztbesuch mit Bravour, konnte bereits<br />
Bus fahren, kannte einige Grundbefehle, wusste sofort,<br />
wie man am besten zu Leckerlis kommt, und hat schon<br />
mit dem Clickertraining angefangen.. Nach zwei Wochen<br />
sah man ihm schon nicht mehr an, wie dünn er hier angekommen<br />
war. War er am Anfang beim Gassigehen noch<br />
etwas schüchtern, brachte er bald den anderen <strong>Hunde</strong>n<br />
und ihren Besitzern das Fürchten bei, da er alle mit lautem<br />
Gebell abschreckte. Aber auch diese Phase hat sich<br />
gelegt. Jetzt kann Scotty sogar schon ohne Leine laufen<br />
und er hat seine Lieblingsecken hier in der Gegend gefunden.<br />
Gut, Boxer mag er immer noch nicht, aber diese<br />
Marotte sollte ihm gestattet sein. Natürlich muss er noch<br />
einiges lernen, so das Warten, bevor man über die Straße<br />
geht – aber vielleicht gibt es davon einfach sehr viele hier<br />
in Berlin. Am Wochenende gehen wir immer in das Naturschutzgebiet<br />
in der Nähe toben. Bei ersten Familienbesuchen<br />
zeigte er sich von seiner besten Seite. In den ersten<br />
Wochen ließ ich ihn nicht allein zu Hause, aber auch das<br />
kann er jetzt. Ich kann also beruhigt wieder zum Sport gehen<br />
oder auch mal Besorgungen machen. Wenn ich arbeite,<br />
liegt Scotty oft bei mir unterm Schreibtisch, wärmt<br />
mir meine Füße und sein zufriedenes Grunzen verrät mir,<br />
dass er sich bei uns zu Hause fühlt.<br />
Unser Leben ist reicher geworden durch ihn, ich komme<br />
wesentlich öfter an die frische Luft, lerne neue Leute (und<br />
<strong>Hunde</strong>) kennen und fühle mich hier in meinem Kiez noch<br />
wohler. Und gesünder ist ein Leben mit Hund auf alle Fälle!<br />
Familie Reusch aus Berlin
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 13<br />
<strong>Die</strong> artgerechte Kaninchenhaltung<br />
Von Vera Wulf<br />
Unterbringung in einem herkömmlichen Käfig stellt keine<br />
artgerechte Haltung von Kaninchen dar. Kaninchen brauchen<br />
Bewegung, damit die Muskeln nicht verkümmern<br />
und kein Übergewicht entsteht. Nur eine artgerechte Unterbringung<br />
garantiert, dass die Kaninchen auch seelisch<br />
gesund bleiben und keine Verhaltensstörungen wie massive<br />
Aggressivität, Futterneid und ähnliches entstehen.<br />
<strong>Die</strong> Außenhaltung ist sicherlich die artgerechteste Haltungsform,<br />
jedoch auch die anspruchsvollste, die nicht jeder<br />
Halter seinen Kaninchen bieten kann. Potentielle Kaninchenhalter<br />
unterliegen oft der irrigen Vorstellung, dass<br />
die Außenhaltung weniger Aufwand und Arbeit bedeutet.<br />
Das Gegenteil ist der Fall. Um die Kaninchen artgerecht<br />
im Garten halten zu können ist es notwendig ein großes<br />
Gehege von mindestens 6 m² (für zwei Tiere) zu bauen.<br />
<strong>Die</strong>ses muss zu allen Seiten gesichert sein. Dazu gehört<br />
auch die Sicherung von oben und nach unten. Kaninchen<br />
buddeln gern und können sich bei einem ungesicherten<br />
Gehege rausbuddeln. Eine Sicherung von oben schützt<br />
vor allem vor Greifvögeln und Mardern. <strong>Die</strong> Sicherung<br />
nach allen Seiten ist demnach unumgänglich. Zusätzlich<br />
muss das Gehege eine isolierte Schutzhütte aufweisen,<br />
in dem die Kaninchen Schutz finden und den Witterungen<br />
trotzen können. Der Bau eines Außengeheges kostet also<br />
einiges an Arbeit und auch an Materialkosten, jedoch haben<br />
Ihre Kaninchen und Sie lange Freude an einem schönen<br />
Gehege.<br />
Da die meisten Kaninchen stubenrein sind, können sie in<br />
Innenhaltung ähnlich wie Wohnungskatzen in der Wohnung<br />
gehalten werden. In einem Zimmer sollte den Kaninchen<br />
jedoch ein Rückzugsort angeboten werden mit<br />
Schlafmöglichkeit und einer Klokiste. Wem eine solch<br />
gänzliche freie Haltung in der Wohnung nicht möglich ist,<br />
kann alternativ auch ein Gehege in einem Zimmer der<br />
Wohnung errichten. <strong>Die</strong>ses Zimmergehege sollte mindestens<br />
2 m² Grundfläche pro Tier bieten. Dazu brauchen<br />
die Kaninchen noch mehrstündigen Auslauf, um genügend<br />
Bewegung zu bekommen. Sollten Sie ihre Kaninchen in<br />
der Wohnung hoppeln lassen, sollten einige Vorkehrungen<br />
unternommen werden, damit es zu keinen Unfällen<br />
oder Vergiftungen kommen kann. Denn Sicherheit geht<br />
vor! Sichern Sie Kabel und Steckdosen mit Kabelkanälen<br />
und Kindersicherungen und bringen Sie giftige Zimmerpflanzen<br />
außer Reichweite. Möbel und Tapeten müssen<br />
(je nach Kaninchen) zudem vor Knabbereien geschützt<br />
werden.<br />
<strong>Die</strong> ganzjährige Balkonhaltung von Kaninchen ist ein<br />
guter Kompromiss zwischen Innen- und Außenhaltung.<br />
Auch hier benötigen zwei Kaninchen mindestens 4 m²<br />
unverstellte Fläche zur dauerhaften und freien Verfügung.<br />
Außerdem muss auch ein Balkongehege gut zu allen Seiten<br />
gesichert sein. Zum einen soll dadurch verhindert werden,<br />
dass ein übermütiges Kaninchen vom Balkon stürzen<br />
kann. Zum anderen müssen die Kaninchen vor Fressfeinden<br />
wie Mardern geschützt werden – diese kommen auch<br />
in Großstädten und bei hochgelegenen Balkonen vor!
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 14<br />
Daher ist bei allen Balkonen der Bau eines Geheges angeraten,<br />
welches quasi wie ein großer (mindestens 4 m²)<br />
Käfig fungiert, das heißt zu den Seiten hin und von oben<br />
sind die Kaninchen durch Volierendraht, Stein oder Holz<br />
gesichert.<br />
Aber Achtung: Kaninchen sind sehr hitzeempfindliche Tiere,<br />
deshalb ist die Haltung auf einem Südbalkon über die<br />
Sommermonate keinesfalls anzuraten!<br />
Egal für welche Haltungsform Sie sich entscheiden:<br />
Ein Partnertier ist ein absolutes Muss! Kein Mensch oder<br />
anderes Tier können dem Kaninchen den Partner ersetzen.<br />
Kaninchen sind sehr soziale Tiere und keine Einzelgänger!<br />
Haben Sie Fragen zur Haltung Ihrer Kaninchen, scheuen<br />
Sie sich nicht uns eine Email zu schicken. Wir helfen<br />
Ihnen in allen Lagen, auch bei der Gehegeplanung.<br />
<strong>Die</strong> Kaninchenberater<br />
... im Einsatz für glückliche Langohren.<br />
Vera Wulf<br />
33104 <strong>Paderborn</strong><br />
Email: vwulf@kaninchenberatung.de<br />
www.kaninchenberatung.de<br />
Looentwu?rfe:Layout 1 15.02.2008 14:11 Uhr Seite 1<br />
<strong>Die</strong> <strong>Hunde</strong> - Tita<br />
Tierische -Tagesbetreuung<br />
Patricia Marxcord<br />
Am Kleeberg 1<br />
33178 Borchen<br />
Tel.: 05251-398814<br />
www.<strong>Hunde</strong>-Tita.de<br />
<strong>Die</strong> <strong>Hunde</strong>-Tita bietet viele Vorteile für Hund und Halter!<br />
Vorteile für den Hund:<br />
- eine kompetente und erfahrene Betreuung<br />
- Toben und Spielen mit Artgenossen<br />
- viel Platz und frische Luft im wunderschönen Almetal<br />
- Ausruhen im Haus<br />
Vorteile für den Halter:<br />
- ein gutes Gefühl während Ihrer Abwesenheit<br />
- einen zufriedenen und ausgelasteten Hund<br />
- ... auf Wunsch auch frisch gebadet oder manikürt<br />
Außerdem gibt es:<br />
- Abholung nach Vereinbarung<br />
- Welpen-Spielstunden<br />
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Ulrich<br />
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Ihr Hund, Ihr Partner…<br />
Ich habe mir zur Aufgabe gemacht, Menschen zu<br />
unterstützen, die sich mit ihrem vierbeinigen Freund<br />
besser verstehen wollen.<br />
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<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 15<br />
FeLV-Impfung für Katzen mit Freigang<br />
Von Christiane Jank und Ester von Lom<br />
<strong>Die</strong> Katzenleukose (Felines Leukämievirus, kurz FeLV)<br />
ist in Deutschland die zweithäufigste tödliche Infektionskrankheit<br />
bei Katzen. Sie bildet eine große Gefahrenquelle<br />
für Katzen mit Freigang. Katzen infizieren sich mit diesem<br />
Virus besonders durch den direkten Kontakt mit dem<br />
Nasensekret oder Speichel anderer Katzen, z. B. durch<br />
Bisse. Aber auch eine Übertragung von einer infizierten<br />
Katze auf ihre Jungtiere ist möglich. Für Fragen nach dem<br />
individuellen Infektionsrisiko für Ihre Katze steht Ihr Tierarzt<br />
zur Verfügung.<br />
<strong>Die</strong> Krankheit äußert sich in zwei verschiedenen Formen.<br />
Einerseits greift das Virus das Immunsystem des Körpers<br />
an, was zu Durchfallerkrankungen, schmerzhaften<br />
Schleimhautveränderungen im Maulbereich, Atemwegserkrankungen<br />
Apathie und Müdigkeit führen kann. Andererseits<br />
bilden sich durch die FeLV – Infektion Tumore<br />
verschiedener Zellen, z. B. Lymphknotentumore, Darmtumore<br />
oder Leukämie.<br />
Ein Teil der Katzen zeigt nach einer Infektion mit dem Virus<br />
zunächst keine Beschwerden. Allerdings tragen sie<br />
das Virus trotzdem in sich. Stress, z. B. bei einer Geburt<br />
oder durch eine andere Erkrankung, kann dann ein Auslöser<br />
sein, der dafür sorgt, dass die Krankheit Jahre nach<br />
der Ansteckung plötzlich ausbricht. Circa 30% der infizierten<br />
Tiere sterben innerhalb von 2 bis 3 Jahren nach der<br />
Infektion.<br />
Eine Therapie gegen FeLV gibt es nicht. Der Tierarzt kann<br />
lediglich versuchen, die Symptome zu lindern und eine<br />
zusätzliche Infektion mit anderen Krankheitserregern einzudämmen.<br />
Deshalb ist die vorbeugende Impfung gerade bei Katzen<br />
mit Freigang sehr wichtig. Für einen wirksamen Schutz<br />
muss eine Grundimmunisierung (2 Impfungen im Abstand<br />
von 4 Wochen) durchgeführt werden, die dann mit einer<br />
jährlichen Impfung aufgefrischt wird.<br />
Ist eine Katze schon ein Freigänger und hätte mit dem<br />
Virus in Kontakt kommen können, so ist eine vorherige<br />
Blutabnahme notwendig. <strong>Die</strong> Blutprobe wird dann auf<br />
eine Infektion der Katze mit FeLV untersucht. Ist das Blut<br />
virusfrei, kann wirksam geimpft werden.<br />
Tierarztpraxis am Richtweg<br />
Christiane Jank · Esther von Lom<br />
Richtweg 6 · 33175 Bad Lippspringe · Tel.: 0 52 52 42 35<br />
Fax: 0 52 52 33 41<br />
Tierärztinnen: Christiane Jank (Kleintiere, Pferde)<br />
Esther von Lom (Nutztiere)<br />
Kleintier- Mo, Mi, Do, Fr 16.00 – 18.00 Uhr<br />
sprechstunden: Di 08.30 – 09.30 Uhr<br />
Sa 11.00 – 12.00 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
Apotheken- Mo, Di, Mi, Do, Fr 18.00 – 12.00 Uhr<br />
öffnungszeiten: Mo, Di, Mi, Do, Fr 14.00 – 18.00 Uhr<br />
Sa 10.00 – 12.00 Uhr<br />
Internet: www.tierarzt-lippspringe.de<br />
Birgit Bartsch<br />
Blomestrasse 8a<br />
33129 Delbrück<br />
Tel.: 05250 - 930 610<br />
Fax: 05250 - 930 612<br />
Mobil: 0170 - 998 2005<br />
Email: info@tierfriedhof-delbrueck.de<br />
Internet: www.tierfriedhof-delbrueck.<br />
de
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 16<br />
Unsere Notfälle ...<br />
Jule, eine Mischung aus Deutsch Drahthaar und Schäferhund<br />
wurde am 02.08.05 geboren. Weil ihre ersten<br />
Besitzer sie nicht ausreichend auslasten konnten, gaben<br />
diese sie ab. Jule ist sehr bewegungsfreudig und<br />
auch unternehmungslustig. Leider ist der Jagdhundanteil<br />
in ihr sehr ausgeprägt. An Ableinen ist daher (vielleicht<br />
nach einem intensiven Training) vorerst nicht zu denken.<br />
Jule braucht ein wenig Zeit um eine richtige Bindung zu<br />
ihrer Bezugsperson aufzubauen. Ist diese aber erst einmal<br />
vorhanden, ist sie überaus anhänglich und dann auch<br />
lernwillig. Im Haus benimmt sie sich einwandfrei, draußen<br />
– im Garten – sucht sie schon nach Möglichkeiten um<br />
auszubüchsen. <strong>Hunde</strong>schule und intensive Auslastung<br />
wären die Anforderungen, die Jule an ihre neuen Besitzer<br />
stellt. Andere <strong>Hunde</strong>, die vielleicht auch gerne toben, sind<br />
Jule immer willkommen.<br />
Paula ist eine „waschechte“ Dackelmischung mit allen<br />
typischen Charaktermerkmalen dieser Rasse. Sie wurde<br />
von uns aus einem ungarischen <strong>Tierheim</strong> aufgenommen.<br />
Das <strong>Tierheim</strong> brauchte dringend Platz für die ganzen verletzten<br />
und verätzten <strong>Hunde</strong>, die aufgrund der Umweltkatastrophe<br />
(Unfall in einem Aluminiumwerk) aufgenommen<br />
werden mussten. Paula verbellt Fremde zunächst<br />
und hält Distanz. Mit Männern hat sie wohl eindeutig die<br />
schlechteren Erfahrungen gemacht, bei Frauen fasst sie<br />
schneller Vertrauen. Man muss viel Geduld haben und<br />
kann nicht erwarten, dass Paula gleich in den ersten drei<br />
Tagen ihre Ängste und ihr Misstrauen ablegt. Bei vertrauten<br />
Personen ist sie unheimlich anhänglich und noch<br />
richtig verspielt. <strong>Die</strong> knapp 2-jährige Hündin kommt auch<br />
mit anderen <strong>Hunde</strong>n klar, aber da ist mehr die Sympathie<br />
entscheidend. Wenn die stimmt, tobt Paula sehr gerne<br />
und ausgelassen mit den Vierbeinern.<br />
Django wurde im Sommer letzten Jahres bei uns abgegeben,<br />
weil der 7-jährige Rüde eifersüchtig auf den<br />
Nachwuchs war. Django ist anfangs bei Fremden etwas<br />
ängstlich und muss sie näher kennen lernen. Seiner Bezugsperson<br />
ist er sehr ergeben und folgt ihr überall hin.<br />
Django war bereits kurze Zeit vermittelt, in einer Familie<br />
mit Kindern. Mit ihnen hatte er keine Probleme. Problematisch<br />
wurde es erst bei Besuch, da reagierte er zuweilen<br />
misstrauisch und meinte „seine Leute“ beschützen zu<br />
müssen. Deshalb gab man Django zurück ins <strong>Tierheim</strong>.<br />
Dabei ist der im Grunde sehr freundlichen Pinschermischling<br />
verträglich mit den meisten <strong>Hunde</strong>n und auch mit Katzen,<br />
kann auch gut mal ein paar Stunden alleine bleiben<br />
und geht ruhig an der Leine.
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 17<br />
Unsere Notfälle ...<br />
Sokrates brachte man uns erstmalig im August 2008<br />
mehr tot als lebendig ins <strong>Tierheim</strong>. Er hatte einen Autounfall!<br />
Aber er kämpfte und schaffte es. Nach ein paar<br />
Monaten fand er auch schnell ein Zuhause bei einer älteren<br />
Frau, wo er viel Platz und vor allem Gesellschaft<br />
und Streicheleinheiten bekam. Doch sein Glück endete<br />
plötzlich Ende letzten Jahres als sein Frauchen verstarb.<br />
Obwohl die Angehörigen versprochen hatten sich<br />
um Sokrates zu kümmern, brachen sie ihr Versprechen<br />
und brachten ihn ins <strong>Tierheim</strong> zurück. Hier kommt er mit<br />
der Situation nur sehr schlecht klar. Er leidet still. Vielleicht<br />
bekommt der knapp 6-jährige Kater nun eine zweite<br />
Chance, nachdem er schon so viel Pech hatte.<br />
Momo ist einer von unseren scheuen Jungkatzen. Er<br />
und weitere kleine Katzen wurden bei einem Stall eingefangen<br />
und zu uns gebracht. Viele dieser scheuen „Gesellen“<br />
können nach der Kastration nicht in ihre gewohnte<br />
Umgebung zurück. Im <strong>Die</strong> Vermittlung ist jedoch nicht<br />
einfach, weil die „Konkurrenz“ groß ist und die ängstlichen<br />
Kätzchen von Interessenten oft gar nicht gesehen<br />
werden. Mit der Zeit fassen aber auch sie Vertrauen und<br />
werden immer anhänglicher. Man muss einfach nur Geduld<br />
haben. Im <strong>Tierheim</strong> dauert das natürlich alles wesentlich<br />
länger. In einer stressfreien privaten Umgebung<br />
werden Katzen wie Momo recht schnell zutraulich. Hilfreich<br />
ist es wenn bereits eine weitere Katze vorhanden<br />
ist, von der sie sich vieles abschauen können. Momo ist<br />
unheimlich verfressen und mit „Speck fängt man ja bekanntlich<br />
Mäuse“. Bei besonderen Leckerchen verliert<br />
der halbjährige Kater alle Scheu, kommt sofort an und<br />
lässt sich dabei auch schon streicheln.<br />
Filly wurde uns im August letzten Jahres gebracht,<br />
nachdem ihre Besitzerin wegen starker Alkoholprobleme<br />
nicht im Stande war sie zu versorgen. Filly war abgemagert<br />
und das reinste „Stressbündel“. Nach ihrer Quarantänezeit<br />
wurde sie auch noch krank und war schlichtweg<br />
ungenießbar. Verärgert zeigte sie uns deutlich, dass ihr<br />
alles missfiel. Nachdem sie wieder bei Kräften war, kam<br />
sie in unser großes Katzenaussengehege. Oh, man!<br />
Gnadenlos verhaute die zierliche Katzendame jeden, der<br />
es wagte in ihre Nähe zu kommen. Selbst die größten Kater<br />
hatten nachher Respekt vor ihr. Das ging eine ganze<br />
Weile so. Während sie immer freundlicher zu den Zweibeinern<br />
wurde, ließ auch ihre Streitlust mit anderen Katzen<br />
langsam nach. Inzwischen bewegt sich die 4-jährige<br />
Katzendame ganz selbstbewusst aber wesentlich ausgeglichener<br />
im Gehege. Sie hat sich mit ihrer Lebenssituation<br />
angefreundet. Filly hätte sicherlich gerne Freigang<br />
im neuen Zuhause, auf andere Katzen könnte sie aber<br />
gerne verzichten.
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 18<br />
Über das Leben hinaus -<br />
unseren Tieren eine sichere Zukunft geben<br />
Liebe Freundinnen und Freunde unseres <strong>Tierheim</strong>s,<br />
Menschen, die sich dazu entschließen, ein Testament<br />
zu verfassen, ziehen eine persönliche Bilanz. Sie erinnern<br />
sich an die Vergangenheit, schauen auf die Gegenwart<br />
und blicken in die Zukunft. In diesen Momenten<br />
fragt man sich:<br />
- Was bleibt am Ende?<br />
- Welche Spuren hinterlasse ich in dieser Welt?<br />
- Wer und was ist mir wichtig?<br />
- Wie kann ich über mein Leben hinaus helfen und mit<br />
dem, was ich erwirtschaftet und bewahrt habe, Sinn-<br />
volles leisten?<br />
Über Ihr Leben hinaus können Sie den Tieren<br />
helfen, wenn Sie unser <strong>Tierheim</strong> in Ihrem Testament<br />
bedenken. Einige Tierfreunde haben bereits<br />
von dieser vorausschauenden und nachhaltigen<br />
Möglichkeit Gebrauch gemacht. Es lohnt<br />
sich auf jeden Fall, einmal darüber nachzudenken.<br />
Gerne steht Ihnen auf Wunsch unser Vorstandsmitglied,<br />
Herr Eberhard Krelaus, persönlich und natürlich<br />
vertraulich für eine Beratung zur Verfügung. Diskretion<br />
ist für uns eine Selbstverständlichkeit.<br />
Bitte, denken Sie daran - Tiere sind dankbare Erben!<br />
Kontakt:<br />
Telefon: +49 (0) 5252 4676 (ab 19:00 Uhr)<br />
Handy: +49 (0) 151 15619204<br />
Email: Eberhard.Krelaus@t-online.de<br />
Wir sagen herzlich Danke<br />
...für die vielen großzügigen Futterspenden<br />
Hagebaumarkt, Salzkotten<br />
Kaufland, Schloss Neuhaus<br />
Ellenbürger, Schloss Neuhaus<br />
Raiffeisenmarkt, Elsen<br />
Familie <strong>Die</strong>trich<br />
von der Brakeler Tierwelt<br />
Bernadette Ohlendahl-Bussas -<br />
für ihre tollen Futterspenden<br />
Der Klasse 8 a der St. Michael Realschule<br />
in <strong>Paderborn</strong> (75,00 EUR)<br />
Der Klasse 3 d der Comeniusschule in<br />
Elsen (105,83 EUR)<br />
Der Krollbachschule in Hövelhof<br />
(60,00 EUR)<br />
Spende des <strong>Paderborn</strong>er Katzenstammtisches<br />
anlässlich ihres 10-jährigen<br />
Jubiläums<br />
Zahlreichen Futterspenden, Spielzeug,<br />
Leinen, Kratzbäume u. v. m. zu Weihnachten<br />
von privaten Spendern (u. a.<br />
auch durch eine „Spendenbaumaktion“<br />
der Fachmarktkette für Heimtierbedarf -<br />
Fressnapf
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 19<br />
Mein Praktikum im <strong>Tierheim</strong><br />
„Tiere in Not e.V.“<br />
Von Nathalie Müller<br />
Am Anfang dieses Jahres habe ich ein zweiwöchiges<br />
Praktikum in diesem <strong>Tierheim</strong> gemacht. In diesem Bericht<br />
möchte ich einmal aufzeigen, was ich während meines<br />
Praktikums gemacht habe und was für Eindrücke ich hatte.<br />
Ich war sehr gespannt was mich erwarten würde und<br />
war offen für Alles. Ich war schon immer an der Arbeit mit<br />
Tieren interessiert und hoffte so, dass ich viel Spaß am<br />
Praktikum haben würde.<br />
Der erste Tag, 8:00 Uhr. Ich wurde freundlich empfangen<br />
und eingewiesen. Ich sollte auf der <strong>Hunde</strong>station helfen.<br />
Das heißt zuerst die Boxen, die mit einem Körbchen und<br />
Kuscheldecken ausgestattet sind, komplett ausräumen<br />
und dann säubern, Näpfe spülen, wischen und natürlich<br />
die <strong>Hunde</strong> mit Futter und Wasser versorgen und zum<br />
Schluss die Boxen wieder gemütlich einräumen. Das war<br />
zwar körperlich anstrengend, doch es hat auch sehr viel<br />
Spaß gemacht. Während meines Praktikums habe ich alle<br />
Stationen einmal durchlaufen und so war ich auch auf der<br />
Katzenstation „Katzenkinderzimmer“. Zuerst habe ich den<br />
Raum ausgeräumt, beziehungsweise Decken und Spielzeug<br />
hochgelegt, um den Raum zu fegen und anschließend<br />
zu wischen. Dann habe ich den Raum wieder schön<br />
hergerichtet, die Katzenklos gesäubert und natürlich ein<br />
wenig mit den Katzen gespielt. Das hat mir alles sehr<br />
viel Freude bereitet, da man sieht, dass sich die Tiere,<br />
besonders die jungen Katzen freuen, wenn man sich mit<br />
ihnen beschäftigt. Noch eine Station die es im <strong>Tierheim</strong><br />
gibt, ist die Kleintierstation. <strong>Die</strong> dort untergebrachten<br />
Kaninchen und Meerschweinchen wollen natürlich auch<br />
versorgt werden. So habe ich die Käfige gesäubert und<br />
die Tiere mit Wasser, Frischfutter und Heu versorgt. <strong>Die</strong><br />
Kaninchen haben sich sofort über das Grünfutter hergemacht.<br />
Dann gab es noch ein paar Streicheleinheiten<br />
für die Kaninchen und schon war das Praktikum vorbei.<br />
Das Praktikum hat meine Erwartungen vollkommen erfüllt.<br />
Ich hatte viel Spaß an der Arbeit mit den Tieren und habe<br />
während der Arbeit auf den verschiedenen Stationen viel<br />
über die dort untergebrachten Tiere gelernt. Wer Lust hat,<br />
sich mit Tieren zu beschäftigen, sollte über ein Praktikum<br />
im <strong>Tierheim</strong> nachdenken. Doch bedeutet die Arbeit und<br />
somit auch das Praktikum im <strong>Tierheim</strong> nicht nur Tiere<br />
kuscheln, sondern viel Putzarbeit. Doch trotzdem ist ein<br />
Praktikum im <strong>Tierheim</strong> eine wertvolle Erfahrung für mich<br />
gewesen.<br />
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<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 20<br />
Von Jägern und Haustieren<br />
Von Beate Rost<br />
Kein anderes Tiere missachtendes Hobby wird mit so vielen<br />
Lügen und „Märchen“ in der Öffentlichkeit gerechtfertigt,<br />
wie die Jagd. Dass die wahre Motivation für die Jagd<br />
die „Lust am Töten“ ist, geben die Jäger in einschlägigen<br />
Jagdzeitschriften offen zu. Mit dem Staatsziel Tierschutz,<br />
das seit 2002 im Grundgesetz verankert ist, ist dieser<br />
Wahnsinn nicht zu vereinbaren.<br />
Liebe Leserinnen und Leser, viele von uns leben mit einem<br />
Hund oder einer Katze zusammen. Es sind für uns<br />
Familienmitglieder, die einen hohen sozialen Stellenwert<br />
besitzen.<br />
<strong>Die</strong> Jägerschaft aber nimmt darauf keine Rücksicht. Jährlich<br />
werden in Deutschland rund 300.000 Katzen und etwa<br />
45.000 <strong>Hunde</strong> von Jägern erschossen oder in Fallen gefangen<br />
und dann getötet. Zahlen, hinter denen sich unsägliches<br />
Leid und Unrecht verbergen. <strong>Die</strong> Jäger jedoch<br />
berufen sich schlicht auf das Bundesjagdgesetz, das ihnen<br />
erlaubt, wildernde <strong>Hunde</strong> und Katzen zu töten. Aber<br />
so unzeitgemäß und überflüssig die Jagd selbst ist, so<br />
veraltet ist auch ihre gesetzliche Grundlage. Das Bundesjagdgesetz,<br />
das die Jagd in Verbindung mit den jeweiligen<br />
Landesjagdgesetzen regelt, ist eines der ältesten Gesetze<br />
in unserem Land. Wie bereits erwähnt, wurde es im Jahr<br />
1934 vom Reichsjägermeister Hermann Göring formuliert.<br />
Eine dringend gebotene Gesetzesänderung wurde<br />
seitdem von der einflussreichen Jägerlobby immer wieder<br />
erfolgreich verhindert, und die Politiker, die nicht selten<br />
selbst Jäger sind, meiden dieses Thema nur zu gern.<br />
Und so sind Jäger im Rahmen des Gesetzes durch den<br />
Paragrafen 23, Bundesjagdgesetz, legitimiert, wildernde<br />
<strong>Hunde</strong> und Katzen zum Schutze der Wildtiere zu erschießen.<br />
Häufig kommt es jedoch zum erbitterten Streit darüber,<br />
ob das Haustier tatsächlich gewildert hat. Denn der<br />
Abschussparagraf räumt den Jägern eine Menge Ermessensspielraum<br />
ein. Er besagt, dass Jäger <strong>Hunde</strong> erschießen<br />
dürfen, die Wild aufsuchen oder verfolgen, oder die<br />
im Jagdbezirk außerhalb der Einwirkung des <strong>Hunde</strong>führers<br />
angetroffen werden. Katzen dürfen, je nach Länderregelung,<br />
unter Einhaltung eines bestimmten Mindestabstandes<br />
vom Siedlungsgebiet geschossen oder gezielt zu<br />
diesem Zweck in aufgestellten Fallen gefangen werden.<br />
Je nach Bundesland liegt dieser Abstand zwischen 200<br />
und 500 Metern.<br />
Aber was genau bedeutet eigentlich „außerhalb der Einwirkung<br />
des <strong>Hunde</strong>führers“? Wildert ein Hund bereits, der<br />
dreißig oder vierzig Meter von seinem Menschen entfernt<br />
auf einer Wiese oder am Wegesrand schnüffelt? Und wildert<br />
eine Katze, wenn sie sich ein paar hundert Meter entfernt<br />
von ihrem Zuhause aufhält, um auf einem sonnigen<br />
Feld vor einem Mauseloch auszuharren? <strong>Die</strong> Jäger behaupten<br />
das. Obgleich der Radius von 200 bis 500 Metern<br />
innerhalb eines ganz normalen Katzenstreifgebietes liegt.<br />
Der vom Deutschen Jagdschutz-Verband ausgezeichnete<br />
Jäger und Jagdbuchautor Hans Behnke erklärt die Kat-<br />
ze sogar als „Geißel der Wildbahn“, der unbeirrt der Krieg<br />
erklärt werden muss. Um Schwierigkeiten mit den Katzenbesitzern<br />
zu vermeiden, empfiehlt er, die tote Katze<br />
umgehend und unauffindbar zu entsorgen, also im Wald<br />
tief zu vergraben.<br />
Liebe Leserinnen und Leser, muss man sich beim Lesen<br />
solchen Gedankengutes nicht unweigerlich die Frage stellen,<br />
ob es dieser Interessengruppe, die sich eine solche<br />
Kriegserklärung gegen unsere Haustiere auf die Fahne<br />
schreibt, wirklich um den Schutz der Wildtiere geht? Oder<br />
geht es eher darum, die eigene Macht zu demonstrieren?<br />
Ganz nach dem Motto „Wir sind die Herren in Wald und<br />
Flur“!<br />
Ich möchte Ihnen an dieser Stelle anhand einiger authentischer<br />
Fallbeispiele aufzeigen, dass die wahren Gründe<br />
für diese sinnlosen Feldzüge gegen unsere Haustiere<br />
weitaus erschütternder sind, als der breiten Öffentlichkeit<br />
bekannt ist:<br />
Fall 1:<br />
Schuss in der Abenddämmerung: Jäger erlegt Katze<br />
einer ihm bekannten Familie<br />
<strong>Die</strong> Abenddämmerung hat sich bereits über die malerische<br />
Geestlandschaft gelegt, als ein Schuss hinter einem<br />
Knick fällt. Nichts Ungewöhnliches in freier Feldmark, wo<br />
Jäger Wild erlegen. Doch wenn es sich bei dem geschossenen<br />
Tier um eine Hauskatze handelt, scheiden sich die<br />
Geister.<br />
Genau diese Szene spielte sich vor kurzem in der Gemeinde<br />
Wiemerstedt ab. „Ich habe den Schuss gehört und<br />
gleich ein ungutes Gefühl gehabt“, berichtet Birgit von der<br />
Heyde.<br />
Das Ehepaar von der Heyde lebt mit Tochter Karina und<br />
den zwei roten Katern Max und Moritz etwas abseits des<br />
Dorfes. Als einer der beiden einjährigen Stubentiger nach<br />
dem Schuss nicht mehr zu Hause auftaucht, begibt sich<br />
die Frau am nächsten Tag auf die Suche nach ihrem<br />
Haustier und macht einen traurigen Fund: „Max lag an einer<br />
Grabenkante in den Brennnesseln – erschossen.“<br />
Noch am gleichen Abend stellt die aufgebrachte Wiemerstedterin<br />
einen ortsansässigen Jäger zur Rede, der diese<br />
Tat ohne Umschweife zugibt. Es handelt sich um Kreisjägermeister<br />
Volker Quade, der den roten Kater – wissentlich,<br />
dass es der Kater der Familie von der Heyde war –<br />
am Vortag erschoss.<br />
„Nach Beendigung des Ansitzes beobachtete ich auf einer<br />
abgemähten Fläche eine große rote Katze, wie sie versuchte,<br />
einen der vier Hasen in ihrer Nähe zu beschleichen“,<br />
begründet Quade sein Vorgehen schriftlich, nachdem<br />
die Katzenbesitzerin sich inzwischen juristischen Rat<br />
einholte. Darüber hinaus habe sich laut Quade der Erlegungsort<br />
weit jenseits der in den geltenden Jagdgesetzen<br />
aufgeführten Minimalentfernung befunden.<br />
Gegenüber der Zeitung nimmt der Kreisjägermeister wie<br />
folgt Stellung: „Es ist nichts Ungesetzmäßiges passiert.<br />
Eine Katze in einer wildernden Position weiter als 200
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 21<br />
Meter vom nächsten Haus entfernt, darf von einem Jäger<br />
erlegt werden.“ Ein Jäger sei sogar verpflichtet, einen artenreichen<br />
und gesunden Wildbestand zu erhalten, betont<br />
Quade. Der Abschuss einer wildernden Katze trage dazu<br />
bei.<br />
Fraglich bleibt, wo der Kater nun genau erlegt wurde. Sicher<br />
ist, dass der Tierleichnam zunächst im Gestrüpp deponiert<br />
wurde, obwohl der Jäger die Besitzer des Tieres<br />
kannte. (…)<br />
Quelle: Dithmarscher Landeszeitung/Brunsbütteler<br />
Zeitung – 09.August 2005<br />
Fall 2:<br />
An Brutalität kaum zu überbieten - Jäger erschießt<br />
zwei <strong>Hunde</strong><br />
„Luna und Ricardo waren für uns wie Familienmitglieder“,<br />
erzählt Christine Neumaier. „Vor allem für meine vier Pflegekinder.<br />
<strong>Die</strong> Buben und Mädchen haben ja alle schon<br />
ein Schicksal hinter sich. <strong>Die</strong> schneeweißen, kuscheligen<br />
<strong>Hunde</strong> waren ihre Freunde. <strong>Die</strong> Kinder erzählten ihnen<br />
alles. Sie fragen immer noch nach ihnen“, berichtet die<br />
38-Jährige traurig.<br />
Ricardo und Luna stammten aus einem italienischen Rettungsprojekt<br />
für verwahrloste Tiere. Schon als Welpen<br />
kamen die <strong>Hunde</strong> zu der Familie im Landkreis Freising,<br />
die sie liebevoll mit Fläschchen und Quark aufpäppelte.<br />
An einem Samstagvormittag büxten die beiden aus, als<br />
Christine Neumaiers Mann mit dem Traktor vom Hof fuhr.<br />
Kurz darauf wurden Luna und Ricardo von einem Jäger<br />
mit Schrot erschossen. Anschließend verscharrte er die<br />
Tiere heimlich.<br />
<strong>Die</strong> Tat kam heraus, weil eine Zeugin gesehen hatte, wie<br />
der Jäger den Rüden mit seinem Auto durch den Ort verfolgte<br />
und in einem Vorgarten erschoss! In befriedetem<br />
Gebiet zu schießen ist auch für Jäger streng verboten.<br />
Der Schütze begründete die Tat damit, die <strong>Hunde</strong> hätten<br />
gewildert. (…)<br />
Quelle: Abendzeitung - 18.April 2010<br />
Fall 3:<br />
Jäger erschießt Hund mit Schrot<br />
Es ist Samstagnachmittag. Ein Langenauer ist im Donauried<br />
beim Joggen, begleitet wird er von seinem Vierbeiner,<br />
einem vierjährigen Mischlingshund. <strong>Die</strong>ser springt nach<br />
Angaben des Mannes davon, weil er ein Reh gesehen<br />
hat. Der Mann verliert den Hund aus den Augen. Als er<br />
nach Hause zurückgekehrt ist, gibt es immer noch kein<br />
Lebenszeichen des Tieres.<br />
Das kann es auch nicht mehr geben. Denn nach Aussage<br />
eines Zeugen knallte um 14.39 Uhr ein Schuss, ein<br />
schreckliches Jaulen eines <strong>Hunde</strong>s war die Folge. Eine<br />
Minute später knallte es wieder – danach Totenstille. Tage<br />
später stellt sich heraus, dass ein Langenauer Jäger das<br />
Tier erschossen hat. (…) Bis die beiden Besitzer des <strong>Hunde</strong>s,<br />
ein Langenauer Ehepaar, aber die ganze Wahrheit<br />
aufgedeckt hatten, vergingen drei Tage. Sie informierten<br />
sofort den Langenauer Jäger darüber, dass der Hund verschwunden<br />
sei. Der Jäger stellte sich ihren Worten nach<br />
ahnungslos, obwohl das Tier zu diesem Zeitpunkt schon<br />
tot war. Das Ehepaar suchte in den Folgetagen stundenlang<br />
die Gegend nach dem Hund ab. Bis die Frau zufällig<br />
auf einen Zeugen traf, der sich daran erinnerte, dass ihn<br />
ein Langenauer Jäger kurz vor den tödlichen Schüssen<br />
nach einem streunenden Hund gefragt hatte. (…)<br />
<strong>Die</strong> Frau suchte den Jäger erneut auf, forderte die Herausgabe<br />
des <strong>Hunde</strong>s. Wie die Frau später aussagte, habe<br />
der Jäger erst nach ein paar Minuten zugegeben, das Tier<br />
erschossen zu haben. Er habe sich aber geweigert, zu<br />
sagen, wo der Kadaver sei. Daraufhin wurde der Besitzer<br />
lauter, worauf der Jäger dem Ehepaar die Tür vor der<br />
Nase zuschlug. Rund eineinhalb Stunden später erhielt<br />
die Frau einen Anruf, in dem eine Stimme ohne Namensnennung<br />
erklärte, den toten Hund im Hof des Ehepaares<br />
abgeladen zu haben. Als das Ehepaar heimkam, fanden<br />
sie das tote Tier in einer Blutlache vor.<br />
Es war von 94 Fragmenten einer Schrotladung durchsiebt,<br />
eine Kugel mit neun Millimeter Durchmesser steckte<br />
in seinem Herzen. (…)<br />
Quelle: Südwest Presse vom 22.Januar 2010<br />
Fall 4:<br />
Katze lag tot auf nahem Acker<br />
Es ist kein Einzelfall - immer wieder verschwinden Katzen<br />
vor allem in den dörflichen Gemeinden spurlos. In vielen<br />
Fällen können die Besitzer nur vermuten, dass sie von<br />
Jägern gezielt abgeschossen werden. Bärbel Krogmann<br />
konnte den Schützen zur Rede stellen.<br />
Es war ein warmer Sommerabend, deshalb saß die Hausfrau<br />
aus Fedderingen bei geöffnetem Fenster im Obergeschoss<br />
am Computer. Plötzlich fiel ein Schuss ganz in der<br />
Nähe. „Ich hatte gleich so ein schlechtes Gefühl“, erinnert<br />
sich Bärbel Krogmann. Schließlich seien schon zwei ihrer<br />
Katzen verschwunden. Nach stundenlangem Rufen nach<br />
ihrem Kater Lukas und einer unruhigen Nacht machte sich<br />
die Katzenbesitzerin am nächsten Morgen auf die Suche.<br />
Sie brauchte nicht weit zu laufen. An einem kleinen Wall<br />
auf dem Stoppelfeld direkt neben dem Grundstück, etwa<br />
100 Meter vom Haus entfernt, lag der schwarze Kater tot.<br />
„Der Einschuss war deutlich zu erkennen“, so Krogmann.<br />
Nachdem sie ihr Haustier begraben hatte, widmete sich<br />
Bärbel Krogmann aufmerksam der Gartenarbeit, in der
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 22<br />
Hoffnung, dass der Schütze sich noch einmal blicken lässt.<br />
„Jäger versuchen normalerweise immer, ihre Spuren zu<br />
verwischen“, erklärt die Hausfrau. Gegen Nachmittag sei<br />
der Schütze tatsächlich mit einer Schaufel angerückt. „Ich<br />
habe ihn dann zur Rede gestellt, doch er antwortete nur,<br />
er habe nicht gewusst, wohin der Kater gehört“, so Krogmann.<br />
„Schließlich hat er mir noch angeboten, mir einen<br />
neuen Kater zu besorgen. Das war die größte Frechheit“,<br />
erbost sich die Katzenbesitzerin. Jeder kenne die Schützen,<br />
aber niemand tue etwas dagegen, dass Hauskatzen<br />
immer wieder erschossen werden. (…) Ihre verbliebene<br />
Katze, Lady Sunshine, lässt Bärbel Krogmann erst einmal<br />
nicht aus dem Haus, obwohl sie das auf dem Lande für<br />
Tierquälerei hält. <strong>Die</strong> Katzenhalterin ist verbittert, wütend,<br />
hilflos, will sich keine Katze mehr anschaffen. „Ich bin<br />
schon so groß geworden, und dass Jäger Katzen erschießen,<br />
ändert sich offenbar nicht. Doch dieser Kater soll<br />
nicht so still sterben wie die vielen anderen“, sagt Bärbel<br />
Krogmann. Deshalb habe sie sich mit ihrer Geschichte an<br />
die Zeitung gewandt.<br />
Der verdächtigte Jäger wollte auf Nachfrage keinen Kommentar<br />
zu dem Vorfall abgeben. (…)<br />
Quelle: Dithmarscher Landeszeitung/Brunsbütteler<br />
Zeitung – 26.August 2009<br />
Fall 5:<br />
Jagdgehilfe tötet Hund - „Er dachte, er schießt auf ein<br />
Schwein“<br />
Als Matthias Böhm am <strong>Die</strong>nstag mit seinem Hund Tonto in<br />
seinem Wald bei Teuschnitz unterwegs ist, fallen plötzlich<br />
zwei Schüsse. Mit Schrecken stellt er fest, dass sein zwölfjähriger<br />
Huskymischling nicht mehr reagiert, als er ihn ruft.<br />
Der Hund ist tot. Ein Gehilfe des Jagdpächters hat Tonto<br />
erschossen. „Er hat gedacht, dass es ein Wildschwein<br />
war“, ist Matthias Böhm aus Teuschnitz fassungslos.<br />
Am <strong>Die</strong>nstag gegen 21 Uhr war Matthias Böhm mit Tonto<br />
in seinem Waldstück bei Teuschnitz unterwegs. Er hatte<br />
am Abend die laufenden Durchforstungsmaßnahmen<br />
überprüft. Sein Hund begleitete ihn – wie immer. „Wenn<br />
ich draußen unterwegs war, dann war er mit dabei.“<br />
Böhm bezweifelt, dass der Jagdgehilfe ihn und seinen<br />
Hund nicht gehört oder gesehen haben könnte, als beide<br />
durch den Wald in Richtung Wagen liefen. Denn er habe<br />
sich laut mit Tonto unterhalten. Auch sein weißes Auto<br />
habe in Sichtweite des Jägers gestanden, sodass dieser<br />
seiner Meinung nach von Personen im Wald gewusst haben<br />
musste. Wenig glaubhaft findet Matthias Böhm auch<br />
die Aussage, dass der Jagdgehilfe gedacht habe, auf<br />
ein Wildschwein zu schießen. Denn der Huskymischling,<br />
mit weißen Beinen und weißer Brust, sehe einem Wildschwein<br />
so gar nicht ähnlich. Matthias Böhm hat den Gehilfen<br />
des Jagdpächters angezeigt. Wie der Teuschnitzer<br />
nun erfahren hat, widerruft der Jagdgehilfe mittlerweile<br />
seine Aussage von diesem Abend. „Mein Hund soll nun<br />
angeblich gewildert haben“, berichtet Böhm. Doch das<br />
kann er sich von seinem betagten Hund nicht vorstellen,<br />
der noch nie in derartiger Weise negativ aufgefallen sei.<br />
(…)<br />
Quelle: Neue Presse vom 7.März 2009<br />
Fall 6:<br />
Streit um Todesschuss auf Dackel Maximus<br />
Cathrin und Andreas Weigelt sind schockiert, bestürzt<br />
und fassungslos. Das Ehepaar trauert um seinen geliebten<br />
Hund, der von einem Jäger erschossen wurde – aus<br />
nächster Nähe, vor den Augen seiner Besitzer, auf offener<br />
Straße, wie Cathrin Weigelt das Geschehen der Unglücksnacht<br />
schilderte. „Wir mussten zusehen, wie ihm die Wirbelsäule<br />
und die hinteren Gedärme herausgeschossen<br />
wurden“, so die 28-Jährige. (…) Bis heute schrecke sie<br />
nachts aus Alpträumen auf. Manchmal glaube sie, Maximus<br />
fiepen zu hören, obwohl er längst begraben ist.<br />
Ob der Jäger mit seinem Schuss auf den Hund gegen geltendes<br />
Recht verstoßen hat oder nicht, war bis gestern<br />
unklar. <strong>Die</strong> Entscheidung über Recht oder Unrecht steht<br />
und fällt mit der Frage, ob der Hund gewildert hat oder<br />
nicht. <strong>Die</strong> Besitzer sagen nein, der Jäger sagt ja. Gemäß<br />
Landesjagdgesetz darf der Jagdpächter <strong>Hunde</strong> töten, die<br />
Wild aufsuchen oder verfolgen und außerhalb der Einwirkung<br />
ihres Führers angetroffen werden. <strong>Die</strong> Kriminalpolizei<br />
Neustrelitz, die noch in der Tatnacht die Spuren sicherte,<br />
ermittelt wegen Sachbeschädigung und Verstoßes gegen<br />
das Tierschutzgesetz. Für Letzteres reiche der Strafrahmen<br />
von einer Geldstrafe bis zu zwei Jahren Gefängnis,<br />
erklärte Kripoleiter Willi G. Erst nach Abschluss der Ermittlungen<br />
entscheide die Polizei, ob Anzeige gegen den<br />
Mann aus Groß Schönfeld erstattet wird.<br />
Nach derzeitigem Ermittlungsstand gebe es keine Zweifel<br />
an der Aussage der <strong>Hunde</strong>besitzer, die die Situation gegenüber<br />
der Polizei und dem Nordkurier so schilderten:<br />
Sie gingen gegen 21 Uhr im Schein des Mondes die Straße<br />
zwischen Rollenhagen und Rödlin entlang, ihr Hund<br />
lief ihnen etwa 20 Meter voraus. Plötzlich fiel ein Schuss,<br />
der den Hund niederstreckte. Geschossen wurde offenbar<br />
aus einem Hochsitz, der sich unmittelbar neben der<br />
Straße befindet. Als der Hund getroffen wurde, befand er<br />
sich gerade einmal 15 Meter neben dem Ansitz. Der beschuldigte<br />
Jäger bestätigte diese Schilderung gestern gegenüber<br />
dem Nordkurier weitgehend – bis auf einen wichtigen<br />
Punkt: <strong>Die</strong> Leute seien viel weiter weg gewesen, als<br />
sie angegeben haben. Er habe sie weder gesehen, noch<br />
gehört. Den Hund habe er erschossen, weil er ihn in den<br />
zurückliegenden Tagen immer wieder habe wildern sehen,<br />
ohne dass die Besitzer dabei waren. Er sei sich sicher,<br />
dass der Teckel auch in seiner letzten Nacht gewildert hat,<br />
weit entfernt von seinen Besitzern. „Ich hätte doch nie geschossen,<br />
wenn die Leute in der Nähe gewesen wären.“<br />
Er bedauere das Geschehnis, obwohl ihn keine Schuld<br />
treffe. „<strong>Die</strong> Leute haben riskiert, dass etwas passiert, weil<br />
sie ihren Hund frei laufen ließen. Das alles wäre nicht nötig<br />
gewesen.“<br />
Quelle: Nordkurier vom 26.11.2010
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 23<br />
Liebe Leserinnen und Leser, an dieser Stelle sollte das<br />
Kapitel „Von Jägern und Haustieren“ nun eigentlich mit<br />
einem kleinen Schusstext enden. Im Rahmen meiner Recherchearbeit<br />
zu diesem Thema stieß ich aber weiterhin<br />
auf immer mehr Fälle, die den Rahmen meiner Vorstellungskraft<br />
sprengten. Schnell sprach sich mein Vorhaben,<br />
diesen Beitrag zu schreiben, durch unterschiedlichste Internetforen<br />
und E-mail-Verteiler bundesweit herum. Ich<br />
erhielt von überall her Briefe und Anrufe von Menschen,<br />
die ihr geliebtes Tier durch den willkürlichen Schuss eines<br />
Jägers verloren hatten, und die mir zutiefst dankbar dafür<br />
waren, diese grausame Willkür an die Öffentlichkeit bringen<br />
zu wollen.<br />
Viele dieser Menschen waren noch immer so verzweifelt,<br />
dass sie mir ihre Geschichten nur unter Tränen erzählen<br />
konnten. Einige baten mich, von ihren Erlebnissen zu berichten.<br />
„Vielleicht ergibt sich ja eine Gelegenheit, in ihrem Buch<br />
von meiner Sara zu erzählen!“, sagte eine ältere Dame,<br />
während sie bitterlich weinte und mir von ihrer kleinen<br />
Hündin Sara und deren unfassbaren Tod erzählte. „Ich<br />
wäre Ihnen so dankbar“, fügte sie hinzu, „wenn Sie Sara<br />
in einem Ihrer nächsten Bücher ein kleines Denkmal setzen<br />
könnten.“<br />
<strong>Die</strong> Tränen dieser liebenswerten älteren Dame waren<br />
wohl ausschlaggebend dafür, dass ich mich schließlich<br />
dazu entschied, all jenen Tieren an dieser Stelle meines<br />
Buches ein kleines „Denkmal“ zu setzen, die ihr Leben<br />
sinnlos verlieren mussten, weil Jäger in unserem Land<br />
ihrer erbärmlichen Lust am Töten ungestraft freien Lauf<br />
lassen dürfen, und deren Schicksal ich nun kannte.<br />
Denken wir gemeinsam an Sara.<br />
<strong>Die</strong> kleine Mischlingshündin und ihr Frauchen Edeltraut K.<br />
gingen wie jeden Nachmittag kurz vor Eintritt der Dämmerung,<br />
noch einmal eine Runde über die Felder unweit ihrer<br />
Wohnung. Sara war nicht angeleint, aber sie war wohlerzogen<br />
und hörte aufs Wort. Außerdem lief sie stets nur<br />
wenige Meter voraus und behielt ihr Frauchen immer im<br />
Auge.<br />
Es war Herbst und die Wildgänse zogen wieder gen Süden.<br />
Saras Frauchen beobachtete gerade einen Schwarm,<br />
der genau über ihr flog, als plötzlich ein heller Blitz direkt<br />
vor ihr her peitschte und sie einen lauten Knall hörte. Sara<br />
drehte sofort um und lief ihr entgegen. Zwei Meter vor ihr<br />
brach die kleine Hündin zusammen. Leblos und blutüberströmt<br />
lag sie da. Edeltraut K. schrie um Hilfe. Sie schrie<br />
und schrie, aber niemand kam. Unter Schock rannte sie<br />
zurück zu ihrer Wohnung, um den Tierarzt anzurufen. Als<br />
er kam, war Sara bereits verblutet.<br />
<strong>Die</strong> Staatsanwaltschaft glaubte der Aussage des Jägers,<br />
Sara habe drei Rehe über die Wiese gehetzt. In einem<br />
Brief teilte Frau K. daraufhin dem Jäger mit, dass er ihr unermessliches<br />
Leid zugefügt habe. Sara sei alles gewesen,<br />
was ihr nach dem Tod ihres Mannes im Leben geblieben<br />
war. Eine Antwort hat Frau K. nie erhalten.<br />
Denken wir gemeinsam an Daisy.<br />
Richard und Karin A.. waren zusammen mit ihrem kleinen<br />
Sohn Kevin und ihrer Mischlingshündin Daisy unterwegs.<br />
Daisy rannte ausgelassen über das abgemähte Rapsfeld,<br />
gleich hinter dem Haus der Familie. Kevin war immer in ihrer<br />
Nähe. Wenn Richard seine Hündin rief, kam sie sofort<br />
angelaufen, und Kevin sauste immer zehn Schritte hinter<br />
ihr her. Ein glückliches Bild.<br />
Als Kevin vom vielen Herumtoben erschöpft war, beschäftigte<br />
sich die Hündin allein. Sie schnüffelte von einem<br />
Mauseloch zum anderen. Ganz aufgeregt steckte sie ihre<br />
Nase tief in den Boden, und ihre Rute wedelte aufgeregt.<br />
Familie A. beobachtete ihre Hündin und freute sich über<br />
deren Lebensfreude. Dann plötzlich krachte ein Schuss.<br />
Daisy war ungefähr 50 Meter von ihrer Familie entfernt.<br />
Eine Kugel zerfetzte ihren Bauch. Kevin lief sofort los.<br />
Seine Mutter rannte hinter ihm her. Sie war schneller als<br />
ihr Sohn. Sie warf ihre Jacke über die sterbende Hündin,<br />
deren Eingeweide aus dem Bauch quollen.<br />
Geschossen hatte ein 73jähriger Jäger, der sich hinter einem<br />
Hochspannungsmast versteckt hatte. Er verteidigte<br />
sich später damit, dass Daisy ein Reh über das Feld gejagt<br />
habe. Es wäre seine Pflicht gewesen, den Hund zu<br />
erschießen.<br />
Denken wir gemeinsam an Canto.<br />
Canto, ein alter, fast blinder Mischlingsrüde verschwand<br />
auf einem Spaziergang in Hessen. Verzweifelt startete<br />
sein Frauchen eine aufwendige Suchaktion. Polizei, Tierschutzorganisationen<br />
und Jagdpächter wurden informiert.<br />
Anzeigen in Tageszeitungen und Flyer sollten helfen, Canto<br />
wiederzufinden.<br />
Eine Woche nach seinem Verschwinden wurde der kleine<br />
Rüde nicht weit von seinem Zuhause tot aufgefunden. Erschossen<br />
mit Schrot. Mit aller Wahrscheinlichkeit bereits<br />
am Tage seines Verschwindens. Der Verdacht fiel auf einen<br />
ortsansässigen Jäger, der später bei der Polizei seine<br />
Tat zugab. Canto habe Rehe gejagt. Zum Schutz des Wildes<br />
hätte er schließen müssen. Er gab auch zu, den toten<br />
Hund tagelang als Köder auf einem freien Feld benutzt zu<br />
haben, um Füchse anzulocken. Und das, obwohl er die<br />
Besitzer des <strong>Hunde</strong>s kannte, und genau wie jeder andere<br />
im Dorf darüber informiert war, dass der alte Spitz Canto<br />
verzweifelt von seiner Familie gesucht wurde. Das ganze<br />
Dorf war empört. Nur der Jagdpächter verstand die Aufregung<br />
nicht. Sein Kommentar lautete lediglich: „Es handele<br />
sich doch nur um einen Hund, und dazu noch um einen<br />
uralten.“<br />
Denken wir gemeinsam an Lucy.<br />
Sie saß jeden Nachmittag auf ihrem Stammplatz, einem<br />
alten Baumstamm, der in einem windgeschützten und<br />
sonnigen Winkel eines an den Garten angrenzenden Feldes<br />
lag. Melinda S. vermochte ihre Katze immer vom Küchenfenster<br />
aus zu beobachten. An jenem Unglückstag<br />
aber konnte sie Lucy nicht entdecken. Und als sie kurz vor<br />
Eintreten der Dunkelheit auch nicht vor der Tür saß, zog<br />
Melinda sich Stiefel und Jacke an, um Lucy zu suchen.<br />
Sie war noch nicht weit gelaufen, als sie das herzergrei-
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 24<br />
fende Geschrei ihrer Katze hörte. Es kam aus der Richtung<br />
des alten Baumstammes. Anna rannte, wie vom Blitz<br />
getroffen, über das nasse Feld. Sie fand ihre grausam zugerichtete<br />
Katze in einer Schlagfalle, die direkt hinter dem<br />
alten Baumstamm aufgestellt worden war, und die stark<br />
genug gewesen wäre, einen Wolf zu töten.<br />
Lucy starb in den eisernen Fangbügeln. Ihr Frauchen<br />
konnte ihr nicht mehr helfen.<br />
Melinda versuchte schließlich alles, um den Mörder ihrer<br />
Katze Lucy ausfindig zu machen. Sie mobilisierte das<br />
ganze Dorf, und alle waren bereit, ihr zu helfen. Als der<br />
Verdacht auf einen Jäger fiel, der sowohl im Kirchenvorstand<br />
war, als auch im Bürgerverein eine Menge zu sagen<br />
hatte, bekam Melinda einen Brief ohne Absender. Auf einem<br />
unleserlichen Zettel stand geschrieben: „Gib endlich<br />
Ruhe. Ich habe noch mehr Fallen – auch für deine anderen<br />
Viecher.“ Melinda hat nie herausgefunden, wer ihr<br />
diesen Brief geschickt hatte.<br />
Denken wir gemeinsam an Pascha.<br />
Eine Treibjagd war in „vollem Gang“. Näher und näher<br />
rückten die Schüsse an das alleinstehende Haus heran.<br />
Durch den Lärm schreckte Pascha, ein sensibler belgischer<br />
Schäferhund, auf. Er hatte furchtbare Angst vor<br />
lauten Geräuschen. Aufgeregt rannte er im Flur auf und<br />
ab.<br />
Sein Herrchen hat eine eigene Apotheke im Nachbarort.<br />
Kunden hatten ihm erzählt, dass eine Treibjagd in der<br />
Nähe seines Hauses stattfinden würde. Er wusste um<br />
Paschas Ängste. Umgehend schloss er die Apotheke und<br />
fuhr nach Hause. Aber er kam zu spät. Pascha war in<br />
seiner Panik durch ein geöffnetes Fenster im Souterrain<br />
gesprungen. Er war den Jägern genau vor die Flinten gelaufen.<br />
Sie hatten nicht lange gezögert.<br />
Ein befreundeter Tierarzt bestätigte dem Apotheker später,<br />
dass Pascha regelrecht hingerichtet worden war. In<br />
seinem Körper hatte er bei der Obduktion über 80 Schrotkugeln<br />
gefunden.<br />
Ein Strafverfahren gab es nicht. Alle Jäger waren sich einig<br />
in ihrer Aussage, Pascha habe gewildert.<br />
Denken wir gemeinsam an Tine.<br />
Tine war eine sehr anhängliche Katze. Sie hatte die Angewohnheit,<br />
ein Stück des Weges hinter ihrem Frauchen<br />
herzulaufen, wenn diese mit ihrem Hund Carlos ihren<br />
frühmorgendlichen Spaziergang machte. Tine lief dann<br />
immer ein Stück mit und wartete schließlich am Waldrand<br />
geduldig auf die Rückkehr der beiden.<br />
So auch an jenem Tag, als ein Jäger von einem nahe gelegenen<br />
Hochsitz die wartende Tine entdeckte. Er legte<br />
sein Gewehr an, feuerte ab, traf aber nicht. Tine sprang<br />
erschrocken auf, als die Schrottkugeln knapp neben ihr<br />
die Erde aufwühlten. Sie rannte quer über die Wiese. Der<br />
Jäger kletterte von seinem Hochsitz, schwang sich in seinen<br />
Geländewagen und fuhr hinter Tine her. Als er sie eingeholt<br />
hatte, legte er aus dem fahrenden Wagen erneut<br />
an, schoss und traf. Tine schrie auf. Sie versuchte sich<br />
schwer verletzt weiterzuschleppen. Er schoss noch einmal.<br />
<strong>Die</strong>ses Mal zerfetzten die Kugeln Tines Halsschlagader.<br />
Tine war tot.<br />
Es gab eine Zeugin. Man glaubte ihr nicht. Vor Gericht<br />
erschien ein Freund des Jägers. Ebenfalls ein Jäger. Er<br />
habe die Katze bei einem Kontrollgang erschossen, sagte<br />
er aus. Das Tier habe sich mehr als 200 Meter abseits<br />
des letzten Hauses aufgehalten.<br />
Liebe Leserinnen und Leser, das alles sind keine Einzelfälle.<br />
Ich könnte sie in beliebiger Zahl fortsetzen. Der<br />
Abschuss von Haustieren ist ein weiteres Beispiel dafür,<br />
dass man Jägern in unserem Land Privilegien einräumt,<br />
die nicht nachvollziehbar sind.<br />
Seit 2002 steht der Tierschutz im Grundgesetz – eine<br />
Anpassung des Jagdrechts an dieses Staatsziel hat es<br />
bisher aber nicht gegeben. Ganz im Gegenteil: Im Rahmen<br />
der Jagdausübung ist vieles erlaubt, was an anderer<br />
Stelle verboten ist: Da werden Katzen und Waschbären<br />
in Fallen gefangen, in denen sie unter unsagbarer Angst<br />
stundenlang auf ihren Tod warten müssen. Da werden<br />
Füchse getötet und schließlich wie Müll entsorgt. Da<br />
werden Jagdhunde zu Ausbildungszwecken auf lebende<br />
Enten gehetzt. Und sogar tragende und säugende Muttertiere<br />
werden skrupellos gejagt und ermordet. Man tötet<br />
und schießt. Und da die Jägerschaft mit ihren zahlreichen<br />
Vertretern in Politik und Wirtschaft beachtlichen Einfluss<br />
auf die Gesetzgebung ausübt, gelingt es ihr, dieses blutige<br />
Hobby aufrechtzuerhalten. Jagdgegner, die die haarsträubenden<br />
Thesen der Jägerschaft mit handfesten ökologischen<br />
und ethischen Argumenten entkräften, werden<br />
konsequent ignoriert. Und deswegen möchte ich Sie nun<br />
zum Ende meines Beitrages „Im Netzwerk der Jäger“ um<br />
etwas bitten: Helfen Sie mit, und klären Sie die Menschen<br />
in Ihrem Umfeld über die Wahrheit dieses grausamen<br />
Hobbys auf! Erzählen Sie in ihren Familien darüber, in<br />
ihrem Freundeskreis, in ihrer Nachbarschaft. Jeder Einzelne<br />
von uns kann dazu beitragen, dass die Gruppe derjenigen,<br />
die sich offen gegen die Jagd ausspricht, wächst<br />
und irgendwann nicht mehr ignoriert werden kann.
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 25<br />
Katzenkastrationen sind wichtig!<br />
Von Gabi Votsmeier<br />
Pro Jahr werden ca. 700 Katzen allein von unserem <strong>Tierheim</strong><br />
in Obhut genommen und auch kastriert, sofern sie<br />
es noch nicht sind. Kleine Katzenkinder werden auch nur<br />
unter der Auflage, dass sie kastriert werden, von uns vermittelt.<br />
Ungefähr 20 % der gesamten Katzen sind wilde Katzen.<br />
Um das Katzenelend zu verringern, werden diese über<br />
uns kastriert, leben dann aber größtenteils weiter in der<br />
gewohnten Umgebung. Einige der verwilderten Hauskatzen<br />
können nicht zurück, weil ihr Leben in der alten Umgebung<br />
gefährdet ist, da Anwohner drohen, diese zu vergiften<br />
oder sonst wie zu töten, weil sie für sie ein großer<br />
Störfaktor sind!<br />
Aber wem gehörten die Katzen überhaupt? Eigentlich hatten<br />
alle verwilderten Hauskatzen einmal einen Besitzer<br />
– oder zumindest ihre Vorfahren, so dass sie insgesamt<br />
„Fundtiere“ sind.<br />
Jedoch nicht alle Kommunen/Gemeinden betrachten diese<br />
Katzen als Fundtiere und weigern sich, Kosten – wie<br />
die einer Kastration – zu tragen.<br />
<strong>Die</strong> Finder fühlen sich auch nicht in der Pflicht. Sie haben<br />
sich die Katze ja nicht angeschafft. Bleibt nur noch<br />
der Tierschutz! So werden die Kastrationskosten und alle<br />
evtl. notwendigen medizinischen Behandlungen von uns<br />
in vielen Fällen selbst übernommen.<br />
Aber es bleibt ja oft nicht nur bei den Kosten. Viele unterschätzen<br />
auch den immensen Aufwand, der hinter der<br />
Kastration einer Katze steckt.<br />
Leute, die eine oder mehrere verwilderte Katzen bei sich<br />
herumlaufen haben, melden sich im <strong>Tierheim</strong> und bitten<br />
um Hilfe. Wir bieten an, dass sich der Betreffende eine Lebendfalle<br />
im <strong>Tierheim</strong> abholen kann, um die Katze/Katzen<br />
einzufangen. Er bekommt eine Bescheinigung für unsere<br />
Tierärztin mit, damit er diese nach der Einfangaktion auch<br />
gleich in die Praxis bringen kann und diese weiß, dass die<br />
Kosten von uns getragen werden. Ein Termin zur Kastration<br />
sollte aber immer vorab mit der Tierärztin gemacht<br />
werden. Nach erfolgter Kastration holen dann die Leute<br />
selbstständig dort ab und lassen sie in der gewohnten Umgebung<br />
wieder frei. <strong>Die</strong> Falle kommt zu uns zurück.<br />
Nicht alle Leute, die Katzen kastriert haben wollen, damit<br />
es nicht noch mehr werden, sind motorisiert. Oder sie wollen<br />
den Aufwand nicht in Kauf nehmen und sehen es als<br />
Verpflichtung des Tierschutzvereins. <strong>Die</strong>se Verpflichtung<br />
besteht aber keinesfalls. Wir machen es freiwillig, aus Tierschutzgründen,<br />
damit das Katzenelend nicht noch größer<br />
wird.<br />
Somit kommt zu der finanziellen Belastung für die Tierarztkosten<br />
für uns auch noch der ganze Aufwand, den die<br />
Mitarbeiter oder ehrenamtlichen Helfer noch nebenbei er-<br />
ledigen müssen. <strong>Die</strong> Falle muss zum Einfangort gebracht<br />
werden. Sobald eine Katze in die Falle gegangen ist, wird<br />
man benachrichtigt, diese abzuholen. <strong>Die</strong> Katze wird zum<br />
Tierarzt gebracht. Einen Tag später wird die Katze wieder<br />
abgeholt und zum Einfangort zurückgebracht. Oft befinden<br />
sich dort mehrere Katzen, die nacheinander zwecks<br />
Kastration eingefangen werden müssen. Auch die Kastrationstermine<br />
müssen mit der Tierärztin abgesprochen<br />
werden. In der Regel können nur morgens Katzen<br />
gebracht werden und auch nicht täglich, da die Tierarztpraxis<br />
auch noch alle anderen OP-Termine koordinieren<br />
muss. Notfalls können die „Wildkatzen“ auch im <strong>Tierheim</strong><br />
für kurze Zeit untergebracht werden. Da unsere Quarantänestation<br />
aber inzwischen immer chronisch überfüllt ist,<br />
geht das auch nur in Ausnahmefällen.<br />
Helfende Hände werden bei derartigen Katzenkastrationen<br />
dringend gebraucht!<br />
Gesucht werden Ehrenamtliche Helfer, die Fallen mit und<br />
ohne „Inhalt“ hin und her transportieren (vom Finder zum<br />
Tierarzt und zurück).<br />
Ebenso dringend gesucht werden Stellen, die von uns kastrierte<br />
„Wilde“ aufnehmen können. Denn ein Leben im<br />
<strong>Tierheim</strong> bedeutet für diese Katzen einfach „Stress pur!“<br />
Bei Interesse bitte unbedingt im <strong>Tierheim</strong> melden!<br />
Dringend Katzenpflegestellen gesucht!<br />
Wer hat Zeit und Interesse verwaiste Katzenbabies<br />
aufzuziehen?<br />
Es dauert sicherlich nicht mehr lange und die ersten<br />
Katzenbabies werden eintreffen. Wir suchen daher<br />
bereits im Vorfeld Katzenfreunde, die diese in privater<br />
Umgebung betreuen. Was dazu benötigt wird,<br />
wird von uns gestellt. Tierarztkosten (über unsere<br />
<strong>Tierheim</strong>ärztin) werden natürlich auch von uns übernommen.<br />
Weitere Infos erhalten Sie im <strong>Tierheim</strong>: 05254<br />
12355 oder unter 05258 3605 (Votsmeier).<br />
Katzen-Kontrolleure dringend gesucht!<br />
Wir suchen Tierfreunde, die bei von uns vermittelten<br />
Katzen Kontrollen durchführen!<br />
Jedes Tier, was von uns vermittelt wird, besuchen wir<br />
nach ca. 4 Wochen – manchmal auch später -. Wir<br />
überprüfen hierbei die Haltung – teilweise auch, ob<br />
die Kastration eingehalten wurde und fragen nach, ob<br />
es Probleme gibt.<br />
Da meist mehr als 500 Katzen pro Jahr vermittelt werden,<br />
kommen wir dieser Aufgabe kaum noch nach<br />
und brauchen deshalb dringend Hilfe.<br />
Wer Interesse hat, bitte melden bei Gabi Votsmeier<br />
Tel.: 05258/ 3605
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 26<br />
<strong>Tierheim</strong>splitter<br />
Von Gabi Votsmeier<br />
<strong>Hunde</strong>mama mit 6 Welpen aus eisiger Kälte<br />
befreit!<br />
Glück im Unglück hatten am 1. Dezember eine <strong>Hunde</strong>mama<br />
mit ihren 6 Welpen. Sie konnten gerade noch vor dem<br />
Erfrierungstod gerettet werden. Sie müssen sich vorstellen,<br />
ihre Besitzer hielten sie bei Temperaturen von -10 °C<br />
auf dem Balkon! Wasser und Futter waren eingefroren!<br />
Der <strong>Hunde</strong>mutter hatte man sogar noch einen Maulkorb<br />
aufgesetzt, damit sie sich nicht bemerkbar machen konnte.<br />
Unfassbar, wozu Menschen fähig sind! Dank eines<br />
aufmerksamen Nachbarn, der das Veterinäramt verständigte,<br />
konnten die kleine <strong>Hunde</strong>familie vom Balkon noch<br />
rechtzeitig geborgen werden. Alles, was ihre skrupellosen<br />
Besitzer dazu anmerkten, war: „Was müssen wir tun, um<br />
die <strong>Hunde</strong> wieder zu bekommen? Schließlich sind schon<br />
alle verkauft!“ Aber das wird Gott sei Dank nicht der Fall<br />
sein, denn gegen diese Leute wurde Anzeige wegen Tierquälerei<br />
erstattet und eine zukünftige <strong>Hunde</strong>haltung untersagt.<br />
Ihre Besitzer wollten – pünktlich zu Weihnachten<br />
– mit dem Verkauf der Welpen ihre Kasse aufbessern. Sie<br />
boten sie im Internet an. Potentielle Käufer hatten schon<br />
Anzahlungen geleistet.<br />
Menschen, die durch Welpenzucht und unter Vortäuschung<br />
falscher Tatsachen (wie tierärztliche Betreuung,<br />
Entwurmung etc.) mit der Ware „Tier“ Handel betreiben,<br />
gibt es leider immer mehr. Viele – besonders unerfahrene<br />
– Käufer können den Unterschied unter seriösen und<br />
unseriösen Verkäufern oft nicht entdecken.<br />
<strong>Die</strong> kleine gerettete <strong>Hunde</strong>familie hat noch 5 Wochen bei<br />
uns im <strong>Tierheim</strong> verleben müssen, bis die Welpen alt genug<br />
waren zur Vermittlung. Inzwischen haben alle – auch<br />
die Mutter - nette Familien gefunden.<br />
Kater Charly – im Alter abgeschoben!<br />
Charly wurde von uns als junger Kater vermittelt und lebte<br />
12 Jahre bei seinen Menschen…bis zum 18. November<br />
2010…da brachte man ihn zurück.<br />
Zunächst ging ein Anruf bei uns ein, dass der Kater, den<br />
der Sohn vor 12 Jahren aus dem <strong>Tierheim</strong> geholt hätte,<br />
nicht mehr fräße. Man wolle keinen müden Cent mehr in<br />
den Kater stecken. Man war nicht einmal bereit, einen<br />
Tierarzt aufzusuchen, um wenigstens eine Diagnose einzuholen.<br />
Was eine evtl. spätere Behandlung beträfe, wollten<br />
wir diese ja übernehmen. Zu viele Umstände für seine<br />
Besitzer: So brachten sie ihn lieber ins <strong>Tierheim</strong> zurück.<br />
Charly war - natürlich - nicht geimpft und musste erst mal<br />
auf die Quarantänestation. Das passte ihm überhaupt<br />
nicht. Aber er fraß…wie verrückt…Was war noch mal der<br />
Grund des Anrufs? Ach, der Kater frisst nicht! Das konnten<br />
wir nicht feststellen, auch nicht, dass ihm etwas fehlt oder<br />
die Zähne schlecht sind.<br />
Charly musste bei uns notgedrungen in einer großen Einzelbox<br />
leben, denn bei anderen Katzen rastete er völlig<br />
aus. Panik! Angst! Dann war er ungenießbar! Dabei war<br />
er super verschmust und konnte gar nicht genug Streicheleinheiten<br />
bekommen.<br />
Gott sei Dank brauchte Charly nicht lange in seiner einsamen<br />
Box ausharren. Zwei liebenswerte ältere Damen<br />
haben ihn bei sich aufgenommen. Hier genießt er es, im<br />
Mittelpunkt zu stehen und sich von allen Seiten verwöhnen<br />
zu lassen.<br />
Leider häufen sich in letzter Zeit die Anrufe der Tierbesitzer,<br />
die ihren alten Kater, Katze oder Hund abgeben müssen.<br />
Teils wegen Trennung, Umzug oder weil der wahre<br />
Besitzer verstorben ist. Manchmal aber auch nur, weil<br />
man vorgibt, keine Zeit mehr zu haben. Das Tier ist lästig<br />
geworden. Zeit in die Betreuung oder Pflege zu stecken,<br />
das möchte man nicht mehr. Alterserkrankungen nehmen<br />
zu, Tierarztkosten dadurch auch. Also weg mit dem langjährigen<br />
Hausgenossen! Ab ins nächste <strong>Tierheim</strong>. Aussicht<br />
auf Vermittlung haben alte Tiere kaum. Das restliche<br />
Leben im <strong>Tierheim</strong> zu verbringen ist ihre ganze Aussicht.
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 27<br />
… so geht es weiter:<br />
Katzenhausneubau<br />
In der letzten <strong>Tierheim</strong>zeitung berichten wir bereits von<br />
der Entwicklung unseres Katzenhausneubaus. Wir versprachen,<br />
Sie auch weiterhin auf dem Laufenden zu halten<br />
und möchten ihnen nun vom weiteren Werdegang berichten.<br />
Am 30.10.10 wird alles ebenerdig angefüllt und fest<br />
gerüttelt (…einen Tag, den unsere Tiere bestimmt nicht<br />
vergessen werden, denn da bebten 10 Stunden lang die<br />
Wände!).<br />
Im November stehen bereits die ersten Wände. Jeden Tag<br />
sieht man etwas mehr. <strong>Die</strong> Decke folgt…und dann bricht<br />
der Winter über uns herein. <strong>Die</strong> Temperaturen sinken in<br />
den Minusbereich. Vorbei! Jetzt ruht die Baustelle erst einmal.<br />
Endlich! Es wird wärmer! Naja, warm genug, damit unsere<br />
fleißigen Maurer weitermachen können. Am 15.01.11<br />
steht bereits das 1. Obergeschoß.<br />
<strong>Die</strong> 2. Decke bzw. das Dach folgt. Hurra! Der Rohbau ist<br />
fertig!
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 28<br />
Richtfest<br />
Nachdem der Katzenhausneubau bereits im November<br />
2010 begann, konnten wir - trotz frühen Wintereinbruchs<br />
- bereits im Februar 2011 Richtfest feiern.<br />
Ein Anlass für ein geselliges und informatives Zusammensein!<br />
Am Sonntag, dem 27. Februar 2011, wurde feierlich der<br />
Richtkranz aufgehängt und Dachdeckermeister Rudolf<br />
Löhr hielt fachmännisch den Richtspruch.<br />
Viele Besucher wohnten diesem Ereignis bei, auch ein<br />
Vertreter der Stadt, der stellvertretender Bürgermeister<br />
<strong>Die</strong>trich Honervogt, kam unserer Einladung nach und<br />
machte sich persönlich ein Bild vom Fortschritt des neuen<br />
Katzenhauses.<br />
Weitere Gäste waren Dipl. Ingenieur Winfried Kemper mit<br />
seiner Frau, der nicht nur die Zeichnung des Katzenhauses<br />
entworfen hat, sondern auch die Angebote einholt<br />
und die Koordination der Handwerker gemeinsam mit<br />
Bauleiter Stefan Atzert überwacht. Herr Kemper ist selbst<br />
ein Katzenfreund und Katzenbesitzer und unterstützt unser<br />
Projekt seit Anbeginn. Eine unschätzbare Hilfe, über<br />
die wir sehr dankbar sind!<br />
Bei Kaffee, Kuchen und Waffeln konnten die Besucher<br />
sich informieren. Ein zusätzlicher kleiner Bastelstand<br />
und Flohmarkt sollte die Kasse für die noch benötigte Inneneinrichtung<br />
aufbessern. Hierfür müssen noch kräftig<br />
Spenden gesammelt werden, denn die Erweiterung der<br />
Quarantäne in der oberen Etage mit den speziellen Boxen<br />
ist ganz schön kostspielig. <strong>Die</strong>se Boxen sind jedoch<br />
dringend erforderlich, um die immer größer werdende<br />
Flut von Fundkatzen aufnehmen zu können. Das günstigste<br />
Angebot beläuft sich auf ca. EUR 25.000,00 für insgesamt<br />
16 Boxen. Dadurch könnten wir allerdings unsere<br />
momentane Aufnahmekapazität – Quarantäne – verdoppeln.<br />
<strong>Die</strong> ersten EUR 5.000,00 haben wir bereits für diese<br />
Zwecke eingenommen.<br />
Wer uns hierbei unterstützen möchte, kann mit dem<br />
Stichwort „Inneneinrichtung Katzenhaus“ auf unser Konto<br />
bei der Sparkasse <strong>Paderborn</strong>, BLZ: 472 501 21, Kto.:<br />
19 001 304, Spenden überweisen.
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 29<br />
Ihre<br />
Werbeanzeige<br />
auf unserem<br />
<strong>Tierheim</strong>bulli!<br />
Der <strong>Tierheim</strong>bulli ist ein notwendiges Einsatzmittel<br />
im <strong>Tierheim</strong>alltag. Sei es um Fundtiere abzuholen,<br />
Tiere zum Tierarzt zu bringen oder Besorgungen<br />
zu erledigen. Ohne ihn ginge es nicht. Um die Leasingraten,<br />
Versicherungen und Steuern finanzieren<br />
zu können, suchen wir tierliebe Geschäftsleute,<br />
die an Werbeanzeigen am Bulli interessiert sind.<br />
Auch die Druckkosten für die <strong>Tierheim</strong>zeitung<br />
versuchen wir durch Werbeanzeigen so gering<br />
wie möglich zu halten. Ob Bulli- oder <strong>Tierheim</strong>zeitungswerbung<br />
- mit einer Anzeige machen<br />
Sie nicht nur Werbung für sich, sondern<br />
unterstützen damit unsere wertvolle <strong>Tierheim</strong>arbeit.<br />
Sprechen Sie mich an! Gabi Votsmeier - Tel.: 05258<br />
3605<br />
<strong>Hunde</strong>pension, <strong>Hunde</strong>schule<br />
und Ausbildungszentrum<br />
Tel. 0 29 53 / 98 27 27<br />
Auf der Hödde 9 • 33181 Leiberg<br />
Ob groß<br />
oder klein,<br />
bei uns ist<br />
JEDER<br />
Hund<br />
herzlich<br />
willkommen!<br />
www.maydog.de
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 30<br />
Allgemeine Informationen<br />
<strong>Tierheim</strong><br />
Hermann-Löns-Str. 72<br />
33104 <strong>Paderborn</strong><br />
Tel.: +49 (0) 52 54 1 23 55 Fax: +49 (0) 5254 32 69<br />
E-Mail: info@tierheim-paderborn.de<br />
Internet: www.tierheim-paderborn.de<br />
Öffnungszeiten<br />
Di., Mi., Fr., Sa., So., und alle Feiertage<br />
von 15:00 bis 17:00 Uhr.<br />
Bitte haben Sie Verständnis, dass Vermittlungen nur bis<br />
17:00 Uhr sind, da wir die Tiere noch versorgen müssen<br />
und eine ordentliche Vermittlung viel Zeit in Anspruch<br />
nimmt!<br />
<strong>Hunde</strong>ausführzeiten (Mindestalter 16 Jahre)<br />
Täglich, außer montags,von 13:30 bis 15:00 Uhr und<br />
donnerstags sogar bis 17:00 Uhr<br />
Spendenkonten<br />
Sparkasse <strong>Paderborn</strong> Konto-Nr.: 19 001 304<br />
Bankleitzahl: 472 501 01<br />
Volksbank <strong>Paderborn</strong> Konto-Nr.: 9065 528 800<br />
Bankleitzahl: 472 601 21<br />
<strong>Tierheim</strong>kalender<br />
1. Halbjahr 2011<br />
20. März: Großer Schnäppchenflohmarkt<br />
10. April: WDR-Ausstrahlung<br />
25. April: Osterkaffee<br />
15. Mai Frühlingsfest<br />
26. Juni Großes Sommerfest<br />
Broschüren<br />
Geschäftspapier<br />
Vereinszeitungen<br />
Einladungen<br />
Hochzeitskarten<br />
Visitenkarten, u.v.m.<br />
Info@es-schnelldruck.de www.es-schnelldruck.de<br />
Liebe Tierfreunde!<br />
Für unsere <strong>Tierheim</strong>feste, die wir immer<br />
rechtzeitig ankündigen, suchen wir stets<br />
Salate, Kuchen, Flohmarktartikel und<br />
Tombolateile.<br />
Auch Helfer für Auf- und Abbau und<br />
Standdienste werden immer gern gesehen.<br />
Brauchen Sie weitere Infos? Rufen Sie<br />
uns an!<br />
G. Votsmeier: 05258 / 3605
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 31<br />
Tier - Patenschaft<br />
Ja, ich möchte ab ____________ die Patenschaft für einen Bewohner des <strong>Tierheim</strong>s<br />
„Tiere in Not e. V.“, Stadt und Kreis <strong>Paderborn</strong><br />
33104 <strong>Paderborn</strong>, Hermann-Löns-Str. 72 übernehmen.<br />
Name: ___________________________ Vorname: ____________________________<br />
Straße, Nr.: ___________________________ PLZ, Ort: _____________________________<br />
Geb.-Datum: ___________________________ Beruf: _____________________________<br />
Telefon: ___________________________ Fax: _____________________________<br />
Email: ___________________________ Ich möchte den Newsletter kostenlos erhalten:<br />
� Ja � Nein<br />
Mein Beitrag beträgt monatlich __________ Euro bzw. jährlich __________ Euro.<br />
(Mindestbeitrag: monatlich 5,00 EURO / jährlich 60,00 EURO)<br />
Hinweis: Für jede Patenschaft wird eine Urkunde (ggf. mit Bild des Patentieres) ausgestellt.<br />
Bitte wählen Sie aus:<br />
� Ich übernehme eine „Allgemeine Tier-Patenschaft“ im <strong>Tierheim</strong>.<br />
� Das <strong>Tierheim</strong> kann für mich ein Patentier benennen.<br />
� Ich übernehme eine Patenschaft für __________________________________<br />
(Name oder <strong>Tierheim</strong>-Nr. des Tieres)<br />
� Meine Patenschaft bezahle ich per Bankeinzugsverfahren und erteile hiermit<br />
die Einzugsermächtigung über die oben genannte Summe für mein<br />
Konto-Nr.: ________________________ Blz.: __________________________<br />
bei dem Geldinstitut: ________________________________________________<br />
� Meinen Patenschaft bezahle ich selbst per monatlicher Überweisung auf das<br />
Konto des Tierschutzvereins bei der Sparkasse <strong>Paderborn</strong>, Konto-Nr.: 19 001 304<br />
Bankleitzahl: 472 501 01<br />
__________________, den ____________ _____________________________<br />
Unterschrift<br />
Meine Patenschaft kann ich jederzeit widerrufen. Sollte mein Patentier vermittelt werden,<br />
so werde ich davon benachrichtig. Aus rechtlichen Gründen erhalte ich aber nicht die<br />
Anschrift des Übernehmers, sofern sich dieser nicht ausdrücklich damit einverstanden erklärt.<br />
Nach der Vermittlung meines Patentieres wird meine Patenschaft als „Allgemeine Tier-Paten-<br />
schaft“ weitergeführt.<br />
__________________, den ____________ _____________________________<br />
Unterschrift
<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 1/2011<br />
Seite 32<br />
Mitgliedschaft im Tierschutzverein<br />
Ja, ich möchte ab ___________ Mitglied werden im Tierschutzverein<br />
„Tiere in Not e. V.“, Stadt und Kreis <strong>Paderborn</strong><br />
Name: ___________________________ Vorname: ____________________________<br />
Straße, Nr.: ___________________________ PLZ, Ort: _____________________________<br />
Geb.-Datum: ___________________________ Beruf: _____________________________<br />
Telefon: ___________________________ Fax: _____________________________<br />
Email: ___________________________ Ich möchte den Newsletter kostenlos erhalten:<br />
� Ja � Nein<br />
Mein Beitrag beträgt monatlich __________ Euro bzw. jährlich __________ Euro.<br />
(Mindestbeitrag: jährlich 30,00 Euro / monatlich 2,50 Euro, Jugendliche < 18 Jahren: frei)<br />
Bitte wählen Sie aus:<br />
� Meine Mitgliedschaft bezahle ich per Bankeinzugsverfahren und erteile hiermit die<br />
Einzugsermächtigung über die oben genannte Summe für meine<br />
Konto-Nr.: ________________________ Blz.: __________________________<br />
bei dem Geldinstitut: ________________________________________________<br />
� Meinen Mitgliedsbeitrag bezahle ich selbst per monatlicher Überweisung auf das<br />
Konto des Tierschutzvereins bei der<br />
Sparkasse <strong>Paderborn</strong> Konto-Nr.: 19 001 304 Bankleitzahl: 472 501 01<br />
__________________, den ____________ _____________________________<br />
Unterschrift<br />
Ich möchte zusätzlich bei folgendem helfen:<br />
� Tiere in Pflege nehmen (zeitlich begrenzt).<br />
� Katzenkontrollen bei vermittelten Tieren.<br />
� Putzdienst im <strong>Tierheim</strong> an den Wochenenden.<br />
� Handwerkliche Hilfen im <strong>Tierheim</strong>.<br />
� Hilfe beim Sommerfest/Weihnachtsbasar, Mithilfe an einem Verkaufsstand,<br />
Spenden von Kuchen oder Glühwein, Sachpreise für die Tombola, usw.<br />
Haben Sie zu dem einen oder anderen Punkt noch Fragen, so wenden Sie sich bitte an eine<br />
der folgenden Personen: Gabi Votsmeier (0 52 58 / 36 05) oder Sabine Glahe (0 52 58 / 35 93)