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ZDB Direkt 5-2011.pdf - Zentralverband Deutsches Baugewerbe

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auszulösen, denn ansonsten sei<br />

der energiepolitische Umbruch,<br />

in dem Deutschland sich befinde,<br />

nicht zu stemmen. Dazu<br />

zählt für die mittelständische<br />

Bauwirtschaft die Städtebauförderung.<br />

Hier löse ein Fördereuro<br />

des Bundes 17 Euro zusätzliche<br />

öffentliche wie private Investitionen<br />

aus. Dazu zählte Schneider<br />

aber auch die energetische Gebäudesanierung.<br />

Hickhack um steuerliche Förderung<br />

der Gebäudesanierung<br />

Schneider kritisierte das Hin<br />

und Her zwischen Bundestag,<br />

Bundesregierung und Bundesrat<br />

zur steuerlichen Förderung der<br />

energetischen Gebäudesanierung<br />

scharf: „Die Politik darf sich<br />

nicht wundern, wenn Bürger<br />

und Unternehmer sich von ihr<br />

abwenden. Das Herbsttheater,<br />

das Bundesregierung wie Opposition<br />

derzeit zu einem einzigen<br />

Gesetz aufführen, ist der Politik<br />

sieger.<br />

nicht würdig. Das kann man nur<br />

als Schmierenkomödie bezeichnen.<br />

Wenn wir die Klimaschutzziele<br />

ernst nehmen, müssen wir<br />

die Energieeffizienz erhöhen;<br />

das geht nur über die Sanierung<br />

des Gebäudebestandes. Dazu<br />

bedarf es aber investive Anreize.<br />

Die steuerliche Förderung<br />

von Sanierungsmaßnahmen<br />

muss dabei<br />

gleichberechtigt neben<br />

dem CO2-Gebäudesanierungsprogramm<br />

der KfW<br />

stehen. Wir fordern daher<br />

Bundesregierung wie<br />

Bundestag auf, dieses<br />

Theater zu beenden und<br />

endlich ein Vermittlungsverfahren<br />

einzuleiten,<br />

damit die steuerliche Förderung<br />

noch in diesem<br />

Jahr kommt.“<br />

Schneider forderte die Politik<br />

vehement zum Handeln auf,<br />

um den Investitionsattentismus<br />

bei den Eigentümern<br />

von Wohneigentum schnellst<br />

möglich aufzulösen. Denn im<br />

ersten Halbjahr 2011 waren in<br />

Erwartung einer steuerlichen<br />

Förderung rund 60 % weniger<br />

Förderanträge bei der KfW eingegangen.<br />

Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel (r.) diskutierte nach seiner Rede unter dem Motto<br />

"Umbau Deutschland – Bausteine für eine faire Gesellschaft" mit (v.l.) Richard Schauer,<br />

Möbelschreiner, Teilnehmer WorldSkills 2011 in London, Stephan Ebner, Anlagenmechaniker<br />

für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK), Teilnehmer WorldSkills 2011 in<br />

London, Erik Brandenburg, Bauschreiner, Teilnehmer WorldSkills 2011 in London, Frank<br />

Bertsch, Maler, Europameister 2008 und Philipp Hastenpflug, Raumausstatter, 1. Bundes-<br />

In seiner mit viel Beifall bedachten<br />

Rede ging Schneider<br />

auch auf die bestehenden<br />

Wettbewerbsverzerrungen ein<br />

und kritisierte, dass sich z.B.<br />

kommunale Unternehmen als<br />

Wettbewerber auf dem Baumarkt<br />

tummelten, obwohl sie<br />

Alle Nachwuchshandwerker mit den<br />

Vorsitzenden der Bundesvereinigung Bauwirtschaft,<br />

Karl-Heinz Schneider (3.v.l.)<br />

auf einem Blick.<br />

keine Umsatzsteuer abführen<br />

müssten. Ähnliches gelte für gemeinnützige<br />

Unternehmen, die<br />

staatliche Förderung erhielten.<br />

Aber auch Unternehmen aus<br />

den MOE-Staaten, die seit dem<br />

1. Mai diesen Jahres in Deutschland<br />

tätig seien, hätten einen<br />

Kostenvorteil von rund 40 %,<br />

da sie in ihren Heimatländern<br />

steuer- und sozialversicherungspflichtig<br />

seien.<br />

Schneider wörtlich: „Wir haben<br />

nichts gegen Wettbewerb; er ist<br />

das Salz in der Suppe unserer<br />

Marktwirtschaft. Aber wir bestehen<br />

auf fairen und gleichen Regeln<br />

für alle Marktteilnehmer.“<br />

Schneider kritisierte zudem,<br />

dass jede Regierung verspreche,<br />

die Betriebe von unnötiger Bürokratie<br />

zu entlasten, dass aber in<br />

aller Regel nichts passiere.<br />

Er schlug daher als aktuelles<br />

Beispiel vor, die Vorfälligkeit der<br />

Rentenversicherungsbeiträge<br />

zurückzunehmen. Diese war<br />

2005 eingeführt worden und<br />

hatte im Januar 2006 auf einen<br />

Schlag 20 Mrd. Euro in die Rentenkasse<br />

gespült. Dieser Schritt<br />

war angesichts von 5 Mio. Arbeitslosen<br />

notwendig geworden.<br />

Nachdem es heute 2 Mio. Arbeitslose<br />

weniger gebe, sei es an<br />

der Zeit „dieses bürokratische<br />

Monster rückgängig zu machen“,<br />

so Schneider. Gerade die<br />

Bauwirtschaft, wo auf Stundenlohnbasis<br />

abgerechnet werde,<br />

bedeute diese Vorfälligkeit enorm<br />

viel Bürokratie.<br />

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