ZDB Direkt 5-2011.pdf - Zentralverband Deutsches Baugewerbe
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Bauwirtschaft setzt Erfolgsgeschichte fort<br />
Initiative Kreislaufwirtschaft Bau übergibt Monitoring-Berichte<br />
„Es ist ein großer Erfolg der<br />
deutschen Bauwirtschaft, dass<br />
schon heute die ehrgeizigen europäischen<br />
Verwertungsziele ab<br />
2020 weit übertroffen werden.<br />
Die Bauwirtschaft setzt damit<br />
das Anliegen einer nachhaltigen<br />
Kreislaufwirtschaft in hervorragender<br />
Weise um. Sie leistet<br />
sowohl einen bedeutenden<br />
Beitrag zur Ressourcenschonung<br />
als auch zur effizienteren Ressourcennutzung“,<br />
sagte Rainer<br />
Bomba, Staatssekretär im Bundesministerium<br />
für Verkehr, Bau<br />
und Stadtentwicklung, bei der<br />
Entgegennahme der neuen Monitoring-Berichte<br />
„Mineralische<br />
Bauabfälle“ in Berlin.<br />
„Nur noch ein Zehntel des anfallenden<br />
Bodenaushubs und<br />
des Bauschutts landet heute<br />
auf Deponien, während 90 %<br />
dieser Bauabfälle umweltverträglich<br />
verwertet werden.<br />
Dadurch werden nicht nur<br />
Deponien entlastet, sondern<br />
vor allem auch Primärrohstoffe<br />
geschont“, erläuterte der Hauptgeschäftsführer<br />
des Bundesverbandes<br />
Baustoffe – Steine<br />
und Erden, Michael Basten. „Der<br />
Monitoring-Bericht der Initiative<br />
Kreislaufwirtschaft Bau (KWB)<br />
bringt für das Jahr 2008 den<br />
beeindruckenden Nachweis,<br />
dass die Bauwirtschaft nahezu<br />
vollständig geschlossene Stoffkreisläufe<br />
für die 192 Millionen<br />
Tonnen angefallenen mineralischen<br />
Bauabfälle sichergestellt<br />
hat“, ergänzte Michael Knipper,<br />
Hauptgeschäftsführer des<br />
Hauptverbandes der Deutschen<br />
Bauindustrie.<br />
Von der geplanten Mantelverordnung,<br />
mit der die Verwertung<br />
mineralischer Abfälle in<br />
technischen Bauwerken und in<br />
bodenähnlichen Anwendungen<br />
geregelt werden soll, erwarten<br />
die Verbände ein eindeutiges<br />
Bekenntnis zum Recycling und<br />
zur stofflichen Verwertung.<br />
Nach aktuellen Schätzungen<br />
der Wirtschaft sei allerdings zu<br />
befürchten, dass bei Umsetzung<br />
der vorgesehenen Regelungen<br />
die Verwertungsquote auf unter<br />
70 % absinken würde. Die<br />
Beseitigung von mineralischen<br />
Bauabfällen und Bodenmaterialien<br />
auf Deponien würde dann<br />
auf bis zu 65 Millionen Tonnen<br />
steigen. Die europäischen Vorgaben<br />
aus der Abfallrahmenrichtlinie<br />
zum Recycling und zur<br />
Verwertung von mineralischen<br />
Bauabfällen könnten somit<br />
nicht erreicht werden, meinte<br />
Peter Kurth, Geschäftsführender<br />
Präsident des Bundesverbandes<br />
der Deutschen Entsorgungs-,<br />
Wasser- und Rohstoffwirtschaft<br />
(BDE). „Würde der aktuelle Entwurf<br />
der Mantelverordnung umgesetzt,<br />
könnten jährlich viele<br />
Millionen Tonnen Bauschutt und<br />
Bodenaushub, je nach endgültiger<br />
Fassung der Mantelverordnung,<br />
nicht mehr verwertet<br />
werden, sondern müssten auf<br />
die Deponie“, erläuterte Hans-<br />
Peter Braus, Hauptgeschäfts-<br />
führer der Bundesvereinigung<br />
Recycling-Baustoffe (BRB). „Einen<br />
wesentlichen Baustein der<br />
Kreislaufwirtschaft Bau stellt die<br />
Verwendung von rezyklierten<br />
Gesteinskörnungen im Straßen-<br />
und Tiefbau dar", resümierte<br />
Harald Schroër, stellvertretender<br />
Hauptgeschäftsführer des <strong>Zentralverband</strong>es<br />
des Deutschen<br />
<strong>Baugewerbe</strong>s. „In den kommenden<br />
Jahren wird im Sinne<br />
Staatssekretär Rainer Bomba (Bildmitte) nahm den Monitoring-Bericht für das Bundesbauministerium<br />
entgegen.<br />
des ‚urban mining’ auch die<br />
mineralische Baustubstanz beim<br />
Ersatzneubau recycelt werden."<br />
Wolfgang Türlings, Vorstandsvorsitzender<br />
der Bundesgütegemeinschaft<br />
Recycling-Baustoffe<br />
(BGRB): „Schön wäre es, wenn<br />
an die Baustoff-Recycling-<br />
Branche nicht nur permanent<br />
Forderungen gerichtet würden,<br />
sondern das Baustoff-Recycling<br />
auch gefördert würde. Die<br />
Rahmenbedingungen für das<br />
Baustoff-Recycling müssen sicherstellen,<br />
dass gütegesicherte<br />
Recycling-Baustoffe auch in der<br />
Praxis eingesetzt werden.“<br />
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