ZDB Direkt 5-2011.pdf - Zentralverband Deutsches Baugewerbe
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Spitzen der Bauwirtschaft treffen Ramsauer<br />
Strategiedialog Bauwirtschaft in Berlin mit Bundesminister Ramsauer<br />
Bundesminister Peter Ramsauer<br />
hat anlässlich des Treffens mit<br />
den Präsidenten der Spitzenverbände<br />
der deutschen Bauwirtschaft<br />
und mit dem Vorsitzenden<br />
der Industriegewerkschaft<br />
Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU)<br />
Bundesminister Peter Ramsauer (3.v.l.)<br />
im Gepräch mit der Bauwirtschaft.<br />
am 28. September die ökonomische<br />
Bedeutung von Infrastrukturinvestitionenhervorgehoben.<br />
Ramsauer: "Eine aktuell von<br />
mir in Auftrag gegebene Studie<br />
belegt, dass Bauinvestitionen<br />
positive volkswirtschaftliche<br />
Effekte auslösen. Jede Milliarde<br />
Euro Bauinvestition schafft oder<br />
erhält bis zu 22.000 Arbeitsplätze.<br />
Dabei finanzieren sich<br />
diese Investitionen über höhere<br />
Steuereinnahmen und geringere<br />
Sozialausgaben knapp zur<br />
Hälfte selbst." Hinzu komme der<br />
volkswirtschaftliche Nutzen in<br />
Form langfristiger Wachstumseffekte,<br />
die beispielsweise eine<br />
leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur<br />
ermögliche. Die Studie<br />
bestätigt weiter, dass erfolgreiche<br />
Konjunktur-, Wachstums-<br />
und Arbeitsmarktpolitik nur gemeinsam<br />
mit der Bauwirtschaft<br />
verfolgt werden kann. "Der Dialog<br />
mit der Bauwirtschaft liegt<br />
mir persönlich am Herzen. Die<br />
Bundesregierung tauscht sich<br />
deshalb seit vielen Jahren eng<br />
mit der Branche aus. Sie können<br />
also versichert sein, dass wir<br />
Ihre Anliegen sehr ernst<br />
nehmen",sagte Ramsauer.<br />
Der Präsident des Hauptverbandes<br />
der Deutschen<br />
Bauindustrie, Prof. Thomas<br />
Bauer, wies in dem<br />
Gespräch darauf hin, dass<br />
Deutschland mehr Geld<br />
für Verkehrsinvestitionen<br />
brauche.<br />
Dr. Hans-Hartwig<br />
Loewenstein, Präsident<br />
des <strong>Zentralverband</strong>es des<br />
Deutschen <strong>Baugewerbe</strong>s,<br />
betonte: "Die vom<br />
BMVBS initiierten KfW-<br />
Förderprogramme "Energieeffizientes<br />
Bauen und<br />
Sanieren" sind eine große<br />
Erfolgsstory und müssen deutlich<br />
aufgestockt werden. Zukünftig<br />
brauchen unsere Städte<br />
und Gemeinden genügend Mittel,<br />
um ihre Infrastruktur, insbesondere<br />
auch die kommunalen<br />
Straßen instand zu setzen und<br />
auszubauen." Weiterhin wies<br />
Loewenstein darauf hin, dass der<br />
Wohnungsbau dauerhafte Investitionsanreize<br />
brauche.<br />
Der Präsident des Bundesverbandes<br />
Baustoffe-Steine-Erden,<br />
Andreas Kern, sagte ergänzend:<br />
"Der Ersatzneubau ist in vielen<br />
Fällen die wirtschaftlich sinnvolle<br />
Alternative zur Sanierung<br />
alter Bausubstanz -mehrere<br />
Studien haben dies eindeutig<br />
belegt." Der Ersatzneubau solle<br />
daher in das bestehende Förderspektrum<br />
einbezogen werden.<br />
Für die Baustoffindustrie sei zudem<br />
die gesicherte Versorgung<br />
der deutschen Bauwirtschaft<br />
mit Rohstoffen von hoher Priorität.<br />
Der Präsident der Bundesvereinigung<br />
Mittelständischer Bauunternehmen,<br />
Thorsten Bode,<br />
forderte eine Stärkung der Qualitätsorientierung<br />
bei der öffentlichen<br />
Auftragsvergabe. "Künftig<br />
sollte der Zuschlag nicht auf<br />
das billigste, sondern auf das<br />
wirtschaftlichste Angebot erteilt<br />
werden. Neben dem Preis müssen<br />
in der Praxis auch Qualität<br />
und Nachhaltigkeit angemessen<br />
berücksichtigt werden."<br />
Von zentraler Bedeutung sei<br />
zudem, die laufende Überarbeitung<br />
des Bauforderungssicherungsgesetzes<br />
zu Ende zu<br />
führen. Der Bundesvorsitzende<br />
der Industriegewerkschaft<br />
Bauen-Agrar-Umwelt, Klaus<br />
Wiesehügel, sagte: "Firmen und<br />
Arbeitnehmer müssen ihre Bauleistungen<br />
unter fairen Arbeits-<br />
und Wettbewerbsbedingungen<br />
erbringen können. Dazu gehört,<br />
dass illegale Beschäftigung und<br />
Schwarzarbeit noch stärker und<br />
effektiver bekämpft werden und<br />
die Alterssicherung der Bauarbeiter<br />
verbessert wird." Bei<br />
den laufenden Verhandlungen<br />
zur sog. 'ICT-Richtlinie', die die<br />
konzerninterne Entsendung aus<br />
Drittstaaten nach Deutschland<br />
regeln soll, müssten Wettbewerbsverzerrungen<br />
für die Branche<br />
verhindert werden.<br />
Ramsauer sicherte zu, dass die<br />
Arbeiten der Bundesregierung<br />
zu den verschiedenen Themenfeldern<br />
weiterhin in enger<br />
Rückkoppelung mit der Branche<br />
erfolgen werde. "Die Bauwirtschaft<br />
ist eine Schlüsselbranche,<br />
um zentrale gesellschaftspolitische<br />
Themen wie die Energiewende<br />
und die Bereitstellung<br />
einer wachstumsorientierten<br />
Infrastruktur umzusetzen. Wir<br />
sind sozusagen aufeinander<br />
angewiesen, um die Rahmenbedingungen<br />
am Bau weiter<br />
zu verbessern - auch wenn am<br />
Ende nicht alle Wünsche erfüllt<br />
werden können."