ZDB Direkt 5-2011.pdf - Zentralverband Deutsches Baugewerbe
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<strong>Direkt</strong><br />
Aktuelles vom Deutschen <strong>Baugewerbe</strong>.<br />
u<br />
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u<br />
Bauinvestitionen gegen Rezession<br />
Seite 3<br />
2. Deutscher Bauwirtschaftstag<br />
Seite 4 - 7<br />
4. Deutscher Obermeistertag<br />
Seite 8 - 9<br />
5/2011
2<br />
RA Felix Pakleppa<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
die Nachrichten werden seit Wochen von einem Thema dominiert: der<br />
Schuldenkrise in den Euro-Ländern, allen voran in Griechenland. Noch ist<br />
kein Ende abzusehen, noch wissen wir nicht, wohin die Schuldenkrise in<br />
Europa uns führen wird. Ein Fazit können wir jedoch bereits ziehen: Es wird<br />
wieder mehr im Immobilien investiert, zu unsicher scheinen die Perspektiven<br />
bei Wertpapieren, Aktien und Staatsanleihen. Gut für uns: Der Wohnungsbau<br />
hat in 2011 ordentlich Fahrt aufgenommen – nach einer langen<br />
Durststrecke. Diese Entwicklung hat dazu beigetragen, dass die Auftragsbücher<br />
der meisten Unternehmen noch gut gefüllt sind. Noch – denn es ist<br />
schwierig eine Prognose für die weitere Entwicklung abzugeben, zumal sich<br />
nach Einschätzung vieler Experten die deutsche Konjunktur deutlich eintrüben<br />
wird.<br />
Daher war es auch wichtig, dass sich der Koalitionsausschuss dafür ausgesprochen hat,<br />
die Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur im kommenden Jahr um eine Milliarde Euro<br />
zu erhöhen. Wichtig ist auch, dass die Bundesregierung doch noch den Vermittlungsausschuss<br />
zu dem Gesetz zur steuerlichen Förderung von energetischen Sanierungsmaßnahmen<br />
angerufen hat. Zwar hat er sich nach der ersten Runde vertagt, aber wir sind<br />
optimistisch, dass das Gesetz in diesem Jahr noch endgültig verabschiedet wird, so dass<br />
spätestens im kommenden Jahr die energetische Gebäudesanierung steuerlich gefördert<br />
werden wird.<br />
Völlig gestrichen werden sollte das erfolgreiche KfW-Förderprogramm „Altengerecht Umbauen“.<br />
Unser Einsatz hat sich insoweit gelohnt, dass der Haushaltstitel erhalten bleibt, in<br />
2012 jedoch nur die Restmittel aus 2011 zur Verfügung stehen. Im Rahmen der Diskussion<br />
über eine Reform der Pflegeversicherung werden wir das Thema erneut einbringen.<br />
Der 2. Deutsche Bauwirtschaftstag und der 4. Deutsche Obermeistertag Ende September<br />
waren ein großer Erfolg. Das zeigte die Resonanz aus den Verbänden und vor allem unter<br />
den Gästen. Unsere jungen Handwerker überzeugten auf dem Podium mit Witz und<br />
Schlagfertigkeit und bewiesen damit, dass die deutsche Bauwirtschaft gut aufgestellt ist.<br />
Das haben auch unsere vier Junggesellen bewiesen, die das Deutsche <strong>Baugewerbe</strong> bei der<br />
Berufsweltmeisterschaft, den WorldSkills 2011 in London vertreten haben. Zwei von vier<br />
deutschen Medaillen gingen an das Deutsche <strong>Baugewerbe</strong>. Hut ab vor dieser Leistung<br />
und herzliche Glückwünsche an Johannes Fleischmann, Philipp Stich, Dominik Chylek und<br />
Armin Hummel.<br />
Auch wir müssen uns dem Wettbewerb um die Fachkräfte der Zukunft stellen. Mit unserer<br />
Nachwuchswerbekampagne sind wir auf dem richtigen Weg. Ob auf der eigenen<br />
Webseite bauberufe.net, auf Facebook oder in unserem Channel auf Youtube, unsere<br />
Informationen sind dort im Netz präsent, wo auch unsere jugendlichen Zielgruppen sich<br />
aufhalten. Nutzen auch Sie das Angebot, das wir für unsere Mitgliedsverbände, Innungen<br />
und Betriebe bereit halten.<br />
Die Gewinnung von Fachkräften wird uns auch im kommenden Jahr weiter beschäftigen<br />
und Schwerpunktthema des Deutschen <strong>Baugewerbe</strong>tages 2012 werden. Der Termin dafür<br />
steht noch nicht endgültig fest. Wir halten Sie auf dem Laufenden.<br />
An dieser Stelle bleibt mir nur noch, Ihnen eine geruhsame Adventszeit zu wünschen.<br />
Ihr
Handwerkszeichen in Gold<br />
Auszeichnung für <strong>ZDB</strong>-Präsident Loewenstein<br />
Höhere Bauinvestitionen bestes Instrument<br />
gegen Abrutschen in Rezession!<br />
Vor der Sitzung des Koalitionsausschusses<br />
wie auch der<br />
Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses<br />
zum Bundeshaushalt<br />
2012 hatte der Hauptgeschäftsführer<br />
des <strong>ZDB</strong>, Felix<br />
Pakleppa, an die Abgeordneten<br />
appelliert, die Investitionsansätze<br />
im Bundeshaushalt auszuweiten<br />
und nicht zu kürzen.<br />
„Angesichts einer sich eintrübenden<br />
Konjunktur brauchen<br />
wir Bauinvestitionen. Denn sie<br />
stützen die Binnenkonjunktur<br />
am wirkungsvollsten. Dazu bedarf<br />
es vor allem Programme,<br />
die weitere Investitionen, vor<br />
allem private, anreizen.“<br />
Aus Sicht des deutschen <strong>Baugewerbe</strong>s<br />
sind das vor allem die<br />
KfW-Programme zur energetischen<br />
Gebäudesanierung und<br />
zum altersgerechten Umbauen.<br />
Dass gerade Letzeres komplett<br />
gestrichen werden soll, stößt<br />
beim mittelständischen <strong>Baugewerbe</strong><br />
auf völliges Unverständnis:<br />
„Dieser Kahlschlag widerspricht<br />
der demografischen<br />
Entwicklung vollständig. Bundesregierung<br />
und Bundestag negieren<br />
damit die Notwendigkeit<br />
des altersbedingten Umbaus<br />
von Wohnungen. Auch wenn<br />
die Menschen länger gesund<br />
bleiben, so steigt mit zunehmendem<br />
Alter doch die Wahrscheinlichkeit<br />
der Pflegebedürftigkeit,“<br />
so Pakleppa weiter.<br />
Darüber hinaus ist die Kürzung<br />
der Städtebauförderung von<br />
455 Mio. Euro in diesem Jahr auf<br />
nur noch 410 Mio. Euro in 2012<br />
kontraproduktiv. Denn jeder<br />
Fördereuro zieht 17 Euro weitere<br />
Investitionen, private wie öffentliche,<br />
nach sich. D.h. die Kürzung<br />
der Städtebauförderung um 45<br />
Mio. Euro bedeutet in Wahrheit<br />
einen Investitionsverzicht von<br />
765 Mio. Euro. „Das können wir<br />
uns, auch angesichts der maroden<br />
kommunalen Infrastruktur,<br />
nicht leisten,“ erklärte Pakleppa.<br />
Der Investitionsansatz für die<br />
Verkehrsinfrastruktur mit rund<br />
10 Mrd. Euro ist ebenfalls zu<br />
niedrig bemessen. Schon seit<br />
Jahren ist unter Experten unstrittig,<br />
dass allein im Bereich<br />
der Bundesfernstraßen und der<br />
Brückensanierung Milliarden<br />
fehlen. „Daher fordern wir auch<br />
hier eine deutliche Nachbesserung<br />
des bisherigen Haushaltsansatzes.<br />
Eine intakte Infrastruktur<br />
ist Grundvoraussetzung<br />
Als besondere Anerkennung<br />
für hervorragende Verdienste<br />
um das Handwerk verlieh das<br />
Präsidium des <strong>Zentralverband</strong>es<br />
des Deutschen Handwerks<br />
das Handwerkszeichen in<br />
Gold an Dr.-Ing. Hans-Hartwig<br />
Loewenstein, Präsident des <strong>Zentralverband</strong>es<br />
des Deutschen<br />
<strong>Baugewerbe</strong>s. ZDH-Präsident<br />
Otto Kentzler (l.) überreichte<br />
das goldene Handwerkszeichen<br />
am <strong>Baugewerbe</strong>abend des<br />
Deutschen Obermeistertages in<br />
Berlin.<br />
für den Wohlstand unseres Landes,“<br />
so Pakleppa abschließend.<br />
„Bauinvestitionen bedeuten<br />
Arbeitsplätze, Steuereinnahmen,<br />
Wohlstand im eigenen Land. Angesichts<br />
der sich eintrübenden<br />
weltweiten Wirtschaftslage<br />
brauchen wir diese dringender<br />
denn je.“<br />
Nach den Haushaltsberatungen<br />
im Bundestag<br />
Bei Drucklegung dieser Ausgabe<br />
stand fest, dass im Jahr 2012<br />
einmalig 1 Mrd. Euro mehr für<br />
die Verkehrsinfrastruktur zur<br />
Verfügung gestellt werden<br />
wird. Für das KfW-Programm<br />
"Altersgerecht Umbauen" sollen<br />
in 2012 keine Mittel eingestellt<br />
werden. Für die Städtebauförderung<br />
sollen nach der Bereinigungssitzung<br />
des Haushaltsausschusses<br />
wieder 455 Mio. Euro<br />
bereit gestellt werden. Das KfW<br />
Sanierungsprogramm für Wohngebäude<br />
wird in Höhe von 1,5<br />
Mrd. Euro fortgesetzt.<br />
3
4<br />
Umbau Deutschland – Chance und<br />
Herausforderung für die deutsche Bauwirtschaft<br />
Die besten Nachwuchskräfte aus 14 Berufen der Bauwirtschaft kamen zum 2. Deutschen Bauwirtschaftstag<br />
nach Berlin. Erstmals mussten sich die anwesenden Politiker den Fragen von Nachwuchshandwerkern<br />
stellen. Damit sollten auch die Chancen von Nachwuchskräften in der Bauwirtschaft thematisiert werden.<br />
Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen (r.) stellte sich nach seiner Rede zu "Umbau Deutschland –<br />
Klimaschutz und Energieeffizienz" der ersten Fragerunde. Dazu gehörten die „WorldSkills“-Teilnehmer<br />
des Deutschen <strong>Baugewerbe</strong>s mit Maurer Dominik Chylek (21) aus Niedersachsen (3.v.r.), Stuckateur Armin<br />
Hummel (21) aus Baden-Württemberg (3.v.l) und Zimmerer Philipp Stich (22) aus Thüringen (2.v.r.). Ergänzt<br />
wurde die Runde durch Dachdecker Patrick Smolka (24) aus Niedersachsen (2.v.l.), der Teilnehmer für<br />
die IFD-Weltmeisterschaft der Dachdecker 2012 ist. Mit im Bild links: Moderator Norbert Lehmann, ZDF.<br />
UMBAU<br />
BAU DEUTSCHLAND<br />
WIRTSCHAFTS<br />
CHANCE UND<br />
TAG HERAUSFORDERUNG<br />
FÜR DIE<br />
2011 BAUWIRTSCHAFT<br />
Karl-Heinz Schneider<br />
Die Bundesvereinigung<br />
Bauwirtschaft stark in Berlin -<br />
700 Teilnehmer zeigten Präsenz<br />
Anlässlich des 2. Deutschen Bauwirtschaftstages<br />
forderte der<br />
Vorsitzende der Bundesvereinigung<br />
Bauwirtschaft, Karl-Heinz<br />
Schneider, vor rund 700 Gästen<br />
höhere Investitionen und faire<br />
Rahmenbedingungen für die<br />
Baubranche in Deutschland.<br />
„Trotz hoher Steuereinnahmen<br />
wird zu wenig investiert.<br />
Straßen und öffentliche Ein-<br />
richtungen sind in einem erbärmlichen<br />
Zustand. Unsere<br />
Infrastruktur, einst unser Vorzeigeobjekt<br />
für den Wirtschaftsstandort<br />
Deutschland, wird den<br />
steigenden Anforderungen nicht<br />
mehr gerecht und verrottet. Marode<br />
Kitas, Schulen und Turnhallen<br />
sind eine Schande für unser<br />
Land.“ Schneider postulierte vor<br />
allem Anreize, um ein vielfaches<br />
höhere private Investitionen
auszulösen, denn ansonsten sei<br />
der energiepolitische Umbruch,<br />
in dem Deutschland sich befinde,<br />
nicht zu stemmen. Dazu<br />
zählt für die mittelständische<br />
Bauwirtschaft die Städtebauförderung.<br />
Hier löse ein Fördereuro<br />
des Bundes 17 Euro zusätzliche<br />
öffentliche wie private Investitionen<br />
aus. Dazu zählte Schneider<br />
aber auch die energetische Gebäudesanierung.<br />
Hickhack um steuerliche Förderung<br />
der Gebäudesanierung<br />
Schneider kritisierte das Hin<br />
und Her zwischen Bundestag,<br />
Bundesregierung und Bundesrat<br />
zur steuerlichen Förderung der<br />
energetischen Gebäudesanierung<br />
scharf: „Die Politik darf sich<br />
nicht wundern, wenn Bürger<br />
und Unternehmer sich von ihr<br />
abwenden. Das Herbsttheater,<br />
das Bundesregierung wie Opposition<br />
derzeit zu einem einzigen<br />
Gesetz aufführen, ist der Politik<br />
sieger.<br />
nicht würdig. Das kann man nur<br />
als Schmierenkomödie bezeichnen.<br />
Wenn wir die Klimaschutzziele<br />
ernst nehmen, müssen wir<br />
die Energieeffizienz erhöhen;<br />
das geht nur über die Sanierung<br />
des Gebäudebestandes. Dazu<br />
bedarf es aber investive Anreize.<br />
Die steuerliche Förderung<br />
von Sanierungsmaßnahmen<br />
muss dabei<br />
gleichberechtigt neben<br />
dem CO2-Gebäudesanierungsprogramm<br />
der KfW<br />
stehen. Wir fordern daher<br />
Bundesregierung wie<br />
Bundestag auf, dieses<br />
Theater zu beenden und<br />
endlich ein Vermittlungsverfahren<br />
einzuleiten,<br />
damit die steuerliche Förderung<br />
noch in diesem<br />
Jahr kommt.“<br />
Schneider forderte die Politik<br />
vehement zum Handeln auf,<br />
um den Investitionsattentismus<br />
bei den Eigentümern<br />
von Wohneigentum schnellst<br />
möglich aufzulösen. Denn im<br />
ersten Halbjahr 2011 waren in<br />
Erwartung einer steuerlichen<br />
Förderung rund 60 % weniger<br />
Förderanträge bei der KfW eingegangen.<br />
Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel (r.) diskutierte nach seiner Rede unter dem Motto<br />
"Umbau Deutschland – Bausteine für eine faire Gesellschaft" mit (v.l.) Richard Schauer,<br />
Möbelschreiner, Teilnehmer WorldSkills 2011 in London, Stephan Ebner, Anlagenmechaniker<br />
für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK), Teilnehmer WorldSkills 2011 in<br />
London, Erik Brandenburg, Bauschreiner, Teilnehmer WorldSkills 2011 in London, Frank<br />
Bertsch, Maler, Europameister 2008 und Philipp Hastenpflug, Raumausstatter, 1. Bundes-<br />
In seiner mit viel Beifall bedachten<br />
Rede ging Schneider<br />
auch auf die bestehenden<br />
Wettbewerbsverzerrungen ein<br />
und kritisierte, dass sich z.B.<br />
kommunale Unternehmen als<br />
Wettbewerber auf dem Baumarkt<br />
tummelten, obwohl sie<br />
Alle Nachwuchshandwerker mit den<br />
Vorsitzenden der Bundesvereinigung Bauwirtschaft,<br />
Karl-Heinz Schneider (3.v.l.)<br />
auf einem Blick.<br />
keine Umsatzsteuer abführen<br />
müssten. Ähnliches gelte für gemeinnützige<br />
Unternehmen, die<br />
staatliche Förderung erhielten.<br />
Aber auch Unternehmen aus<br />
den MOE-Staaten, die seit dem<br />
1. Mai diesen Jahres in Deutschland<br />
tätig seien, hätten einen<br />
Kostenvorteil von rund 40 %,<br />
da sie in ihren Heimatländern<br />
steuer- und sozialversicherungspflichtig<br />
seien.<br />
Schneider wörtlich: „Wir haben<br />
nichts gegen Wettbewerb; er ist<br />
das Salz in der Suppe unserer<br />
Marktwirtschaft. Aber wir bestehen<br />
auf fairen und gleichen Regeln<br />
für alle Marktteilnehmer.“<br />
Schneider kritisierte zudem,<br />
dass jede Regierung verspreche,<br />
die Betriebe von unnötiger Bürokratie<br />
zu entlasten, dass aber in<br />
aller Regel nichts passiere.<br />
Er schlug daher als aktuelles<br />
Beispiel vor, die Vorfälligkeit der<br />
Rentenversicherungsbeiträge<br />
zurückzunehmen. Diese war<br />
2005 eingeführt worden und<br />
hatte im Januar 2006 auf einen<br />
Schlag 20 Mrd. Euro in die Rentenkasse<br />
gespült. Dieser Schritt<br />
war angesichts von 5 Mio. Arbeitslosen<br />
notwendig geworden.<br />
Nachdem es heute 2 Mio. Arbeitslose<br />
weniger gebe, sei es an<br />
der Zeit „dieses bürokratische<br />
Monster rückgängig zu machen“,<br />
so Schneider. Gerade die<br />
Bauwirtschaft, wo auf Stundenlohnbasis<br />
abgerechnet werde,<br />
bedeute diese Vorfälligkeit enorm<br />
viel Bürokratie.<br />
5
6<br />
Zum Schluss seiner Rede betonte<br />
Schneider die Bedeutung<br />
der Bauwirtschaft für die deutsche<br />
Wirtschaft: „Wir sind die<br />
stärkste Einzelbranche unserer<br />
Volkswirtschaft, wir sind der<br />
größte Arbeitgeber in Deutschland.<br />
Wir tragen 4 % zum Bruttoinlandsprodukt<br />
bei – und das<br />
ist mehr als jede der übrigen<br />
Branchen, mehr als die Metall-<br />
und KfZ-Industrie zusammen,<br />
mehr als die Chemische Industrie.“<br />
Die mittelständischen Unternehmen<br />
des deutschen Bau-<br />
und Ausbauhandwerks seien Inhaber<br />
geführt und oft seit vielen<br />
Jahrzehnten in Familienbesitz.<br />
Daher trügen die Unternehmer<br />
auch die Verantwortung für jede<br />
einzelne Entscheidung in ihrem<br />
Unternehmen.<br />
„Die Bauwirtschaft ist für die Zukunft<br />
gut aufgestellt. Wir haben<br />
junge, qualifizierte und hoch<br />
motivierte Nachwuchshandwerker.<br />
Wir sind die Wirtschaftsmacht<br />
von nebenan! Und: Auch<br />
die von morgen! Denn wir<br />
Diskussionsstoff bot auch die Rede "Umbau Deutschland – Zurück zur sozialen Marktwirtschaft"<br />
von Christian Linder, Generalsekretär der FDP, für die Gesprächsrunde mit<br />
Alexander Kendel, Gebäudereiniger, 3. Bundessieger, Martin Müller, Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker,<br />
1. Bundessieger, Mathias Gresser, Metallbauer, 1. Bundessieger<br />
2009, Michael Buchwald, Gerüstbauer, Innungssieger 2011 Dortmund.<br />
gestalten den Umbau Deutschlands,<br />
wir bauen die Zukunft!“<br />
Bauwirtschaft blickt optimistisch<br />
in die Zukunft<br />
Im Vorfeld des 2. Deutschen<br />
Bauwirtschaftstages erklärte der<br />
Vorsitzende der Bundesvereinigung<br />
Bauwirtschaft Karl-Heinz<br />
Schneider eine positive Umsatzentwicklung<br />
der Mitgliedsbetriebe<br />
im 1. Halbjahr 2011.<br />
Nach dem konjunkturbedingten<br />
Rückgang der Umsätze in 2009<br />
und ihrer Stabilisierung in 2010<br />
wird für 2011 mit einem soliden<br />
Wachstum von gut 4 % über alle<br />
in der Bundesvereinigung Bauwirtschaftzusammengeschlos-<br />
Rund 700 Unternehmer und Vertreter der 13 Verbände der Bundesvereinigung Bauwirtschaft<br />
waren ein aufmerksames Publikum für die vortragenden Politiker.<br />
sen Verbände des Bauhauptgewerbes,<br />
Ausbaugewerbes und<br />
des Bereiches Energie-/ Gebäudetechnik<br />
und Dienstleistungen<br />
hinweg gerechnet.<br />
Von der Umsatzsteigerung<br />
um 4 % entfallen auf das Bauhauptgewerbe<br />
und den Ausbau<br />
jeweils gut 71 Mrd. €, was<br />
einem Anteil von jeweils 37 %<br />
entspricht. Der Bereich Dienstleistungen<br />
und Gebäudetechnik<br />
kommt mit einem Umsatz von<br />
knapp 52 Mrd. € auf 26 %. Insgesamt<br />
wird ein Umsatz 2011 von<br />
ca. 195 Mrd. € erwartet, nach<br />
knapp 187 Mrd. € in 2010.<br />
Das Umsatzwachstum in der<br />
deutschen Bauwirtschaft findet<br />
seine Entsprechung in der Entwicklung<br />
der Bauinvestitionen.<br />
Diese sind im ersten Halbjahr<br />
2011 real um 7 % im Vergleich<br />
zum Vorjahreszeitraum gestiegen.<br />
Auch für 2012 ist die deutsche<br />
Bauwirtschaft optimistisch,<br />
„wenn auch die Zuwachsraten<br />
nicht mehr so hoch ausfallen<br />
werden wie in diesem Jahr. Denn<br />
mit einer Steigerung von 4 % ist<br />
bereits ein hohes Umsatzniveau<br />
erreicht worden.“ So der Vorsitzende<br />
der BVB.<br />
Schneider geht davon aus, dass<br />
die Wachstumsimpulse weiter<br />
aus dem Wohnungsbau kommen.<br />
Der Wirtschaftsbau dürfte
elativ stabil bleiben, wobei die<br />
Entwicklung in dieser Bausparte<br />
stark von der wirtschaftlichen<br />
Gesamtentwicklung abhängt,<br />
die aufgrund der Euro-Krise<br />
mit einigen Unsicherheiten<br />
verbunden ist. Die öffentlichen<br />
Auftraggeber werden nach dem<br />
Auslaufen der Konjunkturpakete<br />
wieder auf das Ausgangsniveau<br />
von vor 2008 zurückfallen.<br />
Nach den konjunkturbedingten<br />
Rückgängen bei der Beschäftigung<br />
in den Vorjahren hat die<br />
Impressionen<br />
gute Kapazitätsauslastung in<br />
2011 in allen Sparten der BVB<br />
zu einer Stabilisierung geführt.<br />
„Wir rechnen wir mit einem<br />
Zuwachs der Beschäftigten von<br />
1 %, die in einzelnen Gewerken,<br />
wie z.B. bei den Zimmerern und<br />
Dachdeckern höher ausfallen<br />
kann," so Schneider.<br />
In den 300.000 Betrieben der<br />
in der BVB zusammengeschlossenen<br />
Verbände sind mehr als<br />
2,3 Mio. Beschäftigte tätig.<br />
UMBAU<br />
BAU DEUTSCHLAND<br />
WIRTSCHAFTS<br />
CHANCE UND<br />
TAG HERAUSFORDERUNG<br />
FÜR DIE<br />
2011 BAUWIRTSCHAFT<br />
Sponsoren<br />
Bauwirtschaftstag 2011<br />
Die Bundesvereinigung Bauwirtschaft dankt den<br />
Sponsoren des 2. Deutschen Bauwirtschaftstages.<br />
Internationale Fachmesse für<br />
Bauen und Gebäudetechnik<br />
RollUp Sponsoren BW-Tag2011_ SchriftPfade.indd 1 09.09.2011 10:39:53<br />
7
8<br />
4. Deutscher Obermeistertag<br />
Nachhaltige Stadt, Erfolg im Internet, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit<br />
Der 4. Deutsche Obermeistertag konnte gegenüber dem Vorjahr erneut einen Zuwachs bei seiner Zielgruppe,<br />
den Obermeistern des <strong>Baugewerbe</strong>s, verzeichnen. Bei seiner Begrüßung der Obermeister kam<br />
<strong>ZDB</strong>-Vizepräsident Walter Derwald direkt auf den Punkt: "Wir sind wieder wer – und damit meine ich uns<br />
als Branche, uns als Verband, aber auch uns als mittelständische Bauunternehmer. Mit den Maßnahmen<br />
aus den Konjunkturpaketen haben wir zu 100 % Arbeitsplätze in Deutschland gesichert und dazu beigetragen,<br />
dass die Steuereinnahmen gestiegen sind. Und heute stehen wir deutlich besser da. Wir erleben<br />
einen lange nicht mehr gekannten Boom am Bau."<br />
Vier Referenten informierten über aktuelle Themen mit direktem Bezug zur täglichen<br />
Praxis der Obermeister.<br />
Dr. Dieter Wörner, Leiter des Umweltschutzamtes Freiburg.<br />
Öffentlichkeitsarbeit in der Innung<br />
"Die Öffentlichkeitsarbeit der Innungen als Ergänzung der<br />
Arbeit des <strong>Zentralverband</strong>es sowie der Landesverbände<br />
hat für den Verband zentrale Bedeutung. Ein wichtiger<br />
Baustein des Erfolges ist dabei, vor Ort häufig in der Presse<br />
und den weiteren Medien vertreten zu sein. Die Wahrnehmung<br />
der Innung als kompetente Fachorganisation<br />
ist nur eine angenehme Folge und deshalb die zeitlichen<br />
Anstrengungen fraglos wert.“ So lautet das Fazit von<br />
Christian Huber, Geschäftsführer der Bauinnung Regensburg.<br />
Robert Schovenberg, Geschäftsführer der Content<br />
Management AG.<br />
Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Stadt<br />
Die Klimapolitik der Stadt Freiburg, ausgezeichnet im Jahr<br />
2010 mit dem Titel "Bundeshauptstadt für Klimaschutz"<br />
wurde vorgestellt. Diese besteht aus dem Verkehrskonzept<br />
sowie dem Energieversorgungskonzept und ist damit<br />
eng mit der Stadtplanung und -entwicklung der Stadt<br />
verknüpft. Die bisherige Evaluation des Programmes weist<br />
deutliche und bundesweit bemerkenswerte Erfolge bei<br />
der Reduktion der CO2-Emissionen in Freiburg nach. Die<br />
Klimapolitik hat daneben auch wichtige ökonomische Impulse<br />
für Investitionen und den Arbeitsmarkt setzen können<br />
und ist damit Teil einer nachhaltigen Stadtentwicklung.<br />
Als Perspektive und Vision arbeitet die Stadt derzeit<br />
an einem Konzept der CO2-neutralen Stadt.<br />
Christian Huber, Geschäftsführer Bauinnung Regensburg.<br />
Erfolgreich im Internet<br />
„Durch die enge Zusammenarbeit mit dem <strong>ZDB</strong> und den<br />
einzelnen Bundesfachgruppen des Verbandes können<br />
wir die gewerkspezifischen Rubriken und somit den<br />
Branchenfokus des Produktes "CM4all Business Bauhandwerks-Edition"<br />
weiter schärfen. Die Mitgliedsbetriebe<br />
profitieren so von einer maßgeschneiderten Web-Lösung<br />
für Ihre Berufsgruppe. Überdies sind spezielle Angebote<br />
im Rahmen unserer Kooperation, welche über den reinen<br />
Produktnutzen hinausgehen, angedacht. Diese wurden<br />
im Rahmen des Obermeistertages präsentiert. Die anwesenden<br />
Obermeister konnten sich direkt am Stand der<br />
Content Management AG über eine gewerkspezifische<br />
Homepage informieren.
Bauinnung auf neuen Wegen<br />
Die Bauinnung Frankfurt am Main setzt in ihrer Öffentlichkeitsarbeit<br />
auf die Kleinen. In einem sehr engagierten<br />
Vortrag erläuterte Obermeister Boris Ried die Aktivitäten<br />
der Innung beim Bau von neuen Kindertagesstätten.<br />
Kinder früh ans Bauen heran zu führen, ist der Ansatz des<br />
Kinderbuchs "Max und Freddy Schlau am Bau", erarbeitet<br />
unter maßgeblicher Beteiligung von Mitarbeitern der Innungsgeschäftsstelle.<br />
In dem Buch können vom Kleinkind<br />
bis zum Grundschüler die Bauberufe entdeckt werden.<br />
www.zeittechnik-verlag.de<br />
Boris Ried, Obermeister Bauinnung Frankfurt am Main.<br />
Lobbyarbeit 2.0 - Der Verband im Gespräch<br />
Einen Ritt durch die Lobbyarbeit, die Tarifpolitik und Interna des <strong>ZDB</strong> bot die Diskussionsrunde mit <strong>ZDB</strong>-<br />
Präsident Loewenstein und den beiden Vizepräsidenten Franz Dupré und Walter Derwald. Im Lobbying<br />
ging es mit der überraschenden Energiewende der Bundesregierung mit dem Stichwort "CO2-Gebäudesanierungsprogramm"<br />
los. Die Bundeshaushaltsplanung 2012 fügte sich mit den Ansätzen im Verkehrsetat,<br />
aber auch im Etat der KfW-Programme in die windungsreiche Politik der Bundesregierung ein. Einerseits<br />
werden hohe Ziele im Bereich des Klimaschutzes propagiert, eine ausreichende Finanzierung steht dann<br />
aber nicht im Haushaltsplan. Hier ist ein permanentes Monitoring durch den Verband und ein ständiges<br />
Reagieren erforderlich.<br />
Auch Europa hielt unangenehme Überraschungen bereit. Ein Beispiel ist die Vergabe eines europäischen<br />
Bauvorhabens, das aus öffentlichen Geldern der EU finanziert wird, an einen chinesischen Staatskonzern.<br />
Hier gehen Arbeitsplätze innerhalb der<br />
EU verloren. Diese sind gerade auch in<br />
der Bauwirtschaft durch die in Europa<br />
geplante "ICT-Richtlinie" gefährdet.<br />
Hier wird Dumpinglöhnen Tür und Tor<br />
geöffnet. Um Druck auf deutsche Mindestlöhne<br />
zu verhindern, setzt der <strong>ZDB</strong><br />
auch auf verlängerte Übergangsfristen<br />
für die EU-Beitrittsstaaten Bulgarien<br />
und Rumänien.<br />
Die Tarifrunde 2011 wurde mit einer<br />
Schlichtung beendet. Insgesamt ist die<br />
dauerhafte Belastung für die Betriebe<br />
nach der Schlichtung niedriger ausgefallen,<br />
als es in freien Verhandlungen<br />
möglich gewesen wäre. Leider konnte<br />
sich die Gewerkschaft beim Schließen<br />
der Lohnschere Ost-West nicht zu einer<br />
Lösung mit Festbeträgen durchringen,<br />
so dass der Verteilungsspielraum im<br />
Osten überschritten wurde.<br />
Die Runde moderierte die NDR-Journalistin<br />
Anja Würzberg, die charmant aber<br />
konsequent jeden Monolog verhinderte<br />
und den Nutzen einer solchen Diskussion<br />
für den Zuhörer sehr steigerte.<br />
Lobbyarbeit 2.0 - Der Verband im Gespräch. Unter der Moderation von NDR-Journalistin<br />
Anja Würzberg (r.) berichteten (v.l.) <strong>ZDB</strong>-Vizepräsident Walter Derwald, <strong>ZDB</strong>-<br />
Präsident Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein und <strong>ZDB</strong>-Vizepräsident Frank Dupré<br />
über die Zusammenarbeit mit Politik und Verbänden.<br />
9
10<br />
Spitzen der Bauwirtschaft treffen Ramsauer<br />
Strategiedialog Bauwirtschaft in Berlin mit Bundesminister Ramsauer<br />
Bundesminister Peter Ramsauer<br />
hat anlässlich des Treffens mit<br />
den Präsidenten der Spitzenverbände<br />
der deutschen Bauwirtschaft<br />
und mit dem Vorsitzenden<br />
der Industriegewerkschaft<br />
Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU)<br />
Bundesminister Peter Ramsauer (3.v.l.)<br />
im Gepräch mit der Bauwirtschaft.<br />
am 28. September die ökonomische<br />
Bedeutung von Infrastrukturinvestitionenhervorgehoben.<br />
Ramsauer: "Eine aktuell von<br />
mir in Auftrag gegebene Studie<br />
belegt, dass Bauinvestitionen<br />
positive volkswirtschaftliche<br />
Effekte auslösen. Jede Milliarde<br />
Euro Bauinvestition schafft oder<br />
erhält bis zu 22.000 Arbeitsplätze.<br />
Dabei finanzieren sich<br />
diese Investitionen über höhere<br />
Steuereinnahmen und geringere<br />
Sozialausgaben knapp zur<br />
Hälfte selbst." Hinzu komme der<br />
volkswirtschaftliche Nutzen in<br />
Form langfristiger Wachstumseffekte,<br />
die beispielsweise eine<br />
leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur<br />
ermögliche. Die Studie<br />
bestätigt weiter, dass erfolgreiche<br />
Konjunktur-, Wachstums-<br />
und Arbeitsmarktpolitik nur gemeinsam<br />
mit der Bauwirtschaft<br />
verfolgt werden kann. "Der Dialog<br />
mit der Bauwirtschaft liegt<br />
mir persönlich am Herzen. Die<br />
Bundesregierung tauscht sich<br />
deshalb seit vielen Jahren eng<br />
mit der Branche aus. Sie können<br />
also versichert sein, dass wir<br />
Ihre Anliegen sehr ernst<br />
nehmen",sagte Ramsauer.<br />
Der Präsident des Hauptverbandes<br />
der Deutschen<br />
Bauindustrie, Prof. Thomas<br />
Bauer, wies in dem<br />
Gespräch darauf hin, dass<br />
Deutschland mehr Geld<br />
für Verkehrsinvestitionen<br />
brauche.<br />
Dr. Hans-Hartwig<br />
Loewenstein, Präsident<br />
des <strong>Zentralverband</strong>es des<br />
Deutschen <strong>Baugewerbe</strong>s,<br />
betonte: "Die vom<br />
BMVBS initiierten KfW-<br />
Förderprogramme "Energieeffizientes<br />
Bauen und<br />
Sanieren" sind eine große<br />
Erfolgsstory und müssen deutlich<br />
aufgestockt werden. Zukünftig<br />
brauchen unsere Städte<br />
und Gemeinden genügend Mittel,<br />
um ihre Infrastruktur, insbesondere<br />
auch die kommunalen<br />
Straßen instand zu setzen und<br />
auszubauen." Weiterhin wies<br />
Loewenstein darauf hin, dass der<br />
Wohnungsbau dauerhafte Investitionsanreize<br />
brauche.<br />
Der Präsident des Bundesverbandes<br />
Baustoffe-Steine-Erden,<br />
Andreas Kern, sagte ergänzend:<br />
"Der Ersatzneubau ist in vielen<br />
Fällen die wirtschaftlich sinnvolle<br />
Alternative zur Sanierung<br />
alter Bausubstanz -mehrere<br />
Studien haben dies eindeutig<br />
belegt." Der Ersatzneubau solle<br />
daher in das bestehende Förderspektrum<br />
einbezogen werden.<br />
Für die Baustoffindustrie sei zudem<br />
die gesicherte Versorgung<br />
der deutschen Bauwirtschaft<br />
mit Rohstoffen von hoher Priorität.<br />
Der Präsident der Bundesvereinigung<br />
Mittelständischer Bauunternehmen,<br />
Thorsten Bode,<br />
forderte eine Stärkung der Qualitätsorientierung<br />
bei der öffentlichen<br />
Auftragsvergabe. "Künftig<br />
sollte der Zuschlag nicht auf<br />
das billigste, sondern auf das<br />
wirtschaftlichste Angebot erteilt<br />
werden. Neben dem Preis müssen<br />
in der Praxis auch Qualität<br />
und Nachhaltigkeit angemessen<br />
berücksichtigt werden."<br />
Von zentraler Bedeutung sei<br />
zudem, die laufende Überarbeitung<br />
des Bauforderungssicherungsgesetzes<br />
zu Ende zu<br />
führen. Der Bundesvorsitzende<br />
der Industriegewerkschaft<br />
Bauen-Agrar-Umwelt, Klaus<br />
Wiesehügel, sagte: "Firmen und<br />
Arbeitnehmer müssen ihre Bauleistungen<br />
unter fairen Arbeits-<br />
und Wettbewerbsbedingungen<br />
erbringen können. Dazu gehört,<br />
dass illegale Beschäftigung und<br />
Schwarzarbeit noch stärker und<br />
effektiver bekämpft werden und<br />
die Alterssicherung der Bauarbeiter<br />
verbessert wird." Bei<br />
den laufenden Verhandlungen<br />
zur sog. 'ICT-Richtlinie', die die<br />
konzerninterne Entsendung aus<br />
Drittstaaten nach Deutschland<br />
regeln soll, müssten Wettbewerbsverzerrungen<br />
für die Branche<br />
verhindert werden.<br />
Ramsauer sicherte zu, dass die<br />
Arbeiten der Bundesregierung<br />
zu den verschiedenen Themenfeldern<br />
weiterhin in enger<br />
Rückkoppelung mit der Branche<br />
erfolgen werde. "Die Bauwirtschaft<br />
ist eine Schlüsselbranche,<br />
um zentrale gesellschaftspolitische<br />
Themen wie die Energiewende<br />
und die Bereitstellung<br />
einer wachstumsorientierten<br />
Infrastruktur umzusetzen. Wir<br />
sind sozusagen aufeinander<br />
angewiesen, um die Rahmenbedingungen<br />
am Bau weiter<br />
zu verbessern - auch wenn am<br />
Ende nicht alle Wünsche erfüllt<br />
werden können."
Übergangsfristen bei der<br />
Arbeitnehmerfreizügigkeit haben sich bewährt<br />
Die Tarifvertragsparteien des<br />
<strong>Baugewerbe</strong>s haben in einem<br />
Symposium, das am 2. November<br />
2011 in Berlin durchgeführt<br />
wurde, eine erste Zwischenbilanz<br />
nach sechs Monaten voller<br />
Arbeitnehmerfreizügigkeit gezogen.<br />
<strong>ZDB</strong>-Vizepräsident Frank<br />
Duprè zieht ein positives Fazit<br />
der Übergangsfristen: „Der von<br />
manchen befürchtete Ansturm<br />
von Arbeitnehmern aus den osteuropäischen<br />
Mitgliedsstaaten<br />
der EU ist bisher ausgeblieben.<br />
Dieses führen wir zu einem<br />
großen Teil darauf zurück,<br />
dass Deutschland als einer der<br />
wenigen EU-Mitgliedsstaaten<br />
nach dem Beitritt der osteuropäischen<br />
Mitgliedsstaaten<br />
zum 1. Mai 2004 die zulässigen<br />
Übergangsfristen von 7 Jahren<br />
ausgeschöpft hat und damit der<br />
Arbeitsmarkt für Arbeitnehmer<br />
aus diesen Staaten erst zum<br />
1. Mai 2011 vollständig geöff-<br />
net wurde. In diesem Zeitraum<br />
haben sich die Arbeits- und<br />
Lebensbedingungen zwischen<br />
Deutschland und den Beitrittsstaaten<br />
offensichtlich so weit<br />
angeglichen, dass der Wanderungsdruck<br />
für Arbeitnehmer<br />
aus diesen Ländern mittlerweile<br />
deutlich zurückgegangen ist.“<br />
Im Rahmen des Symposiums<br />
hatten Vertreter der Tarifvertragsparteien,<br />
des Bundesarbeitsministeriums<br />
sowie aus<br />
Wissenschaft und Praxis ihre<br />
bisherigen Erfahrungen mit der<br />
vollen Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />
diskutiert.<br />
Das Symposium hat im Ergebnis<br />
gezeigt, dass die Auswirkungen<br />
der vollen Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />
insbesondere aufgrund<br />
der Übergangsfristen deutlich<br />
geringer ausgefallen sind,<br />
als sonst zu befürchten war.<br />
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gegenüber Bulgarien und Rumänien,<br />
die erst am 1. Januar<br />
2007 der EU beigetreten sind,<br />
die Übergangsfristen von 7<br />
Jahren auszuschöpfen. Dupré:<br />
„Die Bundesregierung ist in<br />
Anbetracht dieser Erfahrungen<br />
gut beraten, wenn sie sich für<br />
eine weitere Beschränkung des<br />
Arbeitsmarktzugangs für Arbeitnehmer<br />
aus Bulgarien und<br />
Rumänien bis zum 31. Dezember<br />
2013 einsetzt. Andere westeuropäische<br />
EU-Mitgliedsstaaten,<br />
die gegenüber den am 1. Mai<br />
2004 beigetretenen osteuropäischen<br />
Mitgliedsstaaten noch<br />
auf Übergangsfristen verzichtet<br />
hatten, sind mittlerweile dem<br />
deutschen Beispiel gefolgt und<br />
haben den Arbeitsmarktzugang<br />
für Arbeitnehmer aus Rumänien<br />
und Bulgarien ebenfalls eingeschränkt.<br />
Dieses zeigt, dass die<br />
Übergangsfristen sinnvoll und<br />
richtig sind.“<br />
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12<br />
Bauwirtschaft ist größter Arbeitgeber<br />
in Deutschland!<br />
„Die deutsche Bauwirtschaft ist<br />
eine starke Branche. Wir sind die<br />
stärkste Einzelbranche unserer<br />
Volkswirtschaft, wir sind der<br />
größte Arbeitgeber in Deutschland.<br />
Wir tragen 4 % zum Bruttoinlandsprodukt<br />
bei – und das<br />
ist mehr als jede der übrigen<br />
Branchen, mehr als die Metall-<br />
oder KfZ-Industrie und mehr als<br />
die Chemische Industrie,“ mit<br />
diesen Worten betonte Felix<br />
Pakleppa, Hauptgeschäftsführer<br />
des <strong>Zentralverband</strong>es des Deutschen<br />
<strong>Baugewerbe</strong>s, die volkswirtschaftliche<br />
Bedeutung der<br />
Bauwirtschaft.<br />
In seinem Grußwort zum 50jährigen<br />
Bestehen des Arbeitskreises<br />
Baufachpresse, einem<br />
anerkannten Berufsverband<br />
mit rund 250 baupublizistisch<br />
tätigen Mitgliedern, ging<br />
Pakleppa darüber hinaus auf die<br />
Entwicklung der Branche ein.<br />
„In den Gründungsjahrzehnten<br />
der Bundesrepublik war die<br />
Bauwirtschaft als Konjunkturlokomotive<br />
unbestritten; später,<br />
insbesondere in den langen Jahren<br />
der Rezession hat sie diese<br />
Funktion verloren,“ so Pakleppa.<br />
In der Rezession der Jahre 1995<br />
bis 2005/2006 hatte sich die<br />
Zahl der Arbeitsplätze halbiert,<br />
wogegen die Zahl der Betriebe<br />
annähernd gleich geblieben ist.<br />
Die Bauinvestitionen sind im<br />
gleichen Zeitraum nur um ein<br />
Drittel zurückgegangen.<br />
Erst mit der Wirtschafts- und Finanzkrise<br />
rückte die Bedeutung<br />
der Bauwirtschaft als auf die<br />
Binnenwirtschaft fokussierter<br />
Wirtschaftszweig wieder in den<br />
Fokus der Politik. Denn gerade<br />
die auf Bauinvestitionen bezogenen<br />
Konjunkturpakete I und<br />
II haben dazu beigetragen, dass<br />
die deutsche Volkswirtschaft<br />
vergleichsweise gut durch die<br />
Krise gekommen ist.<br />
Pakleppa betonte weiter, dass<br />
die Branche heute gut dastünde.<br />
Mit einem prognostizierten<br />
Wachstum des Branchenumsatzes<br />
von knapp 7 % erlebe<br />
man einen lange nicht gekannten<br />
Aufschwung. Dazu<br />
trage insbesondere der Wohnungsbau<br />
mit einem Plus von<br />
11 % bei.<br />
Bei den tournusmäßigen Wahlen wurden in ihrem Amt bestätigt als Vorsitzender Burkhard<br />
Fröhlich (Chefredakteur der Deutschen Bauzeitschrift), als Stellvertretende Vorsitzende<br />
Dr. Ilona Klein (Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des <strong>Zentralverband</strong>es des<br />
Deutschen <strong>Baugewerbe</strong>s) sowie als Schatzmeister Jürgen Schaal (Geschäftsführer Schaal.<br />
Trostner Kommunikation GmbH). Maike Sutor-Fiedler (Chefredakteurin der Fachzeitschrift<br />
asphalt) wurde wiederum zur Schriftführerin gewählt. Als Beisitzer konnten Heinz<br />
Schmid (Chefredakteur Gebäude-Installation) sowie Elke Herbst (Chefredakteurin DDH –<br />
Das Dachdeckerhandwerk) in ihrem Amt bestätigt werden. Hanns-Christoph Zebe (zebepr-kommunikation<br />
für das bauwesen) ergänzt als neues Vorstandsmitglied für Presseund<br />
Öffentlichkeitsarbeit das Team. Ernst Arelmann, Leiter der Kommunikation der Xella<br />
International GmbH vertritt im Vorstand die Interessen der Fördermitglieder des Vereins.<br />
Pakleppa wies auch auf den<br />
Wandel der Unternehmen selbst<br />
hin: „Während sich die großen<br />
Baukonzerne immer mehr zu<br />
Dienstleistern wandeln und<br />
damit auch ihr Geld verdienen,<br />
können bei vielen Aufgaben die<br />
hoch qualifizierten mittelständischen<br />
Unternehmen diese<br />
Lücke ausfüllen. Die mittelständischen<br />
Unternehmen übernehmen<br />
aber auch selbst Dienstleistungsfunktionen<br />
und betreiben<br />
neben dem Baugeschäft Rathäuser,<br />
Feuerwehrhäuser und andere<br />
öffentliche Einrichtungen.“<br />
Abschließend unterstrich der<br />
<strong>ZDB</strong>-Hauptgeschäftsführer, dass<br />
die Bauwirtschaft als starke<br />
Branche zu den großen Herausforderungen<br />
unserer Zeit,<br />
nämlich der Klimawende, dem<br />
demografischen Wandel, der Infrastruktur<br />
wie auch der Integration,<br />
einen wesentlichen Beitrag<br />
leisten könne.<br />
Für die Kommunikationsprofis<br />
aus der Baubranche standen<br />
Weiterbildungsangebote zu<br />
Themen des Urheberrechts und<br />
der Zukunft von Web 2.0 ebenso<br />
auf dem Programm wie Pressekonferenzen<br />
der BRZ Deutschland<br />
GmbH zu einem neuen<br />
virtuellen Planungsraum speziell<br />
für den Mittelstand. Die Messe<br />
Berlin GmbH erläuterte die Entwicklung<br />
und Perspektive der<br />
bautec in Berlin. In einer weiteren<br />
Präsentation erläuterte die<br />
Zertifizierungsstelle der Bauwirtschaft<br />
(Zertifizierung Bau<br />
e.V.) ihr Angebot zur Nachhaltigkeitszertifizierung<br />
von Kindertagesstätten.<br />
Einen interessanten Einblick in<br />
die Möglichkeiten der Kommunikation<br />
für die Baubranche im<br />
Internet brachte die Präsentation<br />
des inhaltlich und gestalterisch<br />
neu aufgemachten Portals<br />
www.baulinks.de.
Bauwirtschaft vereinbart<br />
weitere Stärkung des Arbeitsschutzes<br />
<strong>ZDB</strong>-Vizepräsident Frank Dupré (2.r.) auf dem Symposium zum Thema Arbeitskultur.<br />
Der <strong>Zentralverband</strong> des Deutschen<br />
<strong>Baugewerbe</strong>s (<strong>ZDB</strong>), der<br />
Hauptverband der Deutschen<br />
Bauindustrie (HDB) und die<br />
Industriegewerkschaft Bauen-<br />
Agrar-Umwelt (IG BAU) haben<br />
sich auf weitere Maßnahmen<br />
zur Stärkung des Arbeitsschutzes<br />
im <strong>Baugewerbe</strong> verständigt.<br />
Verbände und Gewerkschaft<br />
sind sich einig, dass die Verhinderung<br />
von Unfällen (Prävention)<br />
durch die rechtzeitige<br />
Analyse von Gefahrenursachen<br />
und deren Beseitigung eine besonders<br />
wichtige Aufgabe für<br />
alle am Bau Beteiligten ist.<br />
Arbeitsschutzkultur stärken<br />
„Den Arbeitsschutz auf Baustellen<br />
sicherzustellen ist eine<br />
gemeinsame Aufgabe sowohl<br />
der Unternehmen als auch<br />
ihrer Mitarbeiter. Alle müssen<br />
hinschauen, Gefahren erkennen<br />
und diese rechtzeitig beseitigen“,<br />
sagte der Präsident<br />
des <strong>ZDB</strong>, Dr.-Ing. Hans-Hartwig<br />
Loewenstein. Schon in der Planungsphase<br />
sollen Belange des<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />
berücksichtigt werden. Vor<br />
dem Start der Bauarbeiten empfehlen<br />
<strong>ZDB</strong>, HDB und IG BAU<br />
eine Grundunterweisung aller<br />
Arbeitnehmer, ergänzt von Kurzunterweisungen.<br />
Systematisch<br />
sollen Verbesserungsmöglichkeiten<br />
erarbeitet und umgesetzt<br />
werden. Geeignete Instrumente<br />
für diese Maßnahmen sind der<br />
Einsatz eines Sicherheits- und<br />
Gesundheitskoordinators sowie<br />
die rechtzeitige Erstellung eines<br />
Sicherheits- und Gesundheitsplanes.<br />
Bessere Kontrollen und<br />
Beratung auf Baustellen<br />
Die Sozialpartner streben zudem<br />
eine effizientere Überprüfung<br />
der Baustellen an. „Ein Schlüssel<br />
für bessere Kontrollen ist<br />
die Aufstockung von Personal<br />
und von Sachmitteln bei der BG<br />
BAU im Bereich Prävention und<br />
Arbeitsmedizinischer Dienst/<br />
Sicherheitstechnischer Dienst“,<br />
stellte der IG BAU-Bundesvorsitzende<br />
Klaus Wiesehügel fest.<br />
Hierfür machen sich die Tarifvertragsparteien<br />
ebenso stark<br />
wie für die geregelte Weitergabe<br />
von aktuellen Baustellendaten<br />
auch an die staatlichen Aufsichtsstellen.<br />
Geprüft werden<br />
soll zudem, inwieweit sich die<br />
Baustellensicherheit mit Sanktionen<br />
bei Verstößen verbessern<br />
lässt.<br />
Unfallvermeidung durch Einsatz<br />
von Rückfahrkameras<br />
Um die Zahl der durch rückwärts<br />
fahrende Baumaschinen<br />
verursachten Unfälle künftig<br />
zu verringern, setzen <strong>ZDB</strong>, HDB<br />
und IG BAU auf einen Anreiz zur<br />
freiwilligen Nachrüstung älterer<br />
Baufahrzeuge mit Rückfahrkameras.<br />
Hierzu wollen sie sich bei<br />
der BG BAU dafür einsetzen, den<br />
Förderzuschuss auf 400 Euro pro<br />
Rückfahrsystem zu erhöhen.<br />
Berufskrankheiten vorbeugen<br />
Eine zentrale Rolle im Arbeits-<br />
und Gesundheitsschutz spielt<br />
zudem die Vermeidung von<br />
Muskel- und Skeletterkrankungen<br />
durch die schwere<br />
körperliche Arbeit am Bau.<br />
Deshalb soll aus Sicht der Tarifvertragsparteien<br />
das zulässige<br />
Sackgewicht von 25 Kilogramm<br />
künftig nicht nur für Normzemente<br />
Anwendung finden, sondern<br />
auch für andere Baustoffe<br />
wie Putz, Estrich oder Mörtel.<br />
„Gleichzeitig müssen auch die<br />
Mitarbeiter auf ihre Gesundheit<br />
achten. Mögliche Wege, das<br />
Augenmerk des Einzelnen stärker<br />
auf Krankheitsprävention<br />
zu lenken, wären der Ausbau<br />
bestehender Angebote sowie<br />
eine gemeinsame Werbekampagne“,<br />
sagte HDB-Präsident<br />
Prof. Thomas Bauer. Schließlich<br />
setzen sich die Sozialpartner für<br />
eine genauere Auswertung von<br />
Daten über Berufskrankheiten<br />
ein. Die Ergebnisse können für<br />
die Ausgestaltung von entsprechenden<br />
Anreizsystemen genutzt<br />
werden.<br />
Gute Arbeitskleidung verbessert die<br />
Sichtbarkeit nicht nur in der dunklen<br />
Jahreszeit.<br />
13
14<br />
"WorldSkills 2011" in London<br />
Silber für Fliesenleger Fleischmann, Bronze für Zimmerer Stich<br />
WorldSkills 2011 in London. V.l.: Hans-Josef Aretz, Vorsitzender des Fachverbandes Fliesen und Naturstein im <strong>ZDB</strong>, Maurer Dominik<br />
Chylek, Medallion for Excellence (13. Platz), Philipp Stich, Bronzemedaille im Zimmererwettbewerb, Stuckateur Armin Hummel (8. Platz),<br />
Klaus-Dieter Fromm, Vorsitzender des <strong>ZDB</strong>-Berufsbildungsausschusses und Ullrich Huth, Vorsitzender von Holzbau Deutschland Bund<br />
Deutscher Zimmermeister im <strong>ZDB</strong>.<br />
Die 41. Berufsweltmeisterschaft<br />
„WorldSkills 2011“ ist für das<br />
Deutsche <strong>Baugewerbe</strong> mit<br />
einem großen Erfolg zu Ende gegangen.<br />
Fliesenleger Johannes<br />
Fleischmann (20) aus Hilpoltstein<br />
in Bayern hat eine Silbermedaille<br />
bekommen, Zimmerer<br />
Philipp Stich (22) aus dem thüringischen<br />
Schleiz holte Bronze.<br />
Maurer Dominik Chylek (21) aus<br />
Delmenhorst in Niedersachsen<br />
bekam für Bestleistungen eine<br />
„Medallion for Excellence“ und<br />
erreichte den 13. Platz, Stuckateur<br />
Armin Hummel aus dem<br />
Baden-Württembergischen Süßen<br />
lag am Ende auf Platz 8.<br />
Mit 944 Teilnehmern aus 51<br />
Ländern in 46 Berufsdisziplinen<br />
war „WorldSkills 2011“ der jemals<br />
größte Berufswettbewerb.<br />
Über 200.000 Besucher kamen<br />
auf das Veranstaltungsgelände,<br />
um die Besten der Besten beim<br />
Wettbewerb ihrer beruflichen<br />
Fähigkeiten zu beobachten.<br />
Der britische Bildungsminister<br />
John Hayes betonte live vor den<br />
mehr als 8.000 Besucher der<br />
Abschlussfeier in der O2-Arena:<br />
„ Jeder, der bei diesem Wettbewerb<br />
mitgemacht hat, ist ein<br />
Gewinner! Jeder in England –<br />
der Premierminister, das Königshaus<br />
und wir alle – ist stolz auf<br />
Es gehört schon eine Menge Selbstvertrauen dazu, die vielen Besucher an den Arbeitsplätzen<br />
und die diskutierenden Juroren auszublenden und konzentriert zu arbeiten.<br />
Die WorldSkills trafen auf ein enormes<br />
Besucherinteresse.<br />
Einige Länder präsentierten sich und ihre<br />
Ausbildungssysteme an eigenen Ständen.
Euch!“ Der britische Premierminister David Cameron verkündete per<br />
Videobotschaft: „Was Ihr hier geleistet habt, hat einen unglaublichen<br />
Vorbildcharakter für viele andere junge Menschen. Was ich hier gesehen<br />
habe, macht mich optimistisch für unsere Zukunft.“ Cameron<br />
war am Donnerstag auf der Veranstaltung gewesen.<br />
In den 22 Arbeitsstunden an den vier Wettbewerbstagen mussten<br />
von allen Teilnehmern typische Arbeiten in ihren Berufen durchgeführt<br />
werden. Neben den 200.000 Besuchern sorgte der Zeitdruck für<br />
viel Stress. Bei den Fliesenlegern waren zwei Wände und ein Boden<br />
mit Sehenswürdigkeiten aus London zu fliesen. Dazu gehörten die<br />
britische Flagge und das Riesenrad London Eye mit vielen schwierigen<br />
Schnitten. Die Zimmerer bauten einen Pavillon mit Dachstuhl.<br />
Zwei der vier deutschen Medaillen bei der Berufsweltmeisterschaft<br />
„WorldSkills 2011“ gingen an das Deutsche <strong>Baugewerbe</strong><br />
Die Freude über die zwei Medaillen im <strong>ZDB</strong>-Team war riesig. Mit in<br />
London dabei waren Eltern und Chefs der Teilnehmer sowie mehrere<br />
Verbandsvertreter, Ausbilder, ehemalige Teilnehmer und Unterstützer<br />
des <strong>ZDB</strong>-Teams.<br />
Auch das Publikum, immerhin 200.000 Besucher in 4 Tagen, hatte seinen Spass bei den<br />
zahlreichen Mitmachaktionen.<br />
„Toller Wettbewerb, tolle Stimmung, tolle Leistungen. Jeder, der hier<br />
antritt, geht als Champion nach Hause, denn er hat sich mit Mut,<br />
Ausdauer und intensiver Vorbereitung einem anstrengenden Wettbewerb<br />
gestellt“, sagte Klaus-Dieter Fromm, Vorsitzender des <strong>ZDB</strong>-<br />
Berufsbildungsausschusses nach der Siegerehrung.<br />
„WorldSkills muss man einfach miterleben, auch um diese atemberaubende<br />
und dynamische Atmosphäre zu erfahren. Ich bin<br />
schlichtweg von den Leistungen aller Teilnehmer begeistert“, erklärte<br />
Hans-Josef Aretz <strong>ZDB</strong>-Vorstandsmitglied und Vorsitzender des Fachverbandes<br />
Fliesen und Naturstein im <strong>ZDB</strong>. Sein <strong>ZDB</strong>-Vorstandskollege<br />
und Vorsitzender von Holzbau Deutschland, Ullrich Huth, ergänzte:<br />
„Besser als auf einer solchen WM mit diesen Dimensionen kann man<br />
nicht für Berufe im Handwerk und Industrie werben. Daher freut sich<br />
der <strong>ZDB</strong> auf WorldSkills 2013 in Leipzig!“<br />
Insgesamt haben 26 deutsche Teilnehmer in 23 Berufen an<br />
„WorldSkills 2011“ teilgenommen, die vier Medaillen holten. Neben<br />
Fleischmann und Stich waren das Möbelschreiner Richard Schauer<br />
und Polymechaniker Nils Michalik. Die deutsche Berufe-Nationalmannschaft<br />
wird in der nationalen Organisation „WorldSkills Germany“<br />
koordiniert.<br />
Silbermedaillengewinner im Wettbewerb<br />
der Fliesenleger, Johannes Fleischmann<br />
(l.) mit Hans-Josef Aretz, Vorsitzender des<br />
Fachverbandes Fliesen und Naturstein<br />
im <strong>ZDB</strong>.<br />
Die Filme zu den WorldSkills<br />
gibt es auf unserem Baukanal<br />
bei Youtube!<br />
www.youtube.com/baukanal<br />
V.l.: Bronzemedaillengewinner im Wettbewerb<br />
der Zimmerer, Philipp Stich, mit<br />
dem Teamchef der Zimmerer, Roland Bernardi,<br />
und dem Vorsitzenden von Holzbau<br />
Deutschland Bund Deutscher Zimmermeister<br />
im <strong>ZDB</strong>, Ullrich Huth.<br />
Die „WorldSkills 2013“<br />
findet vom 2. bis 7. Juli<br />
2013 in Deutschland, in<br />
Leipzig, statt.<br />
Im Oktober 2012 gibt<br />
es die Euroskills 2012 in<br />
Spa-Francorchamps in<br />
Belgien.<br />
15
16<br />
Engagiert in Europa<br />
Aus der Verbandsarbeit ist Brüssel<br />
mittlerweile nicht mehr wegzudenken.<br />
Etwa drei Viertel aller<br />
deutschen Gesetze werden hier<br />
geprägt und Entscheidungen,<br />
die einmal in Brüssel getroffen<br />
wurden, haben in vielen Fällen<br />
erhebliche Auswirkungen auf<br />
das nationale Recht. Die Mitgliedstaaten<br />
haben beispielsweise<br />
den Inhalt europäischer<br />
Richtlinien ordnungsgemäß in<br />
deutsches Recht umzusetzen.<br />
Hierbei müssen sie sich jedoch<br />
innerhalb der Grenzen der Richtlinie<br />
bewegen.<br />
Beispiel: Nach dem derzeitigen<br />
Entwurf der ICT-Richtlinie wird<br />
das <strong>Baugewerbe</strong> von dem Anwendungsbereich<br />
der Richtlinie<br />
miterfasst. Würde die Richtlinie<br />
in ihrer jetzigen Fassung verbschiedet<br />
werden, so könnte<br />
Deutschland bei Umsetzung der<br />
Richtlinie in nationales Recht<br />
Was bringt das EU-Vertragsrecht?<br />
Verordnungsvorschlag für ein optionales europäisches Vertragsrecht geplant<br />
Mit voller Kraft forciert die<br />
Europäische Kommission ein<br />
„fakultatives Vertragsrechtsinstrument“,<br />
welches nach der<br />
Konsultation im Juli 2010 nunmehr<br />
in einem Verordnungsvorschlag<br />
geregelt werden soll, den<br />
die Kommission Mitte Oktober<br />
2011 vorlegen will. Hiernach soll<br />
das europäische Vertragsrecht<br />
neben die bestehenden Rechtsordnungen<br />
der 27 Mitgliedstaaten<br />
treten und quasi als 28.<br />
Rechtsordnung freiwillig von<br />
den Vertragsparteien angewendet<br />
werden dürfen.<br />
Begründet wird das Erfordernis<br />
eines europäischen Vertragsrechts<br />
mit der Stärkung des Europäischen<br />
Binnenmarktes: „Das<br />
Vertragsrecht ist das Fundament<br />
Die Bedeutung Brüssels für die Arbeit des <strong>ZDB</strong><br />
das <strong>Baugewerbe</strong> nicht mehr aus<br />
dem Anwendungsbereich ausschließen.<br />
Aufgrund dieser Bedeutung ist<br />
mittlerweile eine Vielzahl von<br />
Verbänden in Brüssel vertreten.<br />
Diese haben insbesondere das<br />
Ziel, frühzeitig Informationen<br />
über anstehende Gesetzgebungsvorhaben<br />
auf europäischer<br />
Ebene zu erlangen und<br />
mit diesem Wissen möglichst<br />
zeitnah Einfluss auf angedachte<br />
Maßnahmen der europäischen<br />
Institutionen zu nehmen. Um<br />
diese Informationen zu erhalten,<br />
ist eine Vertretung vor Ort unerlässlich,<br />
da nur auf diese Weise<br />
der Kontakt zu Abgeordneten<br />
bzw. sachkundigen Ansprechpartnern<br />
in den europäischen<br />
Institutionen gepflegt werden<br />
kann.<br />
des europäischen Binnenmarkts.<br />
Unternehmen – vor allem kleinere<br />
und mittlere Unternehmen<br />
– werden bei ihren Verkäufen<br />
ins EU-Ausland jedoch durch<br />
das unterschiedliche Vertragsrecht<br />
der 27 EU-Mitgliedstaaten<br />
behindert. Dies ist weitgehend<br />
auf rechtliche Barrieren und<br />
Unsicherheiten bezüglich des<br />
anzuwendenden Rechts zurückzuführen.<br />
[...] Ziel ist mehr<br />
Rechtssicherheit für Unternehmen<br />
und eine einfachere Regelung<br />
für Verbraucher.“<br />
Auch wenn die von der Kommission<br />
genannten Ziele und<br />
Gründe für das Erfordernis eines<br />
europäischen Vertragsrechts<br />
grundsätzlich nachvollziehbar<br />
und zutreffend sind, so stellt<br />
Auch der <strong>ZDB</strong> ist in Brüssel gut<br />
aufgestellt. Auf europäischer<br />
Ebene tritt er nicht nur alleine<br />
von Berlin aus direkt gegenüber<br />
europäischen Institutionen auf,<br />
sondern bringt seine Interessen<br />
vor Ort auch über andere Verbände<br />
in die Diskussionen mit<br />
ein. Von besonderer Bedeutung<br />
ist hier insbesondere sowohl<br />
die Zusammenarbeit des <strong>ZDB</strong><br />
mit der BDA, die die baugewerblichen<br />
Interessen über BUSI-<br />
NESSEUROPE – einem europäischen<br />
Sozialpartner mit<br />
besonderen Anhörungsrechten<br />
im Gesetzgebungsverfahren<br />
- einbringt als auch die Mitgliedschaft<br />
bei der FIEC - dem<br />
Verband der Europäischen Bauwirtschaft.<br />
Daneben werden<br />
die Interessen des <strong>Baugewerbe</strong>s<br />
seit dem 1. Juli 2011 von Herrn<br />
Krögel wahrgenommen, der den<br />
<strong>ZDB</strong> direkt vor Ort vertritt. (ka)<br />
sich doch die Frage, ob dies mit<br />
dem avisierten Verordnungsvorschlag<br />
erreicht werden kann.<br />
Von vielen Seiten wird die (berechtigte)<br />
Kritik laut, dass der<br />
Mehrwert einer solchen 28.<br />
Rechtsordnung bislang nicht erkennbar<br />
ist. Notwendig wäre die<br />
breite Akzeptanz eines solchen<br />
Instruments. Nur dann kommt<br />
es zur praktischen Anwendung<br />
des neuen Vertragsrechts unter<br />
den europäischen Unternehmen<br />
und Verbrauchern. Ein fakultatives<br />
Vertragsrecht, welches<br />
von den Betroffenen nicht<br />
verstanden und daher nicht angewendet<br />
wird, kann die beabsichtigten<br />
Ziele der Stärkung des<br />
Europäischen Binnenmarktes<br />
nicht erreichen. (bs)
Bauwirtschaft setzt Erfolgsgeschichte fort<br />
Initiative Kreislaufwirtschaft Bau übergibt Monitoring-Berichte<br />
„Es ist ein großer Erfolg der<br />
deutschen Bauwirtschaft, dass<br />
schon heute die ehrgeizigen europäischen<br />
Verwertungsziele ab<br />
2020 weit übertroffen werden.<br />
Die Bauwirtschaft setzt damit<br />
das Anliegen einer nachhaltigen<br />
Kreislaufwirtschaft in hervorragender<br />
Weise um. Sie leistet<br />
sowohl einen bedeutenden<br />
Beitrag zur Ressourcenschonung<br />
als auch zur effizienteren Ressourcennutzung“,<br />
sagte Rainer<br />
Bomba, Staatssekretär im Bundesministerium<br />
für Verkehr, Bau<br />
und Stadtentwicklung, bei der<br />
Entgegennahme der neuen Monitoring-Berichte<br />
„Mineralische<br />
Bauabfälle“ in Berlin.<br />
„Nur noch ein Zehntel des anfallenden<br />
Bodenaushubs und<br />
des Bauschutts landet heute<br />
auf Deponien, während 90 %<br />
dieser Bauabfälle umweltverträglich<br />
verwertet werden.<br />
Dadurch werden nicht nur<br />
Deponien entlastet, sondern<br />
vor allem auch Primärrohstoffe<br />
geschont“, erläuterte der Hauptgeschäftsführer<br />
des Bundesverbandes<br />
Baustoffe – Steine<br />
und Erden, Michael Basten. „Der<br />
Monitoring-Bericht der Initiative<br />
Kreislaufwirtschaft Bau (KWB)<br />
bringt für das Jahr 2008 den<br />
beeindruckenden Nachweis,<br />
dass die Bauwirtschaft nahezu<br />
vollständig geschlossene Stoffkreisläufe<br />
für die 192 Millionen<br />
Tonnen angefallenen mineralischen<br />
Bauabfälle sichergestellt<br />
hat“, ergänzte Michael Knipper,<br />
Hauptgeschäftsführer des<br />
Hauptverbandes der Deutschen<br />
Bauindustrie.<br />
Von der geplanten Mantelverordnung,<br />
mit der die Verwertung<br />
mineralischer Abfälle in<br />
technischen Bauwerken und in<br />
bodenähnlichen Anwendungen<br />
geregelt werden soll, erwarten<br />
die Verbände ein eindeutiges<br />
Bekenntnis zum Recycling und<br />
zur stofflichen Verwertung.<br />
Nach aktuellen Schätzungen<br />
der Wirtschaft sei allerdings zu<br />
befürchten, dass bei Umsetzung<br />
der vorgesehenen Regelungen<br />
die Verwertungsquote auf unter<br />
70 % absinken würde. Die<br />
Beseitigung von mineralischen<br />
Bauabfällen und Bodenmaterialien<br />
auf Deponien würde dann<br />
auf bis zu 65 Millionen Tonnen<br />
steigen. Die europäischen Vorgaben<br />
aus der Abfallrahmenrichtlinie<br />
zum Recycling und zur<br />
Verwertung von mineralischen<br />
Bauabfällen könnten somit<br />
nicht erreicht werden, meinte<br />
Peter Kurth, Geschäftsführender<br />
Präsident des Bundesverbandes<br />
der Deutschen Entsorgungs-,<br />
Wasser- und Rohstoffwirtschaft<br />
(BDE). „Würde der aktuelle Entwurf<br />
der Mantelverordnung umgesetzt,<br />
könnten jährlich viele<br />
Millionen Tonnen Bauschutt und<br />
Bodenaushub, je nach endgültiger<br />
Fassung der Mantelverordnung,<br />
nicht mehr verwertet<br />
werden, sondern müssten auf<br />
die Deponie“, erläuterte Hans-<br />
Peter Braus, Hauptgeschäfts-<br />
führer der Bundesvereinigung<br />
Recycling-Baustoffe (BRB). „Einen<br />
wesentlichen Baustein der<br />
Kreislaufwirtschaft Bau stellt die<br />
Verwendung von rezyklierten<br />
Gesteinskörnungen im Straßen-<br />
und Tiefbau dar", resümierte<br />
Harald Schroër, stellvertretender<br />
Hauptgeschäftsführer des <strong>Zentralverband</strong>es<br />
des Deutschen<br />
<strong>Baugewerbe</strong>s. „In den kommenden<br />
Jahren wird im Sinne<br />
Staatssekretär Rainer Bomba (Bildmitte) nahm den Monitoring-Bericht für das Bundesbauministerium<br />
entgegen.<br />
des ‚urban mining’ auch die<br />
mineralische Baustubstanz beim<br />
Ersatzneubau recycelt werden."<br />
Wolfgang Türlings, Vorstandsvorsitzender<br />
der Bundesgütegemeinschaft<br />
Recycling-Baustoffe<br />
(BGRB): „Schön wäre es, wenn<br />
an die Baustoff-Recycling-<br />
Branche nicht nur permanent<br />
Forderungen gerichtet würden,<br />
sondern das Baustoff-Recycling<br />
auch gefördert würde. Die<br />
Rahmenbedingungen für das<br />
Baustoff-Recycling müssen sicherstellen,<br />
dass gütegesicherte<br />
Recycling-Baustoffe auch in der<br />
Praxis eingesetzt werden.“<br />
17
18<br />
E-Bilanz: Endgültiges Anwendungsschreiben<br />
der Finanzverwaltung veröffentlicht<br />
Bilanzierende Unternehmen<br />
müssen nach § 5 b Einkommensteuergesetz<br />
den Inhalt der<br />
Bilanz sowie der Gewinn- und<br />
Verlustrechnung zukünftig elektronisch<br />
an das Finanzamt übermitteln,<br />
sog. E-Bilanz. Nun hat<br />
das Bundesfinanzministerium<br />
(BMF) das endgültige Anwendungsschreiben<br />
dazu veröffentlicht.<br />
Die E-Bilanz bedeutet für bilanzierende<br />
Unternehmen aufwendige<br />
und weitreichende Vorbe-<br />
E-Bilanz<br />
Verpflichtend<br />
ab 2013<br />
reitungen und Umstellungen<br />
sowohl im Rechnungswesen wie<br />
auch im IT-Bereich. Das bedarf<br />
Zeit.<br />
Ursprünglich war aber vorgesehen,<br />
dass die Unternehmen<br />
bereits den Jahresabschluss für<br />
das Wirtschaftsjahr 2011 elektronisch<br />
an die Finanzbehörden<br />
übersenden sollten (bei Kalenderjahr<br />
gleichem Wirtschaftsjahr).<br />
Das war beim <strong>ZDB</strong> und<br />
anderen Verbänden auf heftige<br />
Kritik gestoßen, wie auch der<br />
übrige Inhalt des ersten Entwurfs<br />
eines Anwendungsschreibens<br />
des BMF. Deshalb trat das<br />
Ministerium zunächst auf die<br />
Bremse und führte im 1. Halbjahr<br />
2011 erst einmal eine Pilotphase<br />
zur Erprobung der E-Bi-<br />
lanz durch. Aufgrund der daraus<br />
gewonnenen Erkenntnisse und<br />
der Ergebnisse einer weiteren<br />
Verbandsanhörung veröffentlichte<br />
das BMF am 28.09.2011<br />
sein endgültiges Anwendungsschreiben<br />
zur E-Bilanz.<br />
Die wichtigste Information<br />
betrifft den Zeitpunkt der verpflichtenden<br />
Anwendung<br />
Grundsätzlich muss die elektronische<br />
Übermittlung des Jahresabschlusses<br />
erstmalig für das<br />
Wirtschaftsjahr 2012 erfolgen<br />
(bei Kalenderjahr gleichem Wirtschaftsjahr).<br />
Es gibt jedoch eine<br />
wichtige Nichtbeanstandungsregelung.<br />
Danach wird es für das<br />
Wirtschaftsjahr 2012 (bei Kalenderjahr<br />
gleichem Wirtschaftsjahr)<br />
von der Finanzverwaltung<br />
nicht beanstandet, wenn die<br />
Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung<br />
noch nicht nach<br />
dem amtlich vorgeschriebenen<br />
Datensatz durch Datenfernübertragung<br />
übermittelt werden.<br />
Die Übermittlung in Papierform<br />
wie bisher ist für die Bilanz 2012<br />
also ausreichend. Verpflichtend<br />
muss die elektronische<br />
Übermittlung erstmalig für das<br />
Wirtschaftsjahr 2013 erfolgen<br />
(bei Kalenderjahr gleichem Wirtschaftsjahr).<br />
Mussfelder wurden reduziert<br />
In der Taxonomie, dem Datenschema<br />
für die Jahresabschlussdaten<br />
der E-Bilanz, gibt es als<br />
"Mussfeld" gekennzeichnete Positionen,<br />
die zwingend zu befüllen<br />
sind. Aufgrund der Kritik der<br />
Verbände wurden diese deutlich<br />
reduziert. Ansonsten hätte ein<br />
kleineres Bauunternehmen die<br />
gleiche Anzahl an Positionen<br />
ausfüllen müssen wie ein DAX-<br />
Unternehmen.<br />
Einführung von<br />
Auffangpositionen<br />
Die Einführung der E-Bilanz<br />
soll zu keinem Eingriff in das<br />
Buchungsverhalten, insbeson-<br />
dere von kleinen und mittleren<br />
Unternehmen, führen. Deshalb<br />
forderten die Verbände, dass eine<br />
Anpassung der Buchhaltung<br />
nicht erforderlich sein soll. Daraufhin<br />
wurden schließlich die<br />
Auffangpositionen eingeführt.<br />
Auffangpositionen können immer<br />
dann genutzt werden, wenn<br />
ein entsprechendes Konto in der<br />
ordnungsgemäßen Finanzbuchhaltung<br />
nicht vorhanden ist.<br />
Ein Steuerpflichtiger, der ein<br />
'Mussfeld' für einen bestimmten<br />
Sachverhalt nicht mit Werten<br />
füllen kann, weil die Position<br />
nicht in seiner ordnungsmäßigen<br />
individuellen Buchführung<br />
geführt wird oder aus ihr<br />
nicht ableitbar ist, kann eine<br />
Auffangposition nutzen: Er hat<br />
die entsprechende Position ohne<br />
Wert (technisch: NIL-Wert = Not<br />
In List) zu übermitteln. Leider<br />
ist im BMF-Schreiben nicht präzisiert,<br />
was unter "ableitbar" zu<br />
verstehen ist.<br />
Es ist erfreulich, dass erreicht<br />
werden konnte, dass die Bilanz<br />
2012 noch in Papierform abgegeben<br />
werden kann und Erleichterungen<br />
für kleine und mittlere<br />
Unternehmen geschaffen<br />
wurden. Auf die Unternehmen<br />
kommen nun administrative<br />
Umstellungen und die Schulung<br />
der Mitarbeiter zu.<br />
(ros)
Grunderwerbsteuer belastet<br />
Bauherren über Gebühr<br />
Nebenkosten beim Kauf von Immobilien mit durchschnittlich 13 % deutlich zu hoch<br />
Im Vergleich zu den europäischen Nachbarländern<br />
ist die Immobilien-Eigentumsquote in Deutschland<br />
immer noch äußerst gering. „Dabei würde die<br />
Mehrzahl der jungen Familien mit Nachwuchs gerne<br />
ein Haus bauen, auch viele Singles betrachten<br />
einen Immobilienerwerb als beste Altersvorsorge.<br />
Der Staat ist an dieser schlechten Bilanz nicht unschuldig.“<br />
So die Feststellung von Felix Pakleppa,<br />
Hauptgeschäftsführer des <strong>Zentralverband</strong>es des<br />
Deutschen <strong>Baugewerbe</strong>s.<br />
Vor der Föderalismusreform 2006 gab es in<br />
Deutschland einen einheitlichen Grunderwerbsteuersatz<br />
von 3,5 %. Seither dürfen die Bundesländer<br />
den Steuersatz selbst festlegen. Berlin<br />
machte 2007 mit einer Anhebung auf 4,5 % den<br />
Anfang, die überwiegende Mehrzahl der Länder<br />
folgte diesem Beispiel und erhöhte die Steuer, häufig<br />
stufenweise ansteigend bis auf 5 %. Bis auf Bayern,<br />
Hessen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern<br />
ist in allen Bundesländern eine Anhebung<br />
erfolgt oder geplant.<br />
Wie die Grunderwerbsteuersätze so sind auch die<br />
Maklerkosten in den Bundesländern unterschiedlich<br />
hoch. Die Notar- und Grundbuchkosten sind<br />
bundeseinheitlich und betragen ca. 1,7 % des Kaufpreises.<br />
In Berlin ist jetzt eine weitere Erhöhung der Grunderwerbsteuer<br />
in der Diskussion. Dies trifft Bauwillige<br />
umso härter, da in Berlin (wie auch in Brandenburg)<br />
bereits die Maklergebühr regelmäßig<br />
mit 7,14 % zu Buche schlägt. Kommen Notar- und<br />
Grundbuchkosten mit durchschnittlich 1,7 % sowie<br />
die Grunderwerbsteuer mit 5 % dazu, müsste<br />
ein Käufer fast 13,5 % an Nebenkosten aufbringen!<br />
Ein Beispiel: Eine junge Familie bezahlt für ein<br />
Einfamilienhaus einen Kaufpreis von 325.000 Euro<br />
(75.000 Euro für das 500 qm große Grundstück<br />
und 250.000 Euro für die Baukosten). Es ergeben<br />
sich zusätzliche Kosten für Notar- und Grundbuch<br />
(5.525 Euro) und für die durchschnittlich 6 %ige<br />
Maklerprovision (19.500 Euro), die Nebenkosten<br />
summieren sich auf 25.025 Euro. Jetzt verlangt die<br />
öffentliche Hand obendrauf Grunderwerbsteuer<br />
in Höhe von 16.250 Euro (bei einem Satz von 5 %).<br />
Damit belaufen sich die gesamten Nebenkosten<br />
auf 41.275 Euro, das sind 12,7 % des ursprünglichen<br />
Kaufpreises. Damit muss die Familie also<br />
insgesamt 366.275 Euro aufwenden.<br />
Dass es auch anders geht beweist ein Blick auf unsere<br />
Nachbarn. Um den stagnierenden Wohnungsmarkt<br />
anzukurbeln senkten die Niederlande die<br />
Grunderwerbsteuer für Wohnimmobilien drastisch<br />
von 6 % auf 2 %. Insider erwarten einen signifikanten<br />
Anstieg der Immobilienkäufe. „Deutschland<br />
könnte sich daran ein Beispiel nehmen. Statt durch<br />
ständige Erhöhungen der Grunderwerbsteuer Bauwillige<br />
abzuschrecken, sollte die öffentliche Hand<br />
Familien den Bau eines Eigenheims erleichtern und<br />
zugleich einen Beitrag zur Altersvorsorge ermöglichen.“<br />
So die Forderung von <strong>ZDB</strong>-Hauptgeschäftsführer<br />
Pakleppa.<br />
Qualitätsstandards gehoben<br />
Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert<br />
Anlässlich des 2. Deutschen Bauwirtschaftstages in Berlin übergab der Geschäftsführer<br />
der Zertifizierung Bau e.V. Gerhard Winkler mit Mitarbeiterin Nora<br />
Dahle die Zertifizierungsurkunde an Hans-Georg Stutz, Geschäftsführer des<br />
Unternehmens Stutz GmbH Tief- und Straßenbau (von links).<br />
Eine Premiere konnte jetzt die Zertifizierung Bau e.V. feiern:<br />
Anlässlich des 2. Deutschen Bauwirtschaftstages in Berlin<br />
erhielt erstmals ein klassisches Straßen- und Tiefbauunternehmen<br />
die Zertifizierung als „Entsorgungsfachbetrieb<br />
- verwerten“. Damit wird dem Unternehmen Stutz GmbH<br />
Tief- und Straßenbau aus dem hessischen Kirchheim offiziell<br />
bestätigt, dass Verfüllungen an Bauwerken mit dem Einbau<br />
von Recyclingmaterial im Straßenbau bei wechselnden Baustellen<br />
unter allen abfallrechtlichen Vorgaben vorgenommen<br />
werden können.<br />
Ein Schritt in die richtige Richtung, davon ist jedenfalls Gerhard<br />
Winkler von der Zertifizierung Bau e.V. überzeugt: „Mit<br />
Etablierung dieses Fachzertifikates werden die Qualitätsstandards<br />
im Bereich der Entsorgung und Überwachung eindeutig<br />
angehoben, wir erhöhen die Effizienz der Überwachung<br />
und ebenso wird die Zuverlässigkeit von Entsorgungsunternehmen<br />
überwacht.“<br />
19
20<br />
Französischer Bauverband FFB zu Gast in Berlin<br />
Die Delegation des FFB (v. l.) Jean-Luc Mermillion, Bernard Coloos, Myriam Diallo und<br />
Bertrand Sablier, im Gespräch mit den <strong>ZDB</strong>-Vertretern Felix Pakleppa, Philipp Mesenburg,<br />
Katrin Kandaouroff und Barbara Rosset.<br />
Am 9. November 2011 empfing<br />
der <strong>ZDB</strong> eine Delegation des<br />
französischen Bauverbandes<br />
Fédération Française du Bâtiment<br />
(FFB) in Berlin. Im Vorfeld<br />
der im nächsten Frühjahr in<br />
Frankreich anstehenden Präsidentschaftswahl<br />
tauschten sich<br />
die beiden Spitzenverbände über<br />
aktuelle politische Themen aus.<br />
Hierbei ging es unter anderem<br />
um einen reduzierten Umsatzsteuersatz<br />
für Bauleistungen,<br />
Fördermöglichkeiten für die<br />
energetische Sanierung von<br />
Gebäuden, die Teilnahme von<br />
Unternehmen aus Drittstaaten<br />
an öffentlichen Bauaufträgen innerhalb<br />
der Europäischen Union<br />
sowie die ICT-Richtlinie.<br />
BZB erfüllt als erstes Bau-Ausbildungszentrum<br />
Qualitätskriterien der SOKA-BAU<br />
Im BZB Krefeld fand vor Kurzem<br />
die Pilotprüfung durch SOKA-<br />
BAU und DEKRA zur Sicherstellung<br />
der Qualitätsanforderungen<br />
an überbetriebliche<br />
Ausbildungsstätten statt. Zwei<br />
Tage lang wurden beispielsweise<br />
die Anforderungen an Hallenausstattungen<br />
und Ausbilderqualifikationen<br />
anhand eines<br />
umfangreichen Kriterienkataloges<br />
der Tarifvertragsparteien<br />
der Deutschen Bauwirtschaft<br />
von den Auditoren eingehend<br />
geprüft. Das BZB Krefeld hat das<br />
Audit mit Bravour bestanden<br />
und ist somit das erste Bau-Ausbildungszentrum<br />
bundesweit<br />
mit zertifizierter Qualität in Ausbildung,<br />
Personal, Werkstätten<br />
und Internat. Die Prüfung der<br />
BZB Düsseldorf und Wesel steht<br />
kurzfristig an.<br />
SOKA-BAU (Urlaubs- und Lohnausgleichskasse<br />
der Bauwirtschaft)<br />
organisiert und steuert<br />
die Qualitätsprüfung überbetrieblicher<br />
Ausbildungsstätten.<br />
Ziel ist es, bundesweit einheit-<br />
liche Mindeststandards in der überbetrieblichen Ausbildung sicherzustellen.<br />
Erstmals sind hierfür nun auch verbindliche, bundesweit<br />
einheitliche Mindeststandards im Tarifvertrag festgelegt worden,<br />
deren Einhaltung nun regelmäßig geprüft wird.<br />
Zimmererinnung Neumarkt<br />
Auf Berlinbesuch war die Zimmererinnung Neumarkt. Dazu gehörte auch ein Besuch im<br />
<strong>ZDB</strong>-Verbandshaus und in der Geschäftsstelle von Holzbau Deutschland. Eine kurze Information<br />
über die Verbandsarbeit gaben für den <strong>ZDB</strong> die Leiterin der Abteilung Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Ilona K. Klein, über Holzbau Deutschland berichtete Johannes<br />
Niedermeyer. Weitere Besuchergruppen sind uns immer willkommen!
<strong>ZDB</strong> Technikpolitik<br />
Neues <strong>ZDB</strong>-Präsidiumsmitglied<br />
Wolfgang Paul Vizepräsident Technik<br />
Die Mitgliederversammlung des <strong>ZDB</strong> hat am 29.<br />
September 2011 einstimmig beschlossen, das Amt<br />
eines Vizepräsidenten Technik/Unternehmensentwicklung<br />
zu schaffen. Damit will der Verband,<br />
der ohnehin in technischen Fragen gut aufgestellt<br />
ist, die ihm angeschlossenen Unternehmen in<br />
technischer Hinsicht weiter stärken. Die nötige<br />
Änderung der <strong>ZDB</strong>-Satzung wurde einstimmig<br />
beschlossen. Daraufhin wurde der Vorsitzende<br />
des Fachbereichs Verkehrsinfrastruktur, Wolfgang<br />
Paul, einstimmig zum neuen Vizepräsidenten des<br />
<strong>Zentralverband</strong>es des Deutschen <strong>Baugewerbe</strong>s<br />
gewählt. Paul ist damit neben Walter Derwald und<br />
Frank Dupré der dritte Vizepräsident des Spitzenverbandes<br />
des Deutschen <strong>Baugewerbe</strong>s, der rund<br />
35.000 mittelständische, Inhaber geführte Bauunternehmen<br />
in ganz Deutschland vertritt.<br />
<strong>ZDB</strong>-Ausschuss Umwelt Technik<br />
Unternehmensentwicklung<br />
Wolfgang Paul neuer Vorsitzender<br />
Der Ausschuss Umwelt, Technik und Unternehmensentwicklung<br />
im <strong>ZDB</strong> hat am 7.11.2011 den <strong>ZDB</strong>-Vizepräsidenten Technik,<br />
Dipl.-Ing. Wolfgang Paul (l.), zum neuen Vorsitzenden gewählt.<br />
Paul würdigte die Leistungen seines Vorgängers, des <strong>ZDB</strong>-<br />
Vizepräsidenten, Dipl.-Kfm. Frank Dupré (r.), der nach 23-jähriger<br />
Tätigkeit als Ausschussvorsitzender nicht mehr für dieses Amt<br />
kandidiert hatte. Paul sieht die Funktion des Ausschusses als Strategieausschuss<br />
für die Technikpolitik, insbesondere im Bereich der<br />
Baunormung. "Die Technischen Regelwerke müssen sich zukünftig<br />
wieder stärker an den Bedürfnissen der Baupraxis orientieren.<br />
Insbesondere müssen Baunormen die allgemein anerkannten<br />
Regeln der Technik und nicht den neuesten Stand der Wissenschaft<br />
widerspiegeln", so Paul. Weitere Schwerpunktaufgabe des<br />
Ausschusses ist die Umweltpolitik. Es bestehen Tendenzen zu einer<br />
unausgewogenen Gesetz- und Verordnungsgebung. Als Beispiel<br />
nannte Paul die so genannte Mantelverordnung, die in der derzeitigen<br />
Entwurfsfassung zum Einem zu erheblichen Mehrkosten für<br />
die Bauwirtschaft führen und zum Anderen entgegen ihrer Intention<br />
wichtige Umweltschutzziele wie die 'Kreislaufwirtschaft Bau'<br />
erheblich beeinträchtigen würde. (mh)<br />
<strong>ZDB</strong> Service<br />
Rahmenabkommen<br />
Neufahrzeuge zu Großabnehmer-<br />
Konditionen<br />
Der <strong>ZDB</strong> hat einen Rahmenvertrag mit CarFleet24<br />
abgeschlossen, der den Mitgliedsverbänden<br />
und deren Mitarbeitern sowie den Verbandsmitgliedern,<br />
deren Familienangehörigen und<br />
Mitarbeitern bei Kauf, Leasing oder Finanzierung<br />
eines Neufahrzeuges attraktive Rabatte sichert:<br />
CarFleet24 vermittelt deutsche Neuwagen der<br />
gefragtesten Automarken direkt vom deutschen<br />
Vertragshändler zu Großabnehmer-Konditionen.<br />
Auf der Homepage www.carfleet24.de sind die<br />
Konditionen der angebotenen Neufahrzeuge aufgelistet.<br />
Es werden PKW und Nutzfahrzeuge von<br />
36 Herstellern wie Audi, BMW, Fiat, Ford, Honda,<br />
Mercedes, Mini, Opel, Porsche, Toyota, Volvo oder<br />
VW angeboten. Log-In-Daten und weitere Informationen<br />
erhalten Sie über Ihren Landesverband und<br />
die <strong>ZDB</strong>-Infoline.<br />
Winterbau-Merkblatt<br />
Das <strong>ZDB</strong>-Winterbau-Merkblatt 2011/2012 ist<br />
erschienen. Sie erhalten es über die Landes- und<br />
Fachverbände des <strong>ZDB</strong>.<br />
UNICEF-Aktion<br />
"Spenden statt schenken"<br />
Der <strong>ZDB</strong> unterstützt die UNICEF-Aktion "Spenden<br />
statt schenken". Unsere Mitgliedsverbände, Innungen<br />
und Mitgliedsbetriebe können sich dieser<br />
Aktion ebenfalls anzuschließen. Die Spenden helfen<br />
UNICEF, Kindern in Afrika eine gute Schulbildung<br />
zu sichern. Unternehmen, die sich an der Aktion<br />
beteiligen, erhalten - je nach Höhe der Spende<br />
- Einlegeblätter für Grußkarten, Aufkleber oder<br />
können einen Webbanner auf der eigenen Website<br />
schalten. https://www.unicef.de/spenden-helfen/<br />
unternehmen-helfen/wie-helfen/spendenstattschenken/<br />
(Stichwort: <strong>ZDB</strong>)<br />
Nachwuchswerbung<br />
Filme zu WorldSkills 2011 jetzt online!<br />
Die WorldSkills 2011 war für unser Team überaus<br />
erfolgreich: Das können Sie jetzt auch in fünf<br />
kurzen Filmen sehen. Diese finden Sie zunächst im<br />
Baukanal auf Youtube (www.youtube.com/baukanal).<br />
Wir haben die Videos auch im Intranet unter<br />
Nachwuchswerbung zum Download eingestellt.<br />
Sie können diese gerne für Ihre Werbezwecke nutzen.<br />
Die Rechte liegen vollständig bei uns. Seit dem<br />
letzten Obermeistertag gibt es auch unser Kampagnenvideo<br />
("Werde Profi am Bau"), ebenfalls auf<br />
Youtube wie auch im Intranet. Ergänzend zu diesem<br />
Kampagnenvideo gibt es sog. Abbinder, die Sie<br />
an eigene Videos anhängen können. Damit können<br />
Sie ganz leicht auf die Nachwuchswerbekampagne<br />
Bezug nehmen. Die Abbinder finden Sie nur im<br />
21
22<br />
Intranet. Dort ist auch die auf<br />
dem Obermeistertag verteilte<br />
Broschüre zu den einzelnen<br />
Bausteinen der Nachwuchswerbung<br />
eingestellt. So können Sie<br />
sich rasch einen Überblick über<br />
vorhandene und noch geplante<br />
Mittel machen.<br />
bauberufe.net<br />
Mit Filmen und Spiel<br />
Auf unserer Webseite bauberufe.net<br />
finden Sie sämtliche<br />
aktuellen Videos. Wir haben die<br />
Seite mittlerweile um ein Spiel<br />
ergänzt, das sich großer Beliebtheit<br />
erfreut. Die Wigdets, die<br />
dort zur Verfügung stehen, sind<br />
inzwischen animiert und dienen<br />
der einfachen Verlinkung auf<br />
unsere Seite. Auch diese können<br />
Sie gerne in Ihren Internetseiten<br />
einbauen.<br />
Facebook-Anzeigen<br />
Im Intranet finden Sie vier Motive<br />
von Facebook-Anzeigen, die<br />
wir ca. vier Wochen lang auf Facebook<br />
geschaltet hatten. Weitere<br />
Anzeigen werden folgen.<br />
Wettbewerb 2012<br />
Erfolgsfaktor Familie<br />
Das Bundesfamilienministerium<br />
sucht die familienfreundlichsten<br />
Unternehmen Deutschlands.<br />
Der Wettbewerb zeichnet<br />
Unternehmen aus, die ihre Beschäftigten<br />
vorbildlich bei der<br />
Vereinbarkeit von Familie und<br />
Beruf unterstützen. Eine Jury<br />
aus Wirtschaft, Wissenschaft<br />
und Politik unter der Leitung<br />
von Bundesfamilienministerin<br />
Dr. Kristina Schröder prämiert<br />
die familienfreundlichsten Unternehmen<br />
in drei Größenkategorien.<br />
Sonderpreise gibt es für<br />
die Bereiche "Familienbewusste<br />
Arbeitszeiten" und "Beruf und<br />
Pflege". Das zukunftsweisendste<br />
Konzept bekommt zudem einen<br />
Innovationspreis verliehen. Firmen,<br />
die ihre Beschäftigten bei<br />
der Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf unterstützen, können<br />
sich bis zum 9. Dezember bewerben.<br />
Unternehmen mit Sitz<br />
in Deutschland können sich auf<br />
www.erfolgsfaktor-familie.de<br />
direkt online bewerben.<br />
Termine<br />
24. - 25. November<br />
Fachtagung Städtebau<br />
und Energie 2011<br />
Die am 24.-25. November 2011<br />
in Berlin stattfindende Tagung<br />
bietet einen aktuellen Überblick<br />
über Rahmenbedingungen, neue<br />
Anforderungen und Aufgaben<br />
für den Klimaschutz in Städten<br />
und Gemeinden. Die Erkenntnisse<br />
aus neuen Forschungsinitiativen<br />
wie "EnEff:Stadt" oder<br />
"EnEff:Wärme" sowie aus Modellvorhaben<br />
zur energetischen<br />
Stadterneuerung und innovativen<br />
Gebäudesanierung sollen<br />
in die kommunale Planungspraxis<br />
einfließen. Veranstalter ist<br />
das Institut für Städtebau Berlin<br />
in Zusammenarbeit mit dem<br />
Projektträger Jülich (PtJ), BINE<br />
Informationsdienst und dem<br />
Bundesinstitut für Bau-, Stadt-<br />
und Raumforschung (BBSR) im<br />
BBR. www.staedtebau-berlin.de<br />
Fortbildungskurs 53/11.<br />
7. - 9. Dezember<br />
Internationales<br />
Holzbau-Forum 2011<br />
Das IHF 2011 bietet Holzbauern,<br />
Planern, Ingenieuren und<br />
Architekten die Gelegenheit,<br />
über Erfahrungen, Arbeiten und<br />
Zielen mit Holztragwerken bzw.<br />
Holzkonstruktionen zu berichten,<br />
sich auszutauschen und zu<br />
informieren. Tagungsort ist wieder<br />
Garmisch-Partenkirchen.<br />
www.forum-holzbau.com<br />
10. - 14. Januar<br />
DEUBAU<br />
Vom 10.-14. Januar 2012 öffnet<br />
die Fachmesse DEUBAU in Essen<br />
ihre Pforten. Als Jahres-Auftaktveranstaltung<br />
für die Baubranche<br />
ist die internationale Messe<br />
eine wichtige Plattform für<br />
sämtliche Gewerke des Hoch-<br />
und Ausbaus. Rund 600 Aussteller<br />
werden mit ihren Produkten<br />
und Neuentwicklungen auf der<br />
Messe vertreten sein. Besondere<br />
Aufmerksamkeit erhalten das<br />
nachhaltige Bauen, der Ausbau,<br />
die Renovierung und Modernisierung<br />
im Bestand sowie das<br />
Thema Energie. Das umfangreiche<br />
Rahmenprogramm der<br />
Messe beinhaltet Konferenzen,<br />
Foren, Diskussionen und Preisverleihungen.<br />
www.messe-essen.de<br />
1. - 2. Februar<br />
Deutscher Holzbautag<br />
Der Deutsche Holzbautag 2012<br />
mit den Schwerpunktthemen<br />
"Holzschutznorm und Energieeffizienz<br />
- Umsetzung in der Praxis"<br />
findet im Rahmen der Messe<br />
DACH+HOLZ International 2012<br />
am 1. und 2. Februar 2012 in<br />
Stuttgart statt. Das ausführliche<br />
Programm zum Deutschen Holzbautag<br />
und die Möglichkeiten<br />
zur Anmeldung finden Sie unter:<br />
www.deutscher-holzbautag.de<br />
2. - 3. März 2012<br />
Jungunternehmer-<br />
Tagung des <strong>ZDB</strong><br />
Im März findet die Tagung der<br />
<strong>ZDB</strong>-Jungunternehmer bis 45<br />
Jahre in Potsdam statt. Bitte<br />
merken Sie sich den Termin vor.<br />
Interssenten wenden sich an die<br />
Geschäftsstelle der Vereinigung<br />
Junger Bauunternehmer in <strong>ZDB</strong>,<br />
haussmann@zdb.de.<br />
Messen<br />
10. - 14. Januar 2012<br />
DEUBAU<br />
Essen<br />
www.messe-essen.de<br />
31. Januar - 3. Februar<br />
Dach+Holz International<br />
Neue Messe Stuttgart<br />
www.dach-holz.de<br />
21. - 25. Februar<br />
bautec<br />
Fachmesse für Bauen und Gebäudetechnik,<br />
Berlin<br />
www.messe-berlin.de<br />
16. - 21. April<br />
Intermat<br />
Fachmesse für Baumaschinen<br />
und Bautechnik, Paris<br />
www.intermat.fr
Aktuelle Daten für das Bauhauptgewerbe<br />
Stand November 2011<br />
Die Daten je Bundesland können unsere Mitgliedsunternehmen der <strong>ZDB</strong>-Infoline<br />
entnehmen (Wirtschaft/Bauwirtschaft und Konjunktur/Baumarkt).<br />
Geleistete Arbeitsstunden<br />
2011 Veränderung 2011/2010 in %<br />
nach Bauart, in Millionen Aug. Jan. - Aug. Aug. Jan. - Aug.<br />
Wohnungsbau 31,2 226,7 4,5 8,8<br />
Wirtschaftsbau 25,4 181,6 4,3 8,6<br />
Öffentlicher Bau insgesamt 23,7 161,0 0,8 5,0<br />
Hochbau 5,1 36,6 -10,9 -4,3<br />
Straßenbau 10,4 67,5 5,9 9,6<br />
Sonstiger Tiefbau 8,2 56,9 3,0 6,4<br />
Insgesamt 80,3 569,3 3,3 7,6<br />
davon Betriebe mit 20 und<br />
mehr Beschäftigten 44,1 310,4 7,1 11,3<br />
Beschäftigte<br />
2011 Veränderung 2011/2010 in %<br />
(in Tausend) Aug. Jan. - Aug. Aug. Jan. - Aug.<br />
Insgesamt<br />
davon Betriebe mit 20 und<br />
733,6 710,6 -0,4 0,1<br />
mehr Beschäftigten 395,9 383,4 3,4 3,1<br />
Baugewerblicher Umsatz<br />
2011 Veränderung 2011/2010 in %<br />
nach Bauart, in Millionen Euro Aug. Jan. - Aug. Aug. Jan. - Aug.<br />
Wohnungsbau 2.752,7 18.250,5 13,7 16,2<br />
Wirtschaftsbau 3.067,0 19.932,1 10,1 13,4<br />
Öffentlicher Bau insgesamt 2.629,8 16.182,8 1,1 5,7<br />
Hochbau 565,8 3.904,5 -5,6 -1,1<br />
Straßenbau 1.237,1 6.934,3 5,1 9,0<br />
Sonstiger Tiefbau 826,9 5.344,0 0,2 7,0<br />
Insgesamt 8.449,4 54.365,3 8,2 11,9<br />
davon Betriebe mit 20 und<br />
mehr Beschäftigten 5.599,1 35.677,6 10,0 13,7<br />
2011 Veränderung 2011/2010 in %<br />
Auftragseingang<br />
nach Bauart, in Millionen Euro<br />
Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten<br />
Aug. Jan. - Aug. Aug. Jan. - Aug.<br />
Wohnungsbau 832,8 6.324,1 16,5 23,7<br />
Wirtschaftsbau 2.031,7 15.201,1 12,4 12,5<br />
Öffentlicher Bau insgesamt 1.696,8 13.110,3 -2,9 -4,0<br />
Hochbau 288,4 2.517,2 -14,2 -9,1<br />
Straßenbau 894,3 6.242,6 0,0 -1,0<br />
Sonstiger Tiefbau 514,1 4.350,5 -0,8 -5,1<br />
Insgesamt 4.561,4 34.635,5 6,8 7,3<br />
real 3,7 4,4<br />
23
24<br />
Termine<br />
16. November Landesfachgruppenleitersitzung<br />
Bundesfachgruppe Estrich<br />
und Belag im <strong>ZDB</strong><br />
18. November Herbsttagung Bundesfachgruppe<br />
Brunnenbau, Spezialtiefbau<br />
und Geotechnik<br />
30. November Herbsttagung Straßen- und<br />
Tiefbaugewerbe im <strong>ZDB</strong><br />
30. Nov. - 1. Dez. Ausschuss für Wirtschafts- und<br />
Rechtspolitik und Gesprächskreis<br />
mittelständische Bauunternehmen<br />
1. Dezember Arbeitskreis Geprüfter Gebäudeenergieberater<br />
Berlin<br />
Berlin<br />
Berlin<br />
Berlin<br />
Köln<br />
2012<br />
10. - 12. Januar 2. Tiefbaukongress Essen<br />
22. Februar Europäischer BauCongress Berlin<br />
1. - 2. März 3. Deutsche Pflastertage Fulda<br />
2. - 3. März Tagung der Vereinigung Junger<br />
Bauunternehmer im <strong>ZDB</strong><br />
Potsdam<br />
15. März Mitgliederversammlung Bundesvereinigung<br />
Bauwirtschaft<br />
München<br />
23. - 24. März Deutsche Brunnenbauertage Butzbach<br />
Impressum:<br />
V.i.S.d.P.: Dr. Ilona K. Klein<br />
Redaktion: Carin Hollube<br />
Unter Mitarbeit von: Dunja Bergs, Michael<br />
Heide, Katrin Kandaouroff, Swantje<br />
Küttner, Dr. Philipp Mesenburg, Barbara<br />
Rosset.<br />
Titelfoto: <strong>ZDB</strong>/Küttner<br />
Fotos: Bundesverband Baustoffe, Bundesvereinigung<br />
Bauwirtschaft/Zensen,<br />
cws-boco, Gabriele Fromm, Detlev Gottwald/SOKA-BAU,<br />
Swantje Küttner, Sven-<br />
Eric Tornow, <strong>ZDB</strong>/Zensen, <strong>ZDB</strong>, Zert-Bau.<br />
<strong>Zentralverband</strong> des<br />
Deutschen <strong>Baugewerbe</strong>s,<br />
Kronenstraße 55-58,<br />
10117 Berlin-Mitte,<br />
Telefon 030 20314-408,<br />
Telefax 030 20314-420,<br />
E-Mail presse@zdb.de<br />
ISSN 1865-0775<br />
Geburtstage<br />
Rechtsanwalt Christian Holstein,<br />
Träger des Ehrenrings des Deutschen<br />
<strong>Baugewerbe</strong>s, beging am<br />
19. Oktober seinen 75. Geburtstag.<br />
Seinen 65. Geburtstag feierte<br />
Ass. jur. Hans Espel, Hauptgeschäftsführer<br />
des <strong>Baugewerbe</strong>-<br />
Verband Niedersachsen, am<br />
20. Oktober.<br />
Am 3. November vollendete<br />
Baumeister Dipl.-Ing. Dieter<br />
Horchler, Träger des Ehrenrings<br />
des Deutschen <strong>Baugewerbe</strong>s,<br />
sein 75. Lebensjahr.<br />
Dipl.-Ing. Wolfgang Schweida,<br />
Vorsitzender der Bundesfachgruppe<br />
Feuerungs- Schornstein-<br />
und Industrieofenbau, hat am<br />
8. Dezember seinen 60. Geburtstag.<br />
Der Träger des Ehrenrings des<br />
Deutschen <strong>Baugewerbe</strong>s Dr.<br />
Karl-Heinz Kleine begeht am 22.<br />
Dezember seinen 90. Geburtstag.<br />
Seinen 70. Geburtstag hat am<br />
22. Dezember der Präsident<br />
des Verbandes Bauwirtschaft<br />
Baden-Württemberg, Dr.-Ing.<br />
Dieter Meyer-Keller.<br />
Seinen 70. Geburtstag kann<br />
Dipl.-Ing. Hans-Ulrich Greimel,<br />
Träger des Ehrenrings des Deutschen<br />
<strong>Baugewerbe</strong>s, am 25. Dezember<br />
feiern.