10/2012 - EFG Karlsruhe
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NACHRUF<br />
Er führte noch Gemeindekasse und<br />
Buchhaltung bis zum Ende seiner<br />
Kräfte — gerade die letzten Jahre,<br />
während der Phase des Neubaus,<br />
eine außerordentliche Leistung. Seine<br />
Treue und Zuverlässigkeit bleiben<br />
unerreicht.<br />
Joachim war dem Leben zugetan.<br />
Wenn es was zu feiern gab oder bei<br />
unzähligen Gemeinde- und Privataktionen<br />
— immer mit Joachim. Morgens<br />
statt Gottesdienst ausschlafen?<br />
Völlig indiskutabel!<br />
Auch sein manchmal knorrig erscheinender<br />
Humor hatte es in sich.<br />
Gemeindliches Leben wurde auf die<br />
Schippe genommen, insbesondere<br />
wenn es weltfremd schien. Überholte<br />
kirchliche Traditionen wurden karikiert,<br />
kanaanäische Floskeln entlarvt.<br />
Auch seine liebevoll-granteligen<br />
Auseinandersetzungen (nicht nur mit<br />
Hannelore) waren sein Markenzeichen:<br />
Proteste gab es beispielsweise<br />
bei zu viel elektronischer Gemeindepost:<br />
„Leute — schickt mir nicht so<br />
viele E-Mails. Interessiert mich alles<br />
gar nicht. E-Mails sind Sünde!“. So<br />
und ähnlich war es typisch für ihn.<br />
Einen Rüffel gab es, wenn man mit<br />
ungeputzten Schuhen, also quasi unsortiert,<br />
auf dem Podium stand. Aber<br />
er erteilte stets Absolution, natürlich<br />
mit Augenzwinkern in seiner typischen<br />
Art. Mit Joachim zusammenzuarbeiten<br />
oder einfach nur zusam-<br />
menzusitzen und Spaß zu haben —<br />
das war wunderbar!<br />
Oftmals war er mit dem Erreichten<br />
nicht zufrieden. „Ich hätte noch dies<br />
und das tun müssen“ sagte er bis<br />
zum Schluss. „Nutzt die Zeit und<br />
lebt!“ lautet entsprechend seine Aufforderung<br />
an uns.<br />
Etwas anzunehmen, ganz ohne Gegenleistung,<br />
dass fi el ihm schwer.<br />
Das Geschenk des Glaubens — der<br />
Vergebung — hingegen, nahm er an.<br />
Dieser Glaube prägte ihn maßgeblich<br />
— war ihm Antrieb, Halt und Zuversicht.<br />
In dieser, seiner Konsequenz<br />
bleibt Joachim uns Vorbild.<br />
Als Freunde und Gemeinde trauern<br />
wir mit Hannelore und den Familienangehörigen<br />
und hoffen — ja verlassen<br />
uns darauf, dass Gottes Wege<br />
richtig sind und dass der Tod nicht<br />
das letzte Wort hat!<br />
Liebe Hannelore, gerade in diesen<br />
Tagen möchten wir Dir als Gemeinde<br />
zur Seite stehen.<br />
Joachim — danke — Du hast viel<br />
für uns getan — sehr viel! Und als<br />
Freund bist und bleibst Du in unseren<br />
Herzen — bis wir uns wiedersehen.<br />
Johannes Pfi tzmann<br />
(gehalten während des Trauergottesdienstes<br />
am 7.9.<strong>2012</strong>)<br />
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