TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
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Gehen. »Möchten Sie mitfahren, Sir?«<br />
»Allerdings, danke«, entgegnete Rodgers.<br />
Er schaute immer noch Hood an. Und Hood fühlte sich<br />
plötzlich wie immer, wenn beide in seinem Büro im OP-<br />
Center saßen. Es war dieses Gefühl des Verbundenseins<br />
und der Zugehörigkeit zu einer Gruppe echter Freunde<br />
und Kollegen.<br />
Auf eigenartige Weise spürte er, wie sich mitten in die-<br />
sem Chaos sein innerer Zwiespalt verflüchtigte.<br />
Bevor Rodgers ging, drehte er sich noch einmal zu den<br />
Strikers um, die sofort strammstanden. Colonel August sa-<br />
lutierte, Rodgers ebenfalls. Dann marschierten die Solda-<br />
ten auf den Befehl von August zur C-130 zurück. Sofort<br />
öffnete sich der Ring der Militärpolizisten, um sie durch-<br />
zulassen. Die Militärpolizisten blieben auf der Landebahn<br />
stehen, während Hood, Rodgers und Mohalley zum Auto<br />
gingen.<br />
Paul Hood hatte keinen Plan, und er glaubte auch nicht,<br />
daß Mike Rodgers einen hatte. Rodgers' Pläne hatten in<br />
jedem Fall das Strikerteam einbezogen. Aber als die Li-<br />
mousine des Außenministeriums das Marine Air Termi-<br />
nal und die C-130 hinter sich ließ, war Hood etwas weni-<br />
ger verzweifelt, als er es noch vor kurzer Zeit gewesen war.<br />
Nicht nur die Gegenwart von Mike Rodgers verschaffte<br />
ihm Erleichterung. Hinzu kam die Erinnerung an etwas,<br />
das er in den Jahren beim OP-Center gelernt hatte: In aller<br />
Ruhe geschmiedete Pläne funktionierten selten in echten<br />
Krisensituationen.<br />
Sie waren zwar nur zu zweit, aber sie wurden vom<br />
stärksten Team der Welt unterstützt, und es würde ihnen<br />
schon etwas einfallen.<br />
Es blieb ihnen nichts anderes übrig.<br />
23<br />
New York/New York - Samstag, 23 Uhr 11<br />
»Auf gar keinen Fall kann ich erlauben, daß Sie so etwas<br />
tun!« Colonel Motts Stimme war dem Schreien nah. Noch<br />
einmal versuchte er, Generalsekretärin Chatterjee umzu-<br />
stimmen. »Es ist Irrsinn. Nein, schlimmer als Irrsinn. Es ist<br />
Selbstmord!«<br />
Sie standen am Kopfende des großen Tisches im Konfe-<br />
renzsaal.<br />
Der stellvertretende Generalsekretär, Takahara, und der<br />
Vize-Generalsekretär, Javier Olivo, besprachen sich nicht<br />
weit von ihnen neben der geschlossenen Tür. Chatterjee<br />
hatte gerade das Gespräch mit Stockholm beendet. Die<br />
Ehefrau des schwedischen Delegierten, Gertrud Johanson,<br />
war zu Hause geblieben, während ihr Mann mit seiner jun-<br />
gen Assistentin Liv zu diesem Empfang gereist war. Mrs.<br />
Johanson würde so schnell wie möglich nach New York<br />
kommen.<br />
Irgendwie war es zur gleichen Zeit traurig und ironisch,<br />
dachte Chatterjee, daß so viele Frauen von Politikern erst<br />
wieder mit ihren Ehemännern zusammentrafen, nachdem<br />
diese gestorben waren. Sie fragte sich, ob sie sich ähnlich<br />
verhalten würde, wenn sie verheiratet wäre.<br />
Wahrscheinlich, dachte sie.