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TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

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gesprochen. Dann würden sie alles verlieren.«<br />

»Ich weiß.« Downers Blick schweifte zu dem abhörsi-<br />

cheren Handy in der Tasche auf dem Boden. »Aber dein<br />

Geheimdienstkontakt sagt, daß nur Frankreich zahlen will.<br />

Wir haben die verdammte Generalsekretärin nicht als Gei-<br />

sel, wie wir es eigentlich geplant hatten.«<br />

»Das war Pech«, entgegnete Georgiew, »aber auch kei-<br />

ne Katastrophe. Wir schaffen es auch ohne sie.«<br />

»Wie denn?« fragte Downer.<br />

»Wir müssen nur Geduld haben«, sagte Georgiew.<br />

»Wenn die USA anfangen, sich um das Wohlergehen der<br />

Kinder zu sorgen, werden sie schon zahlen, unabhängig<br />

vom Verhalten der anderen Nationen. Sie werden es mit<br />

ihren Schulden bei den Vereinten Nationen aufrechnen<br />

und eine Übergabemethode ausfindig machen, bei der sie<br />

das Gesicht wahren können. Also, geh jetzt zurück und<br />

mach deine Arbeit.«<br />

»Ich finde, wir sollten anders vorgehen«, insistierte<br />

Downer. »Die brauchen mehr Feuer unter dem Hintern.«<br />

»Nicht nötig«, entgegnete Georgiew. »Wir haben Zeit,<br />

Essen, Wasser ...«<br />

»Das meine ich nicht«, unterbrach ihn Downer.<br />

Georgiew maß ihn mit einem eiskalten Blick. Der Au-<br />

stralier wurde laut. Genau so etwas hatte er von Downer<br />

erwartet. Das Ritual der Konfrontation, des Neinsagens, so<br />

vorhersagbar und extrem wie ein japanisches Kabuki-<br />

Spiel. Aber es dauerte ein wenig zu lange und wurde ein<br />

bißchen zu laut. Wenn es sein mußte, würde er Downer<br />

erschießen, genau wie jeden anderen der Männer. Hoffent-<br />

lich deutete Downer seinen Blick richtig.<br />

Downer atmete tief. Mit ruhigeren Worten sprach er<br />

weiter. Er hatte den Blick verstanden.<br />

»Diese Bastarde scheinen nicht zu begreifen«, fuhr er<br />

fort, »daß wir Geld wollen und kein Gerede. Chatterjee<br />

versuchte auch zu verhandeln.«<br />

»Das hatten wir erwartet«, antwortete Georgiew. »Und<br />

wir haben sie abgestellt.«<br />

»Mal sehen, wie lange es vorhält«, murmelte Downer.<br />

»Sie wird es mit Sicherheit noch einmal versuchen. Reden<br />

ist doch alles, was diese verdammten Idioten tun.«<br />

»Und es hat ihnen noch nie genützt«, ergänzte Geor-<br />

giew. »Wir haben an alles gedacht«, erinnerte er den Au-<br />

stralier mit ruhiger Stimme. »Sie werden einlenken.«<br />

Downer hielt immer noch die Pistole, mit der er den<br />

schwedischen Delegierten getötet hatte. Zur Bekräftigung<br />

seiner Worte schüttelte er sie. »Ich finde immer noch, wir<br />

sollten herauskriegen, was sie vorhaben, und dann richtig<br />

Druck machen. Nach dem Italiener sollten wir uns die Kinder<br />

vornehmen. Vielleicht erst ein wenig foltern, damit sie<br />

auf dem Korridor Schreie hören. Wie die Roten Khmer in<br />

Kambodscha, die immer den Haushund einfingen und ihn<br />

langsam in kleine Stücke zerlegten, um die Familie aus den<br />

Verstecken zu locken. Druck machen, damit endlich was<br />

passiert.«<br />

»Uns war von Anfang an klar, daß es einige Kugeln ko-<br />

sten würde, bis wir ihre ungeteilte Aufmerksamkeit ha-<br />

ben«, entgegnete Georgiew. »Uns war auch klar, daß die<br />

USA, selbst wenn sie bereit sind, die Delegierten zu op-<br />

fern, es niemals zulassen werden, daß die Kinder sterben.<br />

Weder durch einen Angriff noch durch Untätigkeit. Also,<br />

zum letztenmal, kehr auf deinen Posten zurück. Wir ge-

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