TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
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en solle. Sollte es einer Geisel gelingen, den Saal zu<br />
verlassen, so wollte er in der Lage sein, sie sofort zu be-<br />
schützen.<br />
Während Mott die Menge zur Ordnung rief, wandte<br />
Chatterjee sich ab. Sie ging zu dem großen Fenster mit<br />
Blick auf den Vorhof. Normalerweise waren hier selbst am<br />
Abend immer viele Aktivitäten zu beobachten, mit dem<br />
Brunnen und dem Verkehr im Hintergrund, Leuten, die<br />
joggten oder ihre Hunde spazierenführten, die Lichter von<br />
den Fenstern der Gebäude auf der anderen Straßenseite.<br />
Sogar der Hubschrauberverkehr wurde momentan an<br />
Midtown vorbeigeleitet - nicht nur wegen einer möglichen<br />
Explosion auf dem Boden, sondern für den Fall, daß die<br />
Terroristen Komplizen hatten. Wahrscheinlich waren auch<br />
Schlepper und Vergnügungsdampfer auf dem East River<br />
gestoppt worden.<br />
Der gesamte Bezirk war wie gelähmt - genau wie Mala<br />
Chatterjee.<br />
Zitternd atmete sie ein. Noch einmal sagte sie sich, daß<br />
sie nichts hätten tun können, um die Tötung des Delegier-<br />
ten zu verhindern. Sie hätten das Lösegeld nicht zusammengebracht,<br />
selbst wenn die verschiedenen Nationen zu-<br />
gestimmt hätten. Bei einem Angriff auf das Auditorium<br />
des Sicherheitsrats hätte es sicherlich noch mehr Tote ge-<br />
geben. Verhandlungen gelangen nicht, obwohl sie es versucht<br />
hatte.<br />
Plötzlich traf sie die Erleuchtung, was sie bisher falsch<br />
gemacht hatte. Eine Sache - eine kleine, aber bedeutende<br />
Sache.<br />
Mit ein paar Schritten war sie bei den Repräsentanten<br />
und teilte ihnen mit, daß sie zum Konferenzraum zu-<br />
rückgehe, um die Familie des Delegierten von der Er-<br />
mordung in Kenntnis zu setzen. Dann würde sie zurück-<br />
kehren.<br />
»Wozu?« fragte der Repräsentant der Republik Fiji.<br />
»Um das zu tun, was ich von vornherein hätte tun sol-<br />
len«, gab sie kurz zur Antwort und wandte sich zu den<br />
Aufzügen.<br />
21<br />
New York/New York - Samstag, 22 Uhr 39<br />
Nachdem Reynold Downer den schwedischen Delegierten<br />
getötet hatte, ging er zu Georgiew. Außer ein paar weinenden<br />
Kindern und dem betenden Italiener waren alle im<br />
Raum still und bewegungslos. Die anderen maskierten<br />
Mitglieder der Gruppe blieben an ihren Posten.<br />
Downer stand jetzt so nah bei Georgiew, daß dieser die<br />
Wärme seines Atems durch die Skimütze spürte. Auf den<br />
Fasern waren winzige Blutstropfen zu sehen.<br />
»Wir müssen reden«, sagte Downer.<br />
»Worüber?« flüsterte Georgiew ärgerlich.<br />
»Wir müssen die Sache jetzt mehr anheizen«, zischte<br />
Downer.<br />
»Geh zurück an deinen Posten«, wies ihn Georgiew an.<br />
»Hör zu. Als ich die Tür aufgemacht habe, standen da<br />
etwa zwanzig oder fünfundzwanzig bewaffnete Wachen<br />
mit Schutzschildern auf dem Korridor.«<br />
»Eunuchen«, erwiderte Georgiew. »Sie werden es nicht<br />
riskieren, den Saal zu stürmen. Wir haben doch darüber