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TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

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ausgeschaltet hatte, begab sich Mohalley wieder an die<br />

Spitze der Gruppe. Als die Eltern an ihm vorbeiliefen, frag-<br />

te er Hood, ob er ihn einen Moment sprechen könne.<br />

»Natürlich«, sagte Hood. Plötzlich fühlte sich sein<br />

Mund sehr trocken an. »War das eine Geisel?« fragte er.<br />

»Der Schuß?«<br />

»Ja, leider«, antwortete Mohalley. »Einer der ausländi-<br />

schen Diplomaten.«<br />

Hood fühlte zur gleichen Zeit Übelkeit und Erleichterung<br />

in sich aufsteigen. Seine Frau war ein paar Schritte<br />

von ihnen stehengeblieben, und er winkte sie mit einem<br />

Zeichen weiter, daß alles in Ordnung sei. In diesem Mo-<br />

ment war in Ordnung ein sehr relativer Begriff.<br />

»Mr. Hood«, begann Mohalley, »wir haben kurz die<br />

Vorgeschichte aller Eltern durchgecheckt, und ihr Job beim<br />

OP-Center tauchte auf ...«<br />

»Ich bin zurückgetreten«, sagte Hood.<br />

»Das wissen wir«, erwiderte Mohalley. »Aber Ihr<br />

Rücktritt wird erst in zwölf Tagen rechtskräftig. In der<br />

Zwischenzeit«, fuhr er fort, »haben wir womöglich ein<br />

ernsthaftes Problem, bei dem Sie uns helfen können.«<br />

Hood sah ihn an. »Was für ein Problem?«<br />

»Das kann ich Ihnen im Moment nicht sagen«, antwor-<br />

tete Mohalley.<br />

Hood hatte auch nicht ernsthaft erwartet, daß Mohalley<br />

ihm hier, an dieser Stelle, etwas erklären würde. Das<br />

Außenministerium war extrem vorsichtig bezüglich der<br />

Sicherheit außerhalb der eigenen Büros, wozu es an diesem<br />

Ort auch allen Grund hatte. Jeder Diplomat, jeder<br />

Konsul war hier, um seinem eigenen Land zu helfen.<br />

Dazu gehörte, genau aufzupassen und alle möglichen<br />

Hilfsmittel vom einfachen Mithören bis hin zu elektronisehen<br />

Abhörtechniken anzuwenden, um Gespräche zu<br />

belauschen.<br />

»Ich verstehe«, sagte Hood. »Aber geht es um diese<br />

Angelegenheit?«<br />

»Ja, Sir. Folgen Sie mir«, antwortete Mohalley. Es war<br />

weniger eine Frage als vielmehr eine Aufforderung.<br />

Hood schaute zum Hof zurück. »Was geschieht mit mei-<br />

ner Frau ...«<br />

»Wir werden ihr sagen, daß wir Ihre Hilfe brauchten«,<br />

informierte ihn Mohalley. »Sie wird das schon verstehen.<br />

Bitte, dies ist sehr wichtig, Sir.«<br />

Hood sah dem Mann in die stahlgrauen Augen. Ein Teil<br />

von Hood - der Teil, der sich wegen Sharon schuldig fühlte<br />

- wollte Mohalley zum Teufel schicken. Lowell Coffey hat-<br />

te einmal gesagt: »Staatsbedürfnisse kommen vor Privatbedürfnissen.«<br />

Aus diesem Grund hatte Hood sein Regierungsamt<br />

an den Nagel gehängt. Ein Delegierter war gerade erschos-<br />

sen worden, ihre Tochter wurde von den Mördern festge-<br />

halten - und diese Mörder hatten geschworen, jede Stunde<br />

einen weiteren Menschen umzubringen. Er gehörte an die<br />

Seite seiner Frau.<br />

Doch da war noch der andere Paul Hood, der nicht her-<br />

umsitzen und darauf warten wollte, daß andere die Initia-<br />

tive ergriffen. Wenn es irgend etwas gab, das er tun konn-<br />

te, um Harleigh zu helfen, oder wenn er für Rodgers und<br />

das Strikerteam Informationen sammeln konnte, wollte er<br />

das machen. Er hoffte, Sharon würde ihn verstehen. »In<br />

Ordnung«, sagte er.<br />

Die Männer drehten sich um und gingen rasch über den<br />

Vorhof in Richtung First Avenue, die von der Forty-second

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