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TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

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lände teilnahmen.<br />

Wenn es allerdings stimmte, war sie hier, um alle Ein-<br />

zelheiten zu verfolgen. Vielleicht konnte sie bei der Planung<br />

zum Sturm des Sicherheitsrats mithelfen.<br />

Unter normalen Umständen war es elektrisierend, sich<br />

im Zentrum eines von der CIA euphemistisch so genann-<br />

ten >Vorfalls< zu befinden, besonders wenn gleichzeitig ein<br />

>Gegenvorfall< stattfand. Hier lagen jedoch keine norma-<br />

len Umstände vor.<br />

Auf ihrem Monitor sah Ani einen genauen Lageplan der<br />

Vereinten Nationen, mit farbig leuchtenden Punkten zur<br />

symbolhaften Ortsbestimmung aller Wanzen. Sie beobach-<br />

tete, wie die Abhörwanze Mrs. Chatterjee verfolgte. In weniger<br />

als einer Minute würde sie die Generalsekretärin eingeholt<br />

haben.<br />

Dann setzte Ani den Kopfhörer wieder auf. Hier lagen<br />

deshalb keine normalen Umstände vor, weil eine Gruppe<br />

von Leuten sich innerhalb des Gebäudes der Vereinten<br />

Nationen befand - und diese Gruppe war davon abhän-<br />

gig, daß Ani alles, was die Generalsekretärin sagte und<br />

plante, aufzeichnete. Die Gruppe hatte mit der CIA nichts<br />

zu tun. Anführer der Gruppe war ein Mann, den sie bei<br />

ihrer Rekrutensuche in Kambodscha kennengelernt hatte.<br />

Er hatte in Bulgarien für die CIA gearbeitet und war, ge-<br />

nau wie sie, enttäuscht von der Art und Weise, wie die<br />

Firma ihn behandelte. Daraufhin hatte er Jahre damit ver-<br />

bracht, seine eigenen internationalen Kontakte zu knüp-<br />

fen, jedoch nicht zu Geheimdienstzwecken. Diesem Mann<br />

war Geschlecht oder Nationalität einer Person gleichgül-<br />

tig, er war nur an seinen oder ihren hervorragenden Fä-<br />

higkeiten interessiert.<br />

Deshalb war Ani schon um sieben Uhr im Büro gewe-<br />

sen. Sie war jedoch nicht nach Beginn des Überfalls einge-<br />

troffen, wie sie Battat erzählt hatte, sondern bevor er be-<br />

gonnen hatte, weil sie den Angriff in allen Einzelheiten<br />

verfolgen wollte. Sie wollte sichergehen, daß sie Georgiew,<br />

wenn er sie auf seinem abhörsicheren Telefon anrief, alle<br />

Informationen geben konnte, die er benötigte. Außerdem<br />

überwachte sie das Bankkonto in Zürich. Sobald das Geld<br />

dort eingetroffen war, würde sie es auf ein Dutzend ande-<br />

rer Konten in der ganzen Welt verstreuen und dann die<br />

Spuren verwischen. Niemand würde es jemals wiederfinden.<br />

Georgiews Erfolg würde auch ihr Erfolg sein. Und ihr<br />

Erfolg würde auch der Erfolg ihrer Eltern sein. Mit ihrem<br />

Anteil an den zweihundertfünfzig Millionen Dollar wür-<br />

de sich für ihre Eltern endlich der amerikanische Traum<br />

erfüllen.<br />

Die Ironie war, daß Battat sich gleich zweimal getäuscht<br />

hatte. Ani Hampton war kein >Mädchenbraves Mädchen

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