TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
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Generalsekretärin. »Angeblich sind wir die besten Diplo-<br />
maten der Welt, und im Augenblick haben wir außer<br />
Diplomatie keine andere Wahl. Colonel Mott, würden Sie<br />
mich bitte zum Sicherheitsrat begleiten?«<br />
»Natürlich«, antwortete der Offizier.<br />
Aus seinen Worten klang Erleichterung. Es zeugte von<br />
Chatterjees Intelligenz, daß sie mit einem Soldaten an ih-<br />
rer Seite hinausging. Sanfte Worte und den Knüppel im Sack.<br />
Ani vernahm Räuspern und Stühlerücken. Ein Blick auf<br />
die Uhr ihres Computers überzeugte sie, daß die General-<br />
sekretärin nur noch etwas mehr als sieben Minuten bis<br />
zum Ablauf der Frist hatte, gerade genug Zeit, um zum<br />
Auditorium des Sicherheitsrats zu gelangen. Die Wanze<br />
würde kurz danach eintreffen. Ani nahm ihren Kopfhörer<br />
ab und wandte sich zum Telefon, um David Battat anzu-<br />
rufen. Die Verbindung war abhörsicher, geschaltet durch<br />
ein in ihren Schreibtisch eingebautes TAC-SAT 5 der neuesten<br />
Generation.<br />
Gerade als sie nach dem Telefon griff, klingelte es. Sie<br />
nahm den Hörer ab. Battat war am Apparat.<br />
»Sie sind vor Ort«, stellte Battat fest.<br />
»Richtig«, sagte Ani. »Habe mein heißes Date abgesagt<br />
und bin sofort hergeeilt, als es losging.«<br />
»Braves Mädchen«, sagte der zweiundvierzigjährige<br />
Mann aus Atlanta.<br />
Anis Finger um den Hörer wurden weiß. Battat war<br />
nicht so schlimm wie einige der anderen, und er meinte es<br />
wahrscheinlich gar nicht so. In diesem Spionageclub für<br />
Männer hatte er es sich nur so angewöhnt.<br />
»Der Überfall kam hier gerade in den Nachrichten«,<br />
fuhr Battat fort. »Gott, ich wollte, ich wäre in New York.<br />
Wie ist der Stand der Dinge?«<br />
Die junge Frau berichtete ihrem Vorgesetzten, was<br />
Generalsekretärin Chatterjee vorhatte. Nachdem er alle<br />
Details gehört hatte, seufzte Battat.<br />
»Die Terroristen werden sicher den Schweden umle-<br />
gen«, sagte er.<br />
»Vielleicht nicht«, antwortete Ani. »Chatterjee ist bei<br />
solchen Sachen ziemlich geschickt.«<br />
»Diplomatie wurde erfunden, um den Hintern von Ty-<br />
rannen zu pudern, und ich habe noch nie erlebt, daß sie<br />
über längere Zeit funktioniert«, entgegnete Battat. »Deshalb<br />
rufe ich Sie unter anderem an. Ein ehemaliger Mitarbeiter<br />
namens Bob Herbert hat mich vor ungefähr zwanzig Minu-<br />
ten kontaktiert. Er ist jetzt beim NCMC beschäftigt und<br />
braucht einen Platz, wo sein SWAT-Team schlafen kann.<br />
Wenn sie den Befehl von oben erhalten, versuchen sie unter<br />
Umständen, die Kinder da herauszuholen. Unsere Jungs<br />
hier finden es in Ordnung, daß sie die DSA benutzen, solange<br />
sie unseren Verein raushalten. Erwarten Sie also einen<br />
General Mike Rodgers und einen Colonel Brett August<br />
mit ihrer Truppe in ungefähr neunzig Minuten.«<br />
»Geht in Ordnung, Sir«, sagte Ani. Sie legte auf und<br />
dachte einen Moment nach, bevor sie ihren Kopfhörer wie-<br />
der aufsetzte. Die Anreise des NCMC-Teams war eine<br />
Überraschung, und sie brauchte einen Moment, um die<br />
Nachricht zu verarbeiten. Sie hatte die Gespräche von Generalsekretärin<br />
Chatterjee seit drei Stunden überwacht,<br />
und es war kein einziges Wort über eine militärische Inter-<br />
vention der USA gefallen. Sie konnte nicht glauben, daß<br />
die Vereinigten Staaten an einer Militäraktion auf UN-Ge-