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TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

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als auch in einer anderen Strohfirma im Finanzbezirk ar-<br />

beiteten. Die Pendler beschatteten Diplomaten, die unter<br />

Verdacht standen, sich mit Spionen oder potentiellen Spio-<br />

nen in den Vereinigten Staaten zu treffen. Zusätzlich wur-<br />

de die Außenstelle als Waffendepot genutzt - von Pistolen<br />

bis hin zu C-4 -, die von den Pendlern eingesetzt oder im<br />

nicht kontrollierten Diplomatengepäck zu Agenten im<br />

Ausland geschafft wurden.<br />

Anis winziges Büro mit Blick auf den East River war in<br />

Wirklichkeit das Herz des Betriebs. Angefüllt mit fiktiven<br />

Akten der DSA, Büchern mit Fahrplänen der Frachtschif-<br />

fahrt und Steuerbestimmungen, verfügte das Büro außer-<br />

dem über einen Computer, der mit technisch hochent-<br />

wickelten Geräten in einer Besenkammer am Ende des<br />

schmalen Korridors verbunden war.<br />

Anis Job war die Überwachung der Aktivitäten von<br />

wichtigen Beamten der UNO. Dabei nahm sie Wanzen zu<br />

Hilfe, die von der Forschungs- und Wissenschaftsabtei-<br />

lung der CIA entwickelt worden waren und im Gebäude<br />

der Vereinten Nationen zum ersten Feldeinsatz kamen -<br />

>um sie auf Vordermann zu bringenBienenstock< erhalten hatte. Nor-<br />

malerweise lauschte Ani den Übertragungen mit einem<br />

Kopfhörer, um störende Bürogeräusche und Straßenlärm<br />

fernzuhalten.<br />

Sieben mobile Wanzen innerhalb des Komplexes der<br />

UNO versetzten die CIA in die Lage, einflußreiche Botschafter<br />

ebenso wie die Generalsekretärin zu belauschen.<br />

Da die Wanzen alle auf der gleichen, extrem schmalen Audiofrequenz<br />

sendeten, konnte Ani immer nur jeweils eine<br />

ansteuern, war aber mit ihrem Computer in der Lage, nach<br />

Bedarf von Wanze zu Wanze zu springen. In den Wanzen<br />

befanden sich auch Geräuschgeneratoren, die alle paar Se-<br />

kunden ein Überschallsignal erzeugten. Diese Spezialaus-<br />

stattung sollte zur Abschreckung möglicher Räuber aus<br />

der Tierwelt dienen. Bei einem Stückpreis von zwei Mil-<br />

lionen Dollar war die CIA nicht geneigt, die Wanzen von<br />

hungrigen Fledermäusen oder anderen Insektenfressern<br />

verschlingen zu lassen.<br />

So sehr Ani sich innerlich gegen die Versetzung und die<br />

monotone Arbeit auflehnte, so gab es doch drei positive<br />

Aspekte. An erster Stelle spionierte sie so heimlich wie nur<br />

irgend möglich, wenn auch selten Aufregung in ihre Ar-<br />

beit kam. Der Voyeur in ihr genoß dieses Gefühl. Zweitens<br />

verbrachte ihr Vorgesetzter die meiste Zeit in Washington

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