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TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

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auf die Armlehne seines Rollstuhls. »Sonst könnte es pas-<br />

sieren, daß Sie ziemlich lange sitzen und warten. Oder<br />

schlimmer.«<br />

Rodgers schaute auf seine Armbanduhr. Lowell Coffey<br />

hatte fundierte juristische Einwände vorgebracht. Und<br />

Rodgers' Ungeschicklichkeit bezüglich Yvonne Herbert<br />

hatte ihrem Ehemann das Recht gegeben, ihm eine Predigt<br />

zu halten. Trotzdem war es nicht richtig, was die beiden<br />

Männer vorbrachten.<br />

»In etwa fünfzehn Minuten werde ich zu den Strikers ins<br />

Flugzeug steigen«, informierte Rodgers sie mit ruhiger<br />

Stimme. »Bob, ich habe Ihnen das Kommando übergeben.<br />

Wenn Sie wollen, können Sie mich aufhalten.« Dann<br />

schaute er zu Liz Gordon. »Liz, Sie können mich für gei-<br />

stig umnachtet erklären lassen, bedingt durch posttrauma-<br />

tischen Streß, oder was Ihnen sonst einfällt. Wenn Sie so<br />

vorgehen, werde ich mich Ihnen beiden nicht widersetzen.<br />

Ansonsten möchte ich nicht hier stehen und warten. Ich<br />

kann es einfach nicht. Nicht solange eine Bande von Mör-<br />

dern Kinder in ihrer Gewalt hat.«<br />

Langsam schüttelte Herbert den Kopf. »Diesmal liegen<br />

Sie mit Ihrer Schwarzweißmalerei falsch, Mike.«<br />

»Darum geht es nicht mehr«, erwiderte Rodgers. »Wer-<br />

den Sie mich aufhalten?«<br />

Herbert sah ihm direkt in die Augen. »Nein«, erwiderte<br />

er. »Das werde ich nicht tun.«<br />

»Und darf ich fragen, warum?« wollte Coffey indigniert<br />

wissen.<br />

Seufzend gab Herbert die Antwort. »Bei der CIA haben<br />

wir es früher Respekt genannt.«<br />

Coffey verzog das Gesicht.<br />

»Wenn ein Vorgesetzter außerhalb der Regeln vorgehen<br />

wollte, ist man eben außerhalb der Regeln vorgegangen«,<br />

fuhr Herbert fort. »Man konnte lediglich versuchen zu ver-<br />

hindern, daß die Regeln so gravierend gebrochen wurden,<br />

daß man dafür den Arsch aufgerissen bekam.«<br />

Coffey lehnte sich zurück. »So etwas würde ich von der<br />

Mafia erwarten, nicht von der legitimen Regierung der<br />

Vereinigten Staaten«, sagte er frustriert.<br />

»Wenn wir alle so verdammt tugendhaft wären, wür-<br />

den wir keine legitime Regierung brauchen«, gab Herbert<br />

zurück.<br />

Rodgers sah zu Liz hinüber. Sie machte ebenfalls kei-<br />

nen glücklichen Eindruck. »Also?« fragte er.<br />

»Also was?« fragte Liz zurück. »Ich bin zwar kein Stein<br />

in Bobs Mauer des Schweigens, aber ich werde Sie nicht<br />

aufhalten. Im Moment verhalten Sie sich dickköpfig, un-<br />

geduldig und rachelüstern, auf der Suche nach jemandem,<br />

den Sie hart treffen können, als Vergeltung für das, was<br />

Ihnen die Folterer im Bekaa-Tal angetan haben. Aber un-<br />

tauglich oder gar geistig umnachtet? Vom psychologi-<br />

schen Standpunkt - nicht vom juristischen - aus kann ich<br />

nicht behaupten, daß Sie untauglich sind.«<br />

Rodgers blickte zurück zu Herbert. »Bob, bringen Sie<br />

mich in diesen CIA-Unterschlupf hinein?«<br />

Herbert nickte.<br />

Dann wandte Rodgers sich an Coffey. »Lowell, könn-<br />

ten Sie zum Kongreß Kontakt aufnehmen, um zu sehen,<br />

ob die Abgeordneten eine Dringlichkeitssitzung des entsprechenden<br />

Ausschusses einberufen können?«

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